6 | 15 NovemberDezember

D: 4,90 EuroA: 5,60 euro, CH: CHF 9,60beNeLux: 5,60 euro

radtouren-magazin.com

VEnnbahn......und weiter: vonAachen bis Trier S. 58

WEsEr-LippEvon bremen nach Paderborn S. 70

GrünkohL für GEniEssErSchlemmertouren im Nordwesten S. 64

Licht im tEst

24 Scheinwerfer &

rücklichter S. 50

1.4251.425km tourenin diesem heftkm tourenin diesem heft

inseln der WärmE

Touren mit GPS-Daten

Mallorca, Sardinien, Sizilien, Zypern, Kreta,

Gran Canaria

nEuhEitEn 2016: reiseräder, e-bikes & Touren-zubehör S. 24

hErbstbLütEbuga-radweg an der Havel S. 76

RADtouren 6 | 154

Inhalt

Unser Bericht zeigt: Wer auf Gran Canaria Fahrrad fährt, braucht eine bärenstarke Kondition – oder ein E-Bike.

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Getestete Produkte in dieser Ausgabe

Scheinwerfer und Rücklichter: Axa Blueline 50-T, b+m Onefive T senso plus, b+m Fyre, b+m IQ-X, b+m Toplight View Permanent, Büchel Secu Forte, Büchel Vancouver, Cateye Gvolt 50, Contec Speed LED, Herrmans H-Flow, Knog Blinder Beam 300, Litecco Highlux.30, M-Wave Atlas K10, Spanninga Corona 40 Xdas, Spanninga Zircon 25, Supernova Airstream 2, Supernova E3 Pro 2, Trelock I-GO Sport, Trelock LS 710 Reego, Trelock LS 863; Fahrbericht: Nicolai Argon Ran-donneur; Mehr: radtouren-magazin.com

64Kohl und Spargel erwarten den ge-nussliebenden Radler in der flachen Landschaft Norddeutschlands.

58Auf glatten und flachen Wegen führt eine Route von Aachen nach Trier – auch über die Vennbahn.

18 Scheinwerfer & 6 Rücklichter

Im Test:

50

RADtouren 6 | 15 5

InhaltFo

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24Die Neuheiten 2016 sehen und ausprobieren wollten 45.870 Fach-besucher und 20.730 Besucher auf der Eurobike. Wir waren dabei.

Fokus 6 Die Reiseräder der Profis

Wir stellen weitgereiste Fahrräder und

ihre Fahrer vor.

Neuheiten 2016 24 trends 2016

Welche Neuheiten bringt 2016? Wir haben

uns auf der Eurobike informiert: Zum Bei-

spiel stehen Reiseräder wieder im Fokus

der größten Fahrradmesse der Welt

Reise-Spezial 16 Gran Canaria

Patrick Kunkel stellt Touren auf Gran

Canaria vor – mit dem E-Bike

38 Mallorca

Im Paradies für Rennradler kommen auch

Genussradler auf ihre Kosten

42 Zypern

Touristisch unerschlossene Regionen gibt

es auf der Insel der Sonne zu erkunden

44 Sardinien

Berge, Meer und Strand: Sardinien ist eine

Alternative zu Korsika und den Balearen

46 Sizilien

Zum Höhenmeter sammeln genau richtig:

zum Beispiel bei einer Fahrt auf den Ätna

48 Kreta

Mountainbike, Rennrad oder Trekkingbike:

für jedes Bike gibt es die richtige Strecke

Teile, Test und Technik 50 Im test: Scheinwerfer und Rücklichter

Es wird Zeit für Licht: Wir testen 11 Akku-,

7 Dynamoscheinwerfer und 6 Rücklichter

62 Fahrbericht: nicolai argon Randonneur

Ein schneller und leichter Randonneur im

Test – Touren ohne Gepäckträger

Service 12 Reise-tipps: termine und Medien

Interessante Termine und Buchtipps für

die kalte Jahreszeit

14 Wunderbar radelbar

Wo ist es wunderbar radelbar? Wir haben

die Umfrage ausgewertet

15 leserbriefe

Fragen, Sorgen Wünsche? Wir lassen

Leser zu Wort kommen

E-Bike 64 E-Bike-Reise: Grünkohl & Genuss

Genießertouren durch Norddeutschland

auf den Spuren von Kohl und Spargel

Reisen 58 Radreise: hohes Venn – Eifel

Über den Vennbahn-Radweg führte es

unseren Autor von Aachen nach Trier

70 Radreise: Bahn-Radroute Weser-lippe

Eine Reise von den Bremer Stadtmusikan-

ten bis zum Hermann bei Paderborn

76 Rundreise: havel

Es grünt und blüht im Havelland – nicht

nur auf der offiziellen Buga-Radroute

Rubriken 3 Editorial

10 news

Nachrichten aus der Fahrradwelt

56 Marktplatz

81 Kolumne

82 Vorschau/Impressum

Meinungssache: Christoph Brumme schreibt in der Kolumne über Fragen, die an-dere an Reisende stellen. S. 81

6/15RADtouren

Reise-spezial

RADtouren 6 | 1516

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GRan CanaRia

GRan CanaRia

RADtouren 6 | 15 17

Wer die grandiose schönheit Gran Canarias erleben will, braucht eine bärenstarke

Kondition – oder ein e-Bike. Denn flach fahren kann man hier nur auf dem schmalen

streifen land zwischen strand und Bergen. Dank pedelec können auch ungleich trai-

nierte paare das schroffe Vulkangebirge gemeinsam erkunden. Text & Fotos: Patrick Kunkel

Trends

RADtouren 6 | 1524

eurobike-nachbericht

Was 2016 bringt

neuheiTen 2016

RADtouren 6 | 15 25

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Die Wichtigsten trenDs:

Return of ReiseradRadreisen liegt im Trend. Mountainbiker brachte das Fatbike auf den

Geschmack des genussvollen Tourens. Rennradfahrern eröffnet das Gra-velbike neue Horizionte abseits befahrener Straßen. Das E-Bike ermöglicht Jeder und Jedem weite Touren. Dazu gibt es eine Menge neuer Taschen, die quasi jedes Rad zum Reiserad machen können.

Reifen heiratet RadEine tolle Entwicklung: Innovationen häufen sich bei Rei-

fen und Laufrädern, wo man sie sofort spürt. Die neue Reifengröße 27,5+ und das Fatbike bringen Dynamik in die Branche – und dem Radler Komfort. Schlauchlose Systeme machen schneller, Schläu-

che werden leichter, Gummimischungen besser. Und die Felgen werden endlich gezielt auf die Reifen abgestimmt.

Riemen ist etabliert Der Riemenantrieb ist kein Exot mehr. E-Bikes, Reiserä-

der selbst Kinderräder (Bild: Belter Trail) treibt der Zahnstrang mittlerweile selbstverständlich an. Positiv: Platzhirsch Gates wird dem mit neuen Varianten – auch für Reiseradler – gerecht. Und mit Continental und Haberstock gibt es zwei ernstzunehmende Alternativen.

Preise steigenDie Euroschwäche macht sich in der Dollar getriebenen Rad-

branche bemerkbar. Viele Hersteller gaben auf Nachfrage an, dass sie die Preise erhöhen müssen. Mit rund 10 % ist im Schnitt zu rechnen. Selbst bei preisbewussten Anbietern liegt ein komplettes Shimano Deore Trekkingrad dann schonmal bei 1.100 Euro. Übri-

gens betragen die Durschnittspreise je verkauftes Fahrrad 2015 laut VDZ rund 528 Euro und je E-Bike 2.100 Euro.

Unternehmen engagieren sich„Es ist einfach: Wenn man Geld mit dem Fahrrad verdient, sollte man den

Radverkehr auch fördern“. Das sagte Jeroen M. Snijders Blok, Vorstandsmitglied der Accell Group, die mit den Marken Koga, Winora, Haibike, Batavus und Sparta zu den größten Herstellern der Welt zählt. Grund für seine Aufforderung war die erste gemeinsame Lobby-Radtour des Cycling Industry Club. Im Morgengrauen tra-fen sich dabei über 150 Manager der Radbranche, um vom Bahnhof Friedrichshafen zur Messe zu radeln. Der Cycling Industry Club unterstützt den Europäischen Fahrradverband ECF finanziell – und nun erstmals auch mit einer öffentlichen Aktion.

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RadReise

RADtouren 6 | 1558

die eifel ist zu schön, als dass man sie als Radregion nur den Mountainbikern überlassen

sollte. aber kann man von aachen nach Trier mit dem Rad anstrengungsfrei über die

Höhenzüge der eifel fahren? Man kann! Unsere Tour ist so zusammengestellt, dass ein

gemütlicher Radfahrer auf einer wunderschönen strecke die ardennen- und eifelberge

locker überwindet – aufgelassene und befahrene Bahntrassen machen es möglich.

Von aachen nach Trier

Die Trasse der ehemaligen Venn-bahn, als europäischer Radweg des Jahres 2014 in Amsterdam

ausgezeichnet, erlaubt uns zunächst einen gemächlichen Anstieg ins Hohe Venn. Hin-ter dem belgischen Weywertz zweigt dann die frisch eingeweihte neue Trasse der Venn-Querbahn ab, auf der man überwiegend bergab in das Eifeler Kylltal rollen kann. Im weiteren Verlauf schließt der Kylltal-Radweg an, eine Vier-Sterne-Qualitätsroute des ADFC, die – begleitet vom Fluss und der Eisenbahnlinie – durch das idyllische Tal bis nach Trier führt. Bei Kyllburg gibt es zwar einen einzigen heftigen Anstieg, den kann man aber bei Bedarf mit der Bahn umfahren.

Kulturelle Highlights auf der Strecke sind natürlich die geschichtsträchtigen Städte Aachen und Trier am Anfang und am Ende der Radtour. Aber auch mittendrin gibt es interessante Orte mit historischem Hinter-grund, wie Kornelimünster, Monschau, Ge-rolstein und Kyllburg. Außerdem begegnet man immer wieder sehenswerten Burgen, Klöstern, Kirchen und Mühlen.

Auch die Landschaft ist abwechslungs-reich. Über Grenzen hinweg erleben wir die grüne und waldreiche Hügellandschaft der Eifel und das Monschauer Heckenland, be-vor wir in die unverfälschte Moorlandschaft des Hohen Venns eintauchen. In Richtung Eifel winden sich zahlreiche Fluss- und

Mühelos über das Hohe Venn zur Eifel

Text & Fotos: Hans Kothe

Eisenbahn- und Radwegtunnel vor Kyllburg.

HoHes Venn – eifel

RADtouren 6 | 15 59

AnReiseBahn: Aachen und auch Trier sind gut in

das deutsche Bahnnetz eingebunden.

Auto: Aachen erreicht man über die A4 von

Köln über die A52, A46, A44 vom Ruhrge-

biet. Von Köln sind es ca. 72 km, von Essen

ca. 125 km, von Hamburg ca. 485 km, von

Berlin und München ca. 650 km.

Abreise von Trier über die A1 und A48.

GefAhRene Route1. Aachen – Monschau 50 km

2. Monschau – Jünkerath 61 km

3. Jünkerath – Kyllburg 43 km

4. Kyllburg – Trier 57 km

Gesamt: 211 km

sehensweRtesAachen: Dom, Rathaus, Suermondt-Ludwig-

Museum, Louven-Museum, Zoll-Museum,

Aachener Printenmuseum; Kornelimüns-

ter: Historischer Ortskern, ehemalige

Reichsabtei; walheim: Kalköfen; Raeren (B):

Töpfereimuseum; Roetgen: größtes Dorf

Deutschlands; Lammersdorf: Bauernmu-

seum; Monschau: Fachwerk-Altstadt, Burg

Monschau, Museum Rotes Haus, Musik-

Museum, Senfmühle; Kalterherberg: Eifel-

dom, Kreuz im Venn, Draisinenstation; Büt-

genbach (B): Viadukt, Talsperre; Büllingen

(B): St. Eligius-Kirche, Rathaus; Jünkerath:

Eisenbahnmuseum; Birgel: Historische

Wassermühle; hillesheim: Stadtbefesti-

gung aus dem 13. Jahrhundert; Gerolstein:

Löwenburg, Erlöserkirche, Geopark; Pelm:

Kesselburg; Mürlenbach: Bertradaburg; st.

thomas: Klosteranlage; Kyllburg: Stiftskir-

che, Schloss Malberg; speicher: Heimat-

museum; fliessem: Römische Villa Otrang;

Gondorf: Eifelpark; trier: Porta Nigra, Dom

St. Peter, Hauptmarkt, Konstantin-Basilika,

Kaiserthermen, Karl-Marx-Haus

stRecKenchARAKteR & AusRüstunGVon Aachen aus steigt die Route moderat mit

unterschiedlichen Steigungsgraden an. Die

Strecke ist zumeist asphaltiert, Ausnahmen

bilden hier nur ein kurzes Stück vor Weywertz

sowie eine 7 Kilometer lange Schotterpiste

vor Büllingen. Man kann diesen Abschnitt

Infos Hohes Venn - EifelMühelos über das Hohe Venn zur Eifel

aber umfahren. Der sich anschließende Kyll-

talradweg ist fast überwiegend asphaltiert.

Er führt über Radwege, Nebenstraßen, Wirt-

schafts- und Waldwege. Ein Touren- oder ein

Trekkingrad mit einer Nabenschaltung reicht

für die Tour aus. Etwa die Hälfte der Strecke

führt über ehemalige Bahntrassen. Die Be-

schilderung ist exzellent.

unteRKunftAachen: hahner Mühle, Hahner Straße

73, 52076 Aachen, Tel.: (02408) 937 91 97,

hahner-mühle.de, sehr empfehlenswer-

te Unterkunft in unmittelbarer Nähe zum

Vennbahn-Radweg; hotel-Retaurant hül-

lenkrämer, Burtscheider Markt 8a, 52066

Aachen, Tel.: (02408) 588 50, brunnenhof-

aachen.de, DZ ab 75 Euro, bed+bike-Betrieb,

200 m von Vennbahn entfernt; Monschau:

hotel Royal, Stadtstraße 4-6, 52156 Mon-

schau, Tel.: (02472) 987 70, hotelroyal.de,

DZ ab 76 Euro, bed+bike-Betrieb; Birgel:

hotel Birgeler hof, Hauptstraße 31, 54587

Birgel, Tel.: (06597) 33 84, birgelerhof.de, DZ

ab 35 Euro p.P., gute Küche; Kyllburg: hotel

Pension Müller, Mühlengasse 3, 54655 Kyll-

burg, Tel.: (06563) 969 60, mueller-kyllburg.

de, DZ ab 38 Euro p.P., bed+bike-Betrieb.

Zu vielen Unterkünfte führen Hinweisschil-

der am Wegrand. Campingplätze gibt es in

Aachen, Monschau, Stadtkyll und Trier, Ju-

gendherbergen in Aachen, Monschau, Trier.

ReisefühReR & KARteneifel-Radmagazin: Bezug über Eifel Tou-

rismus (ET) GmbH, Kalvarienbergstraße 1,

54595 Prüm, eifel.info; Vennbahn-Radweg,

Verlag Esterbauer, 1:50.000, ISBN: 978-3-

85000-495-4, esterbauer.com, 13,90 Euro

GPsDownload des Tracks auf radtouren-maga-

zin.com, Webcode: atr615

Aachen-trier 6/15

tourencharakterLuxus Familie Fitness Abenteuer

streckenführungKultur Natur Wegqualität Wegweisung

211 km

Bachläufe durch kleine Täler und füllen ganze Talsperren. Vom oberen Kylltal her erreichen wir die Vulkaneifel mit den charakteristischen Dolomitfelsen. Ab Gerolstein wird das Tal enger, Wälder und Wiesen bieten dem Betrachter eine Postkartenidylle.

Von DeR KAiseRstADt AAchen ins hohe Venn

Unweit des Hauptbahnhofs der alten Krönungsstadt Aachen finden wir den Einstieg in die Vennbahn-Trasse, die uns bereits nach wenigen Kilometern über zwei imposante Viadukte führt. Von hier aus eröffnen sich herrliche Ausblicke in die weite Landschaft. Der Vennbahn-Radweg überquert in wei-ten Schleifen mehrfach die Staatsgren-ze zwischen Deutschland und Belgien. Vorbei an Kornelimünster mit dem ehe-maligen Kloster und Walheim mit sei-nem alten Bahnhof und den Loks und Waggons der ehemaligen Vennbahn, kommen wir zum Grenzort Roetgen. Hier machen wir eine erste Pause, denn wir können dem Angebot der belgischen Fritten nicht widerstehen.

RadReise

RADtouren 6 | 1570

Von den Bremer Stadtmusikanten zum HermannBahn-Radroute Weser-Lippe

Berühmte Denkmäler an Start und Ziel: Stadtmusikanten in Bremen und Hermann bei Paderborn.

Bahn-RadRoute WeseR-Lippe

RADtouren 6 | 15 71

Bremen und Paderborn bilden die Klammer der rund 335 Kilometer langen Radreise. Damit gehört diese Bahn-Radroute neben der Teu-

to Senne und dem Hellweg Weser zu den längsten ih-rer Art. Vom Start aus verläuft die familienfreundliche Tour zunächst durch Niedersachsen in den reizvollen Mühlenkreis Lübbecke und durch das Wittekindsland radelt man geradewegs in das Reich des streitlustigen Hermanns hinein.

Dunkler Forst hält dort im Teutoburger Wald so manch spannende Geschichte für den Radfahrer parat. Im sanften Wellenritt lässt sich dann das beschauliche Paderborner Land erkunden, wo die gleichnamige Stadt am Oberlauf der Lippe mit unzähligen Sehenswürdigkei-ten punktet. Erst einmal im Sattel animieren kulturelle Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke immer wieder dazu, die Hauptroute für Abstecher zu verlassen. Wobei die Hexenstadt Lemgo oder die Externsteine bei Horn/Holzhausen für uns im Nachhinein zu den Höhepunkten der Reise zählen.

PAukenschlAg in BRemen

Die ersten Krämer bestücken am Morgen schon ihren Stand auf dem berühmten Marktplatz in Bremen. Erste Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg in die gepflaster-ten Gassen der von der UNESCO ausgezeichneten Alt-stadt. Man sollte nicht gleich losradeln, sondern sich Zeit

nehmen, um die vielen Attraktionen zu besichtigen – wenigstens einen kleinen Teil davon. So beginnen wir unseren Rundgang an der Rolandstatue von 1404, Sinnbild für die hansestädtische Unabhän-

gigkeit. Dahinter reihen sich prächtige Bürgerhäuser aneinander, die vom Reichtum jener Zeit erzählen. Aber

was wäre Bremen ohne sein grandioses Rathaus? Einst im gotischen Stil erbaut, bekam es Anfang des 17. Jahr-hunderts noch eine üppige Renaissancefassade, die erah-nen lässt, welche Kunstschätze sich dahinter verbergen. Dort entstanden Meisterwerke aus Holz, wie die Wendel-treppe und das Portal zur Güldenkammer.

Direkt neben dem Rathaus steht der Dom St. Petri. Weit bekannter als die hohen Türme des sakralen Bau-werks ist eine kleine Statue ganz in der Nähe: die Bremer Stadtmusikanten. Davon künden die unzähligen Tou-risten, die sich eingefunden haben, um mit Esel, Hund, Katze und Hahn zu posieren. Die Gebrüder Grimm ver-liehen der tierischen Schicksalsgemeinschaft durch ihre Märchen Unsterblichkeit.

Am prächtigen Portal des Hauptbahnhofs satteln wir auf und radeln zielstrebig an die Weser. Abwechselnd sausen wir auf ebener Bahn durch Felder und Wiesen-landschaften Bassum entgegen. Dessen Entwicklung ist untrennbar mit der Abtei Stift verbunden. Deren Kirche stammt noch aus dem 13. Jahrhundert und ist damit eine der ältesten Backsteinkirchen in Norddeutschland.

Von den Bremer Stadtmusikanten zum Hermann

auf alten hansewegen führt die Bahn-Radroute Weser-Lippe von der traditionsreichen

Weserstadt Bremen hinein ins grüne herz des paderborner Landes. und das erwartet uns

dazwischen: neben wunderbaren Landschaften und so manch pulsierender stadt fährt auf

der Genusstour immer die Bahn parallel mit – für den Fall, dass die Beine müde werden

oder das Wetter verrücktspielt.

Text & Fotos: Klaus Herzmann

Weiter Himmel: Die Stre-cke ist weitgehend flach.