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BESTELLEN +49 (0)30 470 31–236 [email protected] www.ernst-und-sohn.de/3289 * Der €-Preis gilt ausschließlich für Deutschland. Inkl. MwSt. Weitere Erläuterungen zu Themen aus der Praxis, wie Schallschutz im Holzbau, bei zweischaligen Haustrenn- wänden von Doppel- und Reihenhäusern, Trittschall- dämmung, Schalldämmung bei Fenstern, Türen und Vorhangfassaden und Schallmessung am Bau finden ebenfalls Ihren Raum im Buch. Auf aktuellem Stand sind wiederum die Materialtechnischen und Brandschutzta- bellen. Der Bauphysik-Kalender 2020 ist ein einzigartiges und aktuelles Kompendium für die Raumakustik, die Bau- akustik und den Schallschutz. ÜBER DAS BUCH Anerkannte Fachleute aus Normengremien und der In- genieurpraxis liefern Erläuterungen zu DIN 4109, VDI 4100, DIN 18041 sowie dem DEGA-Schallschutzaus- weis. Zudem wird es erstmalig eine Kommentierung zum Entwurf des E DIN 4109-5:2019-05 geben und damit die erhöhten Anforderungen des Schallschutzes aus erster Hand erläutert. Das Regelwerk DIN 18041 („Hörsamkeit in Räumen - Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die Planung“), 2016 neu gefasst, wird in der Überarbeitung vorgestellt. Mehrere Beiträge befassen sich mit Schall lenkenden und absorbierenden Maßnahmen und geben Beispiele für die Dimensionierung und die räumliche Verteilung schallabsorbierender und reflektierender Flächen in Räumen. Nabil A. Fouad (Hrsg.) Bauphysik-Kalender 2020 Schwerpunkte: Bau- und Raumakustik Hilfe bei der Vermeidung von fehlerhaftem, mangelhaftem Schallschutz DIN 4109 – Teil 5: Erhöhte Anforderungen erläutert Hinweise für praxistaugliche, funktionelle Raumakustikmaßnahmen Schallschutz und Raumakustik sind Qualitäts- kriterien für Gebäude. Das Buch enthält Erläute- rungen zum Schallschutz nach DIN 4109 und VDI 4100 sowie Praxishinweise für Holzbau, Woh- nungsbau, Leichtbau, u. a. Außerdem werden DIN 18041 und die raumakustische Gestaltung disku- tiert. Bau- und Raumakustik 2020 2020 · 912 Seiten · 714 Abbildungen · 180 Tabellen Hardcover ISBN 978-3-433-03289-3 € 149* Fortsetzungspreis € 129* www.ernst-und-sohn.de/3289 Anzahl Preis ISBN / Titel BESTELLUNG 978-3-433-03289-3 Bauphysik-Kalender 2020 € 149* Irrtum und Änderungen vorbehalten. Stand: 4/2020 Firma, Abteilung Name, Vorname Straße, Nr. PLZ / Ort / Land E-Mail Telefon Fax UST-ID Nr. Datum / Unterschrift Bitte richten Sie Ihre Bestellung an: Tel. +49 (0)30 47031-236 Fax +49 (0)30 47031-240 [email protected] Privat Geschäftlich

Nabil A. Fouad (Hrsg.) ÜBER DAS BUCH Bauphysik-Kalender · 2020. 4. 28. · Nabil A. Fouad (Hrsg.) Bauphysik-Kalender 2020 Schwerpunkte: Bau- und Raumakustik Hilfe bei der Vermeidung

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* Der €-Preis gilt ausschließlich für Deutschland. Inkl. MwSt.

Weitere Erläuterungen zu Themen aus der Praxis, wie

Schallschutz im Holzbau, bei zweischaligen Haustrenn-

wänden von Doppel- und Reihenhäusern, Trittschall-

dämmung, Schalldämmung bei Fenstern, Türen und

Vorhangfassaden und Schallmessung am Bau finden

ebenfalls Ihren Raum im Buch. Auf aktuellem Stand sind

wiederum die Materialtechnischen und Brandschutzta-

bellen.

Der Bauphysik-Kalender 2020 ist ein einzigartiges und

aktuelles Kompendium für die Raumakustik, die Bau-

akustik und den Schallschutz.

ÜBER DAS BUCH

Anerkannte Fachleute aus Normengremien und der In-

genieurpraxis liefern Erläuterungen zu DIN 4109, VDI

4100, DIN 18041 sowie dem DEGA-Schallschutzaus-

weis. Zudem wird es erstmalig eine Kommentierung

zum Entwurf des E DIN 4109-5:2019-05 geben und

damit die erhöhten Anforderungen des Schallschutzes

aus erster Hand erläutert.

Das Regelwerk DIN 18041 („Hörsamkeit in Räumen -

Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die

Planung“), 2016 neu gefasst, wird in der Überarbeitung

vorgestellt. Mehrere Beiträge befassen sich mit Schall

lenkenden und absorbierenden Maßnahmen und geben

Beispiele für die Dimensionierung und die räumliche

Verteilung schallabsorbierender und reflektierender

Flächen in Räumen.

Nabil A. Fouad (Hrsg.)

Bauphysik-Kalender 2020

Schwerpunkte:

Bau- und Raumakustik

�Hilfe bei der Vermeidung von

fehlerhaftem, mangelhaftem

Schallschutz�DIN 4109 – Teil 5: Erhöhte

Anforderungen erläutert�Hinweise für praxistaugliche,

funktionelle

Raumakustikmaßnahmen

Schallschutz und Raumakustik sind Qualitäts-

kriterien für Gebäude. Das Buch enthält Erläute-

rungen zum Schallschutz nach DIN 4109 und

VDI 4100 sowie Praxishinweise für Holzbau, Woh-

nungsbau, Leichtbau, u. a. Außerdem werden DIN

18041 und die raumakustische Gestaltung disku-

tiert.

Bau- und Raumakustik

20202019

www.ernst-und-sohn.de

40 Jahre WSVO

DIN V 18599

Bilanzierungsverfahren

Nutz- und Endenergiebedarf

Heizen und Kühlen

Thermische Luftaufbereitung

Beleuchtung

Heiz- und WW-Systeme

Lüftungsanlagen

Klimadaten

Tabellenverfahren

DIN 4108 Beiblatt 2

Geschosswohnungsbau

Hotelbau

Materialtechnische Tabellen

2020 · 912 Seiten · 714 Abbildungen ·

180 Tabellen

Hardcover

ISBN 978-3-433-03289-3 € 149*

Fortsetzungspreis  € 129*

www.ernst-und-sohn.de/3289

Anzahl PreisISBN / Titel

BESTELLUNG

978-3-433-03289-3 Bauphysik-Kalender 2020 € 149*

Irrtum und Änderungen vorbehalten. Stand: 4/2020

Firma, Abteilung

Name, Vorname

Straße, Nr.

PLZ / Ort / Land E-Mail

Telefon Fax

UST-ID Nr.

Datum / Unterschrift

Bitte richten Sie Ihre Bestellung an:

Tel. +49 (0)30 47031-236

Fax +49 (0)30 47031-240

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Privat Geschäftlich

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite I — le-tex

2020

Herausgegeben von

Univ. Prof. Dr.-Ing. Nabil A. Fouad

20. Jahrgang

Bau- und Raumakustik

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite III — le-tex

III

Vorwort

Der Bauphysik-Kalender feiert dieses Jahr seine 20.Ausgabe. Seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 2001stellt der Bauphysik-Kalender ein aktuelles, verläss-liches und praxisgerechtes Nachschlagewerk auf al-len Teilgebieten der Bauphysik dar. Der Begründerdes Bauphysik-Kalenders, Herr Univ.-Prof. em. Dr.Erich Cziesielski, hatte bereits damals erkannt, dass diebauphysikalischen Überlegungen auf den Teilgebie-ten Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutz sowieLicht im Bauplanungsprozess immer mehr an Bedeu-tung gewinnen und dass es an der Zeit war, neben denBeton-,Mauerwerk- und Stahlbau-Kalendern auch ei-nen Bauphysik-Kalender herauszugeben. Die folgen-den Ziele wurden dabei für den Bauphysik-Kalenderfestgelegt:– Schaffung eines Überblickes über die neuesten Re-

gelwerke und Normen auf dem Gebiet der Bau-physik.

– Bauphysikalische Simulations- und Berechnungs-verfahren werden vorgestellt und erläutert.

– Die konstruktive Ausbildung ausgewählter Bauteileund Bauwerke unter Beachtung bauphysikalischerKriterien wird dargestellt.

– Materialtechnische Grundlagen sowie materialtech-nische Tabellen werden zur Verfügung gestellt.

Der diesjährige Bauphysik-Kalender befasst sich mitdem Schwerpunktthema Bau- und Raumakustik, ein

Thema, dass eines der wichtigsten Qualitätskriterienbei der Bewertung von Gebäuden bzw. Räumen in al-len Kategorien darstellt. Er enthält neben den jährlichaktualisierten und in Abschnitt D abgedruckten Bei-trägen zu den materialtechnischen Tabellen insgesamt21 Beiträge, die das Gebiet der Bau- und Raumakus-tik in drei Rubriken, nämlich zu den Regelwerken, zubauphysikalischen Planungs- und Nachweisverfahrensowie zu der konstruktiven Ausbildung von Bauteilenund Bauwerken sowohl im Neubau als auch im Be-stand umfassend abdecken und die neuesten Erkennt-nisse auf diesen Gebieten vorstellen.Der Bauphysik-Kalender 2020 will mit seiner Beitrags-vielfalt den Bogen von der Forschung zur Praxis undvom Planungsbüro zur ausführenden Firma spannenund dabei auf neue Entwicklungen und Tendenzen hin-weisen. Er stellt eine solide Arbeitsgrundlage sowie einaktuelles Nachschlagewerk nicht nur für die Praxis,sondern auch für Lehre und Forschung dar. Für kriti-sche Anmerkungen sind die Autoren, der Herausgeberund der Verlag dankbar.Der Herausgeber möchte an dieser Stelle allen Autorenfür ihre Mitarbeit und dem Verlag für die angenehmeZusammenarbeit herzlichst danken.

Hannover, im November 2019Nabil A. Fouad

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite V — le-tex

V

Inhaltsübersicht

A Allgemeines und Normung

A 1 Lärmschutz im Städtebau 3Michael Jäcker-Cüppers, Christian Beckert

A 2 VDI 4100:2012-10 – Wegweiser für den erhöhten Schallschutz? 19Martin Schäfers

A 3 Neue DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ 41Oliver Kornadt, Maximilian Redeker

A 4 Schallschutz im Wohnungsbau – DEGA-Schallschutzausweis 71Christian Burkhart

A 5 Anforderungen im baulichen Schallschutz 107Tanja Skottke, Wolfgang M. Willems

A 6 Die Neufassung der DIN 18041 im Hinblick auf Sprachverstehen und Schallbelastungin Kommunikationsräumen 149Helmut V. Fuchs

A 7 Schallschutz gegen Außenlärm 165Annika Moll, Andreas Meier

B Bauphysikalische Planungs- und Nachweisverfahren

B 1 Schallschutz im Holzbau 185Joachim Hessinger, Andreas Rabold, Bernd Saß, Markus Schramm

B 2 Trittschallschutz 269Jürgen Maack, Thomas Möck, Jochen Scheck

B 3 Nachweis des Luft- und Trittschallschutzes sowie des Schutzes gegen Außenlärm von Massivbautennach DIN 4109:2018 und VDI 4100:2012 347Helmut Marquardt

B 4 Schallmessungen am Bau 391Alfred Schmitz

B 5 Umsetzung eines Ringversuchs am akustischen Wandprüfstand 439Michael Flieger, Markus Hofmann, Oliver Kornadt

B 6 Akustische Messräume für einen erweiterten Frequenzbereich 461Helmut V. Fuchs, Xueqin Zha

B 7 Raumakustik und Beschallungstechnik 499Michael Vorländer, Ingo Witew

B 8 Schall absorbierende Bauteile – Eine aktuelle Übersicht 539Helmut V. Fuchs, Xueqin Zha

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite VI — le-tex

VI Inhaltsübersicht

C Konstruktive Ausbildung von Bauteilen und Bauwerken

C 1 Schalldämmung von Fenstern, Türen und Vorhangfassaden 595Joachim Hessinger, Bernd Saß

C 2 Leistungsfähigkeit von Baukonstruktionen 645Tanja Skottke, Wolfgang M. Willems

C 3 Schallschutz bei zweischaligen Haustrennwänden von Doppel- und Reihenhäusern 693Klaus Focke

C 4 Schall lenkende und dämpfende Maßnahmen in kleineren Räumlichkeiten 727Helmut V. Fuchs, Xueqin Zha

C 5 Schall lenkende und absorbierende Maßnahmen in größeren Räumlichkeiten 757Helmut V. Fuchs

C 6 Bauen im Bestand – Möglichkeiten und Grenzen 783Christian Burkhart

D Materialtechnische Tabellen

D 1 Materialtechnische Tabellen für den Brandschutz 797Nina Schjerve, Ulrich Schneider († 2011)

D 2 Materialtechnische Tabellen 835Rainer Hohmann

Stichwortverzeichnis 891

Hinweis des Verlages

Die Recherche zum Bauphysik-Kalender ab Jahrgang 2001 stehtim Internet zur Verfügung unter www.ernst-und-sohn.de

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 694 — le-tex

694 C 3 Schallschutz bei zweischaligen Haustrennwänden von Doppel- und Reihenhäusern

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung 695

2 Baurecht 6952.1 Allgemeines 695

3 Schalltechnische Anforderungen 6973.1 Allgemeines 6973.2 DIN 4109 Mindestschallschutz 6973.2.1 Historie 6973.2.2 DIN 4109:1989-11 6983.2.3 Beiblatt 2 zu DIN 4109:1989-11 6983.2.4 DIN 4109-1:2016-07 / 2018-01 6983.2.5 DIN 4109-5:2019-05, Entwurf 6993.3 VDI 4100:2012-10 Vorschläge

für erhöhten Schallschutz 6993.4 Schallschutzausweis nach DEGA-Memorandum

und DEGA-Empfehlung 7003.5 Empfehlung für erhöhten Schallschutz

nach TAUBERT und RUHE GmbH 7013.6 Übersicht über die Anforderungen 7013.7 Festlegen von Anforderungen 701

4 Bauweisen und Bauablauf 7024.1 Wände 7024.2 Bodenplatte und Fundamente 7044.3 Keller 7044.4 Reihenhäuser auf gemeinsamer Tiefgarage 7054.5 Außenwände 7054.6 Geschossdecken 7054.7 Dächer 7074.8 Innenwände 7084.9 Leichtbau-Konstruktionen 7084.10 Fußböden 7084.11 Statistische Erhebung 708

5 Nachweisverfahren 7095.1 Physik der zweischaligen Wand 7095.2 Nachweis nach Beiblatt 1

zu DIN 4109:1989-11 7105.3 DIN 4109-2:2018-01 7105.4 Weitere Berechnungsverfahren 712

6 Details und Randaspekte 7126.1 Wärmebrücken: Stirnseiten der Wände zum Dach

und an der Außenwand 7126.2 Trittschalldämmung von Decken 7136.3 Trittschalldämmung Treppen 7136.4 Einbauten in Haustrennwänden 7146.5 Brandschutz 7146.6 Sanitärinstallationen 7156.7 Übertragung der zweischaligen Bauweise

auf den Geschosswohnungsbau 7156.8 Häufige Fehler 7176.8.1 Allgemeines 7176.8.2 Zu geringe Fugenbreite 7176.8.3 Schallbrücken zwischen Schalen

durch Betonschlämme 7176.8.4 Füllen der Fuge 7176.8.5 Verwendung falscher Dämmstoffe 7186.8.6 Befestigung von Dämmplatten in der Fuge 7186.8.7 Schallbrücken durch außenseitige Konstruktionen

und Bekleidungen 7186.8.8 Haustrennwände in Ortbetonbauweise 719

7 Beispiele 719

8 Schlussbemerkungen 724

9 Danksagung 724

10 Literatur 724

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 708 — le-tex

708 C 3 Schallschutz bei zweischaligen Haustrennwänden von Doppel- und Reihenhäusern

Bild 15. AnschlussHaustrennwand anSparrendach

trennen, um auch hier eine Koppelung der beidenSchalen zu vermeiden. Zur Vermeidung einer Brand-weiterleitung müssen brennbare Bedachungsbauteilezudem auf einer Breite von mindestens 1 m gegen nichtbrennbare Bauteile ersetzt werden oder mit mindes-tens 1mm starkenVerblechungen abgedeckt sein. Hier-bei können Dampfsperren undDachabdichtungsfolienvernachlässigt werden. Verbleibende Hohlräume, bei-spielsweise zwischen den Lattungen, müssen in diesemBereich mit einer geeigneten nicht brennbaren Mine-ralfaserdämmung mit einem Schmelzpunkt > 1000 °Cbis unter die Bedachung dicht ausgefüllt werden.

4.8 Innenwände

Als flankierende Bauteile treten auch die Innenwän-de auf. Je schwerer die Innenwände sind, bzw. siebiegeweich in Montagebauweise mit Beplankung ausGipskartonplatten errichtet werden, desto höher istdie Luftschalldämmung der Haustrennwand. Leichtebiegesteife Bauteile z. B. aus Hochlochziegeln und Po-renbeton können sich schalltechnisch ungünstig aus-wirken. Häufig wird an diesen Bauteilen auch die Trep-penkonstruktion befestigt, sodass damit auch eine hö-here Einleitung von Trittschallenergie in die Haus-trennwand erfolgt. Deswegen sollten die Innenwändeso schwer wiemöglich oder biegeweich ausgeführt wer-den.

4.9 Leichtbau-Konstruktionen

Der Beitrag widmet sich im Wesentlichen der Mas-sivbauart, sodass Leichtbaukonstruktionen wie z. B.Holztafelbauweise außen vor bleiben. Sollten dieHaustrennwandschalen beispielsweise in Holztafel-bauweise errichtet werden, ist auf spezielle Systemebzw. Prüfzeugniswerte der Hersteller zurückzugreifen.

Weitere Hinweise dazu befinden sich auch in dem Bau-teilkatalog des Regelwerks DIN 4109-33:2016-07 [18].

4.10 Fußböden

Als weitere flankierende Bauteile treten die Decken imeigenen Wohnbereich auf. Diese können in Massiv-oder Holzbauweise errichtet werden. Bei der Massiv-bauweise ist aus Gründen des Trittschallschutzes zurangrenzenden Wohneinheit ein schwimmender Estricherforderlich. Die dynamische Steifigkeit des schwim-menden Estrichs ist in Abhängigkeit von der gewähl-ten Anforderung auszuwählen. Bei Holzbalkendecken,wie sie in Reihen- und Doppelhäusern auch bei ausge-bauten Dachgeschossen entstehen können, dürfen die-se lediglich hausweise eingebaut werden.Durchbinden-deHolzbalken durch dieHaustrennwand sind nicht zu-lässig.

4.11 Statistische Erhebung

Anfang der 2000er-Jahre wurde durch die TAUBERTund RUHE GmbH eine Statistik über doppelschaligeHaustrennwände erhoben [30]. An dieser bundeswei-ten Erhebung im Jahre 2003 haben sich mehr als 30Ingenieurbüros mit insgesamt knapp 580 Messergeb-nissen beteiligt. Die statistische Auswertung zeigt deut-lich, dass es nicht so sehr darauf ankommt, dicke undschwere Wände zu bauen, sondern dass die Breite undQualität der Fuge entscheidend sind.Bei der Erhebung wurden Messergebnisse abgefragt,die seinerzeit nicht älter als fünf Jahre waren (sieheTabelle 5). Dazu war von den Prüfinstituten anzuge-ben, ob es sich es um Haustrennwände ohne oder mitMängeln handelt. Weiterhin wurden die Wanddicken,die Wandbaustoffe und die Fugenbreiten abgefragt. Eswurde auch erfasst, ob dieGebäude mit oder ohneKel-ler ausgeführt wurden. Um bei Gebäuden ohne Kel-ler feststellen zu können, ob die Wand mit Ausnahmeder „Schallbrücke in der Erdgeschosssohle“ ansonstenmangelfrei ist, wurde bei den Messungen auch nachErdgeschoss, Obergeschoss sowie Dachgeschoss unter-teilt.Die Gesamtanzahl der Messergebnisse erscheint zu-nächst recht hoch, dennoch gibt es für einige Kombi-nationen der Parameter nur eine geringe Stichproben-anzahl. Die Gesamtauswertung für alle Messergebnis-se bzw. Messerergebnisse mit und ohne Mangel bzw.in schwerer oder leichter Bauweise, mit oder ohne Kel-ler, sind in der Tabelle 5 dargestellt. Dabei ist zunächstgrundsätzlich festzustellen, dass im Mittel ein Schall-dämmmaß von R′

w = 62 dB ± 6 dB erreicht wird. Be-zieht man in die Auswertung nur Wände ein, dienach Aussage der Prüfinstitute keine schalltechnischenMängel aufweisen, so erhöht sich der Mittelwert um2 dB auf R′

w = 65 dB und die Abweichung geht aufcirca ±5 dB zurück, sodass mit hoher Wahrscheinlich-keitmit einer zweischaligenWand ein Schalldämmmaßzwischen R′

w = 60 dB und 70 dB erreicht werden kann.

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 709 — le-tex

Nachweisverfahren 709

Tabelle 5. Statistische Auswertung einer Reihenuntersuchung aus circa 580 Messergebnissen ohne Mangel,differenziert nach Bauweisen

Sortier-Kriterium Mittelwert[dB]

Standardabweichung[dB]

Untere Grenze[dB]

Obere Grenze[dB]

Anzahl Stichproben

alle Messergebnisse(auch mit Mangel)

62,4 ± 6,3 56,1 68,6 579

alle ohne Mangel 65,4 ± 4,9 60,5 70,3 332

schwere Bauweise 66,2 ± 4,9 61,3 71,1 244

leichte Bauweise 63,3 ± 4,2 59,0 67,5 88

mit Keller 65,9 ± 4,2 61,7 70,0 109

ohne Keller 64,5 ± 4,2 60,3 68,8 110

ohne Keller, schwere Bauweise 66,0 ± 4,1 62,0 70,1 69

ohne Keller, leichte Bauweise 62,1 ± 3,3 58,8 65,4 41

Während bei den mangelfreien Gebäuden mit Kellerdas bewertete Schalldämmmaß Trennwände auf Erd-geschosshöhe R′

w = 66 dB ± 4 dB beträgt, verringertsich dieser Wert bei den Gebäuden ohne Keller auf63 dB ± 3 dB. Damit wird mit großer Wahrscheinlich-keit erreicht, dass die Mindestanforderung von R′

w =57 dB nach DIN 4109:1989-11, (die nicht mehr den an-erkannten Regeln der Technik entspricht), nicht unter-schritten, sondern im Allgemeinen eher um 3 dB über-schritten wird.Interessant war der Vergleich der Messergebnisse anWänden in Gebäuden mit Keller für das Erd- undObergeschoss. Die Differenz aller Messergebnisse be-trägt ungefähr 0,3 dB. Bei leichten Wandbaustoffenkann die Abweichung etwas größer sein. In weiterenUntersuchungen wurde dann geprüft, wie sich Fugen-breiten und die Masse der verschiedenen Wandscha-len auswirken. Erwartungsgemäß ergab sich mit di-ckeren Wandschalen ein höheres Schalldämmmaß. ImVergleich dazu steigt das Schalldämmmaß jedoch ins-besondere bei Gebäuden mit und ohne Keller im Erd-geschoss nicht so stark an, wie es nach Beiblatt 1 zuDIN 4109:1989-11 rechnerisch zu erwarten gewesenwäre.Hier wirkt sich dann die unvollständige Trennungder unterkellerten bzw. nicht unterkellerten Gebäudeaus, die mit dem bisherigen Rechenverfahren nach Bei-blatt 1 nicht berücksichtigt werden konnten, aber nun-mehr mit einfließen.Die Erhebung dieser Messdaten ergab auch Hinweiseauf die Auswirkung verschiedener Einflüsse hinsicht-lich Fugenbreite, Wandbaustoffen sowie unterkellertenbzw. nicht unterkellerten Gebäuden. Seinerzeit wur-de daraus ein Abschätzungsverfahren entwickelt, indem für zusätzliche Fugenbreiten über 3 cm hinaus-gehend je zusätzlichem Zentimeter Fugenbreite 1 dBaddiert werden durfte, sowie ein Schall-Längsdämm-maß für gemeinsame Fundamente bzw. Bodenplattennicht unterkellerter Gebäude berücksichtigt wurden.Damit ergaben sich tendenziell um circa 6 dB geringe-

re Schalldämmmaße als nach Beiblatt 1 zu DIN 4109.Bei nicht unterkellerten Gebäuden ist die Wirkung ei-ner breiteren Fuge im Erdgeschoss geringer. Hier ha-ben die durchlaufenden Bodenplatten und ein gemein-sames Fundament einen größeren Einfluss. Mittlerwei-le gibt es in DIN 4109-2:2018-01 [14] ein präzisiertesVerfahren zur Ermittlung des bewerteten Schalldämm-maßes, sodass im Büro des Autors die Eigenentwick-lung des Berechnungsverfahrens nicht weiter fortge-führt wurde.

5 Nachweisverfahren

5.1 Physik der zweischaligen Wand

Für eine gute Schalldämmung der zweischaligen Haus-trennwand gehen imWesentlichen die flächenbezogeneMasse sowie die Resonanzfrequenz dieser beiden Scha-len ein. Für eine gute Schalldämmung muss die Dop-pelschalenresonanz der Haustrennwand möglichst tief(< 100 Hz) liegen. Man erreicht dies durch möglichstgroßeWandgewichte und eine „weiche“ bzw. breite Fu-ge. Die Resonanzfrequenz f errechnet sich aus der Fe-dersteifigkeit der Fuge s′ (Luftfedersteifigkeit und dy-namische Steifigkeit der Mineralfaserplatten) und derflächenbezogenen Masse der beiden Wandschalen m′′

1und m′′

2 zu:

f0 = 12π

√s′ ⋅

(1m′′

1

+ 1m′′

2

)Wird die Dicke jeder Wandschale (also die Masse m)verdoppelt, so vergrößert sich die Wanddicke ganz er-heblich, z. B. von 11,5 cm auf 24 cm oder von 17,5 cmauf 36,5 cm. Die Haustrennwand wird damit also sehrdick und die Resonanzfrequenz nimmt trotzdem nurum 1/

√2 = 0,7 ab.

Vergrößert man aber die Fuge von 3 cm beispielsweiseauf 8 cm, so wird die Wand lediglich um 5 cm dicker,

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 710 — le-tex

710 C 3 Schallschutz bei zweischaligen Haustrennwänden von Doppel- und Reihenhäusern

die Resonanzfrequenz jedoch fast um 1/√4 = 0,5 klei-

ner, also halbiert. Aus diesem Grunde lohnt es sich ausrein physikalischen Überlegungen, die Fugenbreite zuvergrößern, ohne an den Schalendicken etwas zu verän-dern. Darüber hinaus ist die größere Fugenbreite auchaus handwerklichenGründen sinnvoll, da bei 7 bis 8 cmbreiten Fugen die Gefahr von ungewollt entstandenenSchallbrücken abnimmt.Wenn man von einer Konstruktion mit 17,5/3,0/17,5 cm (Dges = 37,0 cm) auf eine 15,0/7,0/15,0 cm(Dges = 37,0 cm)Wand wechselt, spart man bei verbes-sertem Schallschutz sowohl die Auflast für die Funda-mente als auch Baukosten ein. Auch die Lohnkalkula-tion verändert sich deutlich. Fazit: Dünne Wände mitbreiten Fugen können sich günstiger auswirken.

5.2 Nachweis nach Beiblatt 1zu DIN 4109:1989-11

In Abschnitt 2.3.1 des Beiblattes 1 zu DIN 4109:1989-11 [24] wurde gefordert, dass die Masse der Ein-zelschale mindestens 150 kg/m2 beträgt und die Trenn-fuge mindestens 30 mm breit ist. Bei einer ≥ 50 mmbreiten Trennfuge (Schalenabstand) durfte das Ge-wicht der Einzelschale auf 100 kg/m2 reduziert wer-den. Der Fugenhohlraum war mit dicht gestoßenen,vollflächig verlegten, mineralischen FaserdämmplattennachDIN 18165-2 [28], Anwendungstyp T (Trittschall-dämmplatten) auszufüllen. DIN 18165 ist inzwischendurch DIN EN 13162 [29] ersetzt. Für die Ortbeton-bauweise werden spezielle Mineralfaserplatten herge-stellt, die die beim Betonieren auftretenden Beanspru-chungen aufnehmen können.Bei einer flächenbezogenen Masse der Einzelschale ≥200 kg/m2 und einer Dicke der Trennfuge > 30 mmdurfte auf das Einlegen vonDämmschichten verzichtetwerden. Diese Vorgehensweise wird heute nicht mehrangewendet. Typischerweise werdenmöglichst schwereWandschalen mit möglichst breiten Fugen vorgesehen.Eine Fugenbreite von 30mmwird nicht unterschritten.Zur Ermittlung des bewerteten Schalldämmmaßeswurde aus der Summe der flächenbezogenen Massender beiden Einzelschalen, unter Berücksichtigung et-waiger Putze, wie bei einschaligen biegesteifenWändennach Tabelle 1 das Schalldämmmaß ermittelt. Für diezweischalige Ausführung durfte aufgrund der durch-gehenden Trennfuge ein Bonus von 12 dB berücksich-tigt werden. Dabei wurde davon ausgegangen, dassdie Gebäude unterkellert sind und die schutzbedürf-tigen Aufenthaltsräume immer mindestens durch einGeschoss von dem gemeinsamen Fundament entferntsind (Bild 4).Dieses entspricht jedoch nicht ganz der Wirklichkeit,weil die nicht unterkellerten Gebäude nicht erwähntwurden bzw. der Einfluss einer gemeinsamen Wanneeines Doppel- oder Reihenhauses mit der sich dadurchergebenden unvollständigen Trennung nichtmit beach-tet wurde. Mit dem pauschalen Zuschlag von 12 dB

aufgrund der Doppelschaligkeit gibt es demnach eineÜberschätzung der zu erwartenden bewerteten Schall-dämmmaße. Demnach ist diese Vorgehensweise mitVorsicht anzuwenden, wenn in unmittelbarer Nähe zuden schutzbedürftigenAufenthaltsräumen dieDoppel-schaligkeit endet.

5.3 DIN 4109-2:2018-01

DIN 4109-2:2018-01 stellt im Abschnitt 4.2.3 fest, dassdurch die zweischalige Ausführung von Haustrenn-wänden gegenüber der gleich schweren einschaligenWand eine wesentlich höhere Schalldämmung erreichtwerden kann. Ein maßgeblicher Einfluss ist die Kop-pelung der Haustrennwandschalen durch flankierendeBauteile (unvollständige Trennung), die üblicherwei-se im untersten Geschoss gegeben ist. Dieser Einflusswurde im Beiblatt 1 zu DIN 4109:1989 nicht explizitberücksichtigt.Deswegen wurde nunmehr ein Verfahren aus dem bis-herigen Verfahren nach Beiblatt 1 zu DIN 4109 ab-geleitet. Es ermöglicht eine Prognose der Schalldäm-mung von zweischaligen Haustrennwänden unter Be-rücksichtigung einer unvollständigen Trennung. Es istmit dem Verfahren der Reihe DIN EN ISO 12354 [31]und den dafür vorgesehenen Eingangsdaten (noch)nicht kompatibel. Es ist vorgesehen, für den Schall-schutznachweis ein detailliertes Verfahren aufzuneh-men, dass mit den Grundsätzen der Norm DIN ENISO 12354-1:2017-11 übereinstimmt. Dazu liegen je-doch noch keine ausreichenden Erkenntnisse und Re-chenansätze vor.Nach dem nun vorliegenden Verfahren wird das bewer-tete Schalldämmmaß einer zweischaligen Wand ausdem Schalldämmmaß einer gleich schweren einscha-ligen Wand mit einem Zuschlag für die Zweischalig-keit ΔRw,Tr vorgesehen. Dieser Zuschlag ist in Abhän-gigkeit von der Übertragungssituation gemäß der Ta-belle 6 anzusetzen. Insgesamt ergibt sich die Schall-dämmung der Wand nach der Formel

R′w2 = R′

w,1 + ΔRw,Tr − K − 2 dB

mitR′

w2 Schalldämmmaß der zwei-schaligen Wand einschließlichZuschlägen

R′w,1 = R′

w,1 = 28 ∗log(m′

Tr,ges) − 18 dBSchalldämmmaß einer gleichschweren einschaligen Wand

ΔRw,Tr Zuschlag für ZweischaligkeitK Korrekturwert für flankieren-

de Übertragung2 dB Sicherheitsbeiwert

Der Zuschlag für die Zweischaligkeit kann der Tabel-le 1 aus DIN 4109-2:2018-01 je nach Bausituation ent-nommen werden. Zu dieser Tabelle gehören noch eini-ge Fußnoten, die für spezielle, konkret benannte Bau-weisen von der Tabelle abweichende Ergebnisse erge-ben, die hier nicht weiter detailliert betrachtet werden.

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 711 — le-tex

Nachweisverfahren 711

Tabelle 6. Tabelle 1 aus DIN 4109-2:2016-07, Zuschlagswerte ΔRw,Tr unterschiedlicher Übertragungssituationen(gekennzeichnet durch den Pfeil) für zweischalige Haustrennwände

Spalte 1 2 3 Fußnote

Zeile Situation(Vertikalschnitt)

Beschreibung ΔRw,Tr[dB]

a) b) c) d)

üblich Porenbetonje Schalem′′ ≤200 kg/m2

Leichtbeton≤ 800 kg/m3

und je Schalem′′ ≤250 kg/m2

Schalen-abstand≥ 50 mm

Porenbeton RDK≥ 0,6 je Schale≥ 175 mmSchalenabstand≥ 50 mm

1 vollständige Trennung derSchalen und der flankieren-den Bauteile ab OberkanteBodenplatte, auch gültig füralle darüber liegenden Ge-schosse, unabhängig von derAusbildung der Bodenplatteund der Fundamente

12 15 14 14 12

2 Außenwände durchgehendmit m′ ≥ 575 kg/m2 (z. B.Kelleraußenwände als „wei-ße Wanne“)

9 12 11 11 9

3 Außenwände durchge-hend mit m′ ≥ 575 kg/m2

(z. B. Kelleraußenwändeals „weiße Wanne“), Bo-denplatte durchgehend mitm′ ≥ 575 kg/m2

3 6 5 3 3

4 Außenwände getrennt, Bo-denplatte und Fundamentegetrennt

9 12 11 11 9

5 Außenwände getrennt, Bo-denplatte getrennt auf ge-meinsamen Fundament

6 12 8 6 14

6 Außenwände getrennt, Bo-denplatte durchgehend mitm′ ≥ 575 kg/m2

6 12 8 6 14

Lediglich für die Fußnoten c) und d) wird gesondert angegeben, dass der Fugenhohlraum mit Mineralfaserdämmplatten nach DIN EN 13162,Anwendungskurzzeichen WTH nach DIN 4108-10 ausgefüllt wird.Nach Ansicht der TAUBERT und RUHE GmbH wird dies für alle Fugenhohlräume empfohlen!

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 712 — le-tex

712 C 3 Schallschutz bei zweischaligen Haustrennwänden von Doppel- und Reihenhäusern

Leider wird damit ein physikalischer Ansatz etwas un-terlaufen. Die Fußnoten sind der Tabelle 6 als zusätz-liche Spalten nach rechts angefügt.Die Werte der Tabelle 6 gelten für zweischalige Kon-struktionen mit einem Schalenabstand von mindestens30 mm und Hohlraumverfüllung mit Mineralfaser-dämmplatten nach DIN EN 13162, Anwendungskurz-zeichen WTH nach DIN 4108-10. Eine Vergrößerungdes Schalenabstandes wirkt sich bei unterkellerten Ge-bäuden und Obergeschossen grundsätzlich positiv aufdas bewertete Schalldämmmaß aus.Aus der Tabelle mit den Zuschlagswerten für die zwei-schaligen Haustrennwände ist erkennbar, dass der imBeiblatt 1 zu DIN 4109:1989-11 enthaltene Zuschlagvon 12 dB nur wirksam wird, wenn das Ende der Fugemindestens ein Geschoss entfernt ist. Die durchgehen-deKelleraußenwand reduziert für das Erdgeschoss denZuschlag von 12 dB auf 9 dB. Zweischalige Bauteile imKeller einer gemeinsamen Betonwanne haben immernoch eine bessere Wirkung als eine einschalige Wand.Der Zuschlag beträgt für die Übertragung von Kellerzu Keller jedoch nur noch 3 dB.Bei nicht unterkellerten Gebäuden ist im Erdgeschossim Gegensatz zum Beiblatt 1 zu DIN 4109:1989-11nicht ein um 12 dB höheres Schalldämmmaß auf-grund der Zweischaligkeit zu erwarten, sondern nurein Zuschlag von 6 dB zu vergeben. Daraus ergibt sichdann auch die Erkenntnis, warum in vielen Fällen mitdem bisherigen Nachweisverfahren das Schalldämm-maß im Vergleich mit Messergebnissen deutlich über-schätzt wurde und die gestellten Anforderungen nichterfüllt werden konnten.Unter Berücksichtigung eines Korrekturwertes K fürflankierende Bauteile werden auch diese erfasst. Dafürist zunächst durch arithmetische Mittelung die mittle-re flächenbezogeneMasse der unverkleideten, homoge-nen flankierenden Bauteile auf der Empfangsraumsei-te, also der zu schützenden Hausseite, zu ermitteln. Dader Fußboden im Allgemeinen mit einem schwimmen-den Estrich belegt ist, zählt dieser ebenso wie Trenn-wände in Leichtbauweise, z. B. mit Beplankung ausGipskarton- oder Gipsfaserplatten, nicht dazu. Typi-scherweise sind dann die massive Geschossdecke, mas-sive Innenwände und die massive Außenwand, wennkeine Vorsatzschalen davorstehen bzw. abgehängt sind,zu berücksichtigen. Das Verhältnis der mittleren flä-chenbezogenen Masse der flankierenden Bauteile undder Masse einer Schale des Trennbauteils werden zudem Korrekturwert verrechnet:

K = 0,6 + 5,5x lg(m′Tr,1 /m

′f,m)

Der Korrekturwert kann bei extremen Differenzen derflächenbezogenen Massen bis K = 11 dB und bei übli-chen Bauweisen zwischen circa K = 0 dB undK = 6 dBbetragen. Das bewertete Schalldämmmaß der Trenn-wand wird dann um diesen Wert verringert.Diemit diesemVerfahren berechnetenWerte werden inder obersten Etage nur erreicht, wenn die flankieren-de Übertragung über das Dach keine Rolle spielt. Ei-

ne ausreichende schalltechnische Trennung der Dach-konstruktion im Bereich der Haustrennwand ist mit ei-ner Norm-Flankenschallpegeldifferenz von 5 dB überdem inAbschnitt 5.3 genanntenWert gegeben. Ausfüh-rungsbeispiele und Werte der Norm-Flankenschallpe-geldifferenz Dn,f,w für Dachkonstruktionen finden sichin DIN 4109-33:2016-07, 5.2 [18]. Hier sind Beispielemit Werten von Dn,f,w = 53 bis 79 dB aufgeführt. DieseNorm-Flankenschallpegeldifferenz ist mit dem berech-neten Schalldämmmaß energetisch zu verrechnen.

5.4 Weitere Berechnungsverfahren

Die vorliegenden Berechnungsverfahren wurden vonder Hochschule für Technik in Stuttgart weiter dif-ferenziert [32]. Dazu liegt ein Forschungsbericht ausdem Jahre 2012 vor. Darin wird entsprechend den Re-chenverfahren für einschalige Bauteile in DIN EN ISO12354-1 eine Vorgehensweise vorgeschlagen, das dieunterschiedlichen Schallübertragungswege durch dasDirektbauteil und entlang der flankierenden Bauteileberücksichtigt. Außerdem geht die Koppelungslängeder flankierenden Bauteile mit dem Trennbauteil ein.Ein zusätzlich angeordnetes Fundament kann mit ei-nem entsprechenden Aufschlag zum Schalldämmmaßvon 2 dB bzw. bei einem gemeinsamen Fundament aufeiner getrennten Bodenplatte mit 4 dB berücksichtigtwerden. Zusätzlich können schalldämmende Vorsatz-schalen, wie z. B. auch schwimmende Estriche auf derBodenplatte bzw. auf denDecken eingerechnet werden.Für breitere Fugen ergibt sich tendenziell, dass bei ei-ner Fugenbreite die über 40 mm hinausgeht, jeder zu-sätzliche Zentimeter ein um 1 dB höheres Schalldämm-maß ergibt. Dieses Verfahren liegt derzeit lediglich auf-grund des Forschungsberichtes vor. Es bleibt abzuwar-ten, ob dieses in die Normreihe DIN EN ISO 12354,Teil 1, übernommen wird, um – anders als bei denbisher bekannten Verfahren nach DIN 4109-2:2018-01bzw. Beiblatt 1 zu DIN 4109:1989-11 – die physika-lischen Parameter entsprechend ihrer physikalischenDaten und nicht nach einem Tabellenverfahren zu er-fassen.

6 Details und Randaspekte

6.1 Wärmebrücken: Stirnseiten der Wändezum Dach und an der Außenwand

Typischerweise erhalten Neubauten eine Außendäm-mung. Insofern wird die Unterseite eines nicht unter-kellertenGebäudes gedämmt, indemdieDämmschichtunterhalb der Bodenplatte liegt. Auf der Bodenplattewird typischerweise ein schwimmender Estrich einge-baut, der ebenfalls auf einer Dämmschicht liegt, diehinsichtlich des Wärmeschutzes berücksichtigt werdenkann. Die Außenwanddämmungen werden mit einerPerimeterdämmschicht bis auf eine frostfreie Tiefe ge-führt.

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 713 — le-tex

Details und Randaspekte 713

Im Bereich der Trennfuge der zweischaligen Haus-trennwand ist auch die Dämmschicht zu unterbrechen,damit durch angeklebte Dämmstoffe bzw. durchlau-fende Verblendmauerwerksschalen keine Schallbrü-cken entstehen. Bei breiten Fugen der Haustrennwän-de kann es sinnvoll sein, auf den äußersten 50 cm inRichtung Außenwand, die Fuge vollständig mit Mi-neralfaserdämmstoff zu verfüllen, um eine Hinterlüf-tung der Fuge bzw. einen Auftrieb von warmer Luft zuvermeiden. Die zweischalige Haustrennwand endet beiSparrendächern als Sattel- oder Pultdach typischerwei-se im Dachquerschnitt.Darüber muss sich – auch aus Brandschutzgründen –mindestens 60 mm Mineralfasermaterial mit einerWärmeleitfähigkeit von λB ≤ 0,040 W/(mK) befinden,um die Wärmebrückenwirkung durch das Dach zu re-duzieren (Bild 15). Als brandschutztechnisch wirksamhaben sich hierbei, aufgrund des geringen Schwindver-haltens, Mineralfaserdämmstoffe mit einem Schmelz-punkt > 1000 °C erwiesen. Die Ausführung muss denAngaben aus Abschnitt 4.6 entsprechen. Bei massi-ven Dächern wird die Stahlbetondeckenplatte unter-brochen. Die Dampfsperre kann mittels einer Schlaufeüber die Fuge hinweggeführt werden (Bild 14). Dar-über sind die Wärmedämmschicht und die Dachab-dichtung zu verlegen. Damit ergibt sich dann gleicher-maßen ein ausreichender Wärmeschutz.

6.2 Trittschalldämmung von Decken

In den verschiedenen Regelwerken, die im Abschnitt 3zitiert wurden, werden unterschiedliche Anforderun-gen an die Trittschalldämmung von Decken ge-stellt. Die Geschossdecken werden typischerweise ausStahlbeton errichtet und erhalten oberseitig einenschwimmenden Zementestrich. Diese enthalten eineTrittschalldämmschicht aus Mineralfasermaterial, ex-pandiertem Polystyrol oder Holzweichfaser. Schall-technisch kann bei ausreichend weichen Trittschall-dämmschichten und dem Bonus für die Zweischalig-keit die Anforderung für einen erhöhten Trittschall-schutz zum Nachbarhaus bei diagonaler und horizon-taler Übertragungsrichtung eingehalten werden.Hinsichtlich des Fußbodenaufbaus ist jedoch auch zuberücksichtigen, dass häufig Rohrleitungen und Kabelauf der Geschossdecke verzogen werden. Diese dür-fen für eine mangelfreie Ausführung eines schwim-menden Estrichs nicht in der Trittschalldämmschichtliegen. Deswegen ist zunächst eine Höhenausgleichs-schicht einzubauen, die die gleiche Höhe haben musswie die Oberkante der Rohrleitungen und Kabel. Da-mit entsteht eine ebene Oberfläche, sodass nach DIN18560-2:2015-11 [33] die Trittschalldämmschicht voll-flächig eingebaut werden kann. Typischerweise genü-gen 20 bis 30mm dicke Trittschalldämmschichten. Wiebei allen schwimmenden Estrichen gilt auch hier, dassdie Randfuge mit einem Randdämmstreifen zu verse-hen ist. Dieser ist vor Einbringen der Dämmschichten

herzustellen und muss so hoch sein, dass er die Ober-kante des Zementestrichs überragt.Der Randdämmstreifen wird günstigerweise auch erstnach dem Verlegen des Oberbelages abgeschnitten, so-dass kein Teppich-, Fliesen- oder Parkettkleber denRanddämmstreifen überbrückt und Schallbrücken bil-det. Diese würden sich genauso ungünstig wie in einemMehrfamilienwohnhaus auswirken, sodass die Anfor-derungen an den Trittschallschutz nicht eingehaltenwerden können.

6.3 Trittschalldämmung Treppen

In Einfamilienreihen- und Doppelhäusern werden dieTreppen zwischen den Geschossen üblicherweise inHolz- oder Stahlbauweise errichtet. Trotz der doppel-schaligen Bauweise gibt es auch hier typischerweiseeine Trittschallübertragung, weil die Treppen an derHaustrennwand und den flankierenden Bauteilen, wiez. B. Treppenraumwänden zu angrenzenden Räumen,befestigt werden. Daher werden in der Regel entkop-pelte Befestigungen, z. B. mit gummiummantelten Dü-beln oder entkoppelnden Hülsen, vorgesehen. Außer-dem werden elastische Lager unter der Treppenwangeauf Konsolen vorgesehen (Bild 16).Bei beiden Varianten ist zu beachten, dass der Ab-stand zwischen Wange und Wand erhalten bleibt. DasBefestigen von Holzwangen mit Schäumen und der-gleichen an der Haustrennwand ist zu vermeiden, weilauch bei der Bezeichnung „Schalldämmschaum“ einestarre Kopplung der Treppen an die Wand erfolgt unddie Entkopplung überbrückt wird.Bei Treppen in Massivbauweise ergibt sich ein anderesSchallübertragungssystem. Im Gegensatz zu leichten

Bild 16. Elastische Lagerung einer Treppenwangeauf einer Konsole

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 714 — le-tex

714 C 3 Schallschutz bei zweischaligen Haustrennwänden von Doppel- und Reihenhäusern

Treppen aus Holz oder Stahl neigen diese weniger zumDröhnen. Die Masse der Treppen reduziert die Tritt-schallübertragung bei tiefenFrequenzen erheblich. ZurReduzierung der Trittschallübertragung bei mittlerenund hohen Frequenzen ist jedoch eine schalltechni-sche Entkopplung notwendig, sodass trittschalldäm-mende Auflager an oder in dem Treppenraum benötigtwerden.

6.4 Einbauten in Haustrennwänden

Der schalltechnische Einfluss von kleinflächigenSchwächungen im Wandaufbau wird häufig erheb-lich überschätzt. Derartige Schwächungen ergebensich z. B. bei nicht vollfugig vermörtelten Stoß- undLagerfugen. Dann ist die schalltechnisch wirksameSchichtdicke in diesem Bereich nur so groß, wie diedes abschließend aufgebrachten Putzes (z. B. 1 cm).Andere Schwächungen ergeben sich beispielsweise beiBohrungen für Steckdosen. Jede Bohrung hat einenDurchmesser von circa 6 cm und eine Tiefe von etwa5 cm. Bei einem 11,5 cm dicken Mauerwerk mit beid-seitig 1 cm Putz verbleibt eine Rest-Wanddicke von6,5 cm. Auch wenn die Steckdosen links und rechts derGebäudetrennfuge im selben Bereich eingebaut wer-den, entstehen hierdurch bei Reihenhaustrennwändenauch keine durchgehenden Löcher, da sich jede Steck-dose nur in der eigenen Wandschale befindet (Bild 17).Die verbleibenden Wandquerschnitte müssen zudemalleine den geforderten raumabschließenden Feuerwi-derstand der Trennwand, F30 bis F90, je nach Ge-bäudeklasse erreichen. Gegebenenfalls sind in diesenBereichen besondere bauaufsichtlich zugelassene Un-terputzdosen zu verwenden.Eine Abschätzung der zu erwartenden Luftschalldäm-mung in der Situation aus Bild 14 ergibt sich z. B.aus der entsprechenden Berechnung für eine 24 cmeinschalige Wand aus beispielsweise Kalksand-Voll-steinen der Rohdichteklasse 2,0 mit beidseitig 10 mmGipsputz, in die acht Steckdosen symmetrisch auf bei-den Seiten eingebaut werden (Bild 18).Das bewertete Schalldämmmaß ohne Steckdosen be-trägt bei einer 10 m2 großen einschaligen Wand dannR′

w = 54 dB. Durch den Restwandquerschnitt im Be-reich der Hohlwanddosen ergibt sich hier ein bewerte-tes Schalldämmmaß von Rw,R = 46 dB. Rein rechne-risch reduziert sich das bewertete Schalldämmmaß der

Bild 17. Einbauten inHaustrennwänden

Bild 18. Beispiel für Hohlwand-dosen in einer 24 cm dicken Wand

gesamten Wand um circa 0,3 dB, sodass die Anforde-rung von R′

w = 54 dB weiterhin eingehalten wird. Be-reits dieses Beispiel zeigt, dass bei einer zweischaligenBauweise mit zwei verjüngten Restwandquerschnittenund bedämpfter Fuge der Einfluss noch geringer seinwird.

6.5 Brandschutz

Die Landesbauordnungen der Länder fordern fürdie Ausbildung von Trennwänden und sogenanntenWänden anstelle von Brandwänden (Gebäudeklasse 1bis 3) eine Führung dieser Wandbauteile bis unterdie Dachhaut. Hierzu wird der Wandkopf im Allge-meinen in Mörtel ausgebildet. Wenn dieses Mörtel-band zum Höhenausgleich auf beiden Wänden ge-meinsam aufgebracht und dadurch die Haustrennfugeüberbrückt wird, führt dies zu einer Verschlechterungder Schalldämmung der Wandschalen. Im Gegensatzzu Trennwänden und Wänden anstelle von Brandwän-den sind Brandwände von Gebäuden der Gebäude-klasse 4 und 5 sowie von Sonderbauten wie Versamm-lungsstätten, Krankenhäusern, Schulen und Industrie-bauten grundsätzlich über die Dachhaut zu führen.In Ausnahmefällen wird bei Nicht-Sonderbauten dieAusbildung von in Höhe der Dachhaut jeweils 50 cmauskragenden feuerbeständigen Dachbauteilen akzep-tiert.Bei aneinandergereihten Gebäuden auf einem Grund-stück sind innere Brandwände bzw.Wände anstelle vonBrandwänden inAbständen von höchstens 40mherzu-stellen. Bei Gebäuden der Gebäudeklassen 1 bis 4 kön-nen diese Wände auch mit brennbaren Baustoffen fürdie Feuerwiderstandsdauern feuerhemmend (F30-B/R30-b) bzw. hochfeuerhemmend (F60-AB/R60 wnb)errichtet werden. Eine Besonderheit stellen hierbeiBrandwände als Gebäudeabschlusswände von Gebäu-den der Gebäudeklasse 1 bis 3 bei real geteilten Grund-stücken dar. Hier müssen diese Wände jeweils von in-nen nach außen die Feuerwiderstandsfähigkeit der tra-genden und aussteifenden Teile des Gebäudes aufwei-sen, mindestens jedoch feuerhemmende Bauteile sein,und von außen nach innen die Feuerwiderstandsfä-higkeit feuerbeständiger Bauteile haben. Eine beidsei-tig mit Zementputz versehene 11,5 cm dicke Wandaus KS-Mauersteinen ist bereits feuerbeständig. Ei-

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 715 — le-tex

Details und Randaspekte 715

ne Trennung der beiden Wandschalen muss eindeutigbis zur Dachhaut erfolgen. Es dürfen keine Öffnungendarin enthalten sein.

6.6 Sanitärinstallationen

Bei Sanitärinstallationen ergibt sich eine Geräuscher-zeugung durch die Frischwasserleitungen, die Arma-turen und Objekte selber sowie durch die Abflusslei-tungen. Typischerweise gelten die Anforderungswertefür die Zu- und Abflussgeräusche und die regelmä-ßig auftretenden Betätigungsgeräusche. Nutzergeräu-sche unterliegen nicht den Anforderungen. Unter Nut-zergeräuschen werden z. B. das Aufstellen eines Zahn-putzbechers auf eine Abstellplatte, hartes Schließen desWC-Deckels, Spureinlauf, Rutschen in der Badewanneusw. verstanden.Bis vor einigen Jahren wurden Vorwandinstallationennoch in Massivbauweise in Verbund mit den mas-siven Wänden vorgesehen. Damit ergaben sich gele-gentlich Schallbrücken im Bereich der Rohrleitungenbzw. beim Einmauern des WC-Spülkastens. Heutzu-tage werden Vorwandinstallationen typischerweise inVerbund mit Systembauweise mit einer Metallunter-konstruktion und Beplankung aus Gipskartonplattenerstellt. Damit werden bereits die starren Schallbrü-cken vermieden. Die Prüfzeugnisse der Hersteller wei-sen für die Montage an einschaligen massiven Woh-nungstrennwänden relativ geringe Werte auf, sodassbei zweischaligen Wänden deutlich bessere Werte zuerwarten sind. Im Büro des Autors wurden deswe-gen in den vergangenen Jahren kaum nochMessungenvon Sanitärgeräuschen in Reihen- und Doppelhäuserndurchgeführt. Beanstandungen über zu hohe Schall-druckpegel traten nicht oder nur sehr selten auf.

6.7 Übertragung der zweischaligen Bauweiseauf den Geschosswohnungsbau

Gelegentlich ist festzustellen, dass aufgrund der gutenErfahrungen der zweischaligen Bauweise bei Reihen-und Doppelhäusern diese Bauweise auf den Geschoss-wohnungsbau übertragen wird. Dort gibt es sie nichtnur bei der Trennung von großen Gebäuderiegeln alsBrandwand, sondern auch als zweischalige Treppen-raumwand, zweischalige Aufzugsschachtwand oder alszweischalige Wohnungstrennwände.Für Aufzugsanlagen mit hoher Anforderung an dieKörperschalldämmung, welche in einen Treppenraumintegriert sind, kann auch das Treppenhaus in zwei-schaliger Bauweise als gesamtes zweischaliges Systemerstellt werden. Dann ergeben sich nicht nur durch dieAufzugsanlage, sondern auch von den Treppenläufenund -podesten geringere Schallpegel in den angrenzen-den Wohnungen. Voraussetzung dafür ist jedoch auchweiterhin, dass die zweischalige Konstruktion vollstän-dig ausgeführt wird. Geschossdecken und Treppenpo-deste dürfen die Trennfuge nicht überbrücken.

Bei den vergleichsweise kleinen „Systemen“ Aufzugs-schacht und Treppenhaus ist jedoch erkennbar, dassauf geringen Distanzen die zweischalige Konstruktionnicht wie bei Einfamilienreihen- und Doppelhäuserneine gerade, durchgehende Fuge ist, sondern häufigEcken aufweist, in denen dann die zweischalige Kon-struktion mangelfrei erstellt werden muss. Demnachkommt hier der Ausführung eine größere Bedeutungzu, da die Gefahr von Schallbrücken zunimmt. FürTreppenhäuser und Aufzugsanlagen wird durchaus ei-ne Berechtigung gesehen, dass zweischalige Konstruk-tionen umgesetzt werden, wenn die vollständige Fugeklar definiert ist. Ansonsten können auch einschaligeBaukonstruktionen sinnvoller und in der Herstellungeinfacher sein.Die Bilder 19 bis 21 zeigen unvollständige zweischaligeBauweisen imGeschosswohnungsbau. In Bild 19 über-brückt die Geschossdecke die doppelschalige massiveBauweise. Die Bilder 20 und 21 zeigen die unvollstän-dige Zweischaligkeit, wenn dieGeschossdecke bzw. dasTreppenpodest auf der inneren massiven Schale ei-nes zweischaligen Aufzugsschachtes aufliegen.Mit die-sem „Bypass“ über die Geschossdecke wird nicht diegewünschte hohe Schalldämmung einer vollständigenzweischaligen Konstruktion erreicht.Etwas kritischer sind die Ausführungen von zwei-schaligen Wänden für Wohnungstrennwände. Im ty-pischen Geschosswohnungsbau ist davon auszugehen,dass die zweischaligen Wände auf einer gemeinsamenDecke zum Kellergeschoss bzw. zur Tiefgarage stehen(Bild 22). Demnach besteht für das Erdgeschoss miteiner zweischaligen Wand eine unvollständige Fuge.Häufig wird noch auf die Trennfugen in den Außen-wänden und denWänden auf denGeschossdecken ver-zichtet, sodass die Zweischaligkeit nur im Bereich der

Bild 19. Geschossdecke überbrückt die Fugeder zweischaligen Wand

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Nabil A. Fouad: Bauphysik-Kalender — 2020/2/17 — Seite 716 — le-tex

716 C 3 Schallschutz bei zweischaligen Haustrennwänden von Doppel- und Reihenhäusern

Bild 20. Unvollständige Zweischaligkeit einer Aufzugsschacht-konstruktion, das Treppenpodest liegt auf der inneren Schaleauf

Bild 21. Unvollständige Zweischaligkeit, weil das Treppen-hauptpodest mit der Geschossdecke über den Wohnungenverbunden ist

Trennwand, aber nicht im Bereich der flankierendenBauteile besteht. Bei den Trennwänden wird somit einrelativ hoher Aufwand für die Luftschalldämmung be-trieben, ohne dass sich im Vergleich zu einer einschali-gen homogenenWand eine wirkliche Verbesserung ein-stellt.Mit zweischaligen Wänden in den unteren Geschossenergibt sich im Falle eines Staffelgeschosses häufig eineWohnung, die über die Trennfuge hinweggeführt wird.Auch dann verbindet eine durchlaufende Geschossde-cke die beiden Wandschalen. Anderenfalls müsste hiereine Fuge eingebaut werden, die sich auch in den Au-ßenwänden fortsetzt, sodass auf der Innenseite sicht-bare Fugen auf der Wand erkennbar wären.

Bild 22. Schallübertragungswege einer unvollständigenzweischaligen Bauweise im Geschosswohnungsbau mit nichtverbesserter Schalldämmung

Bild 23. Schallübertragungswege einer unvollständigen zwei-schaligen Bauweise im Geschosswohnungsbau mit reduzierterSchalldämmung in vertikaler Richtung im Vergleich mit einereinschaligen gleichschweren Wand