PROGRAMM Sonntag, 22. November 2020 17.00 & 19.00

Reformierte Kirche Arlesheim LA SERENISSIMA

Instrumentalmusik aus Venedig Benedetto Marcello Sinfonia für Streicher & Bc in D-Dur, SelM 776 1686-1739 Presto- Adagio- Presto (I-Vnm Cod.It. IV-252 (=9823)) Giovanni Battista Bassani Sonata à 3 für zwei Violinen, Violoncello & Bc in a-Moll 1647-1716 aus XII Sonate da Chiesa Op. 5 (1683) Allegro - Adagio.Piano – Allegro Antonio Vivaldi Concerto La Stravaganza Op. 4 Nr. 6 in d-Moll 1678-1741 aus Anne Dawson`s Book (1720) Allegro – Largo – Allegro Benedetto Marcello Sinfonia für Streicher & Bc in G-Dur, SelM 779 Presto – Largo – Presto GB-Lbl Add MS 31579 (I-Vc Fondo Carminati, Busta 9/Nr. 1) Antonio Vivaldi Sonata à violoncello solo e Basso in B-Dur, RV 46 Largo – Allegro – Largo – Largo Benedetto Marcello Sonata per Violino solo & Bc in g-Moll, SelM 745 Allegro ma non troppo – Andante – Menuette (Staatsbibliothek zu Berlin, D-B Mus.Ms. 13549) Tomaso Albinoni Sinfonia in G-Dur, T.Si 8 1671-1751 Allegro – Adagio – Allegro (Sächsische Landesbibliothek Dresden, D-Dl Mus.2199-N-3)

Ensemble La Floridiana Katharina Heutjer & Johannes Frisch, Barockviolinen Christoph Riedo, Barockviola Daniel Rosin, Barockcello Juan Sebastian Lima, Theorbe Nicoleta Paraschivescu, Cembalo & Leitung www.lafloridiana.com

La Serenissima «Im Sommer wird der St. Markusplatz und die benachbarten Plätze und Straßen bey Nacht so häufig besucht, als bey Tage. Die schöne Welt, Männer und Frauenzimmer von aller Art versammeln sich dann in den Kaffeehäusern. Man singt auf den öffentlichen Plätzen, in den Straßen, und auf den Kanälen. Die Kaufleute singen, wenn sie ihre Ware losschlagen, die Arbeitsleute singen, wenn sie von ihrer Arbeit gehen, und die Gondoliere singen, wenn sie ihre Herren erwarten. Der Hauptzug im Charakter der Nation ist Munterkeit, und Laune das charakteristische Merkmal ihrer Sprache.» Diese anschauliche Beschreibung entstammt den Mémoires (Paris, 1787) des venezianischen Librettisten Carlo Goldoni (1707-1793).

Das vielseitige Schaffen von Benedetto Marcello, nobile veneto, umfasst nicht nur zahlreiche Kompositionen unterschiedlicher Gattungen, sondern auch Gedichte, literarische Schriften sowie ein satirisches Pamphlet über die Missstände im Theater- und Opernbetrieb seiner Zeit (Il teatro alla moda, 1720). Im Unterschied zu Tomaso Albinoni, der vornehmlich in Venedig tätig war, ist Antonio Vivaldis Biographie von zahlreichen Reisen gezeichnet. Seine Kompositionen erfreuten sich zeitlebens einer grossen Verbreitung und regen Rezeption in Europa. Erst vor einigen Jahren wurde in England die Handschrift Anne Dowson’s Book (1720) entdeckt. Darin sind sieben Konzerte von Vivaldi, die er ursprünglich für Solovioline und Streicher komponiert hatte, für Cembalo oder Orgel bearbeitet. Giovanni Battista Bassani erhielt seine Ausbildung in Venedig wahrscheinlich bei Giovanni Legrenzi. Seine Opera Quinta, aus der heute die «Sonata à 3» in a-Moll erklingt war sehr beliebt und wurde zwischen 1683 und 1708 vier Mal in Bologna, Antwerpen und Amsterdam nachgedruckt. Das Ensemble LA FLORIDIANA wurde 2011 von Nicoleta Paraschivescu gegründet. Den Anstoss dafür gaben zahlreiche Musikhandschriften von bisher unbekannten Werken des 18. Jahrhunderts, die sie mit Begeisterung und Hartnäckigkeit in Bibliotheken und Privatsammlungen aufspürte. Die beiden CD-Aufnahmen des Ensembles mit Nuria Rial und Anna Bonitatibus (dhm) mit Werken der Haydn-Schülerin Marianna Martines (1744-1812) wurden für den International Classical Music Award nominiert. Je nach Programm tritt das Ensemble in unterschiedlicher Besetzung auf. Namengebend für das Ensemble ist die Villa Floridiana, die König Ferdinand IV. 1815 als prächtige Sommerresidenz auf einem Hügel über Neapel erbauen liess. www.lafloridiana.com

Nicoleta Paraschivescu

Von jeher war Venedig ein Magnet für Reisende, Kunstliebhaber und vor allem für Musiker aus ganz Europa. Die Musik spielte eine wichtige Rolle nicht nur in den zahlreichen Kirchen, sondern auch im gesellschaftlich-politischen Leben der Stadt. ¬ Venedig, G. B. Pasquali, 1751, Veduta nach Canaletto.