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Magazin des NABU Saarland e.V. Ausgabe 4/2017 NABU Saarland, Antoniusstr. 18, 66822 Lebach SCHUTZ NATUR im im NATUR Euro 3,50 Gute Basis-Arbeit: 40 Jahre NABU Eschringen-Ensheim Ein Denkanstoß: Naturschutz – ja, bitte! Aber welchen? Flussseeschwalbe: Brutfloßspender gesucht SCHUTZ Saarland Saarland

SCHUTZ NABU Saarland, Antoniusstr. 18, 66822 Lebach · 2017. 12. 2. · ADAC Rallye Deutschland: Keine Wertungsprüfungen mehr in Naturschutzgebieten! Die drei staatlich anerkannten

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NiS 3/20172

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4/2017 NiS

plötzlichNiS-Herbst-Themen

3 Inhalt und plötzlich

4 Naturschutz-Nachrichten

6 Spende für NABU Köllertal

FÖJ beim NABU Köllertal

7 Glück für den Rotmilan – Glück für die WiVo

8 Naturschutz – ja, bitte! Aber welchen?Ein Denkanstoß

9 NABU Saarbrücken und NABU Fechingen-Kleinblittersdorf: Mehrfamilienhaus für Mehlschwalben -Hausbesetzung erwünscht!

10 40 Jahre NABU Eschringen-Ensheim

12 Hornissen(schutz)jahr 2017

13 Jetzt Futter für die Wildbienen pflanzenDie Frühen brauchen die Frühen

14 Brutansiedelung der Flussseeschwalbe imMoseltal bei NennigBrutfloßspender gesucht!

16 Abteischule Wadgassen und Naturschutzbeauftragter Ernst Kollmann:Ein starkes Bündnis für Natur- und Umweltschutz

17 Kindern die Vogelwelt näher bingenAktion „Unsere Heimat & Natur“: EDEKA Südwest spendet 2 000 Euro

18 Veranstaltungen im Saarland

Im Sommer waren wir Saarländerinnen und Saarländer stolz:Das Saarland soll Zentrum für digitale Sicherheit werden. In einemneuen Institut sollen künftig 500 Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler aus aller Welt arbeiten. Sie werden unter andereman der Abwehr von Cyber-Angriffen, an autonomen Systemen undfunktionierendem Datenschutz arbeiten.

Herrlich so weit – solche Ansiedlungen braucht das Saarland.

Schnell kam für Naturschützerinnen undNaturschützer die Ernüchterung: Eine bau-liche Expansion am Universitätsgeländekann nur eine Expansion in den umliegen-den Wald bedeuten und wurde auch dis-kutiert.

Die Bundesregierung hat im Rahmen derNationalen Nachhaltigkeitsstrategie von2002 das Ziel vorgegeben, den täglichenZuwachs der Siedlungs- und Verkehrsflächebis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar und im Rah-men der Neuauflage der Deutschen Nach-haltigkeitsstrategie bis zum Jahr 2030 auf„weniger als 30 Hektar“ zu begrenzen.Damit trägt sie der Tatsache Rechnung, dassFläche eine bedeutsame begrenzte Res-source darstellt, um deren Nutzung Land-und Forstwirtschaft, Siedlung und Verkehr, Naturschutz, Roh-stoffabbau und Energieerzeugung konkurrieren. Um das 30-Hek-tar-Ziel bis zum Jahr 2020 (jetzt 2030) erreichen zu können, hatdie Bundesregierung bereits verschiedene Anstrengungen unter-nommen. Beispielsweise hat sie im Jahr 2013 ein Gesetz zur Stär-kung der städtebaulichen Innenentwicklung erlassen. Außerdemunterstützt sie die Kommunen bei der Nutzung von Brachflächen,Freiflächen und Baulücken sowie bei der Nach- und Umnutzungvon leerstehenden Gebäuden in Innenstädten und Dorfkernen(Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaechennut-zung/sied lungs-verkehrsflaeche).

Bleibt an dieser Stelle nur zu sagen:

Es gibt im Saarland sehr viele Freiflächen mit unterschiedlicherStruktur, sodass ein Abholzen von Wald nicht nötig ist, um diesestolle Projekt umzusetzen.

Ute Maria Meiser, NiS-Redaktion

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Ute Maria Meiser

Redaktionsschluss für dieWinter-NiS:

1. Dezember 2017Die NiS-Redaktion freut sich

auf Ihre Beiträge.

Kontakt: Ute MariaMeiser,

[email protected]

Anteiliger Flächenverbrauch pro Tag im Verhältnis zur Bevölkerungszahl

Quelle: https://www.nabu.de/news/2017/06/22630.html

2016 30-ha-ZielSaarbrücken 1 431 qm 650 qmSaarland 7 996 qm 3 635 qm

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Gute Basis-Arbeit: 40 Jahre NABU Eschringen-Ensheim

Ein Denkanstoß: Naturschutz – ja, bitte! Aber welchen?

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NiS 4/20174

Nachfolge des Knabenkraut-Projektes

„Förderung von Maßnahmen zum Erhaltder Sumpfdotterblumen-Nasswiesendes Saarlandes“

Im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt desBundesamtes für Naturschutz (BfN) wurde vom NABU Lan-desverband das Projekt „Bewusstseinsbildung und Entwick-lung einer handlungsorientierten Verantwortung für Feucht-und Nasswiesen mit Beständen des Breitblättrigen Knaben-krauts (Dactylorhiza majalis)“ (in der Folge kurz als „Kna-benkraut-Projekt“ bezeichnet) durchgeführt und abge-schlossen. Dieses Vorhaben hatte zum Schwerpunkt, ehren-amtliche NaturschützerInnen, aber auch VertreterInnen derGemeinden im Saarland, anhand einer attraktiven Art bei-spielhaft an das Thema „Verantwortung im Naturschutz“ und„Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands“ heran-zuführen und einen gewissen Schutz durch freiwillig einge-gangene, vielfach ideelle Patenschaften für die Flächen zuerreichen.

Im Rahmen dieses Projektes wurde eine von Ehrenamtli-chen gestützte Erfassung der Vorkommen des BreitblättrigenKnabenkrautes durchgeführt, die von der NaturforschendenGesellschaft des Saarlandes – DELATTINIA fachlich begleitetund unterstützt wurde. Diese Inventarisierung konnte im Rah-men des Projektes circa zwei Drittel der Landesflächeabdecken.

Wesentliches Ziel des Projektes „Förderung von Maßnah-men zum Erhalt der Sumpfdotterblumen-Nasswiesen des Saar-lands“ ist es, mit Erhalt, Wiederherstellung und Entwicklungder artenreichen Nasswiesen im Saarland einen Beitrag zu lei-sten, der dem Rückgang der Biotopflächen entgegenwirktund die Population des Breitblättrigen Knabenkrautes im Saar-land stützt.

Dabei soll in Anknüpfung an das Knabenkraut-Projekt eineweitgehende landesweite Abdeckung der Inventarisierungartenreicher Calthion-Wiesen (Nasswiesen) mit Vorkommen

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des Breitblättrigen Knabenkrautes erreicht werden. Aufbau-end auf diese Datengrundlage werden prioritäre Flächenermittelt, für die ein Schutz- und Entwicklungskonzept erstelltwird („Flächen-Steckbrief“), mit Hilfe dessen für eineFlächenauswahl konkrete Maßnahmen beschrieben, initiali-siert und gegebenenfalls beauftragt werden. Dabei sind Maß-nahmen zur Erstpflege, Pflegemahd, Flächensicherung denk-bar.

Weitere Informationen:

Kontakt: Birgit Freiheit, Landesgeschäftsstelle, Tel. 06881 93619 13

Internet: https://nabu-saar.de/sumpfdotterblumen-nasswiesen/

Sumpfdotterblumen - Foto: Uli Heintz

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ADAC Rallye Deutschland:

Keine Wertungsprüfungen mehr in Naturschutzgebieten!

Die drei staatlich anerkannten saarländischen Natur-schutzvereinigungen BUND, NABU und Saarwald-Vereinhaben in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 26.07.2017die Inanspruchnahme von Naturschutz- bzw. NATURA-2000-Gebieten zur Durchführung der ADAC Rallye Deutschland hef-tig kritisiert und verurteilt.

Sollte der Veranstalter auch in den kommenden JahrenWertungsprüfungen in saarländischen NATURA-2000-Gebie-ten planen, in denen Motorsportveranstaltungen außerhalbklassifizierter Straßen sogar explizit verboten sind, sehen dieVerbände sich gezwungen, eine juristische Überprüfung dermöglicherweise damit einhergehenden behördlichen Befrei-ungspraxis anzustrengen.

Denn die rechtliche Zulässigkeit eines wiederholten und inden kommenden Jahren womöglich regelmäßigen Außer-kraftsetzens überaus präzise gefasster Schutzgebietsvor-schriften durch das saarländische Umweltministerium zumZwecke der Ermöglichung von Rallye-Veranstaltungen ist stark

„An meiner Haustür (Einfamilienhaus) und an meinemBriefkasten hängen 2 große Schilder, mit der Aufschrift "STOP.Bitte keine Werbung und kostenlose Zeitungen einwer-fen".Trotzdem werden mir zwei Exemplare mit jeweils 17 Pro-spekten eingeworfen! Ökologischer Wahnsinn! Vielleichteinen Artikel wert? Oder eine Kampagne gegen Werbe-müll...?“

Lieber Herr Wiesdorf,ich stimme Ihnen voll und ganz zu, denn ich erlebe eine

solche Ignoranz und Umweltschweinerei in ähnlicher Weisein unserem Mehrfamilienhaus mit 34 Wohnungen. Jeden Mitt-woch sind die Briefkästen mit als Wochenmagazin getarnterWerbung verstopft, obwohl gut drei Viertel von ihnen einen„Keine-Werbung-Aufkleber“ tragen, und Exemplar NummerZwei („die Woch“), das für die Briefschlitze zu dick ist, wirdeinfach im Stapel vor die Tür gekippt. So kann man dann dasWerbeeinwurfverbot gleich komplett ignorieren! Diese „Wurf-sendung“ ist meist noch kombiniert mit in Plastikfolie einge-schweißten Reklameblättchen – was für ein Blödsinn!

Ein gnädiger Mitbewohner schleppt das Zeug meist rein,ein anderer wirft einige Tage später mehr als die Hälfte davon

in Zweifel zu ziehen. Dennoch sind diesbezügliche Absichtenin den bisherigen Gesprächen mit dem Veranstalter und derMinisteriumsspitze leider mehrfach angeklungen.

Die in diesem Jahr seitens der Verbände geübte Zurück-haltung diente einzig und allein dem Zweck, dem ADAC fai-rerweise, aber auch letztmalig die Chance einzuräumen, vonvorneherein und mit einem ausreichenden Zeithorizont ab2018 Naturschutz- bzw. Natura-2000-Gebiete von weiterenzukünftigen Streckenplanungen vollständig auszunehmen.

Weiterführender Link: https://NABU-saar.de/rallye-deutschland/

Wendelin Schmitt, Landesgeschäftsstelle

Werbemüll und Umverpackungen: ... jede Woche wiederVon NABU-Mitglied Roland Wiesdorf erreicht uns folgende Klage:

in die „Blaue Tonne“. Diese Streuwerbung ist erstens Irrsinnund zweitens unverschämt. Eine Kampagne (oder auch vielekleine) fände ich gut und hätte dafür folgende Ideen:

• Die Verlage mit Beschwerdemails und -schreiben bom-bardieren, am besten mit Fotos. Ein öffentlicher Mecker-eintrag auf Facebook regt die Verantwortlichen vielleichtzum Nachdenken an.

• Die lokale Presse auf das Thema hinweisen, z. B. als„Leserreporter“.

• In Wohnungseigentümergemeinschaften beschließen,das Ablegen von Werbepost im Eingangsbereich zu ver-bieten. Werden entsprechende Aushänge missachtet –siehe oben.

• Toll wäre natürlich auch eine Kampagne auf einer Petiti-onsseite wie change.org oder Avaaz. Eine Unterschriften-sammlung gegen in Plastik eingeschweißte Prospektehabe ich da schon mitunterzeichnet. Einfach mal suchen.

Freundliche Grüße – Elisabeth Frank-Schneider

Foto: Roland Wiesdorf Foto: Ute Maria Meiser

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NiS 4/20176

Beide sehen das FÖJ als Übergangsphase zwischen Abiturund Studium. Sie begannen das FÖJ zunächst in der Wildvo-gelauffangstation, wo noch einige Vögel auf ihre Auswilde-rung vorbereitet wurden. Aber auch verletzte Arten wie Bus-sarde, Fischreiher und Singvögel sind täglich zu füttern, wasden beiden Tierschützerinnen besonders viel Freude bereitet.

Im Oktober während des Vogelzuges ist dann eine Mitar-beit in der Vogelberingungsstation in Saarlouis-Lisdorfgeplant. Bei Walter Skreba sollen in den Wintermonaten Nist-kästen für Waldkäuze und Mauersegler gebaut werden, essind zudem noch Kotbretter für Schwalbennester anzuferti-gen. Beim Beweidungsprojekt mit Steppenrindern soll dieWeide noch vor dem Winter erweitert werden. Vorbereitetwerden auch die Amphibienschutzprojekte, denn je nach Wit-terung können sich bereits im Februar Frösche, Kröten undMolche auf den Weg zu ihrem Laichgewässer machen. DerNABU Köllertal betreut dabei den Schutzzaun am VölklingerWildpark, am Völklinger Forsthaus und erstmals auch in derverlängerten Von-der-Heydtstraße. Für die vom Aussterbenbedrohten Gelbbauchunken sind bereits Felsteichbecken ange-legt worden, auch bei der Säuberung und Vorbereitung dernächsten Laichsaison werden die beiden 19-jährigen dannmithelfen. „Wir arbeiten gerne für gefährdete Tiere undfreuen uns, dass wir hier ökologisch Wertvolles tun und eini-ges über unsere Umwelt lernen können“, sehen Carolin undKathrin die ersten Wochen bereits positiv.

Hans-Joachim Schmidt, NABU Köllertal

„Es freut uns sehr, dass wir helfen und als Genossen-schaftsbank einen Beitrag in der Region leisten können. BeimNABU wird ehrenamtliches Engagement großgeschrieben.Das ist ganz im Sinne des Genossenschaftsgedankens derSparda-Bank, sich einander zu helfen und sich gegenseitig zuunterstützen“ so Patric Weiland von der Sparda-Bank Süd-west. Er dankte auch allen Sparda-Bank-Kunden, die Gewinn-lose kaufen und damit das soziale Engagement der Sparda-Bank Südwest erst ermöglichen.

„Wir haben in diesem Jahr bereits über 1 600 Vögel in derWildvogelauffangstation aufgezogen. Das ist ein Drittel mehrals im Vorjahr“, stellte die WiVo-Leiterin Anke Scherer bei derScheckübergabe fest, „Dadurch steigen auch die Futterko-sten, und wir sind für jede Unterstützung froh.“

Durch das finanzielle Engagement der Sparda-Bank kannzudem ein Grundstück erworben werden, das zu einer Streu-obstwiese umgestaltet wird und später dann als Bewei-dungsfläche für die Wasserbüffel genutzt werden kann. „OhneUnterstützung von außen können wir keine weiteren Grund-stücke erwerben, deshalb vielen Dank dem Sparda-Gewinn-sparverein“, so Hans-Joachim Schmidt, Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe Köllertal.

Hans-Joachim Schmidt, NABU Köllertal

Anke Scherer (2.v.l.) und Hans-Joachim Schmidt (3.v.l.) freuensich über die Unterstützung der Sparda-Bank – Foto: Sparda-Bank Südwest

Carolin Adam und Kathrin Loebens füttern einen jungen Bus-sard in der Wildvogelauffangstation – Foto: HJ Schmidt

Spende für NABU KöllertalGroße Freude beim NABU Köllertal: Denn die Sparda-Bank Südwest unterstützt zwei Projekte des rührigen Natur-schutzvereins mit 2 000 Euro. Dadurch können die Wildvogelauffangstation und das Beweidungsprojekt mit jeweils 1 000 Euro weiterentwickelt werden.

FÖJ beim NABU KöllertalSeit 1. September ist die Einsatzstelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim NABU Köllertal neu besetzt. Undzwar durch die beiden Abiturientinnen Carolin Adam und Kathrin Loebens, die beide in Köllerbach wohnen.

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Hintergrund ist die Rettung eines jungen Rotmilans, derim Fröhner Wald aus seinem Horst gefallen war und völligabgemagert und dehydriert in die WiVo nach Püttlingengebracht wurde.

Christoph Scherer: „Er konnte kaum noch schlucken undweder Flüssigkeiten noch feste Nahrung aufnehmen“. Des-halb wurden Infusionen angelegt, und nach zwei Tagen konn-ten erstmals Baby-Mäuse verfüttert werden.

Silvia Vollrath: „Nach drei weiteren Tagen wurde er wie-der agiler und konnte zerkleinerte Küken und Mäuse auf-nehmen. Weitere zwei Wochen später war er in der Lage,selbst seine Nahrung zu zerkleinern und wurde dann in dieGreifvogel-auffangstation nach Weiskirchen gebracht.“

In einer großen Voliere konnte er dort auch das Fliegenerlernen. Inzwischen ist er in seiner Heimat im Fröhner Waldwieder ausgewildert, hat sich im Herbst dann auf den Weg inein südeuropäisches Winterquartier gemacht.

Und wird im Frühjahr 2018 hoffentlich wieder ins Köller-tal zurückkommen.

Hans-Joachim Schmidt, NABU Köllertal

Glück für den Rotmilan – Glück für die WiVo

Große Freude bei der Wildvogelauffangstation des Saarlandes (WiVo): Der Verein „Fröhner Wald – für Mensch undNatur e. V.“ unterstützt die engagierte Naturschutzarbeit mit 500 Euro. Das ist der Reinerlös seines diesjährigen Som-merfestes.

Schecküberreichung in der WiVo – Foto: Ute Maria Meiser

Oben: Zum Glück wurde der Horst beobachtet und das verunglückte Junge indie WiVo gebracht.

Links: Der Jungvogel wird in die Natur entlassen.Fotos (3): Horst Siegwart

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Naturschutz hat viele Gesichter. Es gibt nicht die eine Natur-schutzstrategie, nicht das eine Konzept und die eine Methode,um Natur zu schützen. Und überhaupt: welche Natur wollenwir denn schützen? Allein über die Diskussionen zur Klärungdieser Frage könnte man ganze Bücher schreiben (und hat esauch getan). Ziel dieses kurzen Artikels ist es jedoch nicht, allemöglichen Antworten aufzulisten oder sie gar zu bewerten.Der vorliegende Text soll vielmehr dazu anregen, sich eigeneGedanken darüber zu machen, wie moderner Naturschutz inZeiten von Klimawandel, stetig zunehmender menschlicherLandnutzung, globalem Artentransfer und wachsendem Druckauf die natürlichen Ressourcen aussehen kann.

Wild und unberührt(?)Der Impuls, diesen Artikel gerade jetzt zu schreiben, spei-

ste sich aus mehreren Veröffentlichungen in jüngerer Zeit,von denen aus sich unterschiedliche Bezüge zu der Thematikherstellen lassen. Eine davon ist zum Beispiel eine Broschüre

Naturschutz – ja, bitte! Aber welchen?Ein Denkanstoß

Sie, liebe Leserin/lieber Leser, halten gerade ein Exemplar der mit „Naturschutz im Saarland“ titulierten Zeitschrift inHänden. Was mit dem Wort „Saarland“ gemeint ist, dürfte weitgehend klar sein, aber was genau bezeichnet eigentlich derBegriff „Naturschutz“? Was verstehen Sie darunter?

Denken Sie an ein Naturschutzgebiet, als gesetzlich geschützter Lebensraum für Flora und Fauna? •

Denken Sie an die extensive Bewirtschaftung einer alten Streuobstwiese, als Beispiel für das Zusammenführen von•Natur schützen und Natur nutzen?

Fällt Ihnen die Renaturierung eines Bachabschnitts ein, die – vielleicht als Ausgleichsmaßnahme für ein neues•Gewerbegebiet – in Ihrem Ort durchgeführt wurde?

Oder haben Sie das Bild von Vogelnistkästen aufhängenden und Kröten über die Straße tragenden Menschen vor•Augen?

der vom NABU und über einem Dutzend weiterer Verbändeund Stiftungen getragenen Initiative „Wildnis in Deutsch-land“. Der Schutz von Wildnisgebieten stellt einen Ansatz desNaturschutzes dar, der das Ziel verfolgt, von menschlichemEinfluss möglichst unberührte Lebensräume zu erhalten, indenen natürliche Prozesse ungestört ablaufen können. AmBeispiel dieses Ansatzes lassen sich zwei Strategien erläutern:Erstens kann man hierin eine Form des segregativen Natur-schutzes erkennen, das heißt eine räumliche Trennung vonsolchen Flächen, die allein dem Zweck des Naturschutzes die-nen und von menschlicher Nutzung ausgenommen sind, undanderen Flächen, die der Mensch intensiv als Siedlungs-, Ver-kehrs-, Agrarflächen usw. nutzt und auf denen Naturschutz-belange – wenn überhaupt – nur am Rande eine Rolle spie-len. Zweitens zeigt sich im modernen Wildniskonzept einestarke Betonung der Dynamik natürlicher Entwicklungspro-zesse, wie sie beim sogenannten Prozessschutz ermöglichtwerden soll. Wildnisgebiete werden unter anderem auch als

Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera), ein inzwischen weit verbreiteter Neophyt aus dem westlichen Himalaya. Beson-ders an feuchten Standorten entlang von Fließgewässern kann sie auffällige Dominanzbestände bilden. Fachliche Ansichten überdie Auswirkungen auf heimische Arten und Biotope gehen jedoch auseinander. – Foto: Ute Maria Meiser

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denkbare Zukunft für aufgegebene Truppenübungsplätzeund ehemalige Bergbauflächen diskutiert, auch wenn diesvielleicht zunächst nicht dem Bild entspricht, das man sich von„ursprünglicher“ Natur macht, es erscheint eher als Wildnisaus zweiter Hand.

Natur im (Werte-)WandelDem gegenüber findet sich der konservierende Natur-

schutz, welcher bestrebt ist, ausgewählte Lebensräume undArteninventare in einem bestimmten Zustand zu erhalten.Angesichts des Klimawandels und weiterer zunehmender,menschengemachter Umweltveränderungen erscheint dieseStrategie jedoch heute weniger erfolgversprechend denn je.Und ohnehin gilt in der Natur: panta rhei – „alles fließt“, allesist einem ständigen Wandel unterworfen. Objektiv lässt sichim Grunde kein Stadium benennen, welches besser undbewahrenswerter wäre als andere. Man sollte sich im Klarendarüber sein, dass beim Naturschutz letztlich immer norma-tive Setzungen, also Werturteile (oft in einer anthropozen-trischen Ethik gründende) mit im Spiel sind, auch wenn erheute meistens unter Bezugnahme auf (natur)wissenschaft-liche Erkenntnisse argumentiert und seine Schutzobjekte/-ziele benennt.

Ein Einwanderungsgesetz für den Naturschutz?Das Zusammenwirken dieser Entscheidungskriterien lässt

sich auch am Beispiel des Umgangs mit sogenannten Neobiotabeobachten. Bei diesen gebietsfremden Arten, die zuneh-mend Lebensräume besiedeln, in denen sie zuvor nicht anzu-treffen waren, kann sowohl gewolltes Verbringen oder unbe-absichtigte Verschleppung durch den Menschen, als auch dieeigenständige Ausbreitung in neue Areale vorliegen, oderauch eine Kombination von beidem. Wie soll der Naturschutzdamit umgehen? Solche Neobiota, die invasiv werden undvon denen eine Gefährdung für angestammte Arten ausgeht,werden inzwischen verstärkt zum Objekt von Gegenmaß-nahmen. Derzeit (noch bis 20. Nov.) ist die Öffentlichkeit imRahmen der nationalen Umsetzung einer EU-Verordnung ein-geladen, zu Managementmaßnahmen gegen invasive ArtenStellung zu nehmen. Andererseits ist nicht auszuschließen,dass nicht einheimische Arten zukünftig wichtige Funktionenin hiesigen Ökosystemen übernehmen könnten, zum Beispielweil sie mit neuen Klimaverhältnissen besser zurechtkommen.

In Folge der menschlichen Dominanz auf dem Planetenergeben sich tiefgreifende und rasche Veränderungen. Einneuerer Ansatz des Naturschutzes besteht darin, die best-mögliche Aufrechterhaltung der Anpassungsfähigkeit vonOrganismen und Ökosystemen an diese Bedingungen sicher-zustellen. Man könnte auch sagen, die Anzahl evolutionärerEntwicklungsoptionen zu maximieren. Es geht um die Bewah-rung der funktionellen Biodiversität, um den Naturhaushaltin Gang zu halten. Was aber zählt bei diesem Konzept nochdie einzelne, eine je einzigartige Stammesentwicklung in sichtragende und wiederspiegelnde Spezies?

Sascha Heib, Dudweiler

Links zur Wildnis-Broschüre und zum Neobiota-Anhörungsportal:

http://wildnisindeutschland.de/wp-content/uplo-ads/2017/06/wildnisbroschuere_barrierefrei.pdf

http://www.anhoerungsportal.deSchau tief

in die Natur, und dann wirst du alles

besser verstehen(Albert Einstein)

Übrigens:Sascha Heib ist der Natur-Sprüche-Finder der NiS-Redak-

tion. Dankeschön Sascha!

Die NiS-Redaktion

NABU Saarbrücken und NABU Fechingen-Kleinblittersdorf

Mehrfamilienhaus für Mehlschwalben -Hausbesetzung erwünscht!

Richtig lebendig wurde es auf dem Alten Friedhof inGüdingen bei der Einweihung des Schwalbenturms mit 30Nisthöhlen für Mehlschwalben. In Güdingen gibt es nochein recht gutes Vorkommen der Insektenfresser, sie leidenaber zunehmend am Verlust von Nistmöglichkeiten sowohlmangels Baumaterial als auch durch Sanierungsarbeiten.Wobei der gesetzliche Schutz Ersatz verloren gegangenerNester vorschreibt.

Dr. Ralf Kohl, der Vorsitzende des NABU Saarbrücken,dankte bei seiner Begrüßungsrede Axel Hagedorn, demVorsitzenden des NABU Fechingen-Kleinblittersdorf, herz-lich für die hälftige Kostenbeteiligung. Besonders hob erdie Unterstützung durch die Stadt Saarbrücken, vertretendurch Carmen Dams, hervor und dankte dem Team HerrnGerstners von den Zentralen Werkstätten der Landes-hauptstadt für Fundamentbau und fachmännische Errich-tung des Schwalbenturms. Spontan erkärte sich eine Anlie-gerin des Friedhofes bereit, zu beobachten, ob und wie dieRückkehrer aus den Überwinterungsgebieten im nächstenJahr einziehen werden.

Wega Kling, NABU Saarbrücken

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NiS 4/201710

40 Jahre NABU Eschringen-EnsheimFür die Natur in die Natur – nach diesem Motto engagieren sich die Mitglieder der NABU-Ortsgruppe Eschringen-Ens-heim seit 40 Jahren für den Naturschutz.

Die Versammlung zur Gründung fand im Januar 1977 statt,zunächst als Ortsgruppe im Deutschen Bund für Vogelschutz(DBV). Treibende Kraft der Gründungsinitiative war damalsNorbert Adt, der sich für den Verein 13 Jahre lang als 1. Vor-sitzender eingesetzt hat.

Durch eine Reihe von Aufklärungsaktionen, ornithologi-sche Exkursionen und Wanderungen, die vom damaligen Kreis-vorsitzenden Ludwig Schwarzenberg tatkräftig unterstütztwurden, konnten schon bald neue Mitglieder gewonnen wer-den. Drei Jahre nach der Gründung hatte die Ortsgruppebereits 160 Mitglieder.

Basis-Arbeit groß geschriebenMit Begeisterung begann man in den Waldrevieren Eschrin-

gen und Ensheim, Nistkästen für verschiedene Vogelarten auf-

zuhängen und stellte Futterhäuser und Informationstafelnauf. Zur Förderung naturverbundener Landschaftsgestaltungwurden Feuchtbiotope geplant und Bäume und Sträuchergepflanzt. Um besonders die Jugend anzusprechen, gab esBastelabende, an denen Jugendliche gemeinsam mit Erwach-senen Nistkästen und Futterhäuser bauen konnten.

Brunnen-Bau auf Initiative der OrtsgruppeAuch Brunnen wurden angelegt. Begonnen wurde unter

Anleitung von Norbert Adt mit dem Willer-Brunnen bei derGrundschule Eschringen. Als nächster wurde der Bärendrich-Brunnen am Ende der Gräfinthaler Straße gebaut. Es folgtenweiter der Markus- und der Lerchen-Brunnen im EnsheimerTal. Der Laurentiusbrunnen, wohl der schönste EschringerDorfbrunnen, ist unter anderem ebenfalls der Mitinitiativeunserer Ortsgruppe zu verdanken.

Vereinsübergreifend: WaldlehrpfadIm Jahre 1987 errichtete die Ortsgruppe in Zusammenar-

beit mit der städtischen Forstabteilung im Waldrevier Sitterseinen Waldlehrpfad. Die Einweihung übernahm die dama-lige Dezernentin für Grünanlagen und Forsten Frau Krajevski.Für das Gelingen der anschließenden Feier sorgte der Musik-verein Arion Ensheim.

Nach der Umbenennung des DBV in „NaturschutzbundDeutschland (NABU)“ im Jahr 1990 ist die NABU-Gruppe eineregionale Untergliederung des Naturschutzbundes Deutsch-land (NABU), Landesverband Saarland e.V.

Biotope angelegt und gepflegtIm Laufe der folgenden Jahre galten die Aktionen der

Anlage verschiedener Biotope, die neu angelegt bzw. wiederinstandgesetzt wurden. Eines dieser Feuchtbiotope liegt hin-ter dem Waldgebiet Eschringen-Sitters, ein weiteres entstand

Olk VollkornbackhausInh. Serge MomperKaiserstraße 170 - 174Im Innovationspark am Beckerturm66386 St. IngbertTel. 0 68 94 - 75 88Fax: 0 68 94 - 87 01 56E-Mail: [email protected]

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im Gelände der Ensheimer Wickersbergschule, ein dritteswurde im Ensheimer Tal, unter Mitwirkung der städtischenForstabteilung, angelegt.

Schwerpunkt VogelweltAls Norbert Adt, der die NABU-Gruppe bis ins Jahr 1992

führte, aus gesundheitlichen Gründen das Amt niederlegte,wurde Karl Theodor Elberskirch zum neuen 1. Vorsitzendengewählt. Auch unter seiner Ägide setzt sich die Ortsgruppeaktiv für den Schutz und die Pflege der Natur mit besonde-rer Aufmerksamkeit für die freilebende Vogelwelt ein.

Insgesamt 550 Nistkästen betreut die Ortsgruppe in denWäldern rings um Eschringen und im Ensheimer Tal. Sämtli-che Nisthilfen stammen aus der eigenen Werkstatt, in der AxelBischof auch Futterhäuser und Insektenhotels baut, sowieNiströhren für den Steinkauz in Streuobstwiesen, für Schleier-eulen und Turmfalken in der Eschringer und Ensheimer Kir-che, Nisthilfen für Mehlschwalben und Mauersegler. Und auchdie Fledermäuse kommen nicht zu kurz.

Im Jahre 1997 übernahm die Gruppe die Patenschaft fürdie Heimkehrer-Hütte im Ensheimer Tal. In dieser Hütte tref-fen sie sich jedes Jahr zum Abschluss der Nistkastenkontrolleund -säuberung. Beim gemütlichen Beisammensein um dasFeuer vor der Hütte toastet der künftige NABU-Nachwuchsbegeistert Stockbrot oder gart Lyoner am Stock über demFeuer.

Winterfutter-VorbereitungRechtzeitig vor der Winterzeit wird jährlich im Vereinshaus

Futter gemischt und Fettkästen werden gefüllt. Dann knetendie Aktiven, bis zu den Ellenbogen beschmiert, in großen Pla-stikwannen Sonnenblumenkerne und Fett zu Brei, der in dieFettkästen kommt. Ist die Masse erkaltet, steht sie fest in denKästen, und die Vögel freuen sich in der kalten Jahreszeit überdas Powerfutter.

Die neueste Aktion in Sachen Vogelschutz war die Errich-tung zweier Storchennester, die in einer großen Gemein-schaftsinitiative auf Masten in neun Meter Höhe aufgestelltwurden. Groß ist die Hoffnung, dass mindestens eines der run-den „Storchenhotels“ im kommenden Frühjahr angenommenwird.

Reges Gruppen-LebenDie Aktiven unter den inzwischen 260 Mitgliedern der

NABU-Gruppe sind zu einer festen Gemeinschaft zusammen-gewachsen. Sie treffen sich an jedem ersten Mittwoch imMonat im Vereinshaus, diskutieren die aktuellen Aufgabenund deren Verteilung. Hier werden auch weitere Veranstal-tungen und Exkursionen abgestimmt.

Wiederkehrende Ereignisse im NABU-Jahr sind der Natur-erlebnistag für Kinder, eine Vogelstimmenwanderung, dieOrchideenwanderung in Gersheim, eine Wanderung zumVatertag und das immer wieder beliebte Flammkuchenessen.

Die Mitglieder engagieren sich auch bei der Pflege derGrünflächen vor dem Dorfgemeinschaftshaus (frühere Grund-schule), und alle zwei Jahre ist der NABU beim Dorfgemein-schaftsfest zur Mitausrichtung des Festes an der Reihe.

Vor zwei Jahren hat die Ortsgruppe oberhalb des Waldre-viers Sitters Gelände für eine Streuobstwiese von der StadtSaarbrücken gekauft, vom Wildwuchs gesäubert und in die-sem Jahr 18 Obstbäume gepflanzt.

Exkursionen gab es zu den Wasserbüffeln und Störchenbei Beeden, zu einer herausfordernden Klettertour in derLuxemburger Schweiz, nach Lothringen zum Lac du Der, woim Herbst Hunderttausende Kraniche auf ihrer Reise gen SüdenPause machen. In diesem Jahr fuhren wir am 11. Juni zum Del-mer Rücken, um uns am Frühling in dieser seltenen Natur-landschaft zu erfreuen.

Etwas von der Freude und dem gemeinsamenErleben in unserer NABU-Gruppe ist auf derWebseite www.NABU.eschringen.de zu entdecken.

Karl Theodor Elberskirch, Saarbrücken

Bild rechts: Axel Bischof, Klaus Domath, Herbert Schweizer,Richard Karr, Karl Theodor Elberskirch, Wolfgang Arnold,

Berthold Eisele

Bild unten: Rosemarie Elberskirch, Richard Karr und AxelBischof bei der Befüllung der Fettkästen für die Vogel-Winter-fütterung – Fotos (4): Karl Theodor Elberskirch

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Könnten Hornissenberater Hornissen beraten...Diese würden wohl Abstand nehmen vom Einzug in Roll-

ladenkästen, Heizungskamine und Dunstabzugshauben. Dieeindrucksvollen Faltenwespen nehmen mangels natürlicherNistmöglichkeiten wie Baumhöhlen fast alles, was wir als Ersatzzu „bieten“ haben. Und so kommen im günstigsten Fall dieHornissenberater als Helfer der „Heimgesuchten“ ins Spiel.Das Erfreuliche ist, dass die meisten Ratsuchenden sich imInternet über Art und Lebensweise der Hornissen und Wes-pen schlau gemacht haben. Die Faszination über das Erfah-rene führt aber auch dazu, dass manche, die die Nester amOrt erhalten möchten, sich dann später im Jahr überfordertsehen: Der Zutritt zum Holzvorrat, die Sprünge auf dem Tram-polin, der ordentliche Heckenschnitt werden schlicht zumAbenteuer oder völlig verwehrt.

Rat wird – oft gut gemeint – zu spät gesuchtZeitig im Jahr sind Umsiedlungen frei hängender oder sit-

zender Nester, wo es dringend erforderlich ist, machbar. Gehtes auf das Saisonende ab Anfang September zu, wird auch

das schwieriger. Selbst ein Hornissen- oder Wespennest amnatürlichen Standort in einer Baumhöhle am Waldweg oderin einer Hecke kann zu Konflikten führen, wenn es den sport-lichen Aktivitäten – Joggen, Wandern, Heckenschnitt – imWeg ist. Ein einfaches Flatterband oder eine Sperrung zeigenhier aber die temporäre Territoriumsgrenze auf, und die strenggeschützten Sechsbeinigen haben Vorrang.

Etwas Erholung nach dem Fast-Total-Ausfall 2016Schon im April erhielt ich die Frage zu einem schonenden

Schutz vor Wespen im Kinderzimmer. Wie in diesem Fall istdas zeitig angebrachte Fliegengitter meist die einfachsteLösung. Im Mai, Juni stellten erste Bürgerinnen und BürgerWespenbesuch in Rollladenkästen und auf dem Balkon fest.Lange sah es so aus, als ob die Hornissen größere Schäden ausdem Vorjahr davongetragen hätten. Aber ab August ging esdann fast ausschließlich um Hornissennester.

Wie schon in den Vorjahren konnten die umfassenden Bera-tungsgespräche Ängste weitgehend nehmen und zur Akzep-tanz der Nester der Hornissen und auch Wespen an Ort undStelle führen.

Das Internet ist dabei eine wirkliche Hilfe, sowohl zur Kon-taktaufnahme als auch zur Vermittlung ökopädagogischenWissens. Eine naturnahe Gartengestaltung und, wo es mög-lich ist, das Aufhängen eines erprobten Hornissenkastens hel-fen den bedrohten Insekten zu überleben.

Die bisherigen Erfahrungen deuten zumindest auf eindurchwachsenes Hornissenjahr hin, wenn auch die Nester imDurchschnitt kleiner waren. Ein Fazit zum Hornissenjahr 2017wird bei einem Treffen der Hornissenberater am 4. Novem-ber 2017 im Forscherhaus des Saarbrücker Zoo gezogen wer-den können. Kontakt: [email protected]

Wega Kling, NABU-Hornissenberaternetz

Baumschule - Obstbau - BeratungDipl.-Ing. Josef Jacoby

Franz-Altmeyerstraße 2766693 Tünsdorf

Tel. 0 68 68 / 13 43Mobil 0 17 75 80 68 57

Fax. 0 68 68 / 5 75E-Mail: [email protected]

www.obst-jacoby.de

Hornissen(schutz)jahr

Günter Kirsch, Hornissenberater der ersten Stunde, versetzt denvon Hornissen bewohnten Meisenkasten. – Fotos (2): WegaKling

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Jetzt Futter für Wildbienen pflanzen

Die Frühen brauchendie Frühen

Gehörnte Mauerbiene auf FuttersucheDass der dramatische Rückgang unserer Insekten ins

Bewusstsein der Menschen zu rücken scheint, zeigen dievielen Aktivitäten beim Insektenhotelbau.

Zum Prachtbau gehört aber ebenso wie zu den unschein-baren Holzklötzen die zeitig blühende Futterstelle. Alsodort wo es noch etwas kahl ist oder nachzupfanzen gilt, istjetzt die beste Zeit, aktiv zu werden:

Sehr früh im Jahr – schon im Februar – sind die erstenWildbienen, zum Beispiel die gehörnte Mauerbiene, aufNahrung angewiesen. Zwiebelgewächse, wie Winterling,Traubenhyazinthe, Schneeglöckchen und wilder Krokusbereichern nicht nur durch ihre Farben den Garten. Rechtanspruchslos und vermehrungsfreudig sind Schlüsselblumeund das attraktive Lungenkraut, das besonders von denüberwinternden Hummelköniginnen besucht wird.

Ergänzt durch Gehölze wie der früh blühenden Kornel-kirsche, dem Schwarzdorn, Weißdorn und dem Hasel wirdder Garten zum Paradies, nicht nur für Wildbienen.

Wega Kling, Friedrichsthal

Frühblüher: Krokus, Winterling, Lungenkraut, Schneeglöckchenund Veilchen gehören zu den frühblühenden Nahrungspflan-zen für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten. – Fotos(4): Wega Kling

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Brutansiedelung der Flussseeschwalbeim Moseltal bei Nennig

Brutfloßspender gesucht!

In den letzten Jahren hat die Brutverbreitung der Fluss-seeschwalbe im Moseltal kontinuierlich zugenommen. Aus-gehend von Brutvorkommen am Oberlauf der Mosel inLothringen erschloss sich diese Art seit den 1980er Jahrenimmer mehr Gebiete und näherte sich der Grenzregion an.So kam es 2014 zu einem erfolglosen Brutversuch der Art, aufeinem alten Brutfloß, im Baggerweihergebiet Remerschen(Luxemburg).

Mitarbeiter von natur&ëmwelt sowie der Naturverwaltung(ANF) bauten weitere künstliche Brutflöße, um den Tieren dasAnsiedeln zu erleichtern. Eines davon wurde bereits 2015angenommen, sodass es die erste erfolgreiche Brut der Fluss-seeschwalbe in Luxemburg zu verzeichnen gab. 2016 warenes bereits drei Brutpaare. Auch auf deutscher Seite der Moselwurden die Vögel alltäglich bei ihren Nahrungsflügen beob-achtet, so dass alles darauf hindeutete, dass sich eine stabilePopulation im Dreiländereck etablieren kann.

Es kam 2016 dann im Saarland zu einem missglückten Brut-versuch auf einem, durch die unwetterartigen Regenfälle imMai und Juni überschwemmten Maisacker im Umfeld des Bag-gerweihergebietes Nennig. Nachdem die Fläche aber spätertrocken fiel, wurde die Nistmulde offenbar anfällig für Prä-datoren, und das Brutpaar gab das Nest auf. Dennoch zeigtedie Ansiedelung, dass der hohe Populationsdruck der Fluss-seeschwalbe auf einen Mangel an Brutplätzen in der Regiontrifft.

So wurde im Winter 2016/2017 ein Projekt zum Bau vonBrutflößen im Baggerweihergebiet Nennig geplant. Ein erstesExperiment mit zwei Flößen wurde durch das von Rolf Kleinund Fabian Feß geleitete Planungsbüro MILVUS GmbH finan-ziert und umgesetzt, das auch gleichzeitig das Monitoring derArt ehrenamtlich übernahm.

Am 21.04.2017 wurden die beiden ca. 2,5 x 2,5 Metergroßen, schwimmenden Plattformen im zentralen Weiher-gebiet ausgebracht und verankert. Nur wenige Tage später,am 25.04.2017, wurden bereits die ersten Seeschwalben bal-zend auf einem der Flöße festgestellt, ein zweites Paar wurdeam 05.05. bei Balzaktivitäten am anderen Floß beobachtet.Nach einer weiteren Woche brütete ein Altvogel ab dem 12.05.nun endgültig auf einem der Flöße, ab 16.05. dann auch aufdem anderen Floß. Ab 13.05. wurden außerdem noch erst ein,dann ab 16.05. sogar zwei weitere Paare an einem Weiher imaktiven Abbau gesichtet, die sich einige durch Wasserstands-Absenkung entstandene Kiesinseln als Brutplatz auserkorenhatten und im Falle eines Paares auch ab 16.05. brüteten.

Doch mit der ersten Hitzewelle Ende Mai kamen wiederzahlreiche Badegäste in das Weihergebiet, so auch an die Wei-her mit Flussseeschwalben. Der enormen Störung durch denBadebetrieb fielen unmittelbar auch die Bruten an diesemBrutplatz zum Opfer. An den darauffolgenden Wochenen-den zeigte sich ein ähnliches Bild, auch in der Umgebung derkünstlichen Flöße. Nachdem zunächst Lothar Hayo, Rudi Rei-ter und Rolf Klein versuchten, durch eigenes Eingreifen einen

Fotos (5): Rolf Klein

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Totalverlust zu verhindern, wurde schnell auch die saarländi-sche Naturwacht eingeschaltet. Erst durch deren regelmäßigeKontrollen und Platzverweise im Weihergebiet ab AnfangJuni konnte dann glücklicherweise weiterer Schaden abge-wendet werden.

Die gescheiterten Bruten auf den „natürlichen“ Kiesinselnzeigen aber auch eine grundlegende Problematik im Kies-weihergebiet Nennig auf: Solange der immer stärker wer-dende illegale Badebetrieb unkontrolliert und ungestört aufdie sensiblen Brutvögel des Biotops trifft, ist das Schutzgebietteilweise entwertet. Wir hoffen diesbezüglich auch in Zukunftauf die Unterstützung der Naturwacht in den Sommermona-ten, um eine ähnliche Situation in den nächsten Jahren zuverhindern.

Die beiden verbliebenen Paare auf den Flößen konntenaber erfolgreich ihre Gelege bebrüten. Ab 29.05. wurden dannauch 2 (später 3) Jungvögel beim ersten Brutpaar beobach-tet, ab 04.06. auch ein Junges (später 2) auf dem anderen Floß.Diese nutzten insbesondere die Hohlräume unter den Ziegelnund Tontöpfen als Verstecke. Somit erblickten insgesamt fünfKüken das saarländische Licht der Welt.

Alle 5 Pulli (Pullus – frisch geschlüpfter Vogel) wurden am06.06. durch Rolf Klein am Nest beringt. Schon wenige Minu-ten nach der Beringung füttertendie Altvögel wieder. Die Beringungstellt einen wichtigen Teil zur wis-senschaftlichen Erforschung dieserAnsiedlung dar. Nur selten hat mandie Möglichkeit eine Ansiedlungeiner Brutvogelart so detailliert zubegleiten wie in diesem Fall. Allefünf Jungen wurden daraufhin nochbis 21.06. festgestellt, bis dann dieersten beiden Jungvögel am 24.06.umherflogen. Die letzte Beobach-tung eines Jungvogels am Nesterfolgte am 30.06.

Die Brutflöße haben eine Größevon 2,5 x 2,5 Metern. Die Unter-konstruktion besteht aus Holz, derSchwimmkörper aus Styrodur (10 cmDicke). Über dieses wurde dann Kiesausgebracht und verschiedeneUnterschlupfmöglichkeiten aus Zie-geln geschaffen. Hier können sichdie Küken vor potenziellen Feindenund schlechten Wetterbedingungen

Biologie und Schutz derFlussseeschwalbe

Die zur Familie der Seeschwal-ben gehörende Flussseeschwalbe(Sterna hirundo) ist eine Art desAnhang I der europäischen Vogel-schutzrichtlinie und unterliegt somitdem höchsten Schutzstatus. Sie ist inMitteleuropa zwar verbreitet, abernicht häufig. Auf der aktuellen RotenListe Deutschlands wird sie in der Kate-gorie 2 (stark gefährdet) geführt.

Sie ist anhand ihres gegabelten Schwan-zes sowie des roten Schnabels mit schwarzer Spitze vonanderen Seeschwalben zu unterscheiden. Die Flusssee-schwalbe brütet natürlicherweise an Küsten auf leichtbewachsenen Felsen oder Sandbänken. Diese findet sie imBinnenland nur selten, weshalb hier künstlich aufgeschüt-tete Kiesbänke, wie sie beispielsweise an Kiesbaggerwei-hern zu finden sind, aufgesucht werden.

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schützen. Um ein Ansiedeln durch andere Arten zu verhin-dern, wurde ein Drahtgeflecht um das gesamte Floß gespannt.So können nur die Elterntiere ihre Jungen erreichen bzw. dieJungtiere im entsprechenden Alter den Zaun überfliegen. Fürden Fall, dass die Jungtiere das Floß verlassen und nicht mehrüber den Zaun auf das Floß gelangen, wurden Schwimmin-seln (ebenfalls Styrodur) angebracht. Durch einen befestigenAnker bleibt die ganze Konstruktion an Ort und Stelle undkann ihre Position nicht ändern.

Das Beispiel der Flussseeschwalbe zeigt, wie man mit etwasUnterstützung eine Art als Brutvogel im Saarland etablierenkann. Da Flussseeschwalben Koloniebrüter sind und Luxem-burg gezeigt hat, dass das Ausbringen weiterer Flöße zurAnsiedlung weiterer Brutpaare führt, wird auch für Nenniggeplant, weitere Brutflöße auszubringen. Um die doch hohenKosten der Baumaßnahmen von ca. 750 Euro pro Floß (Mate-rial, Bau, Transport, Ausbringung etc.) zu finanzieren, bittenwir Sie um Spenden unter dem Stichwort „Flussseeschwalbe“.Unterstützen Sie eine stark gefährdete Vogelart Deutschlandsund seien Sie ein aktiver Teil dieser Brutansiedlung im Saar-land! Gerne laden wir alle Spender ein, sich das Projekt auchvor Ort anzuschauen.

Rolf Klein, Rehlingen/Siersburg

Rolf Klein begutachtet das Brutfloß.

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Eingereicht wurden überwiegend Einzelprojekte wie Schul-hofentsiegelung und –begrünung (1. Platz für das Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis), Schaffung eines grünen Klas-senzimmers oder die Anlage von Lehrgärten. Das Projekt, dasdie Grundschule Abteischule Wadgassen einreichte und dasden zweiten Platz erreichte, unterschied sich hiervon durchseine thematische Breite und Vielfalt. Die Schülerinnen undSchüler bearbeiteten insgesamt sieben Themenfelder.

Ernst Kollmann, NABU-Mitglied und Naturschutzbeauf-tragter der Gemeinde Wadgassen, arbeitet schon seit 2009

Abteischule Wadgassen und Naturschutzbeauftragter Ernst Kollmann:

Ein starkes Bündnis für Natur- und UmweltschutzNaturschutz-AG der Grundschule erringt zweiten Platz im Kreisumweltpreis 2017

mit den Schülerinnen und Schülern der Abteischule bei Natur-und Umweltschutzaktionen zusammen – als da wären: Wan-derungen zu Biberrevieren, Säuberungsaktionen für „Saar-land picobello“, Anlage von Bienenweiden, Bau von Insek-tenhotels, Schmetterlingsbeobachtungen und vieles mehr.Vor zwei Jahren entstand daraus die Idee, eine Naturschutz-AG zu gründen, in die Ernst Kollmann als Vermittler vonUmweltbildung fest eingebunden ist. Gemeinsam mit FrauMoni Hilt, der Leiterin der AG, plante er die Unternehmun-gen und Projekte fest in die Gruppenarbeit ein, und die bei-den führten sie mit großem Erfolg und Engagement durch.

Hauptschwerpunkte dieser Umweltbildung sind die Nach-haltigkeit, die Sensibilisierung im Umgang mit der heimischenTier- und Pflanzenwelt und die Frage: Was kann jeder Ein-zelne tun und zum Schutz unserer Natur und Umwelt beitra-gen.

Die sieben Themenfelder und ihre Einzelprojekte, die demLandkreis Saarlouis präsentiert wurden, sind im Einzelnen:

Die ökologische Bedeutung der Insekten • Bau eines großen Insektenhotels• Projekt „Bienen machen Schule“• Bau kleiner Insektenhotels – jeder nimmt die gebaute

Nisthilfe mit nach Hause• Schmetterlinge und Wildbienen:

Schmetterlingswanderung• Betreuung des im Hochbeet der Schule angesiedelten

Hummelvolkes (Anm. der Redaktion: Wie sie das wohlgeschafft haben?)

• Besuche am Bienenstand • Anzucht von Pflanzen, die sich besonders als Bienen-

weide eignen

Erforschung der unmittelbaren Umgebung und derunterschiedlichen Lebensräume• Auen und Bäche:

BiberwanderungÖkomobil des BUND: Leben im Bach (Bist)

Der bereits 30. Kreisumwelt-preis des LandkreisesSaarlouis hatte das Thema„Artenschutz in Flora undFauna – Projekte von undmit Kindern und Jugendli-chen“. Alleine schon aus derAufgabenstellung und dergroßen Zahl von 14 teilneh-menden Projektgruppenheraus konnte man mitspannenden Ergebnissenund einem starken Wettbe-werb rechnen.

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Die Naturschutzjugend (NAJU) und der Naturschutzbund(NABU) Landesverband Saarland setzen sich verstärkt für denErhalt der heimischen Vogelwelt ein. Dafür haben sie im süd-lichen Saarland, dem Biosphärengebiet Bliesgau, ein Projektins Leben gerufen, um vor allem Kindern und Jugendlichendie heimische Vogelwelt näherzubringen. Auslöser hierfürwaren der Rückgang der Artenvielfalt in der heimischen Vogel-welt sowie die geringe Artenkenntnis von Kindern undJugendlichen, was die Tiere angeht. Denn „nur wer seineNatur kennt, ist auch in der Lage diese zu schützen und etwasgegen den Rückgang der heimischen Arten zu tun“, so einLeitmotto der Mitglieder.

Gemeinsam mit den Schülern der Grundschulen Hanwei-ler und Auersmacher und Herrn Heck sollen nun Singvogel-hecken, Futterstellen und Nistkästen auf dem Schulgeländeangelegt werden. Zudem werden von dem Preisgeld Bestim-mungsbücher und Ferngläser zur Beobachtung der Vögelgekauft. Die Schüler lernen so ihre unmittelbare Umgebungbesser kennen.

EDEKA Schuck in Mandelbachtal hat eine Patenschaft fürdas Projekt übernommen. Bei der Scheckübergabe bedanktesich Jugendreferentin Nina Lambert von der NAJU Saarlandbei Kaufmann Thomas Schuck und Klaus Rabung, Gebiets-verkaufsleiter EDEKA Südwest, für die Förderung.

„Kindern und Jugendlichen die heimische Tierwelt näherzu bringen, ist ein wichtiges Anliegen“, sagte Michaela Meyer,Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit EDEKA Südwest,anlässlich der Scheckübergabe und ergänzte: „Die Mitgliederder NAJU sowie des NABU Saarland leisten hier einen wichti-gen Beitrag.“

Nina Lambert, NAJU Saarland

Kindern die Vogelwelt näher bingenAktion „Unsere Heimat & Natur“: Mit 2 000 Euro unter-stützt EDEKA Südwest das Projekt „Schutz und Erhaltunserer heimischen Vogelwelt“.

Von links: Yannick Schuck, Edeka Schuck, Martina Neher, Natu-reLife International, Thomas Schuck, Sarah Schuck, EdekaSchuck, Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltig-keit Edeka Südwest, Nina Lambert, NAJU Saarland, ChristophHeck, Grundschule Rilchingen, Bürgermeister Gerd Tussing

• Unsere Naturschutzgebiete: Wanderungen zu den Wadgasser NaturschutzgebietenEulenmühle und Wadgasser WiesenDer Wald im Wandel der Jahreszeiten: Bäume, Sträucher,Tiere im Wald, Pilze

Projekte zum Schutz der heimischen Vogelwelt• Jährliche Teilnahme an den NABU-Aktionen „Stunde der

Gartenvögel“ und „Stunde der Wintervögel“

• Bau und Betreuung eines Futterhäuschens an der Schule• Bau von 38 Nistkästen für Meisen, Sperlinge, Rotkehl-

chen und andere Singvögel• Bau von kleinen Futterstationen, die die Kinder zu Hause

betreuen, und Herstellen von Weichfutter • Unsere heimischen Eulen:

Vogel des Jahres – der Waldkauz: Zusammenbau vonzwei Nisthilfen und Aufhängen der Nisthilfen mit Unter-stützung der Feuerwehr

Projekt Igelschutz - Teilnahme an der NABU-Aktion„Igelfreundliche Gärten“:• Bau, Aufstellen und Betreuen eines Igelhauses

Projekt Fledermausschutz• Unsere Fledermäuse• Bauen und Anbringen von 6 Fledermauskästen• Fledermauswanderung

Amphibien• Präsentation unserer heimischen Amphibienarten und

ihrer Lebensräume• Was kann jeder für sie tun und worauf sollte man achten

(Teiche, Feuchtbiotope, Umweltgifte)?

Das Hausbiotop HochwasserrückhaltebeckenHostenbach• Besuch und Beobachtungen zu den unterschiedlichen

Jahreszeiten• Pflege und Säuberungsaktionen im Biotopbereich• Seit 2010 jährliche picobello-Aktion

Eine beeindruckende Liste an Aktivitäten für die noch sehrjungen Umweltschützer. Man kann sich vorstellen, wie vielArbeit und Motivation für Ernst Kollmann, aber auch für dieKinder darin steckt, das alles zu verwirklichen.

Die NiS gratuliert zur verdienten Ehrung derAbteischule und ihres Mentors und hofft, dass die-ses Beispiel im Wortsinne Schule macht!

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Veranstaltungen imSaarland

Bitte weitere Details wie Veranstaltungsort, notwendigeAusrüstung, Mitfahrgelegenheiten und eventuelle Kostenbei den Kontaktleuten erfragen. Neue Termine bitte derLandesgeschäftsstelle melden. Die Veranstaltungen wer-den ausführlich in unserem NABU-Veranstaltungskalen-der auf www.NABU.de veröffentlicht und wie immer inKurzform hier.

NABU Fechingen-KleinblittersdorfKontakt: Axel Hagedorn, Tel. 06893 3701So. 12.11.17: Platter Schwanz und Scharfe Zähne, dem Biberauf der Spur

NABU Lockweiler-KrettnichKontakt: Bernd Konrad, Tel. 06871 7676Di. 31.10.17: Wanderung durch unsere heimische Natur umAltlandFr. 17.11.17: Bildvortrag: „Schmetterlinge im Saarland“ und"Nordlichter"Sa. 18.11.17: Familiennachmittag, Rückblick auf 30 JahreNaturschutzarbeit vor OrtNABU Merchweiler/Wemmetsweiler

Kontakt: Ute Maria Meiser, Tel. 06825 940300

Di. 14.11.17: Mitgliederversammlung mit Fachvortrag „Wirtun was für Gebäudebrüter.“NABU NaturgartenKontakt: Tourist-Info Losheim, Tel. 06872 9018100Do. 02.11.17: Erlebniskurs: Likörherstellung – keine Hexereimit Guido Geisen

NABU OberwürzbachKontakt: Wolfgang Berne, Tel. 06894 8227Sa. 25.11.17: Nistkastenkontrolle

NABU SaarbrückenKontakt: Dr. Ralf Kohl, Tel. 0681 792003 www.NABU-saarbruecken.deSa. 28.10.17: Pflege der Schachtelhalmbestände imGrumbachtalSa. 04.11.17: Treffen der Hornissenberaterinnen und -bera-terDo. 09.11.17: Vortrag: Zwischen Treidelpfad und Saar - Tier-und Pflanzenwelt

Urwald vor den Toren der StadtKontakt: Scheunenbüro, Tel. 06806 102419, www.saar-urwald.de Do. 26.10.17: Symposium „20 Jahre Urwald“Do. 26.10.16: Der Waldnationalpark Hunsrück-Hochwaldstellt sich vor

Naturforschende Gesellschaft desSaarlandes (DELATTINIA)

Kontakt: Andreas Werno, Tel. 0681 5013461

Fr. 03.11.17: Jahrestagung und Hauptversammlung

Weitere Informationen: www.delattinia.de

Naturschutz im Saarland ist das Mitgliedermagazin des NABU Saarland e.V.

Verantwortlich für den Inhalt: Die Redaktion für den Gesamtinhalt, der/die jeweils unterzeichnende Verfasser/-in für seinen/ihren Text.Nachdrucke und Vervielfältigungen von Artikeln sind ausdrücklich erwünscht, aber nur mit Quellen angabe gestattet.Ausnahmen siehe Vermerk beim jeweiligen Artikel. Die Redaktion behält sich Kürzungen und journalistische Bearbeitungaller Beiträge vor. Das Titelbild zeigt Schwalben auf dem Weg in den Süden, fotografiert von Ute Maria MeiserAuflage dieser Ausgabe: 10 500 Exemplare

Chefredaktion: Ute Maria Meiser

Redaktion: Elisabeth Frank-Schneider, Wega Kling, Karl-Rudi Reiter, Sascha Heib, Wendelin Schmitt, Monika Priesnitz

Gestaltung: Ute Maria Meiser

Satz und Druck: Werbedruck Klischat, Offsetdruckerei GmbH, 66538 Neunkirchen, Untere Bliesstraße 11, Tel. 06821 2904 - 0, Fax. 06821 2904 - 31

Anzeigenleitung: Silke Buchholz, NABU Saarland, Tel. 06881 93619 - 0, Fax 06881 93619 - 11, E-Mail: [email protected]

Anschrift des Herausgebers und der Redaktion:NABU Saarland, Antoniusstraße 18, 66822 Lebach, Tel. 06881 93619 - 0, Fax: 06881 93619 - 11

Internet: www.NABU-saar.de/NiS, E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM47. Jahrgang, Heft 4/2017ISSN 0275-6958

Die Herbstzeitlosen kann man im Oktober bei einer Wande-rung durch’s Ruhbachtal bestaunen. – Fotos (2): Wega Kling

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Fr. 27.10.17: Fachveranstaltung „20 Jahre Urwald vor denToren der Stadt“

Fr. 27.10.17: Kamingespräche

Sa. 28.10.17: Führung durch den Urwald

Fr. 03.11.17: Literarisches für Erwachsene – "DieBelagerung"

So. 05.11.17: Sagenhaftes Saarland – von Räubern, Banditenund anderen unheimlichen Gestalten

Do. 09.11.17: Alles Essig - oder was?

Do. 16.11.17: Baumpatenschaften für einen wertvollenWald

Fr. 17.11.17: Literarisches für Kinder: Vorlesetag 2017

Do. 23.11.17 : Senfherstellung – leicht gemacht

Do. 30.11.16: Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Fr. 01.12.17: Waldwerkstatt – „Wir gestaltenAdventskränze.“

Di. 05.12.17: Nikolausfest

Do. 14.12.17: Dörren - eine alte Konservierungsmethodeneu entdeckt

So. 24.12.17: „Wir warten aufs Christkind." – EineWeihnachts-Wintermärchenwanderung

Mi.10.01.18: NABU-AG Netzwerk Urwald

NABU Warndt

Kontakt: Heidi Lessel, Tel. 06898 43678

November: Vortrag „Eulen und Greifvögel“

Di. 26.12.17: Traditionelle Weihnachtswanderung

Page 20: SCHUTZ NABU Saarland, Antoniusstr. 18, 66822 Lebach · 2017. 12. 2. · ADAC Rallye Deutschland: Keine Wertungsprüfungen mehr in Naturschutzgebieten! Die drei staatlich anerkannten

Liebe Leserin, liebe Leser,Das Saarland nimmt schon jetzt bundesweit mit Abstand den Spitzenplatz beim Öko-Landbau

ein. Rund 12 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen werden heute bei uns nach Ressour-cen schonenden und besonders umweltverträglichen Kriterien beackert. Im neuen Koalitionsvertrag ist

das Ziel formuliert, diesen Anteil bis 2022 auf bis zu 25 Prozent zu erhöhen.

Auf diese Entwicklung bin ich als zuständiger Minister stolz. Zugleich möchte ich betonen, dass die kon-ventionelle saarländische Landwirtschaft ebenfalls qualitativ hochwertige und gesunde Produkte auf denMarkt bringt. Im Sinne des Klimaschutzes aber auch der regionalen Wertschöpfung ist es mir dabei wich-tig, generell für regionale Lebensmittel zu werben: regional heißt immer auch saisonal, und das bedeutetkürzere Wege beim Transport und weniger Energiebedarf bei der Lagerung.

In den kommenden Jahren wird sich das Umweltministerium verstärkt auch mit dem Thema „Lebens-mittelverluste“ auseinandersetzen. Ein Ziel dabei wird es sein, die Wertschätzung landwirtschaftlicherErzeugnisse im Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher zu steigern.

Guten Appetit und viele Grüße

Ihr Reinhold Jost

Minister für Umwelt und Verbraucherschutz