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I n s T r a u m a g e s c h l e u d e r t Der eigene Atem: Ein Mittel gegen die Folgen des Schleudertraumas und einer Angst- Panikerkrankung Verursacht ein Trauma Ver- spannungen wird die Atmung beeinträchtigt und eine solche Fehl-Atmung führt wiederum zu Verspannungen. Nun gilt es mit der Anwendung der Atemtherapie diesen Teufelskreis zu durch- brechen. Der Atem ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verknüpft. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass mit dem eigenen Atem dem Potential Stress entgegen gewirkt werden kann. Ich habe selber er- fahren, dass es bereits mit einer einzigen Atembehandlung möglich ist, die Produktion von Stress- hormonen zu stoppen. AtemQuell Die Stressreaktion Die „ausrückende Feuerwehr“ verteilt sich auf verschiedene Wege, der Hauptzug benutzt die „Stressachse“. Oberste Schaltstellen sind Hypothalamus und das lymbische System im Gehirn. In der akuten Situation (Kampf, Gefahr) ordnet das Gehirn die sofortige Ausschüttung von Stresshormonen an, welche dann blitzschnelle Veränderungen an verschiedenen Organen bewirken. Die bekanntesten Stresshormone sind: 1. Adrenalin (und Noradrenalin) macht Körper und Geist fit für die höchsten Leistungen ("Kampf oder Flucht"): höchste Konzentration, schneller Puls, Muskeldurchblutung, flache Atmung 2. Kortison sichert den Nachschub von Energie und blockiert die Entzündungsprozesse. Es ist also wichtig, dass die Produktion der Stresshormone abnimmt. Dadurch werden Gemüt und Körper nach und nach weniger in diese ermüdende Alarmbereitschaft versetzt. Dank der Atemtherapie nach Middendorf habe ich meine Be- schleunigungsverletzung der Halswirbelsäule (Schleudertrauma) sowie die Angst- und Panikattacken überwunden und wieder zurück ins Leben gefunden.

Schleudertrauma - Atemtherapie - Atem Quell...Schleudertrauma führte. Wie die neurologische Forschung zeigen konnte, können diese Inhalte des sogenannten Körpergedächtnisses aktiviert

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Page 1: Schleudertrauma - Atemtherapie - Atem Quell...Schleudertrauma führte. Wie die neurologische Forschung zeigen konnte, können diese Inhalte des sogenannten Körpergedächtnisses aktiviert

I n s T r a u m a g e s c h l e u d e r t

Der eigene Atem:Ein Mittel gegen die Folgen des Schleudertraumas und einer

Angst- Panikerkrankung

Verursacht ein Trauma Ver-spannungen wird die Atmungbeeinträchtigt und eine solcheFehl-Atmung führt wiederum zuVerspannungen. Nun gilt es mitder Anwendung der Atemtherapiediesen Teufelskreis zu durch-brechen. Der Atem ist eng mitdem vegetativen Nervensystemverknüpft.

Aus eigener Erfahrung weiss ich,dass mit dem eigenen Atem demPotential Stress entgegen gewirktwerden kann. Ich habe selber er-fahren, dass es bereits mit einereinzigen Atembehandlung möglichist, die Produktion von Stress-hormonen zu stoppen.

AtemQuell

Die StressreaktionDie „ausrückende Feuerwehr“ verteilt sich auf verschiedene Wege, der Hauptzug benutztdie „Stressachse“. Oberste Schaltstellen sind Hypothalamus und das lymbische Systemim Gehirn. In der akuten Situation (Kampf, Gefahr) ordnet das Gehirn die sofortigeAusschüttung von Stresshormonen an, welche dann blitzschnelle Veränderungen anverschiedenen Organen bewirken.Die bekanntesten Stresshormone sind:

1. Adrenalin (und Noradrenalin) macht Körper und Geist fit für die höchstenLeistungen ("Kampf oder Flucht"): höchste Konzentration, schneller Puls,Muskeldurchblutung, flache Atmung

2. Kortison sichert den Nachschub von Energie und blockiert dieEntzündungsprozesse.

Es ist also wichtig, dass die Produktion der Stresshormone abnimmt. Dadurch werden Gemüt undKörper nach und nach weniger in diese ermüdende Alarmbereitschaft versetzt.

Dank der Atemtherapie nach Middendorf habe ich meine Be-schleunigungsverletzung der Halswirbelsäule (Schleudertrauma) sowiedie Angst- und Panikattacken überwunden und wieder zurück ins Lebengefunden.

Page 2: Schleudertrauma - Atemtherapie - Atem Quell...Schleudertrauma führte. Wie die neurologische Forschung zeigen konnte, können diese Inhalte des sogenannten Körpergedächtnisses aktiviert

Kurze Zeit nach dem Trauma stellen sich Symptome in einer so vitalen, sensiblen Region wieNacken, Hals und Kopf ein:

- Schmerzen, welche auf beunruhigende Art und Weise in Hinterkopf und Arme ausstrahlenkönnen

- Schwindel, Übelkeit- plötzliche Ungeschicklichkeit, die man an sich selbst nicht kennt- Lärm- und Lichtempfindlichkeit

Die Liste ist lang und die Symptome sind von Mensch zu Mensch verschieden. Das Erleben dieserSymptome konfrontiert den Leidenden mit einer unangenehmen, subtilen Form des Kontroll-verlustes. Dieser wird je nach Temperament als leicht beunruhigend bis ausgesprochen Angsteinflössend erlebt und das System reagiert auf diesen negativen Stress:Das System macht sich bereit zu Flucht oder Angriff. Das vegetative Nervensystem schaltet aufAlarm, Stresshormone (u.a. Adrenalin) überfluten den Körper und bewirken:

- dass die Atmung schneller und flacher wird- der Blutdruck steigt- der Tonus (Spannung) der Muskulatur sich erhöht

Hier beginnt sich die Problematik des Schleudertraumas unnötig zu verstärken. Durch die erhöhteMuskelspannung und die angespannte Haltung – leichtes Hochziehen und nach vorne Rollen derSchultern – wird die Brust- und Halswirbelsäulenregion noch stärker belastet. Es stellen sichsekundäre Verspannungen ein, welche die bestehenden Schmerzen innerhalb von Stunden oderTagen verstärken können.

HalswirbelsäuleBei der Halswirbelsäule bündeln sich auf engstem Raum so vielelebenswichtige Strukturen, wie bei kaum einer anderen Körperregion.Wir finden Knochen, Bänder, Bandscheiben und Gelenke, Muskulatur,Blutgefässe, Nervenfasern, Nervenzellen und anderes mehr.

A = Rückenmark im Wirbelkanal. Die Wirbelbogen und die hinteren Abschnitte der harten Rücken- markhaut und der Spinnwebenhaut sind stufen- weise von oben nach unten weggenommen.

13 Harte Rückenmarkhaut („Dura“)14 Wirbelbogen (abgesägt)15 Spinnwebehaut des Rückenmarks16 Äusserer Zwischenrippenmuskel (Atemmuskel)17 Hintere Zwischenrippenschlagader und -Vene18 Zwischenrippennerv19 Spinalganglion (Nervenknoten neben dem Rückenmark)20 Innere Brustkorbfaszie21 Rückenmark22 Hintere (sensible) Wurzel (des Rückenmarknervs)

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Der Atem als körpereigenes Instrumentgegen die vielfältigen Krankheitssymptome

Jeder Mensch besitzt sein eigenes Atemmuster,welches aus genetischen, erlernten und umwelt-bedingten Aspekten zusammengesetzt ist. EinAtemmuster kann einerseits zutiefst entspannend undbereichernd sein, sowie die vitale Kraft einesOrganismus unterstützen. Andererseits kann dasAtemmuster dem Organismus zuwider laufen unddiesen durch die beeinträchtigte Atmung schwächen.Dies wiederum verstärkt die Verspannungen, dasUnwohlsein und die Symptome noch mehr. Hier greiftdie Atemtherapie ein, indem sie diese Atemmusteraufspürt und durch die Atem- undBewegungsübungen, sowie die sanfte Behandlungumprogrammieren kann.Verspannungen beeinträchtigen die Atmung und einebehinderte Atmung führt wiederum zu Ver-spannungen. Nun gilt es mit der Anwendung derAtemtherapie diesen Teufelskreis zu durchbrechen.Wie bereits erwähnt, ist der Atem eng mit demvegetativen Nervensystem verknüpft.

Erste Phase der AtemtherapieIn einer ersten Phase werden nicht die schmerzendenBereiche sondern die umliegenden behandelt.Folgeverspannungen lösen sich, was in der Regelbereits einen positiven, als schmerzlindernd erlebtenEffekt auf das Ursachenareal hat. So kann dasvegetative Nervensystem dieses Erleben als sicher undwohltuend einstufen. Mit den sanften Druck- undDehnungsgriffen wird nicht eine aktive Verspannung

behandelt, sondern durch die Behandlung soll dieangenehme Körperempfindung geweckt und erfahrenwerden. Die erhöhten Körperspannungen werdenzuvor durch Atemübungen vorgelöst.Erst in einer zweiten Phase wird die sanfte Atemarbeitfür den Schleudertrauma Betroffenen als wohltuenderlebt.Selbstheilungskräfte werden angeregtEine professionell und umsichtig durchgeführteAtembehandlung führt zu einer tiefen Entspannung desKörpers und des Geistes. Schon die Tatsache, dassman ruhiger ist und wieder beginnt, die eigenenMöglichkeiten wahrzunehmen, wirkt (selbst-)heilend.Diese symptomverursachenden Areale beherbergendie Erinnerung an das Erlebnis, welches zumSchleudertrauma führte. Wie die neurologischeForschung zeigen konnte, können diese Inhalte dessogenannten Körpergedächtnisses aktiviert und durchEntspannungstechniken gelöscht und mitangenehmeren Inhalten überschrieben werden.Klinische Erfahrungen zeigen auch, dass bereitsunmittelbar nach dem Unfall sehr gute Ergebnisseerzielt werden können. Denn der Organismus wirddurch die Atemtherapie in keiner Weise belastet.Weitere Erfahrungen mit der Atemtherapie zeigen,dass auch über Jahre bestehende chronifizierteSchmerzen und Körpersymptome abnehmen. DieseBefunde können allerdings nicht verallgemeinertwerden.In der respektvollen therapeutischen Beziehung wirdeine neue Sicherheit erlebt und verinnerlicht. DerKörper ist nicht länger Gegner sondern Freund, dessengesunde Anteile helfen, den pathologischen Anteilenentgegen zu wirken.

Eine normale Reaktion auf eine anormaleSituation.Stressreaktionen sind keine pathologischenSymptome. Sie sind normal. Doch wenn derStresszustand weiter besteht, können solcheReaktionen Probleme verursachen: erhöhterPuls, Schwitzen, Durchfall, chronischeMüdigkeit, Zittern, usw... Durch diealternierende Stimulation des Sympathikus(Flucht- und Kampfreaktion) und desParasympathikus (sein Gegenspieler) wird diePerson zwischen Erregung und Kollaps hin-undhergerissen.

Das Wichtigste ist:Diese Krise mit allen Möglichkeiten der gesunden Anteile in Angriff zu nehmen und zubewältigen. Die eigenen Ressourcen gilt es so rasch als möglich zu stärken, bevor sicheine Chronifizierung des Leidens physisch, emotional sowie auch sozial einstellen kann.

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AtemQuell

Aus eigener Erfahrung und der intensivenAuseinandersetzung mit den diversenKörpersymptomen, weiss ich, dass:

- das vegetative Nervensystem als Folge desTraumas arg strapaziert ist

- vom vegetativen Nervensystem mit-gesteuerte Körpersymptome können auchSchlaf- und hormonelle Störungen sein

- Angstzustände die Antwort auf ein nichtverarbeitetes Trauma sind

- Angstzustände die Antwort auf die enormeemotionale Belastung dieser neuenLebenssituation sind

Von aussen ist keine Verletzung sichtbar undmanchmal nicht einmal im Röntgenbild. Dennochsind die Symptome stark beeinträchtigend undverändern das tägliche Leben in vielerlei Hinsicht.Da äusserlich kein Gips und kein Spitalbett sichtbarsind, fällt es dem sozialen Umfeld schwer, dasnötige Mass an Empathie und Verständnisaufzubringen.Der Schleudertrauma Betroffene entdeckt mitjedem Tag etwas Neues, zu dem er nicht mehr

fähig ist. Plötzlich können einst selbstver-ständliche Handgriffe des täglichen Lebens nichtmehr ausgeführt werden.Die neuen Lebensinhalte sind:Stehen, Sitzen, Schlafen, Kraft haben, einenMoment lang an etwas teilhaben, was nicht mitAngst und Schmerz zu tun hat.Als Atemtherapeutin und Schleudertrauma-Betroffene verstehe ich mein Therapie-angebot als begleitend und nicht als Ersatzfür eine adäquate medizinische Behandlung.Es ist mir jedoch ein grosses Anliegen, mit meinemFachwissen, meinen Selbsterfahrungen und dermehrjährigen Auseinandersetzung mit derunsichtbaren Krankheit, Menschen mit ähnlichemBeschwerdebild zu begleiten und ihnen mit meinemTherapieangebot, Erleichterung und Bereicherungzu ermöglichen. Die Behandlung soll einerseitsUnterstützung bieten, so dass die belastendenKörpersymptome ins Leben integriert werdenkönnen und andererseits zum Ziel haben, dass dieKörpersymptome nicht länger als unbeeinflussbarempfunden werden müssen.

Wie mit Hilfe der Atemtherapie Schleudertrauma-Betroffene die Lebenskrisebewältigen können