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Kanton Basel-Stadt
Sichere Fahrt für Velofahrende in Basel – Puzzleteile zur attraktiven Velostadt
11. Kongress zur urbanen Sicherheit vom 5. September 2013 Verkehrsmanagement und Verkehrssicherheit – unterwegs in der Stadt
Bau- und VerkehrsdepartementBarbara Auer, Amt für Mobilität, Bereichsleiterin Verkehrsinfrastruktur
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 2
Inhalt
Teil 1: Ausgangslage in Basel
Teil 2: Entwicklung zur Velostadt
Teil 3: Bausteine einer wirkungsvollen Veloförderung
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 3
Teil 1Ausgangslage in Basel
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Verkehrssituation
Modal Split der Einwohner Basels(Mikrozensus 2010)
37 % 16% 27% 18%
Zufriedenheit mit Verkehrssicherheit(Bevölkerungsbefragung BS 2011)
Ca. 83%
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 5
Verkehrssituation
Städtevergleich Mobilität 2012: Modal Split verschiedener Städte
Fazit für Basel:
– Schweizweit Spitzenreiter mit einem Modal Split von 16% im Veloverkehr
– Dichte Stadt der kurzen Wege mit hohem Veloanteil
Wieso gibt sich Basel nichtmit dem Erreichten zufrieden?
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 6
Foto Beat Mattmann
Verkehrspolitische Ausgangslage
Gegenvorschlag zur „Städteinitiative“Volksentscheid im November 2010 zur Ergänzung des Umweltschutzgesetzes:
– Verkehrsleistung des MIV auf Stadtstrassen bis 2020 um 10% reduzieren– Monitoring der Verkehrsleistung
– Verkehrszunahme durch Aus- und Neubau von Autobahnen muss durch flankierende Massnahmen kompensiert werden
– Rahmenausgabenbewilligung Langsamverkehr über CHF 10 Mio.
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 7
Verkehrspolitische Ausgangslage
Politische Vorstösse zum VeloverkehrAuszug aktueller Themen:– Zu Velorouten: Verbreiterung von Velospuren, bessere Velowege, separate
Ampelführung für rechtsabbiegende Velos– Zu Veloparkierung: Veloabstellplatz-Richtlinie, Verbesserung der
Parkplatzsituation für Velos– Zu Spezialthemen: flankierende Massnahmen bei Kaphaltestellen, Aufbau
eines Velobahn-Netzes, velofreundlicher Winterdienst, Masterplan Velo
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Verkehrspolitisches Ziel
Fuss- und Veloverkehrs-Marketing
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1.2 Verkehrsteilnehmende nutzen vermehrt kombinierte Mobilitätsformen für lange und mittlere Strecken
Integration der Fuss- und Veloverkehrsförderung in die Verwaltungspraxis und Zusammenarbeit mit Partnern
Optimale Infrastruktur für Fuss- & Veloverkehr
Kinder und Jugendliche im Fuss- & Veloverkehr
1.4 Politik & Verbände unterstützen den F&V-Verkehr als
wichtige, sympathische und vollwertige Verkehrsträger
1.1 Der Fuss- und Veloverkehr wird von den Verkehrsteilnehmenden als
sicher wahrgenommen und ermöglicht ein rasches und direktes
Erreichen ihrer Ziele
2.3 Mittelbeschaffung für nicht-infrastrukturelle Fördermassnahmen vereinfachen
2.1 Mittelbeschaffung für Infrastrukturmassnahmen im Fuss-
und Veloverkehr vereinfachen2.2 Finanzielle und personelle Ressourcen sicherstellen & strategieorientiert einsetzen
3.2 Ausreichende Anzahl, sichere, attraktive Veloabstellplätze und
Verleihstationen schaffen
3.3 Sicheres, zusammenhängen-des FG-Netz weiterentwickeln und mehr Flächen für den Fussverkehr
zur Verfügung stellen
4.4 Spielräume zugunsten des F&V-Verkehrs ausnutzen
4.5 Projektablauf für kleinere Projekte im F&V-
Verkehr vereinfachen
3.7 Schülerinnen und Schüler zu sicheren Velofahrenden und
Fussgänger ausbilden
3.1 Sicheres zusammenhängen-des Velonetz weiterentwickeln und direkte, schnelle Veloverbindungen
schaffen 3.8 Image des Fuss- & Velo-
verkehrs als gesunde, coole und nachhaltige Fortbewegungsart an
den Schulen fördern
4.6 BVD engagiert sich für eine vorbildliche,
betriebliche F&V-Förderung
4.3 Zusammenarbeit mit anderen Departe-menten intensivieren
4.1 Partnerschaft mit BVB zur Förderung
des Fuss- & Velover-kehrs weiterentwickeln
4.2 Externe Partner zur Förderung des
Fuss- & Veloverkehrs gewinnen
1.3 Alle Bevölkerungsgruppen nehmen den F&V-Verkehr als
alltägliche Verkehrsform wahr und nutzen diese
3.4 Volkswirtschaftliche Vorteile des F&V-Verkehrs zielgruppen-
gerecht bekannt machen
3.5 Vorteile des Fuss- und Veloverkehrs für den Einzelnen zielgruppengerecht vermarkten
3.6 Zielgruppenspezifische Serviceangebote entwickeln
und schaffen
1.5 Eltern unterstützen die Kinder, sich selbständig im Verkehr zu
bewegen
1.6 Jugendliche gehen gerne zu Fuss und fahren auch im Alltag
gerne Velo
Vision „Basel, die velo- und fussgängerfreundlichste Stadt der Schweiz“ (BVD)
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 9
Teil 2Entwicklung zur Velostadt
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 10
Velopolitik mit langjähriger TraditionKontinuität der Veloförderung über mehr als 30 Jahre: 1975 Veloförderung als eines der Hauptziele des Regierungsrates1985 „Veloinitiative“ zur Förderung des Veloverkehrs1995 Durchführung Velo-City Kongress in Basel2002 BYPAD (Bicycle policy Audit) Qualitätsaudit der Velopolitik2010 Beschluss zum Gegenvorschlag Städteinitiative (Reduktion MIV, Kredit)
Veloverkehr als integrierter Pfeiler der städtischen Verkehrspolitik
Foto Panagiotis Tsepis
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 11
Gesicherte Finanzierung von VeloprojektenFinanzierungsmodell:• Rahmenkredite zur Förderung des Veloverkehrs für kleinere bis mittlere
Massnahmen (Infrastruktur, Datenmanagement, Kommunikation + Prävention) – 1988: 25 Mio. CHF– 2006: 8 Mio. CHF– 2010: 10 Mio. CHF (für Fuss- und Veloverkehr)
• Massnahmen im Rahmen eines Grossprojektes zu dessen Lasten• Für Grossinvestitionen separate Kreditanträge
Vorteile:– Raschere Umsetzung der Veloförderung mit verhältnismässigem Zeit- und
Finanzaufwand– Grössere Flexibilität bei sich ändernden Rahmenbedingungen– Veloverkehr wird bei allen Bauarbeiten auf Strassen berücksichtigt
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Rechtliche Vorgaben zur Veloförderung
Wichtigste rechtliche Vorgaben:
– Umweltschutzgesetz BS: Anteil umweltfreundliche Verkehrsmittel (Fuss-, Veloverkehr und ÖV) erhöhen Bevorzugung Fuss-/Veloverkehr gegenüber mot. Individualverkehr durch bauliche, betriebliche, verkehrslenkende und verkehrsbeschränkende MassnahmenReduktion der Verkehrsleistung des MIV auf Stadtstrassen bis 2020 um 10%
– Bau- und Planungsgesetz BS: Vorgaben zur Erstellungspflicht von Veloabstellplätzen bei Neu- und Umbauten
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Umfassende Konzepte der Veloplanung
Wichtigste planerische Grundlagen:– Kantonaler Richtplan Basel-Stadt (2009)
grundsätzliche Verankerung des Veloverkehrs
– Teilrichtplan Velo Basel-Stadt von 1981 und 2013 (Entwurf): Anforderungen an Infrastrukturen, Unterscheidung in Basis- und Pendlerrouten (neu)
– Veloabstellplatz-Konzeptmit Wirkungskontrolle Parkiersysteme
– Strategie zur Förderung des Fuss- und Veloverkehrs (BVD)
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Zählende Grundlagen zum Veloverkehr
• Zählstellen seit über 20 Jahren
• Aktuell 20 Zählstellen in Basel
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Heuwaage-Viadukt Dorenbach-Viadukt Wettstein-Brücke Schwarzwald-Brücke
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Sichere Entwicklung für Velofahrende
Abnahme der Unfälle mit Velobeteiligung seit: – Einführung der Tempo 30-Zonen– Verbesserung von Unfallschwerpunkten
> Reduktion von 47 im Jahr 2001 auf 7 im Jahr 2010
– konsequentem Ausbau des Veloroutennetzes
296 295309 314
340
253
166 161184
207192 195 192
166132
10069
0 3 1 0 2 2 3 0 3 2 0 0 4 2 1 0 0 2 1 1
170
243
201164168
145 142
223239
272229
199 204
159134 130
221
167 154 148
11092
60
0
50
100
150
200
250
300
350
400
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Velofahrenden
Unfälle verletzte Velofahrende getötete Velofahrende
Nov. 2011: Auszeichnung «Engagierte Gemeinde»Die Städte Bern und Basel gewinnen den bfu-Sicherheitspreis
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Teil 3:Bausteine einer wirkungsvollen Veloförderung
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VerkehrskulturBeispiel Tempo 30-Zonen
Gegenwärtige Ausdehnung
Wohnquartiere
Geplante ErweiterungVerkehrskonzept Innenstadt
Erweiterung auf siedlungsorientierten Strassen mit/ohne ÖV
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Optimierte Veloinfrastruktur
VelomassnahmenVelofahren ist auf allen Strassen sicher!Direkte Verbindungen, durchlässige QuartiereKohärente Netze für unterschiedliche BedürfnisseKomfortable Anlagen, geringe WartezeitenGute Zugänglichkeit von Routen und AbstellanlagenHohe Verfügbarkeit, bekanntes Angebot
Foto Beat Mattmann
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Optimierte Veloinfrastruktur
Velomassnahmen– Vervollständigung Veloroutennetz mit Pendler- und Basisrouten– Separate Velo-Massnahmen auf allen Hauptverkehrsstrassen– Verbesserung der Veloführung an gefährlichen Kreuzungen– Öffnung von breiten Wegen und Einbahnstrassen für Velogegenverkehr
mit Einrichtung Rechtsvortritt auch für Velo
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Optimierte Veloinfrastruktur
VelomassnahmenAuch unkonventionelle Lösungen prüfen:– Velozulassung auf Rechtsabbiegespur– Indirekter Linksabbieger– Freies Rechtsabbiegen bei Rot (Pilot)– Automatisiertes Veloparking– …
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Optimierte Veloinfrastruktur
Öffentliche und private Veloparkierung– Sicher erreichbare, zielnahe Abstellmöglichkeiten– Praktische, einfach bedienbare Ständermodelle– Diebstahlsicher dank Anschliessmöglichkeit– Witterungssicher bei Langzeitparkierung– Erstellungspflicht für Bauherren (Neu-/Umbauten)
Attraktives und wichtiges Angebot für den VeloverkehrÖffentlicher Raum: Ordnung und geringer Nutzungsdruckgeringe Vandalismus- und Diebstahlgefahr
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 22
Velostationen und Bike & Ride-Anlagen:– Zwei bestehende Velostationen mit ca. 2000
Abstellplätzen am Bahnhof SBB und St. Johann, weitere geplant
– 28 Bike & Ride-Anlagen an strategischen Um-steigeknoten oder Endstationen des ÖV geplant
Stärkung von Wegketten im Umweltverbund
Intermodalität
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Daten und Grundlagen
Daten– 20 permanente Velozählstellen, sporadische Erhebungen
– Wirkungscontrolling, Erfassung der Verkehrsentwicklung
– Städtereport, Veloklimatest (neu: Prix Velostädte)
Grundlagenstudien– Pilotstudie zur Velonutzung von Kindern
und Jugendlichen
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Informationen und ServicesInformation zu Veloinfrastruktur– Velowegweisung
Alltagsrouten und Freizeitrouten mit Anbindung an Bhf. SBB / City
– Velostadtplan (Papierplan d/e/f und digitaler Plan)
Services für Verbreitung Velonutzung– Befristete Vergabe von Trailerbikes, Kinderveloanhänger etc.– Unterstützungsbeiträge an Private (Anschubfinanzierung)
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Prävention und Kampagnen
Prävention für Kinder– Verkehrslektionen vom Kindergarten bis Oberstufe– Verkehrsgarten für die praktischen Üben– Marionettentheater
Präventives Marionettentheaterstück für alle Basler 2.Klässlerzur Förderung des Velofahrens und der Verkehrssicherheit
Kampagnen zur Verkehrssicherheit– Schulungsfilm, Kino-Spots und Radiobeiträge
zum Thema „Veloverkehr und Totwinkel-Situationen bei Lastwagen“
– Plakatkampagne zur Rücksichtnahme zwischen Fussgängern und Velofahrenden
– …
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Prävention und Kampagnen
Kampagnen zum Umweltverbund– Internet-Plattform und Dachmarke
„Basel unterwegs“Förderung des Langsamverkehrs illustrierenAktionen und Kampagnen abbilden
– E-Bikes in Unternehmen E-Bike-Flotte für MitarbeiterInnen von Unternehmen zur Verfügung stellen
– Kampagne „fair im Verkehr“neue Medien, Inserate, Medienarbeit
– Mobilitätswoche und slowUpjährliche Anlässe für nachhaltige Mobilität
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 27
Alles perfekt?
«Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!»
Auswahl aktueller Themen:– E-bikes– Baustellen– BehiG-Umsetzung (Kap-HS), Tramgleisquerung– Velodiebstahl– Veloverleihsystem
Es gibt noch viel zu tun – wir freuen uns darauf!
Foto Bastian Staude
Foto Andy Wydler
5. September 2013 Kongress zur urbanen Sicherheit | 28
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Fragerunde
Foto Roman Daudrich