Die Innsbrucker Segelflieger Vereinigung

Die ISV zählt zu den größten und erfolgreichsten Segelflugvereinen Österreichs und kann auf über 60 Jahre Erfolgsgeschichte zurückbli-cken.

Als in Österreich und Deutschland das Fliegen nach dem 2. Weltkrieg noch verboten war, starteten die Innsbrucker Segelflieger bereits mit Zustimmung der französischen Besatzer zu Flügen über den Tiroler Ber-gen. Bis in die 70ern war Innsbruck ein verschlafener Flugplatz, auf dem die Segelflieger die meisten Flugbewegungen durchführten. Heute besitzt die ISV einen der größten Flugzeugparks Österreichs mit mittlerweile 18 Segelflugzeugen. Mit diesen brechen die über 100 Mitglieder der ISV von der Nordseite des Innsbrucker Flughafens zu jährlich mehr als 2000 motorlosen Flügen auf und verbringen weit über 2000 Stunden in der Luft. Sie gleiten dabei nicht nur mühelos über

die Berge und Täler Österreichs, ihre Flugrouten reichen weit über die Staatsgrenzen hinaus. Die ISV ist nicht nur einer der größte Segelflugvereine sondern auch einer der sportlich aktivsten in Österreich. Dies ist nicht die Leistung ei-nes einzelnen Piloten, sondern jene unseres Vereinsgemeinschaft. Jedes Jahr legen die ISV Mitglieder 80.000 km bei Streckenflügen zurück, was einer zweifachen Umrundung der Erde entspricht – motorlos und nur mit der Kraft der Sonne. Jedes Jahr belegen unsere Mitglieder zahlreiche Spit-zenplätze in internationalen und nationalen Wettbewerben. … von jung über alt, vom Hobbypiloten bis zum erfolgreichen Wettbe-werbsflieger. Egal ob Schüler, Student, berufstätig oder Pensionist, bei der Innsbrucker Segelflieger Vereinigung wird jedem der Traum vom Flie-gen ermöglicht, und ist für viele ein Sprungbrett in die Berufsfliegerei!

Die Gummihunde laufen wieder.Ein besonderes Ereignis der ISV im Jahr 2012 waren die ersten Gum-miseilstarts vom Berg herab. Zuletzt wurde diese Startart in Tirol im Jahr 1940 auf der Innsbrucker Seegrube praktiziert.

In Zusammenarbeit mit den Bergbahnen Rosshütte, der Flugsicherung (Austro Control) und der Mitwirkung von dreißig fleißigen Helfern der ISV konnte am letzten Septemberwochenende ein dreitägiges Event auf die Beine gestellt werden. Sechs Piloten der ISV, die hierfür extra eine eigene Startartberechti-gung erlangt haben, starteten in Anwesenheit zahlreicher begeisterter Schaulustiger mehrmals von der Skipiste neben der Bergstation der Seefelder Rosshütte. Die Flugzeuge wurden nur mit Menschenkraft und mit der Hilfe eines Gummiseils in die Luft gebracht um dann lautlos ins

Tal nach Leiblfing zu gleiten. 20 „Gummihunde“ benötigt es, um das ca. 12cm dicke Gummiseil so stark zu spannen, dass das Segelflugzeug nach Auslösen der Startfalle wie bei einer Steinschleuder vom Berg ka-tapultiert wird. Das Wochenende war ein voller Erfolg, und dank den vielen Medienberichten in Zeitung und Fernsehen konnte die ISV einem großen Publikum den Segelflugsport näher bringen und eine fast in Ver-gessenheit geratene, traditionelle Startart wiederbeleben. Ein Dank gilt an dieser Stelle der Tiroler Landesregierung für die Er-teilung der erforderlichen Genehmigungen, der Bergbahnen Rosshütte für die Unterstützung, Franz Kluckner für das Zurverfügungstellen der Landewiese, der Flugsicherung für die Einrichtung des Flugkorridors und dem Möbelhaus Föger für das Sponsoring der Verpflegung – sowie allen freiwilligen Helfern.

Links: Der erste Bergstart nach 72 Jahren in Tirol mit

Pilot Walter Wartlsteiner

1: insgesamt 20 Gummihunde sind nötigt,

um einen Piloten in die Luft zu bringen

2: Martin im 30er Jahre Outfit

3: Ka8 löst sich vom Gummiseil

4: Chrisoph ist startbereit

5: zurück zum Start

6: die Hilfsmannschaft der ISV

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Start: Innsbruck1. Wende: Klostertal2. Wende: Hohen Veitsch / Kapfenberg3. Wende: Schweizer Grenze4. Wende: Zell am See / Großglockner5. Wende: Bludenz

Flugzeug: ASH-25Start: per Seilwinde um 6:57 LokalzeitFlugzeit: 13 Stunden 44 MinutenSchnitt: 121,68 km/hFluglänge: 1595 Kilometer

BludenzInnsbruck

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Der Föhntag am 29.04.2012 war ein außergewöhnlicher Streckenflug-tag, welcher von zahlreichen Piloten in der gesamten Alpenregion für Rekordflüge genützt wurde.

Als um 6:00 Uhr früh die Sicherheitsschleusen am Flugplatz öffneten, war der Föhn auch schon im Tal zu spüren. Um 6:57 Uhr starteten die beiden ISV-Piloten Walter Wartlsteiner und Christof Augustin per Seil-winde. 11 Minuten nach dem Start war die ASH25 mit ihren 25 Metern Spannweite bereits weit über der Nordkette und erreichte somit die Abflughöhe um im Hangwind Richtung Arlberg loszufliegen. Der starke Südwind stürmte zu dieser Zeit am Patscherkofel bereits mit 130 km/h und es war klar, dass bei diesen extremen Wetterbedingungen ein Re-kordflug von 1000 Meilen (1609 km) greifbar war. Doch nach über 10 Stunden Flugzeit beschließen Walter und Christof nach mehreren Wen-den zwar  weiter nach Brixlegg zu fliegen, aber auf die 1000 Meilen zu verzichten und in Innsbruck zu landen, um eine Rückholaktion mit An-

hänger in Kufstein zu vermeiden. Beim Rückflug im Inntal kanalisier-te sich der Föhn jedoch zu starkem Westwind, was die übliche starke Flugleistung der ASH25 eingeschränkte und den Flugplatz nicht mehr erreichbar machte.

8 Kilometer östlich vom Innsbrucker Flugplatz beschließen die Piloten auf Grund der turbulenten Luft und der geringen Höhe, nicht mehr über die Stadt Innsbruck zu gleiten, sondern unter Berücksichtigung aller Si-cherheitsfaktoren eine Außenlandung in einem frisch geackerten Feld östlich von Innsbruck.

Walter Wartlsteiner und Christof Augustin haben mit der ASH25 bei der speziellen Wetterlage einen neuen Streckenrekord in Österreich erflo-gen. Dies war nicht nur der weiteste von über 500 von eingereichten Segelflügen im Jahr 2012 – dies war auch die größte je in Österreich zurückgelegte Strecke im Segelflug!

Das Höhendiagramm des gesamten Fluges

14 Stunden & 1595 Kilometer Großglockner

5000 m

3000 m

580 m

Kapfenberg

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Im Jahr 2005 hat Daniel Schirmer noch beim Innsbru-cker Sommersporttag am Landhausplatz als Gast Platz genommen, heute ist er begeisterter Strecken- und Kunst-flugpilot. Seinen fliegerischer Weg führt er gerade in einer Ausbildung zum Linienpiloten weiter – dennoch ist und bleibt er aber dem Verein und dem Segelflugsport treu.

2012 beim Kunstflug 2012 beim Wellenfliegen bei Föhn

2005 am Landhausplatz

Nachwuchsarbeit wirktFrüh übt sich wer ein Segelflugpilot werden will. Das hat sich auch

eine 4. Klasse der VS Birgitz im Oktober 2012 gedacht. Nach einem

Theorieunterricht von Ernst Soratroi, langjähriges ISV Mitglied, Fluglehrer

und Streckenflugpilot, über Segelflugzeuge und die Faszination Fliegen

wurden die Kinder eingeladen bei der ISV in Flugzeugen und auf der

Seilwinde Probe zu sitzen und erste Flugversuche im selbstgebauten

Segelflugsimulator der ISV zu machen.

Wie viel Spaß den Kindern die beiden Tage gemacht haben, zeigen die

Briefe und Texte, die sie darüber geschrieben haben.

Besuch der Volksschule Birgitz

San MauroZum wiederholten Mal zog es die Innsbrucker Segelflieger Vereinigung auch 2012 im Sommer wieder Richtung Süden. Für alle Mitglieder der Innsbruck Segelflieger Verei-nigung heißt es jedes Jahr im August Flieger abrüsten, in die Anhänger verladen und auf nach Italien. Beim jährlichen Sommerlager der ISV werden von San Mauro (östlich Udine) aus im Segelflieger neue Gebiete erkundet und mit Blick aufs Meer die Freude am Segelflie-gen gelebt. Nach dem Fliegen wird Erfrischung im Pool gesucht, bevor man den Tag mit den kulinarischen Genüssen Italiens ausklingen lässt. Fliegen und dolce vita in San Mauro – ein wichtiges Highlight der ISV-Saison.

Links: Start und Startvorbereitung

1: Kunstflugtraining

2: kurz vor dem Start

3: gute Laune am Flugplatz

4: Entspannung nach dem Flug

5: kreisen mit einem Kollegen

6: im Flugzeugschlepp

7: Der Flugplatz San Mauro

8: tägliches Briefing

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Walter Wartlsteiner 1. Platz offene KlasseRichter-Trummer David 1. Platz ClubklasseLeitner Bernhard 1. Platz 18-Meter-Klasse

Dezentrale Tiroler MeisterschaftWalter Wartlsteiner 1.Platz offenen KlasseDavid Richter-Trummer 2.Platz ClubklasseBernhard Leitner 3.Platz 18-Meter-KlasseEder Manuela 3.Platz Frauenwertung

Mannschaftswertung 1. Platz ISV 1– Wartlsteiner, Richter-Trummer, Leitner

Dezentrale Staatsmeisterschaft

Kitzbüheler Alpen PokalMarkus Lewandowski 6. Platz Gesamtwertung

HockenheimTobias Seitz 18. Platz StandardklasseElisas Benedikt 27. Platz Clubklasse

CIM RietiRudi Schneider 3. Platz Clubklasse

Zentrale Streckenflugwettbewerbe

Erfolge 2012

Dezentrale Tiroler MeisterschaftDie ersten Streckenflugerfahrungen jedes Piloten werden über den Erwerb des Silber-C, dem ersten Abzeichen im Segelflug gemacht. Für dieses Leistungsabzeichen ist ein Höhengewinn von 1.000 m, ein Flug von fünf Stunden Dauer und ein Zielflug von mindestens 50 km erforderlich.

Die Nachwuchsarbeit der ISV in den letzten beiden Jah-ren hat sich gelohnt, ist es doch im Jahr 2012 gleich sechs PilotInnen gelungen die Bedingungen zu erfüllen und ihre Flüge sicher am Flugplatz Kufstein/Langkampf-en zu beenden.

Silber C

Salzmann-Cup:Mathias Manzl Advanced 13. PlatzSiggi Mayr Unlimited 6. Platz

Kunstflug-Weltmeisterschaft:Siggi Mayr Advanced 16. Platz

Kunstflug

1082 km 28.04.12 Club Richter-Trummer1101 km 28.04.12 Offene Wartlsteiner1595 km 29.04.12 Offene Wartlsteiner1006 km 26.05.12 18-Meter Leitner1083 km 16.06.12 18-Meter Leitner

1000+ km Streckenflüge

Alpenflugsymposium 2012Gemeinsam mit der OLC, der weltweit führenden online Plattform für Streckenflug-Wettbewerbe in den Sparten Segelflug, Hängegleiter, Gleitschirm und Modellsegel-flugzeuge, lud die ISV am 25.02.2012 zum Alpenflugsymposium nach Innsbruck ein.

Der Event ist in dieser Form (Schwerpunkt zwar Segelflug, aber auch Vorträge zu Gleit-schirm und Drachen) einmalig und für jeden ambitionierten Streckenflieger in den Al-pen eine Motivation für die kommende Saison. Moderiert wurde das Symposium von Markus Lewandowski (ISV). Zahlreiche helfende Hände der ISV bei Auf- und Abbau, Kuchen- und Snackbuffet, etc. verhalfen zu einem einmaligen Tag.

Themenschwerpunkte:

- Wie fliegt man über 1.500 Kilometer am Hang? - Entwicklung der großen FAI Dreiecke in den Alpen - Segelflugmeteorologie in den Alpen - Mit Fußstart zum Segelflugspaß: Archaeoperyx - Red Bull X-Alps: Mein Weg von Salzburg nach Monaco

Ziellanden in ReutteDer jährliche Zielandewettbewerb der ISV fand dieses Jahr am Flugplatz in Reutte-Höfen satt. Die Reuttener ha-ben unsere 32-köpfige ISV-Mannschaft mehr als herzlich aufgenommen und selbst begeistert mitgemacht. Die Führung zwischen ISV (Innsbrucker Segelflieger Verei-nigung) und SVA (Segelflugverein Außerfern) wechselte über den Tag mehrmals und machte es spannend bis zum Schluss.

Am Ende rettete Martin Seyrling mit einer Punktlandung (0,00m) die Ehre der ISV und wurde vor dem Reuttener Watler Haas (0,90m) Erster. Elias Benedikt landete als einer der letzten Starter auf dem 3. Platz (1,95m). Zum Abschluss eines geselligen und sonnigen Tages ließ man den Tag auf Einladung von ISV und SVA bei Gulaschsuppe und Bier in der Thermik Ranch ausklingen.

Ziel der Publikation ist die Präsentation der Sportart Segelfliegensowie des Vereins Innsbrucker Segelflieger Vereinigung.

soar up – das Jahresmagazin der ISV

Obmann: Bernhard Leitner bernhard.leitner@segelflug-tirol.at

Kontakt: Martin Trolf martin.trolf@segelflug-tirol.at +43 650 463 33 38

info@segelflug-tirol.at www.segelflug-tirol.at

Text: Angela Hirsch

Design: Tobias Furtschegger

Foto: simonrainer.com, Uli Sokopf, Reiner Rose, Tobias Seitz, Martin Neugebauer, ISV-Archiv

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