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Soziale Sicherungssysteme

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Soziale Sicherungssysteme. Was heißt „soziale Sicherung “? Seit wann gibt es in Deutschland eine soziale Sicherung? Was muss man über die Sozialversicherungssysteme wissen? Welche Probleme haben diese Systeme ? Was kann man dagegen tun? Welches Fazit kann man aus der Debatte ziehen?. - PowerPoint PPT Presentation

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Soziale Sicherungssysteme

Was heißt „soziale Sicherung“?

Seit wann gibt es in Deutschland eine soziale Sicherung?

Was muss man über die Sozialversicherungssystemewissen?

Welche Probleme haben diese Systeme?

Was kann man dagegen tun?

Welches Fazit kann man aus der Debatte ziehen?

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Was heißt „soziale Sicherung“? -Definition-

„Unter dem System sozialer Sicherung i. e. S.versteht man die Gesamtheit staatlicher Maßnahmen zumSchutz gegen die Standardrisiken Krankheit, Unfall, Alter,Tod des Ernährers oder Arbeitslosigkeit.“

(Lexikon der Christlichen Demokratie in Deutschland)

gesetzliche Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Unfall- und Pflegeversicherung

i. w. S.: zusätzlich - soziale Transferleistungen (z. B. Kriegsopferfürsorge)- Sozialhilfe

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1950er Jahre: Etablierung der „Sozialen Marktwirtschaft“

Grundpfeiler: umfassendes Sozialsystem

Die soziale Sicherung gilt als wesentlichesElement des Konzepts der „SozialenMarktwirtschaft“.

Beruht auf den Prinzipien der persönlichenVerantwortung, Solidarität und Subsidiarität

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Seit wann gibt es in Deutschland die soziale Sicherung?- Geschichtliche Entwicklung-

Industrielle Revolution

Unter Bismarck wurden die ersten Sozialversicherungsgesetze verabschiedet.

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Was sollte man über die verschiedenen Versicherungen

wissen?

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Gesetzliche Grundlagen

Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) – ArbeitsförderungFünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) – Gesetzliche KrankenversicherungSechstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI) – Gesetzliche RentenversicherungSiebte Buch Sozialgesetzbuch (SGB VII) – Gesetzliche UnfallversicherungElftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) - Pflegeversicherung

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Krankenversicherung

- Deutschland zählt zu den medizinisch am besten versorgten Ländern

- massiver Anstieg der Kosten in den letzten Jahren

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Finanzierung

Gesundheitsreform 2007- zentrale Säule: Gesundheitsfond

alle Beiträge fließen in diesen Fond

- seit 2009: einheitlicher, von der Bundesregierung festgelegter Beitragssatz:

ab 1. Juli 2009: 14,9 % (vom Bruttogehalt) Arbeitgeber zahlt 7%, Arbeitnehmer 7,9%

ab 1. Januar 2011: 15,5 % (vom Bruttogehalt)Beitragsbemessungsgrenze

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- Krankenkassen erhalten pro Versichertem eine Pauschale aus dem Fond

- Zuschläge für Kassen, in denen besonders viele alte Menschen, Kranke oder Geringverdiener versichert sind

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Ziel der Politik:

- Lohnnebenkosten möglichst nicht steigen lassen

- Niveau des Gesundheitssystems soll erhalten bleiben

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Rentenversicherung

- Pflichtversicherung

- Beitrag: 19,9% des Bruttoeinkommens Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils die Hälfte

Beitragsbemessungsgrenze

- zusätzlich in erheblichem Umfang finanziert durch Bundeszuschüsse

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Leistungen:

- Altersrente- Erwerbsunfähigkeitsrente- Berufsunfähigkeitsrente- Hinterbliebenenrente (Witwenrente/Witwerrente, Waisenrente)

- Regelaltersrente- Frührente- etc.

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- Pflichtversicherung

- alle Bürger können unabhängig von ihrem Alter pflegebedürftig werden

- Träger: Pflegekassen (bei den gesetzl. KV eingerichtet)

- Beitrag: 1,95% des Bruttogehalts Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils die Hälfte

Höchstbetrag Bemessungsgrenze wie ges. KV

- Beitragszuschlag für Kinderlose (Beitragssatz erhöht sich um 0,25 Beitragspunkte, wenn über 23 und kinderlos)

Pflegeversicherung

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Leistungen:

- häusliche Pflege- teilstationäre und stationäre Pflege- Pflegevertretung- Kurzzeitpflege

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Unfallversicherung

- Pflichtversicherung

- Beitrag zahlt der Arbeitgeber alleine

- im Bereich der öffentlichen Hand (Kindergarten, Schule, Universität) wird die Unfallversicherung aus Steuermitteln finanziert

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Leistungen:- Maßnahmen zur Wiederherstellung der

Erwerbstätigkeit- Unfallrenten- Unfallverhütungsmaßnahmen

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Arbeitslosenversicherung

- Träger: Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg

- aufsichtführendes Ministerium ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales

- Pflichtversicherung für alle Arbeitnehmer (außer geringfügig Beschäftigte), Auszubildende, Wehr- und Zivildienstleistende

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- Beiträge:2,8% des Bruttoentgeltsjeweils die Hälfte zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber

starke Senkung in letzter Zeit (u.a. wegen Konjunkturpaket)

ab Januar 2011: 3,0%

- Beitragsbemessungsgrenze

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Leistungen an den Arbeitnehmer:

- Arbeitslosengeld- Beratung und Vermittlung (Bewerbungskosten,

Reisekosten, etc.)- Maßnahmen zur Verbesserung der

Eingliederungsaussichten- Förderung der Aufnahme einer selbstständigen

Tätigkeit- Förderung der Berufsausbildung/beruflichen

Weiterbildung- Kurzarbeitergeld- etc.

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Leistungen an den Arbeitgeber:

- Zuschüsse bei Einstellungen- Finanzielle Unterstützung für die

Beschäftigung von Arbeitnehmern aus schwer vermittelbaren Gruppen (Ungelernte, Behinderte)

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Leistungen an den Träger:

- Förderung der Berufsausbildung- Förderung von Einrichtungen zur beruflichen

Aus- und Weiterbildung- Förderung von Jugendwohnheimen- Förderung von

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen

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Leistungen sollen dazu beitragen, dass

Arbeitslosigkeit vermieden wird

die Dauer der Arbeitslosigkeit gekürzt wird.

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Anspruch auf Arbeitsförderung hat, wer

- arbeitslos ist

- bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos gemeldet ist

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- das Arbeitslosengeld beträgt:- für Arbeitslose, die mindestens ein Kind haben: 67%- ansonsten 60 % des pauschalierten Nettogehalts

Bezugsdauer hängt von der zuvor zurückgelegtenversicherungspflichtigen Beschäftigung ab:

Bsp: 12 Monate Vorbeschäftigung 6 Monate Arbeitslosengeld

- nach dem Ende der Bezugsdauer kann Arbeitslosengeld II in Anspruch genommen werden, wenn man die Voraussetzungen dafür erfüllt (= Bedürftigkeit)

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Krankenversicherung: 14,9%Rentenversicherung: 19,9%Pflegeversicherung: 1,95 % Arbeitslosenversicherung: 2,8%

39,65%

:2= 19,8% des Bruttogehalts

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Welche Probleme haben die sozialen Sicherungssysteme?

Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungwerden momentan umlagefinanziert.

Einbezahlte Beiträge werden unmittelbar für dieFinanzierung der erbrachten Leistungenherangezogen.= Generationenvertrag

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Fakten

- zunehmender Anteil älterer Menschen

- extrem niedrige Geburtenrate: 1,35

- 2,1 Kinder wären nötig, um die Zahl der Bevölkerung konstant zu halten

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Demographischer Wandel Eine immer kleiner werdende Gruppe von

Einzahlern muss eine immer größer werdende Anzahl von Rentner mitfinanzieren.

Arbeitslosigkeit in der jüngeren Vergangenheit

Generationenvertrag kann nicht mehr eingehalten werden

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Wie wirkt sich der demographische Wandel auf die Rentenversicherung aus?

- steht vor dem Kollaps

- eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung im Ruhestand wird in Zukunft nicht mehr möglich sein

- momentan: 100 Erwerbstätige – 44 Personen im Rentenalter

2050: 100 Erwerbstätige – 78 Personen im Rentenalter

- zusätzliches Problem: Überalterung > immer längere Renten

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Welche Auswege gibt es?

- Beiträge müssten weiter angehoben werden (bis 20%)

- gesetzl. Rente nur noch als Grundsicherung

- private Altersvorsorge notwendig

- „Riester-Rente“

- Erhöhung des Renteneintrittsalters

- weniger Möglichkeiten zur Frühverrentung

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Welche Auswirkungen hat der demographische Wandel auf die Kranken- und Pflegeversicherung?

- ähnliche Probleme

- Zahl der Beitragszahler sinkt immer weiter

- mehr Gesundheitsausgaben

- hinzu kommt: Kostenanstieg aufgrund des voranschreitenden medizinisch-technischen Fortschritts

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- weitere Anhebung der Beitragssätze

- Überlegungen: - KV als solidarische Grundsicherung +

Ergänzung durch private Vorsorge- maßnahmen

- Privatisierung des medizinischen Alltagsbedarfs + solidarische Finanzierung überdurchschnittlicher Krankenkosten

Welche Auswege gibt es?

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Gesundheitsreform Rösler- Beitrag steigt auf 15,5 % : 8,2% zahlt der Arbeitnehmer

7,3% der Arbeitgeber (dauerhaft)- pauschaler Zusatzbeitrag (Kopfpauschale): nur Arbeitnehmer zahlt

wenn Zusatzbeitrag > 2% vom Bruttoeinkommen automatischer Sozialausgleich

Entkopplung der KV-Kosten von den Lohnzusatzkosten

- Einsparungen bei Ärzten, Krankenhäusern und Verwaltungsausgaben der Krankenkassen

- Pharmaindustrie verliert 2 Mrd. (Herstellerrabatt und Preismoratorium)

KK bekommen 11 Mrd. zusätzlich im neuen Jahr

„Gesundheit wird teurer“„Ich glaube, ich kann für keine der beschlossenen MaßnahmenApplaus erwarten.“

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„Ende des solidarischen Gesundheitssystems“

„Brandbeschleuniger für die Zwei-Klassen-Medizin“

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Wie wirkt sich der demographische Wandel auf die Arbeitswelt aus?

- Reduzierung der Erwerbspersonenzahl um rund 10 Mio. in den nächsten vier Jahrzehnten

- ab 2013 werden jährlich mehr Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden als einsteigen

- Mangel an qualifizierten Arbeitskräften möglich

- Belegschaft wird immer älter Unternehmen müssen sich darauf einstellen

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Wie wird die Problematik in der Öffentlichkeit wahrgenommen?

- die ersten Auswirkungen des demographischen Wandels werden erst in 10 Jahren sichtbar

- trotz der zunehmenden Thematisierung der Folgen des demographischen Wandels gibt es bislang kein schlüssiges Konzept, dieser Entwicklung entgegen zu wirken

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Konsequenzen/Fazit

- umfassende Reformen notwendig- private Vorsorge- mehr Kinder- Zuwanderung