PRESSEBERICHTE aus LAUSITZER RUNDSCHAU und · PDF fileErnst Neufert in Weißwasser/O.L. PRESSEBERICHTE aus LAUSITZER RUNDSCHAU und SÄCHSISCHER ZEITUNG Stand: 01.04.2013 (von Torsten

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  • Ernst Neufert in Weiwasser/O.L.

    PRESSEBERICHTE aus LAUSITZER RUNDSCHAU und SCHSISCHER ZEITUNG

    Stand: 01.04.2013 (von Torsten Ptzsch)

    Jahre 2004 bis 2009

    2009

    05. Mai 2009

    Verein erforscht das Leben von Frauen aus Weiwasser

    Hinweise zu Leben und Wirken berhmter Weiwasseraner gibt es viele doch nicht ber Frauen. Ihnen widmet sich ein neues Vereinsprojekt.

    Von Sabine Larbig

    Das Frauennetzwerk Harmonia plant eine neue Wanderausstellung. Diesmal durch das Projekt Zeitreise. Foto: gs

    Zeitreise - so heit das Projekt, das seit Jahresbeginn beim Frauennetzwerk Harmonia e.V. luft und ber Landes-LOS-Mittel gefrdert wird. Laut Vereinsvorsitzender Kerstin Bhme soll bis 2010 eine Broschre oder Wanderausstellung entstehen, die das Leben einstiger Unternehmerfrauen von Weiwasser, ihr gesellschaftliches Engagement und die allgemeine Situation von Arbeiterinnen dokumentieren. Das Material soll Stadtverwaltung, Schulen, Vereinen und dem Glasmuseum zur Verfgung gestellt werden. Selbst das schsische Sozialministerium hat sein Interesse signalisiert, freut sich Kerstin Bhme. Ehrenamtliche Vereinsmitglieder und ABMer recherchieren seit Monaten akribisch.

    Weltweite Recherchearbeit

    Als Verein knnten wir weder personell noch finanziell das Zeitreise-Projekt tragen, wei Bhme. Nur die Frderung ermglicht fr die umfangreichen Recherchen beispielsweise den Postverkehr ins In- und Ausland oder Archivfahrten auerhalb Weiwassers. Die Schwierigkeit besteht darin, dass es ber das Leben von Weiwasseranerinnen aus der Zeit um 1900 kaum

  • berlieferungen gibt - im Gegensatz zu mnnlichen Firmengrndern oder historischen Persnlichkeiten jener Zeit, erlutert Kerstin Bhme. Gerade deshalb sei das Projekt gewhlt worden. Wir wollen herausfinden, wie Frauen lebten, welche Rolle sie hatten und ob sie gesellschaftlich aktiv waren.

    Erste, fast unbekannte Hinweise gibt es bereits. Auch dank der Untersttzung des Zeitreise-Projekts durch bersetzerin Yvonne Hungler aus Bad Muskau oder den Frderverein Glasmuseum. Zwei Beispiele nennt Projektbetreuerin Edeltraut Deckert. Annemarie Schweig hat im Februar 1943 in der Rosenstrae in Berlin um die Freilassung ihres jdischen Mannes aus SS-Haft gekmpft. Eine Jubilumsschrift zu 50 Jahren Glaswerk Gelsdorf GmbH berliefert, dass Emilie Gelsdorf hilfsbereit und mitfhlend gegenber Arbeiterfamilien war. Insgesamt erwiesen sich die Recherchen aber schwieriger und zeitaufwendiger als vermutet. Der Grund dafr, so Deckerts Vermutung, liege wohl in den einst herrschenden Geschlechterrollen.

    Mithilfe der Brger erbeten

    Da viele Puzzleteile ein Ganzes ergeben, setzt der Verein ebenfalls auf Mithilfe von Brgern. Wer ber Dokumente, Fotos oder Aufzeichnungen ber Weiwasseranerinnen und ihr Leben zur Jahrhundertwende verfgt, wird gebeten, sich beim Frauennetzwerk zu melden. ber Umwege konnte ich auerdem Kontakt zu Nachfahren der Familien Altmann und Neufert knpfen, freut sich Edeltraut Deckert. Nicht nur sie hofft letztlich auf ein aussagefhiges Projektergebnis.

    2008

    15. November 2008

    Vorbild war rot, nicht blau

    Manchmal denkt man, jemand habe ein ganz bestimmtes Vorbild und sieht sich dann getuscht.

    So ist das auch mit der Orange Box, dem Brgerzentrum zum Stadtumbau, das am Mittwoch an der Bautzener Brcke erffnet wurde. Da haben Hoyerswerdaer in Weimar einen Kubus entdeckt, der ebenfalls als Ausstellungsort dient. Die Neufert-Box ist dem Bauhaus-Architekten Ernst Neufert gewidmet und steht schon zehn Jahre. Da knnte man auf den Gedanken kommen, in Hoyerswerda habe man sich aus Thringen etwas abgeguckt, auch wenn die Neufert-Box grer und blau angestrichen ist. Stimmt aber nicht. In der Hoyerswerdaer Stadtwerkstatt 15 + 9 ist nie ber Weimar geredet worden, allerdings hufiger ber Berlin. Das Vorbild der orangenen ist nmlich die rote Infobox, die von 1995 bis 2001 den Bau des Potsdamer Platzes begleitete. Nun ist den Baufachleuten auch in Hoyerswerda aber Ernst Neufert trotzdem lieb und teuer. Der Mann schrieb 1936 eine Bauentwurfslehre. Der Leitfaden fr Planer und Bauherren gilt noch heute. Auerdem ist Neufert quasi Ehren-Lausitzer. Er war Hausarchitekt der Glaswerke in Weiwasser.

    Mirko Kolodziej

  • 15. November 2008

    Das Vorbild war rot und nicht blau

    Von Mirko Kolodziej

    Manchmal denkt man, jemand habe ein ganz bestimmtes Vorbild und sieht sich dann getuscht. So ist das auch mit der Orange Box, dem Brgerzentrum zum Stadtumbau, das am Mittwoch an der Bautzener Brcke erffnet wurde. Da haben nmlich Hoyerswerdaer in Weimar einen Kubus entdeckt, der ebenfalls als Ausstellungsort dient. Die Neufert-Box ist dem Bauhaus-Architekten Ernst Neufert gewidmet und steht schon zehn Jahre. Da knnte man wirklich auf den Gedanken kommen, in Hoyerswerda habe man sich aus Thringen etwas abgeguckt, auch wenn die Neufert-Box grer und blau angestrichen ist. Stimmt aber nicht. In der Hoyerswerdaer Stadtwerkstatt 15 + 9 ist nie ber Weimar geredet worden, allerdings hufiger ber Berlin. Das Vorbild der orangenen ist nmlich die rote Infobox, die von 1995 bis 2001 den Bau des Potsdamer Platzes begleitete. Nun ist den Baufachleuten auch in Hoyerswerda aber Ernst Neufert trotzdem lieb und teuer. Der Mann schrieb 1936 eine Bauentwurfslehre. Der Leitfaden fr Planer und Bauherren gilt noch heute. Auerdem ist Neufert quasi Ehren-Lausitzer. Er war nmlich Hausarchitekt der Glaswerke in Weiwasser.

    12. Juni 2008

    Die Erben des Baumeisters Thormann

    Am 12. April 2008 ist Oskar Thormann, der letzte lebende Miterbauer des Wasserturmes, eines Wahrzeichens der Stadt Weiwasser, in Bremen im Alter von 97 Jahren verstorben. Mitte Mai weilte sein Sohn Ulrich, Architekt a.D., in Weiwasser, um etwas heimatliche Erde und einen kleinen Fichtenbaum fr das Grab seines Vaters mit nach Bremen zu nehmen. Oskar Thormanns Wunsch war es, in Weiwasser bestattet zu werden. Da ihm den aber die Familie nicht erfllen konnte, hatte sie beschlossen, das Grab des Vaters mit etwas heimischer Erde abzudecken.

    Oskar Thormann. Der Weiwasseraner Wasserturm ist ein Bauwerk, mit dem sich der Baumeister und Architekt Walter Thormann (kleines Foto) selbst ein Denkmal gesetzt hat. Fotos: privat

  • Oskar Thormann wurde in Weiwasser in der Mittelstrae im sogenannten Rotsteinhaus (neben der Bibliothek) geboren und erlernte den Maurerberuf. Whrend seiner Lehrzeit arbeitete er am evangelischen Gemeindehaus in der Berliner Strae und half bei den Planungsarbeiten fr den Badestrand am Jahnteich 1929/30. Im Sommer 1930 erhielt Thormann von seinem Vater, dessen Baugeschft die Ausfhrung des Wasserturmbaues in Auftrag hatte, die Aufgabe, eine Teilflche der Backsteinummantelung als Gesellenstck zu mauern. Das war keine einfache Arbeit, denn auch das dazu gehrende Gerst der Turm ist bekanntlich dreiig Meter hoch - musste geschaffen werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre studierte Oskar Thormann Architektur und lie sich nach dem Krieg in Bremen nieder. Hier betrieb er selbststndig ein Architekturbro und besa als Hochschullehrer auch eine Professur. Die Thormann-Dynastie hatte in Weiwasser eine lange Tradition. Der erste hier Ansssige, Carl Thormann, kam mit Kommerzienrat Emil Meyer und Joseph Schweig um 1880 nach Weiwasser. Hier fungierte er als technischer Leiter der von Meyer gepachteten Braunkohlengrube. Joseph Schweig wurde wenig spter als kaufmnnischer Leiter hierher gerufen und brachte seine Verwandte Elisabeth Schrder mit, die Thormann spter ehelichte. Zwei Jahre spter grndete er ein eigenes Bergbauunternehmen im Ort und schied aus Emil Meyers Unternehmen Kohlenwerke Weiwasser aus. Als Carl Thormanns zweiter Sohn Oskar durch ein Bergbauunglck ums Leben kam, gab er sein Gewerbe auf und verkaufte es an den Bergassessor Willi von Lewinski. Mit dem Verkaufserls untersttzte er seinen ersten Sohn Walter, welcher ein Baugeschft mit kleinem Sgewerk an der heutigen Kthe-Kollwitz-Strae erffnete. Walter Thormann wurde zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Baumeister Weiwassers. Vielen seinen Bauwerke sieht man das auch heute noch an. Er heiratete Charlotte Novodny, Tochter des Osram-Prokoristen Richard Novodny, wohnhaft in der Schillerstrae, wo vor einiger Zeit noch das Tourismusbro untergebracht war. Neben dem Wasserturm, welcher von Gemeindebaumeister Weiig im Stil des Backsteinexpressionismus und der benachbarten Bauhausvilla des Architekten Ernst Neufert geplant war und dessen Ausfhrung dem Baugeschft Thormann bertragen wurde, gab es einige Eigenkreationen. Walter Thormann bevorzugte den 1925 aufgekommenen Art-Deco-Stil, ein Gemisch verschiedener Neostile in Richtung der Moderne. Deutlich erkennbar sind darin auch vage Elemente des Jugendstils in der Phase des bergangs zum Heimatstil. Hier findet man Thormanns Handschrift an den Wohngeschftshusern Friedrich-Bodelschwingh-Strae 5 und 17. Ebenso an den Husern Butter-Noack und Hotel Prenzel sowie am Eckhaus Kirchstrae - Muskauer Strae sowie an der sogenannten Stadtvilla an der Muskauer Strae wieder. Wenn die Medien ber Erdbebenkatastrophen in der Welt berichteten und ich als Kind meinen Grovater fragte, ob auch unser Haus einstrzen knnte, dann beruhigte er mich immer mit den Worten: Das passiert nicht, denn dieses Haus hat Thormann gebaut! Von Lutz Stucka

  • 24. Mai 2008

    Weiwassers unbeachtete Schtze

    Seit drei Monaten ist Diplom-Architekt Fred Jasinski von der Fachhochschule Lausitz in Weiwasser unterwegs, um sich im Auftrag des Bergbauunternehmens Vattenfall Europe Mining und Generation ein Bild von der Stadt, ihren Problemen und Potenzialen zu machen. Seine Eindrcke sollen in eine Studie und ein stadtplanerisches Leitbild mnden. Auch Projekte sollen vorgeschlagen werden, welche Vattenfall finanziell zu untersttzen bereit wre. Erste Ergeb