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SPECIAL: SIHH & CARRE DES HORLOGERS 2016 AUSGABE NR. 44 WINTER 2015/16 ® I DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR UHREN, MENSCHEN, LIFE R STYLE l pp og >SS IRADE 1 F I P' P' ' P' g 4,. ),'k.~ p,( ,f f f f (~ (y )~ MAURICE LACRGIX; VERZWEIFELT(III ) QUARZ-OFFE' S HARRY WINS +UNVOLLENDETE OPUS 13 da di ) l~ l j l Zi)g~) l ' g g g LUXUSUHREN' ~ I 1 ) ~ ~ ' ENTDECKUNG DES/ y l l ( CROWDFUNDING 1l P p' / / p. E 40 ( ' 7 V y /g NATALIA KELLER, . I L O L SIE WILL MIT DER LUXUSUHRENMARKE PREMIERS ~~ NICHT DIE ZEIT FESTHALTEN, SONDERN BEWAHREN. o

NATALIA KELLER, - ZigarrenZone · renommierten Robb Report Kazakhstan Ma-gazine. CATHARINA SCHUPP Die gebürtige Stuttgar-terin Catharina Schupp hat sich nach erfolgrei-chem Abschluss

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Page 1: NATALIA KELLER, - ZigarrenZone · renommierten Robb Report Kazakhstan Ma-gazine. CATHARINA SCHUPP Die gebürtige Stuttgar-terin Catharina Schupp hat sich nach erfolgrei-chem Abschluss

SPECIAL: SIHH & CARRE DES HORLOGERS 2016

AUSGABE NR. 44 WINTER 2015/16

®

IDAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR UHREN, MENSCHEN, LIFE R STYLE l pp og

>SS IRADE1

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VERZWEIFELT(III )QUARZ-OFFE' S

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Page 2: NATALIA KELLER, - ZigarrenZone · renommierten Robb Report Kazakhstan Ma-gazine. CATHARINA SCHUPP Die gebürtige Stuttgar-terin Catharina Schupp hat sich nach erfolgrei-chem Abschluss

INTRO // CONTRIBUTORS

TOURBILLON BackstageDie Köpfe, hinter den Geschichten dieser Ausgabe

VASILI J RATEJ Es ist schon viele Jahre her. Meine Frau bekam von ihrem Arbeitgeber zu Weihnach-ten einen Genuss-Korb geschenkt. Es waren div. Spezialitäten zum Essen und Trinken drin. Und aucheine Habanos-Zigarre in einem ALutubo. Ich weiß nicht mehr, welche es war. Auf jeden FaLL kraLLte ichsie mir (die Zigarre, nicht meine Frau...hehehe), und zündete sie an.

Ich kann mich erinnern, dass sie mir ganz ausgezeichnet schmeckte. Ich lehnte mich auf dem Sofazurück und genoss sie bis zum Letzten Zug. Meine Frau war in der Zwischenzeit im Zimmer nebenan imBüro. Irgendwann tauchte sie auf uns fragte mich: «Sag maL, was stinkt denn hier so nach Rauch?!»Und da war es schon vorbei mit Zigarrengenuss in der Wohnung. Ja, dann wurde das Zigarrengenie-Ben irgendwann zum Hobby und ich genieße sie in meinem großen Hobbyraum. Ratje, Herausgeberder Zigarren. Zone feiert sein TOURBILLON Debüt mit der «Anleitung des Zigarren Genuss»!

ANITA GEURTS Di e«First Lady» im TOUR-BILLON Autoren-Teamkam 1967 aLs Aus-lands-KorrespondentinhoLLändischer Zeitun-

gen in die Schweiz undverliebte sich in Leute und

Land. Sie lebt im Kanton Wallis als freie Journa-listin mit Schwerpunkt Tourismus und Kulinarikund schreibt über die schönen Seiten des Lebensfür die «Neue Zürcher Zeitung».

ALEXANDRA BABKINAlebt in Kasachstanund ist seit 2006 Uh-renjournalistin beim«Chronograph». S ieist damit die einzige

seriöse UhrenjournaLis-tin in ZentraLasien. Anfang

2013 wechseLte sie aLs Chefredakteurin zumrenommierten Robb Report Kazakhstan Ma-gazine.

CATHARINA SCHUPPDie gebürtige Stuttgar-terin Catharina Schupphat sich nach erfolgrei-chem Abschluss ihresKunstgeschichts- und

Politikwissenschafts-Studiums durch eine AusbiL-

dung zur Edelsteinexpertin (Gemmologin) beider Deutschen GemmoLogischen GeseLLschaftIdar-Oberstein (DGemG) auf Schmuck, EdeL-steine und Diamanten speziaLisiert.

REINHARD MEIS, Jahr-l' ' . gang 1940, er lernte

FRANZ MATTES, Jahr-gang 1965, wohnt inEsslingen. Er ist Ver-triebsLeiter in einemschwäbischen Infor-mationstechnologie

und -dienste-Unterneh-men. Uhren sind sein Hobby,

wobei er IWC, NOMOS sowie andere Markenaus Glashütte bevorzugt.

JON N . MET TLER,Jahrgang 1947, ge-boren und wohnhaftin BieL, ist Leiter derbernerzeitung ch undInitiator des Uhren-

blogs «Tempus fugit».Im Online- Journalismus

ist er seit Januar 2010 tätig. Zuvor war er stv.Leiter des Wirtschaftsressorts der BernerZeitung.

zunächst das Uhrma-cherhandwerk. 1990wurde er für den Auf-bau der Lange Uhren

.."Ck .... ' Gm b H in Glashütte ver-pfLichtet. Seit 2004 ist er

für die gesamte Richemont- Gruppe beratendtätig. Meis ist Autor verschiedener Referen-zwerke wie zum BeispieL «Das Tourbillon».

RENE JAKOB, Jahrgang1957 geboren in Bern,ist bereits seit 1976berufLich in der Uh-ren- und Schmuck-branche beheimatet.

Vor zehn Jahren grün-dete er den Informations-

dienst für die Uhren- und Schmuckbranche— uhren-schmuck.de.

KEN KESSLER, Jahr-gang 1965, in Main e(US) geboren, lebt heu-te in Canterbury (UK)mit Frau, Sohn und dreiKatzen. Seit 30 Jahren

ist er vom Uhren-Virusinfisziert. Zuerst beschäf-

tigte er sich mit dem weLtweiten An- und Ver-kauf von Vintage-Uhren.

PASCAL KÖNIG Lebtund arbeitet in Zürich.Als Geschäftsführerdes un abhängigenSchweizer ResearchUnternehmens Smart-

watch Group besitztKoenig weltweite Reputa-

tion. Seit gut zehn Jahren beschäftigt er sichim Bereich von Wearable Technologies.

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TOURBILLON I NR. 44 I WINTER 2015/16

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RAUCHZEICHEN // LIFE

& STYLE

Tipp 1: Niemals unter Zeitdruck rauchen

Das erhöht den Stress bloß. Warum

? Du wirst den G

enusskaum

erleben. Das frustriert dich, w

eil du ja eine Ent-spannung gesucht hast. Aber genau das G

egenteil könn-te passieren: D

as Gesuchte hast du nicht gefunden und

du könntest dich danach noch gestresster fühlen als zuBeginn. Eines ist jedoch sicher: D

u wirst danach nicht

glücklicher sein, als zuvor. Deshalb bitte niem

als unterZeitdruck eine Zigarre verkosten. Ich habe das schonm

ehrmals erlebt, glaube m

ir. Deshalb verkoste ich eine

Zigarre imm

er dann, wenn ich w

irklich genug Zeit habe.Ich w

ähle mir das geeignete Form

at aus, für die Zeit, diem

ir zur Verfügung steht.

Tipp 2: Niemals rauchen, falls du w

ieverkram

pft den „Aroma-Kick" suchst

Deine letzte Zigarre w

ar einfach der Ham

mer? Ja, das

ist ein tolles Erlebnis, nicht wahr? U

nd ein solches Ge-

nuss-Erlebnis will m

an natürlich so oft wie m

öglich erle-ben (am

besten jedes Mal). N

un, eine Zigarre ist ein Natur-produkt und kann deshalb nie exakt gleich schm

ecken. Eskom

mt auch auf deine Tagesform

an und was du gerade

gegessen hast. Ich habe das schon mehrm

als erlebt: Ichhabe «verkram

pft» den «Aroma-Kick» gesucht und kam

dabei irgendwie in H

ektik. Anschneiden, Anzünden, dieersten Züge paffen, m

mm

mm

hhh... äh, hallo, wo bleibt

das Aroma w

ie beim letzten M

al? Verflucht noch mal...

Vergiss es, das funktioniert nicht. Lass die Zigarre «zu dirkom

men» w

ie ich imm

er sage. Das heißt: Nicht ich gebe

der Zigarre vor, wie sie zu schm

ecken hat, sondern sieschm

eckt wie ich sie gerade w

ahrnehme. Ich lasse m

icheinfach auf sie ein.

ky sein oder ein Rum

? Oder lieber ein gesüßter Espresso?

Lieber eine Cola oder einfach bloß W

asser? Portwein ist

auch nicht schlecht. Dann schaue ich m

ir die Flaschenan. Ja, auch hier betrachte ich sie ganz bewusst. D

ie Fla-schen haben ja oftm

als eine ganz tolle Form und auch die

Etiketten sind oftmals sehr kunstvoll gestaltet. Eingießen,

daran schnuppern, den Sinneseindruck genießen — fertig.

Merkst du, w

ie du schon etwas «runter gekom

men» bist?

Tipp 5:

Das Ritual

des Anzündens

bewusst beobachten

Anschneiden, den Kaltzug langsam und bew

usst wahr-

nehmen, die Zigarre erneut betrachten. U

nd jetzt: An-zünden. Langsam

und behutsam und bitte ohne H

ektik.Beobachten, w

ie sich die Glut ausbreitet, w

ie der Rauch

emporsteigt, w

ie es duftet — herrlich! D

en Finger ver-brannt? Egal —

wir Zigarrengenießer machen uns nichts

draus.

Den,~ 4vuw

, ehen gd4k

ums pen.

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S

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SS

Tipp 3: Bewusstes Betrachten der ZigarreM

it der Zeit kann es vorkomm

en, dass man sich eine

Zigarre aus dem H

umidor krallt und sie gar nicht m

ehrbew

usst betrachtet. Und w

ieder verfällt man dem

altenTrott: H

insetzen, anschneiden, anzünden, rauchen. Nein,

nein, nein. Ich will das nicht m

ehr! Diese Zigarre hat das

einfach nicht verdient! Es sind ja imm

erhin über 150einzelne Schritte —

von Hand gefertigt — bis diese Zigarre

in deinem H

umidor zu liegen kom

mt. D

a gehört es sicheinfach inne zu halten und das Produkt bew

usst zu be-trachten: Siehst du die Pigm

ente in Deckblatt? U

nd diediversen dickeren und dünneren Blattadern? U

nd schaum

al hier, ein Fermentationsfieck. W

ow, und die A

nilla:D

iese Farben sind ja grässlich — oder ganz fantastisch.

Und hast du das gesehen: Ein Tabakkäfer tanzt auf dem

Deckblatt. N

ein, ein Scherz. Betrachte die Zigarre docheinm

al wieder ganz bew

usst, bevor du sie anschneidestund anzündest. Schon diese 1-2 M

inuten helfen beimEntschleunigen.

Tipp 4:

Bewusstes Aussuchen

des Getränks

Ich gehe einen Schritt weiter und suche m

ir mein G

etränkbew

usst aus — nicht nur «husch-husch». Soll es ein W

his-

Tipp 6: Den Genuss der Zigarre und

des Getränks bew

usst erlebenZurücklehnen, am

Glas oder der Tasse nippen, den ersten

Zug wahrnehm

en, das Aroma im

Mund verw

eilen lassen,langsam

es auspusten — auch retronasal, klar. Schm

eckstdu w

ie subtil das Salz nach Aufmerksam

keit ringt? Oder

der süße Unterton herbaler G

eschmacksrichtung auf dei-

ner Zunge tanzt? Erlebst du, wie sich der G

eschmack des

Getränks auf den G

eschmack der Zigarre ausw

irkt? Schaum

al, wie das Deckblatt verglim

mt und w

ie die Asche aus-sieht. Schiefbrand? Lass der Zigarre Zeit, um

ihn selbstzu korrigieren (das D

rehen in die Horizontale m

it demSchiefbrand nach unten hilft oft). D

er Schiefbrand wird

größer? Betrachte die Flamm

e, wie sie den Schiefbrand

beseitigt und achte auch das Verglimm

en des Deckblat-

tes: Hier verglim

mt es sofort und hier nicht, das zähe

Miststück. M

eistens höre ich Musik zur Zigarre: C

lubLounge oder C

lub Jazz, oft auch etwas karibisches oder

kubanisches — Apple M

usic sei Dank (aber auch andere

Dienste haben solche Filter-Funktionen). Den G

edankeneinfach m

al freien Lauf lassen, ohne Hektik. Langsam

es,bewusstes

Paffen und

Genießen. Langsames

Denken, am

besten in Lösungen anstatt in Problemen. O

der einfachm

al auch die Trauer, die Wut oder die Freude in sich zu-

lassen. Alles ist erlaubt — außer Hektik nicht. ®

•S

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W.TICK-TALK.CH