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Sonderstatut der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien Verfassungsgesetz vom 31. Januar 1963, Nr. 1 in geltender Fassung KOORDINIERTER TEXT Dieser koordinierte Text OHNE AMTLICHE GLTIGKEIT wurde erstellt in Erwartung der Verfassung des neuen Textes des Sonderstatuts der Region Friaul-Julisch Venetien durch die Regierung, wie in Artikel 6, Absatz 5 des Verfassungsgesetzes vom 31. Januar 2001, Nr. 2 vorgesehen. Die durch das Verfassungsgesetz Nr. 2/2001 genderten oder hinzugefügten Textstellen sind fett gedruckt. Die bergangs- und Schlussbestimmungen des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 werden am Ende des Textes angeführt . Der hier angeführte Text entspricht dem im Amtsblatt Nr. 29 vom 1. Februar 1963 verffentlichten Verfassungsgesetz vom 31. Januar 1963, Nr. 1, koordiniert mit den durch die darauf folgenden Gesetze vorgenommenen ˜nderungen und Ergnzungen: Verfassungsgesetz vom 23. Februar 1972, Nr. 1 (Amtsblatt Nr. 63 vom 7.3.1972); Gesetz vom 6. August 1984, Nr. 457 (Amtsblatt Nr. 223 vom 14.8.1984); Verfassungsgesetz vom 12. April 1989, Nr. 3 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 87 vom 14.4.1989); Verfassungsgesetz vom 23. September 1993, Nr. 2 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 226 vom 25.9.1993); Gesetz vom 23. Dezember 1996, Nr. 662 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 303 vom 28.12.1996); Verfassungsgesetz vom 31. Januar 2001, Nr. 2 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 26 vom 1.2.2001); Gesetz vom 27. Dezember 2002, Nr. 289 (Amtsblatt - Ordentliche Beilage - Nr. 305 vom 31.12.2002). Juni 2003 Erstellt vom Generalsekretariat des Regionalprsidiums und vom Generalsekretariat des Regionalrates

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Sonderstatut der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien

Verfassungsgesetz vom 31. Januar 1963, Nr. 1

in geltender Fassung

KOORDINIERTER TEXT

Dieser koordinierte Text OHNE AMTLICHE GÜLTIGKEIT wurde erstellt in Erwartung der Verfassung des neuen Textes des Sonderstatuts der Region Friaul-Julisch Venetien durch die Regierung, wie in Artikel 6, Absatz 5 des Verfassungsgesetzes vom 31. Januar 2001, Nr. 2 vorgesehen. Die durch das Verfassungsgesetz Nr. 2/2001 geänderten oder hinzugefügten Textstellen sind fett gedruckt. Die Übergangs- und Schlussbestimmungen des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 werden am Ende des Textes angeführt. Der hier angeführte Text entspricht dem im Amtsblatt Nr. 29 vom 1. Februar 1963 veröffentlichten Verfassungsgesetz vom 31. Januar 1963, Nr. 1, koordiniert mit den durch die darauf folgenden Gesetze vorgenommenen Änderungen und Ergänzungen: Verfassungsgesetz vom 23. Februar 1972, Nr. 1 (Amtsblatt Nr. 63 vom 7.3.1972); Gesetz vom 6. August 1984, Nr. 457 (Amtsblatt Nr. 223 vom 14.8.1984); Verfassungsgesetz vom 12. April 1989, Nr. 3 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 87 vom 14.4.1989); Verfassungsgesetz vom 23. September 1993, Nr. 2 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 226 vom 25.9.1993); Gesetz vom 23. Dezember 1996, Nr. 662 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 303 vom 28.12.1996); Verfassungsgesetz vom 31. Januar 2001, Nr. 2 (Amtsblatt - Allgemeine Serie - Nr. 26 vom 1.2.2001); Gesetz vom 27. Dezember 2002, Nr. 289 (Amtsblatt - Ordentliche Beilage - Nr. 305 vom 31.12.2002).

Juni 2003

Erstellt vom Generalsekretariat des Regionalpräsidiums und vom Generalsekretariat des Regionalrates

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I. TITEL Errichtung der Region

Art. 1 Friaul-Julisch Venetien ist innerhalb der politischen Einheit der einen und unteilbaren Republik Italien nach den Grundsätzen der Verfassung und gemäss diesem Statut als autonome Region mit Rechtspersönlichkeit errichtet.

Art. 2 Die Region umfasst die Gebiete der jetzigen Provinzen Görz und Udine sowie der Gemeinden Triest, Duino-Aurisina, Monrupino, Muggia, San Dorligo della Valle und Sgonico. Hauptort der Region ist die Stadt Triest. Unter Beibehaltung der Bestimmungen über den Gebrauch der Staatsflagge führt die Region ein eigenes Banner und ein Wappen, die mit Dekret des Präsidenten der Republik genehmigt werden.

Art. 3 In der Region wird die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung allen Staatsbürgern, gleich welcher Sprachgruppe sie angehören, zuerkannt und ihre völkische und kulturelle Eigenart geschützt.

II. TITEL Befugnisse der Region

I. ABSCHNITT - Gesetzgebende Gewalt

Art. 4 Die Region ist befugt, in Übereinstimmung mit der Verfassung und den Grundsätzen der Rechtsordnung der Republik (1), unter Achtung der internationalen Verpflichtungen und Wahrung der staatlichen Belange und jener der anderen Regionen sowie der grundlegenden Richtlinien der wirtschaftlich-sozialen Reformen der Republik Gesetzesbestimmungen zur Regelung folgender Sachgebiete zu erlassen: 1) Ordnung der von der Region abhängigen Ämter und Behörden und rechtliche

Stellung und Besoldung des dazugehörenden Personals; 1-bis) Ordnung der Gebietskörperschaften und der entsprechenden Bezirke (2); 2) Land- und Forstwirtschaft, Bodenverbesserungen, Regelung des

Mindestausmaßes für Kulturgrundstücke und Bodenneuordnung, Bewässerung, Boden- und Agrarmeliorierungsarbeiten, Vieh- und Fischzucht, Bergwirtschaft, Forstwesen und Forstpersonal;

3) Jagd und Fischerei;

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4) Gemeinnutzungsrechte; 5) Anlage und Führung der Grundbücher; 6) Handel und Industrie; 7) Handwerk; 8) Messen und Märkte; 9) Verkehrswesen, Wasserleitungen und öffentliche Arbeiten von örtlichem und

regionalem Belange; 10) Fremdenverkehr und Gastgewerbe; 11) Transportwesen auf Seilbahnen, Bus-, Straßenbahn- und

Oberleitungsomnibuslinien von regionalem Belange; 12) Städtebauwesen; 13) Mineral- und Thermalgewässer; 14) Kultur-, Erholungs- und Sporteinrichtungen, Museen und Bibliotheken von

örtlichem und regionalem Belange. (1) Die Worte "Rechtsordnung der Republik" ersetzen die Worte "staatliche Rechtsordnung" gemäß

Art. 5, Abs. 1, Buchst. b) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001. (2) Gemäß Art. 5, Abs. 1 des Verfassungsgesetzes vom 23. September 1993, Nr. 2 wurde der Art. 4

durch die Ziffer 1-bis ergänzt. Für die Durchführung der Bestimmungen der obigen Ziffer 1-bis, siehe Gesetzesvertretendes Dekret vom 2. Januar 1997, Nr. 9.

Art. 5 Unter Achtung der im Artikel 4 bezeichneten allgemeinen Grenzen und gemäss den in den Staatsgesetzen auf den einzelnen Gebieten festgelegten Grundsätzen ist die Region befugt, Gesetzesbestimmungen zur Regelung folgender Sachgebiete zu erlassen: [1) Wahl des Regionalrates gemäss den im 2. Abschnitt des 3. Titels enthaltenen

Grundsätzen;] (1) 2 Regelung des in Art. 7 und 33 vorgesehenen Referendums; 3) Erhebung von Regionalabgaben gemäss Art. 51; 4) Regelung der im Art. 60 vorgesehenen Kontrollen; [5) Ordnung und Gebietsabgrenzung der Gemeinden;] (2)

6) Öffentliche Fürsorge- und Wohltätigkeitseinrichtungen; 7) Regelung öffentlicher Dienste von regionalem Belange und Übernahme

derselben; 8) Ordnung der Sparkassen, der Bodenkreditanstalten, der Körperschaften örtlichen

oder regionalen Charakters zur Finanzierung wirtschaftlicher Tätigkeiten in der Region;

9) Einrichtung und Ordnung von Körperschaften örtlichen oder regionalen Charakters für die Ausarbeitung von wirtschaftlichen Entwicklungsprogrammen;

10) Bergwerke, Steinbrüche und Torfstiche; 11) Enteignungen aus Gründen des Allgemeinwohles, soweit sie nicht Arbeiten zu

Lasten des Staates betreffen; 12) Küstenschiffahrtslinien zwischen den Häfen der Region; 13) Ortspolizei in Stadt und Land; 14) Nutzung der öffentlichen Gewässer außer den großen Ableitungen;

Wasserbauten der 4. und 5. Kategorie; 15) Berufs- und Handwerksausbildung nach der Pflichtschule; Schulfürsorge;

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16) Hygiene und Gesundheitswesen, Gesundheits- und Krankenhausfürsorge sowie Betreuung von körperlich und geistig Behinderten;

17) Genossenschaftswesen einschließlich der Aufsicht über die Genossenschaften; 18) Sozialer Wohnungsbau; 19) Ortsnamengebung; 20) Feuerwehrdienste; 21) Ernährungswesen; 22) Maßnahmen zur Katastrophenvorbeugung und -soforthilfe. (1) Die Ziffer 1 wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. c) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben. (2) Durch den Art. 5, Abs. 2 des Verfassungsgesetzes Nr. 2/1993 wurde die Ziffer 5 des Art. 5

aufgehoben. Für die Durchführung der Bestimmungen der obigen Ziffer 1-bis, siehe Gesetzesvertretendes Dekret Nr. 9/1997.

Art. 6 Die Region hat die Befugnis, in folgenden Sachgebieten Ergänzungs- und Durchführungsbestimmungen zu erlassen, um die Gesetzesvorschriften der Republik ihren besonderen Erfordernissen anzupassen: 1) Kindergärten; Volks- und Mittelschulunterricht; altsprachiger,

naturwissenschaftlicher und technischer Unterricht, Lehrerbildung und Unterricht an Kunstschulen;

2) Arbeit, Sozialfürsorge und Sozialversicherung; 3) Antiquitäten und schöne Künste, Landschafts-, Pflanzen- und Tierschutz, sowie in

den anderen Sachgebieten, für welche die staatlichen Gesetze der Region diese Befugnis erteilen.

Art. 7 Durch Gesetz sorgt die Region für: 1) die Genehmigung der Haushaltsvoranschläge und der Rechnungsabschlüsse; 2) die Verhandlung von Darlehen und die Ausgabe der im Art. 52 genannten

Anleihen; 3) die Einrichtung neuer Gemeinden und die Änderung ihrer Gebietsabgrenzungen

und Benennungen nach Anhören der betroffenen Bevölkerung.

II. ABSCHNITT - Verwaltungsbefugnis

Art. 8 Die Region übt ihre Verwaltungsbefugnisse in den Sachgebieten aus, in denen sie kraft der Art. 4 und 5 Gesetzgebungsgewalt hat, außer den Befugnissen, die von den Gesetzen der Republik den Gebietskörperschaften übertragen werden.

Art. 9

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Die Region hat die Befugnis, mit eigenen Beiträgen die Entwicklung des Universitätsunterrichts im Rahmen der Region zu fördern.

Art. 10 Der Staat kann durch Gesetz der Region, den Provinzen und den Gemeinden die Ausübung seiner Verwaltungsbefugnisse übertragen. Die staatlichen Zentralverwaltungen können für die Ausübung der ihnen in der Region zustehenden Befugnisse nach vorausgegangener Verständigung zwischen den zuständigen Ministern und dem Präsidenten der Region (1) die Ämter der Regionalverwaltung in Anspruch nehmen. In den in den vorhergehenden Absätzen genannten Fällen geht der Kostenaufwand für die Durchführung dieser Aufgaben zu Lasten des Staates. (1) Die Worte wurden durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. a) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 so ersetzt. Im Sinne dieser Bestimmung ersetzen die Worte "Präsident der Region" die folgenden: "Präsident des Regionalausschusses" und "Ausschusspräsident" überall dort, wo sie vorkommen.

Art. 11

Die Region übt ihre Verwaltungsbefugnisse in der Regel in der Weise aus, dass sie diese den Provinzen und Gemeinden sowie deren Konsortien und anderen Gebietskörperschaften überträgt oder sich deren Ämter bedient. Die in den übertragenen Sachgebieten getroffenen Maßnahmen unterliegen der im Art. 58 genannten Kontrolle. Der Kostenaufwand der Provinzen, Gemeinden und anderen Gebietskörperschaften für die übertragenen Befugnisse geht zu Lasten der Region.

III. TITEL Organe der Region - Errichtung und Befugnisse

I. ABSCHNITT - Organe der Region

Art. 12 Organe der Region sind: der Regionalrat, der Regionalausschuss und der Präsident der Region. (1) In Übereinstimmung mit der Verfassung und den Grundsätzen der Rechtsordnung der Republik sowie unter Achtung der Bestimmungen dieses Titels bestimmt das Regionalgesetz, das vom Regionalrat mit der absoluten Mehrheit seiner Mitglieder zu genehmigen ist, die Regierungsform der Region und insbesondere die Modalitäten für die Wahl des Regionalrates, des Präsidenten der Region und der Assessoren, die Beziehungen zwischen den Organen der Region, die Einreichung und Genehmigung des begründeten Misstrauensantrages gegen den Präsidenten der Region, die Fälle von Unwählbarkeit und Unvereinbarkeit im

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Zusammenhang mit diesen Ämtern sowie das Initiativrecht der Bürger hinsichtlich der Regionalgesetze und das Verfahren zur Durchführung der Volksabstimmung zur Abschaffung von Regionalgesetzen sowie der Volksbefragung im Zusammenhang mit der Billigung und Verwirklichung von Vorhaben. Um zu erreichen, dass beide Geschlechter in gleichem Maße vertreten sind, werden mit dem genannten Gesetz paritätische Bedingungen für die Teilnahme an den Wahlen gefördert. Der gleichzeitige Rücktritt der Mehrheit der Regionalratsmitglieder hat die Auflösung des Regionalrates und die gleichzeitige Wahl des neuen Regionalrates und des Präsidenten der Region zur Folge, wenn letzterer in allgemeiner direkter Wahl gewählt wird. Wird der Präsident der Region vom Regionalrat gewählt, so wird der Regionalrat aufgelöst, wenn innerhalb von sechzig Tagen nach der Wahl oder nach dem Rücktritt des Präsidenten keine Mehrheit gebildet werden kann und der Regionalrat somit nicht funktionsfähig ist. (2) Das in Abs. 2 genannte Regionalgesetz wird nicht dem Regierungskommissar im Sinne des Art. 29, Abs. 1 bekannt gegeben. Die Regierung der Republik kann die Frage der Verfassungsmäßigkeit dieses Regionalgesetzes innerhalb von dreißig Tagen nach dessen Kundmachung beim Verfassungsgericht geltend machen. (2) Über das im Abs. 2 genannte Regionalgesetz wird eine durch das entsprechende Regionalgesetz geregelte Volksabstimmung auf Regionalebene durchgeführt, wenn innerhalb von drei Monaten nach seiner Kundmachung ein Fünfzigstel der Wahlberechtigten der Region oder ein Fünftel der Regionalratsmitglieder dies beantragt. Das Gesetz wird nicht erlassen, wenn es bei der Volksabstimmung nicht die Mehrheit der gültigen Stimmen erhält. (2) Wurde das Gesetz mit der Zweidrittelmehrheit der Regionalratsmitglieder genehmigt, so wird die Volksabstimmung nur dann durchgeführt, wenn der diesbezügliche Antrag innerhalb von drei Monaten nach der Kundmachung von einem Dreißigstel der bei der Regionalratswahl wahlberechtigten Personen unterschrieben wird. (2) (1) Die Worte "und der Präsident der Region" ersetzen die Worte "und sein Präsident" gemäß Art. 5,

Abs. 1, Buchs. d) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001. (2) Die neuen Absätze 2, 3, 4 und 5 wurden durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. d) des

Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 hinzugefügt.

II. ABSCHNITT - Der Regionalrat

Art. 13 Der Regionalrat wird in allgemeiner, direkter und geheimer Wahl gewählt. Es entfällt ein Regionalratsmitglied auf je 20.000 Einwohner bzw. auf einen Bruchteil von mehr als 10.000 Einwohnern auf Grund der amtlichen Angaben der letzten Volkszählung. (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. e) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 so

ersetzt. Der frühere Wortlaut des Art. 13 wird nachstehend angeführt:

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"Art. 13 Der Regionalrat wird nach dem Verhältniswahlrecht in allgemeiner unmittelbarer und geheimer Wahl nach den durch Regionalgesetz festgelegten Bestimmungen und mit der Anwendung der restlichen Stimmen auf regionaler Ebene gewählt. Die Region ist in Wahlkreise eingeteilt, die den jetzigen Gerichtsbezirken Triest, Görz, Udine, Tolmezzo und Pordenone entsprechen. Die Gemeinde Duino-Aurisina ist dem Wahlkreis Triest und die Gemeinden Erto-Casso und Cimolais sind dem Wahlkreis Pordenone angegliedert. Es entfällt ein Regionalratsmitglied auf je 20.000 Einwohner bzw. auf einen Bruchteil von mehr als 10.000 Einwohnern auf Grund der amtlichen Angaben der letzten Volkszählung.".

Art. 14 Der Regionalrat wird auf fünf Jahre gewählt. Die Fünfjahresperiode beginnt am Tag der Wahlen. (1) Die Wahlen zum neuen Regionalrat werden vom Präsidenten der Region ausgeschrieben und können frühestens am vierten Sonntag vor und spätestens am zweiten Sonntag nach Ablauf der im obigen Absatz genannten Periode stattfinden. (1) Das Ausschreibungsdekret der Wahlen muss mindestens 45 Tage vor dem festgelegten Wahltermin veröffentlicht werden. (1)

Der neue Regionalrat wird innerhalb von zwanzig Tagen nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse vom amtierenden Präsidenten der Region einberufen. (1) Den vorläufigen Vorsitz des neuen Regionalrates führt das älteste Ratsmitglied unter den Anwesenden; die zwei jüngsten Ratsmitglieder bekleiden das Amt des Schriftführers. (1) Die ursprünglichen ersten drei Absätze dieses Artikels wurden zuerst durch den Art. 2 des

Verfassungsgesetzes vom 23. Februar 1972, Nr. 1 und später durch die neuen Absätze 1 bis 4 des Art. 2 des Verfassungsgesetzes vom 12. April 1989, Nr. 3 ersetzt. Siehe dazu auch den Art. 4 des Verfassungsgesetzes Nr. 1/1972, der Folgendes besagt:

"Art. 4

Bis zur Einberufung der neuen sizilianischen Regionalversammlung und der neuen Regionalräte von Sardinien, Aostatal, Trentino-Südtirol und Friaul-Julisch Venetien werden die Befugnisse der bisherigen Versammlung bzw. der bisherigen Regionalräte verlängert.".

Art. 15 Der Regionalrat wird von den in den Wahllisten der Gemeinden der Region eingeschriebenen Wählern gewählt. Zum Regionalrat können jene Personen gewählt werden, die am Wahltag das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Amt des Regionalratsmitglieds ist mit dem Amt der beiden Kammern, eines anderen Regionalrates, eines Provinzialrates oder des Bürgermeisters einer Gemeinde mit mehr als 10.000 Einwohnern sowie eines Mitglieds des europäischen Parlaments unvereinbar. (1) [Andere Fälle der Unvereinbarkeit und Unwählbarkeit werden durch staatliche Gesetze bestimmt.] (2) (1) Die Worte wurden durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. f) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

hinzugefügt.

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(2) Der Absatz wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. g) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 aufgehoben.

Art. 16 Die Mitglieder des Regionalrates vertreten die ganze Region ohne Mandatbindung. Sie können wegen der in Ausübung ihrer Befugnisse geäußerten Meinungen und Stimmabgaben nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Art. 17 Alle Regionalratsmitglieder leisten, bevor sie zur Ausübung ihrer Befugnisse zugelassen werden, nach folgender Formel den Eid: �Ich schwöre, der Republik treu zu sein und mein Amt zum alleinigen Zweck des untrennbaren Wohles von Staat und Region auszuüben�.

Art. 18 Als erste Amtshandlung richtet der Regionalrat das Präsidium ein mit der Wahl des Präsidenten, von zwei Stellvertretern und den Schriftführern nach den in der Geschäftsordnung des Regionalrates festgelegten Bestimmungen. Der Präsident wird in geheimer Wahl und mit absoluter Stimmenmehrheit der Mitglieder des Regionalrates gewählt; nach der zweiten Wahl genügt die relative Mehrheit der gültigen Stimmen. Unmittelbar nach Einrichtung des Präsidiums werden die Mitglieder des Regionalrates ständigen Kommissionen zugeteilt, die laut Geschäftsordnung für die Vorprüfung der Gesetzesentwürfe eingesetzt werden.

Art. 19 Durch Regionalgesetz wird dem Präsidenten des Regionalrates eine Amtszulage zugewiesen. Den anderen Mitgliedern des Regionalrates wird durch Regionalgesetz eine Anwesenheitszulage für die Sitzungstage der Versammlung und der Kommissionen zugeteilt.

Art. 20

Der Regionalrat wird von seinem Präsidenten einberufen. Er tritt von Rechts wegen am ersten Werktag im Februar und im Oktober zusammen. Der Regionalrat tritt außerdem jedes Mal zusammen, wenn es der Präsident als zweckmäßig erachtet. Der Präsident muss den Regionalrat innerhalb von 15 Tagen auf Antrag des Präsidenten der Region oder eines Viertels der Mitglieder des Regionalrates einberufen. Die Tagesordnung der Regionalratssitzung wird dem Regierungskommissar im Voraus mitgeteilt.

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Die Sitzungen des Regionalrates sind öffentlich, außer in den laut Geschäftsordnung vorgesehenen Fällen.

Art. 21 Der Regionalrat genehmigt mit der absoluten Stimmenmehrheit der Regionalratsmitglieder die eigene Geschäftsordnung.

Art. 22 Der Regionalrat kann aufgelöst werden, wenn er verfassungswidrige oder gegen dieses Statut verstoßende Handlungen oder grobe Gesetzesverletzungen begeht, oder wenn er der Aufforderung der Regierung der Republik nicht folgt, den Regionalausschuss oder den Präsidenten zu ersetzen, die solche Handlungen oder Verletzungen begangen haben. Der Regionalrat kann auch aus Gründen der nationalen Sicherheit aufgelöst werden [oder wenn er nicht in der Lage ist, seine Tätigkeit auszuüben.] (1) Die Auflösung wird durch ein begründetes Dekret des Präsidenten der Republik nach vorausgehender Beschlussfassung durch den Ministerrat und nach Anhörung des parlamentarischen Ausschusses für Regionalfragen verfügt. Mit dem Auflösungsdekret wird zugleich eine Kommission von drei zum Regionalrat wählbaren Bürgern ernannt, welche die dem Regionalausschuss zustehenden ordentlichen Verwaltungsbefugnisse ausübt und die unaufschiebbaren Maßnahmen trifft, die dem neuen Regionalrat zur Ratifizierung vorgelegt werden müssen. Mit demselben Dekret wird auch das Datum der Wahlen festgelegt, die innerhalb von sechs Monaten nach der Auflösung stattfinden müssen. Der neue Regionalrat wird binnen zwanzig Tagen nach den Wahlen einberufen. Mit begründetem Dekret des Präsidenten der Republik und unter Beachtung der im Abs. 3 genannten Verfahrensweisen wird die Absetzung des in allgemeiner direkter Wahl gewählten Präsidenten der Region verfügt, wenn er verfassungswidrige Handlungen oder wiederholt schwere Gesetzesverletzungen begangen hat. Die Absetzung kann auch aus Gründen der nationalen Sicherheit verfügt werden. (2) (1) Die Worte wurden durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. h) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

gestrichen. (2) Der Absatz wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. i) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

hinzugefügt.

Art. 23 Die Aufforderung, den Regionalausschuss oder den Präsidenten der Region (1) zu ersetzen, die im ersten Absatz des Art. 22 vorgesehen ist, wird dem Präsidenten des Regionalrates durch den Regierungskommissar vom Präsidenten des Ministerrates, nach Anhören des Ministerrates, durch ein begründetes Dekret übermittelt. (1) Die Worte wurden durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. l) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 so

ersetzt.

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III. ABSCHNITT - Befugnisse des Regionalrates

Art. 24 Der Regionalrat übt die der Region zuerkannte Gesetzgebungsgewalt sowie die übrigen Befugnisse aus, die ihm durch die Verfassung, durch dieses Statut und die Gesetze des Staates übertragen werden.

Art. 25 Bis spätestens 31. Dezember billigt der Regionalrat den Haushaltsvoranschlag der Region für das nächste Geschäftsjahr, der vom Regionalausschuss ausgearbeitet wird. Die vorläufige Haushaltsgebarung kann vom Regionalrat mittels Gesetz und für einen Zeitraum von nicht mehr als vier Monaten beschlossen werden. Das Haushaltsjahr dauert vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Der Regionalrat prüft und billigt bis spätestens 31. Juli den Rechnungsabschluss der Region für das abgelaufene Haushaltsjahr. Der Rechnungsabschluss ist genau so eingeteilt wie der Haushaltsplan.

Art. 26 In den nicht in den Zuständigkeitsbereich der Region fallenden Sachgebieten, die jedoch für sie von besonderem Interesse sind, kann der Regionalrat Gesetzesentwürfe ausarbeiten, die dem Parlament unterbreitet werden müssen. Die Gesetzesentwürfe werden vom Präsidenten der Region der Regierung zwecks Vorlage an die Kammern übermittelt. Der Regionalrat kann auch den Kammern und der Regierung der Republik Anträge unterbreiten.

IV. ABSCHNITT - Das Zustandekommen der Regionalgesetze

Art. 27 Die Gesetzesinitiative in der Region, in der Form von in Artikeln verfassten Gesetzesentwürfen, steht dem Regionalausschuss, jedem Mitglied des Regionalrates und nicht weniger als 15.000 Wählern zu.

Art. 28 Jeder Gesetzesentwurf muss vorab von einer Kommission überprüft und vom Regionalrat Artikel für Artikel und durch eine Schlussabstimmung angenommen werden.

Art. 29

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Jedes vom Regionalrat genehmigte Gesetz wird vom Präsidenten des Regionalrates dem Regierungskommissar bekannt gegeben und 30 Tage nach der Bekanntgabe verkündet, außer wenn die Regierung dieses an den Regionalrat mit der Begründung zurückverweist, dass es verfassungswidrig ist oder im Gegensatz zu den nationalen Interessen steht. Falls der Regionalrat das Gesetz neuerlich mit absoluter Stimmenmehrheit seiner Mitglieder annimmt, wird es verkündet, wenn die Regierung der Republik nicht innerhalb von 15 Tagen nach der erneuten Bekanntgabe vor dem Verfassungsgericht die Frage der Gesetzmäßigkeit oder vor den Kammern die Ermessensfrage hinsichtlich des Interessengegensatzes stellt.

Art. 30 Wenn ein Gesetz vom Regionalrat mit absoluter Stimmenmehrheit der Mitglieder als dringend erklärt wird und die Regierung der Republik nachdrücklich zustimmt, kann die Verkündung auch vor den im vorherigen Artikel festgelegten Fristen erfolgen.

Art. 31 Das Regionalgesetz wird vom Präsidenten der Region mit folgender Formel verabschiedet: �Der Regionalrat hat beschlossen und der Präsident der Region verkündet folgendes Gesetz�. Auf den Wortlaut des Gesetzes folgt die Formel: �Dieses Regionalgesetz wird im Amtsblatt der Region veröffentlicht. Jeder, dem es obliegt, ist verpflichtet, es als Regionalgesetz zu befolgen und für seine Befolgung zu sorgen�.

Art. 32 Das Regionalgesetz wird im Amtsblatt der Region Friaul-Julisch Venetien veröffentlicht und tritt am 15. Tag nach seiner Veröffentlichung in Kraft, sofern nicht das Gesetz selbst eine andere Frist bestimmt. Das Regionalgesetz wird im Gesetzblatt der Republik veröffentlicht.

[Art. 33 Eine Volksbefragung zwecks Abstimmung über die gänzliche oder teilweise Aufhebung eines Regionalgesetzes wird ausgeschrieben, wenn es mindestens 20.000 Wähler oder zwei Provinzialräte verlangen. Unzulässig ist die Volksbefragung über Gesetze, die Steuern oder den Haushalt der Region betreffen. Zur Teilnahme an der Volksbefragung sind alle Wähler der Region berechtigt. Der einer Volksbefragung unterworfene Vorschlag gilt als angenommen, wenn an der Abstimmung die Mehrheit der Wahlberechtigten teilgenommen hat und die Mehrheit der gültig abgegebenen Stimmen erreicht worden ist. Das im Art. 5 dieses Statuts vorgesehene Regionalgesetz regelt im Einzelnen die Verfahren zur Durchführung der Volksbefragung.] (1)

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(1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 aufgehoben.

V. ABSCHNITT - Der Präsident der Region und der Regionalausschuss

Art. 34 Der Regionalausschuss besteht aus dem Präsidenten und den Assessoren. Ein

Assessor übernimmt das Amt des Vizepräsidenten. Die Genehmigung des Misstrauensantrages gegen den in allgemeiner direkter Wahl gewählten Präsidenten der Region sowie dessen Absetzung, dauernde Verhinderung, Ableben oder Rücktritt ziehen den Rücktritt des Regionalausschusses und die Auflösung des Regionalrates nach sich. (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. n) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 so

ersetzt. Der frühere Wortlaut des Art. 34 wird nachstehend angeführt:

"Art. 34 Durch Regionalgesetz werden die Anzahl und die Befugnisse der Assessoren bestimmt; der Sitz der entsprechenden Ämter kann auch in einem vom Hauptort der Region verschiedenen Ort festgelegt werden. Der Regionalausschuss wird vom Regionalrat mit dem in den nachstehenden Artikeln beschriebenen Verfahren gewählt und besteht aus dem Präsidenten und nicht mehr als 10 effektiven Assessoren. Die zusätzlichen Assessoren, deren Zahl nicht mehr als 4 betragen darf, vertreten die effektiven Assessoren im Falle ihrer Abwesenheit oder Verhinderung. Der Regionalausschuss bleibt bis zur Neuwahl des Regionalrates im Amt, vorbehaltlich der Bestimmung des Art. 37. Im Falle der Vakanz des Regionalausschusses oder eines Teils davon wird der Regionalrat binnen 15 Tagen für die Erneuerung oder Ergänzung einberufen; der Regionalausschuss bleibt bis zur Wahl des neuen Ausschusses für die ordentlichen Verwaltungsgeschäfte im Amt.".

[Art. 35

Der Präsident des Regionalausschusses wird vom Regionalrat aus seiner Mitte nach der Einsetzung des Präsidiums in geheimer Wahl und mit absoluter Stimmenmehrheit der zugeteilten Mitglieder, und nach der zweiten Abstimmung mit der relativen Mehrheit der gültigen Stimmen gewählt.] (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben.

[Art. 36 Der Regionalausschuss wird vom Regionalrat aus seiner Mitte in geheimer Wahl und mit absoluter Stimmenmehrheit seiner Mitglieder, und nach der zweiten Abstimmung mit relativer Mehrheit der gültigen Stimmen gewählt.] (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben.

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[Art. 37

Der Regionalausschuss oder eines oder mehrere seiner Mitglieder können, mit Ausnahme des im Art. 22 vorgesehenen Falles, vom Regionalrat durch einen begründeten Antrag abberufen werden, der mindestens von einem Sechstel der Mitglieder des Regionalrates vorgelegt und in namentlicher Abstimmung mit der absoluten Mehrheit der Mitglieder bewilligt werden muss. Der Abberufungsantrag muss binnen sieben Tagen, frühestens jedoch drei Tage nach der Vorlage zur Diskussion gestellt werden.] (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben.

[Art. 38 Das vom Präsidenten des Regionalausschusses eingereichte Rücktrittsgesuch tritt in Kraft, nachdem der Regionalrat davon Kenntnis genommen hat. Dem Rücktritt, der Abberufung oder dem Ableben des Präsidenten des Regionalausschusses folgt von Rechts wegen der Rücktritt des gesamten Ausschusses.] (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben.

[Art. 39 Das von den Assessoren eingereichte Rücktrittsgesuch wird vom Präsidenten des Regionalausschusses angenommen, der den Präsidenten des Regionalrates davon in Kenntnis setzt.] (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben.

Art. 40 Das Amt des Präsidenten der Region oder des Assessors ist mit jedem anderen öffentlichen Amt unvereinbar.

Art. 41 Dem Präsidenten der Region und den Assessoren wird durch Regionalgesetz eine Amtsentschädigung zuerkannt.

VI. ABSCHNITT - Befugnisse des Präsidenten der Region

Art. 42

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Der Präsident der Region: a) vertritt die Region, beruft den Regionalausschuss ein und führt dessen Vorsitz,

leitet und koordiniert dessen Tätigkeit, überwacht die regionalen Ämter und Dienststellen;

b) verkündet die Regionalgesetze und erlässt durch eigenes Dekret die vom Regionalausschuss beschlossenen Verordnungen;

c) übt die übrigen Befugnisse aus, die ihm durch die Gesetze und das Regionalstatut übertragen werden.

[Art. 43 Der Präsident des Regionalausschusses bestimmt durch ein im Amtsblatt der Region zu veröffentlichendes Dekret, welcher der effektiven Assessoren ihn im Falle seiner Abwesenheit oder Verhinderung zu vertreten hat, legt die Aufteilung der Assessorate und anderen Ämter unter den einzelnen Assessoren fest und regelt die Vertretungen.] (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben.

Art. 44 Der Präsident der Region nimmt an den Sitzungen des Ministerrates teil, um angehört zu werden, wenn Fragen behandelt werden, die in besonderer Weise die Region betreffen.

Art. 45 Der Präsident der Region leitet die Verwaltungsgeschäfte, die vom Staat der Region laut des ersten und zweiten Absatzes des Art. 10 übertragen wurden, wobei er sich nach den Weisungen der staatlichen Zentralverwaltungen richtet. Der Präsident der Region ist gegenüber dem Regionalrat und der Regierung der Republik für die Ausübung der im ersten Absatz genannten Befugnisse verantwortlich. Die von der Region auf Grund des Art. 10 verfügten Maßnahmen sind nicht endgültig.

VII. ABSCHNITT - Befugnisse des Regionalausschusses

[Art. 46 Dem Regionalausschuss stehen zu: die Beschlussfassung über die Verordnungen zur Durchführung der vom Regionalrat genehmigten Gesetze; die Verwaltungstätigkeit in den Angelegenheiten von regionalem Belange und die Beschlussfassung über die Geschäfte der Region, außer den auf Grund des ersten Absatzes des Art. 34 den Assessoren vorbehaltenen Befugnissen; die Verwaltung des Vermögens der Region sowie die Überprüfung der Geschäftsführung der regionalen öffentlichen Dienste durch Sonderunternehmungen; die Ausarbeitung des Haushaltsplanes und die jährliche

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Vorlage des Rechnungsabschlusses; die Beschlussfassung über Rechtsstreitigkeiten auf Kläger- und Beklagtenseite, über Verzichtleistungen und vergleichsweise Regelungen; die Ausübung der durch dieses Statut oder andere Gesetze übertragenen Befugnisse.] (1) (1) Der Artikel wurde durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. m) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

aufgehoben.

Art. 47

Der Regionalausschuss muss bei der Einrichtung, Regelung und Abänderung von Diensten des gesamtstaatlichen Verkehrs- und Transportwesens, die in besonderer Weise die Region betreffen, um sein Gutachten gefragt werden. Der Regionalausschuss muss auch bezüglich der Ausarbeitung von Handelsverträgen mit dem Ausland, die den Grenzverkehr der Region oder den Durchgangsverkehr durch den Triester Hafen betreffen, befragt werden. Die Regierung der Republik kann den Regionalausschuss über andere Fragen, die die Region, oder die Region und den Staat betreffen, um sein Gutachten fragen.

IV. TITEL Finanzen - öffentliches Gut und Vermögen der Region

Art. 48 Die Region hat ein eigenes Finanzwesen, das in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der nationalen Solidarität gemäss den in den nachfolgenden Artikeln festgelegten Verfahrensweisen mit dem Finanzwesen des Staates abgestimmt wird.

Art. 49 Der Region werden folgende Anteile an den nachstehenden auf dem Gebiet der Region eingenommenen Erträgen des Staates abgetreten: 1) sechs Zehntel des Ertrags der Steuern auf das Einkommen natürlicher Personen; 2) viereinhalb Zehntel des Ertrags der Steuern auf das Einkommen juristischer

Personen; 3) sechs Zehntel des Ertrags der Quellensteuern gemäss Art. 23, 24, 25 und 29 des

Präsidialerlasses Nr. 600 vom 29. September 1979 sowie Art. 25 bis, der durch Art. 2, Absatz 1 des Gesetzesdekrets Nr. 953 vom 30. Dezember 1982 dem genannten Präsidialerlass hinzugefügt wurde, wie vom Änderungsgesetz Nr. 53 vom 28. Februar 1983 vorgesehen;

4) acht Zehntel des Ertrags der Mehrwertsteuer, ausgenommen jene auf Einfuhren und abzüglich der gemäss Art. 38 bis des Präsidialerlasses Nr. 633 vom 26. Oktober 1972 und darauf folgenden Änderungen vorgesehenen Rückerstattungen;

5) neun Zehntel des Ertrags der Staatssteuer auf die in der Region verbrauchte Menge an Strom;

6) neun Zehntel des Ertrags der Jahresgebühren für die Genehmigungen von Gewässern und Elektrizitätswerken;

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7) neun Zehntel des Ertrags des Steueranteils der staatlichen Verbrauchssteuer auf die Waren der Tabakmonopole, die in der Region verbraucht werden.

Die Abtretung der in diesem Artikel angeführten Anteile der Steuererträge an die Region Friaul-Julisch Venetien erfolgt nach Abzug der Anteile, die an andere Körperschaften und Institute abgetreten werden. (1) (1) Auf Grund der Bestimmung des Art. 63, Abs. 5 des Statuts wurde dieser Artikel durch den Art. 1

des Gesetzes vom 6. August 1984, Nr. 457 ersetzt und anschließend erneut durch den Art 1, Abs. 146 des Gesetzes vom 23. Dezember 1996, Nr. 662 und zuletzt durch den Art. 30, Abs. 10 des Gesetzes vom 27. Dezember 2002, Nr. 289 geändert.

Art. 50 Für bestimmte Zwecke, die nicht zu den gewöhnlichen Aufgaben der Region gehören, und zur Durchführung von planmäßigen Entwicklungsprogrammen weist ihr der Staat durch Gesetz Sonderbeiträge zu.

Art. 51 Die Einkünfte der Region bestehen auch aus den Erträgen ihres Vermögens oder der eigenen Steuern, die sie mit Regionalgesetz in Einklang mit dem Steuersystem des Staates, der Provinzen und der Gemeinden einzuführen befugt ist. Das Zollwesen steht ausschließlich dem Staat zu.

Art. 52 Die Region hat die Befugnis, bis zum Höchstbetrag der ordentlichen Einnahmen innere Anleihen aufzulegen, die von ihr sichergestellt werden, um sie in dauerhaften Unternehmungen anzulegen, vorbehaltlich der dem Schatzministerium und dem interministeriellen Ausschuss für das Kredit- und Sparwesen laut der bestehenden Gesetze zustehenden Genehmigungen.

Art. 53 Die Region wirkt bei der Ermittlung der Einkommenssteuer der Personen mit Steuerwohnsitz in der Region mit. (1) Zu diesem Zweck kann der Regionalausschuss bis 31. Dezember des Jahres vor demjenigen, in dem die für die Ermittlung vorgesehene Frist abläuft, den staatlichen Steuerämtern in der Region Angaben und Auskünfte erteilen, die für die Festlegung einer höheren Besteuerungsgrundlage maßgebend sind, wobei sie das entsprechende Beweismaterial beizulegen hat. (1) Die staatlichen Steuerämter in der Region sind verpflichtet, dem Regionalausschuss über die auf Grund der erhaltenen Auskünfte getroffenen Maßnahmen zu berichten. (1)

Die Region kann nach vorausgegangener Verständigung mit dem Finanzministerium den Staatsorganen die Ermittlung und Erhebung der eigenen Steuern übertragen. (1) Die jetzigen Abs. 1, 2 und 3 ersetzen den ursprünglichen Abs. 1 gemäß Art. 2 des Gesetzes Nr.

457/1984 auf Grund der Bestimmung des Art. 63, Abs. 5 des Statuts.

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Art. 54 Um die Provinzen und die Gemeinden finanziell in die Lage zu versetzen, die im Gesetz vorgesehenen Zielsetzungen zu erreichen und Aufgaben zu erfüllen, kann ihnen der Regionalrat jährlich einen Anteil der Steuereinnahmen der Region zuweisen.

Art. 55 Folgende Staatsgüter werden der Region übereignet und bilden ihr unveräußerliches Vermögen: 1) die Forste; 2) die Bergwerke sowie die Mineral- und Thermalgewässer; 3) die Steinbrüche und Torfstiche, soweit das Verfügungsrecht darüber dem

Grundeigentümer entzogen ist.

Art. 56 Die in der Region gelegenen, am Tage des Inkrafttretens dieses Statuts verfügbaren unbeweglichen Vermögensgüter des Staates werden der Region übereignet.

Art. 57 In den Durchführungsbestimmungen zu diesem Statut werden die in Art. 55 und 56 angeführten Güter und die Einzelheiten für deren Übergabe an die Region festgelegt.

V. TITEL Überwachung der Regionalverwaltung

Art. 58 Die Kontrolle über die Gesetzmäßigkeit der Verwaltungsakte der Region wird gemäss den staatlichen Gesetzen über die Befugnisse des Rechnungshofes von einer Delegation des Rechnungshofes selbst mit Sitz im Hauptort der Region ausgeübt.

VI. TITEL Gebietskörperschaften

Art. 59 Die Provinzen und die Gemeinden der Region sind autonome Körperschaften mit Verordnungen und Befugnissen, die durch die Gesetze des Staates und der Region bestimmt werden. Die Provinzen und die Gemeinden sind auch Gebiete der regionalen Dezentralisierung.

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Durch Regionalgesetz können im Rahmen der Provinzgebiete Bezirke zur Dezentralisierung der Verwaltungsbefugnisse errichtet werden.

Art. 60 Die Kontrolle über die Tätigkeit der Gebietskörperschaften wird durch Organe der Region in den von den Regionalgesetzen in Einklang mit den Grundsätzen der staatlichen Gesetze festgelegten Formen und Grenzen ausgeübt.

VII. TITEL Beziehungen zwischen Staat und Region

Art. 61 In der Region ist ein Regierungskommissar eingesetzt, der seinen Amtssitz im Hauptort der Region hat. Der Regierungskommissar ist ein Staatsbeamter, der wenigstens der Rangstufe des Generaldirektors oder einer gleichwertigen angehört, und wird durch Dekret des Präsidenten der Republik, auf Vorschlag des Präsidenten des Ministerrates und im Einvernehmen mit dem Innenminister, nach Anhören des Ministerrates ernannt.

Art. 62 Dem Regierungskommissar in der Region stehen neben der Ausübung der ihm durch dieses Statut übertragenen Befugnisse folgende Aufgaben zu: 1) er regelt gemäss den Anweisungen der Regierung die Ausübung der staatlichen

Befugnisse in der Region; 2) er überwacht die Ausübung der Region, den Provinzen und den Gemeinden vom

Staat übertragenen Befugnisse und teilt den Leitern der entsprechenden Verwaltungen etwaige Ermittlungen mit;

3) er stellt das Bindeglied in den Beziehungen zwischen dem Staat und der Region dar, abgesehen von den Befugnissen, die durch die bestehenden Verordnungen den dezentralisierten Verwaltungen des Staates übertragen werden, deren Ämter nicht ausdrücklich der Region übertragen worden sind.

Dem Regierungskommissar müssen vom Präsidenten des Regionalrates unverzüglich die Tagesordnungen der Ratssitzungen sowie Abschriften der Sitzungsprotokolle des Regionalrates übermittelt werden.

VIII. TITEL Ergänzungs-, Übergangs- und Schlussbestimmungen

Art. 63 Für Änderungen dieses Statuts wird das Verfahren angewendet, das in der Verfassung für die Verfassungsgesetze vorgesehen ist.

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Das Initiativrecht zur Änderung dieses Statuts steht auch dem Regionalrat zu. (1) Die von der Regierung oder vom Parlament eingebrachten Vorlagen zur Änderung dieses Statuts werden von der Regierung der Republik dem Regionalrat bekannt gegeben, der binnen zwei Monaten seine Stellungnahme abzugeben hat. (1) Über bereits genehmigte Änderungen wird jedenfalls keine gesamtstaatliche Volksbefragung durchgeführt. (1) Die im IV. Titel enthaltenen Bestimmungen können durch ordentliche Gesetze auf Vorschlag eines jeden Mitglieds der Kammern, der Regierung und der Region und jedenfalls nach Anhörung der Region geändert werden. (1) Die Absätze wurden durch den Art. 5, Abs. 1, Buchst. o) des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001

eingefügt.

Art. 64 In den Sachgebieten, die in den Zuständigkeitsbereich der Region fallen, werden bis zum Erlass eigener Gesetzesbestimmungen seitens der Region die Gesetze des Staates angewendet.

Art. 65 Durch Gesetzesdekret werden nach Anhören eines paritätischen Ausschusses von sechs Mitgliedern, von denen drei von der Regierung der Republik und drei vom Regionalrat ernannt werden, die Durchführungsbestimmungen zu diesem Statut und zur Übergabe der staatlichen Ämter an die Regionalverwaltung erlassen, die in Friaul-Julisch Venetien der Region übertragene Befugnisse ausüben.

Art. 66 Mit den Bestimmungen, die in den im Art. 65 vorgesehenen Formen und innerhalb von vier Monaten nach der ersten Wahl des Regionalrates zu erlassen sind, wird zur Dezentralisierung der Verwaltungsbefugnisse im Gebiet der Provinz Udine ein Bezirk errichtet, der dem jetzt dem Gerichtsbezirk Pordenone unterstellten Gebiet und dem Gebiet der Gemeinden Erto-Casso und Cimolais entspricht. Mit denselben Bestimmungen werden in diesem Bezirk mit besonderen Zuständigkeiten die der Regionalverwaltung nicht übertragbaren staatlichen Ämter, einschließlich jener der Verwaltung des Innern, der Finanzen, des Schulwesens, der öffentlichen Arbeiten, der Arbeit und der Sozialfürsorge und jene der halbstaatlichen Körperschaften dezentralisiert. Die Region und die Provinz werden in diesem Bezirk ihre Ämter dezentralisieren. Die Gemeinden dieses Bezirks bilden ein allgemeines Konsortium, um die auf Grund des Art. 11 übertragenen Befugnisse auszuüben.

Art. 67

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Für die erste Einrichtung der eigenen Ämter sorgt die Region gewöhnlich mit von den Gemeinden, den Provinzen und den staatlichen Ämtern abkommandiertem Personal. Dem Regionalrat steht es zu, die Anzahl und die Rangstufe der Beamten zu bestimmen, für die er die Abkommandierung beantragt. Die Abkommandierungen werden im Einvernehmen mit dem Regionalausschuss von den Verwaltungen bestimmt, denen die Beamten unterstehen.

Art. 68 Durch Regionalgesetz werden die Einzelheiten für die Eingliederung des im Art. 67 genannten Personals in die Stammrollen der Region festgelegt. Die Bestimmungen über die rechtliche Stellung und die Besoldung des Personals der Stammrollen der Region müssen den Bestimmungen über die rechtliche Stellung und die Besoldung des staatlichen Personals angeglichen werden. Für das staatliche Personal, das in die Stammrollen der Region übernommen wird, werden die Stammrollen des Staates entsprechend verringert.

Art. 69 Durch Gesetz der Republik werden binnen vier Monaten nach Inkrafttreten dieses Statuts die Bestimmungen für die Wahl und die Einberufung des ersten Regionalrates gemäss den im Art. 13 festgelegten Grundsätzen erlassen. Der Kostenaufwand für die erste Wahl geht zu Lasten des Staates. Die Aufwendungen für die erste Einrichtung der regionalen Organisation werden unter Verwendung des Anteils der gemäss Art. 49 der Region zustehenden Erträge vom Staat vorfinanziert.

Art. 70 Solange durch Gesetz der Republik nichts anderes bestimmt wird, werden die Verwaltungsbefugnisse des Generalkommissars der Regierung für das Gebiet Triest - außer denen, die dem Präfekten zustehen und denen, die der Region übertragen wurden - vom Regierungskommissar in der Region ausgeübt. Dem Regierungskommissar in der Region werden außerdem die im Gesetz vom 27. Juni 1955, Nr. 514 und in den darauf folgenden Verlängerungen angegebenen Befugnisse für die Verwaltung der Haushaltsmittel zugeteilt, die für die Erfordernisse des oben genannten Gebietes bestimmt sind. Die im Geschäftsjahr 1962-63 für die Erfordernisse des Gebietes Triest bestimmten Mittel werden nach Abzug des jährlichen Kostenaufwands für das von der alliierten Militärregierung angestellte Personal, gemäss Gesetz vom 22. Dezember 1960, Nr. 1600, ab 1962-63 auf zehn Geschäftsjahre konsolidiert. Der Regierungskommissar in der Region verteilt die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Mittel mit Zustimmung einer Kommission, die aus dem Bürgermeister von Triest, dem Präsidenten der Provinz Triest und fünf Mitgliedern des Regionalrates besteht, die im Wahlkreis Triest gewählt und vom Regionalrat in beschränkter Abstimmung ernannt wurden.

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Dieselbe Kommission kann der Regierungskommissar für seine anderen Verwaltungsbefugnisse in Bezug auf das Gebiet Triest um eine unverbindliche Stellungnahme bitten. Durch Gesetz der Republik werden binnen einem Jahr nach Inkrafttreten dieses Statuts Bestimmungen für die Einrichtung der Triester Hafenbehörde und für die entsprechende Ordnung erlassen.

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Übergangs- und Schlussbestimmungen Der Vollständigkeit halber wird im Folgenden auch der Wortlaut der Übergangs- und Schlussbestimmungen des Art. 5, Abs. 2 und 3 sowie des Art. 6, Abs. 5 des Verfassungsgesetzes Nr. 2/2001 angeführt.

Art. 5 (Übergangsbestimmungen)

1. Omissis 2. Bis zum Inkrafttreten des im Art. 12 des Sonderstatuts der Region Friaul-Julisch Venetien, wie durch Abs. 1 dieses Artikels geändert, vorgesehenen Gesetzes, wird der Präsident der Region in allgemeiner direkter Wahl gewählt. Die Wahl findet gleichzeitig mit der Wahl des Regionalrates statt. Binnen zehn Tagen nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses ernennt der gewählte Präsident die Assessoren, die er später abberufen kann; einem von ihnen weist er die Befugnisse eines Vizepräsidenten zu. Genehmigt der Regionalrat mit der absoluten Mehrheit seiner Mitglieder einen begründeten Misstrauensantrag gegen den Präsidenten der Region, der von mindestens einem Fünftel der Regionalratsmitglieder eingereicht werden muss und frühestens drei Tage nach seiner Einreichung zur Diskussion gestellt werden darf, so werden der Regionalrat und der Präsident der Region binnen drei Monaten neu gewählt. Bei Rücktritt, dauernder Verhinderung oder Ableben des Präsidenten werden der Regionalrat und der Präsident der Region ebenfalls neu gewählt. Unbeschadet der Bestimmung des Abs. 3 gelten die Bestimmungen dieses Absatzes nicht für den bei Inkrafttreten dieses Verfassungsgesetzes amtierenden Regionalrat. Soweit durch das im genannten Art. 12 des Sonderstatuts der Region Friaul-Julisch Venetien vorgesehene Regionalgesetz nichts anderes verfügt wird, finden für den amtierenden Regionalrat die bei Inkrafttreten dieses Verfassungsgesetzes geltenden Statutsbestimmungen weiterhin Anwendung. 3. Falls im Sinne des Abs. 2 zu verfahren ist und bei Einberufung der Wahlversammlungen zur Wahl des Regionalrates die entsprechenden Änderungen des regionalen Wahlgesetzes noch nicht genehmigt wurden, gelten im Sinne des genannten Art. 12 des Sonderstatuts der Region Friaul-Julisch Venetien für die Wahl des Regionalrates und des Präsidenten der Region, soweit vereinbar, die Bestimmungen der Gesetze der Republik, die die Wahl der Regionalräte in den Regionen mit Normalstatut regeln. Die laut diesen Bestimmungen vorgesehenen Wahlbezirke entsprechen den jetzigen Gerichtsbezirken Triest, Görz, Udine, Tolmezzo und Pordenone. Die Gemeinde Duino-Aurisina ist dem Wahlkreis Triest und die Gemeinden Erto-Casso und Cimolais sind dem Wahlkreis Pordenone angegliedert. Für die nach dem Mehrheitssystem gewählten Regionalräte besteht der Wahlkreis aus dem gesamten Regionalgebiet. Um das Amt des Präsidenten der Region bewerben sich die Spitzenkandidaten der regionalen Listen. Als Präsident der Region gewählt gilt der Spitzenkandidat, der auf Regionalebene die meisten gültigen Stimmen erhalten hat. Der Präsident der Region ist Mitglied des Regionalrates. Die Bestimmung des Art. 15, Abs. 14 des Gesetzes vom 17. Februar 1968, Nr. 108, eingeführt durch den Art. 3, Abs. 2 des Gesetzes vom 23. Februar 1995, Nr. 43 sowie die Bestimmung des letzten Satzes dieses Absatzes finden

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auch in Abweichung von der im Art. 13 des Statuts, ersetzt durch den Abs. 1 dieses Artikels, festgelegten Anzahl der Regionalratsmitglieder Anwendung. Als Regionalratsmitglied gewählt gilt der Bewerber, der als Spitzenkandidat für das Amt des Präsidenten der Region die nächsthöchste Anzahl gültiger Stimmen nach dem zum Präsidenten gewählten Kandidaten erhalten hat. In dem in Art. 15, Abs. 13, Ziffer 3) des Gesetzes vom 17. Februar 1968, Nr. 108, eingeführt durch den Art. 3, Abs. 2 des Gesetzes vom 23. Februar 1995, Nr. 43 genannten Fall sieht das regionale Hauptwahlbüro dafür den letzten der Sitze vor, die gegebenenfalls den mit dem in den Regionalrat gewählten Spitzenkandidaten der regionalen Liste verbundenen Wahlkreislisten zustehen; oder andernfalls den im Rahmen des einheitlichen regionalen Wahlkollegiums für die Verteilung der restlichen Wahlkreissitze mit den Reststimmen oder mit der geringeren Wahlziffer unter denjenigen der selben Liste zugeteilten Sitz. Wurden alle den verbundenen Listen zustehenden Sitze mit ganzem Quotienten auf Wahlkreisebene zugewiesen, so teilt das regionale Hauptwahlbüro einen zusätzlichen Sitz zu, der bei der Festlegung des entsprechenden Prozentsatzes der Sitze, die den Mehrheitslisten im Regionalrat zustehen, zu berücksichtigen ist. Für diese Wahl finden ergänzend und soweit mit den Bestimmungen des Gesetzes vom 17. Februar 1968, Nr. 108 und darauf folgenden Änderungen sowie des Gesetzes vom 23. Februar 1995, Nr. 43 vereinbar und beschränkt auf die Regelung der Verwaltungsorganisation des Wahlverfahrens und der Stimmabgabe weiterhin die Bestimmungen der Gesetze der Region Friaul-Julisch Venetien für die Wahl des Regionalrates Anwendung.

Art. 6 (Schlussbestimmungen)

1. Omissis 2. Omissis 3. Omissis 4. Omissis 5. Binnen zwölf Monaten nach Inkrafttreten dieses Verfassungsgesetzes verfasst die Regierung den neuen Text des Sonderstatuts der Region Friaul-Julisch Venetien, ohne jegliche Änderungen vorzunehmen, wie er sich aus den noch geltenden Bestimmungen des Verfassungsgesetzes vom 31. Januar 1963, Nr. 1, des Verfassungsgesetzes vom 23. Februar 1972, Nr. 1, des Gesetzes vom 6. August 1984, Nr. 457, des Verfassungsgesetzes vom 12. April 1989, Nr. 3, des Verfassungsgesetzes vom 23. September 1993, Nr. 2 und des Gesetzes vom 23. Dezember 1996, Nr. 662 sowie aus den Bestimmungen des Art. 5 dieses Verfassungsgesetzes ergibt.