SozialisationsinstanzenSozialisationsinstanzen Sind strukturierte Gruppen oder Kontexte, Sind strukturierte Gruppen oder Kontexte,

innerhalb derer signifikannte innerhalb derer signifikannte Sozialisationsprozesse ablaufen.Sozialisationsprozesse ablaufen.

In allen Kulturen ist die Familie die In allen Kulturen ist die Familie die hauptsächlichste Sozialisationsinstanz des hauptsächlichste Sozialisationsinstanz des kleinen Kindeskleinen Kindes

Zu anderen Einflussfaktoren zählen Peer-Zu anderen Einflussfaktoren zählen Peer-Gruppe, die Schule und die Gruppe, die Schule und die Massenmedien.Massenmedien.

Peer-BeziehungenPeer-Beziehungen Sind Gruppen von Kindern ungefähr im selben Sind Gruppen von Kindern ungefähr im selben

Alter, die auf Freundschaft beruhen.Alter, die auf Freundschaft beruhen. Aufgrund der Gleichrangigkeit und der Aufgrund der Gleichrangigkeit und der

freundschaftlichen Beziehungen sind Kinder hier freundschaftlichen Beziehungen sind Kinder hier in der Regel egalitär.in der Regel egalitär.

Im Gegensatz zur Familie findet das Kind hier Im Gegensatz zur Familie findet das Kind hier einen anderen Kontext der Interaktion, innerhalb einen anderen Kontext der Interaktion, innerhalb dessen Verhaltensregeln getestet und erkundet dessen Verhaltensregeln getestet und erkundet werden.werden.

Solche Beziehungen können über das gesamte Solche Beziehungen können über das gesamte Leben hinweg bedeutsam bleiben, vor allem bei Leben hinweg bedeutsam bleiben, vor allem bei geringer Mobilität.geringer Mobilität.

Die SchuleDie Schule Schulische Erziehung ist ein formaler Schulische Erziehung ist ein formaler

Prozess.Prozess. Es gibt einen festgelegten Lehrplan nach Es gibt einen festgelegten Lehrplan nach

Schulfächern.Schulfächern. Jemanden zu erziehen heißt bestimmte Jemanden zu erziehen heißt bestimmte

Geschicklichkeiten und Werte zu Geschicklichkeiten und Werte zu vermitteln.vermitteln.

Doch die Schule bildet auch auf subtilere Doch die Schule bildet auch auf subtilere Weise:Weise:

Die SchuleDie Schule Indem sie über das „verborgene Curriculum“ Indem sie über das „verborgene Curriculum“

Einstellungen und Normen vermittelt: z.B. in der Einstellungen und Normen vermittelt: z.B. in der Klasse still zu sitzen, pünktlich zum Unterricht zu Klasse still zu sitzen, pünktlich zum Unterricht zu erscheinen, die Regeln der schulischen Disziplin erscheinen, die Regeln der schulischen Disziplin zu befolgen, die Autorität des Lehrkörpers zu zu befolgen, die Autorität des Lehrkörpers zu akzeptieren und entsprechend zu handeln.akzeptieren und entsprechend zu handeln.

Die Reaktionen der Lehrer beeinflussen auch Die Reaktionen der Lehrer beeinflussen auch die Erwartungen, die Kinder gegenüber sich die Erwartungen, die Kinder gegenüber sich selbst habenselbst haben

Diese wiederum haben Auswirkungen auf die Diese wiederum haben Auswirkungen auf die Erfahrungen, die sie nach dem Schulbesuch in Erfahrungen, die sie nach dem Schulbesuch in der Arbeitswelt machen.der Arbeitswelt machen.

Die MassenmedienDie Massenmedien Durch die Entwicklung der Durch die Entwicklung der

Massenkommunikationsmittel hat sich der Massenkommunikationsmittel hat sich der Kreis der Sozialisationsinstanzen Kreis der Sozialisationsinstanzen erweitert.erweitert.

Die Verbreitung der gedruckten Die Verbreitung der gedruckten Massenmedien wurde durch elektronische Massenmedien wurde durch elektronische Massenmedien ergänzt.Massenmedien ergänzt.

Vor allem das Fernsehen erreicht viele Vor allem das Fernsehen erreicht viele Leute jeden Alters.Leute jeden Alters.

Die MassenmedienDie Massenmedien Es gibt bisher keine eindeutigen Befunde zum Es gibt bisher keine eindeutigen Befunde zum

Einfluss von Fernsehsendungen auf die Einfluss von Fernsehsendungen auf die Einstellungen von Kindern und Erwachsenen.Einstellungen von Kindern und Erwachsenen.

Jedoch gibt es keinen Zweifel an dem Einfluss Jedoch gibt es keinen Zweifel an dem Einfluss der Medien, durch die Übermittlung von vielen der Medien, durch die Übermittlung von vielen Informationen, die Individuen in anderer Weise Informationen, die Individuen in anderer Weise nicht erwerben können. nicht erwerben können.

Durch die Medien, wie Zeitungen, Bücher, Durch die Medien, wie Zeitungen, Bücher, Radio, Fernsehen, Internet usw. kommen wir in Radio, Fernsehen, Internet usw. kommen wir in engen Kontakt mit Erfahrungen, die uns engen Kontakt mit Erfahrungen, die uns ansonsten kaum zugänglich wären.ansonsten kaum zugänglich wären.

Andere SozialisationsinstanzenAndere Sozialisationsinstanzen Neben den erwähnten gibt es so viele Neben den erwähnten gibt es so viele

Sozialisationsinstanzen, wie es Gruppen Sozialisationsinstanzen, wie es Gruppen oder soziale Kontexte gibt.oder soziale Kontexte gibt.

Eine wichtiger Kontext wäre z.B. die Eine wichtiger Kontext wäre z.B. die Arbeit.Arbeit.

Die Arbeit stellt viele oft unerwartete Die Arbeit stellt viele oft unerwartete Anforderungen und verlangt oftmals Anforderungen und verlangt oftmals größere Anpassungen der Sichtweise oder größere Anpassungen der Sichtweise oder des Verhaltens von Personen.des Verhaltens von Personen.

ResozialisationResozialisation Unter gewissen Bedingungen können erwachsene Unter gewissen Bedingungen können erwachsene

Individuen der Resozialisation ausgesetzt sein.Individuen der Resozialisation ausgesetzt sein. Dabei werden vorher akzeptierte Werte und Dabei werden vorher akzeptierte Werte und

Verhaltensmuster zerstört und radikal neue Verhaltensmuster zerstört und radikal neue übernommen.übernommen.

Dies geschieht z.B. wenn eine Individuum in eine Dies geschieht z.B. wenn eine Individuum in eine geschlossen Organisation eintritt, wie z.B. einer geschlossen Organisation eintritt, wie z.B. einer psychiatrischen Anstalt, einen Gefängnis, einer Kaserne psychiatrischen Anstalt, einen Gefängnis, einer Kaserne oder einer anderen neuen Umgebung, die von der oder einer anderen neuen Umgebung, die von der Außenwelt abschlossen ist und neuen straffe Außenwelt abschlossen ist und neuen straffe Verhaltensregeln und Anforderungen unterworfen wird.Verhaltensregeln und Anforderungen unterworfen wird.

LebenszyklusLebenszyklus

Sozialisation ist ein lebenslanger ProzessSozialisation ist ein lebenslanger Prozess Die Stadien menschlicher Entwicklung Die Stadien menschlicher Entwicklung

sind sowohl sozialer als auch biologischer sind sowohl sozialer als auch biologischer NaturNatur

Sie werden von kulturellen Unterschieden Sie werden von kulturellen Unterschieden und materiellen Umständen beeinflusst, und materiellen Umständen beeinflusst, unter denen die Individuen in bestimmten unter denen die Individuen in bestimmten Typen von Gesellschaften leben.Typen von Gesellschaften leben.

KindheitKindheit Liegt zwischen Kleinkindalter und Liegt zwischen Kleinkindalter und

AdoleszenzAdoleszenz Den Begriff gibt es erst seit den letzten Den Begriff gibt es erst seit den letzten

zwei bis drei Jahrhundertenzwei bis drei Jahrhunderten Im Mittelalter gab es keine Abgrenzung Im Mittelalter gab es keine Abgrenzung

zwischen Kindern und Erwachsenen.zwischen Kindern und Erwachsenen. Kinder waren kleine Erwachsene, wie die Kinder waren kleine Erwachsene, wie die

Gemälde aus dem Mittelalter vermuten Gemälde aus dem Mittelalter vermuten lassen.lassen.

KindheitKindheit Derzeitige Wandlungsprozesse könnten Derzeitige Wandlungsprozesse könnten

dazuführen, dass Kindheit als dazuführen, dass Kindheit als eigenständiger Statuts unterminiert wird, eigenständiger Statuts unterminiert wird, da Kinder „heute so schnell aufwachsen“, da Kinder „heute so schnell aufwachsen“, dass sich der Sondercharakter der dass sich der Sondercharakter der Kindheit aufzulösen beginnt.Kindheit aufzulösen beginnt.

Selbst kleine Kinder sind wesentlicher Selbst kleine Kinder sind wesentlicher vertrauter mit der Erwachsenenwelt als vertrauter mit der Erwachsenenwelt als noch vorhergehende Generationen.noch vorhergehende Generationen.

JugendJugend Ist die Zeit der Pubertät, in der eine Ist die Zeit der Pubertät, in der eine

Person fähig wird, erwachsene sexuelle Person fähig wird, erwachsene sexuelle Aktivitäten auszuüben und sich Aktivitäten auszuüben und sich fortzupflanzen.fortzupflanzen.

Der Begriff „Teenager“ ist vor allem ein Der Begriff „Teenager“ ist vor allem ein Begriff in westlichen Gesellschaften.Begriff in westlichen Gesellschaften.

Er hat mit der allgemeinen Ausweitung der Er hat mit der allgemeinen Ausweitung der Rechte von Kindern und dem Prozess der Rechte von Kindern und dem Prozess der formalen Erziehung zu tun.formalen Erziehung zu tun.

Widersprüche von TeeangernWidersprüche von Teeangern

Teeanger versuchen Erwachsene Teeanger versuchen Erwachsene nachzuahmen, werden vor dem Gesetz nachzuahmen, werden vor dem Gesetz aber wir Kinder behandelt.aber wir Kinder behandelt.

Sie mögen den Wunsch haben, arbeiten Sie mögen den Wunsch haben, arbeiten zu gehen, aber sie werden gezwungen in zu gehen, aber sie werden gezwungen in die Schule zu gehen.die Schule zu gehen.

Sie befinden zwischen Kindheit und Sie befinden zwischen Kindheit und Erwachsenalter .Erwachsenalter .

Junge ErwachseJunge Erwachse Ein spezifisches Stadium der persönlichen und Ein spezifisches Stadium der persönlichen und

sexuellen Entwicklung.sexuellen Entwicklung. Vor allem in den frühen zwanziger Jahren, ist es Vor allem in den frühen zwanziger Jahren, ist es

die Zeit des intensiven Reisens, und Erkundens die Zeit des intensiven Reisens, und Erkundens von sexuellen, politischen sowie religiösen von sexuellen, politischen sowie religiösen Bindungen.Bindungen.

Aufgrund der verlängerten Ausbildungszeiten wir Aufgrund der verlängerten Ausbildungszeiten wir die Bedeutung dieses „Moratoriums“ vermutlich die Bedeutung dieses „Moratoriums“ vermutlich zunehmen.zunehmen.

Reife ErwachseReife Erwachse

Eine Phase, die sich zumindest im Westen Eine Phase, die sich zumindest im Westen bis ins hohe Alter erstrecken kann.bis ins hohe Alter erstrecken kann.

Im Gegensatz zu prämodernen Zeiten, Im Gegensatz zu prämodernen Zeiten, stellen Krankheiten, Seuchen oder stellen Krankheiten, Seuchen oder Verletzungen wesentlich seltener Verletzungen wesentlich seltener Belastungen bei diesen Altersgruppen dar.Belastungen bei diesen Altersgruppen dar.

Heute muss das eigene Leben in einem Heute muss das eigene Leben in einem höheren Masse selbst gestaltet werdenhöheren Masse selbst gestaltet werden

Reife ErwachseReife Erwachse

Sexuelle und eheliche Bindungen sind das Sexuelle und eheliche Bindungen sind das Ergebnis individueller Initiative und Ergebnis individueller Initiative und Auswahl und hängen nicht mehr von der Auswahl und hängen nicht mehr von der Entscheidung der Eltern ab.Entscheidung der Eltern ab.

Dies bedeutet einerseits mehr Freiheit für Dies bedeutet einerseits mehr Freiheit für das Individuum andererseits aber auch das Individuum andererseits aber auch mehr Verantwortung.mehr Verantwortung.

Reife ErwachseReife Erwachse

Im mittleren Alter stellt das Phänomen der Im mittleren Alter stellt das Phänomen der „Midlife Crisis“ ein sehr reales Problem „Midlife Crisis“ ein sehr reales Problem dar.dar.

Es resultiert aus dem Gefühl Es resultiert aus dem Gefühl Gelegenheiten des Lebens verpasst oder Gelegenheiten des Lebens verpasst oder vergeudet zu haben und bedeutende Ziele vergeudet zu haben und bedeutende Ziele aus der Kindheit nicht erreichen zu aus der Kindheit nicht erreichen zu können.können.

Das AlterDas Alter In traditionellen Kulturen führt der Übergang in die In traditionellen Kulturen führt der Übergang in die

Alterstufe des Älteren zu dem höchsten Statuts, der Alterstufe des Älteren zu dem höchsten Statuts, der einem Individuum zur Verfügung stehteinem Individuum zur Verfügung steht

In industrialisierten Gesellschaften hat die In industrialisierten Gesellschaften hat die Pensionierung genau entgegen gesetzte Pensionierung genau entgegen gesetzte Auswirkungen.Auswirkungen.

Die Alten haben häufig weniger Autorität innerhalb der Die Alten haben häufig weniger Autorität innerhalb der Familie oder auch der weiteren sozialen Familie oder auch der weiteren sozialen GemeinschaftGemeinschaft

Der Rückzug aus dem Erwerbsleben, kann auch dazu Der Rückzug aus dem Erwerbsleben, kann auch dazu führen dass sie ärmer sind als jemals zuvor in ihrem führen dass sie ärmer sind als jemals zuvor in ihrem Leben.Leben.

Der TodDer Tod Im mittelalterlichen Europa war der Tod wesentlich Im mittelalterlichen Europa war der Tod wesentlich

sichtbarer , als er es heute ist.sichtbarer , als er es heute ist. In der modernen Welt sterben Individuen in der In der modernen Welt sterben Individuen in der

Abgeschlossenheit von Krankenhäusern, nicht Abgeschlossenheit von Krankenhäusern, nicht selten isoliert von Verwandten oder Freundenselten isoliert von Verwandten oder Freunden

Der Tod wird meist als Ende eines individuellen Der Tod wird meist als Ende eines individuellen Lebens aufgefasst, nicht aber als Lebens aufgefasst, nicht aber als Erneuerungsprozess der Generationen.Erneuerungsprozess der Generationen.

Als Thema wird es im allgemeinen nicht erörtert .Als Thema wird es im allgemeinen nicht erörtert .

Stadien des Anpassungsprozesses an Stadien des Anpassungsprozesses an den Todden Tod

1.1. Verleugnung:Verleugnung: das Individuum weigert sich zu das Individuum weigert sich zu akzeptieren, was geschieht.akzeptieren, was geschieht.

2.2. Zorn:Zorn: z.B. darüber, dass man vergleichsweise jung z.B. darüber, dass man vergleichsweise jung sterben muss und einem keine voll Lebensspanne sterben muss und einem keine voll Lebensspanne vergönnt warvergönnt war

3.3. Verhandeln:Verhandeln: abschließen eines Handels mit dem abschließen eines Handels mit dem Geschick oder einer Gottheit, noch ein bestimmtes Geschick oder einer Gottheit, noch ein bestimmtes Ereignis erleben zu dürfen (z.B.: eine Hochzeit ö.a.)Ereignis erleben zu dürfen (z.B.: eine Hochzeit ö.a.)

4.4. Depression:Depression: als Ergebnis der Verhandlungen als Ergebnis der Verhandlungen5.5. Annahme:Annahme: führt angesichts des nahenden Todes zu führt angesichts des nahenden Todes zu

einer friedfertigen Haltungeiner friedfertigen Haltung

AbschlussbemerkungAbschlussbemerkung

In jeder bestimmbaren Lebensphase sind In jeder bestimmbaren Lebensphase sind Übergänge und Krisen zu meistern.Übergänge und Krisen zu meistern.

Dazu gehört auch, dem Tod als der Dazu gehört auch, dem Tod als der Beendigung der persönlichen Existenz Beendigung der persönlichen Existenz gegenüberzutreten.gegenüberzutreten.