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Risiken des Beraters bei Überschuldung/Zahlungsunfähigkeit des Klienten
Vortrag von RA Dr. Franz Krainer vom 29.04.2014 in der Kammer der Wirtschaftstreuhänder
Ab welchem Zeitpunkt besteht Handlungsbedarf für den Berater:
• Liquiditätsengpass / Zahlungsstockung
Verbindlichkeiten werden nicht innerhalb des Zahlungsziels bedient.
• § 66 IO - Zahlungsunfähigkeit vom Gesetzgeber nicht klar definiert. Möglich sowohl bei Einzelunternehmen; Personengesellschaften, kann auch bei der GmbH vorkommen)
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Wird insbesondere vermutet bei:
– Einstellen der Zahlungen
– Andrängen der Gläubiger ist nicht Voraussetzung
– Zahlungsfähigkeit wird nicht angenommen, wenn einzelne Gläubiger ganz oder teilweise befriedigt werden
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• § 67 IO - Überschuldung (juristische Personen; Verlässe)
Abgehen vom statischen Überschuldungsbegriff zum dynamischen Überschuldungsbegriff
Zweistufiges Verfahren:
I. StatusBewertung zu Liquidationswerten (OGH SZ 259/216)
Berücksichtigung Zerschlagungsintensität / Geschwindigkeit
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Keine Bindung an Wertansätze Jahresabschluss; Aufdeckung stiller Reserven; Verbindlichkeiten für díe Rangrücktrittserklärungen vorliegen sind nicht zu passivieren
Bewertung zu wahrscheinlichen Veräußerungserlösen
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Nur „buchmäßige oder bilanzielle Überschuldung“ reicht nicht aus
Wenn Status positiv keine weiteren Schritte notwendig
Wenn Status negativ Fortbestehensprognose notwendig
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Fortbestehensprognose:
• Zu erstellen von Organen der Gesellschaft
• Gutachter von außen zuziehen/zur
Haftungsentlastung
• nur bei lebenden Unternehmen möglich
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Verpflichtend bei negativem
Eigenkapital gem. § 225 Abs. 1 UGB
Ziel -> Erhaltung Zahlungsfähigkeit
Prüfungszeitraum aktueller
Bilanzstichtag plus 1 ½ - 2 Jahre.
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» § 225 UGB Vorschriften zu einzelnen Posten der Bilanz (1) Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht, so lautet dieser Posten „negatives Eigenkapital“. Im Anhang ist zu erläutern, ob eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts vorliegt. (BGBl 1996/304).(2) Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind in der Regel als solche jeweils gesondert auszuweisen. Werden sie unter anderen Posten ausgewiesen, so ist dies zu vermerken (BGBl 1996/304)(3) Der Betrag der Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr ist bei jedem gesondert ausgewiesenen Posten in der Bilanz anzumerken oder im Anhang anzugeben. Sind unter dem Posten „sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände“ Erträge enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden, so müssen diese Beträge , soweit sie wesentlich sind, im Anhang erläutert werden.(4) Wechsel dürfen als Wertpapiere nur ausgewiesen werden, wenn dem Unternehmen nicht die der Ausstellung zugrunde liegende Forderung zusteht; anderenfalls ist bei Forderungen die wechselmäßige Verbriefung im Anhang anzugeben. (5) Eigene Anteile, Anteile an herrschenden oder mit Mehrheit beteiligten Unternehmen sind je nach ihrer Zweckbestimmung im Anlagevermögen oder im Umlaufvermögen in einem gesonderten Posten „eigene Anteile, Anteile an herrschenden oder mit Mehrheit beteiligten Unternehmen“ auszuweisen. In gleicher Höhe ist auf der Passivseite eine Rücklage gesondert auszuweisen. Diese Rücklage darf durch Umwidmung frei verfügbarer Kapital- und Gewinnrücklagen gebildet werden, soweit diese einen Verlustvortrag übersteigen. Sie ist insoweit aufzulösen, als diese Anteile aus dem Vermögen ausgeschieden oder für sie ein niedrigerer Betrag angesetzt wird“. (BGBl 1996/304)(6)
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Erstellung ex ante, daher keine absolute Gewissheit.Auch laut OGH nur überwiegende Wahrscheinlichkeit
Grundlagen Prognose:1. Unternehmenskonzept2. Planbilanz und Plan GuV / Finanzplan3. Erstellung Prognose
Überschuldung nur dann wenn kumulativ Status
negativ und keine positive Fortbestehensprognose
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Bei positiver Fortbestehensprognose:
Indiz für Nichtvorliegen insolvenzrechtlich bedeutender Überschuldung
Neuerstellung Status mit „optimistischeren
Werten“ an Stelle von Zerschlagungswerten
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Prüfung going concern Prämissen durch
Abschlußprüfer
bei Bedenken gegen positive Prognose kein uneingeschränktes Testat
§ 272 Abs. 2 UBG (Redepflicht)
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§ 272 UGB Abs. 2 Vorlagepflicht, Auskunftsrecht(1)
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft haben dem Abschlussprüfer den Jahresabschluss und den Lagebericht unverzüglich nach der Aufstellung vorzulegen. Sie haben ihm zu gestatten, die Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie die Vermögensgegenstände und Schulden zu prüfen. (2) Der Abschlussprüfer kann von den gesetzlichen Vertretern alle Aufklärungen und Nachweise verlangen, die er für eine sorgfältige Prüfung als notwendig ansieht. Er hat diese Rechte sowie die gemäß Abs. 1 auch schon vor Aufstellung des Jahresabschlusses. Soweit er es für eine sorgfältige Prüfung als notwendig ansieht, hat der Abschlussprüfer diese Rechte auch gegenüber Mutter- und Tochterunternehmen.(3) Die gesetzlichen Vertreter einer Gesellschaft, die einen Konzernabschluss aufzustellen hat, haben dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht, die Jahresabschlüsse, Lageberichte und, wenn eine Prüfung stattgefunden hat, die Prüfungsberichte des Mutterunternehmens und der Tochterunternehmen vorzulegen. Der Abschlussprüfer hat die Rechte gemäß Abs. 1 und Abs. 2 bei dem Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen, die Rechte gemäß Abs. 2 auch gegenüber den Abschlussprüfern des Mutterunternehmens und der Tochterunternehmen.
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Zusammenfassung:
Krise ist
a) Zahlungsunfähigkeit (§66 IO)
b) Überschuldung (§ 67 IO)
c) Erfüllung URG Kriterien
Eigenmittelquote geringer als 8%
Schuldentilgungsdauer länger als 15 Jahre
( §§ 23, 24 URG)
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Unternehmensreorganisationsgesetz
- Bilanzkennzahlen
Notwendig wenn:a) Eigenmittelquote geringer als
8%
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b) Schuldentilgungsdauer länger als 15 Jahre
Antrag bei Gerichtshof I. Instanz
Reorganisationsplan
Während Reorganisation keine Anfechtung
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Eigenkapitalersatzrecht zieht nicht während Reorganisationsmaßnahmen
Haftung Organe bis € 72.672.83 gegenüber juristischer Person, wenn Kriterien Eigenmittelquote / Schuldungsdauer 2 Jahre vor Konkurs gem. Abschlussprüfer erfüllt.
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Voraussetzung Reorganisationsverfahren
- positive Fortbestehensprognose
- kein Insolvenzgrund
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• Eigenkapitalersatzrecht (EKEG)Rangrücktrittserklärung sonst Passivierung im StatusDas EKEG ist am 01.02.2003 in Kraft getreten.
• Anzuwenden bei :– Gewährung von Kredit in der Krise durch
Gesellschafter.
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– Auszahlung von Zinsen auf gewährte Darlehen an Gesellschafter in der Krise.
– Maßgeblich ist der Zeitpunkt des Entstehens der Kreditunwürdigkeit.
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• Kreditunwürdigkeit liegt vor, wenn von dritter Seite kein Kredit zu marktüblichen Bedingungen gewährt wird.
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– Rechtsfolgen:
• Rückzahlung kann nicht verlangt werden
• Regressrecht des Gesellschafters gegen die Gesellschaft bei Verwertung von Sicherheiten, die er einem Gläubiger gegeben hat, kann solange nicht geltend gemacht werden, bis GmbH wieder kreditwürdig
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• Im Konkurs werden die übrigen Gläubiger vorrangig befriedigt
• Erstattungsanspruch der GmbH gegen den Gesellschafter und den Geschäftsführer wenn eigenkapitalersetzende Leistungen an den Gesellschafter zurückbezahlt wurden
Frist: 5 Jahre ab Zahlung
– Gilt für:a) Kapitalgesellschaftenb) Genossenschaft mbHC) GmbH & Co KG
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• § 69 Abs. 2 IO – Insolvenzeröffnung
Maximal 60 Tagesfrist nach Eintritt
Zahlungsunfähigkeit.
• Verbot des Eingehens neuer Verpflichtungen
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• Verbot der Zahlung von Altschulden
Verpflichtung zur Antragstellung durch:
- Inhaber Einzelfirma
- persönlich haftende Gesellschafter
- Liquidatoren
- Organe juristische Person
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Folgen einer verspäteten
Insolvenzanmeldung
• § 159 StGB grob fahrlässige
Beeinträchtigung von
Gläubigerinteressen
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§ 159 StGB Grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen
§ 159. (1) Wer grob fahrlässig seine Zahlungsunfähigkeit dadurch herbeiführt, dass er kridaträchtig handelt (Abs. 5), ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr zu bestrafen.(2) Ebenso ist zu bestrafen, wer in Kenntnis oder fahrlässiger Unkenntnis seiner Zahlungsunfähigkeit grob fahrlässig die Befriedigung wenigstens eines seiner Gläubiger dadurch vereitelt oder schmälert, dass er nach Abs. 5 kridaträchtig handelt.(3) Ebenso ist zu bestrafen, wer grob fahrlässig seine wirtschaftliche Lage durch kridaträchtiges Handeln (Abs. 5) derart beeinträchtigt, dass Zahlungsunfähigkeit eingetreten wäre, wenn nicht von einer oder mehreren Gebietskörperschaften ohne Verpflichtung hiezu unmittelbar oder mittelbar Zuwendungen erbracht, vergleichbare Maßnahmen getroffen oder Zuwendungen oder vergleichbare Maßnahmen anderer veranlasst worden wären.(4) Mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren ist zu bestrafen, wer1. im Fall des Abs. 1 einen 800 000 Euro übersteigenden Befriedigungsausfall seiner Gläubiger oder wenigstens eines von ihnen bewirkt,2. im Fall des Abs. 2 einen 800 000 Euro übersteigenden zusätzlichen Befriedigungsausfall seiner Gläubiger oder wenigstens eines von ihnen bewirkt oder3. durch eine der in den Abs. 1 oder 2 mit Strafe bedrohten Handlungen die wirtschaftliche Existenz vieler Menschen schädigt oder im Fall des Abs. 3 geschädigt hätte.(5)
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Kridaträchtig handelt, wer entgegen Grundsätzen ordentlichen Wirtschaftens1.
einen bedeutenden Bestandteil seines Vermögens zerstört, beschädigt,
unbrauchbar macht, verschleudert oder verschenkt,2. durch ein
außergewöhnlich gewagtes Geschäft, das nicht zu seinem gewöhnlichen
Wirtschaftsbetrieb gehört, durch Spiel oder Wette übermäßig hohe Beträge
ausgibt,3. übermäßigen, mit seinen Vermögensverhältnissen oder seiner
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in auffallendem Widerspruch stehenden
Aufwand treibt,4. Geschäftsbücher oder geschäftliche Aufzeichnungen zu
führen unterlässt oder so führt, dass ein zeitnaher Überblick über seine
wahre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich erschwert wird, oder
sonstige geeignete und erforderliche Kontrollmaßnahmen, die ihm einen
solchen Überblick verschaffen, unterlässt oder5. Jahresabschlüsse, zu deren
Erstellung er verpflichtet ist, zu erstellen unterlässt oder auf eine solche Weise
oder so spät erstellt, dass ein zeitnaher Überblick über seine wahre
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich erschwert wird.
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• § 25 GmbH Gesetz Geschäftsführerhaftung
- Sorgfalt ordentlicher Geschäftsmann
- Fähigkeiten und Kenntnisse für den
Geschäftszweig
- Kaufmännische Kenntnis und Vertrautheit
mit Grundsätzen des
Gesellschaftsrechts
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• § 33 GmbH Gesetz Aufsichtsrat GmbH
Kontrollverpflichtung, keine Einmischung ins
operative Geschäft
• § 84 Aktiengesetz Vorstand
- Weisungsfreiheit
§§ 70 ff AktG
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• Geschäftsführerhaftung
- Anspruch auf Schadenersatz
- Verstoß gegen Schutzgesetze § 156 ff StGB
§ 69 IO
- persönliche Haftung / Durchgriffshaftung
bei Kenntnis Zahlungsunfähigkeit
- für schuldhafte Rückzahlung
eigenkapitalersetzender Darlehen in der Krise /
Solidarhaftung mit Gesellschafter
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• Haftung für Steuerschulden und Sozialversicherungs-verbindlichkeiten bei schuldhafter Pflichtverletzung
- § 9, § 80 ff. BAO sowie § 67 Abs. 10 ASVG Befreiung bei Gleichbehandlung
- § 153c StGB Nichtabführung der Arbeitnehmeranteile (Treuhänderfunktion)
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• Haftung für den Differenzschaden bei
Insolvenzverschleppung
- Eingehen von Verbindlichkeiten nach
Eintritt Zahlungsunfähigkeit
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BAO
§ 9.(1) Die in den §§ 80 ff. bezeichneten Vertreter haften neben den durch sie vertretenen Abgabepflichtigen für die diese treffenden Abgaben insoweit, als die Abgaben infolge schuldhafter Verletzung der den Vertretern auferlegten Pflichten nicht eingebracht werden können. (2) Notare, Rechtsanwälte und Wirtschaftstreuhänder haften wegen Handlungen, die sie in Ausübung ihres Berufes bei der Beratung in Abgabensachen vorgenommen haben, gemäß Abs. 1 nur dann, wenn diese Handlungen eine Verletzung ihrer Berufspflichten enthalten. Ob eine solche Verletzung der Berufspflichten vorliegt, ist auf Anzeige der Abgabenbehörde im Disziplinarverfahren zu entscheiden.
Haftung für Beitragsschuldigkeiten
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§ 80. BAO
(1) Die zur Vertretung juristischer Personen berufenen Personen und die gesetzlichen Vertreter natürlicher Personen haben alle Pflichten zu erfüllen, die den von ihnen Vertretenen obliegen, und sind befugt, die diesen zustehenden Rechte wahrzunehmen. Sie haben insbesondere dafür zu sorgen, dass die Abgaben aus den Mitteln, die sie verwalten, entrichtet werden. (2) Steht eine Vermögensverwaltung anderen Personen als den Eigentümern des Vermögens oder deren gesetzlichen Vertretern zu, so haben die Vermögensverwalter, soweit ihre Verwaltung reicht, die im Abs. 1 bezeichneten Pflichten und Befugnisse. (3) Vertreter (Abs. 1) der aufgelösten Gesellschaft mitbeschränkter Haftung nach Beendigung der Liquidation ist, wer nach§ 93 Abs. 3 GmbHG zur Aufbewahrung der Bücher und Schriften der auf gelösten Gesellschaft verpflichtet ist oder zuletzt verpflichtet war.
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ASVG§ 67.
(1) Wenn mehrere Dienstgeber im Einvernehmen dieselbe Person, wenn auch gegen gesondertes Entgelt, in einer die Pflichtversicherung begründenden Weise beschäftigen, haften sie zur ungeteilten Hand für die Beiträge, denen das Gesamtentgelt zugrunde zu legen ist. (2) Dienstgeber, die auf gemeinsame Rechnung einen Betrieb führen, haften zur ungeteilten Hand für die anlässlich dieser Betriebsführung auflaufenden Beiträge, gleichviel, ob sie die Arbeiten nach einemeinheitlichen Plan gemeinsam durchführen (Mitunternehmer) oder ob jeder von ihnen einen bestimmten Teil der gesamten Arbeiten selbständig durchführt (Teilunternehmer). (3) Fällt einem anderen als dem Dienstgeber die wirtschaftliche Gefahr des Betriebes (der Verwaltung, des Haushaltes, der Tätigkeit)oder der erzielte Gewinn vorwiegend zu, so haften beide zur ungeteilten Hand für die fällig gewordenen Beiträge. (BGBl. Nr.13/1962, Art. I Z 32) - 1.1.1962. (4) Wird ein Betrieb übereignet, so haftet der Erwerber für Beiträge, die sein Vorgänger zu zahlen gehabt hätte, unbeschadet der fortdauernden Haftung des Vorgängers sowie der Haftung des Betriebsnachfolgers nach § 1409 ABGB unter Bedachtnahme auf § 1409aABGB und der Haftung des Erwerbers nach § 25 des Handelsgesetzbuches für die Zeit von höchstens zwölf Monaten vom Tag des Erwerbes zurückgerechnet. Im Fall einer Anfrage beim Versicherungsträgerhaftet er jedoch nur mit dem Betrag, der ihm als Rückstand ausgewiesen worden ist. (BGBl. Nr. 111/1986, Art. I Z 21 lit. a) -1.1.1986. (5) Abs. 4 gilt nicht bei einem Erwerb im Zuge eines Vollstreckungsverfahrens, bei einem Erwerb aus einer Konkursmasse, im Wege des Ausgleichsverfahrens (auch des fortgesetzten Verfahrens)oder der Überwachung des Schuldners durch Sachwalter der Gläubiger.(BGBl. Nr. 111/1986, Art. I Z 21 lit. b) - 1.1.1986; (BGBl. Nr.411/1996, Art. I Z 73) - 1.8.1996. (6) Geht der Betrieb auf 1. einen Angehörigen des Betriebsvorgängers gemäß Abs. 7, 2. eine am Betrieb des Vorgängers wesentlich beteiligte Persongemäß Abs. 8 oder 3. eine Person mit wesentlichem Einfluss auf die Geschäftsführung des Betriebsvorgängers (zB Geschäftsführer, leitender Angestellter, Prokurist),über, so haftet dieser Betriebsnachfolger ohne Rücksicht auf das dem Betriebsübergang zugrunde liegende Rechtsgeschäft wie ein Erwerbergemäß Abs. 4, solange er nicht nachweist, dass er die Beitragsschulden nicht kannte bzw. trotz seiner Stellung im Betrieb des Vorgängers nicht kennen konnte. (BGBl. Nr. 111/1986, Art. I Z 21 lit. b) -1.1.1986.
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(7) Angehörige gemäß Abs. 6 Z 1 sind: 1. der Ehegatte; 2. die Verwandten in gerader Linie und die Verwandten zweiten und dritten Grades in der Seitenlinie, und zwar auch dann, wenn die Verwandtschaft auf einer unehelichen Geburt beruht; 3. die Verschwägerten in gerader Linie und die Verschwägerten zweiten Grades in der Seitenlinie, und zwar auch dann, wenn die Schwägerschaft auf einer unehelichen Geburt beruht; 4. die Wahl(Pflege)eltern und die Wahl(Pflege)kinder; 5. der Lebensgefährte; 6. unbeschadet der Z 2 die im § 32 Abs. 2 der Konkursordnung genannten Personen. (BGBl. Nr. 111/1986, Art. I Z 21 lit. b) -1.1.1986. (8) Eine Person ist an einem Betrieb wesentlich beteiligt, wenn sie zu mehr als einem Viertel Anteil am Betriebskapital hat. Bei der Beurteilung des Anteiles am Betriebskapital ist der wahre wirtschaftliche Gehalt und nicht die äußere Erscheinungsform des Sachverhaltes maßgebend.
Die §§ 22 bis 24 der Bundesabgabenordnung sind sinngemäß anzuwenden. (BGBl. Nr. 111/1986, Art. I Z 21 lit. b) -1.1.1986. (9) Stehen Wirtschaftsgüter, die einem Betrieb dienen, nicht im Eigentum des Betriebsinhabers, sondern im Eigentum einer der im Abs. 6 Z 2 bzw. 3 genannten Personen, so haftet der Eigentümer der Wirtschaftsgüter mit diesen Gütern für die Beiträge, solange er nicht nachweist, dass er die Beitragsschulden nicht kannte bzw. trotzseiner Stellung im Betrieb nicht kennen konnte. (BGBl. Nr. 111/1986,Art. I Z 21 lit. b) - 1.1.1986; (BGBl. Nr. 335/1993, Art. I Z 16a u.§ 551 Abs. 1 Z 10) - 1.3.1993. (10) Die zur Vertretung juristischer Personen oder Personenhandelsgesellschaften (offene Handelsgesellschaft, offene Erwerbsgesellschaft, Kommanditgesellschaft, Kommandit-Erwerbsgesellschaft) berufenen Personen und die gesetzlichen Vertreter natürlicher Personen haften im Rahmen ihrer Vertretungsmacht neben den durch sie vertretenen Beitragsschuldnern für die von diesen zu entrichtenden Beiträge insoweit, als die Beiträge infolge schuldhafter Verletzung der den Vertretern auferlegten Pflichten nicht eingebracht werden können. Vermögensverwalter haften, soweit ihre Verwaltung reicht, entsprechend. (BGBl. Nr. 111/1986, Art. I Z 21 lit. b) - 1.1.1986;(BGBl. Nr. 642/1989, Art. I Z 4) - 1.1.1990; (BGBl. Nr. 741/1990,Art. I Z 2) - 1.1.1991.
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StGB §153c.
(1) Wer als Dienstgeber Beiträge eines Dienstnehmers zur Sozialversicherung dem berechtigten Versicherungsträger vorenthält, ist mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen. (2) Trifft die Pflicht zur Einzahlung der Beiträge eines Dienstnehmers zur Sozialversicherung eine juristische Person oder eine Personengemeinschaft ohne Rechtspersönlichkeit, so ist Abs. 1auf alle natürlichen Personen anzuwenden, die dem zur Vertretungbefugten Organ angehören. Dieses Organ ist berechtigt, die Verantwortung für die Einzahlung dieser Beiträge einzelnen odermehreren Organmitgliedern aufzuerlegen; ist dies der Fall, findet Abs. 1 nur auf sie Anwendung. (3) Der Täter ist nicht zu bestrafen, wenn er bis zum Schluss der Verhandlung 1. die ausstehenden Beiträge zur Gänze einzahlt oder 2. sich dem berechtigten Sozialversicherungsträger gegenüber vertraglich zur Nachentrichtung der ausstehenden Beiträge binnen einer bestimmten Zeit verpflichtet. (4) Die Strafbarkeit lebt wieder auf, wenn der Täter seine nach Abs. 3 Z 2 eingegangene Verpflichtung nicht einhält.
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Mögliche Sanierungsmaßnahmen:
1. außergerichtlicher Ausgleich
2. Konkursverfahren
3. Sanierungsverfahren mit Sanierungsplan ohne Eigenverwaltung
4. Sanierungsverfahren mit Sanierungsplan mit Eigenverwaltung
5. Schuldenregulierungsverfahren
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Verstoß gegen Schutzgesetze:• Verstößt jemand gegen ein Schutzgesetz, so löst dies grundsätzlich
Schadenersatzpflichten aus
• Verpflichtung des Beraters zur Einforderung aller Unterlagen zur Bilanzerstellung
• Mehrmals im Jahr Besprechung der aktuellen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens
• Warnpflicht (aus Beweisgründen schriftlich) bei Verstoß gegen Schutzgesetze durch Klienten
• Warnpflicht bei nicht rechtzeitiger Übergabe aller Buchhaltungsunterlagen
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• Verpflichtung des Beraters zum Hinweis auf Fristen
a.) gesetzliche Frist zur Bilanzerstellung /Jahresabschluss
b.) Abfuhr Lohnnebenkosten, insbesondere Dienstnehmeranteile
c.) 60 Tagefrist § 69 Abs. 2 IO bei Zahlungsstockung
d.) Geschäftsführerhaftung gem. ASVG, BAO, IO, StGB
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Entscheidungen des OGH zur Haftung von Steuerberater und Wirtschaftsprüfer • Verjährungsfristen, 3 Ob 230/12p• Abschlussprüfergehilfenhaftung, 3 Ob 69/07d, 6 Ob 42/07f,
1 Ob 45/07k, • Haftung des Wirtschaftstreuhänders für die Richtigkeit einer
vorläufigen Bilanz, 8 Ob 281/70, 10 Ob 57/03k• Abschlussprüferhaftung (Helmut Koziol/Walter Doralt), 8 Ob
141/99i (Bank für Handel und Industrie)• Haftung der Aufsichtsräte (1 Ob 144/01k) • Grundlagen und Grenzen der Haftung des Abschlussprüfers
gegenüber Dritten (wbl Heft 5 Mai 2012 Univ. Prof. Dr. Georg Graf)
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
IhrDr. Franz Krainer
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