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Prolog · 2019. 7. 2. · 5 Inhalt polyform Inhaltsverzeichnis 04 Prolog 06 Design – Prozess im Wandel Das kreative Arbeiten eines Industrie Designers hat sich in den letzten 20

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Inhalt polyform

Inhaltsverzeichnis04 Prolog

06 Design – Prozess im Wandel Das kreative Arbeiten eines Industrie Designers hat sich in den letzten 20 Jahren maßgeblich verändert. Arbeitsabläufe 1990 und 2010

10 Interview mit Herrn Schneider von OKW Vom einfachen Radioknopf zum multifunktionalen Gehäuse: OKW ist der Zukunft immer um mindestens einen Siebenmeilenschritt voraus

14 Projekt-Portfolio von polyform Von Küchenausstattung über Möbel bis zu Medizintechnik

16 Interview mit Herrn Simon von ITD Unkonventionelle Präsentationsmethoden und ausführliche Pflichtenhefte – Details aus der erfolgreichen ITD-Vermarktung von mobilen und stationären Geräteträgern

20 Projekt-Portfolio von polyform Von Gehäusetechnik über Sanitärausstattung bis zu Kommunikationstechnik

22 Interview mit Herrn Stemple von GS corpuls Wie die ständige Bereitschaft alles wieder vorn vorne und neu zu denken bei GS corpuls zu innovativer Defibrillationstechnik und optimalem Patienten-Monitoring führt

26 Überblick über 25 Jahre polyform Meilensteine & Highlights: Produkte, Design Preise und die Entwicklung des Design Büros im Überblick

34 Projekt-Portfolio von polyform Von Kindermöbeln über Gehäuse bis zu Medizintechnik

36 Leistungsspektrum

38 Referenzen

40 Kontakt und Impressum

42 Notizen

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Prolog polyform

Leben in der dritten Dimension

ie kreative Arbeit eines Industrie Designers ist ein spannender Akt der Balance. Über die Gestaltung bringen wir auf einer imaginären,

mehrdimensionalen Waage viele Aspekte des gewünschten Produktes ins Gleichgewicht: Ästhetik, Funktionalität und Wertempfinden, um nur einige davon zu nennen, machen gutes Design aus. Der Kunde soll mit Lust nach einem Produkt greifen und es gerne gebrauchen.

Vorher gilt es, die gestellte Aufgabe, die tech-nische Struktur und die Funktion zu verste-hen. Die Gestalt des erarbeiteten Entwurfes wird über optimierte Technologien und den entsprechenden Produktionsaufwand mit dem gewünschten Bedienkomfort in Einklang gebracht.

Im Blick auf meine bisherige Tätigkeit kann ich sagen: Eine gute Orientierung in der dritten Dimension ist beim Entwerfen sehr hilfreich. Wer in der Mehrdimensionalität lebt, kann sich nicht nur besser in technische Prozesse einden-ken und die Ideenentwicklung eines Produktes in der Planung berücksichtigen, sondern auch aus dem Prozess des Erarbeitens heraustreten und bisher unberücksichtigte Alternativen eines funktionalen Prozesses aufzeigen.

In 25 Jahren hat sich das Arbeiten bei polyform stark verändert: Der gemeinsame Beginn von anfangs zwei gestaltenden Köpfen mündete nach zehn Jahren in jeweils eigene Wege. Über die digitalen Werkzeuge und Kommunikations-wege hat polyform sein Leistungsprofil poten-ziert. Aus dem anfänglichen Arbeiten im Team ist ein Arbeiten im Netzwerk geworden, das es uns ermöglicht, für unsere Kunden ausgehend von der Gestaltung der Produkte über Werbung und Unternehmenspräsentation alles optisch und haptisch Wahrnehmbare zu harmonisieren.

Von diesem Fundament an Erfahrung und der kontinuierlichen Fortentwicklung profitieren unsere Kunden – und die von uns gestalteten Produkte. Wir freuen uns über die gemein-samen Erfolge und sind gespannt auf neue Herausforderungen, immer auf der Suche nach neuen Wegen und Ideen.

D

Ihr

Prolog polyform

„Produktgestaltung ist fester Bestandteil unserer Kultur, sie ist Abbild und prägendes Element der Unternehmensidentität, sie erst macht Qualität erleb- und begreifbar.” Martin Nußberger, Geschäftsführung polyform

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Design-Prozess polyform

Das händische Erstellen der Modelle ist Grundlage der Produktions-entwicklung. Der analoge Prozess bestimmt die Dokumentation.

KonzeptskizzeDas Wichtigste zu Beginn eines jeden Projektes: Die Ideen für ein bestimmtes Produkt werden mit Bleistift auf Papier festgehalten. Grobskizzen zum Einarbeiten, Brainstorming – wie auch immer man es nennen möchte. Der gesamte zur Verfügung stehende Erfahrungsfundus wird hier genutzt.

VolumenmodellIm Übersetzen der Freiräume des Papierrenderings in das Volumenmodell arbeiten Hände und Gehirn zusammen. Das Volumenmodell wird hausintern aus PU-Schaum händisch hergestellt. Präzisierungs- und Korrekturvorgang haben Veränderungen des Produktes zur Folge. Am Ende dieser Phase steht das Proportionsmodell auf dem Tisch, ist anfassbar, drehbar.

Präsentationsdarstellung In der Präsentationsdarstellung werden kon-

zeptionelle Ansätze visualisiert, die eigenen Produktideen vorgestellt. Das Besondere der Zeichnungen ist, dass sie auf Perspektivras-

tern angelegt sind. Das mag ein wenig steril wirken, liefert aber die exakten Dimensionen

des Produktes. Beabsichtigt ist, dass die Entwürfe für den Kunden miteinander

vergleichbar sind.

Technische Zeichnung Die funktionalen und technischen

Anforderungen des jeweiligen Pflichtenhef-tes werden in der technischen Zeichnung am

Zeichenbrett verifiziert und optimal umgesetzt. In diesem Arbeitsabschnitt werden alle not-wendigen Parameter des folgenden Herstel-

lungsprozesses berücksichtigt.

DesignmodellIm Designmodell, das manchmal ein Funkti-onsmodell ist, werden Oberfläche, Produktgra-fik, Farbgebung möglichst exakt so wieder-gegeben, wie sie im Endprodukt vorgesehen sind. Auch diese Modelle werden in der eigenen Werkstatt gebaut, sie werden als Entscheidungsgrundlage zur Freigabe für den weiteren Prozess genutzt. Fotografien davon fließen auch in die Vertriebsmittel ein.

Definitionen Exakte Definitionen von Produktgrafik, Farb-

gebung, Oberfläche werden an den Kunden weitergegeben. In der letzten Phase werden

minimale Unschärfen des Produktes durch gute Kooperation von Designer, Konstrukteur und Werkzeugbauer optimiert. Erst wenn der Prototyp des Produktes steht, eine Null-Serie

von allen freigegeben worden ist, liegt die Fer-tigung vollständig in den Händen des Kunden.

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Design-Prozess polyform

Design-Prozess 1990

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Design-Prozess polyform

In der Entwurfsphase werden Details definiert, die vor 20 Jahren in diesem Stadium nicht definiert werden konnten und mussten.

KonzeptskizzeWie vor 20 Jahren wird auch heute in Konzeptskizzen festgehalten, was wichtig ist, wo der Zugang zum jeweiligen Thema liegt, wie das Produkt aussehen könnte. Wir nutzen die Möglichkeit, mit Stift-Tabletts direkt in der digitalen Oberfläche zu zeichnen. Das Zeichnen ist das letzte Relikt der Zusam-menarbeit von Händen und Gehirn.

VolumenskizzeDie dreidimensionale Volumenskizze dient dazu, die Größe des Produktes in Re-lation zu einem vertrauten Gegenstand darzu-stellen. Die Proportionen des Produktes in sich können auf dem Bildschirm beurteilt werden, die Beziehung zu seiner Umgebung ist ohne Volumenskizze nicht eindeutig bestimmbar. Unterstützt von diesen Skizzen entscheidet sich der Kunde für eine Design Variante.

Rendering-Präsentation In der Präsentationsdarstellung werden via

Rechner nicht mehr Visionen, sondern bereits scheinbar fertige Produkte entworfen. Die

Bilder werden durch ein Rendering-Programm berechnet und nach digitaler Bearbeitung mit Photoshop ausgedruckt. Chancen wie Risiken

alternativer Entwürfe entfallen. Die Vorlage ist sehr konkret, die Freiräume in der Vorstel-

lung des Betrachters reduziert.

Digitale Überarbeitung In der digitalen Überarbeitung wird

ein favorisierter Entwurf mit den modifi-zierenden Wünschen des Kunden versehen.

Technische Details werden im Rendering veri-fiziert. Zu diesem Zeitpunkt kann Networking mit Konstrukteuren oder Flächenspezialisten notwendig sein. Auch die Produktgrafik wird

konkretisiert. Damit wird schon das gerenderte Ergebnis für Vertriebsmittel nutzbar.

Funktionsmodell in 3DEin Design-Modell als Grundlage des gestal-terischen Begreifens wird meist nicht mehr hergestellt. Nachdem ein Konstrukteur die Parameter des Innenlebens festgelegt hat, wird zur Überprüfung der technischen Funkti-onen ein Funktionsmodell in 3D ausgedruckt. Materialität, Übergänge, Präzision werden auf anderem Weg kontrolliert. Manche dieser Aspekte sind erst in der Nullserie überprüfbar.

Präzision Gestalterische Präzisierung in der letzten

Phase ist heute nur noch selten Bestandteil des Prozesses, denn die Produkte kommen ge-nau so aus den Werkzeugen wie sie modelliert

worden sind. Die Präzision der Konstruk-tionspläne ermöglicht eine Reproduktion des

Eingegebenen: Keine Abweichung mehr, keine Lesefehler, keine offenen Positionen,

kein Korrektiv.

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Design-Prozess polyform

Design-Prozess 2010

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Kunden über polyform

Formsprache entwickelt. Sie wird von den Kun-den wahrgenommen als die Linie, die sich durch das gesamte Programm zieht. Sie gibt dem Ge-sicht, das wir haben, eine klare Kontur.

Eine konstante, ansprechende Formenspra-che ist also eine der Aufgaben eines guten Desi-

gners?Ja, ein guter Designer muss

aber noch mehr können: Die Form, die Herr Nußberger der Idee gibt und die der Kunde durch sein Produkt weitergibt, muss eine Botschaft tragen. Die sagt, „Ich bin gut.“ Oder „Ich habe etwas in mir, was wertvoll ist.“ Oder „Ich habe eine tolle Funktion zu bieten.“

Das Design jedes Produktes transportiert eine Botschaft, und die braucht es. Gleichzeitig muss unser Design zurückhaltend genug sein, um nicht abzuschrecken.

Darf ich noch einmal einhaken bei den inno-vativen Ideen: Wo kommen bei Ihnen die Pro-duktanregungen her? Sie sagen, Sie sind dem Markt um mehrere Jahre voraus, um zu sehen, was könnte wo gebraucht werden. Wer macht

aufzubauen, in dem wir eng mit den Kunden ko-operieren. Wenn ein Problem mit der Verpa-ckung einer Elektronik ansteht, dann sind wir prädestiniert, das Problem zu lösen. Kunden können sich jederzeit an uns wenden mit der Frage: „Wie können wir aus dem, was Ihr da an-bietet, mit unseren Ideen zusammen eine besondere Verpackung, eine besonde-re Form generieren?“

Das heißt, die Kriterien für ein gutes Produkt kom-men auch von Außen, von den Firmen, für die Sie ar-beiten.

Wir und Herr Nußberger letztendlich, wir denken uns ja vorher schon ein Produkt aus, was wir dem Kunden dann anbieten. Es ist nicht so, dass die Kunden kommen und sagen, ich brauche dies und jenes. Sondern wir denken nach, was 500 verschiedene Kunden brauchen könnten. Dann entsteht die Produktidee aus Design und Anforderungen. Und aus dem, was dann letzt-endlich möglich ist, entsteht das eigentliche Produkt.

In dieses Gefl echt ist Herr Nußberger eng eingebunden. Wie würden Sie seinen Aufgaben-bereich defi nieren auf der Skala von Ideenfi n-dung bis zur Produktausführung?

Zum einen arbeiten wir auf einem relativ ho-hen Abstraktionsniveau, zum anderen ist immer auch eine Vision dabei: „Wie sieht die Welt in zwei Jahren aus, in drei, vier, fünf oder sechs und was wird dann gebraucht?“ Da spielt Herr Nußberger eine sehr wichtige Rolle. Natürlich bekommen wir Rückmeldungen von Kunden, die sagen: „Das Loch muss größer sein oder die Batterien müssen hier oder dahin passen.“ Da-neben steht aber auch er mit seinem konkreten ästhetischen Anspruch. Dadurch, dass er von Außen kommt, hat er einen anderen, breiteren Blickwinkel, der nötig ist, damit diese Produkte erfolgreich sind. Und er hat eine sehr schöne

„Das Design jedes Produktes transportiert eine Botschaft, und die braucht es.“

Smart-Case XL,ergonomisches Handgehäuse1992

Kunden über polyform

Die Idee vor den IdeenVom einfachen Radioknopf zum multifunktionalen Gehäuse: OKW ist der Zukunft immer um mindestens einen Siebenmeilenschritt voraus.

Herr Schneider, Ihr Unternehmen OKW ent-wirft, produziert und vertreibt sehr erfolgreich Gehäuse, seit 1984 als eigenständige Firma.

Los ging‘s 1948 mit meinem Großvater, der die Firma Odenwälder Kunststoffwerke gegrün-det hat, allerdings mit anderen Produkten. Ge-häuse waren damals noch kein Thema, sondern Knöpfe für Radios. Aber der Grundgedanke, dass man ein Produkt selbst entwickelt und es frei verkauft und nicht nur im Kundenauftrag etwas fertigt, die Idee kam über die Knöpfe. Es gab nämlich Kunden, die anriefen und sagten: „Wir bräuchten da für unser Gerät ein paar Knöpfe. Ihr macht doch für Siemens welche, können wir da welche kaufen?“ Dann haben wir gesagt: „Das ist ein Kundenprodukt, das geht nicht.“ Und dann haben wir gedacht: „Warum machen wir eigentlich kein eigenes Programm?“

Wann hat OKW denn das erste eigene Pro-gramm realisiert?

1954 haben wir ein Programm von Knöpfen aufgebaut und diese Idee, ein eigenes Produkt zu entwickeln, hat mein Vater 1972 weiterent-wickelt: Neben den Knöpfen war in der aufkom-menden Elektronik die Verpackung ein wichtiges Thema. Also warum nicht ein Programm ma-chen mit verschiedenen Gehäuseformen, in die die Kunden ihre Elektronik einbauen können, in denen sie sie präsentieren, schützen können.

Und mittlerweile haben Sie Kunden in der Größenordnung von Fresenius, VW, Zeiss ...

Ja, natürlich sind wir auf diese Kunden stolz. Wir sind aber auch stolz auf die vielen vielen kleinen Kunden, die wir weltweit haben. Mittel-ständische Klein- und Kleinstunternehmen, die sehr innovative Produkte entwickeln. Sie kön-nen aufgrund der begrenzten Absatzzahlen nicht in ein Werkzeug oder in eine eigene Form investieren, also suchen sie sich jemanden, der solche Formen als fertige Produkte anbietet. Da werden Sie bei unseren mittlerweile über drei-ßig Produktlinien, die wir kontinuierlich aufge-baut haben, schnell fündig.

Von Ihrer Produktion gehen über 50% in den Export.

Deutlich über 50%. Wir sagen mittlerweile so-gar, zwei von drei Produkten gehen ins Ausland. Wir arbeiten mit internationalen Partnern zusam-men, über die wir unsere Produkte in den einzel-nen Ländern vertreiben. Wenn wir international am Ende der Kette schauen, wie viele Kunden wir bedienen, dann sind es jährlich sicher über 10.000 weltweit. Das ist eine sehr breit aufgestellte Struktur, die wir kontinuierlich erweitern.

Das ist der Grund Ihres steigenden Erfolgs: die breit aufgestellte Struktur, die persönlichen Kontakte zu den ausländischen Firmen?

So ist es. Wir haben es geschafft, ein System

Herr SchneiderGeschäftsführung

OKW

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Kunden über polyform

verschmelzen zu einem innovativen Produkt.Erinnern Sie sich an Ihr erstes gemeinsames

Produkt? Oder an eines der besonders erfolgrei-chen?

Ganz sicher ein ganz besonders erfolgreiches Produkt war das Smart-Case. Weil es das erste Produkt war, mit dem wir es gewagt haben – und das vornehmlich auf Herrn Nußbergers An-regung hin – von einer klassischen rechteckigen Form auf eine gekrümmte ungleiche, nicht voll-ständig symmetrische Form abzuweichen. Das hat damals sehr viele Dis-kussionen ausgelöst, es gab auch viele Widerstände und Grundsatzdiskussionen. Heute ist es das erfolg-reichste Produkt, das wir in der langen Formengeschich-te aufgebaut haben. Und es ist heute nach bestimmt 15 Jahren noch eines, was im-mer noch Kunden in seiner Formsprache begeistert. Und das übrigens im-mer noch einen wichtigen Anteil unseres Um-satzes ausmacht.

Sie sagen, es hat um das Design des Smart-Case große Diskussionen gegeben. Können sol-che Diskussionen – in einem anderen Fall – auch einmal mit einem deutlichen Nein ausgehen?

Normalerweise ist es ja so, dass Herr Nußber-ger mehrere Design-Vorschläge macht. Er macht das sehr gut. Da sind Varianten dabei, die viel-leicht etwas konservativer sind in der For-mensprache und solche, die etwas mutiger sind. Wenn man dann auswählt, fi ndet natürlich im-mer auch ein Nein statt. Was letztendlich aus-gewählt wird? Ich glaube, er schafft es, dass die Entwürfe, die er als die interessantesten emp-fi ndet, dann auch in der Argumentation von anderen übernommen werden. Es sind dann einfach die Produktentwürfe, die überzeugen.

Liegt das daran, dass die Wertigkeit der Ent-würfe sofort erkennbar ist?

Das auch, aber Herr Nußberger kann auch die

Idee, die dahinter steht, kommunizieren. Also es ist nicht ein: „Hier, nehmt. So sieht es aus“, son-dern es ist ein Erläutern der Ideen, die dahinter stehen. Es ist immer nachvollziehbar, wie er zu einer Form kommt. Das ist, glaube ich, sein Er-folgsrezept und der Grund, warum man ihm dann gerne folgt.

Der Erfolg Ihrer produktiven Zusammenarbeit ist das Ergebnis einer langen, intensiven Unter-nehmenskultur: etwas Schönes, Gewachsenes.

Genau das ist da entstanden. Wir haben uns zum Marktführer entwickelt. Und einen ganz entschei-dender Anteil daran hat Herr Nußberger mit seiner Ge-staltung, seinen Ansprüchen mit seiner Formensprache: Eine sehr fruchtbare Zusam-menarbeit. Sie ist es immer wieder, sehr anregend, manchmal kontrovers, aber ich denke, genau das braucht

es auch. Nur durch Reibung entsteht etwas, das Gehalt hat. Das schönste Erlebnis, das ich mehr-mals hatte, ist, dass Kunden ein neues Produkt sehen und sagen: „Ich hatte vor zwei Jahren eine Idee für ein Gerät, aber ich habe damals nicht weiter gedacht, weil ich keine Verpackung dafür gefunden habe. Da gehe ich jetzt noch mal dran!“ Das sind die Momente, in denen man spürt, dass man etwas voranbringt, entwickelt, voraus denkt, eine Idee realisierbar macht, von der man vorher vielleicht noch nicht einmal wusste, dass sie überhaupt existiert.

Herr Schneider ich danke sehr für die konkre-ten Einblicke in Ihre Firmenpolitik, Ihre frucht-bare Arbeit mit Herrn Nußberger als Industrie Designer und in diese spannende Branche.

Ja, es ist eine Nische, in der wir arbeiten, aber sie ist eben global. Von Australien bis Brasilien, von Kanada bis Neuseeland, alle, die mit uns ko-operieren, haben die gleiche Struktur, alles sind mittelständische, innovative Unternehmen: Es ist ein sehr schöner Markt.

„Nur durch Reibung entsteht etwas, das Gehalt hat.“

Kunden über polyform

den aktiven Bauelementen kommen aber auch konkrete Anforderungen ans Gehäuse. Zum Bei-spiel, dass es kleiner werden kann. Wenn ein GPS-Modul nicht mehr faustgroß ist, sondern eben nur noch fi ngergroß, kann das Produkt, in das es eingebaut wird, wesentlich kleiner konzi-piert werden. Diese Anforderungen kommen von der technischen Seite. Die dritte Kompetenz ist die Formsprache, das Design, die Außenwir-kung, die erzielt werden soll. Die drei Elemente, die Rückmeldungen, die technologische Kom-ponente und das Design, die Formensprache, die

das in Ihrem Betrieb – Vertrieb, Marketing, der Industrie-Designer?

Also, wir machen Produktentwicklungen in einem Team, das aus sieben bis zehn Leuten zu-sammengesetzt ist. Vertriebsleitung, Herr Nuß-berger als Designer, Geschäftsleitung, die tech-nische Abteilung. Da kommen zum einen die Rückmeldungen von Kunden zur Sprache, die bei entstehenden Projekten sagen: „Ja, da müsst ihr mal drauf achten: Die Tastaturen werden im-mer dünner, ihr braucht diese Tiefe nicht mehr.“ Durch die technologischen Veränderungen bei

Blob PanelGehäuse im Universaldesign2012

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Projekte von polyform

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Projekte von polyform

ProjektPortfolio

1 Jazz Polstermöbel für Interprofil, 1996 | 2 Xcone und Conext Konferenzstuhl und -tisch für Philip Möbelmanufaktur, 2007 | 3 MicroDrop Inhalations-kompressor für MPV-Truma, 1998 | 4 Digiloc Trassenortungssystem für Hagenuk KMT, 1991 |5 Drehknebelknopf für Franke AG, 1993

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Kunden über polyform

Haben Sie selbst, wenn Sie durch die Ge-schichte Ihrer Produkte gehen, konkrete Vorstel-lungen, Maßstäbe für gutes Design? Sie haben eben gesagt, es muss bestimmten Voraussetzun-gen entsprechen wie jetzt zum Beispiel den me-dizinischen, also der Hygiene. Gibt es andere Aspekte, die Ihnen wichtig sind?

Also für uns ist wichtig, dass die Produkte lange leben. Manche sieben Jahre, manche zehn Jahre, wir haben auch Produkte, die noch länger auf dem Markt sind. Also ein Design muss ziemlich zeitlos sein. Wir in-vestieren in ein Produkt wie diesen Wagen Werkzeugkos-ten von 300.000 Euro und das können wir nicht inves-tieren für zwei, drei Jahre. So

ein Produkt lebt dann zehn, 15 Jahre und das muss auch nach 15 Jahren noch so aussehen, dass man sagt: „Das ist modern.“ Das darf nicht bestimmten Modetrends folgen wie: Jetzt ist es unbedingt eckig und jetzt ist es unbedingt rund. Mit gutem Design kann man über lange Zeiträu-me gut leben.

Das Design muss also der konstanten Quali-

Beispiele in meiner früheren Firma: Es gibt Desi-gner, die einem Vorschläge machen, und ein halbes Jahr später machen sie die gleichen Vor-schläge anderen Wettbewerbern. So etwas fi nde ich äußerst unfair. Man zahlt ja für die Leistung und kann nicht jede Form schützen lassen, aber so eine Vorgehensweise ist schon die unterste Schublade. So etwas würde er nie machen.

Also die Loyalität Ihres Industrie Designers ist Ih-nen ganz wichtig.

Ja, man muss offen mit-einander reden können ohne vorab tausend Verträge ab-zuschließen. Es ist enorm wichtig, dass man sich auf-einander verlassen kann. Man kann zum Beispiel nicht alles auf den letzten Cent vorher kalkulieren. Ich vertraue ihm, wenn er sagt: „Da habe ich zweieinhalb Tage gebraucht.“ Das war dann auch so. Das Vertrauen hätte ich bei anderen nicht.

Sie selbst, aber auch Ihr Designer muss sich bei jedem Produktentwurf einem ausführlichen Pfl ichtenheft stellen. Ihre Geräteträger müssen sehr robust sein, funktional, sie müssen anwen-dungsfreundlich sein, sie müssen zuverlässig sein, gerade im medizinischen Bereich.

Im medizinischen Bereich ist die ganze Sache noch komplizierter, denn da spielt die Hygiene eine große Rolle. Wenn man für die Industrie arbeitet, dann ist es nicht so schlimm, wenn ir-gendwo ein Schlitz entsteht, eine Rille oder ähnliches, das ist egal. Dann ist es eben ein biss-chen verschmutzt. In der Medizintechnik ist das schon ein wesentlicher Faktor. Alles muss so ge-staltet sein, dass nirgendwo Hinterschnitte ent-stehen, dass man alles wirklich durch eine ein-fache Wischreinigung sauber kriegt und dass man das auch über diese Wischreinigung desin-fi zieren kann. Das sind schon Anforderungen, die sind insgesamt deutlich höher als bei ver-gleichbaren Produkten für die Industrie.

„Mit gutem Design kann man über lange Zeiträume gut leben.“

classic-cart universellesGeräte-wagensystem1996

classic-cart universelles

wagensystem

Kunden über polyform

Das Geheimnis des Spiegels

Unkonventionelle Präsentationsmethoden und ausführliche Pfl ichtenhefte – Details aus der erfolgreichen ITD-Vermarktung von mobilen und stationären Geräteträgern

Herr Simon, Sie, also ITD, und polyform In-dustrie Design haben eine lange gemeinsame Geschichte.

Richtig, ja. Also ITD gibt es seit 1995. Jetzt sind wir 18 Jahre auf dem Markt, sehr erfolg-reich: Im Bereich der mobilen Geräteträger sind wir inzwischen Marktführer, was Deutschland und Europa betrifft. Herrn Nußberger von poly-form kenne ich mindestens 20 Jahre, wenn das reicht. Ich kenne ihn schon von früher, bevor er sich selbständig gemacht hat. Als wir unsere Firma gegründet haben, habe ich mich natürlich an ihn erinnert.

Direkt ein Jahr später haben Sie in Zusam-menarbeit mit polyform Industrie Design Ihren sehr erfolgreichen classic-cart auf den Markt gebracht.

Wir haben nicht einmal ein Jahr gebraucht, das war sehr schnell, also gezwungenermaßen sehr schnell. Wir waren zu dritt und haben uns keine Gehälter ausgezahlt. Deshalb mussten wir schnell sein mit dem Produkt. Wir waren schon etwa Jahresmitte auf dem Markt, circa sieben Monate nach Geschäftsgründung. So schnell schaffen wir das heute nicht mehr, da wir heute viel mehr testen und dokumentieren müssen. Da-mals haben wir uns noch nicht einmal ein ganzes Modell leisten können, so wie dieses hier hinter Ihnen: Da sehen Sie ein Modell von Herrn Nuß-

berger für einen neuen Wagen. Damals hatten wir nicht so viel Geld, um ein ganzes Modell in Auf-trag zu geben. Wir haben ihn nur eine Hälfte bau-en lassen, und er hat einen Spiegel hingestellt, damit man das komplett sieht. So haben wir auch die ersten Fotos gemacht. Dass das nur ein halbes Modell war, hat man überhaupt nicht gemerkt. So haben wir losgelegt mit dem classic cart und seit-dem hat Herr Nußberger eigentlich alles für uns designt, was wir haben. Ich lege schon einen rie-sen Wert drauf, dass die Produkte eine Hand-schrift tragen. Ich glaube, dass man die Firma über die Produkte identifi ziert und da ist die Handschrift des Designers natürlich wesentlich.

Gibt es etwas, das Sie an Herrn Nußberger ganz besonders schätzen?

Was ich an Herrn Nußberger mag – also ich kenne auch andere Designer – er ist sehr boden-ständig und er versteht sehr viel von der Ferti-gungstechnik. Manche Designer machen einem Sachen, die zwar schön aussehen, aber die kein Mensch bezahlen kann, weil man sie zu komplex und kompliziert produzieren muss. Das ist bei ihm nicht der Fall. Und er ist einer, der dem Grundsatz „design follows function“ treu ist. Er ist keiner, der sagt, okay, ich muss die Form ha-ben, sondern die Form muss funktionell sein. Das schätze ich wirklich sehr und vor allem ist er unheimlich fair. Ich hatte auch schon andere

Herr SimonTechnischer Leiter und Mitglied der

Geschäftsleitung ITD

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Kunden über polyform

zusammen in einem Team, das aus Marketing, Vertrieb, der Produktion und der Geschäftslei-tung besteht, und alle Anforderungen werden geprüft. Jeder sagt, was er sich genau vorstellt, was er erwartet. Wir schätzen gemeinsam auch die Stückzahlen ab, wir gehen auf die ganzen konstruktiven Anforderungen, Größen, auch An-forderungen der neuen Technologie wie iPads und solcher Kleingeräte. Der erstellte Anforde-rungskatalog wird von der technischen Leitung und von der Geschäftsleitung freigegeben.

Und dann kommt der Designer dazu?Ja, jetzt wird ein neues Team zusammenge-

stellt, in dem der Designer mitarbeitet. Von diesem Moment an gehen wir Hand in Hand, wir lassen weder den Designer noch die Inge-nieure vorpreschen. Die In-genieure sagen: So muss das aussehen, damit es sta-bil ist und der Designer sagt: So muss das aussehen, da-mit es der Formsprache der ITD-Produkte folgt. Danach gibt es festgelegte Phasen. Wenn ein Hardschaummodell da ist, tagt die gleiche Runde, die auch den Anforde-rungskatalog erstellt hat, validiert und verifi ziert alle wichtigen Punkte. Beim nächsten Schritt werden schon die Werkzeuge erstellt.

Und alle Produkte, die Sie in diesem Katalog anbieten, haben Sie in Zusammenarbeit mit po-lyform Industrie Design entworfen?

Genau, so ist es. Sieben in jeder Hinsicht er-folgreiche Produktreihen, die die gleiche Hand-schrift tragen.

Das ist eine ganz schön umfangreiche und erfolgreiche gemeinsame Unternehmensge-schichte. Wenn Sie zurück schauen, was würden Sie Charakteristisches sehen in der Beziehung?

Ja, man versteht sich in der Zwischenzeit ziemlich blind. Herr Nußberger weiß ganz ge-nau, auf was es ankommt. Wir treffen uns zum Beispiel auch während der medica. Die medica

ist die größte Medizinmesse. Vorher telefonie-ren wir schon darüber, wo überall er die neues-ten Entwicklungen anschauen und einschätzen soll. Dann geht er mit unserer Brille über die medica und nimmt die Produkte seiner Kollegen unter die Lupe. Danach ist es meist relativ leicht zu erklären, was wir wollen.

Das ist also auch wichtig: Dass das Umsetzen Ihrer Ideen reibungslos funktioniert.

Genau. Nach einer so langen Zeit der Zusam-menarbeit kann man produktiv kommunizieren.

Der Designer ist also nicht nur für die äußere Erscheinung, die Ästhetik, die Wertigkeit eines

Produktes verantwortlich, sondern muss sich in techni-schen Prozessen hervorra-gend auskennen, damit er das abliefern kann, was für Sie anbietbar ist.

Er muss die Technologien kennen. Er kann nicht Ent-würfe machen, die äußerst komplizierte Werkzeuge zur Folge haben. Er muss wissen,

wie ein Sandguss, wie ein Druckguss, wie ein Kunststoffspritzguss, wie eine Profi ltechnik, alles, was wir hier einsetzen, wie so etwas funktioniert und wo die Grenzen der jeweiligen Verfahren sind. Wenn er das alles nicht wüsste, würde er uns Vorschläge bringen, die nicht umsetzbar sind. Aber dazu kommt es bei Herrn Nußberger nicht. Herr Nußberger entwirft ja nicht nur mobile Ge-räteträger für uns, sondern auch für andere Kun-den sanitäre Keramik, Beleuchtung, Küchenele-mente, elektronische Verpackungen, Innenaus-bau-Komponenten für Freizeitfahrzeuge, Möbel. Er kennt unterschiedlichste Zulieferanten: Auch davon profi tieren alle seine Kunden. Und er ist immer mit den neuesten Technologien beschäf-tigt. Das ist für alle ein großer Zugewinn.

Herr Simon, vielen Dank für das spannende und ausführliche Gespräch.

„Es ist enorm wichtig, dass man sich auf- einander verlas- sen kann.“

Kunden über polyform

vexio-cartkostengünstiges

Gerätewagensystem mit innovativer

Bodenschublade2012

tät entsprechen, es muss neben der Nachhaltig-keit auch Wertigkeit vermitteln.

Wertigkeit ist ein super Stichwort. Die Anla-gen, die unsere Kunden in den Geräteträgern unterbringen, sind unterschiedlich teuer. Wir haben Kunden, die installieren einen EKG-Turm und da kostet die Anlage nur ein paar Tausend Euro. Wir haben auch Kunden, die machen Sys-teme, die kosten 150.000 Euro. Damit stellt der Wagen mal 10% und mal 2% des Wertes dar. Trotzdem muss er in beiden Fällen sehr wertig rüberkommen. Denn auch derjenige, der ein System für nur 3000 Euro anbietet, möchte, dass der Endkunde das Gefühl hat: Das ist etwas Wertvolles, etwas Teures.

Wenn Sie eine neue Produktidee haben, set-zen Sie sich dann gemeinsam an den großen Tisch oder wird das in einer bestimmten Abtei-lung gemacht? Bekommt diese Abteilung Input von Ihren Kunden, von Ihnen, von dem Desi-gner? Wie läuft das in Ihrem Betrieb ab?

Die Produktmanager für fahrbare und statio-näre Geräteträger machen einen Vorschlag für einen Anforderungskatalog. Dann setzen wir uns

tät entsprechen, es muss neben der Nachhaltig-keit auch Wertigkeit vermitteln.

Wertigkeit ist ein super Stichwort. Die Anla-gen, die unsere Kunden in den Geräteträgern unterbringen, sind unterschiedlich teuer. Wir haben Kunden, die installieren einen EKG-Turm und da kostet die Anlage nur ein paar Tausend Euro. Wir haben auch Kunden, die machen Sys-teme, die kosten 150.000 Euro. Damit stellt der Wagen mal 10% und mal 2% des Wertes dar. Trotzdem muss er in beiden Fällen sehr wertig rüberkommen. Denn auch derjenige, der ein System für nur 3000 Euro anbietet, möchte, dass der Endkunde das Gefühl hat: Das ist etwas Wertvolles, etwas Teures.

Wenn Sie eine neue Produktidee haben, set-zen Sie sich dann gemeinsam an den großen Tisch oder wird das in einer bestimmten Abtei-lung gemacht? Bekommt diese Abteilung Input von Ihren Kunden, von Ihnen, von dem Desi-gner? Wie läuft das in Ihrem Betrieb ab?

Die Produktmanager für fahrbare und statio-näre Geräteträger machen einen Vorschlag für einen Anforderungskatalog. Dann setzen wir uns

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Projekte von polyform

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Projekte von polyform

ProjektPortfolio

1 Don Sanitärkeramiklinie für Ideal Standard, 1994 | 2 TMA 6000 Strap-Bestückungssystem für Mühlbauer AG, 1999 | 3 Luxor Video-Beamer für Liesegang, 2002 | 4 brumaba Handsteuerung für OP-Liegen, 1995 | 5 Easyloc RX Trassensuchsystem für Seba KMT, 2006

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neu sortiert, das macht er immer gut mit. Da würde er nie sagen: „Also die wissen ja wirklich nicht, was sie wollen“, sondern er erfasst immer wieder, was geändert, modifi ziert werden soll und spielt dann auch mit, denkt mit, entwirft, macht neue Vorschläge. Wenn die Bereitschaft zur Akzeptanz dieser Vorgehensweise beim De-signer nicht vorhanden wäre, wäre das für uns ein großes Problem.

„Wir haben den Mut zu Visionen und die Ausdauer zum neuen Produkt“ – so lautet einer Ihrer Unternehmensleitsätze. Ist damit auch Ihre Zusammenarbeit mit Herrn Nußberger cha-rakterisiert?

Ja, es ist nicht nur der Mut zu Visionen, son-dern damit ist auch der Mut gemeint, sich selber oder einen Produktentwurf in Frage zu stellen. Jede Vision braucht ja auch ein Fundament. Und ich kann eine Vision nur aufbauen, wenn ich et-was Bisheriges in Frage stelle. Das verlange ich

auch vom Entwickler oder vom Designer. Etwas Neues entsteht nur, wenn man Din-ge in Frage stellt, aber dann auch abwägt, was an der Vergangenheit gut war.

Ja, genau. Wir haben ja auch vorher mit eini-gen Designern gearbeitet, haben Wettbewerbe ausgeschrieben, haben uns Vorschläge mit Veri-fi kationen unterbreiten lassen. Die Verifi katio-nen sollten nicht nur geringfügige Änderungen beinhalten, sondern schon immer grundlegende Verifi kationen sein. Da kann man gut auswäh-len, ob hier mehrere Ansätze kommen oder ob nur ein Ansatz ein bisschen durchmoduliert worden ist. Und von drei Bewerbern ist es dann Herr Nußberger geworden.

Was genau hat er denn besser gemacht als seine Mitbewerber?

Es gibt etwas, das ich bei Herrn Nußberger wirklich sehr schätze – da hatte ich früher oft Probleme mit anderen Designern: Das Design, die Entwicklung geht ja Hand in Hand mit dem Funktionalen. Das heißt, wird die Funktion mo-difi ziert, muss vielleicht auch wieder das Design verändert werden. Und das ist manchmal pro-blematisch, denn manche Designer wollen eben nur einen Entwurf präsentieren – wie die Architekten – und das war‘s dann. Wenn man dann aber kommt und sagt: „Das wollen wir noch und das brauchen wir noch“, diese Bereitschaft, den Ball immer wieder neu aufzu-nehmen und vielleicht auch mal wieder was wegzunehmen, das der Desi-gner selber toll gefunden hat, das hat in der Ver-gangenheit Probleme gemacht.

Sie legen also besonderen Wert auf Flexibili-tät und die Bereitschaft, alles noch einmal neu zu überdenken?

Wenn der Designer in die Sache verliebt ist, kann das problematisch werden, es muss ein-fach auch der Auftraggeber verliebt sein und ganz wichtig: der Kunde. Das fi nde ich an der Zusammenarbeit mit Herrn Nußberger sehr gut: Wenn man bei ihm, ich sage immer, noch einmal etwas hoch schmeißt, fallen lässt und noch mal

„Ich kann eine Vision nur auf- bauen, wenn ich etwas Bisheriges in Frage stelle.“ corpuls3

modulares Defibrillator- und Monitoringsystem

2005

Kunden über polyform

„Einfach noch mal hochwerfen“

Wie die ständige Bereitschaft alles wieder von vorne und neu zu denken bei GS corpuls zu innovativer Defi brillationstechnik und optimalem Patienten-Monitoring führt.

Herr Stemple, Ihre Firma GS corpuls hat die-ses Jahr 30-jähriges Firmenjubiläum gefeiert: Herzlichen Glückwunsch!

Ja, ich habe mich mit der Firma GS corpuls selbständig gemacht, als ich 40 Jahre alt war. Natürlich kannte ich mich schon in dem Milieu aus, hatte Vertriebskanäle. Die Firma hat bei mir im Hobbykeller gestartet, dann haben wir uns bei Hilti in Kaufering eingemietet. Eine Vergrö-ßerung von 55 auf 500 m2. Nach zwei Jahren brauchte Hilti die Räume selber, da haben wir dann gebaut, 10 Jahre später folgte der zweite Bauabschnitt, nach 30 Jahren ist jetzt der dritte fertig: 4450 Quadratmeter für Büro, Fertigung und Lager. Jetzt ist die Geschäftsführung in die Hände der zweiten Generation übergegangen. Wir wollen ein eigenfi nanzierter Familienbetrieb bleiben. Das war mein Credo: Immer unabhän-gig zu sein. Lieber in weniger große Dinge ein-zusteigen, aber dafür mit eigener Kraft. Wir sind ein deutsches Unternehmen, unsere Zulieferer kommen nahezu alle aus der Region und wir sind und bleiben ein Familienunternehmen.

Mit dem corpuls 300 haben Sie damals das zu seiner Zeit leichteste Gerät auf den Markt ge-bracht.

Der corpuls 300 war in der Tat relativ leicht, war sogar auch schon teilbar, er wurde in Re-kordzeit entwickelt. Aber entscheidend war, dass

es das erste Gerät auf dem Markt war, das den Defi -Impuls rein elektronisch abgegeben hat. Es hat schon Geräte gegeben, die im niederen Vol-tage-Bereich arbeiten, aber alle anderen haben mit Vakuum-Relais und Relais gearbeitet. Auf die ganzen Sicherheits-Regularien haben wir ein Patent angemeldet, das war auch volkswirt-schaftlich anerkannt, damals. Heute sieht das leider ein bisschen anders aus.

Sie haben seitdem kontinuierlich an der Ver-besserung der Defi brillationstechnik gearbeitet.

Nicht nur an der Verbesserung der Technik, sondern auch am Handling und an der Ergono-mie. Bei Letzterem ist ein wesentlicher Punkt das Design, das funktionale Design. Das muss nach unserem Verständnis nicht nur ein Design sein, das gut ausschaut und ein Eyecatcher ist, sondern eines, das den Bedürfnissen, den Ein-satzszenarien, den Abläufen im täglichen Um-gang gerecht wird. Darauf achten wir sehr. Das ist auch der Grund gewesen, warum wir bei un-serem Drei-Modul-Gerät den ersten Schritt ge-macht haben, ein Gerät zu zerteilen und je nach Einsatzbereich, also örtlich und vom Ablauf her zu konfi gurieren. Das gibt es in der Art tatsäch-lich immer noch nur bei GS corpuls, obwohl wir damit schon seit 2007 auf dem Markt sind.

Das ist der berühmte corpuls3, den Sie zusam-men mit Herrn Nußberger produziert haben.

Herr StempleGeschäftsführung

GS corpuls

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ich bestimmte Abläufe und Ansprüche innen um, wie gehe ich um mit dem Raum, den ich zur Verfügung habe oder mit den Funktionen, die dann auch nach außen in Erscheinung treten.

Das heißt, der Designer muss sich in jeder Phase auskennen.

Ja, in Werkstoffen und technischen Kon-struktionsmöglichkeiten muss der Designer fi t sein. Er muss auch die Möglichkeit nachzurüs-ten schon in seinem Entwurf berücksichtigen. Und trotzdem muss das Produkt einfach be-dienbar sein und bleiben. Es ist ja bekannt, dass unsere Geräte beim Kunden sehr alt werden.

Die Farbgebung Ihrer Patientenmonitore hat sich aber über die Jahre sehr gewandelt.

Ja, das hat seine Gründe darin, dass wir uns den Klinikbereich erschlie-ßen wollten. Die erste „Stra-ßenkehrerfarbe“, so sage ich immer, kam in der Klinik nicht gut an. Für diese An-sprüche musste also ein an-deres Design entwickelt werden. Einer unserer Kon-kurrenten, der auch diese ursprüngliche Farbgebung hatte, ist den umgekehrten Weg gegangen, nicht zum hellen Klinikton, son-dern in‘s Anthrazit, um auf optischem Weg mehr Robustheit und Outdoor-Eindruck zu vermit-teln. Die Geräte sind aber unter anderem nicht bis -20°C spezifi ziert wie die unseren.

Bei Ihren Geräten steht dagegen an allerers-ter Stelle die Qualität, und das Design muss der Qualität entsprechen.

Ja, das, was das Design verspricht, der robus-te Eindruck in diesem Fall, muss von der Qualität auch gehalten werden. Es gibt mittlerweile Richtlinien und Normen, die mit Test abgeprüft werden: Rütteltest, Schwingungstest, Schock-test, Falltest, Tests zu allem, was Geräte nach der Norm aushalten müssen. Aber der Tempera-turbereich ist zum Beispiel noch nicht normiert. Meiner Meinung nach müssen Geräte, die auch

draußen eingesetzt werden, bis -20°C tauglich sein, aber die meisten haben 0°C, manche auch -5°C als Höchstbelastungsgrenze. Gerade wenn ein Gerät längere Zeit im Kofferraum steht und auskühlt, wäre eine solche Norm aber wichtig.

Welche Kriterien müssen ihre Produkte noch erfüllen? Sie selbst haben schon von höchst-möglicher Qualität, von Langlebigkeit und Ro-bustheit gesprochen.

Wenn wir etwas Neues beginnen, wird erst mal vieles wie durch einen Trichter in einen Topf gegeben: Ideen, Einsatz, Zweck, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit, auch Funktionalität, Ergonomie, dann auch Wirtschaftlichkeit. Es hängt ganz vom Produkt ab, welche Gewich-tung man welchem Kriterium zuschreibt.

Erinnern Sie sich in der Kooperation mit Herrn Nuß-berger an eine Situation, die sehr bezeichnend war?

Ja, es gibt diese eine Situ-ation immer wieder, das ist meine Art und ich mache das auch immer wieder. Ich sage dann: „Herr Nußberger, es gibt ein Problem und wir müssen das noch mal über-

denken, wir müssen das noch mal hoch schmei-ßen.“ Das kennt er schon, da lacht er dann. Das Hochwerfen und Neusortieren ist auch für ihn ganz typisch. Wenn einer von uns zu einem Pro-duktionsdetail sagt, da hat er Bauchweh, dann nehmen wir das ernst. Denn das Bauchgefühl ist ja so etwas wie eine zweite Intelligenz und ver-feinert sich mit dem Umfang der Erfahrung. Auf der anderen Seite beißen wir das Projekt aber auch durch bis zum Ende. Und es fi nden sich Lö-sungen für jedes Problem in einer guten Zusam-menarbeit. Je länger man sich kennt, desto bes-ser und befruchtender funktioniert das auch.

Herr Stemple, das war ein außergewöhnlich offenes und ausführliches Gespräch: Herzlichen Dank!

„Was das Design verspricht, muss von der Qualität auch gehalten werden.“

Kunden über polyform

weiterarbeitet.“ Nein, er ist wirklich mit dabei bis zum Finale, darauf legen wir großen Wert.

Ihnen ist wichtig, dass er in allen Stadien der Konzeptionsarbeit konstruktiv mitarbeitet?

Ja, mit anderen Designern haben wir da an-dere Erfahrungen gemacht. Die meisten Indus-trie Designer heute machen nicht nur Design, sie machen auch Konstruktion, zumindest die erste Phase der Konstruktion. Die beinhaltet oft die Form, die Hülle, die man sieht. Die zweite Phase ist die funktionale Konstruktion, wie setze

Wenn Sie sich an den runden Tisch setzen und ein neues Produkt entwerfen, arbeitet Herr Nußberger in dieser Phase schon mit?

Ja, kräftig, er ist immer schon sehr früh mit dabei und wir entlassen ihn auch nicht vor dem endgültigen Abschluss aus der Konzeptionsar-beit. Das ist auch wieder wichtig, den langen Atem zu haben, auch die letzten Dinge mitein-ander durchzustehen. Da würde er auch nie sa-gen: „Na ja, das habe ich Euch ja schon so ge-macht, da müsst ihr jetzt zusehen, wie ihr

corpuls1kompaktes

Defibrillations- und Monitoringsystem

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25 Jahre polyform

1991Einzel-Möbelwaschtisch SienaIn variabler Breite in jedes Bad integrierbar, ist der 1991 ausgezeichnete Möbelwasch-tisch Siena erstmals eine in einem Stück gearbeitete Vollkeramik, die von 1,55 m mit einer Diamantsäge auf die benötigte Breite gekürzt werden kann. Üblich waren Anfang der neunziger Jahre zusammengesetzte Möbelwaschtische, bei denen Waschbecken zum Beispiel in Holzelemente eingebaut wurden.

1991Nolting-Feuerungs-TechnikEin Kunde der ersten Stunde, der mit den entworfenen Kesseltypen 1991 gleich mehrere Preise gewann. Von polyform empfohlene, veränderte Fertigungstech-niken machten das optisch innovative Design möglich. Für Nolting war damit der Grundstein zum Wiederaufschwung in eine geschäftlich erfolgreiche Ära gelegt.

25 Jahre polyform

1989Aktivbox AERAEine Kugel scheint über der Aktivbox AERA mit Verstärker und integriertem Kühlköper zu schweben, der kugelförmi-ge Lautsprecher verteilt omnidirektional die normalerweise stark gerichteten Hochfrequenzen im ganzen Raum. Ist der Lautsprecher in Aktion, leuchtet die Ple-xiglasscheibe, auf der die Kugel aufsitzt. Der Lautsprecher, der außerordentliche auditive wie visuelle Erlebnisse birgt, hol-te den ersten Design-Preis für polyform.

1987Gründung von polyform durch Martin Nußberger und Ludwig Segenschmid

1987replast Gartenwege1987 leistete polyform seinen ersten Beitrag zur damals gerade erst gestar-teten Kunststoff-Recycling-Bewegung: ein modulares Konzept von Beet- und Wegbegrenzungen für Gewächshäuser von Großgärtnereien. Die Fertigung erfordert keine sortenreine Trennung von Kunststoff, sondern verwendet zu 50% recycelbare Kunststoffe als Füllmaterial.

Meilensteine & Highlights

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25 Jahre polyform

2001Ergo-CaseSinnvolle Ergonomie: Zum Einsatz in Medizintechnik, im Freizeit- oder Wellnessbereich kann dieses mit gekrümmtem Boden und weichen Schlaufen ausgestattete Gehäuse an Arm, Bein oder Gürtel getragen werden. Sanft geschwungene Kanten erleichtern das Überstreifen eines Kleidungsstückes.

2003Beginn einer projekt- bezogenen Zusammen- arbeit mit Michael Plewka zu einzelnen Themen des Möbeldesign

2006OxyGen LiteDas von polyform in Funktionsweise und Design erarbeitete Sauerstoffgerät für Patienten mit chronischen Atemwegs-erkrankungen ging bei Linde 2006 in Produktion. Im Gegensatz zu klassischen Systemen, die auf Kompressortechnik basieren, arbeitet dieses Gerät fast laut-los. Denn OxyGen Lite nutzt innovative Elektrolyse- und Brennstoffzellentechno-logie für die Sauerstofferzeugung.

25 Jahre polyform

1996Top-KnobEin kleines Detail im neuen Design belebt ein ganzes Produktsegment neu: Die Top-Knobs wurden 1996 prämiert und avan-cierten zum Standardknopf von OKW. Der in den Knopf integrierte Farbbestandteil bedingt eine neue Konstruktion, die eine zusätzliche Isolierung der Metallschraube nach Außen gewährleistet.

1997Martin Nußberger übernimmt die alleinige Leitung von polyform

1993digital MCFBester der Branche: 1993 Gold für den Anrufbeantworter digital MCF UHER. Das klare, sachliche, aufge-räumte, zurückhaltende Design, die flach ansteigende Form, die leicht überspannte Fläche: einfach im Design ganz weit vorne.

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25 Jahre polyform

2011Dilinonua in der Tisua LineDie für SiglLicht entworfene Produktreihe ist so raffiniert wie einfach und von schlichter Eleganz: In unterschiedlichen Winkeln an Stäben fest oder fexibel angebrachte Ringe bilden die Lichtquellen auf der Grundlage ausgefeilter LED-Technik. Von den Tisch-, Steh-, Klemm- und Hängeleuchten sind die Tischleuchten farblich beeinfluss- und dimmbar. Lichtskulpturen, die in die Zukunft hinein reichen, in der man Lichtquellen im eigenen Wohnbereich mit Handy bedienen wird.

2012vexio-cartDer vexio-cart ist ein mobiler Geräteträger mit erweiterbaren Anwendungsmöglich-keiten für nahezu jeden Einsatzbereich. Die schlanke Säule kann höhenverstellbar geordert werden. Sie ist für eine begrenzte Anzahl von Tabletts und eine maximale Zuladung von 65 kg vorgesehen. In der verriegelbaren Schublade im Fuß und den seitlichen Kanälen können Kabel verborgen werden. Ein Konzept für preiswerte und komfortable Lösungen.

25 Jahre polyform

2006Beginn einer projekt-bezogenen Zusam-menarbeit mit Volker Stumpf im Rahmen der Gestaltung komplexer Gebrauchs- und Investi-tionsgütersysteme

2007Conext und XconeFunktionale Eleganz: Die leichte Formensprache von Xcone, die innovative Kombination von Frei-schwinger und optimal gelagertem Drehstuhl, die patentierte Lagertechnik ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit Michael Plewka. Durch das Verharren in einer der vier 90° Positionen entsteht das Bild schwebender Leichtigkeit. Das dazu passende Tischmodell Conext birgt den Vorteil werkzeugloser Montage und Verkettung mit weiteren Trägerplatten.

2008Bürstner NasszellenFür Bürstner Reisemobile hat polyform über zehn Jahre einen Baukasten verschiedener Module für Heck- und Mittelnasszellen in verschiedenen Komfortstufen entwickelt: schwenkbare Waschtische, Duschbereiche, die mit Falttüren oder Rundtüren abge-schlossen werden, Handbrausen, die auch Waschtischarmatur sind. Die bewegbaren Elemente schaffen Freiräume für den Mo-ment, Lebensqualität durch großzügigeres Raumgefühl.

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25 Jahre polyform

Preise & Auszeichnungen 1989Haus Industrieform EssenAktivbox „AERA“MB-Quart-Elektronik

1990 Industrie Forum Design HannoverHandgehäuselinie „Datec-Mobil-Box“OKW Gehäusesysteme

1991 Industrie Forum Design HannoverGammacolor „System 400“Gammadata

1991 Designzentrum Nordrhein WestfalenEinzel-Möbelwaschtisch „Siena“Ideal Standard

1991 Industrie Forum Design HannoverStückholzkessel „Sprint“Mischbrandkessel „UV“Feuerungsanlage „DBK/NRF“Feuerungsanlage „NRF“Feuerungsanlage „USF“Nolting Feuerungstechnik

1993 Designzentrum Nordrhein WestfalenAnrufbeantworter „digital MCF“UHER

1993Industrie Forum Design Hannover „Bester der Branche“Komforttelephon „tel 2 plus“Anrufbeantworter „digital MCF“UHER

1994Industrie Forum Design HannoverSchnurloses Telephon „CT 1 standard“mit integriertem AnrufbeantworterUHER

1995 Industrie Forum Design HannoverCall-Identifikation „hallo-box“UHER

1995 FachverbandKunststoff-Konsumwaren FV KK „Produkt des Jahres“Kinderrutsche „Jumbo-Slide“BIG

1996 Industrie Forum Design HannoverKnöpfe mit seitlicher BefestigungOKW Gehäusesysteme

1996 Designzentrum Nordrhein WestfalenKinderrutsche „Jumbo-Slide“BIG

1996 Designzentrum Nordrhein WestfalenLauflernfahrzeug „Harry“BIG

1997 Ranking DesignProduktkategorie „Spielzeug“Top 100 1996/97

1998 Industrie Forum Design HannoverBuskoppler „ricos“Wieland

1998 Designzentrum Nordrhein Westfalen „Sonderauszeichnung“Kinder Regale „Kiddy’s Collection“Pekodom

1999 FachverbandKunststoff-Konsumwaren FV KK „Produkt des Jahres“

2007 Designzentrum Nordrhein WestfalenKonferenzstuhl „Xcone“Konferenztisch „Conext“Rosenthal-Einrichtung

2009 Industrie Forum Design HannoverMobilgehäuselinieOKW Gehäusesysteme

25 Jahre polyform

2013corpuls CPRWenn es zum Herzstillstand kommt, leistet corpuls CPR auf mechanischem Weg mit 50 kp Druck eine effiziente Massage des Herzmuskels. Der Schwenk-arm ermöglicht eine optimale Positionierung über dem Sternum und Zugang zum Patienten. Durch Erweiterung der Platte zu einer Trage ist der sichere Transport gewährleistet. Die Behandlung ist wiederholbar: Ein innovatives, Leben rettendes Produkt, das bis zum Ende durchdacht ist.

2012Messestand OKWDas Gestaltkonzept der Gehäuse, ihre schüt-zenden, klaren Formen werden in der Messearchitektur abgebildet: Entstanden sind visuell wahrnehmbare offene und gleichzeitig geschützte Räume, in denen Kommunikation in angenehmer Atmosphäre stattfindet. Die Qualität der Produkte ver-schmilzt mit der Qualität der Präsentation auf repräsentative Art und Weise. Ein Corporate Design, das alle Bereiche umfasst.

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Projekte von polyform

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Projekte von polyform

ProjektPortfolio

1 corpuls3 modulares Defibrillations- & Monitoring-system für GS corpuls, 2005 | 2 ThermoZYKLUS RF mobile Raumtemperaturregelung, 2009 | 3 Kids Collection Kinderregal für Pekodom, 2005 | 4 Artcase runde Standardgehäuselinie mit Bayonettverschluß für OKW, 2012 | 5 CT 1 standard Telefon mit inte-griertem Anrufbeantworter für UHER, 1993

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Leistungen polyform

Leistungen, die wirunseren Kunden bieten

StrukturBei polyform arbeitet eine eingespielte Gruppe erfahrener Industrie Designer, die sämtliche Leistungen der Produktgestaltung von der ersten Idee über die Visualisierung alternati-ver Designkonzepte, die Detailgestaltung und Konstruktion bis hin zur Markteinführung entsprechend der jeweiligen Aufgabenstellung realisieren kann. polyform ist Teil eines interdisziplinären Netz-werkes von Designern, Software-Spezialisten, Ingenieuren und Modellbauern. Wenn spezielle Leistungen erforderlich werden oder um-fangreiche Leistungen in kurzer Zeit erbracht werden sollen, können eingespielte Partner hinzugezogen werden.

ArbeitsgrundlagenDas Büro verfügt über DTP- und CAD-Arbeits-plätze, Modellbauatelier und Fotostudio, sowie notwendige Kommunikationseinrichtungen. Mit Hilfe aktueller 2D und 3D Programme wie Adobe CS, SolidWorks oder Autodesk Inventor werden je nach Anforderung Daten erstellt, die die weitere Ausarbeitung unterstützen.

LeistungenDie Gestaltung von Produkten – das Indus-trie Design – ist der Ausgangspunkt unserer gestaltenden Tätigkeit. Marketingstrategien des jeweiligen Unternehmens sind für uns maßgeblich. Überlegungen zu Ergonomie, Fertigungstechniken, Usability und Funktio-nalität sind Bestandteil unserer Design-Arbeit. Darunter fällt auch das Interface Design, die Gestaltung von Benutzeroberflächen zwischen Mensch und Maschine. Mit Grafik Design und

Ausstellungs Design ermöglichen wir, alle visuell und haptisch wahrnehmbaren Design-elemente so aufeinander abzustimmen, dass ein eindeutiges Bild einer Marke entsteht.Corporate Design bietet Orientierung, Sicher-heit und Identifikationsmöglichkeiten. Das Erscheinungsbild eines Unternehmens ist Spie-gel seiner Philosophie und Haltung, der damit verbundenen Werte und Traditionen, und der Ziele des Hauses.

PhilosophieProduktgestaltung beschränkt sich nach unserem Verständnis nicht auf den Entwurf einer Designkonzeption. Es ist uns wichtig über den gesamten Weg einer Entwicklung für die Qualität unserer Gestaltung einzustehen. Wir fühlen uns dem Codex des Verbandes Deutscher Industrie Designer verpflichtet. Auch unsere Leitsätze sind formale Klarheit und Redundanz, technologische und ergono-mische Funktionalität, ökologische Verträg-lichkeit und Nachhaltigkeit. Hier entstehen Produkte, die sich dem Nutzer unmittelbar erschließen, weil das Produktdesign die Produktwirklichkeit spiegelt.

Leistungen polyform

Martin Nußbergerund Volker Stumpf im Projektgespräch

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Referenzen polyform

Kunden, für die wir erfolg-reich tätig waren und sind

Allgemeine UnternehmensbetreuungGECOLinde Medical DevicesMPV-TrumaNolting FeuerungstechnikOKW KunststofftechnikOKW Gehäusesysteme

AmbienteDeuter AGMultimedia GmbHRotpunktWürth Solar

FreizeitfahrzeugeBürstnerTruma

GehäusetechnikAKA Mayer AGGEKOOKW GehäusesystemeRolec

InvestitionsgüterLeicher TresorbauMühlbauer AGnbbRecytecSulzer Escher Wyss

KinderspielzeugBIG SpielwarenLorenzSelecta Spielzeug GmbH

Kommunikations- und Grafikdesignaltmann engineering GmbHATEM Centerclic SprachendienstComTwinGigahertz-OptikLinde Medical ServicesMPV-TrumaOKW GehäusesystemeORCA GehäusetechnikRücker GmbHStier GmbHTele-Consulting

KommunikationstechnikAssmann InformatikBlaupunktDe La Rue Garny GmbHGammadata Computer GmbHGrundigLiesegangMB-Quart-ElektronikStark SystemtechnikKaba Benzing

KüchenausstattungFranke AG

LichttechnikSiglLicht

MedizintechnikHeinzerling GmbHbrumabaGCE R+D

GS corpulsLinde Medical DevicesMPV-TrumaITD

Mess- und RegeltechnikCE-DesignHagenuk MesstechnikPuls GmbHWieland

Möbelde SedeEKAFSMInterprofilPekodomPieperPhilip MöbelmanufakturWilkhan GMBH & Co.KGWK Wohnen

SanitärausstattungBurg-BadmöbelIdeal Standard GmbHKeucoKermiTwick & Lehrke

VersorgungstechnikBuderusRapidoNolting FeuerungstechnikThermoZYKLUSViessmann

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Referenzen polyform

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polyformIndustrie DesignMartin NußbergerPappenheimstraße 980 335 München

Tel +49 (0) 89. 59 61 81Fax +49 (0) 89. 5 50 44 94

[email protected]

ImpressumHerausgeberMartin Nußberger

GestaltungStefan Müller

TextSusanne Rikl

FotografieBerthold Schweiz

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Kontakt polyformKontakt polyform

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Notizen polyform

Ihre Notizen

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