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9,5 ~ Angewantlte ~ueiiirr. Neue Bucher - -~ . -~ - - 45. Jahrg. 1932.-Nr. 4 I -~ ~. - beschreibung und Probeentnahme an Ort und Stelle, von F. G i e s e c k e ; Das Lnndschaftsbild in seiner Abhangigkeit vom Boden, von K. S appe r ; Die Boden Deutschlands, von H. S t r e ni ni e ; Der geographische Wert des Bodens, von L. P a s s a r g e . - Band VII gilt dem Boden in seiner che- mischen und biologischen Beschaffenheit. E. B 1 n n c k be- handelt die hauptsachlichsten Bodenarten; Fr. S t e i n r i e d e die Methoden der Erkennung der Mineralbestandteile; G. H a g e r die Kolloide des Bodens und ihre Erkennung. Die organischen Bestandteile des Bodens behandelt K. Ma i w a 1 d , die che- niische Gesamtanalyse A. R e i s e r. Im Abschnitt uber die bio- logische Beschaffenheit des Bodens bespricht A. R i p p e 1 die niederen Pflanzen und R. W. H o f f m a n n die Tiere. - Auch die vorliegenden Bande, deren Besprechung iin einzelnen an dieser Stelle nicht moglich ist, bringen insgesamt eine wert- volle Bereicherung der bodenkundlichen Literatur und ver- dienen die beste Empfehlung. Die Namen- und Sachverzeich- uisse sind wieder mit ganz besonderer Sorgfalt angefertigt. Uber die sterische Hinderung bei Reaktionen von Aminosauren und Folypeptiden. Von Dr. Vlassios V 1 a s s o p o u 1 o S. Mlt einer Einfiihrung von Geh.-Rat Prof. Dr. Emil Abderhalden. 28. S. Buchhandlung Gustav Fock G.m. b.H., Leipzig 1931. Preis RM. 3,-. Die vorliegende Schrift stellt den Versuch dar, Beobach- tungen iiber sterische Ilinderung bei Aminosauren und Poly- peptiden, beispielsweise eine verschiedene Umsetzungsge- schwindigkeit ihrer Halogenderivate mit Ammoniak, auch Falle von sterischer Hinderung bei anderen, z. B. aroniatischen Ver- bindungen, auf Grund der modernen Elektronentheorie der Valenz zu erklaren. Dieser Versuch erscheint bedeutsam, wenn auch das zugrunde liegende Material wohl noch keine sichere Ableitung von Gesetzmafiigkeiten erlaubt. Dies gilt insbeson- dere fur die Auswertung der gewonnenen Anschauungen im Sinne einer Deutung der Spezifitat von Fermentwirkungen. Die Schrift ist anregend und leicht faolich; ihr Bestreben, neuere physikalisch-chemische Erkenntnisse auch fur die physiologische Chemie nutzbar zu machen. wird man nur begrukn konnen. E. Wnldschmidt-Leilz. [BB. 75.1 Naturwissenschaftliche GemPIdeuntemuchung. Von Dr. A. Martin Verlag B. Heller, Miinchen 1931. Preis geh. Der Zweck der naturwissenschaftlichen, chemisch-physika- lischen Gemaldeunter6uchung ist die Erweiterung der kunst- historischen Erkenntnis. Sie ermoglicht es, das subjektive Urteil uber ein Gemalde durch objektive Befunde zu stutzen bzw. zu korrigieren. In manchen Fiillen fuhrt die naturwiseenschaft- liche Untersuchung zur sicheren Entscheidung. Diese vom Ver- fasser am Anfang seines Buches erwahnten Verhaltnisse zeigen den Wert einer Sammlung von naturwissenschaftlichen Methoden zur Gemiildeuntersuchung und ihrer Ergebnisse. Der Verfasser beschreibt die wichtigsten Malerpigmente und deren nukro- chemische Reaktionen. Bei jeder Farbe wird ferner eine An- zahl ilterer und neuerer Maler genannt, in deren Gemalde die beschriebene Farbe nachgewiesen werden konnte. Diese Auf- zahlung ist erganzt durch eine chronologische Farbentabelle. Die Beschreibung der Pigmente und ihrer mikrochemischen Reaktionen gewinnt auBerordentlich durch die sehr schonen Mikrophotographien. Andere Abbildungen zeigen die Wirkung des Ablosens von altem, rissigem und vergilbtem Firnis. Auch auf die Restaurierung des Leinwand- oder Holzgrundes wird eingegangen. Sehr interessante Aufnahmen veranschaulicheii die Erfolge der rontgenographischen Gemaldeuntersuchung, deren Grundlagen kurz geschildert werden. Die Rontgeno- graphie ermoglicht es in vielen Fiillen, Ubermalung zu erkennen und zu entfernen. - Das Buch ist sachlich und klar geschrieben. Man kann es nicht nur Fachleuten und naturwissenschaftlich Gebildeten empfehlen, sondern es wird auch Kunsthistoriker und Maler interessieren. Taschenbuch fur Parfiimerie und Kosmetik. Herausgegeben von Dr. J. D a v i d 8 o h n und K. R i e t 2. Wissenschaftl. Verlags- gesellschaft m. b. H., Stuttgart 1931. Preis geb. RM. 12,50. Die stoffliche und literarische Entwicklung der beidell Facher nach Breite und wohl auch nach der Tiefe hin lUt dieses Taschenbuch als erwunschten Handweiser erscheinen : auf 309 Textseiten wird eine beachtliche Menge Stoff verarbeitet. Schuchl. [BB. 79,80,81.] D e W i 1 de. RM. 15,--. Kefdel. [BB. 91.1 Das Technische wird auf etwa 90 Seiten in den Abschnitten Literaturbericht (Riechstoffe und Parfumerien, Kosmetische Stoffe und Zubereitungen), Kompositionslehre fur den Parfumeur, Parfumierung von Seifen, Patentubersicht erledigt. Es ist natur- lich, dai3 bei einer derart gedrangten Dnrstellung die be- treffenden Teilgebiete blof.3 gestreift werden konnten. Beson- deren Wert besitzen nach Ansicht des Ref. die folgenden Ab- schnitte iiber gewerblichen Rechtsschutz sowie iiber Gesetze, Verordnungen usw., mit Berucksichtigung der Bestimmungen anderer Llnder, .denn leicht zugangliche Mitteilungen tiber diese fur die Praxis bedeutungsvollen Gegenstande waren bis- her nicht vorhanden. - Ein Verzeichnis der Buch- und Zeit- schriftenliteratur reiht sich ebenfalls als erwunscht an, und eine Reihe wichtiger Tabellen beschlieBt das empfehlenswerte Buchlein. Gerhardt. [BB. 85.1 Physikalisch-Technisches Faserstoff-Praktikum (Ubungsaufgaben, Tabellen, graphische Darstellungen) zum Gebrauche an Hoch- schulen, Textillehranstalten, Warenprufungs- und Zollamtern, Industrielaboratorien und Zuni Selbststudium. Von Prof. Dr. Alois H e r z o g , Dresden, uud Dr. Erich W a g n e r , Hail- nover. Verlag von Julius Springer, Berlin 1931. Preis geb. RM. 15,-. Das Buch enthalt ini ersten Teil eine Aufgabensammlung aus allen Gebieten der physikalisch-technischen Textilunter- suchung, im zweiten Teil sind Daten und Formeln zusammeu- gestellt. Ferner sind Nomogramme fur zahlreiche Berechnungen beigefugt. Das Buch ist insbesondere fur Studierende als Ail- leitung fur Obungen geschrieben und hierfiir wegen der ein- gehenden Darstellung sehr geeignet. Es ist jedoch auch fur alle diejenigen sehr zu empfehlen, die ohne epezielle Ausbildung sich mit Textiluntersuchungen zu befassen haben, wie z. B. d e r Textilindustrie nahestehende Chemiker. Fur diese Zwecke ist auch besonders die Zusammenstellung von wichtigen Daten, die z. T. in der Literatur nur rnit Muhe aufzufinden sind, sehr zu begruaen. Smolla. [BB. 83.1 Soies Artificielles et Matihres Plastiques. Von R. G a b i 11 i o n. ?@I S Collection Armand Colin, Paris 1931. Preis geb. Fr. 12,-. Im ersten Teil des Buches werden die gemeinsamen Grund- stoffe der Kunstseiden und plastischen Massen behandelt: Cellu- lose, Celluloseester und -ather; daran schliefit sich im zweiten und dritten Teil eine kurze Besprechung der Fabrikation und Eigenschaften der vier Kunstseidenarten und der verschiedenen Typen natiirlicher und kunstlicher plastischer Massen und ihrer Verwendungszwecke (Lacke, Filme, Kunstleder usw.). Das Buch ist fur den Nichtfachmann als Einfuhrung in die chemischen Grundlagen dieser Industrien und die typischen Fabrikations- verfahren geeignet. Fur den Chemiker und Techniker, der sich naher rnit diesem Gebiet beschiiftigen will, ware nach der wissenschaftlichen Seite hin eine scharfere Abgrenzung der noch strittigen - teilweise sehr aktuellen - Fragen gegeniiber den gesicherten Tatsachen erwunscht und in den technischen Kapiteln statt verschiedener herausgegriffener Einzelheiten mancher Hin- weie auf die modernen Fortschritte und Ziele auf diesem zur Zeit 60 stark bearbeileten Gebiete vorzuziehen gewesen. Die Chemie der Kohle. Von Dr. phil. Walter F u c h 6. VIII und Verlag Julius Springer, Verf. 1a13t seinem im Jahre 1926 erschienenen Buche iiber die Chemie des Lignins nunmehr eine umfangreiche Arbeit iiber die Chemie der Kohle folged, worin vom naturwissenschaftlichen Standpunkte aus das weit verstreute Tatsachenmaterial tiber die Entstehung von Torf, Braunkohle und Steinkohle sowie uber deren Eigenschaften mit gro6er Sachkenntnis und Grundlichkeit systematisch dargestellt ist. Die in- und auslandische Literatur ist dabei bi6 Marz 1931, auf einigen Teilgebieten bis Mai 1931 beriicksichtigt, daneben konnte Verf. jedoch fur seine Dar- stellung in ziemlich weitem Umfang auch eigene Untersuchungen heranziehen. Neben den rein chemischen Tatsachen wurden technische Angaben nur in beschranktem MaBe behandelt, von der Wiedergabe volkswirtschaftlicher und statistischer Daten wurde mit Recht vollkommen abgesehen; hierin liegt ein Unter- schied und m. E. zugleich ein Vorzug des Buches vor den alteren Arbeiten von H in r i c h s e n und T a c z a k (1916) 60- wie von S t r a c h e und L a n t (1924), die den gleichen Gegen- stand behandeln. Kriiger. [BB. 71.1 510 Seiten mit 5 Textabbildungen. Berlin 1931. Preis geb. RM. 45,-.

Soies Artificielles et Matières Plastiques. Von R. Gabillion. 204 S. Collection Armand Colin, Paris 1931. Preis geb. Fr. 12,–

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Page 1: Soies Artificielles et Matières Plastiques. Von R. Gabillion. 204 S. Collection Armand Colin, Paris 1931. Preis geb. Fr. 12,–

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Angewantlte ~ u e i i i r r . Neue Bucher - -~ . -~ - - 45. Jahrg. 1932.-Nr. 4 I

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beschreibung und Probeentnahme an Ort und Stelle, von F. G i e s e c k e ; Das Lnndschaftsbild in seiner Abhangigkeit vom Boden, von K. S a p p e r ; Die Boden Deutschlands, von H. S t r e ni ni e ; Der geographische Wert des Bodens, von L. P a s s a r g e . - Band VII gilt dem Boden in seiner che- mischen und biologischen Beschaffenheit. E. B 1 n n c k be- handelt die hauptsachlichsten Bodenarten; Fr. S t e i n r i e d e die Methoden der Erkennung der Mineralbestandteile; G. H a g e r die Kolloide des Bodens und ihre Erkennung. Die organischen Bestandteile des Bodens behandelt K. Ma i w a 1 d , die che- niische Gesamtanalyse A. R e i s e r. Im Abschnitt uber die bio- logische Beschaffenheit des Bodens bespricht A. R i p p e 1 die niederen Pflanzen und R. W. H o f f m a n n die Tiere. - Auch die vorliegenden Bande, deren Besprechung iin einzelnen an dieser Stelle nicht moglich ist, bringen insgesamt eine wert- volle Bereicherung der bodenkundlichen Literatur und ver- dienen die beste Empfehlung. Die Namen- und Sachverzeich- uisse sind wieder mit ganz besonderer Sorgfalt angefertigt.

Uber die sterische Hinderung bei Reaktionen von Aminosauren und Folypeptiden. Von Dr. Vlassios V 1 a s s o p o u 1 o S. Mlt einer Einfiihrung von Geh.-Rat Prof. Dr. Emil Abderhalden. 28. S. Buchhandlung Gustav Fock G.m. b.H., Leipzig 1931. Preis RM. 3,-.

Die vorliegende Schrift stellt den Versuch dar, Beobach- tungen iiber sterische Ilinderung bei Aminosauren und Poly- peptiden, beispielsweise eine verschiedene Umsetzungsge- schwindigkeit ihrer Halogenderivate mit Ammoniak, auch Falle von sterischer Hinderung bei anderen, z. B. aroniatischen Ver- bindungen, auf Grund der modernen Elektronentheorie der Valenz zu erklaren. Dieser Versuch erscheint bedeutsam, wenn auch das zugrunde liegende Material wohl noch keine sichere Ableitung von Gesetzmafiigkeiten erlaubt. Dies gilt insbeson- dere fur die Auswertung der gewonnenen Anschauungen im Sinne einer Deutung der Spezifitat von Fermentwirkungen. Die Schrift ist anregend und leicht faolich; ihr Bestreben, neuere physikalisch-chemische Erkenntnisse auch fur die physiologische Chemie nutzbar zu machen. wird man nur b e g r u k n konnen.

E. Wnldschmidt-Leilz. [BB. 75.1 Naturwissenschaftliche GemPIdeuntemuchung. Von Dr. A. Martin

Verlag B. Heller, Miinchen 1931. Preis geh.

Der Zweck der naturwissenschaftlichen, chemisch-physika- lischen Gemaldeunter6uchung ist die Erweiterung der kunst- historischen Erkenntnis. Sie ermoglicht es, das subjektive Urteil uber ein Gemalde durch objektive Befunde zu stutzen bzw. zu korrigieren. I n manchen Fiillen fuhrt die naturwiseenschaft- liche Untersuchung zur sicheren Entscheidung. Diese vom Ver- fasser am Anfang seines Buches erwahnten Verhaltnisse zeigen den Wert einer Sammlung von naturwissenschaftlichen Methoden zur Gemiildeuntersuchung und ihrer Ergebnisse. Der Verfasser beschreibt die wichtigsten Malerpigmente und deren nukro- chemische Reaktionen. Bei jeder Farbe wird ferner eine An- zahl i l terer und neuerer Maler genannt, in deren Gemalde die beschriebene Farbe nachgewiesen werden konnte. Diese Auf- zahlung ist erganzt durch eine chronologische Farbentabelle. Die Beschreibung der Pigmente und ihrer mikrochemischen Reaktionen gewinnt auBerordentlich durch die sehr schonen Mikrophotographien. Andere Abbildungen zeigen die Wirkung des Ablosens von altem, rissigem und vergilbtem Firnis. Auch auf die Restaurierung des Leinwand- oder Holzgrundes wird eingegangen. Sehr interessante Aufnahmen veranschaulicheii die Erfolge der rontgenographischen Gemaldeuntersuchung, deren Grundlagen kurz geschildert werden. Die Rontgeno- graphie ermoglicht es in vielen Fiillen, Ubermalung zu erkennen und zu entfernen. - Das Buch ist sachlich und klar geschrieben. Man kann es nicht nur Fachleuten und naturwissenschaftlich Gebildeten empfehlen, sondern es wird auch Kunsthistoriker und Maler interessieren. Taschenbuch fur Parfiimerie und Kosmetik. Herausgegeben von

Dr. J. D a v i d 8 o h n und K. R i e t 2. Wissenschaftl. Verlags- gesellschaft m. b. H., Stuttgart 1931. Preis geb. RM. 12,50.

Die stoffliche und literarische Entwicklung der beidell Facher nach Breite und wohl auch nach der Tiefe hin lUt dieses Taschenbuch als erwunschten Handweiser erscheinen : auf 309 Textseiten wird eine beachtliche Menge Stoff verarbeitet.

Schuchl. [BB. 79,80,81.]

D e W i 1 d e . RM. 15,--.

Kefde l . [BB. 91.1

Das Technische wird auf etwa 90 Seiten in den Abschnitten Literaturbericht (Riechstoffe und Parfumerien, Kosmetische Stoffe und Zubereitungen), Kompositionslehre fur den Parfumeur, Parfumierung von Seifen, Patentubersicht erledigt. Es ist natur- lich, dai3 bei einer derart gedrangten Dnrstellung die be- treffenden Teilgebiete blof.3 gestreift werden konnten. Beson- deren Wert besitzen nach Ansicht des Ref. die folgenden Ab- schnitte iiber gewerblichen Rechtsschutz sowie iiber Gesetze, Verordnungen usw., mit Berucksichtigung der Bestimmungen anderer Llnder, .denn leicht zugangliche Mitteilungen tiber diese fur die Praxis bedeutungsvollen Gegenstande waren bis- her nicht vorhanden. - Ein Verzeichnis der Buch- und Zeit- schriftenliteratur reiht sich ebenfalls als erwunscht an, und eine Reihe wichtiger Tabellen beschlieBt das empfehlenswerte Buchlein. Gerhardt. [BB. 85.1 Physikalisch-Technisches Faserstoff-Praktikum (Ubungsaufgaben,

Tabellen, graphische Darstellungen) zum Gebrauche a n Hoch- schulen, Textillehranstalten, Warenprufungs- und Zollamtern, Industrielaboratorien und Zuni Selbststudium. Von Prof. Dr. Alois H e r z o g , Dresden, uud Dr. Erich W a g n e r , Hail- nover. Verlag von Julius Springer, Berlin 1931. Preis geb. RM. 15,-.

Das Buch enthalt ini ersten Teil eine Aufgabensammlung aus allen Gebieten der physikalisch-technischen Textilunter- suchung, im zweiten Teil sind Daten und Formeln zusammeu- gestellt. Ferner sind Nomogramme fur zahlreiche Berechnungen beigefugt. Das Buch ist insbesondere fur Studierende als Ail- leitung fur Obungen geschrieben und hierfiir wegen der ein- gehenden Darstellung sehr geeignet. Es ist jedoch auch fur alle diejenigen sehr zu empfehlen, die ohne epezielle Ausbildung sich mit Textiluntersuchungen zu befassen haben, wie z. B. der Textilindustrie nahestehende Chemiker. Fur diese Zwecke ist auch besonders die Zusammenstellung von wichtigen Daten, die z. T. in der Literatur nur rnit Muhe aufzufinden sind, sehr zu begruaen. Smolla. [BB. 83.1 Soies Artificielles e t Matihres Plastiques. Von R. G a b i 11 i o n. ?@I S Collection Armand Colin, Paris 1931. Preis geb. Fr. 12,-.

Im ersten Teil des Buches werden die gemeinsamen Grund- stoffe der Kunstseiden und plastischen Massen behandelt: Cellu- lose, Celluloseester und -ather; daran schliefit sich im zweiten und dritten Teil eine kurze Besprechung der Fabrikation und Eigenschaften der vier Kunstseidenarten und der verschiedenen Typen natiirlicher und kunstlicher plastischer Massen und ihrer Verwendungszwecke (Lacke, Filme, Kunstleder usw.). Das Buch ist fur den Nichtfachmann als Einfuhrung in die chemischen Grundlagen dieser Industrien und die typischen Fabrikations- verfahren geeignet. Fur den Chemiker und Techniker, der sich naher rnit diesem Gebiet beschiiftigen will, ware nach der wissenschaftlichen Seite hin eine scharfere Abgrenzung der noch strittigen - teilweise sehr aktuellen - Fragen gegeniiber den gesicherten Tatsachen erwunscht und in den technischen Kapiteln statt verschiedener herausgegriffener Einzelheiten mancher Hin- weie auf die modernen Fortschritte und Ziele auf diesem zur Zeit 60 stark bearbeileten Gebiete vorzuziehen gewesen.

Die Chemie der Kohle. Von Dr. phil. Walter F u c h 6. VIII und Verlag Julius Springer,

Verf. 1a13t seinem im Jahre 1926 erschienenen Buche iiber die Chemie des Lignins nunmehr eine umfangreiche Arbeit iiber die Chemie der Kohle folged, worin vom naturwissenschaftlichen Standpunkte aus das weit verstreute Tatsachenmaterial tiber die Entstehung von Torf, Braunkohle und Steinkohle sowie uber deren Eigenschaften mit gro6er Sachkenntnis und Grundlichkeit systematisch dargestellt ist. Die in- und auslandische Literatur ist dabei bi6 Marz 1931, auf einigen Teilgebieten bis Mai 1931 beriicksichtigt, daneben konnte Verf. jedoch fur seine Dar- stellung in ziemlich weitem Umfang auch eigene Untersuchungen heranziehen. Neben den rein chemischen Tatsachen wurden technische Angaben nur in beschranktem MaBe behandelt, von der Wiedergabe volkswirtschaftlicher und statistischer Daten wurde mit Recht vollkommen abgesehen; hierin liegt ein Unter- schied und m. E. zugleich ein Vorzug des Buches vor den alteren Arbeiten von H i n r i c h s e n und T a c z a k (1916) 60- wie von S t r a c h e und L a n t (1924), die den gleichen Gegen- stand behandeln.

Kriiger. [BB. 71.1

510 Seiten mit 5 Textabbildungen. Berlin 1931. Preis geb. RM. 45,-.