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Region Hannover26-09-2013 Segregation oder Integration? Christina von Haaren Leibniz Universität Hannover, Institut für Umweltplanung Bild Seminaristik 2012 Erneuerbare Energien http://www.wellness-systeme.de/mo-rs/uploads/erneuerbare-energien.jpg

Segregation oder Integration? - HANNOVER.DE · notwendigerweise in Konflikt; im Prinzip auch für Wald gültig . Integration und Segregation als Gesamtstrategie oder im Einzelfall?

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Region Hannover26-09-2013

Segregation oder Integration?

Christina von Haaren Leibniz Universität Hannover, Institut für Umweltplanung

Bild Seminaristik 2012 Erneuerbare Energien

http://www.wellness-systeme.de/mo-rs/uploads/erneuerbare-energien.jpg

Entwicklung der Diskussion um Segregation und Integration

Integration oder Segregation?

Erz 1980

Realität?

Landschaftspflege durch differenzierte Bodennutzung 1971

Grüne Charta von der Mainau April

1961

BNatSch 1976 (aber: Landwirtschaftsklausel)

Reichsnaturschutz-gesetz 1935

Heinrich Wiepking 1891-1973

Integrierter Naturschutz U.Riedel 1991

1900

Gegenwart

Hugo Conwentz

(1855-1922) kleinere

Schutzgebiete

Ernst Rudorff (1840-1916) Umfassender Naturschutz Herrmann Löns

„Pritzelkram ist der Naturschutz“

und

Jessel: Dt. Naturschutztag 2012

BUND BW: Integration: im Wald: Durchmisschung/Überlagerung unterschiedlicher

Funktionen auf derselben Fläche. Seggregation: Entmischung durch räumliche Distanz

(B. Dahlbender 2008)

Segregation oder Integration? Antwort Jessel (BfN), Dahlbender (BUND BW): Beides!

und

Derzeit funktionieren beide Konzepte nicht:

Integration konfligierender Ziele ist für den individuellen Nutzer ineffizient!

Flächenzugewinne für den Naturschutz stark kritisiert

Umweltschutz (insbesondere Arten- und Biotopschutz) und ökonomisch optimierte, intensive Landwirtschaft auf der gleichen Fläche treten

notwendigerweise in Konflikt; im Prinzip auch für Wald gültig

Integration und Segregation als Gesamtstrategie oder im Einzelfall?

Was bedeutet Integration in der Fläche? Das ist relativ je nach Maßstab, räumlichem und zeitlichem Grad der

Integration

Type 1: Mosaic

of different, mostly

mono-functional sites

(separation in case of

conflicting functions)

Type 2: prioritised

multifunctionality

One or two

harmonising functions

dominate other

(conflicting) functions

on the same site

Type 3: Radical

multifunctional

land use

Integration of different

land uses/landscape

functions on the same

site with equal rights

agriculture Habitat functions recreation

Different types of multifunctional landscapes

Rode, v.

Haaren

Kronsberg

Landschaft Schlag

Pr

od

uk

tio

ns

we

is

e

n

Hoheitlicher Schutz, Management

Good Agricultural Practice §§

Organic Farming

Kompensationsmaßnahmen

Pflegenutzung

Nutzung mit Auflagen

Bedarf für Gegensteuerung und Umsetzungs- und Kontrollbedingungen für Integration und Segregation:

Minimum restrictions

hoheitlich

Anreize: AUM

Defictit?

Defictit

hoheitlich

Segre

gation

Inte

gration

Märkte EEG Einstellungen Landwirt

Für die Frage: Segregation oder Integration im Einzelfall muss man die Rahmenbedingungen

kennen…

Welche Kräfte kann man für Integration in landwirtschaftliches Handeln und Motive aktivieren?

Welcher Mix von Segregation oder Integration ist bezogen auf einzelne Flächen effizient unter Berücksichtigung Flächenknappheit und Maßnahmenkosten (bestimmt durch Marktpreise für Produkte)?

Integration: Biodiversität über Güter und Nutzen für Bürger/ Landnutzer/Haushaltsansätze in Wert setzen? Monetarisieren? Perspektiven des Ökosystemleistungskonzepts

3.

Güter (nach

Def. NEA):

durch

menschliche

Aktivitäten

aktuell

genutzt

.

4.

Nutzen/Wohlfahrt

(Well-being):

Ergebnisse beim

Menschen als

Endnutzer,

kollektiver oder

individueller Nutzen

5.

Monetärer Wert

Monetär (in einer

Rechnungseinheit)

ausgedrückte

individuelle und

gesellschaftliche

Kosten und

Nutzen.

2.

Kapazitäten (früher Landschafts-

funktionen/

Naturraumpotenziale)

aktuelles und

potentielles

Angebot.

Handlungsbedarf

1. Strukturen,

Prozesse im

Ökosystem

Politische Entscheidungen zu Haushalten z.B. für AUM

Ökosystemleistungen

Inwertsetzung über die Privatwirtschaft, den Konsumenten? Projekt “Firmen fördern Vielfalt”

Motivation der Landwirte durch Abnehmer/ Selbstbestimmung

Potentiale der Integration von Umweltleistungen,

Alliierte gewinnen

Synergistische Funktionen:

Klimaschutz und Arten- und Biotopschutz

Mehr Wirkung auf kleinerer Fläche durch

Maßnahmenintegration. Dabei Orientierung an

anspruchsvolleren Maßnahmen (Raine)

Für Zielart

Metrioptera

roeselii ist

Verortung der

Gras-/

Krautstreifen

entscheidend.

Aus: Rüter, Stefan (Diss. Abb. 48)

Beispiel: Abflussreduzierung durch Biotopverbundstrukturen im

sächsischen Lösshügelland

Kumulative

Synergieeffekte

Trotz Maßnahmenintegration keine gleichzeitige Optimierung von Flächen- und Kosteneffizienz möglich (Bsp. Lkrs. Verden)

0

500.000

1.000.000

1.500.000

2.000.000

2.500.000

3.000.000

3.500.000

4.000.000

4.500.000

variation `optimizingspatial efficiency´

variation `optimizingcost efficiency´

variation `equal distribution of

financial resources (10 Mio. € to each

sector)´

variation `unequaldistribution of

financial resources inordner to achieve an

equal/ a balancedsectoral objective

fulfillment´

Cost efficiency of the scenario variations (integrative and uncoordinated scenario)

Integrative scenario

scenario of uncoordinated sectoral measures

costs [€/10 years) for 1% objective fulfillment

Galler et al submitted 2013

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

variation `optimizing spatialefficiency´

variation `optimizing costefficiency´

variation `equal distribution of financial resources (10 Mio. € to

each sector)´

variation `unequaldistribution of financialresources in ordner to

achieve an equal/ abalanced sectoral objective

fulfillment´

Spatial efficiency of the scenario variations

scenario of integratively planned measures scenario of uncoordinated sectoral measures

total objective fulfillment (%) per 1000 ha

Fazit

1. Segregation oder Integration im Einzelfall ist keine Prinzipien- sondern Effizienzfrage. Ökonomische (AUM) oder hoheitliche (gfP) Anstrengungen müssen steigen je gegenläufiger die Marktkräfte. erster Ansatzpunkt EEG.

2. Erfolgversprechend aber langwierig: Einfluss durch Firmen, Verbraucher, Beratung (Integration in Handeln, Motive Landwirte durch private Anreize)

3. Segregations-Integrationsmix nach Effizienzkriterien: Flächenspezifischer, multifunktionaler Einsatz AUM, kurzfristig machbar, bei hohen Zielerfüllungsgraden für Biodiv und Klima kostenträchtig (aber geringe Transaktionskosten).

4. Wenn Chance AUM besser auszustatten nicht wahrgenommen wird bleibt hoheitlicher Schutz als einziges Mittel (Segregation + Integration).