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kioske in wien
ein Leitfaden
Mag.a Maria Vassilakou
VizebürgermeisterinAmtsführende Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung
Dipl.-Ing. Franz Kobermaier Senatsrat Leiter Magistratsabteilung 19, Architektur und Stadtgestaltung
IMPRESSUM
Herausgeberin:Magistrat der Stadt WienMA 19 – Architektur und StadtgestaltungNiederhofstraße 23, 1121 WienTel.: +43 1 81114-88915E-Mail: [email protected]
Konzept/Gestaltung/Fotos:Atelier Unterkircher JankoschekMagistrat der Stadt Wien, MA 19Titelbild: Wolfgang Thaler, Entwurf trafo GesbR.Bild Vizebürgermeisterin: Lukas BeckBild Seite 4: Bezirksmuseum MariahilfBild Leiter der MA 19: Christian Fürthner
Linguistische Beratung und Lektorat:Univ.-Prof. Dr. Florian MenzErnst Böck
Redaktion: Magistrat der Stadt Wien, MA 19 © Oktober 2018
www.wien.gv.at/stadtentwicklung/architektur/
Unverbindlich, kein Rechtsanspruch!
- gedruckt nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse" des Österreichischen Umweltzeichens, Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 21A, Referat Reprographie, UW-Nr. 835
Gedruckt auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“ CO kompensiert produziert2
Inhalt
Einleitung 4
Empfehlungen/Vorgaben/Richtlinien 5
Temporäre Verkaufsstände 12
Planung im Überblick 14
Wege zur Bewilligung 14
Checkliste 19
4 einleitung4
Einleitung
Der Kiosk wird im deutschen Sprachraum seit dem 19. Jahr-
hundert mit einem kleinen Verkaufsstand im öffentlichen Raum
gleichgesetzt, an dem Tabakwaren, Süßigkeiten, Getränke,
Zeitungen, Maroni etc. verkauft werden.
Der Wiener Würstelstand ist die traditionelle österreichische
Variante des deutschen Imbissstandes, einem Stand für den
Verkauf von kleinen Speisen und Getränken.
Gegründet wurde diese Einrichtung während der k. u. k.
Monarchie, um Kriegsinvaliden ein Einkommen zu sichern.
Nach einem verbreiteten Klischee ist der Würstelstand jener
Ort, an dem alle gesellschaftlichen Schichten zusammentreffen.
All dies sind transportable Verkaufsstände, die manchmal
mit anderen Interessen der Nutzerinnen und Nutzer des
öffentlichen Raumes konkurrieren. Die Gebrauchserlaubnis,
das Recht des Einzelnen, schließt jede andere Nutzung des
betroffenen Stadtraumes für Bürgerinnen und Bürger aus,
daher muss mit Vergaben sparsam umgegangen werden.
5empfehlungen/vorgaben/richtlinien 5
Empfehlungen/Vorgaben/Richtlinien
Im öffentlichen Raum überlagern sich vielfältige Nutzungs-
ansprüche einer dynamischen städtischen Gesellschaft.
Die Stadtplanung möchte eine Balance zwischen diesen
Ansprüchen erreichen. Dabei berücksichtigt sie auch die
Wahrung des örtlichen Stadtbildes.
Lage und GrößeFür jeden Verkaufsstand auf öffentlichem Gut ist eine
Bewilligung gemäß Gebrauchsabgabegesetz zu erwirken.
Wenn Sie die folgenden Kriterien einhalten, brauchen Sie
keine Baubewilligung (§ 62a BO für Wien)
auf öffentlichen Verkehrsflächen
Grundfläche maximal 12m²
Gebäudehöhe höchstens 2,80m
Abstand zu Hauptfenstern mindestens 2,50m
6 empfehlungen/vorgaben/richtlinien
Verkaufsstände wirken sich auf das Stadtbild aus. Daher
müssen sie architektonische Qualitätsanforderungen erfüllen.
Dazu gehören z. B.
zeitgemäße Konstruktion, Material und Farbgestaltung
Leichtigkeit und Transparenz im Entwurf
Abhängig von Ort und Funktion ist daher jeder Verkaufsstand
individuell zu planen und abzustimmen.
HINWEIS
Stimmen Sie vorab Standort und Entwurf Ihres Verkaufsstandes mit der MA 19 ab.
Wegen der hohen Beanspruchung von Imbiss-
ständen hat sich eine Stahl-Glas-Bauweise mit
Nirosta-Ober flächen als praktikabel erwiesen.
7
Vordächer Vordächer dienen als Schutz vor der Witterung und dürfen
maximal eine Auskragung von 100 cm haben. Eine
transparente Ausführung in Glas erzielt eine höhere Tages-
belichtung und fördert den Freiraumbezug. Mit einer blick-
dichten Ausführung und Verblendung können Sie wiederum
Beleuchtungskörper und Werbeschilder integrieren und die
Lüftungsanlagen verstecken.
Sonnen-/Regenschutz (Markisen) Einrichtungen gegen Sonneneinstrahlung können je nach
Lage und Himmelsrichtung sinnvoll sein. Markisen, Sonnen-
schutz und Rollläden sollen in dezenter Farbgestaltung ohne
Fremdwerbung ausgeführt werden und sollten sich in die
gesamte Gestaltung einfügen.
8 empfehlungen/vorgaben/richtlinien
Abstellflächen/PulteVerkaufsstände bieten die Möglichkeit, Speisen und
Getränke vor Ort einzunehmen. Dazu sollten Sie Pulte
als Abstellflächen mit einer maximalen Tiefe von 30cm
vorsehen. Verblendungen unter den Pulten eignen sich
dazu, weitere Elemente zu integrieren, etwa Abfallbehälter
und/oder Vitrinen.
WindschürzenWindschürzen sind vertikale, meist transparente Elemente
an den Fassaden des Baukörpers. Die Abmessungen
sollten in einer guten Proportion zur Fassade stehen und
etwa 30 cm breit sein.
9
Heizung/LüftungDie Hitze- und Dunstentwicklung bei der Speisenzube-
reitung in den Imbissküchen machen Abluft- und Klima -
anlagen notwendig. Verblendungen auf dem Dach sind
geeignet, Abluftstutzen und Klimageräte zu verdecken.
Diese sollten möglichst flach und klein sein.
HINWEIS
Das Vordach muss immer frei bleiben.
Lagerung/Anlieferung/Waren ausräumungRaum ist in den Verkaufsständen ein knappes Gut.
Lieferungen und Lagerungen dürfen nicht den öffentlichen
Raum beanspruchen. Warenausräumungen, Zeitungs-
boxen, Schaltkästen und dgl. müssen im Verkaufsstand
integriert sein.
HINWEIS
Mobile WC-Anlagen außerhalb des Verkaufsstandes sind nicht stadtbildverträglich und daher abzulehnen.
10 empfehlungen/vorgaben/richtlinien
Klebefolien/Werbeelemente/LeuchtschilderKlebefolien und Menütafeln zeigen das Speisenangebot.
Sie sollten nur im Überkopfbereich unter dem Vordach
angebracht werden. Diese Regelung stellt einen Kom-
promiss zwischen der angestrebten Transparenz und der
zurückhaltenden Gestaltung sowie der Notwendigkeit zur
Darstellung des Angebots dar. A-Ständer sind generell
nicht erlaubt.
Werbeanlagen müssen gering bemessen und als
Bestandteil des Gesamtkonzeptes ausgeführt werden.
Einzelbuchstaben sind Leuchtkästen vorzuziehen.
Werbeanlagen mit Fremdwerbung wird nicht
zugestimmt.
HINWEIS
Speisekarten und Menütafeln müssen im Kiosk integriert sein.
11
BeleuchtungEin Beleuchtungskonzept des Verkaufsstandes muss
folgende Kriterien erfüllen: Sicherheit am Arbeitsplatz,
ein angenehmes Licht zum Essen, Blendwirkungen aus-
schließen und die Oberflächen des eingesetzten Materials
optimal zur Geltung bringen.
Freilaufende und freihängende Elektroleitungen
sind nicht erlaubt.
HINWEIS
Wählen Sie Materialien und eine Konstruktion Ihres Verkaufsstandes, die sich leicht reinigen und pflegen lassen.
12 temporäre verkaufsstände
Temporäre Verkaufs stände
Temporäre Verkaufsstände wie Punsch- und Maronistände
werden nur in der Winterzeit als positiv und auch für das Wiener
Stadtbild typisch wahrgenommen. Sie nehmen eine Sonder-
stellung ein und werden nur in den Wintermonaten genehmigt.
PunschständePunschstände sind als Bestandteil von Weihnachts- und
Adventmärkten anzusehen bzw. dem vorweihnachtlichen
Ambiente vorbehalten und dienen zum überwiegenden Teil
karitativen Zwecken.
MaroniständeDurch diese kleinen, wärme- und lichtausstrahlenden „Ver-
sorgungsinseln“ soll die winterliche Kälte und Dunkel heit an
einigen Punkten im örtlichen Stadtbild sowohl optisch als
auch praktisch unterbrochen werden. Dieser „Bedarf“ entfällt,
sobald die wärmere Jahreszeit eintritt.
Punschstände sind, ebenso wie Maronistände,
zeitlich befristete Anlagen und freistehend ohne
Stromanschluss auszuführen.
13
HINWEIS
Maronistände werden nur vom 1. Oktober bis 31. März genehmigt, Punschstände grundsätzlich nur in der Weihnachtszeit vom 15. November bis 6. Jänner.
14
1planung im überblick
Planung im Überblick
Voraussetzungen für Ihren StandAls Kioske gelten nur transportable Verkaufsstände,
die folgende Kriterien erfüllen:
die Aufstellung auf einer öffentlichen Verkehrsfläche
(Straße mit öffentlichem Verkehr im Sinne der StVO)
die Errichtung ohne Fundament
der Betrieb zu Erwerbszwecken
Grundlagen stadtgestalterischer Entscheidungen die stadtbildwirksame Verträglichkeit von Elementen im
öffentlichen Raum
hohe Architekturqualität im öffentlichen Raum, unabhängig
von Dimension und Status einer Bauaufgabe
eine zeitgemäße Weiterentwicklung des Stadtbildes
und des öffentlichen Raumes
eine zurückhaltende und sich einfügende Gestaltung in
Schutzzonen und anderen Bereichen mit besonderem
Gestaltungsanspruch (§ 7 BO für Wien)
transparente und nachvollziehbare Nutzung des
öffentlichen Raumes
SCHRITT 1: Das Gestaltungskonzept Erstellen Sie ein Konzept für die Lage (Maßstab 1 : 200)
und die Größe Ihres Kiosks. Bitte achten Sie bei der
Wege zur Bewilligung
15
2
wege zur bewilligung
Ausführung Ihrer Skizzen auf einen entsprechenden
Maßstab und geben Sie die wichtigsten Abmessungen an.
SCHRITT 2: Architektonische Beratung
Klären Sie das Konzept Ihres Verkaufsstandes vor
der Einreichung der Unterlagen mit den zuständigen
Magistratsabteilungen ab.
Ihr AnsprechpartnerDie Magistratsabteilung 19 muss die stadtbildwirksame
Verträglichkeit von Verkaufsständen im öffentlichen Raum
beurteilen. Die Grundlage dafür bilden die geltenden Gesetze
und Richtlinien. Dies betrifft temporäre und ganzjährige
Verkaufsstände.
Magistrat der Stadt Wien
MA 19 – Architektur und Stadtgestaltung
1120 Wien, Niederhofstraße 23
Wolfram Skarupka
Dezernat: Gestaltung Öffentlicher Raum
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43 1 81114-88962
Fax: +43 1 81114 99-88962
Beratung nur nach vorheriger Terminvereinbarung:
Tel.: +43 1 81114-88962
Weitere Informationenhttps://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/architektur/oeffentlicher-raum/verkaufsstaende.html
16 wege zur bewilligung
Notwendige Unterlagen für eine Vorbeurteilung Angabe der Art des Standes
(Imbissstand, Maronistand, Zeitungsstand etc.)
Lageplan im Maßstab 1 : 200 mit schematischer
Darstellung des Standes (Umrisse der Grundfläche)
Mehrzweckkarten können bei der Stadtvermessung Wien
unter www.wien.gv.at/ma41datenviewer/public/start.aspx
heruntergeladen oder beim Servicecenter unter
E-Mail: [email protected]
Tel: +43 1 4000-89163 bestellt werden.
Angabe der Größe
(geplante Fläche und Höhe)
Mindestens 2 Fotos des geplanten Aufstellungsortes
Im Zuge einer möglichen Weiterbearbeitung
(positive Vorbeurteilung):
Einreichplan im Maßstab 1 : 50
(Lage, Grundriss, Ansichten inkl. aller Aufbauten)
Angaben zur Materialwahl, Konstruktion und Farbgebung
Gesetzliche Grundlagen Gebrauchsabgabegesetz (GAG 1966) i.d.g.F. vor allem
§ 1 Gebrauchserlaubnis
§ 2 Erteilung der Gebrauchserlaubnis (Abs. 2)
Bauordnung für Wien (WBO) i.d.g.F. vor allem
§ 62a (1) Bewilligungsfreie Bauvorhaben
§ 85 (1) Äußere Gestaltung von Bauwerken
Straßenverkehrsordnung 1960 (StVO 1960)
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SCHRITT 3: Ansuchen um Bewilligung3Da bei einer Bewilligung mehrere Abteilungen zuständig sein
können, wird das Verfahren von einer Behörde federführend
abgewickelt.
MA 36 – TechnischeGewerbeangelegenheiten, behördlicheElektro- und Gasangelegenheiten,Feuerpolizei und Veranstaltungswesen
Magistrat der Stadt Wien
MA 36 – Referat G – Verkaufsstände
1200 Wien, Dresdner Straße 73-75, Stiege 2, 3. Stock
E-Mail: [email protected]
Tel: +43 1 4000-36110
Weitere Informationen
https://www.wien.gv.at/amtshelfer/wirtschaft/gewerbe/betriebsstaette/strassenstand/verkaufsstand/aufstellung.html
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Magistratische BetriebsanlagezentrenDie Betriebsanlagezentren in den MagistratischenBezirksämtern behandeln Verfahren, wenn eineGenehmigungspflicht nach dem gewerblichen
Betriebsanlagenrecht besteht.
Weitere Informationen
https://www.wien.gv.at/amtshelfer/ wirtschaft/gewerbe/betriebsstaette/gruendung/bewilligungen/betriebsanlage.html
Betriebsanlagezentren
1./3./4./5./6./7./8. Bezirk
1., Wipplingerstraße 8,Tel. +43 1 4000-01000, [email protected]
12./13./14./15./16./17. Bezirk12., Schönbrunner Straße 259,Tel. +43 1 4000-12000, [email protected]
9./18./19./20./21./22. Bezirk21., Am Spitz 1,Tel. +43 1 4000-21000, [email protected]
2./10./11./23. Bezirk10., Laxenburger Straße 43–45,Tel. +43 1 4000-10000, [email protected]
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Checkliste
Welche Unterlagen werden benötigt schriftliches Ansuchen an die zuständige Behörde
eine Kopie des Lichtbildausweises, des Firmenbuch-
auszuges und der Gewerbeberechtigung
Lageplan 3-fach, empfohlener Maßstab 1 : 200,
mit Kennzeichnung der vorgesehenen Örtlichkeit
Einreichplan 3-fach, empfohlener Maßstab 1 : 50 für den
beabsichtigten Straßenstand, bestehend aus Grundriss
und Ansichten
Angaben über die Konstruktion, die Materialwahl und
die Farbgebung des Standes
mindestens zwei Fotos der vorgesehenen Örtlichkeit
Bei Aufstellung eines Imbiss-, Würstel- oder Kebabstandes
müssen folgende Dokumente zusätzlich beigebracht werden:
Lageplan mit eingezeichneter Betriebsanlage zur Feststel-
lung der nächstgelegenen Nachbarinnen und Nachbarn
Grundrissplan der Betriebsanlage mit eingezeichneten Ge-
räten und Maschinen, der Lage der Verabreichungsplätze
(wenn im Freien gelegen) und eventuellen Ausmündungen
von Abluftanlagen
Maschinenliste mit Angabe der technischen Daten, Schall-
leitungsangaben von Luftansaug- und Ausblasungen sowie
Kälteaggregaten im Freien
Betriebsbeschreibung mit der Angabe der Betriebszeiten,
dem Umfang des Speisenangebotes und der Anzahl der
Verabreichungsplätze
Abfallwirtschaftskonzept
checkliste