Click here to load reader
Upload
bj
View
217
Download
2
Embed Size (px)
Citation preview
Z Epileptol 2013 · 26:223–229DOI 10.1007/s10309-013-0359-6Eingegangen: 3. September 2013Angenommen: 9. September 2013Online publiziert: 3. November 2013© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
B.J. SteinhoffEpilepsiezentrum Kork, Kehl-Kork
Notverordnung durch Laien bei Patienten mit Serien- oder Statusneigung
Hintergrund und Fragestellung
Während sich die Literatur einschließlich Leitlinien und Konsensusempfehlungen intensiv und umfangreich der chronischen antiepileptischen Pharmakotherapie und der Behandlung des Status epilepticus annimmt, gibt es erstaunlich wenig Daten und Empfehlungen zu einem in der klinischen Praxis sehr häufigen Problem, der Notverordnung für Laien in der sog. Prähospitalphase. Bei diesen handelt es sich zumeist um Verwandte oder Partner, gelegentlich aber auch um Arbeitskollegen, Lehrer oder Ausbilder. Bei aktiven Epilepsien mit Serienneigung oder Statusgefahr wird sehr häufig nach der Möglichkeit einer medikamentösen Krisenintervention gefragt, die u. U. die Eskalation des Notfalls verhindert, noch bevor es zum notärztlichen oder intensivmedizinischen Eingreifen kommen kann oder muss.
Wie oft tatsächlich eine solche Notverordnung dann auch gegeben werden muss, ist nicht gut untersucht. In vielen Fällen mag alleine die psychologische Beruhigung der Möglichkeit zur Intervention therapeutisch hilfreich zur Krankheitsbewältigung durch die Betroffenen einschließlich der potentiellen Notfallhelfer sein.
Grundsätzlich muss bei der Auswahl der geeigneten Notverordnung zwischen Wirkstoffen und zwischen Applikationsformen differenziert werden. Letztere umfasst rektale, orale, bukkale, nasale oder möglicherweise auch intramuskuläre, sicherlich nur in sehr seltenen Fällen i.v.Applikationen, wenn nämlich der Hel
fer kein Laie ist. Neben der Notwendigkeit der sicheren und raschen Wirkstoffapplikation und aktivierung spielen bei der Applikationsform auch soziale Faktoren eine Rolle. So ist es in einer öffentlichen Notfallsituation sicherlich eher denkbar, ein Medikament einem Kleinkind als einem Adoleszenten oder Erwachsenen rektal zu applizieren [20]. Nicht nur aus Sicht des Autors ist letzteres im Grunde ein sozialmedizinisches Tabu.
In den letzten Jahren sind v. a. Lorazepam und Midazolam mehr in den Fokus des Interesses gerückt, insbesondere deren bukkale, nasale oder i.m. Anwendbarkeit im Erwachsenenalter [15, 19, 20]. Dabei ist nicht nur die Datenlage wenig aussagekräftig und hilfreich, sondern auch die Zulassung verschiedener, zunehmend eingesetzter Notfallmedikamente altersabhängig eingeschränkt oder gar nicht in der Indikation Epilepsie erteilt. Stu dien zur Wirksamkeit von medikamentösen Möglichkeiten in der Prähospitalphase im Erwachsenenalter sind im Gegensatz zur Neuropädiatrie rar [15] und nur vereinzelt publiziert [14]. Tatsächlich eingesetzt werden einer kürzlich publizierten Übersicht zu Folge oral und rektal appliziertes Diazepam, ferner Clobazam, Mid azolam (nasal oder bukkal) und Lorazepam [24]. In Leitlinien empfohlen werden Midazolam nasal oder bukkal [15, 20], Lor azepam bukkal [15, 20] oder nasal [15], Clonazepam bukkal [20] und rektal appliziertes Diazepam [15, 20].
Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gemacht, mittels einer Umfrage per EMail ein realistisches Stimmungsbild zur Vorgehensweise der Mitglieder der
Deutschen Gesellschaft für Epileptologie zu erheben. Deren Antworten werden im Lichte der aktuellen Studienlage zum Thema diskutiert.
Methodik
Im Frühjahr 2013 wurden die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie, deren EMailAdresse der Geschäftsstelle bekannt war, kontaktiert und um die Beantwortung von 6 Fragen zur Notfallbehandlung von Epilepsiepatienten gebeten. Es wurde darauf hingewiesen, dass die se Antworten ausgewertet und dann in einer Publikation vorgestellt und diskutiert würden.
Dabei handelte es ich um folgende teils strukturierte und teils offene Fragen:
Frage 1. Welche Substanzen/Medikamente setzen Sie zur Anfallsunterbrechung außerhalb der Klinik bevorzugt ein bzw. verordnen/empfehlen Sie?a) Diazepam,b) Lorazepam,c) Midazolam,d) Clonazepam,e) Levetiracetam,f) anderes.
Frage 2. Welche Substanz ist Ihre bevorzugte Notverordnung im Kindesalter?
Frage 3. Welche Substanz ist Ihre bevorzugte Notverordnung im Erwachsenenalter?
223Zeitschrift für Epileptologie 4 · 2013 |
Originalien
Frage 4. Welche Applikationsart bevorzugen Sie im Kindesalter?a) rektal,b) nasal,c) bukkal.
Frage 5. Welche Applikationsart bevorzugen Sie im Erwachsenenalter?a) rektal,b) nasal,c) bukkal.
Frage 6. Welchen Einfluss hat der Zulassungsstatus dieser Medikamente auf Ihre Entscheidung? (Tavor® expidet nicht zur Behandlung epileptischer Anfälle zugelassen, Buccolam® nur für Kinder bis 18 Jahre zugelassen?a) großen Einfluss,b) gewissen Einfluss,c) keinen Einfluss.
Ergebnisse
Insgesamt antworteten 133 Mitglieder der deutsche Gesellschaft für Epileptologie auf die EMailUmfrage.
Die Antworten auf Frage 1 zeigt . Abb. 1. Insgesamt erfolgten 305 Nennungen. Zu dieser ersten Frage wurden zahlreiche zusätzliche Kommentare abgegeben, die vor allem darauf abzielten, dass es einen großen Unterschied macht, in welchem Alter eine Notverordnung empfohlen wird. Ferner wurde kritisiert, dass sich aus der Frage nicht klar ergab, ob die Applikation durch die Befragten selbst als Notärzte oder durch Laien gemeint war (letzteres war der Fall). Mehrfach wurde angemerkt, dass die kommerziell verfügbare orale MidazolamFormulierung Buccolam® zu teuer ist.
. Abb. 2 zeigt die Antworten auf die 2. Frage, die offen gestellt worden war. Insgesamt beantworteten diese Frage 102 von 133 Teilnehmern (77%). Einige Mehrfachnennungen kamen vor. Prozentual ergaben sich für Diazepam 65%, für Midazolam 36%, für Lorazepam 15% und für Chloralhydrat 2%.
. Abb. 3 gibt die Antworten auf Frage 3 wieder. Insgesamt antworteten 89 von 133 Personen (67%). Die numerischen und prozentualen Verteilungen waren wie folgt: Diazepam: n=11 (13%), Lorazepam: n=42 (47%), Midazolam: n=42 (47%),
120
100
80
60
90
76
13 15
6
105
40
20
0Diazepam Lorazepam Midazolam Clanazepam Levetiracteam Andere
Abb. 1 8 Welche Substanzen/Medikamente setzen Sie zur Anfallsunterbrechung außerhalb der Klinik bevorzugt ein bzw. verordnen/empfehlen Sie?
70
60
50
65
15
2
36
30
40
20
10
0Diazepam Lorazepam Midazolam Chloralhydrat
Abb. 2 9 Welche Sub-stanz ist Ihre bevor-zugte Notverordnung im Kindesalter?
11
42 42
1 1 1 1
10
15
20
25
30
35
40
45
5
0Diazepam Lorazepam Midazolam Clanazepam ClobazamChloralhydrat Levetiracteam
Abb. 3 8 Welche Substanz ist Ihre bevorzugte Notverordnung im Erwachsenenalter?
224 | Zeitschrift für Epileptologie 4 · 2013
Originalien
Chloralhydrat, Clanazepam, Clobazam und Levetiracteam jeweils: n=1 (1%).
Die Antworten auf die nächste Frage ergeben sich aus . Abb. 4. Wie bei der ersten Frage ergaben sich deshalb zahlreiche Mehrfachnennungen, weil viele Antworten klar zwischen der bevorzugten rektalen Gabe von Diazepam bei Säuglingen und Kleinkindern und der nasalen oder bukkalen Gabe anderer Substanzen bei älteren Patienten differenzierten. Insgesamt erfolgten 179 Nennungen, davon entfielen 73 (41%) auf die rektale, 86 (48%) auf die bukkale und 20 (11%) auf die nasale Applikation.
Die Antworten auf Frage 5 ergeben sich aus . Abb. 5. Eindeutig wurde hier eine ähnlich deutliche Trennung zur altersabhängig unterschiedlichen Vorgehensweise verneint, so dass kaum Mehrfachnennungen vorkamen. Insgesamt erfolgten 109 Nennungen, von denen 10 (9%) auf die rektale, 22 (20%) auf die nasale und 77 (71%) auf die bukkale Gabe entfielen.
. Abb. 6 zeigt die Antworten auf die letzte Frage. Insgesamt wurden 130 Antworten abgegeben.19 Befragte (15%) gaben an, dass die benannte Problematik einen großen Einfluss auf die Therapieentscheidung nehme, während dies für die restlichen 85% nicht zutraf, von denen 42 (32%) einen gewissen und 69 (53%) keinen Einfluss geltend machten.
Diskussion
In der sog. Prähospitalphase kann durch angemessene Hilfe durch Laien u. U. erreicht werden, dass Serien von epileptischen Anfällen oder gar ein Status epilepticus als lebensbedrohliche Komplikation vermieden werden. Je früher ein Status behandelt wird desto höher ist die Wahrscheinlichkeit seiner Kontrolle [1, 10].
Eine anerkannte, wirksame [6] und in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie [15] ebenso wie im Vademecum Antiepilepticum [20] empfohlene Therapiemöglichkeit stellt die rektale DiazepamGabe dar, für die es industriell gefertigte und in der Praxis bewährte Formulierungen gibt.
Bei älteren Kindern und erst recht bei Adoleszenten und Erwachsenen ist eine rektale Applikation eines Arzneimittels
in der Notfallsituation praktisch schwierig und bei Geschehen in der Öffentlichkeit sozial traumatisierend und letztlich eigentlich inakzeptabel [20]. Schon deshalb sollten Alternativen zur Verfügung
stehen. Eine empfohlene Alternative ist der Einsatz von bukkalem Lorazepam [20]. Allerdings ist die entsprechende Formulierung für epileptische Anfälle nicht zugelassen, so dass ihr Einsatz einer Off
Zusammenfassung · Abstract
Z Epileptol 2013 · 26:223–229 DOI 10.1007/s10309-013-0359-6© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
B.J. SteinhoffNotverordnung durch Laien bei Patienten mit Serien- oder Statusneigung
ZusammenfassungHintergrund. Ein in der Literatur zumindest für Erwachsene wenig bearbeitetes Thema ist die praktisch wichtige Frage der Notverord-nung, also einer medizinischen Notfallme-dikation, die Laien bei Patienten anwenden können, bei denen serielle Anfälle oder Sta-tus epileptici bekannt sind.Ziel. Die rektale Applikation von Diazepam ist eine bewährte und in Leitlinien empfoh-lene Maßnahme. Allerdings ist ihre Praktika-bilität begrenzt, v. a. bei Patienten ab dem Schulalter. Orale oder nasale Applikationen anderer Benzodiazepine wie Lorazepam oder Midazolam werden daher zunehmend emp-fohlen, eine aktuelle Arbeit berichtet auch sehr gute Ergebnisse mit i.m. gegebenem Mid azolam. In einer E-Mail-Umfrage unter den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie wurden 6 Fragen vorgelegt, die die aktuelle Handhabung der antiepilep-tischen Notverordnung zum Thema hatten.Ergebnisse. Altersunabhängig ergab sich als empfohlene Notverordnung etwa gleich
verteilt die Bevorzugung von Diazepam, Lo-razepam und Midazolam. Im Kleinkindesal-ter wird Diazepam rektal eindeutig bevor-zugt. Bei älteren Patienten halten sich Lora-zepam und Midazolam die Waage. Die buk-kale Applikation wird der nasalen und vor al-lem rektalen gegenüber favorisiert. Leider wird die praktische Anwendbarkeit bestimm-ter Formulierungen von Lorazepam und Mid-azolam durch fehlende oder eingeschränk-te Zulassungen erschwert. Dies spielt für den Entscheidungsprozess für 84% der Befragten aber keine oder nur eine gewisse Rolle. Die-se Ergebnisse werden unter Berücksichtigung der ausführlich dargestellten Literatur und eigener Erfahrungen mit bukkal appliziertem Midazolam bei Erwachsenen diskutiert.
SchlüsselwörterDiazepam · Lorazepam · Applikationsweg · Status epileptici
Emergency medication by non-professionals in patients with serial epileptic seizures or status epilepticus
AbstractBackground. At least for adults, the prac-tically relevant question of an emergency medication is not commonly addressed in the literature. Emergency medication means the application of rescue drugs by non-pro-fessionals to patients with a known history of serial seizures or status epilepticus.Aim. Rectal diazepam is an established and recommended option. However, its practica-bility especially in older patients (i.e., those who have started school) is limited. Oral or intranasal routes of other benzodiazepines such as lorazepam or midazolam are there-fore increasingly suggested. One recent arti-cle also reports very encouraging data con-cerning the intramuscular application of mid-azolam. Members of the German Society of Epileptology were asked 6 questions by e-mail in order to investigate the actual han-dling of emergency medication.
Results. Independent of the patient’s age, the preferences for diazepam, lorazepam, and midazolam were almost equally distrib-uted. For children below 2 years of age, there was a clear preference for rectal diazepam. In other age groups and especially in adults, lorazepam and midazolam were the lead-ing antiepileptic drugs. The oromucosal route was preferred. Unfortunately, the practical use of lorazepam and midazolam is compli-cated by limited licensing. However, this does not or only partly influences the decision making in 84% of the respondents. These re-sults are discussed under consideration of the literature and personal experience with the oromucosal route of midazolam in adults.
KeywordsDiazepam · Lorazepam · Mode of application · Status epileptici
225Zeitschrift für Epileptologie 4 · 2013 |
labelGabe entspricht. Die Umfrage unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie zeigt dennoch, dass Lorazepam häufig zur Anwendung kommt. Neben der Aufklärung über die fehlende Zulassung sollte dabei unbedingt thematisiert werden, dass die Resorption von bukkal appliziertem Lorazepam und damit auch der Wirkungseintritt erheblich interindividuell variieren und deshalb ein deutlich verzögerter Wirkeintritt denkbar ist [2]. Verlässlicher ist die intranasale Resorption [2].
Nasal appliziertes Lorazepam war in einer randomisierten Studie bei der Unterbrechung akuter epileptischer Anfälle bei 141 Kindern in einer Notaufnahme i.v. gegebenem Lorazepam nicht unterlegen [3]. Trotzdem wird intranasales Lorazepam, dessen Anwendbarkeit in den Leitlinien erwähnt wird [15] unserer Umfrage nach praktisch nicht eingesetzt, vermutlich mangels praktikabler industriell angebotener Formulierungen.
Vor allem bei Kindern ist in den letzten Jahren die Evidenz dafür gewachsen, dass Midazolam eine gute Alternative zu rektal appliziertem Diazepam oder zu Lorazepam sein könnte [15]. Die übliche Dosis beträgt bei der intranasalen wie bei der bukkalen Gabe 0,2 mg/kg [15], in Absolutdosen näherungsweise 2,5 mg bei einem Körpergewicht <25 kg, 5 mg bei einem Gewicht zwischen 25 und 50 kg und 7,5–10,0 mg bei höherem Körpergewicht [20]. Leider gibt es in Deutschland für die nasale Applikation weder eine Zulassung noch ein industriell gefertigtes Produkt, so dass Anwender individuell von Apotheken gefertigte Formulierungen benötigen. Dies beeinträchtigt naturgemäß die Anwendungsbereitschaft in größerem Stil.
Gründe für eine nasale Applikation gäbe und gibt es genug: Eine prospektive randomisierte Studie zwischen intranasalem Midazolam (0,2 mg/kg) und i.v. appliziertem Diazepam (0,3 mg/kg) bei 47 Kindern mit prolongierten febrilen Anfällen über 10 min Dauer [9] ergab vergleichbare Wirksamkeit. Nach Mid azolam sistierten 23 von 26 Anfällen, nach Diazepam 24 von 26. Das Intervall zwischen Ankunft im Krankenhaus und Beginn der Therapie und die Zeit bis zur Anfallskontrolle waren allerdings mit Mid azolam signifikant kürzer.
In einer Studie an 70 Kindern im Alter zwischen 2 Monaten und 15 Jahren mit akuten febrilen und nonfebrilen Anfällen ergab sich kein Unterschied zwischen nasalem Midazolam und i.v. gegebenem Diazepam in der Wirksamkeit. Die mittlere Zeit bis zur Anfallskontrolle war allerdings mit Diazepam kürzer, wenn ein i.v.Zugang gelegt war [11].
Eine weitere aktuelle Arbeit ist eine randomisierte kontrollierte Studie [23], die in einer pädiatrischen Notaufnahme durchgeführt wurde. 50 Kinder im Alter von 1 Monat bis zu 12 Jahren, bei denen akute Anfälle mit einer Dauer von mindestens 10 min auftraten, wurden während einer Studiendauer von 12 Monaten rekrutiert. Verglichen wurde die intranasale Gabe von Midazolam (0,2 mg/kg) und die i. v.Gabe von Diazepam (0,3 mg/kg). Die primären Zielvariablen waren das Intervall zwischen der Ankunft im Krankenhaus und dem Beginn der Behandlung und das Intervall zwischen der Ankunft im Krankenhaus und dem Anfallsende. Midazolam und Diazepam waren gleich effektiv. Insgesamt wurden 18 von 27 (67%) Anfälle mit Midazolam und 15 von 23 (65%) Anfälle mit Diazepam unterbrochen. Das mittlere Intervall zwischen der Ankunft im Krankenhaus und dem Beginn der Behandlung war in der MidazolamGruppe signifikant kürzer (3,37 min) als in der DiazepamGruppe (14,13 min). Auch das mittlere Intervall zwischen der Ankunft im Krankenhaus und dem Anfallsende war in der MidazolamGruppe signifikant kürzer (6,67 min) als bei Gabe von i. v. Diazepam (17,18 min). Das mittlere Intervall zwischen der Applikation des Medikaments und Anfallskontrolle war in der DiazepamGruppe dagegen kürzer (2,67 min im Vergleich zu 3,01 min unter Midazolam). Relevante Störwirkungen wurden nicht beobachtet.
Eine kleine Untersuchung aus der Türkei [7] beschrieb einen statistisch signifikanten Vorteil von intranasal applizierten Midazolam gegenüber rektal angewendeten Diazepam hinsichtlich der Anfallskontrolle. Auch musste signifikant häufiger nach Diazepam ein zweites Medikament zur Anfallskontrolle eingesetzt werden.
In einer institutionellen Anwendungsbeobachtung in den Niederlanden bei er
8673
20
Rektal Nasal Bukkal
n
Abb. 4 8 Welche Applikationsart bevorzugen Sie im Kindesalter?
Rektal Nasal Bukkal
77
10
22
n
Abb. 5 8 Welche Applikationsart bevorzugen Sie im Erwachsenenalter?
großer Ein�uss
gewisser Ein�uss
kein Ein�uss
69
19
42
n
Abb. 6 8 Welchen Einfluss hat der Zulassungs-status dieser Medikamente auf lhre Entschei-dung? (Tavor® expidet nicht zur Behandlung epileptischer Anfälle zugelassen, Buccolam® nur für Kinder bis 18 Jahre zugelassen?)
226 | Zeitschrift für Epileptologie 4 · 2013
Originalien
wachsenen Patienten in Wohngruppen wurden keine Unterschiede zwischen rektal gegebenem Diazepam und nasal appliziertem Midazolam hinsichtlich Wirksamkeit und der Zeit zum Wirkungseintritt bei vergleichbaren Störwirkungsraten und profilen beobachtet [5]. Patienten und Betreuer bevorzugten allerdings in großer Mehrheit (76%) Midazolam aufgrund dessen höherer Praktikabilität.
Weitere Studien zu intransalem Midazolam mit ähnlichen Ergebnissen sind publiziert [15].
Im Gegensatz zu der nasalen Gabe gibt es seit einiger Zeit eine europaweit zugelassene Formulierung für bukkal applizierbares Midazolam, wenn auch mit zwei schmerzlichen Einschnitten, dem hohen Preis und dem Status einer sog. PUMAZulassung, also einer eingeschränkten Zulassung nur für Patienten ≤18 Jahre. Anwendungen im Erwaschenenalter entsprechen somit einer OfflabelGabe. Bukkal appliziertes Midazolam unterliegt keiner FirstpassMetabolisierung und hat daher eine höhere Bioverfügbarkeit als orales Midazolam [8]. EEGEffekte sind schon nach weniger als 5–10 min nachweisbar [16].
Studiendaten, die eine Anwendung als Alternative nahelegen, liegen vor: Ein Vergleich zwischen bukkalem Midazolam und i. v. zugeführtem Diazepam [22] bei 120 Kindern ergab eine Kontrolle konvulsiver Anfälle innerhalb von 5 min in 85% der Fälle nach Midazolam und 93% nach Diazepam. Der Unterschied war nicht signifikant. Das Intervall bis zur Anfallskontrolle nach Medikationsgabe war nach Diazepam signifikant kürzer, umgekehrt konnte Midazolam signifikant rascher gegeben werden, so dass letztlich ein signifikanter Vorteil für Midazolam hinsichtlich der Zeit zwischen Anfallsbeobachtung und kontrolle bestand.
Bukkales Midazolam wurde bei 42 Kindern mit rektalem Diazepam bei Anfällen über 5 min Dauer entsprechend einem randomisierten Studiendesign verglichen [17]. Nach Midazolam sistierten 76% und nach Diazepam 59% der Anfälle (nicht signifikant). Die Zeit zwischen Gabe der Medikation und Anfallsende unterschied sich nicht signifikant. Somit erwies sich Midazolam als sozial verträgliche Alternative.
In einer randomisierten kontrollierten Studie an 177 Kindern mit 219 Anfällen [12] wurde ein Therapieerfolg, der als Beendigung von Anfällen innerhalb von 10 min und für mindestens 1 h Dauer ohne interventionspflichtige Beeinträchtigung der Respiration definiert war, mit bukkalem Midazolam in 56% und mit rektalem Diazepam in 27% der Anfälle erreicht Gemäß einer logistischen Regression, die Studienzentren, Alter, Epilepsiediagnose, antiepileptische Basismedikation, frühere Behandlungen und die Anfallsdauer vor Behandlungsbeginn berücksichtigte, war Midazolam effektiver.
In einer Gruppe von 98 Kindern, von denen die Hälfte mit bukkal appliziertem Midazolam und die andere Hälfte mit rektal gegebenem Diazepam behandelt wurde, wurde bei 88% eine Anfallskontrolle binnen 4 min und bei 100% innerhalb von 5 min erreicht [4]. Die Ergebnisse für Diazepam betrugen 49 und 82%. Die Zeit bis zum Wirkeintritt war mit Midazolam signifikant kürzer. Die Applikationsform empfanden 94% der Eltern bei Mid azolam, aber nur 14% bei Diazepam als zufriedenstellend, so dass Midazolam signifikant häufiger als akzeptabel empfunden wurde. Hierbei mag eine Rolle gespielt haben, dass diese Studie im Iran durchgeführt wurde, wo möglicherweise noch größere Vorbehalte gegen die rektale Gabe bestehen könnten als hierzulande.
Studien bei Erwachsenen sind eine Ausnahme. In Norwegen wurde bukkales Midazolam mit rektalem Diazepam bei 80 seriellen oder statusartig auftretenden Anfällen Erwachsener miteinander ver glichen [14]. Primäre Zielvariable war das Anfallsende binnen 10 min ohne Anfallsrezidiv innerhalb von 2 h. Das Intervall bis zum Behandlungseintritt und bis zum Anfallsende war mit Midazolam bei konvulsivem Status epilepticus signifikant kürzer. Für andere Anfälle ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Das Personal und fast alle Patienten, die sich hierzu äußern konnten bevorzugten die Apllikationsform von Midazolam.
Direkte Vergleiche zwischen nasal und bukkal appliziertem Midazolam stehen auf gutem Studienniveau aus, eine erfahrene englische Gruppe plädierte für die bukkale Gabe [18]. Die Datenlage unterstützt jedenfalls einen Einsatz von bukkal
gegebenem Midazolam. In einer Umfrage unter den 25 Patienten, bei denen ich bis Mai 2013 diese Formulierung (Buccolam®) eingesetzt habe (Mittleres Alter 40,6 Jahre, Streubreite 20–62 Jahre, 10 Männer, 15 Frauen), wurde versucht eine Praktikabilitätsperspektive zu erhalten. Alle Patienten waren für serielle Anfälle oder Status epileptici bekannt. Als vorherige Notverordnung waren oral dispersibles Lorazepam (n=10), Diazepam rektal (n=3), Clonazepam oder Dizaepam oral (n=6) vereinbart gewesen; in 6 Fällen war Midazolam die erste Notverordnung.
Tatsächlich Erfahrung gesammelt hatten zum Zeitpunkt der Umfrage 20 von 25 Patienten oder deren Angehörige. Die Applikabilität wurde von 75% als sehr gut, von 15% als gut und von 10% als schlecht eingestuft. Die Wirksamkeit wurde von 50% als sehr gut, von 25% als gut, von 10% als mäßig und von 15% als schlecht beurteilt. Die Verträglichkeit bezeichneten 50% als sehr gut, 35% als gut, 10% als mäßig und 5% als schlecht. In letztgenanntem Fall handelte es sich um eine Patientin, die außerordentlich langen und tiefen Nachschlaf zeigte, der ihren Ehemann erheblich beunruhigte.
Insgesamt zeigte sich also in dieser sehr schwer behandelbaren Patientengruppe ein positives Echo, das zum weiteren Einsatz der Formulierung ermutigt. Eine weitere klinisch sehr relevante und gut praktikable Applikationsform von Mid azolam könnte die i.m.Gabe sein. Auf diese wird in den Leitlinien [15] nur hingewiesen, weil zum Zeitpunkt der Drucklegung die entsprechend Publikation noch nicht vorlag. Dies hat sich mittlerweile geändert, die Studienergebnisse wurden auch beim Internationalen Epilepsiekongress in Montreal nochmals vorgestellt [19]: In dieser randomisierten doppelblinden Studie bei Kindern ≥13 Jahren und Erwachsenen mit einem Status epilepticus außerhalb eines Krankenhauses wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit von 10 mg i.m. applizierten Midazolams mit 4 mg Lorazepam i.v. verglichen. Der primäre Studienendpunkt war das Sistieren der Anfallsaktivität vor Erreichen der Notaufnahme. Sekundäre Studienendpunkte waren der Zeitpunkt vom Öffnen der Packung der Studienmedikation bis zum Ende der Anfallsaktivität
227Zeitschrift für Epileptologie 4 · 2013 |
und der Zeitpunkt vom Beginn der Medikamentengabe bis zum Ende der Anfallsaktivität.
Die primäre Studienhypothese war eine Nichtunterlegenheit von i.m. Midazolam. Insgesamt wurden im MidazolamArm 448 und im LorazepamArm 445 Patienten behandelt. Zum Zeitpunkt des Eintreffens in der Notaufnahme waren in der MidazolamGruppe bei 329 Patienten (73%) die Anfälle beendet, was auf 282 Patienten (63%) in der LorazepamGruppe zutraf. Sowohl hinsichtlich Nichtunterlegenheit als auch hinsichtlich Überlegenheit war dieser Unterschied statistisch signifikant (p<0,001).
Beide Behandlungsgruppen wiesen ähnliche Risiken hinsichtlich der Notwendigkeit endotrachealer Intubation auf (14,1% unter Midazolam und 14,4% unter Lorazepam). Auch das Risiko von Anfallsrezidiven war vergleichbar (11,4% vs. 10,6%). Bei den Patienten, deren Anfälle vor Eintreffen in der Notaufnahme beendet waren, betrug die mediane Zeit bis zum Einsetzen einer aktiven Behandlung 1,2 min in der MidazolamGruppe und 4,8 min in der LorazepamGruppe. Umgekehrt machte die mediane Zeit zwischen aktivem Behandlungsbeginn und Beendigung der Anfallsymptomatik 3,3 min in der MidazolamGruppe und nur 1,6 min in der LorazepamGruppe aus. Unerwünschte Ereignisse waren in beiden Gruppen etwa gleich häufig.
Die Literatur zeigt zusammenfassend, dass Midazolam auch unter Berücksichtigung verschiedener Applikationsformen mindestens so wirksam ist wie Diazepam. Das Problem der Sozialkompatibilität und mangelnden psychologischen Traumatisierung, das im Erwachsenenalter klar gegen die rektale Gabe von Diazepam spricht [14, 20], kann nach Vorlage dieser Wirksamkeitsdaten durchaus auch bei Kindern eine bedeutsame Rolle spielen [4], die unserer Umfrage zu Folge bei Pädiatern aktuell überwiegend eine weniger hohe Bedeutung bei der Wahl der geeigneten Notverordnung hat. Entsprechend publizierter Empfehlungen [15, 20] zeigt sich im Erwachsenenalter eindeutig der vollzogene Paradigmenwechsel hin zu oraler, weniger auch zu nasaler Gabe, letzteres sicherlich v. a. aufgrund der umständlichen Realisierbarkeit. Die ak
tuellen Daten zu i.m. appliziertem Midazolam [19] sind wichtig. Sie mögen dann einen alternativen und sicheren Zugangsmodus andeuten, wenn befürchtet wird, dass bei bukkaler oder nasaler Gabe die gewünschte Medikationsdosis nicht komplett verabreicht werden kann.
Es ist bedauerlich, dass in der klinischen Praxis eingeschränkte Zulassungen wieder einmal die behandelnden Ärzte in einen Konflikt bringen. Umso erfreulicher ist, dass wie schon bei einer früheren Umfrage [21] die Mitglieder Deutschen Gesellschaft für klinische Epileptologie zum großen Teil die inhaltliche Überzeugung über die sicherlich praxisrelevante Frage der OfflabelProblematik stellen, wie unsere Umfrage deutlich zeigt.
Fazit für die Praxis
Im Säuglingsalter ist die Bedeutung von rektal appliziertem Diazepam weitge-hend etabliert. Studiendaten auch hin-sichtlich der sozialen Verträglichkeit und der Akzeptanz seitens der Helfer Bei äl-teren Patienten deutet sich ein Paradig-menwechsel an. Bukkal appliziertes Lo-razepam und Midazolam werden favo-risiert. Mit letzterem wurden sehr gu-te Erfahrungen bei erwachsenen Patien-ten aus Kork gemacht. Problematisch ist einmal mehr der Zulassungsstatus: Buk-kal applizierbares Lorazepam ist zur Epi-lepsiebehandlung nicht zugelassen. Das kommerziell verfügbare und sehr gut ap-plikable Midazolam entspricht bei Er-wachsenen einer Off-label-Verordnung. Beides nehmen die Epileptologen der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie in Kauf, da ein Verzicht einer schlechte-ren Therapie entspräche.
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. B.J. SteinhoffEpilepsiezentrum KorkLandstr. 1, 77694 [email protected]
Danksagung. Der Autor dankt Frau Petra Gehle (Berlin) und Frau Karin Mathews (Kehl-Kork) für ihre großartige Unterstützung, ferner den zahlreichen Beantwortern der Fragen.
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt. Bernhard J. Steinhoff hat hono-rarpflichtige Berater- und Vortragstätigkeit für die Fir-ma Desitin geleistet und für die Firma Viropharm einen honorarpflichtigen Vortrag gehalten.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
Literatur
1. Alldredge BK, Gelb AM, Marshal Isaacs S et al (2001) A comparison of lorazepam, diazepam, and placebo for the treatment of out-of-hospital stats epilepticus. N Engl J Med 345:631–637
2. Anderson M, Tambe P, Sammons H et al (2012) Pharmacokinetics of buccal and intranasal loraze-pam in healthy adult volunteers. Eur J Clin Phar-macol 68:155–159
3. Arya R, Gulati S, Kabra M et al (2011) Intranasal versus intravenous lorazepam for control of acute seizures in children: a randomized open-Label stu-dy. Epilepsia 52:788–793
4. Ashrafi MR, Khosroshahi N, Karimi P et al (2010) Ef-ficacy and usability of buccal midazolam in con-trolling acute prolonged convulsive seizures in children. Eur J Paediatr Neurol 14:434–438
5. Haan GJ de, Geest P van der, Doelman G et al (2010) A comparison of midazolam nasal spray and diazepam rectal solution for the residenti-al treatment of seizure exacerbations. Epilepsia 51:478–482
6. Dreifuss FE, Rosman NP, Cloyd JC et al (1998) A comparison of rectal diazepam gel and placebo for acute repetitive seizures. N Engl J Med 338:1869–1875
7. Fişgin T, Gurer Y, Tezic T et al (2002) Effect of int-ranasal midazolam and rectal diazepam on acute convulsions in children: prospective randomized study. J Child Neurol 17:123–126
8. Garnock-Jones K (2012) Oromucosal midazolam. A review of its use in pediatric patients with pro-longed acute convulsive seizures. Paediatr Drugs 14:251–261
9. Lahat E, Goldman M, Barr J et al (2000) Compari-son of intranasal midazolam with intravenous dia-zepam for treating febrile seizures in children: pro-spective randomized study. BMJ 321:83–86
10. Lowenstein DH, Alldredge BK (1993) Status epi-lepticus at an urban public hospital in the 1980’s. Neurology 43:483–488
11. Mahmoudian T, Zadeh MM (2004) Comparison of intranasal midazolam with intravenous diazepam for treating acute seizures in children. Epilepsy Be-hav 5:253–255
12. McIntyre J, Robertson S, Norris E et al (2005) Sa-fety and efficacy of buccal midazolam versus rec-tal diazepam for emergency treatment of seizures in children: a randomized controlled trial. Lancet 366:205–210
13. Mpimbaza A, Ndeezi G, Staedke S et al (2008) Comparison of buccal midazolam with rectal dia-zepam in the treatment of prolonged seizures in Ugandan children: a randomized clinical trial. Pe-diatrics 121:58–64
14. Nakken KO, Lossius MI (2012) Buccal midazolam or rectal diazepam for treatment of residential adult patients with serial seizures or status epilepticus. Acta Neurol Scand 124:99–103
228 | Zeitschrift für Epileptologie 4 · 2013
Originalien
15. Rosenow F, Besser R, Hamer H et al (2012) Status epilepticus im Erwachsenenalter. In: Diener HC, Weimar C, Berlit P et al (Hrsg) Leitlinien für Diag-nostik und Therapie in der Neurologie, 5. vollstän-dig überarbeitete Aufl. Thieme, Stuttgart, S 48–57
16. Scott RC, Besag FM, Boyd SG et al (1998) Buccal absorption of midazolam: pharamacokinetics and EEG pharmacodynamics. Epilepsia 39:290–294
17. Scott RC, Besag FM, Neville BG (1999) Buccal mida-zolam and rectal diazepam for treatment of pro-longed seizures in childhood and adolescence: a randomised trial. Lancet 353:623–626
18. Scott RC, Besag FM, Neville BG (2001) Intranasal midazolam for treating febrile seizures inchildren. Buccal midazolam should be preferred to nasal mi-dazolam. BMJ 322:107
19. Silbergleit R, Durkalski V, Lowenstein D et al (2012) Intramuscular versus intravenous therapy for pre-hospital status epilepticus. N Engl J Med 366:591–600
20. Steinhoff BJ, Bast T (2013) Vadenmecum Antiepi-lepticum, 22. überarbeitete Aufl. Deutsche Gesell-schaft für Epileptologie, Berlin
21. Steinhoff BJ, Kurth C, Dennig D (2012) Levetirace-tam bei generalisierten Epilepsien des Erwachse-nenalters. Z Epileptol 25:118–124
22. Talukdar B, Chakrabarty B (2009) Efficacy of buccal midazolam compared to intravenous diazepam in controlling convulsions in children: a randomized controlled trial. Brain Dev 31:744–749
23. Thakker A, Shanbag P (2013) A randomized con-trolled trial of intranasal-midazolam versus intra-venous-diazepam for acute childhood-seozures. J Neurol 260:470–474
24. Wolf P (2011) Acute drug administration in epilep-sy: a review. CNS Neurol Ther 17:442–448