Shadowrun 4 - Manhattan - Deutsch

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  • 7/23/2019 Shadowrun 4 - Manhattan - Deutsch

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    ... MANHATTAN ...

    Gepostet von: Alexis Mundi

    Manhattan ist die Konzernzitadelle der westlichen Welt, wo derKonzerngerichtshof auf einem vergoldeten Thron sitzt und die

    Ruberbarone des Manhattan Development Consortium dieLohnsklaven durch ausufernden Konsum und omnimedialebersttigung zufrieden halten. Whrend Neo-Tokio aus demorganischen Sprawl von Tokio hervorgegangen ist, sind diePlastbeton- und Glasschluchten von Manhattan als eine Traum-stadt der Konzerne aus den zementierten Ruinen des Erdbe-bens von 2005 wiederaufgebaut worden.

    Die Stadt hat es seit dieser Zeit weit gebracht, als eine ame-rikanische Regierung, die hoch verschuldet, geplndert vomRessource Rush und durch Unfhigkeit gelhmt war, den Wie-deraufbau des in Trmmern liegenden Manhattan nicht leistenkonnte. Stattdessen enteignete sie die Insel und verkauften siean eine Gruppe von Konzernen, die versprachen, der Stadt wie-der zu ihrem alten Glanz zu verhelfen. Die Wiederaufbau warein schmerzhaft langer, vierzig Jahre andauernder Prozess, aberheute sind die Narben der Stadt dank der Schnheitschirurgieder retro-modernistischen Architektur und der Beeinflussungder sozialen Systeme durch die Konzerne beinahe vollstndig

    verborgen. Beinahe.

    MANHATTAN, INC.

    Das Manhattan Development Consortium oder Manhattan,Inc., wie es auch manchmal genannt wird ist ein privaterGrundstcksinvestmentfonds mit einer festen Mitgliedszahl

    von dreizehn Anteilseignern.Durch das MDC gehrt den dreizehn Anteilseignerkonzer-

    nen effektiv der gesamte Grund und Boden der Insel Manhat-tan. Sie verpachten ihn an Bauunternehmen ihrer Wahl undkassieren einen Teil der Mieten; Gelder, die eigentlich zur Gn-ze dazu bestimmt waren, in den Wiederaufbau der von Erdbe-ben geschttelten Stadt investiert zu werden, aber schon seit

    Jahrzehnten in die Taschen der Mitgliedskonzerne wandern.

    >Ein Mitglied des Konsortiums kann durch die anonyme Abstim-mung der anderen zwlf Mitglieder abgesgt werden, aber damitdas passiert, muss bereits vor der Abstimmung ein Kufer fr die

    frei werdenden Anteile bereitstehen. Die Grndungsverordnungschreibt vor, dass es immer dreizehn Anteilseigner geben muss,von denen jeder ungefhr 7,6923 % der Aktien des MDC besitzt.

    >Mr. Bonds

    Die andere groe Kraft in Manhattan ist der Konzernge-richtshof, der seinen terrestrischen Hauptsitz in Lower Manhat-tan hat. Hier gibt es nicht nur die wahrscheinlich hchste Dich-te von Konzernanwlten und konomen auf dem gesamtenPlaneten, in diesen Bros treffen sich auch die Mitarbeiter je-des einzelnen Richters regelmig mit den Vertretern der Kon-zerne, die mit dem Gerichtshof Umgang pflegen. ZustzlicheBros, Verwaltungsdienstleister, AA-Delegierte, Anwaltskanz-leien und Firmen von Lobbyisten okkupieren jedes Gebude inbenutzungsfhigem Zustand in einem Umkreis von mehrerenBlocks. Vielleicht werden im Zrich Orbital die Entscheidungengefllt, aber in New York kommt alles zusammen.

    >Der Konzerngerichtshof ist in die ehemaligen Fuchi Towers ein-gezogen, die an der Stelle stehen, wo das alte World Trade Centerstand, als der japanische Konzern unterging. Es passt zu der Art,wie das Dreigestirn aus 250 Etagen hohen schwarzen Wolken-kratzern auf die gesamte Stadt herunterblickt.

    >Haze

    KONZERNENKLAVEN

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    MANHATTAN

    DER VERROTTETE APFEL

    Manhattan ist strikt nach Klassenzugehrigkeit unterteilt, einesoziale Hierarchie, die durch einen unsichtbaren Kfig ausRFID-Markern, SINs und stdtischen Genehmigungen erzwun-gen wird. Die Stadt belegt die SIN eines jeden Einwohnersoder Besuchers mit mehreren Ebenen von Zugangsgenehmi-gungen, die dann von Millionen Besttigungssensoren, diees berall auf der Insel gibt, berprft werden. Zum Beispielbraucht man einenPersonal Vehicle Pass, um auf der Insel ein

    Auto fahren zu drfen und solche Genehmigungen sind frgewhnlich nur fr VIPs reserviert. Man braucht einenAutho-rized Commuter Pass, um die Hochbahnen und Autobusse be-nutzen zu knnen, die in die besseren Gegenden fahren. Zahl-reiche der exklusiveren Lden und Restaurants beschrnkenden Zugang auf Inhaber bestimmter Psse, eine soziale Garan-tie, dass ihre vornehme Klientel sich nicht unter das gemeine

    Volk mischen muss.

    >Wenn ihr keine SIN habt, dann viel Glck. Die einzigen Orte,

    wo man euch nicht schikaniert, sind Terminal und die Lower East

    Side. Ihr knnt kein Auto besitzen und ihr knnt nur das Mid-

    town/Downtown-U-Bahnnetz benutzen. Viele Tren werden sich

    buchstblich nicht fr euch ffnen. Falls ihr SINlose Shadow-

    runner seid, wre es besser, ihr kennt einen guten Flscher oderstellt sicher, dass euch eurer Johnson mit geflschten Identitten

    ausstattet.

    >Fatima

    >Falls ihr fr euren Run unbedingt ein Fahrzeug braucht, ist eingeflschter oder gestohlener Commercial Vehicle Pass ein guterWeg, die begrenzten Fahrerlaubnisse zu umgehen. Sie werden oftan Unternehmen mit groen Drohnen vergeben, die die Straenbenutzen mssen, wie z.B. Liefer-, Bau- und Abfallentsorgungs-firmen.

    >Turbo Bunny

    Das allgegenwrtige berwachungsnetzwerk ist fr dieEinwohner von Manhattan vllig normal, viele von ihnenklammerten sich frh daran als Schutzschirm gegen das ge-waltttige Chaos, das dem Beben folgte. Heutzutage heitman es willkommen und zelebriert den Man-gel an Privatsphre beinahe. Die Bewoh-ner von Manhattan senden ihr Lebenfreizgig ber Me-Feeds und teilenNeuigkeiten aus ihrem Alltag oder sogarsensorische Daten direkt aus ihrem Blick-winkel mit zweifellos eine der Inspira-tionsquellen fr Horizons P2-Technologie.Jeder versucht, seine 15 Minuten viralenRuhms zu ergattern, die seinen Me-Feed

    zum Hit machen und die ganze Stadt dazubringen, zuzuschalten.

    In Midtown versammeln sich viele Kon-zerner, um zu entspannen und unter Leute zu ge-hen. Die Massen sind fr meinen Geschmack etwaszu modisch und reden zu viel bers Geschft, aberauf den Partys in den angesagten Clubs wie Matadoroder Wrights gibt es jede Menge halblegaler Drogen, was

    von den Konzernen gebilligt wird.Verbrechen geschehen in den gehobeneren Vierteln von

    Manhattan selten, insbesondere weil jeder stndig seine Nach-barn durch die Feeds und Kameras beobachtet, eine extremortsgebundene Nachbarschaftswachen-Reality-Show. Alles waseinem entgeht, ist Aufgabe der Sicherheitsdrohen, die hochoben herumhngen und fortwhrend die Straen scannen.

    >Die Sicherheit ist so heftig, dass so ziemlich jedes Fahrzeugoder jede Ausrstung, die ihr benutzt, entweder entbehrlich oder

    hei sein muss, damit man es nicht zu euch zurckverfolgen kann.

    Vergesst nicht, die Extrakosten auf eure Preise draufzuschlagen.>Glitch

    >Es gibt eine starke neo-anarchistische Subkultur in New YorkCity. Sie ging aus den vertriebenen Massen hervor, die man nachBrooklyn, Queens und in die Bronx abgeschoben hatte, und brei-tete sich bis nach Terminal und an die Lower East Side in Man-hattan aus. Diese Typen sind noch klassische Neo-Anarchos vondem alten Schlag, der geholfen hat, die ersten Shadownets zuerrichten. Die Kontrollmechanismen zu zerstren, die die Kon-zerne in Manhattan installiert haben, ist ihr liebstes Hobby. Sieknnen auch fr einen Runner der beste Freund sein, immer vo-rausgesetzt, man hat sich nicht vorher bei einem Konzern ein-geschleimt.

    >Marcos

    > Whrend sich das organisierte Verbrechen in Manhattan anWirtschaftsverbrechen hlt, fristen ein paar un-

    bedeutende Gruppen ihr Dasein, indem sieBTLs und Waren vom Grauen Markt in denHintergassen und Ecken verkaufen. Men-schen und Waren auf die Insel zu schmug-geln ist hoch rentabel, und falls ihr eineHintertr in die Konzernzentrale braucht,

    sucht nach dem Rat Pack oder dem JaneskiVor in Queens.

    >Hard Exit

    BEIDE SEITEN DES ZAUNS

    Manhattan ist vielleicht sicher durch die abso-lute Kontrolle der Konzerne, aber wenn so viele

    Konzerne auf einer so kleinen Insel sind, bedeutetdas endlose Arbeitsmglichkeiten fr Shadowrunner.

    Aber genauso wie Manhattan in die Reichen und die Be-sitzlosen unterteilt ist, so sind auch die Schatten unterteilt.

    Jeder Shadowrunner, der in Manhattan arbeiten will, steht voreiner Wahl: Entweder man fhrt das schwierige Leben einesSINlosen Freiberuflers in einer Stadt der permanenten ber-

    wachung, oder man verkauft seine Seele an einen Megakon-zern, um als Konzernmitarbeiter leichten Zugang zur Stadt zuerlangen.

    >Ein Konzernmitarbeiter zu werden fhlt sich zwar so an, alswrde man sich selbst verkaufen, aber es bietet einem SINlosen

    KONZERNENKLAVEN

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    MANHATTAN

    Runner einen Ausweg aus dem harten Leben auf der Strae. Soviele andere Mglichkeiten gibt es dort drauen nicht.

    >Mihoshi Oni

    >Es fhlt sich so an, weil es genau das ist! Von Konzernscho-hunden wird mir schlecht. Sie glauben, dass die Firma sich um siekmmern wird, aber die Kons werden sie ohne auch nur mit derWimper zu zucken zum Trocknen aufhngen. Ich ziehe richtigeFreunde vor.

    >Black Mamba

    >Dann solltest du daran arbeiten, dir welche zu machen.

    >Mafan

    Freiberufliche Shadowrunner operieren von den wenigenOrten in Manhattan aus, wo man ihnen nicht das Leben schwermacht, grtenteils von der Z-Zone in Terminal rund um Port

    Authority und Penn Station und der Lower Eastside in Down-town Manhattan aus. Die Cops halten sich nur am Rand dieser

    Viertel auf und SIN-Scanner werden von den ortsansssigenNeo-Anarchos so schnell wieder heruntergerissen, wie sie ange-bracht werden. Abgesehen von Extraktionen bekommen Frei-

    schaffende eher Auftrge, die aus internen Konzernrivalittenresultieren, der Art von Dingen, die Mr. Johnsons Boss nichtherausfinden soll. Erpressung, Selbst-Extraktionen und sogar

    Wetwork sind bliche Jobs fr Freiberufler. Aber weil man kei-nen Konzern im Hintergrund hat, um einen zu untersttzen, istman hufig gezwungen, gengend von einer Identitt zu steh-len oder zu flschen, um an die Orte gelangen zu knnen, andenen der Run stattfinden soll.

    >Die alte Post in der Nhe der Penn Station ist der Ort, an demman sich als Freiberufler mal blicken lassen sollte. Die Treppeist gerammelt voll mit Junkies, Dieben und Kurieren, und diegroen alten Sulen sind mit neoanarchistischen berzeugungenvollgepflastert. Das ist der lebendigste Ort in ganz Manhattan aber wedelt nicht mit einem Credstick herum, sonst werdet ihrvielleicht erstochen.

    >Slamm-0!

    Konzernmitarbeiter sind Shadowrunner, die von einemFrderer-Konzern aufgenommen wurden. Man lsst ihnen ei-nen konstanten Betrag an Creds zukommen, der nach Bedarfangepasst wird, wenn Jobs zu erledigen sind, und stattet sie miteiner soliden geflschten Identitt (oder Identitten) aus, die

    von den Hackern des Konzerns erstellt wird. Trotzdem werdensie nie auf der Gehaltsliste des Konzerns auftauchen und derKonzern wird ihre Existenz nie ffentlich zugeben. Des Wei-teren mssen Konzernmitarbeiter alle Jobs, die an sie heran-getragen werden, ohne zu fragen annehmen. Nur Freiberuflerhaben die Freiheit, Arbeit abzulehnen (wenn sie es sich leistenknnen). Ein Team von Konzernmitarbeitern hat fr gewhn-lich einen ganz normalen Mr. Johnson, der als Berater fr dieGruppe fungiert, und die Jobs sind typischerweise Runs gegenKonkurrenzunternehmen.

    >Seid vorsichtig, falls ihr Konzernmitarbeiter seid und eure Ar-beit anfngt, wie eine innerbetriebliche Ttigkeit auszusehen.Konmitarbeiter knnen in schmutzige interne Machtkmpfe hi-neingezogen werden, und wenn das passiert, geht es fast immerschlecht fr den kleinen Mann aus.

    >Cosmo

    KONZERNENKLAVEN