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Patienteninformation Rehabilitation für Cochlear-Implantat- Träger Helios Kliniken Bad Grönenbach Fachbereich „Klinik Am Stiftsberg“ Anfahrt mit dem Auto: Über die A 7 (Ulm-Kempten) bis zur Ausfahrt Bad Grönenbach, dann bis zur Ortsmitte, von dort ist die Klinik ausgeschildert. Anfahrt mit der Bahn: Anreise über Memmingen Bahnhof und Weiter- fahrt mit dem öffentlichen Bus direkt zur Klinik. Helios Kliniken Bad Grönenbach Fachbereich „Klinik Am Stiftsberg“ Sebastian-Kneipp-Allee 3-5 87730 Bad Grönenbach T +49 (8334) 981-100 F +49 (8334) 981-599 [email protected] www.helios-gesundheit.de/bad-groenenbach impressum Verleger: Helios Kliniken Bad Grönenbach Sebastian-Kneipp-Allee 3-5, 87730 Bad Grönenbach Druck: Tapper GmbH Gutenbergstr. 1, 23611 Bad Schwartau Revisions-Nr. 001/2017 www.helios-gesundheit.de

Rehabilitation für Cochlear-Implantat- Träger...für Cochlear-Implant-Träger erfolgte Ende der 90-ziger Jahre in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der HNO-Universitätsklinik in Freiburg

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Page 1: Rehabilitation für Cochlear-Implantat- Träger...für Cochlear-Implant-Träger erfolgte Ende der 90-ziger Jahre in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der HNO-Universitätsklinik in Freiburg

Patienteninformation

Rehabilitation für Cochlear-Implantat-Träger —

Helios Kliniken Bad Grönenbach Fachbereich „Klinik Am Stiftsberg“

Anfahrt mit dem Auto:Über die A 7 (Ulm-Kempten) bis zur Ausfahrt Bad Grönenbach, dann bis zur Ortsmitte, von dort ist die Klinik ausgeschildert.

Anfahrt mit der Bahn:Anreise über Memmingen Bahnhof und Weiter-fahrt mit dem ö�entlichen Bus direkt zur Klinik.

Helios Kliniken Bad Grönenbach Fachbereich „Klinik Am Stiftsberg“ —

Sebastian-Kneipp-Allee 3-5 87730 Bad Grönenbach

T +49 (8334) 981-100 F +49 (8334) 981-599 [email protected] www.helios-gesundheit.de/bad-groenenbach

impressum Verleger: Helios Kliniken Bad Grönenbach Sebastian-Kneipp-Allee 3-5, 87730 Bad GrönenbachDruck: Tapper GmbH Gutenbergstr. 1, 23611 Bad Schwartau

Revisions-Nr. 001/2017 www.helios-gesundheit.de

Page 2: Rehabilitation für Cochlear-Implantat- Träger...für Cochlear-Implant-Träger erfolgte Ende der 90-ziger Jahre in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der HNO-Universitätsklinik in Freiburg

Rehabilitation für Cochlear-Implantat-Träger (Erwachsene) —Die Konzeption einer speziellen Rehabilitationfür Cochlear-Implant-Träger erfolgte Ende der 90-ziger Jahre in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der HNO-Universitätsklinik in Freiburg (Direktor: Prof. Dr. Laszig), der HNO-Abteilung der Landeskrankenanstalten Salzburg (ehem. Direktor: Prof. Dr. Albegger), der HNO-Klinik der Medizinischen Hoch-schule Hannover (Direktor: Prof. Dr. Lenarz) und Vertretern der CI-Träger Selbsthilfe-Organisationen in Deutschland (Frau Herzogenrath, Frau und Herr Hermann) und Österreich (Herr Wimmer).

Indikationen zur Rehabilitation—Bei vielen Menschen mit einer Ertaubung odereiner an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeitkann unter bestimmten medizinischen undsozialen Voraussetzungen durch eine Cochlear-Implantation eine Hörfähigkeit in unterschied-lichem Grad wiederhergestellt werden.Das Ausmaß des Erfolges einer CI-Implantation hängt dabei einerseits von den medizinischen und technischen Voraussetzungen vor und bei derImplantation ab, z.B. Dauer der Ertaubung vorImplantation oder anatomischen Gegebenheiten im Innenohr (Schnecke). Andererseits ist unbe-stritten, dass das anschließende Hörtraining den entscheidenden Parameter bei der Anpassungund Ausnutzung der Möglichkeiten des Sprach-prozessors darstellt. Während ein Teil der Pati-enten durch ambulante logopädische Therapie postoperativ und die akustischen Herausforde-rungen des Alltags eine gute Rehabilitation er-fährt, gelingt anderen CI-Trägern dies nicht auf Anhieb.Insbesondere

– bei älteren Menschen,– bei längerer Dauer der hochgradigen

Hörbehinderung vor Implantation,– bei Menschen, für die die deutsche Sprache

nicht die Muttersprache ist sowie– bei Mehrfachbehinderten

sind intensives Training sowie ein individueller abgestimmter Therapieplan Voraussetzungen, um die Möglichkeiten zur verbesserten underleichterten Kommunikation nach derImplantation ausschöpfen zu können.

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Eine zweite Notwendigkeit der Rehabilitation stellt die Tatsache dar, dem CI-Träger realistische Möglichkeiten der CI-Funktion aufzuzeigen. Dabei müssen manchmal auch Hoffnungen und Wünsche, die mit der Implantation verbunden waren, von erreichbaren Fortschritten und Zielen beim Verstehen abgegrenzt werden. Häufig re-lativiert sich die eigene Erwartung auch durch den Vergleich mit anderen CI-Trägern. So wird nicht jeder nach einer CI-Implantation in einer bestimmten Zeit dieselben Möglichkeiten in der Verbesserung der Kommunikation mit dem CI erfahren können, weil vor der Implantation auch die Voraussetzungen gänzlich unterschiedlich waren. So kann ein CI-Träger schnell wieder tele-fonieren, ein anderer vielleicht sogar Musik hören oder selbst ein Instrument spielen, während ein dritter sich beim offenen Sprachverständnis noch schwer tut. Hier die individuellen Mög-lichkeiten des Einzelnen zu schulen und zu ver-bessern ist Aufgabe und gleichzeitig wichtiger Therapieinhalt der CI-Rehabilitation.Viele CI-Trägerinnen/-Träger berichten darüber hinaus über eine große Erwartungshaltung ihrer Umgebung, mit der sie nach der Implantation konfrontiert werden. „Du hast doch jetzt ein CI,

Die Sporttherapie ist ein wesentliches Therapie- element des Fachbereiches „Klinik Am Stiftsberg“.

da kannst Du doch wieder hören“, bedeutet meist das Ende der Rücksichtnahme von Angehörigen und Kollegen. Auch nach der Implantation sind CI-Träger aber nicht „gut“hörend oder -versteh- end, sondern werden weiterhin auf eigene Fähig-keiten wie Mundabsehen sowie Unterstützung durch Mundbild, Mimik und Gestik der Kom-munikations-Partner angewiesen sein. Deshalb möchten wir den Betroffenen auch helfen, Ihre Möglichkeiten und Grenzen neu zu definieren. Konflikte, die sich aus der übersteigerten Erwar-tung Ihrer Umgebung und resultierender Abnah-me der Rücksicht ergeben, sollen angesprochen und Lösungswege entwickelt werden. Aufgrund der Erfahrungen mit Möglichkeiten und Grenzen einerseits der technischen Seite der Sprachpro-zessoranpassung und andererseits bei seinen so-zialen Kontakten, schwanken viele CI-Träger nach der Implantation häufig zwischen Euphorie und Resignation. Prinzipiell gibt es keinen „besten“ Zeitpunkt nach der Implantation für eine CI-Reha. Als häufig gewählter und auch nachvollziehba-rer sinnvoller Zeitpunkt hat sich ein Abstand von einigen Monaten zur ersten Sprachprozessor-An-passung bewährt. Aber auch eine Teilnahme nach einigen Jahren zum „Feintuning“ erscheint zu einer weiteren Verbesserung der Möglichkeiten in der Nutzung des Cochlear-Implants zu führen. Am Ende bleibt es immer eine individuelle Ent-scheidung des Betroffenen, seines Umfeldes und der ihn betreuenden Therapeuten über eine sol-che CI-Reha eine verbesserte Ausschöpfung der Möglichkeiten des Implantates zu versuchen.

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Therapie-Schwerpunkte der Rehabilitation —Wesentlicher Inhalt der Rehabilitation ist das logopädische Einzel- und Kleingruppen-Training (max. 7 Patienten). Dabei sollen die Kommuni-kationsmöglichkeiten, z.B. beim Telefonieren, in Gruppengesprächen und bestimmten Alltags-situationen, verbessert werden. Hierfür wurden Kooperationen mit einem CI-erfahrenen Logopä-den der HNO-Abteilung der Landeskrankenan-stalten Salzburg sowie einer Audiotherapeutin aus Würzburg vereinbart, die für die Zeit der CI-Rehabilitationen nach Bad Grönenbach kommen. Zweiter Schwerpunkt der Maßnahme ist ein spezielles Kommunikations-Training. Darüber hinaus bieten die Hersteller eine umfassende technische Beratung wie auch eine Sprachprozessor-Überprüfung an. Spezifische Inhalte der CI-Rehabilitation sind:

– Einzeltraining mit dem Logopäden/Audiotherapeuten

– Kommunikations-Training in Kleingruppen durch erfahrene Logopäden/Audiotherapeuten

– Erlernen von Strategien zur Hörtaktik durch spezielles Hörtraining

– Beratung durch Vertreter von CI-Selbsthilfe-Gruppen

– technische Beratung und Überprüfung der Einstellung des Sprachprozessors durch Vertreter der Implantationsfirmen

– Bearbeitung von Konfliktfeldern, die sich aus der Hörschädigung selbst oder nach der Coch-lear-Implantation ergeben haben, mit Psycho-logen und Sozialarbeitern

– Beratung bei wichtigen sozialen Fragen durch einen Sozialarbeiter

Wichtig ist, dass der Betroffene in der Klinik Übungen lernt, die er zu Hause selbst fortführen kann, um einen nachhaltigen Therapieeffekt zu gewährleisten.

In Kleingruppen sollen während der Therapie die Kommunikationsmöglichkeiten verbessert werden.

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Im Team des Fachbereiches „Klinik Am Stiftsberg“ werden Sie während Ihres Aufenthaltes von einer Vielzahl qualifizierter Mitarbeiter unterschied-lichster Fachrichtungen betreut. Die Mitarbeiter wissen um die Erfordernisse eines deutlichen Mundbildes bei guten Lichtverhältnissen, viele können unterstützend die lautsprachbegleitende Gebärde benutzen. Erfahrene Ärzte (Internist, HNO-Arzt, Kardiologe, Allgemeinmediziner), Diplom-Psychologen und Psychotherapeuten, Bewegungs- und Sportthera-peuten, Krankengymnasten, Heilpädagogen, Sozi-alarbeiter, Physiotherapeuten, Ernährungsberater und Krankenpflege-Personal bemühen sich mit Ihnen, einen individuell auf Ihre Bedürfnisse abge-stimmten Therapieplan zu erstellen, die Ziele der Rehabilitation umzusetzen und zu erreichen.

Therapie-Ziele der Rehabilitation für CI-Träger —Das Ziel der Rehabilitation für CI-Trägerinnen/ -Träger ist, dass jeder Einzelne seine individuellen Möglichkeiten durch die Implantation erfährt und in Zukunft selbst daran mitarbeitet, diese voll auszuschöpfen. Andererseits sollen übertriebene Erwartungen vor einem realistischen Hintergrund relativiert und erlebte Enttäuschungen in eine neue Motivation umgelenkt werden. Auf Wunsch kann die Einbeziehung von Angehörigen oder von Mitarbeitern berufsbegleitender Dienste, Hauptfürsorgestellen sowie Sozialdiensten für Hörgeschädigte die Wiedereingliederung ins private und berufliche Umfeld erleichtern.

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Noch mehr Fragen? —Wenn noch Fragen offen geblieben sind oder Sie weitere Informationen oder Auskünfte zum Fachbereich „Klinik Am Stifts-berg“ oder zu den Terminen der Schwerpunkt- Rehabilitationen für CI-Träger wünschen, so wenden Sie sich bitte an:

Helios Kliniken Bad Grönenbach Fachbereich „Klinik Am Stiftsberg“ —

Sebastian-Kneipp-Allee 3-587730 Bad Grönenbach

T +49 (8334) 981-100T +49 (8334) 981-599

[email protected] www.helios-gesundheit.de/bad-groenenbach