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Schuldenspiralen, Führungskrise, Eurowirren und ein Gipfelchaos: Da hilft kein EU Rettungsschirm!
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VON CLAUS PÁNDI
Politik
Seite Sonntag, 23. Oktober 2011
Schuldenspiralen, Führungskrise,Eurowirren und ein Gipfelchaos:Da hilft kein EU-Rettungsschirm!
Ließe sich mit dem EU-Gipfel-Theater Geld ver-
dienen, wäre Europa bereitssaniert. Seit Freitag beratendie Finanzminister in Per-manenz über Schuldenspi-ralen und Eurowirren. Ges-tern sind auch noch die Au-ßenminister zu einem Ex-tra-Treffen angereist. Undam Abend gab es wieder einZweiertreffen zwischenDeutschlands schon müderKanzlerin Merkel undFrankreichs angeschlage-nem Präsidenten Sarkozy.
Heute trudeln die Regie-rungschefs zu einem Be-
sprechungsmarathon inBrüssel ein. Und für nächs-ten Mittwoch ist ein weite-rer Gipfel angesetzt. Ir-gendein Chaotenteam inder EU-Zentrale hatte sichbei der Termin- und The-menplanung verheddert.
Die vielen Nachdenkpau-sen schaden allerdings
nicht, weil ohnehin keinereine Strategie hat, wie eskonkret weitergehen soll.Und die österreichische Re-
Immer wahrscheinlicherwird unterdessen die poli-
tische Festlegung, dass dieBanken einen erheblichenAnteil zur Rettung Grie-chenlands beitragen müs-sen. Gestern war von einem60-prozentigen Nachlassbei Athens Schulden die Re-de. Damit würde Griechen-lands Schuldenstand bis2020 aber auch nur auf 110Prozent des Bruttoinlands-produkts absinken.
Gelöst wären damit jedochnur zwei von vielen Pro-
blemen. Offen ist, wann undwie Griechenland in diePleite geschickt wird, wasmit Frankreich nach demmöglichenVerlust der Top-Kreditwürdigkeit geschiehtund ob Europas Bankenzwangsweise Finanzsprit-zen verpasst bekommen.Darüber hinaus fehlen Plä-ne für krisengefährdeteLänder wie Spanien undItalien. Und am Ende folgtder Streit über eine gemein-same Wirtschaftsregierungfür alle EU-Staaten.
gierungsspitze kann sowie-so nur artig abwarten, wel-che Marschrichtung vonBerlin vorgegeben wird.
Zur Orientierung im Eu-ro-Dschungel bekom-
men Kanzler Faymann undVizekanzler Spindeleggerdie diversen Verhandlungs-positionen von Finanzmi-nisterin Maria Fekter seitgestern aus Brüssel über-mittelt. Hauptpunkt ist dieTechnik zum Aufblasen desmit 400 Milliarden Euroausgestatteten Rettungs-
fonds für krisengefährdeteEU-Mitgliedsländer aufrund 1000 Milliarden Euro.
Dazu wird ein Versiche-rungsmodell präferiert.
Das sollte so funktionieren:Wenn ein Land eine Staats-anleihe auf den Markt wirft,garantiert der Euro-Stabili-tätsmechanismus 20 bis 30Prozent des Ausfallrisikos.Dadurch könnte das Risikoder Gläubiger verkleinert,der Kaufanreiz vergrößertwerden. Klingt kompliziert,ist es auch.
byisten Peter Hochegger (glänzendberaten von Staranwalt GeraldGanzger) hat Rauch nun verwen-det, um auf seinem Heimcomputer„Hocheggers Spinnennetz“ (siehe
Partei-GeneralHannes Rauch
Faksimile links) zu entwer-fen, in dem sich ehemaligeund aktive sozialdemokra-tische Spitzenpolitiker ver-fangen haben sollen. Kon-krete Beweise bleibt Rauchschuldig. Aber es reicht fürjede Menge Schmutz imkrachenden Getriebe derKoalition.
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Chv
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Wie Kanzler Faymann scheutauch dessen Vize Spindeleggerden Konflikt. Für die weniger fei-nen Operationen hält sich derÖVP-Chef den robusten Partei-
ÖVP vs. SPÖ: Wird es jetzt schmutzig?
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auch
(ÖV
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General Hannes Rauch.Der hat das politische Ge-schäft bei Ex-Innenminis-ter Strasser gelernt. Ent-
sprechend ausgerüstetzieht Rauch jetzt indie Auseinanderset-zung mit der SPÖ.Ein „News“-Inter-view mit dem Lob-