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Technische Universität Darmstadt Fachbereich Maschinenbau Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Praktikantenordnung Richtlinie für die praktische Ausbildung von Studierenden der Studienrichtungen Allgemeiner Maschinenbau Papieringenieurwesen Wirtschaftsingenieurwesen/Maschinenbau Druck: 11/1999

Praktikantenordnung - maschinenbau.tu-darmstadt.de · In Ausnahmefällen z. B. Praktikum bei der Bundeswehr, Praktikum während des Zi- vil- und Ersatzdienstes oder Werkstattpraxis

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Fachbereich MaschinenbauFachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

Praktikantenordnung

Richtlinie für die praktische Ausbildungvon Studierenden der Studienrichtungen

Allgemeiner Maschinenbau

Papieringenieurwesen

Wirtschaftsingenieurwesen/Maschinenbau

Druck: 11/1999

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Inhalt:1 Zweck der Praktikantentätigkeiten........................................................................... 22 Die Praktikanten im Betrieb ..................................................................................... 2

2.1 Ausbildungsbetriebe.......................................................................................... 22.2 Bewerbung um eine Praktikantenstelle............................................................. 22.3 Betreuung der Praktikanten .............................................................................. 32.4 Verhalten der Praktikanten im Betrieb .............................................................. 32.5 Berichterstattung............................................................................................... 3

3 Rechtliche und soziale Stellung der Praktikanten.................................................... 43.1 Praktikantenvertrag ........................................................................................... 43.2 Versicherungspflicht.......................................................................................... 43.3 Urlaub, Krankheit, Fehltage .............................................................................. 43.4 Tätigkeitsnachweis (Praktikumsbescheinigung)................................................ 43.5 Anerkennung des Praktikums ........................................................................... 4

4 Sonderbestimmungen.............................................................................................. 54.1 Berufstätigkeit und Berufsausbildung................................................................ 54.2 Praktikum außerhalb der Industrie .................................................................... 5

4.2.1 Praktikum von Wehrpflichtigen bei der Bundeswehr, sowie Zivil- undErsatzdienstleistenden ........................................................................................ 5

4.3 Praktikum ausländischer Studierender, Praktikum im Ausland......................... 64.4 Freiwilliges Industriepraktikum .......................................................................... 6

5 Durchführung des Praktikums ................................................................................. 65.1 Studiengang Allgemeiner Maschinenbau.......................................................... 6

5.1.1 Sachliche Gliederung des Praktikums........................................................ 65.1.2 Zeitliche Gliederung des Praktikums .......................................................... 75.1.3 Ausbildungsplan (mind. 26 Wochen).......................................................... 7

5.2 Studiengang Papieringenieurwesen ............................................................... 105.2.1 Ausbildungsplan ....................................................................................... 10

5.3 Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen/MB.................................................. 115.3.1 Gliederung des Praktikums ...................................................................... 115.3.2 Ausbildungsplan (mind. 13 Wochen)........................................................ 12

6 Übergangsbestimmungen...................................................................................... 147 Beispielbericht ....................................................................................................... 15

Praktikantenamt des Fachbereichs Maschinenbau:Leiter: Dipl.-Wirtsch.-Ing. G. HartmannAssistent: Dipl.-Ing. B. KappesSekretariat: Ing.(grad.) S. Schlegel

Zi. 75/125, � 06151/16-3357E-Mail:[email protected]://www.maschinenbau.tu-darmstadt.de/glossar/indprakt.html

Sprechstunden: Montag bis Donnerstag von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Diese Praktikantenordnung wendet sich an Praktikantinnen und Praktikanten, die ander Technischen Universität Darmstadt studieren oder dies vorhaben. Im folgendenwird der Verkürzung und der einfacheren Lesbarkeit wegen nur die männliche Be-zeichnung verwendet. Diese Regelung findet auch auf weitere BerufsbezeichnungenAnwendung.

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1 Zweck der PraktikantentätigkeitenDie praktische Ausbildung in Industriebetrieben ist förderlich zum Verständnis derVorlesungen und zur Mitarbeit in den Übungen des Studiums des Maschinenbausund Wirtschaftsingenieurwesens/Maschinenbau. Als wichtige Voraussetzung für einerfolgreiches Studium im Hinblick auf die spätere berufliche Tätigkeit ist sie wesentli-cher Bestandteil des Studiengangs.

Im Verlauf des Studiengangs soll das Praktikum das Studium ergänzen und erwor-bene theoretische Kenntnisse in ihrem Praxisbezug vertiefen. Die Praktikanten ha-ben im Fachpraktikum die Möglichkeit, einzelne der Fertigung vor- bzw. nachge-schaltete Bereiche kennen zu lernen und das im Studium erworbene Wissen bei-spielsweise durch Einbindung in Projektarbeit in einem Projektpraktikum umzuset-zen.

Ein wesentlicher Aspekt liegt im Erfassen der soziologischen Seite des Betriebsge-schehens. Die Praktikanten müssen den Betrieb auch als Sozialstruktur verstehenund das Verhältnis Führungskräfte - Mitarbeiter kennen lernen, um so ihre künftigeStellung und Wirkungsmöglichkeit richtig einzuordnen.

Die Praktikanten sollen die Fertigung der Werkstücke, deren Formgebung und Bear-beitung sowie Aufbau und Wirkungsweise der Erzeugnisse praktisch kennen lernen.Sie sollen sich darüber hinaus vertraut machen mit der Prüfung der fertigenWerkstücke, mit dem Zusammenbau von Maschinen und Apparaten und deren Ein-bau an Ort und Stelle.

Die berufsüberleitende Funktion ist schon in den ersten Wochen des Praktikumswirksam, wenn die Praktikanten erkennen sollen, ob sie überhaupt für einen techni-schen Beruf hinreichende Motivation mitbringen. Sie tritt im weiteren Verlauf deutli-cher hervor, wenn besonders im Fach- oder Projektpraktikum der Überblick wächstund dadurch die Basis zur Entscheidung für den späteren beruflichen Wirkungsbe-reich bereitet wird.

2 Die Praktikanten im Betrieb

2.1 Ausbildungsbetriebe

Die im Praktikum zu vermittelnden Kenntnisse in den Herstellungsverfahren, die Be-obachtung der wirtschaftlichen Arbeitsweise sowie die Einführung in die soziale Seitedes Arbeitsprozesses können nur in mittleren und großen Industriebetrieben erwor-ben werden, die auch von der Industrie- und Handelskammer als Ausbildungsbetrie-be anerkannt sind. Das Praktikum, vorzugsweise das Grundpraktikum, kann in Be-trieben des Maschinenbaus oder auch der Kraftfahrzeug-, Elektro- und Chemiein-dustrie, des Bergbaus, der Bahn sowie in größeren Handwerksbetrieben usw. ge-leistet werden. Im allgemeinen nicht geeignet sind - unabhängig von ihrer Größe -Handwerksbetriebe des Wartungs- und Dienstleistungssektors, die keine Fertigungim industrieellen Sinne durchführen. Aus dem gleichen Grund werden Arbeiten inUniversitätsinstitutionen in der Regel nicht anerkannt.

2.2 Bewerbung um eine Praktikantenstelle

Vor Antritt seiner Ausbildung sollten sich die künftigen Praktikanten anhand dieserRichtlinien oder in Sonderfällen durch Anfrage beim Praktikantenamt genau mit denVorschriften vertraut machen, die hinsichtlich der Durchführung des Praktikums, der

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Berichterstattung über die Praktikantentätigkeit usw. bestehen. Nicht das Praktikan-tenamt, sondern das für den Ausbildungsraum zuständige Arbeitsamt weist geeig-nete und anerkannte Ausbildungsbetriebe für Praktikanten nach. Das Praktikante-namt ist bemüht, Informationen über freie Praktikantenstellen weiterzugeben. Diesgeschieht in Form einer Praktikantenstellenbörse im Internet. Weitere Informationenbefinden sich an der Infotafel des Praktikantenamts.

Da Praktikantenstellen nicht vermittelt werden, müssen sich die Praktikanten selbstmit der Bitte um einen Praktikantenplatz an die Firmen wenden.

2.3 Betreuung der Praktikanten

Die Betreuung der Praktikanten wird in den Industriebetrieben in der Regel von Aus-bildungsleitern übernommen, die entsprechend den Ausbildungsmöglichkeiten desBetriebes und unter Berücksichtigung der Praktikantenordnung für eine sinnvolleAusbildung sorgen. Sie werden auch die Praktikanten in Gesprächen und Diskussio-nen über fachliche Fragen unterrichten.

Auf die Teilnahme am Berufsschul- und Werkunterricht müssen die Praktikanten ver-zichten, da die ohnehin kurze Praktikantenzeit sonst weiter verkürzt wird.

2.4 Verhalten der Praktikanten im Betrieb

Die Praktikanten genießen während ihrer praktischen Tätigkeit keine Sonderstellung.Bei Vorgesetzten und Mitarbeitern im Betrieb können sie Achtung und Anerkennunggewinnen, wenn sie die Betriebsordnung gewissenhaft beachten, Arbeitszeit undBetriebsdisziplin vorbildlich einhalten und wenn sie sich durch Lerneifer, Fleiß, guteLeistungen und Hilfsbereitschaft auszeichnen. Neben den organisatorischen Zu-sammenhängen, der Maschinentechnik und dem Verhältnis zwischen Maschinen-und Handarbeit sollen sie auch Verständnis für die soziale Seite des Betriebsge-schehens mit ihrem Einfluss auf den Fertigungsablauf erwerben. Sie sollen hierbeidas Verhältnis zwischen unteren und mittleren Führungskräften zu den Mitarbeiternam Werkplatz kennen lernen und sich in deren soziale Probleme einfühlen.

2.5 Berichterstattung

Die Praktikanten haben während ihres Praktikums über die Tätigkeiten und die dabeigemachten Beobachtungen Berichte zu führen, die vom Ausbildungsbetrieb bestätigtsein müssen. Diese sollen die allgemeinen Prinzipien aufzeigen und die praktischenTätigkeiten beschreiben.

Es ist jedoch zu vermeiden, Gegenstände oder spezielle Einrichtungen und Verfah-rensweisen zu beschreiben, die der Geheimhaltung unterliegen. Die Berichterstat-tung umfasst Wochenübersichten und wöchentliche Arbeitsberichte, Umfang etwa 2DIN A4 Seiten, siehe auch Kap. 7. Es besteht außerdem die Möglichkeit, soziale undorganisatorische Strukturen des Ausbildungsbetriebes in einem Wochenbericht zubeschreiben. Pro Ausbildungsbetrieb kann jeweils einmal ein derartiger Wochenbe-richt erstellt werden.

Die Berichte sind in deutscher oder englischer Sprache abzufassen.

In Ausnahmefällen z. B. Praktikum bei der Bundeswehr, Praktikum während des Zi-vil- und Ersatzdienstes oder Werkstattpraxis an berufsbildenden Gymnasien kannauf Wochenübersichten verzichtet werden. In diesen Fällen ist für jede anzuerken-

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nende Woche ein Bericht über ein Tätigkeitsgebiet (siehe Kap. 5.1.3, 5.2.1, 5.3.2) zuverfassen.

3 Rechtliche und soziale Stellung der Praktikanten

3.1 Praktikantenvertrag

Das Praktikantenverhältnis wird durch den zwischen dem Betrieb und dem Prakti-kanten abzuschließenden Ausbildungsvertrag rechtsverbindlich. Dieser schließt auchdie Arbeitszeitregelung ein. Im Vertrag sind alle Rechte und Pflichten der Praktikan-ten und des Ausbildungsbetriebs sowie Art und Dauer des Praktikums festgelegt.

3.2 Versicherungspflicht

Fragen der Versicherungspflicht regeln entsprechende Gesetze. Es sei besondersdarauf hingewiesen, dass bei Praktika im Ausland und bei nichtimmatrikulierten Stu-dierenden (Vorpraktikum) kein Versicherungsschutz über die studentische Kranken-und Unfallversicherung besteht. Nähere Auskünfte erteilen die zuständigen Kran-kenkassen.

3.3 Urlaub, Krankheit, Fehltage

Ausgefallene Arbeitszeit muss in jedem Fall nachgeholt werden. Bei Ausfallzeitensollten die Praktikanten den ausbildenden Betrieb um eine Vertragsverlängerungersuchen, um den begonnenen Ausbildungsabschnitt im erforderlichen Maßedurchführen zu können.

3.4 Tätigkeitsnachweis (Praktikumsbescheinigung)

Der Ausbildungsbetrieb stellt dem Praktikanten eine Bescheinigung aus (z. B. Prakti-kantenzeugnis), in der die Ausbildungsdauer und -art in den einzelnen Abteilungensowie die Anzahl der Fehltage vermerkt wird. Die Bescheinigung muss in deutscheroder englischer Sprache vorliegen, u. U. ist eine amtlich beglaubigte Übersetzungvorzulegen.

3.5 Anerkennung des Praktikums

Die Anerkennung des Praktikums erfolgt durch das Praktikantenamt des Fachbe-reichs Maschinenbau der Technischen Universität Darmstadt. Zur Anerkennung istdie Vorlage des ordnungsgemäß abgefassten Tätigkeitsberichtes (von der Firmabestätigt, d. h. gestempelt bzw. unterschrieben) und der Praktikumsbescheinigungim Original erforderlich.

Art und Dauer der einzelnen Tätigkeitsabschnitte müssen aus den Unterlagen klarersichtlich sein. Eidesstattliche Erklärungen sind dabei kein Ersatz für Praktikumsbe-scheinigungen.

Das Praktikantenamt entscheidet, inwieweit die praktische Tätigkeit der Praktikan-tenordnung entspricht und daher als Praktikum anerkannt werden kann. Eine Ausbil-dung, über die nur unzureichende Berichte vorliegen, weil sie unvollständig odernicht verständlich abgefasst sind, wird nur zu einem Teil ihrer Dauer anerkannt.

Praktika, die bereits von einem Praktikantenamt einer deutschen Hochschule aner-kannt wurden, unterliegen der erneuten Prüfung, werden in der Regel jedoch vollanerkannt, sofern es sich um ein Praktikantenamt im Verbund des FakultätentagsMaschinenbau und Verfahrenstechnik handelt.

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4 Sonderbestimmungen

4.1 Berufstätigkeit und Berufsausbildung

Einschlägige berufspraktische Tätgkeiten, die den Anforderungen dieser Praktikan-tenordnung entsprechen, werden auf die Dauer des Praktikums angerechnet. EineLehre wird soweit anerkannt, wie sie dieser Praktikantenordnung entspricht. Der Ge-sellenbrief ist dazu im Original vorzulegen, Berichte sind für die Anerkennung nichtnötig.

4.2 Praktikum außerhalb der Industrie

Die Summe aller Tätigkeiten im nichtindustriellen Bereich darf sechs Wochen für dieStudienrichtungen „Allgemeiner Maschinenbau“ und „Papieringenieurwesen“ nichtüberschreiten. Für die Studienrichtung „Wirtschaftsingenieurwesen / technischeFachrichtung Maschinenbau“ werden hier maximal 3 Wochen anerkannt.

Darunter fällt die Werkstattpraxis an berufsbildenden Gymnasien, Praktikum bei derBundeswehr, Praktikum während des Zivil- u. Ersatzdienstes und Kurse des Deut-schen Verbandes für Schweißtechnik e.V.

In begründeten Ausnahmefällen werden Praktika an weiteren Einrichtungen, dienicht der industriellen Fertigung unterliegen, anerkannt. Dazu ist eine Vorabsprachemit dem Praktikantenamt erforderlich.

4.2.1 Praktikum von Wehrpflichtigen bei der Bundeswehr, sowie Zivil- undErsatzdienstleistenden

Wehrpflichtige Abiturienten, die ein Studium der genannten Fachrichtungen anstre-ben, können bei dem für ihren Wohnsitz zuständigen Kreiswehrersatzamt eine Ver-wendung in technischen Ausbildungsreihen der Bundeswehr (Heer, Marine, Luft-waffe) beantragen. Dort erbrachte Ausbildungszeiten in Instandsetzungseinheitensind als Praktikum anrechenbar, wenn Tätigkeiten gemäß Ausbildungsplan dieserRichtlinie durchgeführt werden. Zwecks Anerkennung sind die entsprechenden Be-richte samt ATN (Ausbildungs- und Tätigkeitsnachweis) und Wehrdienstbescheini-gung beim Praktikantenamt einzureichen. Der Bundesminister für Verteidigung hatmit Erlass (siehe Ministerialblatt des Bundesministers der Verteidigung 1963, Seite291, in der Fassung vom 12.07.67, VMBI 1967, Seite 213) die Führung von Prakti-kantenberichten und das Ausstellen der Praktikantenbescheinigung zugelassen.

Im Rahmen des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr werden unter der Be-zeichnung "Arbeitsgemeinschaften" technische Kurse in der Freizeit (Abend- undWochenendveranstaltungen) angeboten. Die Kurse "Schweißen", "Grundfertigkeitender Metallbearbeitung" und "Aluminiumbearbeitung", gegebenenfalls weitere nachÜberprüfen ihrer Übereinstimmung mit den Ausbildungsplänen dieser Praktikanten-ordnung, sind ebenfalls auf das Praktikum anrechenbar. Anstelle von Praktikanten-bescheinigungen können die ausgefertigten Maßnahmeblätter des Berufsbildungs-passes vorgelegt werden. Auskünfte erteilt das für den jeweiligen Standort zuständi-ge Kreiswehrersatzamt - Berufsförderungsdienst -.

Diese Anrechnungsregelung findet außer auf den Grundwehrdienstleistenden sinn-gemäß auch auf länger dienende Soldaten (Zeitsoldaten) sowie auf Zivil- und Er-satzdienstleistende Anwendung.

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4.3 Praktikum ausländischer Studierender, Praktikum im Ausland

Praktische Tätigkeiten in ausländischen Betrieben werden nur anerkannt, wenn sieden vorstehenden Richtlinien entsprechen und Berichte in der genannten Form an-gefertigt werden.

Für das Berufsleben ist es vorteilhaft, Teile des Fachpraktikums im Ausland durch-zuführen. Der zukünftige Ingenieur erhöht so nicht nur seine fachliche Qualifikation,sondern erhält auch einen Einblick in kulturelle, soziale und wirtschaftliche Struktu-ren anderer Länder.

Informationen zu Auslandspraktikantenstellen gibt der DAAD (Deutscher Akademi-scher Austauschdienst), das Akademische Auslandsamt, IAESTE (International As-sociation for the Exchange of Students for Technical Experience) und AIESEC(Association Internationale des Etudiants en Sciences Economiques et Commercia-les).

4.4 Freiwilliges Industriepraktikum

Die vorgeschriebenen Ausbildungszeiten des Industriepraktikums sind als Minimumzu betrachten. Es wird empfohlen, freiwillig weitere praktische Tätigkeiten in ein-schlägigen Betrieben durchzuführen.

5 Durchführung des Praktikums

5.1 Studiengang Allgemeiner Maschinenbau

5.1.1 Sachliche Gliederung des Praktikums

Das Industriepraktikum ist aufgeteilt in das Grundpraktikum und das Fachpraktikumbzw. Projektpraktikum. Der Ausbildungsgang ist in sachlicher und zeitlicher Auftei-lung im Ausbildungsplan verbindlich festgelegt.

GrundpraktikumDas Grundpraktikum dient der Einführung in die industrielle Fertigung und damit zumVermitteln unerlässlicher Elementarkenntnisse. Die Praktikanten sollen unter derAnleitung fachlicher Betreuer die Werkstoffe in ihrer Be- und Verarbeitbarkeit kennenlernen und einen Überblick über die Fertigungseinrichtungen und -verfahren erlan-gen.

FachpraktikumDas Fachpraktikum soll sowohl fachrichtungsbezogene Kenntnisse in den Technolo-gien vermitteln, als auch an betriebsorganisatorische Probleme heranführen, um dieim Grundpraktikum gewonnenen praktischen Erfahrungen und die im Studium er-worbenen theoretischen Kenntnisse zu vertiefen.

Die Praktikanten können das Fachpraktikum aus den im Ausbildungsplan aufge-führten Ausbildungsabschnitten individuell gestalten. Zu beachten ist, dass die ein-zelnen Tätigkeiten nur innerhalb der dort angegebenen Grenzen anerkannt werden.

ProjektpraktikumIm Rahmen des Projektpraktikums sollen die Studierenden ihre fachrichtungsbezo-genen Kenntnisse in betriebliche Vorhaben zur Problemlösung einbringen. Die Auf-gabenstellung ist in der Regel komplex, vielschichtig und verlangt häufig nach eineminterdisziplinär arbeitenden Team. Auf eine Bereichszuordnung wie im Grund- undFachpraktikum wird deshalb verzichtet. Die Projektmitarbeit verlangt ein hohes Maß

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an Selbstverantwortung. Da es z. T. üblich ist, dass Ingenieurbüros für mittlere undgrößere Industrieunternehmen Projekte durchführen, wird in diesem Bereich dieVorgabe der Ausbildungsbetriebe weiter gefasst als in Kap. 2.1 vorgegeben.

Um Anerkennungsschwierigkeiten zu vermeiden, ist eine Voranfrage im Praktikante-namt zu empfehlen.

5.1.2 Zeitliche Gliederung des Praktikums

Die Gesamtdauer des Praktikums beträgt mindestens 26 Wochen. Davon entfallen 6Wochen auf das Grundpraktikum und 20 Wochen auf das Fach- und Projektprakti-kum. Bei der Studienplanung ist zu berücksichtigen, dass die Bearbeitung der Prak-tikantenberichte in Stoßzeiten bis zu 3 Monate dauern kann.

Vor StudienbeginnEs wird empfohlen, einen Teil des Praktikums bereits vor Studienaufnahme abzu-leisten. Während des Studiums bleibt erfahrungsgemäß wegen der Prüfungen,Hochschulpraktika und Exkursionen in der vorlesungsfreien Zeit wenig Raum für dasIndustriepraktikum.

Zur DiplomvorprüfungBei der Meldung zum letzten regulären Termin der Diplomvorprüfung kann nur zu-gelassen werden, wer ein Praktikum von 6 Wochen anerkannt hat.

Zur DiplomprüfungBei der Anmeldung zur letzten Prüfungsleistung der Diplomprüfung muss das kom-plette 26-wöchige Praktikum anerkannt sein.

Einteilung von PraktikumszeitenDie Ausbildungszeit in einem Betrieb soll nach Möglichkeit wenigstens 4 Wochenbetragen, für ein Projektpraktikum ist ein mindestens 4-wöchiger Ausbildungsab-schnitt verpflichtend.

Das Grundpraktikum sollte möglichst in einem geschlossenen Zeitraum durchgeführtwerden. Die einzelnen Ausbildungsabschnitte des Fachpraktikums können in belie-biger Reihenfolge durchgeführt werden. Das Projektpraktikum sollte möglichst erstwährend des Hauptstudiums stattfinden, damit die Praktikanten auch das nötigeFachwissen mitbringen.

5.1.3 Ausbildungsplan (mind. 26 Wochen)

Um eine ausreichende Breite der praktischen Ausbildung zu gewährleisten, müssenTätigkeiten aus mindestens drei (Grundpraktikum) bzw. fünf (Fachpraktikum) der imAusbildungsplan genannten Bereiche nachgewiesen werden. Wird ein Projektprakti-kum absolviert, dann müssen zum Grundpraktikum noch mind. 2 Fachpraktikumsbe-reiche nachgewiesen werden.

Es werden nur volle Wochen für einen Tätigkeitsbereich anerkannt. Diese könnensich aus 5 Tagen in verschiedenen Wochen und verschiedenen Praktika zusam-mensetzen. In Sonderfällen können auch halbe Wochen anerkannt werden.

In begründeten Ausnahmefällen kann auf Antrag ein Sonderausbildungsplan vomLeiter des Praktikantenamts genehmigt werden.

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Bez. Thema / Bereich Dauer (min. / max.)GP1 Spanende Fertigung 0-4 Wochen insg.GP2 Umformende Fertigung 0-4 Wochen 6GP3 Urformende Fertigung 0-4 Wochen WochenGP4 Thermische Füge- und Trennverfahren 0-4 Wochen GPFP1 Wärmebehandlung 0-4 Wochen insg.FP2 Werkzeug- und Vorrichtungsbau 0-4 Wochen 8-20FP3 Instandhaltung, Wartung, Reparatur 0-4 Wochen WochenFP4 Messen, Prüfen, Qualitätssicherung 0-4 Wochen FPFP5 Oberflächentechnik 0-4 WochenFP6 Entwicklung, Konstruktion, Arbeitsvorbereitung,

Forschung0-4 Wochen

FP7 Montage in der Fertigung 0-4 WochenFP8-1 Bereichsverlängerung aus FP1 - FP7 insg.FP8-2 Wahlbereich 0-4 WochenPRO Projektpraktikum 0 bzw. 4 -12 Wochen1

1 Wenn gewählt, müssen mindestens 4 Wochen Projektpraktikum absolviert werden,8 Wochen werden jedoch empfohlen.

Erläuterungen zum Ausbildungsplan

Die folgende Beschreibung nennt beispielhaft Tätigkeiten als Inhalt der einzelnenAusbildungsgebiete, von denen der Praktikant mehrere kennen lernen soll.

GP1: Spanende Fertigungsverfahren:

Feilen, Meißeln, Sägen, Gewindeschneiden von Hand, Drehen, Hobeln, Frä-sen, Bohren, Senken, Reiben, Räumen, Schleifen, Honen, Läppen, Erodieren.

GP2: Umformende Fertigungsverfahren:

Freiform- und Gesenkschmieden, Kaltformen/Fließpressen, Walzen, Tiefzie-hen, Drücken, Stanzen, Feinschneiden, Biegen, Richten, Nieten.

GP3: Urformende Fertigungsverfahren:

Aufbau und Riss eines Modells, Zusammensetzen der Kastenteile und Mo-dellkerne, Formenbau, Handformen mit Modellen und Schablonen, Kennenlernen von Nass- und Trockenguss, Mitarbeit in der Kernmacherei, in der Ma-schinenformerei und beim Gießen (Sandguss, Kokillenguss, Druckguss,Schleuderguss, Formmasken und Feinguss), Sintern, Pulvermetallurgie,Kunststoffspritzen, -extrudieren, - laminieren.

GP4: Thermische Füge- und Trennverfahren:

Autogen-, Lichtbogen- und Widerstandsschweißen, Brennschneiden, Sonder-verfahren des Schweißens und Trennens, Löten. Grundlehrgänge in Gas-schmelz- und Elektroschweißen des "Deutschen Verbandes für Schweißtech-nik e.V." werden anerkannt, auf die Vorlage von Berichten wird verzichtet.

FP1: Wärmebehandlung:

Normalisieren, Weichglühen, Diffusionsglühen, Härten und Vergüten vonWerkstücken und Werkzeugen, Einsatz- und Nitrierhärten.

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FP2: Werkzeug- und Vorrichtungsbau:

Anfertigen von Werkzeugen, Vorrichtungen, Spannzeugen, Messzeugen undSchablonen.

FP3: Instandhaltung, Wartung, Reparatur:

Instandhaltung und Wartung von Betriebsmitteln und Anlagen sowie Repara-tur.

FP4: Messen, Prüfen, Qualitätssicherung:

Messen mit mechanischen, elektrischen, pneumatischen und optischenMessverfahren, Lehren, Oberflächenmesstechnik, Sondermessverfahren inder Massenfertigung. Kennen lernen der fertigungsbedingten Toleranzgrößensowie des Zusammenhangs von Genauigkeit und Kosten.

FP5: Oberflächentechnik:

Oberflächenbeschichtung (Lackieren, Galvanisieren, Emaillieren, Wirbelsin-tern, Eloxieren, Sand- u. Kugelstrahlen, Aufbringung von CVD- und PVD-Schichten u. a.) einschließlich der Vorbehandlung.

FP6: Entwicklung, Konstruktion, Arbeitsvorbereitung:

Tätigkeiten in Projekt- und Planungsgruppen, Entwicklungs- und Konstrukti-onsabteilungen, Arbeitsvorbereitung, Forschungsgruppen.

FP7: Montage in der Fertigung:

Vor- und Endmontage in der Einzel- und Serienfertigung von Maschinen,Fahrzeugen, Apparaten und Anlagen.

FP8: Wahlbereich:

1) Alle unter FP1 bis FP7 beschriebenen Tätigkeiten. Mit FP8 können dieseGebiete zeitlich verlängert werden.

2) Zusätzlich können nach vorheriger Absprache mit dem Praktikantenamtfachrichtungsbezogene praktische Tätigkeiten durchgeführt werden, die nichtin die Gebiete GP1 bis GP4 und FP1 bis FP7 fallen. In diesem Fall müssenaus FP1 bis FP7 Tätigkeiten aus nur 4 unterschiedlichen Gebieten nachge-wiesen werden. Z. B. Tätigkeiten im Bereich Steuern- und Regeln (SPS-Programmierung) oder Erstellung von Hydraulik- / Pneumatikanlagen bzw.Schaltplänen.

Die Punkte 1) und 2) sind kombinierbar.

PRO: Projektpraktikum:

Das Projektpraktikum muss - sofern gewählt - mindestens 4 Wochen betra-gen. Eine Ausnahme bildet die TUD-Veranstaltung „Einführung in den Ma-schinenbau“. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung kann bei Vorlage derdort ausgestellten Bescheinigung als 2-wöchiges Projektpraktikum anerkanntwerden oder alternativ im Bereich FP6. Es sind hierfür keine Berichte abzu-fassen, die Veranstaltung wird nicht auf die außerindustriellen Zeiten ange-rechnet.

In der Zeit des Projektpraktikums bearbeiten die Praktikanten ein ingenieur-mäßiges Vorhaben. Beispiele können sein: Erstellung von Animationen vonMaschinen und Anlagen, Erstellung von Datenbankapplikationen im techni-

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schen Bereich, Realisierung eines Messdatenerfassungssystems für Prüfein-richtungen, SPS-Programmierung von Maschinen, Entwicklung von Strategienim TQM-Bereich, Durchführung von FEM-Simulationen und deren Auswer-tung, Anlagen- und Fabrikplanung oder weitere Tätigkeiten im Bereich For-schung und Entwicklung.

5.2 Studiengang Papieringenieurwesen

Siehe Studienrichtung „Allgemeiner Maschinenbau. Abweichend vom AllgemeinenMaschinenbau gilt folgender Ausbildungsplan für das Fach- und Projektpraktikum.

5.2.1 Ausbildungsplan

In begründeten Ausnahmefällen kann auf Antrag ein Sonderausbildungsplan vomLeiter des Praktikantenamts genehmigt werden.

Bez. Thema / Bereich Dauer (min. / max.)FP1 Halbstofferzeugung 2-4 WochenFP2 Stoffaufbereitung 2-4 Wochen insg.FP3 Papiermaschinen 2-4 Wochen 12 - 20FP4 Ausrüstung und Veredelung 2-4 Wochen WochenFP5 Fertigungskontrolle 2 Wochen FPFP6 Wasserkreisläufe und Abwasserbehand-

lung2 Wochen

FP7 Praktikumsbereiche aus dem AllgemeinenMaschinenbau

0-4 Wochen

FP8-1 Bereichsverlängerung aus FP1 - FP6 insg.FP8-2 Wahlbereich 0-4 WochenPRO Projektpraktikum 0 bzw. 4 - 8 Wochen1

1 Wenn gewählt, müssen mindestens 4 Wochen Projektpraktikum absolviert werden,8 Wochen werden jedoch empfohlen.

Erläuterungen zum Ausbildungsplan *FP1: Halbstofferzeugung:

Holzschlifferzeugung (Entrindung, Schleiferei, Bleiche), Zellstofferzeugung(Kocherei, Bleiche).

FP2: Stoffaufbereitung:

Altpapieraufbereitung, Reinigen, Halbstoffaufbereitung (Desintegrieren, Ent-stippen, Sortieren, Mahlen).

FP3: Papiermaschinen:

Langsieb-M., Rundsieb-M., Yankeezylinder-M. (Konstanter Teil, Stoffauflauf,Siebpartie, Pressenpartie, Trockenpartie, Glättwerk, Mess- und Regeleinrich-tungen, Wasser-/Abwasserkreislauf).

FP4: Ausrüstung und Veredelung:

Streicherei, Kalander, Rollen-/Querschneider, Sortierung, Versand

FP5: Fertigungskontrolle (Qualitätssicherung)

FP6: Wasserkreisläufe und Abwasserbehandlung

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FP7: Praktikumsbereiche aus dem Allgemeinen Maschinenbau:

Tätigkeiten aus FP1 bis FP7 des Ausbildungsplanes für den Studiengang„Allgemeiner Maschinenbau".

FP8: Wahlbereich:

1) Alle unter FP1 bis FP6 beschriebenen Tätigkeiten. Mit FP8 können dieseGebiete zeitlich verlängert werden.

2) Zusätzlich können nach vorheriger Absprache mit dem Fachgebiet Papier-fabrikation fachrichtungsbezogene praktische Tätigkeiten durchgeführt wer-den, die nicht in die Gebiete des Grund- bzw. Fachpraktikums fallen.

Die Punkte 1) und 2) sind kombinierbar.

PRO: Projektpraktikum:

Das Projektpraktikum muss - sofern gewählt - mindestens 4 Wochen betra-gen. Eine Ausnahme bildet die TUD-Veranstaltung „Einführung in den Ma-schinenbau“. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung kann bei Vorlage derdort ausgestellten Bescheinigung als 2-wöchiges Projektpraktikum anerkanntwerden oder alternativ im Bereich FP7. Es sind hierfür keine Berichte abzu-fassen, die Veranstaltung wird nicht auf die außerindustriellen Zeiten ange-rechnet.

In der Zeit des Projektpraktikums bearbeiten die Praktikanten ein ingenieur-mäßiges Vorhaben. Beispiele können sein: Erstellung von Animationen vonMaschinen und Anlagen, Erstellung von Datenbankapplikationen im techni-schen Bereich, Realisierung eines Messdatenerfassungssystems für Prüfein-richtungen, Inbetriebnahme und Kalibrierung von On-line-Messsystemen,Prozessoptimierung (z. B. in der Stoffaufbereitung, an der Papiermaschine, inder Ausrüstung, bei der Abwasserreinigung), Anlagen- und Fabrikplanung,Bilanzierungen von Störstoffen und Rejekten oder weitere Tätigkeiten im Be-reich Forschung und Entwicklung.

Um Anerkennungsschwierigkeiten zu vermeiden, ist eine Voranfrage beimFachgebiet Papierfabrikation anzuraten.

* Berichte über das Fachpraktikum sind vor Einreichung beim Praktikantenamt dem Fach-gebiet Papierfabrikation vorzulegen.

5.3 Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen/MB

5.3.1 Gliederung des Praktikums

Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens müssen ein technisches und ein kauf-männisches Praktikum absolvieren. Die Gesamtdauer des technischen Fachprakti-kums beträgt mindestens 13 Wochen.

Zu beachten ist, dass die einzelnen Tätigkeiten des Ausbildungsplans nur innerhalbder dort angegebenen zeitlichen Grenzen anerkannt werden.

Um eine ausreichende Breite der praktischen Ausbildung zu gewährleisten, müssenTätigkeiten aus mindestens fünf der im Ausbildungsplan genannten Bereiche nach-gewiesen werden. Die Ausbildungszeit in einem Betrieb soll nach Möglichkeit we-nigstens 4 Wochen betragen.

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Vor StudienbeginnEs wird dringend empfohlen, Teile des Praktikums bereits vor Studienaufnahme ab-zuleisten. Während des Studiums bleibt erfahrungsgemäß wegen der Prüfungen,Hochschulpraktika und Exkursionen in der vorlesungsfreien Zeit wenig Raum für dasIndustriepraktikum.

Zur DiplomvorprüfungBei der Meldung zum letzten regulären Termin des Vordiploms müssen Studierendedes Wirtschaftsingenieurwesens 13 Wochen Praktikum anerkannt bekommen ha-ben. Bei der Studienplanung ist zu berücksichtigen, dass die Bearbeitung der Prakti-kantenberichte in Stoßzeiten bis zu 3 Monate dauern kann.

5.3.2 Ausbildungsplan (mind. 13 Wochen)

Aus WP1 bis WP9 müssen aus mindestens 5 unterschiedlichen Gebieten Tätigkeitennachgewiesen werden. Es werden nur volle Wochen für einen Tätigkeitsbereich an-erkannt. Diese können sich aus 5 Tagen in verschiedenen Wochen und verschiede-nen Praktika zusammensetzen. In Sonderfällen werden auch halbe Wochen aner-kannt.

In begründeten Ausnahmefällen kann auf Antrag ein Sonderausbildungsplan vomLeiter des Praktikantenamts genehmigt werden.

Bez. Thema / Bereich DauerWP1 Spanende Fertigungsverfahren 0-4 WochenWP2 Umformende Fertigungsverfahren 0-4 WochenWP3 Urformende Fertigungsverfahren 0-4 WochenWP4 Thermische Füge- und Trennverfahren 0-4 WochenWP5 Wärmebehandlung 0-4 WochenWP6 Instandhaltung, Wartung, Reparatur 0-4 WochenWP7 Messen, Prüfen, Qualitätssicherung 0-4 WochenWP8 Montage in der Fertigung 0-4 WochenWP9 Oberflächentechnik 0-4 Wochen

Erläuterungen zum Ausbildungsplan

Die folgende Beschreibung nennt beispielhaft Tätigkeiten als Inhalt der einzelnenAusbildungsgebiete, von denen der Praktikant mehrere kennen lernen soll.

WP1: Spanende Fertigungsverfahren:

Feilen, Meißeln, Sägen, Gewindeschneiden von Hand, Drehen, Hobeln, Frä-sen, Bohren, Senken, Reiben, Räumen, Schleifen, Honen, Läppen, Erodieren.

WP2: Umformende Fertigungsverfahren:

Freiform- und Gesenkschmieden, Kaltformen/Fließpressen, Walzen, Tiefzie-hen, Drücken, Stanzen, Feinschneiden, Biegen, Richten, Nieten.

WP3: Urformende Fertigungsverfahren:

Aufbau und Riss eines Modells, Zusammensetzen der Kastenteile und Mo-dellkerne, Formenbau, Handformen mit Modellen und Schablonen, Kennenlernen von Nass- und Trockenguss, Mitarbeit in der Kernmacherei, in der Ma-schinenformerei und beim Gießen (Sandguss, Kokillenguss, Druckguss,

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Schleuderguss, Formmasken und Feinguss), Sintern, Pulvermetallurgie,Kunststoffspritzen, -extrudieren, - laminieren.

WP4: Thermische Füge- und Trennverfahren:

Autogen-, Lichtbogen- und Widerstandsschweißen, Brennschneiden, Sonder-verfahren des Schweißens und Trennens, Löten. Grundlehrgänge in Gas-schmelz- und Elektroschweißen des "Deutschen Verbandes für Schweißtech-nik e.V." werden anerkannt, auf die Vorlage von Berichten wird verzichtet.

WP5: Wärmebehandlung:

Normalisieren, Weichglühen, Diffusionsglühen, Härten und Vergüten vonWerkstücken und Werkzeugen, Einsatz- und Nitrierhärten.

WP6: Instandhaltung, Wartung, Reparatur:

Instandhaltung und Wartung von Betriebsmitteln und Anlagen sowie Repara-tur.

WP7: Messen, Prüfen, Qualitätssicherung:

Messen mit mechanischen, elektrischen, pneumatischen und optischenMessverfahren, Lehren, Oberflächenmesstechnik, Sondermessverfahren inder Massenfertigung. Kennen lernen der fertigungsbedingten Toleranzgrößensowie des Zusammenhanges von Genauigkeit und Kosten.

WP8: Montage in der Fertigung:

Vor- und Endmontage in der Einzel- und Serienfertigung von Maschinen,Fahrzeugen, Apparaten und Anlagen.

WP9: Oberflächentechnik:

Oberflächenbeschichtung (Lackieren, Galvanisieren, Emaillieren, Wirbelsin-tern, Eloxieren, Sand- u. Kugelstrahlen, Aufbringung von CVD- und PVD-Schichten u. a.) einschließlich der Vorbehandlung.

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6 Übergangsbestimmungen(1) Die Praktikantenordnung tritt am Tage der Beschlussfassung im Fachbereichsrat

des Fachbereichs Maschinenbau und des Fachbereichsrats des FachbereichsRechts- und Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Darmstadtin Kraft.

(2) MB-Studenten, denen bereits nach den Praktikantenordnungen von 1990 bzw.1994 Praktikumszeiten anerkannt wurden, können ihr noch ausstehendes Prakti-kum nach den bisherigen Bestimmungen zu Ende führen.

(3) WI-Studenten, die bereits nach der Praktikantenordnung von 1994 Zeiten absol-viert haben, müssen ihr noch ausstehendes Praktikum nach den bisherigen Be-stimmungen zu Ende führen.

(4) Mit Inkrafttreten dieser Praktikantenordnung treten die bisherigen Praktikanten-ordnungen außer Kraft. Die Regelungen des Abs. 2 und 3 bleiben unberührt.

(5) Bei einem Wechsel von den MB-Praktikantenordnungen von 1990 bzw. 1994 aufdie aktuelle Praktikantenordnung gelten folgende Bestimmungen:- Alle bisher anerkannten Ausbildungszeiten bleiben anerkannt.- Durch Überhangzeiten, die sich bei der Anerkennung aus dem Ausbildungs-

plan der bisherigen Praktikantenordnung ergeben, können die Bereiche GP1und FP6 auf maximal sechs anerkennbare Wochen verlängert werden(Studienrichtung Allgemeiner Maschinenbau).Bei der Studienrichtung Papieringenieurwesen werden die Überhangzeitenunter FP7 anerkannt.

- Falls nach der Anerkennung der bisherigen Ausbildungszeiten die Gesamt-dauer des Grundpraktikums sechs Wochen überschreitet, wird das Fachprakti-kum um diese Zeitdauer verkürzt.

Die Kapitel 5.1 und 5.2 bleiben unberührt.- Alle noch ausstehenden Praktikumszeiten müssen gemäß den Bestimmungen

dieser Praktikantenordnung abgeleistet werden.

Darmstadt, den 16.11.1999

Prof. Dr.-Ing. R. Anderl Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. L. Göttsching

Dekan des Fachbereichs Maschinenbau Leiter des Fachgebiets für Papierfabrikation

Prof. Dr. rer. pol. Dr. h. c. H.-J. Wurl

Dekan des Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

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7 Beispielbericht

Wochenübersicht:Tag Ausgeführte Arbeiten Einzel-

Std.Ges.-Std.

Montag Austausch eines Messgeräts an einer Strangzuganlage(S-Zug)

4,2

Laufrollen aus der Rotosil-Schmelze warten 3,07,2

Dienstag Laufrollen aus der Rotosil-Schmelze warten 7,27,2

Mittwoch Kran in der Rotosil-Schmelze aufbauen 3,2Laufrollen aus der Rotosil-Schmelze warten 4,0

7,2Donnerstag Ölstand prüfen und Öl bei diversen Maschinen nachfüllen 2,0

Schweißen einer Halterung 1,0Reparatur an den Filteranlagen 4,2

7,2Freitag Reparatur an den Filteranlagen 5,2

Langloch bohren 2,07,236,0

Arbeitsbericht: Wartung von Laufrollen

Anwendungsgebiet:

In der fünften Woche half ich beim Warten der Laufrollen aus der Rotosilschmelze.In der Rotosilschmelze werden die Lauf-rollen zur Herstellung der Rotosilrohrebenötigt.Auf ihnen laufen Metallrohre unterschied-licher Durchmesser, welche mit Quarz-sand gefüllt sind. Diese werden in Dre-hung versetzt. Durch das Schleudern wirdder Sand nach außen an das Rohr ge-drückt.In dem entstehenden Freiraum im Rohrwerden nun von beiden Seiten Elektrodeneingeführt und kurzgeschlossen. DieWärme dieses Kurzschlussfunkens bringtden Quarzsand in der unmittelbaren Um-gebung zum Schmelzen. Die Elektrodenwerden nun innerhalb des Rohres von

Name: Heinz MustermannMatr.-Nr.: 451 365 23Wochenbericht Nr. 5

Praktikantenwoche vom 16.08.99 - 20.08.99Thema: Instandhaltung u. Reparatur

Firma AG

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einem Ende zum anderen bewegt, so dass der gesamte Sand verschmolzen wird.Sind die Elektroden durch das ganze Rohr durchgelaufen, werden sie herausgezo-gen. Anschließend wird die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rohres herabgesetzt,so dass der noch nicht verschmolzene Sand direkt an der Innenseite des Metallsstückweise an den Seiten herausgetrieben wird. Nun kann das heiße Rotosilrohrvorsichtig heraus genommen werden, um an der Luft abzukühlen.Aufbau:

Zwei Laufrollenbilden zusam-men einen Satz,wobei eine davoneinen Aufnehmerfür den Riemendes Antriebs hat,während die an-dere nur mitläuft.Jede der Rollenbesteht im we-

sentlichen aus einer Welle, an deren Enden je ein Laufrad montiert ist. Auf diesenLaufrädern liegt während des Fertigungsprozesses das Metallrohr auf, welches denQuarzsand aufnimmt. Die Welle wird mittels zweier Wälzlager an einem Gestell be-festigt.

Wartung der Laufrollen:Zum einen wird mit einer Messuhr die Rundheit der Laufräder geprüft. Ist eine derScheiben zu stark abgenutzt, müssen alle 4 Laufräder dieses Satzes an der Dreh-maschine wieder rundgedreht werden. So wird gewährleistet, dass in der Fertigungdie aufgelegten Metallrohre auch gleichmäßig laufen.

Darüber hinaus werden die Wälzlager auseinandergenommen, gesäubert und neueingefettet. Anschließend wird wieder mitder Messuhr das Spiel der Wälzlager ge-messen. Mit Unterlegscheiben wird dasSpiel soweit begrenzt, dass sich die Wellenur noch höchstens 0,02 - 0,03 mm bewe-gen kann. Nun können die Wälzlager wie-der durch eine konisch zulaufende Spann-hülse mit der Welle verbunden werden. Da-nach wird die Spannhülse mit einer Mutter-sicherung gegen ein Losdrehen gesichert.Die inneren Laufringe sind von kleinenDistanzringen umgeben, die verhindernsollen, dass das Lager bei axialer Ver-schiebung mit Gehäuseteilen in Berührungkommt.Eines der beiden Lager einer Laufrolle dientals Festlager .Hier wird der äußere Lagerring in axialerRichtung fest vom Gehäuse gehalten.Das andere Lager der Laufrolle, das Losla-ger, hat in axialer Richtung im Gehäuse

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einen kleinen Bewegungsspielraum. Dadurch wird gewährleistet, dass bei Ausdeh-nung der Welle die Wälzkörper des Lagers nicht durch die Druckbeanspruchungverspannt werden. Das Lager kann der kleinen Ausdehnungsbewegung nachgeben.

27.08.99 ����������� ��

Unterschrift des Praktikanten/Datum

Bericht geprüft und mit dem Praktikanten be-sprochen:

15.09.99 �����������

Firma AG Musterstadt

Unterschrift des Ausbilders/Datum

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Für Ihre Notizen: