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Grundwissen Sozialversicherung Arbeitsheft Sekundarstufe I Ausgabe 2016/2017 Wann ist ein Staat sozial ? 2 Ein soziales Netz für alle! 4 Einzahlen und auszahlen 6 Start in den Beruf 8 Im Betrieb mitbestimmen 10 www.sozialpolitik.com Wann ist ein Staat sozial ? 2 4 Einzahlen und auszahlen 6 8 Im Betrieb mitbestimmen 10 Ausgabe 2016/2017

Sozialpolitik Ausgabe 2016/2017 • Grundwissen ... · Die Bundesrepublik Deutschland ist ein . Sozialstaat. Aber was heißt das eigentlich? ... Nach dem Motto „Alle für einen,

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  • Grundwissen SozialversicherungArbeitsheft Sekundarstufe I Ausgabe 2016/2017

    Wann ist ein Staat sozial ?

    2

    Ein soziales Netz fr alle!

    4

    Einzahlen und auszahlen

    6

    Start in den Beruf

    8

    Im Betrieb mitbestimmen

    10 www.sozialpolitik.com

    Wann ist ein Staat sozial ?

    2 4

    Einzahlen und auszahlen

    6

    8

    Im Betrieb mitbestimmen

    10

    Ausgabe 2016/2017

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    Wann ist ein Staat sozial?M1: Leben im Sozialstaat.

    Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Sozialstaat. Aber was heit das eigentlich?

    Das Wort sozial kommt vom lateinischen Wort socialis und heit so viel wie

    die Gesellschaft betreffend, gemeinntzig. Ob ein Mensch sozial denkt oder

    handelt, merkt man meistens schnell im persnlichen Umgang. Doch wann ist ein

    Staat sozial? Was bedeutet das fr jeden Einzelnen?

    Alina, 15, NeumnsterMein Vater war eine Zeit lang arbeitslos,

    weil seine Firma pleitegegangen ist. Meine

    Oma hat Parkinson und braucht seit vielen

    Jahren Betreuung und teure Medikamente.

    Ohne Sozialversicherung htten wir alles

    verloren: Omas Haus, unsere schne Woh

    nung, das Auto und alles Ersparte frs

    Alter oder Studium.

    -

    Evgena, 15 Jahre, ReutlingenIch habe im Fernsehen eine Doku ber

    Griechenland gesehen: Dort ist das Sozial

    system wegen der Schuldenkrise zusam

    mengebrochen. Viele Menschen leben in

    einem Elend, wie man es in Europa seit

    Jahrzehnten nicht kannte. Vielleicht muss

    man etwas erst verlieren, um zu schtzen,

    was man hatte.

    -

    -

    Tabea, 15, BremenOft heit es, wir mssten unser Geld an

    den Staat abdrcken. Ich kann genauso

    gut sagen: Wir zahlen Beitrge in unsere

    Gemeinschaftskasse ein. Das ndert

    meine Einstellung total.

    Krzysztof, 14, GstrowSozial bedeutet fr mich zunchst

    einmal gleiche Chancen am Start, in der

    Schule und so. Aber dann muss jeder

    selbst was draus machen. Wo bleibt

    sonst der Anreiz, sich durchzuboxen?

    Hatice, 16, KulmbachIn unserem Sportverein lassen wir keinen

    hngen. Wir haben aus der Vereinskasse den

    Jahresausflug fr Laura bezahlt. Sonst htte

    sie nicht mitkommen knnen. Ihre Eltern be

    ziehen Hartz IV. Ayham aus Afghanistan

    kann ohne Vereinsbeitrag bei uns mitkicken.

    Fr Jakob hatten wir mal Mathe-Nachhilfe

    organisiert, damit er die Neunte schafft. Es

    kann jeden mal treffen. So stelle ich mir

    auch einen sozialen Staat vor.

    -

    Kevin, 16 Jahre, BerlinIch kiffe nicht, rauche nicht, trinke

    nicht, ich ernhre mich gesund und

    mache Sport. Deshalb will ich auch

    keine medizinischen Therapien

    zum Drogenentzug, Lungenkrebs

    oder Diabetes mitfinanzieren!

  • 3

    M2: Solidaritt im Sozialstaat.

    Ein Leben lang gesund und reich das sind die

    wenigsten Menschen. Frher oder spter fragt sich

    jeder einmal: Wer sorgt eigentlich fr mich, wenn ich

    krank werde, den Job verliere oder alt bin? In einer Ge

    sellschaft, in der jeder nur an sich denkt, wre man in

    solchen Lebensphasen vielleicht allein und hilflos.

    Nicht alle Menschen haben eine Familie oder Freunde,

    die fr sie da sind. In einem Sozialstaat sollen sich die

    Menschen auf die Solidaritt der Gesellschaft verlas

    sen knnen. Nach dem Motto Alle fr einen, einer fr

    alle untersttzen die Gesunden die Kranken, die Jun

    gen die Alten und die Arbeitenden die Arbeitslosen.

    Wer mehr verdient, zahlt hhere Sozialbeitrge und

    mehr Steuern und untersttzt damit auch diejenigen,

    die weniger haben.

    -

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    -

    M3: Das Sozialstaatsprinzip.

    Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokra tischer und sozialer Bundesstaat.

    Artikel 20 Absatz 1 GG, www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.html

    Die verfassungsmige Ordnung in den Lndern muss den Grundstzen des republikani

    schen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates

    im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen.

    -

    Artikel 28 Absatz 1 GG, www.gesetze-im-internet.de/gg/art_28.html

    Diese beiden Artikel aus dem Grundgesetz der Bundes

    republik Deutschland begrnden das sogenannte So

    zialstaatsprinzip. Damit hat der Gesetzgeber, also der

    Deutsche Bundestag, den Auftrag bekommen, einen

    sozialen Staat zu gestalten. Wie genau dieser Sozia

    staat aussehen soll, wird jedoch weitgehend offenge

    lassen. Das muss je nach wirtschaftlicher und sozialer

    Lage von Politikern, den Volksvertretern im Bundestag

    und letztlich von den Whlern immer wieder neu fest

    gelegt werden.

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    -

    l-

    -

    -

    M4: Ziele des Sozialstaats.

    In den Gesetzen und Manahmen des Staates zielt das

    Sozialstaatsprinzip auf zwei Aspekte: soziale Gerech

    tigkeit und soziale Sicherung. -

    Soziale Gerechtigkeit heit nicht, dass alle Menschen gleich viel verdienen oder besitzen sollen.

    Soziale Gerechtigkeit meint, dass der Staat versucht,

    einen gewissen Ausgleich zwischen Arm und Reich

    herzustellen. Das geschieht vor allem dadurch, dass

    diejenigen mit hohen Einkommen und Vermgen auch

    hhere Sozialbeitrge und Steuern zahlen mssen als

    diejenigen, die nur wenig oder gar nichts verdienen.

    Staatliche Leistungen wie Eltern- und Kindergeld oder

    Mietzuschsse sollen dazu beitragen, dass die sozialen

    Unterschiede in der Bevlkerung nicht zu gro werden.

    -

    Soziale Gerechtigkeit bedeutet aber auch, allen Men

    schen zumindest annhernd gleiche Chancen zu

    geben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und

    eine gute Bildung zu bekommen. Der Schulbesuch ist

    deshalb fr alle kostenlos, die Lehrer werden vom

    Staat bezahlt. Eine gute Ausbildung ist eine wichtige

    Voraussetzung, um spter ein ausreichendes eigenes

    Einkommen zu erhalten. Bildung kann Armut und so

    zialer Ausgrenzung vorbeugen.

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    -

    Soziale Sicherung hat zum Ziel, im Leben eines Menschen die grten Risiken abzumildern. Dazu

    zhlen vor allem Krankheit, Arbeitslosigkeit, Unfall,

    Alter und Pflegebedrftigkeit. All dies kann zur Folge

    haben, dass man nur noch wenig oder gar nicht mehr

    arbeiten kann und daher auch weniger oder nichts

    mehr verdient. In solchen Notlagen helfen der Staat

    beziehungsweise die sogenannten Sozialversicherun

    gen. Das Geld, also die Sozialbeitrge, die Menschen

    einzahlen, die Arbeit und ein bestimmtes Einkommen

    haben, wird an die Menschen verteilt, die Hilfe brau

    chen. So erhalten die Betroffenen trotz Arbeitslosig

    keit, Unfall, Alter oder Pflegebedrftigkeit die ntige

    Untersttzung und ein ausreichendes Einkommen.

    -

    -

    -

    M5: Sozialleistungen in Deutschland.

    Sozialleistungen in Milliarden EuroEntwicklung seit 1995

    nach Bereichen in Milliarden Euroim Jahr 2015

    Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seiten 8 und 13, geschtzte Zahlen fr 2015, Datenstand Mai 2016

    -

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    -

    Im Internet

    www.sozialpolitik.com/lexikon

    Wichtige Begriffe zur Sozialpolitik und Berufswelt knnen im Online-Lexikon nachgeschlagen werden.

    -

    www.sozialpolitik.com/

    sozialgeschichte

    Meilensteine der Sozialgeschichte umfassend dargestellt mit zustzlichen Fragebgen

    --

    www.in-die-zukunft-

    gedacht.de

    Internetseite des Bundesministeriums fr Arbeit und Soziales mit Bildern und Dokumenten zur Deutschen Sozialgeschichte und einem interaktiven ZeitenKlicker

    -

    Arbeitsauftrge

    1. a) Erlutere, welche Jugendlichen eine zustimmende und welche eine kritische Haltung zum Sozialstaat erkennen lassen. Fasse die Argumente in einer Pro-und-Kontra-Tabelle zusammen. b) Partnerarbeit: Formuliert eigene Statements zum Leben im Sozialstaat. Druckt sie in kleiner Schrift aus, sodass sie in die Sprechblasen passen. Diskutiert, welche Gewichtung und Themen sich durch die neuen Texte ergeben. (M1)

    -

    --

    2. Sarah und Tim kommen aus einer Familie, die Arbeitslosengeld II bezieht und in einem sogenannten Problemstadtteil lebt. berlege, in welchen Punkten die Geschwister im Laufe ihres Lebens schlechtere Bedingungen haben als Kinder aus einer wohlhabenden Familie. Sammle Ideen, wie der Staat dafr sorgen kann, dass sie dennoch gleiche Chancen bekommen. (M2, M4)

    -

    -

    3. Gruppenarbeit: Erstellt eine Collage zum Thema Soziale Gerechtigkeit. Whlt einen der folgenden Schwerpunkte aus: Arm und Reich, Solidaritt, Chancengleichheit oder Sicherheit. (M1 bis M4)

    4. Ermittle die beiden grten Ausgabenposten der Sozialversicherung. Begrnde, warum die Ausgaben fr Sozialleistungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind. (M5)

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    -

    http://www.sozialpolitik.com/sozialgeschichtehttp://www.sozialpolitik.com/sozialgeschichtehttp://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.htmlhttp://www.sozialpolitik.com/lexikonhttp://www.in-die-zukunft-gedacht.dehttp://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_28.html

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    Ein soziales Netz fr alle!M1: Die fnf Zweige der Sozialversicherung

    Soziale

    Sicherheit

    Krankenversicherung

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    Leistungen: zum Beispiel Gesundheitsvorsorge, notwendige medizinische Hilfe, Krankengeld

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    Unfallversicherung

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    Leistungen: zum Beispiel Unfallverhtung, Hilfe undEntschdigung bei Arbeitsunfllen undBerufskrankheiten

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    Rentenversicherung

    -

    Leistungen: zum Beispiel Altersrente, Rente bei Erwerbsminderung, Hinterbliebenenrente,Rehabilitation

    --

    Arbeitslosenversicherung

    -

    Leistungen: zum Beispiel Untersttzung bei Integration in den Arbeitsmarkt,Arbeitslosengeld

    -

    Pflegeversicherung

    -

    Leistungen: zum Beispiel Pflegegeld,Sachleistungen frGrundpflege und hauswirtschaftlicheVersorgung

    Quelle: eigene Darstellung

    M2: Leistungen der Sozialversicherungen.

    Hannes, 28, ErgotherapeutIch habe frher in meiner Freizeit Skateboard-Work-

    shops in einem Jugendzentrum gemacht. Bei einem

    Sprung ber die Treppe bin ich bel hingeknallt.

    Mehrere Wirbel waren gebrochen. Mithilfe von

    Reha und Krankengymnastik bin ich schlielich

    wieder auf die Beine gekommen, aber die Wirbel

    sind versteift. Zum Glck habe ich einen Lohnersatz

    fr den Verdienstausfall bekommen, solange ich

    krank war. Nun mache ich eine Umschulung zum

    betrieblichen Gesundheitsberater.

    Lena, 16, SchlerinIch zhl mal zusammen: Die Mandeln raus mit

    sechs. Die blichen Kinderkrankheiten. Arm gebro

    chen mit acht. Der doofe Heuschnupfen. Nichts

    Weltbewegendes, aber dennoch: Ich brauchte Tab

    letten, Salben, Verbandszeug, Schienen, Spritzen,

    Arztbehandlungen. Zhlt man dazu, was mein

    Bruder und meine Eltern so hatten, wird klar: Das

    kann nicht jede Familie locker allein finanzieren.

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    Florian, 19, Kfz-MechatronikerMeine Groeltern sind ziemlich cool. Die haben sich

    als frisch gebackene Rentner ein gebrauchtes Wohn-

    mobil gekauft! Ich hab natrlich beim Ausbau geholfen

    und den Wagen flottgemacht. Jetzt wollen sie damit

    kreuz und quer durch Europa reisen. Beide sind fit und

    haben Zeit. Das will ich spter auch mal machen.

    Necla, 25, PhysikerinMein erster Job im Forschungsinstitut ist auf zwei

    Jahre befristet. Da muss ich schnell Ergebnisse brin-

    gen. Die nchste Stelle an einer Hochschule wird

    wahrscheinlich auch nur befristet sein. Das wird wohl

    noch einige Jahre so weitergehen, bis ich eine feste

    Stelle habe. Dazwischen werde ich vielleicht auch mal

    arbeitslos sein. Wenigstens wei ich, dass ich dann

    Untersttzung bekomme.

    Boris, 18, StudentMeine Oma kann in ihrem eigenen Haus bleiben,

    das ist ihr grter Wunsch. Sie wohnt zwei Stunden

    entfernt von uns. Vor einem halben Jahr hat sie sich

    das Bein gebrochen. Seitdem schafft sie nicht mehr

    alles allein. Meine Eltern knnen beruflich nicht weg

    von hier. Jetzt hat Oma Hilfe von einem Pflegedienst,

    der mehrmals tglich kommt. Zum Glck mssen

    wir nur einen Teil der Kosten selbst tragen.

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    M3: Einer fr alle, alle fr einen.

    Die meisten Menschen mssen mit ihrer Arbeitskraft

    Geld fr ihren Lebensunterhalt verdienen. Wer diese

    Arbeitskraft im Alter nicht mehr einsetzen kann, wer

    arbeitslos oder schwer krank wird, ist ohne ein soziales

    Netz in seiner Existenz gefhrdet. Teure Operationen

    zum Beispiel knnen sich nur wenige leisten.

    Deshalb ist das soziale System in Deutschland in Form

    von Versicherungen organisiert: der Unfall-, Kranken-,

    Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. Das

    System funktioniert, weil viele Erwerbsttige und Ar

    beitgeber regelmig Beitrge dafr einzahlen, auch

    wenn die Versicherten gerade keine Hilfe bentigen.

    Die Sozialversicherung stellt also eine Vereinbarung in

    der Gesellschaft dar: Wer in eine Notlage gert, hat das

    Recht auf Untersttzung und Sicherung des Existenz

    minimums, also des Notbedarfs. Umgekehrt hat jeder

    aber auch Verpflichtungen gegenber der Gemein

    schaft und muss Steuern und Sozialbeitrge zahlen.

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    M4: Grundprinzipien der Sozialversicherung.

    Fr ein funktionierendes Sozialversicherungssystem

    sind unter anderem diese Grundprinzipien ntig:

    Versicherungspflicht: Sie ist das tragende Prinzip. Per Gesetz wird bestimmt, wer versicherungspflichtig

    ist und unter dem Schutz der Sozialversicherung steht

    (siehe Seite 6). Wer arbeitet oder eine betriebliche Aus

    bildung macht, ist in der Regel automatisch Mitglied

    der Sozialversicherung. Daher sind in Deutschland etwa

    90 Prozent der Bevlkerung gesetzlich sozialversichert.

    -

    Beitragsfinanzierung: Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Beitrge zur Sozialversicherung.

    Die Hhe der Beitrge richtet sich nach dem Brutto

    lohn (siehe Seite 6). Fr die Renten-, Arbeitslosen-,

    Kranken- und Pflegeversicherung ist der Prozentsatz

    gesetzlich festgelegt. Die Unfallversicherung wird von

    den Arbeitgebern allein bernommen.

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    Solidaritt: Damit sind gesellschaftlicher Zusammenhalt und gegenseitige Untersttzung gemeint. Wer

    viel verdient, ist in der Lage, mehr zur Gemeinschaft

    beizutragen, und zahlt hhere Sozialbeitrge als je

    mand mit einem geringeren Gehalt. Wer in eine Not

    lage gert, ist durch die Sozialversicherung abgesichert.

    Dabei ist es egal, wie viel er vorher eingezahlt hat.

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    quivalenz: Das bedeutet Gleichwertigkeit, das heit, die Hhe der Leistungen richtet sich nach der

    Hhe und Dauer der Einzahlungen. Dieses Prinzip gilt

    fr die Rente und bedingt auch fr das Arbeitslosen

    geld, nicht aber fr die brigen Sozialversicherungen.

    -

    Quelle: eigene Darstellung nach Deutsche Sozialversicherung, www.deutsche-sozialversicherung.de

    M5: Weitere staatliche Sozialleistungen.

    In einem Sozialstaat mssen die Menschen nicht nur

    Sozialversicherungsbeitrge, sondern auch Steuern

    zahlen. Wo die Sozialversicherungen allein nicht aus-

    reichen, werden sie durch steuerfinanzierte Leistun-

    gen ergnzt, um soziale Notlagen abzumildern oder

    Benachteiligte zu frdern. Hier einige Beispiele:

    Arbeitslosengeld II, auch Hartz IV genannt: Damit werden erwerbsfhige Menschen ohne Arbeit unter-

    sttzt, denn das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld

    aus der Arbeitslosenversicherung wird nur eine be-

    grenzte Zeit lang gezahlt.

    Elterngeld: Eltern, die ihr neugeborenes Kind be-treuen und eine Zeit lang nicht arbeiten, knnen wh-

    len: Sie erhalten zwlf Monate lang Elterngeld, wenn

    einer der beiden eine berufliche Auszeit nimmt, oder

    14 Monate lang, wenn beide Elternteile eine Auszeit

    nehmen. Beim ElterngeldPlus kann die Familienzeit

    insgesamt bis zu 28 Monate dauern bei halber Hhe

    des Elterngeldes.

    Kindergeld: Eltern erhalten Kindergeld fr alle Kin-der bis zum 18. Lebensjahr, fr arbeitsuchende Kinder

    bis zum 21. Lebensjahr und fr Kinder in einer Berufs-

    ausbildung oder in einem Freiwilligendienst bis zum

    25. Lebensjahr.

    Ausbildungsfrderung: Abhngig vom Bedarf und vom eigenen und dem Einkommen der Eltern erhalten

    Schler oder Studierende eine Ausbildungsfrderung,

    das sogenannte BAfG.

    M6: Solidaritt im Sozialstaat.

    Zeichnung: HSB-Cartoon, 2015

    Im Internet

    www.bmas.de

    www.deutsche-sozialversicherung.de

    Hintergrundinformationen zur sozialen Sicherheit in Deutschland

    Arbeitsauftrge

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    Arbeitsauftrge

    1. Ordne zu: Welche Versicherung hat Hannes, Lena, Florians Groeltern, Necla und der Oma von Boris mit welchen Leistungen geholfen? (M1, M2)

    2. Formuliere sachliche und begrndete Antworten auf die folgenden provokanten uerun-gen. Deine Antworten knnen zustimmend, abwgend oder auch ablehnend sein.

    a) Es sollte eine Arbeitspflicht fr alle erwerbsfhigen Men-schen geben.

    b) Sozialbeitrge sollten sich nach dem Risiko richten: Wer ungesund lebt, sollte zum Beispiel mehr in die Kranken-versicherung einzahlen.

    c) Die Sozialleistungen sind zu stark an die Erwerbsarbeit gebunden. Wer unbezahlte Arbeit wie Kindererziehung oder Pflege leistet, wird benachteiligt. (M3, M4)

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    3. Begrnde, warum das quivalenzprinzip nur fr die Renten- und Arbeitslosenversicherung angewendet wird, nicht aber fr die Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung, bei der das Solidarittsprinzip gilt. (M4)

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    4. Nenne fr jeden Punkt der steuerfinanzierten Leistungen das Ziel, das der Staat damit verfolgt. Stelle Thesen auf, warum diese Leistungen nicht in Form von privaten Versicherungen organisiert werden, die jeder Einzelne selbst abschlieen kann. (M5)

    5. Beschreibe die Karikatur, und fasse die Kritik des Zeichners in Worte. (M6)

    http://www.bmas.de

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    Einzahlen und auszahlenM1: Beispiel-Gehaltsabrechnung eines Auszubildenden.

    Steuerbrutto: Grundlage zur Berechnung der steuer-lichen Abzge

    Lohnsteuer, Kirchensteuer, Solidarittszuschlag fallen in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt. Steuerrechtliche Abzge:

    Summe der zu zahlenden Steuern

    Kranken-/Pflegeversicherung und Renten-/Arbeitslosenversicherung (KV/PV- und RV/AV-Brutto): jeweils Grundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig

    Stand 2016

    Bruttoverdienst: Grundgehalt ohne Abzge wie Steuern oder Krankenversicherung

    Sozialversicherungsrechtliche Abzge: Summe der zu zahlenden Sozialversicherungsbeitrge

    Zu zahlende Beitrge 2016:

    Krankenversicherung im Durchschnitt 15,7 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 7,3 Prozent plus durchschnittlich 1,1 Prozent Arbeitnehmer-Zusatzbeitrag (Prognose des Bundes fr 2016, genauer Zusatzbeitrag abhngig von Krankenkasse)

    Pflegeversicherung 2,35 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,175 Prozent (in Sachsen: Arbeitgeber 0,675 Prozent, Arbeitnehmer 1,675 Prozent). Kinderlose Arbeitnehmer ab 23 Jahren: 1,425 Prozent (in Sachsen: 1,925 Prozent)

    Rentenversicherung 18,7 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 9,35 Prozent

    Arbeitslosenversicherung 3,0 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,5 Prozent

    Quelle: eigene Darstellung

    M2: Von Anfang an versichert.

    Auszubildende sind vom ersten Tag an sozialversichert und zahlen

    Beitrge in die gesetzlichen Sozialversicherungen ein. Wenn sie

    krank werden, bezahlt die Krankenkasse die Behandlung und Medi

    kamente. Die Unfallversicherung springt ein, wenn bei der Arbeit

    oder auf dem Arbeitsweg ein Unfall passiert. Mit ihren Beitragszah-

    lungen erwerben Auszubildende und Arbeitnehmer Ansprche fr

    den Fall, dass sie spter einmal arbeitslos werden, in Rente gehen

    oder pflegebedrftig werden. Die Beitrge zu den Sozialversicherun-

    gen werden automatisch vom Verdienst abgezogen (siehe Gehaltsab

    rechnung oben). Die Arbeitnehmer teilen sich diese Sozialabgaben

    mit den Arbeitgebern, welche die Beitrge direkt an die Versiche

    rungstrger berweisen.

    -

    M3: Sozialversicherungspflicht in Deutschland.

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    Die Versicherungspflicht ist gesetzlich festgelegt. Anders als in pri

    vaten Versicherungen besteht in der Sozialversicherung kein Versi

    cherungsvertrag, bei dem man Leistungen und die Beitragshhe

    beeinflussen kann, sondern ein ffentlich-rechtliches Sozialversi

    cherungsverhltnis. Wer in einem Arbeitsverhltnis steht oder eine

    Ausbildung macht, ist in der Regel automatisch sozialversichert.

    Nicht erwerbsttige Ehepartner und Kinder sind eingeschlossen.

    Auch einige Gruppen von Selbststndigen, zum Beispiel Handwerker,

    sind pflichtversichert. Knstler und Publizisten sind ber die Knst

    lersozialkasse versichert. Andere Selbststndige und geringfgig Be

    schftigte sind nicht pflichtversichert sie mssen sich selbst um

    ihre Absicherung kmmern. Soldaten, Richter und Beamte sind per

    Gesetz ber ihren ffentlich-rechtlichen Dienstherren (Bund, Lnder,

    Gemeinden) versichert. Sie erhalten Leistungen ohne eigene Beitrags

    zahlungen, die aus Steuermitteln finanziert werden.

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    M4: Einnahmen und Ausgaben.

    Um ihre Leistungen finanzieren zu knnen, sind die

    Sozialversicherungen auf Einnahmen angewiesen.

    Diese setzen sich vor allem aus den Beitrgen von

    Arbeitnehmern und Arbeitgebern zusammen.Wenn

    die Ausgaben hher sind als die Einnahmen, spricht

    man von einem Defizit oder einer Finanzierungslcke.

    So kann die Bundesregierung darauf reagieren:

    die Beitragsstze zu den Sozialversicherungen erhhen (betrifft die Erwerbsttigen)

    die Leistungen der Sozialversicherung krzen (betrifft die Bedrftigen)

    die Finanzierungslcke mit Steuergeldern ausgleichen (betrifft alle Steuerzahler)

    In wirtschaftlich erfolgreichen Jahren hingegen kn

    nen Beitrge und Steuern gesenkt oder Sozialleistun

    gen erhht werden.

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    Die Entwicklung der Sozialversicherungsbeitrge hngt

    eng mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ent-

    wicklungen zusammen, zum Beispiel:

    medizinischer Fortschritt hhere Lebenserwartung und Kosten steigende Ausgaben der Kranken

    kassen hhere Beitrge zur Krankenversicherung

    -

    -

    alternde Gesellschaft mehr Rentner hhere Beitrge zur Rentenversicherung

    Wirtschaftswachstum mehr Beschftigte, weniger Arbeitslose sinkende Beitrge zur Arbeitslosenver

    sicherung

    -

    schwache Wirtschaft mehr Arbeitslose, weniger Beschftigte hhere Beitrge zur Arbeitslosenversi

    cherung

    -

    M6: Der Sozialstaat im 21. Jahrhundert.

    Die Grundlagen fr den Sozialstaat von heute wurden

    bereits im 19. Jahrhundert gelegt. Aber die Gesellschaft

    wandelt sich. Heute steht der Sozialstaat vor neuen

    Herausforderungen:

    Demografie: Die Menschen werden immer lter, und somit steigen die Kosten fr Gesundheit und Pflege

    im Alter. Weil gleichzeitig immer weniger Menschen in

    Deutschland geboren werden, zahlen zuknftig weni

    ger Menschen Beitrge in die Sozialversicherung ein.

    Globalisierung des Arbeitsmarkts: Fachkrfte werden in der Regel gut bezahlt und leisten entspre

    chend hohe Beitrge zu den Sozialversicherungen. Sol

    che Fachkrfte werden berall auf der Welt gebraucht.

    Manche Deutsche, die hoch qualifiziert sind, nehmen

    besser bezahlte Jobs im Ausland an. Fr Geringqualifi

    zierte ist es hingegen schwerer geworden, einen pas

    senden Arbeitsplatz in Deutschland zu finden.

    Integration: Je besser Migranten und Flchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden, desto eher kn

    nen sie einen Beitrag zum Sozialstaat leisten. Voraus

    setzungen dafr sind Sprach- und Qualifizierungskurse

    und die Anerkennung auslndischer Ausbildungs- und

    Berufsabschlsse.

    -

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    Bildung: Menschen ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung finden nur schwer Arbeit und bleiben

    von Sozialleistungen abhngig. Durch Bildungsma

    nahmen kann die Zahl der Leistungsbezieher verrin

    gert werden.

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    -

    -

    Familie und Beruf: Viele gut ausgebildete Frauen mit Kindern knnen lngere Zeit nicht arbeiten gehen,

    vor allem wenn sie alleinerziehend sind.

    Die staatliche Sozialpolitik hat die schwierige Aufgabe,

    fr sozialen Ausgleich sowie soziale Sicherheit zu sor

    gen und allen Menschen die Chance zu geben, am ge

    sellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dies kann besser

    gelingen, wenn viele Menschen Verantwortung fr sich

    und die Gesellschaft bernehmen.

    M5: Herausforderungen fr den Sozialstaat.

    Finanzen: 30 Milli-arden berschuss in ffentlichen Kassen www.dw.com, 4. April 2016

    Sozialsystem: Flchtlin

    ge

    zahlen unsere Rente

    www.fr-online.d

    e, 17. Februar 201

    6

    Armut: Lebenserwartung

    in Deutschland hngt vom

    Einkommen ab www.zeit.de, 30. Mr

    z 2016

    Sozialsysteme vor dem Kollaps: 2060 braucht Deutschland 1.039.000.000.000 Euro fr seine Alten www.focus.de, 14. Mai 2015

    Im Internet

    www.bpb.de Nachschlagen Zahlen und Fakten Die soziale Situation in Deutschland

    www.boeckler.de Verffentlichungen

    - Bckler Schule

    Informationsangebote der Bundeszentrale fr politische Bildung und der Hans-Bckler-Stiftung zum Sozialstaat und zur sozialen Situation in Deutschland

    Arbeitsauftrge

    1. Berechne die Hhe der Sozialbeitrge und den Nettolohn bei einem Bruttogehalt von 770 Euro. Erklre den Unterschied zwischen brutto und netto. (M1, M2)

    2. Formuliere sachliche und begrndete Antworten auf die folgenden provokanten uerungen zur Versicherungspflicht:

    a) Ich will selbst entscheiden und auf eigene Faust vorsorgen. Kommt der Ernstfall, ist es allein mein Risiko.

    b) Ich wrde mir die Beitrge sparen. Man wird mich schon nicht hngen lassen. (M3)

    3. Partnerarbeit: Gebt eine Auswahl der in den Texten fett gedruckten Schlsselbegriffe in die Suchfunktion einer berregionalen Online-Zeitung ein. Notiert die Schlagzeilen zum Thema, und vergleicht, welche Meinungen ber den Zustand des Sozialstaats zum Ausdruck kommen. (M5)

    4. Gruppenarbeit: berlegt, was passieren kann, wenn die Herausforderungen an den Sozialstaat nicht bewltigt werden. Was bedeutet das fr die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt, die Sozialsysteme? Notiert eure Gedanken in einer UrsachenWirkungs-Kette wie in M4. Entwickelt Lsungsanstze, und spielt gedanklich durch, welche Folgen eure Manahmen haben knnten. (M4, M6)

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    Start in den BerufM1: Doppelt hlt besser

    Die duale Ausbildung ist die klassische Form der Berufsausbildung

    in Deutschland (rund 80 Prozent). Dabei eignet sich der Auszubil

    dende (Azubi) in der Berufsschule das theoretische Wissen an und

    erlernt im Betrieb das praktische Handwerk. Das duale System in

    Deutschland gilt als Erfolgsmodell, vor allem in Industrie, Handwerk

    und Handel. Es ist weltweit nahezu einzigartig lediglich sterreich,

    die Schweiz und Luxemburg haben hnliche Ausbildungssysteme.

    In anderen Lndern werden Jugendliche meist nur im Betrieb oder

    nur an Schulen ausgebildet, oft ohne vorgeschriebene Lehrinhalte

    und geregelte Ausbildungsstandards. Es gibt inzwischen Anstze, das

    duale System auch in anderen Lndern einzufhren teilweise wird

    es schon umgesetzt (vor allem in gewerblich-technischen Berufen).

    Dies geschieht oftmals vor dem Hintergrund hoher Jugendarbeitslo

    sigkeit in den betreffenden Lndern.

    Das duale System der Berufsausbildung in Deutschland

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    VoraussetzungenJe nach Ausbildungsberuf erwarten die Arbeitgeber bestimmte Schulabschlsse von den Bewerbern. Gesetzlich vorgeschrieben sind sie nicht.

    Bewerbungdirekt bei den Betrieben. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur hilft durch Ausbildungsstellenvermittlung.

    Ausbildungsdauerzwei bis dreieinhalb Jahre, je nach Beruf

    Ausbildung im Betriebdurch Ausbilder und Meister nach bundeseinheitlichen Ausbildungsverordnungen (drei bis vier Tage wchentlich)

    Ausbildungsvergtungje nach Beruf und Bundesland, im Durchschnitt 826 Euro monatlich (Stand 2015)

    Ausbildung in der Berufsschulefachtheoretischer, fachpraktischer und allgemeinbildender Unterricht durch Fachlehrer nach Lehr- oder Bildungsplnen, die mit den betrieblichen Ausbildungsordnungen abgestimmt sind (ein bis zwei Tage wchentlich, zum Teil auch als Blockunterricht)

    Abschlussnach erfolgreicher Abschlussprfung vor dem Prfungsausschuss der zustndigen Stelle fr Berufsbildung (zum Beispiel Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer)

    Quelle: eigene Darstellung nach JAV Uni Halle, www.jav.uni-halle.de, Bundesinstitut fr Berufsbildung: www.bibb.de

    M2: Wissenswertes zum Ausbildungsstart

    Zu Beginn der Ausbildung werden viele wichtige organisatorische Schritte eingeleitet:

    Der Arbeitgeber meldet den Auszubildenden bei der Unfall-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung an. Die Sozialversicherungsbei

    trge werden direkt an die Sozialkassen abgefhrt und sind auf der

    Lohnabrechnung ausgewiesen.

    Die Lohnsteuer und Abgaben wie der Solidarittszuschlag und eventuell die Kirchensteuer werden ebenfalls automatisch vom Be

    trieb an das Finanzamt abgefhrt.

    rungsnummer, abgekrzt SV-Nummer, die er das ganze Leben lang

    behlt. Der Sozialversicherungsausweis ist ein wichtiges Dokument,

    das bei jeder neuen Beschftigung oder beim Antrag von Sozialleis-

    tungen (zum Beispiel Arbeitslosengeld) als Nachweis bentigt wird.

    Der Arbeitgeber stellt einen Ausbilder und informiert den Auszubildenden ber seine Ansprechpartner, zum Beispiel Jugend- und

    Auszubildendenvertretung, Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragte,

    Behindertenbeauftragte.

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    Der Auszubildende wird in die Sicherheitsvorschriften des Betriebes eingewiesen.

    Die Rentenversicherung stellt einen Sozialversicherungsausweis aus, der dem Auszubildenden per Post zugeschickt wird. Jeder Arbeit-

    nehmer erhlt bei der Anmeldung eine persnliche Sozialversiche-

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    M3: Checkliste fr Azubis

    Diese Angaben und Unterlagen braucht der Arbeitgeber vom Azubi:

    persnliche Identifikationsnummer, abgekrzt Steuer-ID, sowie Geburtsdatum und Religionszu

    gehrigkeit

    Bescheinigung vom Arzt, sofern man nicht volljhrig ist. Den Berechtigungsschein fr eine kos

    tenlose rztliche Untersuchung kann man bei

    der Gemeinde oder Stadtverwaltung beantragen.

    Name und Adresse der Krankenkasse. Azubis sollten vorher Angebote vergleichen. Die Kran

    kenkasse ist dann auch gleichzeitig die Pflege

    kasse.

    Bankverbindung. Azubis sollten vorher ein Gehaltsgirokonto bei einer Bank oder Sparkasse

    einrichten.

    ausgeflltes Anmeldeformular der Berufsschule, Abschlusszeugnis oder beglaubigte Kopie. Der

    Arbeitgeber muss den Auszubildenden bei der

    Berufsschule anmelden.

    Unterrichtszeiten in der Berufsschule

    Darber sollten sich Azubis auerdem informieren:

    Rechte und Pflichten von Auszubildenden (siehe Seite 10)

    staatliche Frdermglichkeiten, gegebenenfalls Antrag stellen, zum Beispiel fr Wohngeld oder

    Umzugskosten (siehe unten)

    Arbeitgeber nach vermgenswirksamen Leistungen und betrieblicher Altersvorsorge fragen

    sich nach Arbeitskleidung erkundigen. Gesetzlich vorgeschriebene Arbeitskleidung muss vom

    Arbeitgeber gestellt werden.

    nach Arbeitszeitregelungen fragen: Lnge der Pausenzeiten? Wo abmelden? Gibt es Gleitzeit,

    berstunden, Schichtdienst?

    Berufsschule: Lerninhalte und Prfungsziele, Lernmaterialien, Rume, Schulordnung in Erfah

    rung bringen

    M4: Staatliche Hilfen und Frdermglichkeiten

    Frderung der Berufsausbildung Finanzielle Hilfen

    Arbeitsagentur: Beratung bei Ausbildungsplatzsuche, Bewer

    bung, Schwierigkeiten mit dem Ausbildungsbe

    trieb, Berufswechsel oder Arbeitsvermittlung

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    Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH):

    Unterricht fr frderbedrftige Auszubildende -

    Assistierte Ausbildung (AsA):

    Begleitung und Lernangebote fr lernbeein

    trchtigte und sozial benachteiligte Auszubil

    dende bei Problemen im Betrieb oder bei

    Lern- und Sprachschwierigkeiten

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    Auerbetriebliche Berufsausbildung (BaE): Berufsausbildung fr lernbeeintrchtigte und

    sozial benachteiligte junge Menschen, die nicht

    in eine betriebliche Berufsausbildung vermittelt

    werden knnen

    Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): finanzielle Untersttzung fr bedrftige Aus

    zubildende, die nicht bei den Eltern wohnen,

    erweiterte Regelungen fr Auszubildende mit

    Behinderung

    Bundesausbildungsfrderungsgesetz (BAfG): Darlehen fr bedrftige Azubis, die eine schu

    lische Ausbildung absolvieren

    Kindergeld: Azubis unter 25, die ausgezogen sind und fr

    sich selbst sorgen, knnen sich auf Antrag das

    Kindergeld, das normalerweise die Eltern er

    halten, selbst auszahlen lassen.

    Wohngeld: fr Auszubildende, die keine BAB bekommen

    knnen (zum Beispiel weil sie eine zweite Be

    rufsausbildung absolvieren)

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    Die Arbeitsagentur ist Ansprechpartner fr weitere Informationen, zum Beispiel darber, wer anspruchs

    berechtigt ist oder bei welcher Institution ein Antrag gestellt werden kann.

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    Quelle: eigene Darstellung nach Bundesagentur fr Arbeit, Bundesministerium fr Bildung und Forschung

    Im Internet

    www.sozialpolitik.com/lexikon

    Job-Lexikon mit Begriffserlu

    terungen rund um das Thema

    Berufswelt

    www.arbeitsagentur.de www.planet-beruf.de

    Informationsportale der Bun

    desagentur fr Arbeit

    www.bibb.de

    Portal des Bundesinstituts fr

    Berufsbildung zum Thema

    Aus- und Weiterbildung

    Arbeitsauftrge

    1. a) Stelle Vermutungen darber an, welche Vorteile das duale System gegenber einer reinen Ausbildung im Betrieb hat. Tausche dich mit deinem Sitznachbarn darber aus. b) Rund 20 Prozent der Berufsausbildungen sind schulisch (Berufsfachschulen), vor allem in den Bereichen Gesundheitsund Sozialwesen, Wirtschaft, Fremdsprachen, Musik und IT. Recherchiere, und formuliere Grnde dafr. (M1)

    2. Schreibe die einzelnen Punkte der Listen Wissenswertes und Checkliste ohne Angabe des Zustndigen auf Karten, und lege diese verdeckt hin. Decke die Karten auf, und entscheide, ob der Auszubildende oder der Arbeitgeber diesen Schritt erledigen muss. Korrigiere im Anschluss das Ergebnis. (M2, M3)

    3. Djamila hat eine Ausbildungsstelle in Halle gefunden jedoch 200 Kilometer vom Wohnort ihrer Eltern entfernt, die sie finanziell nicht untersttzen knnen. Tobias hat den Hauptschulabschluss nicht geschafft und findet keinen Ausbildungsbetrieb. Untersuche, welche staatlichen Hilfen Djamila und Tobias helfen knnen, trotzdem eine Ausbildung zu absolvieren. (M4)

    4. Gruppenarbeit: Entwerft aus den Informationen zu diesem Kapitel einen Multiple-ChoiceTest oder Lckentext. Tauscht die Tests mit anderen Gruppen aus, und lst sie.

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    Im Betrieb mitbestimmen

    M1: Ausbildung Top oder Flop

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    Daniel, Azubi Mediengestalter Bild und TonUnser Chef meint, Ausbilder zu sein. Von ihm habe ich

    bis jetzt berhaupt nichts gelernt. Ich habe mir alles

    selbst beibringen mssen. [] Wir sitzen fast nur noch

    drinnen rum und schneiden irgendwelche Projekte.

    Nur sehr selten sind noch Drehtermine. Gut fr mich.

    So hab ich weniger berstunden, die ich sowieso nicht

    ausgleichen darf. [] Jeder Azubi darf nur das machen,

    was er am besten kann. Der eine sitzt stndig an 3-D-Animatio

    nen. Wieder ein anderer nur am Schnittplatz. Und ich darf die gan

    zen Wochenend- und Auslanddrehs bewltigen. [] Beim Umzug

    unseres Betriebs mussten die Azubis die dreckigen, verkeimten

    Brorume subern, [] die Mbel schleppen, abbauen, aufbauen.

    Alles unter Druck. Zwischendurch mussten wir mit Kameratechnik

    zu einem Dreh. Ganz allein und ohne Pkw. Zum krnenden Ab

    schluss gab es noch einen 20-Stunden-Arbeitstag von Freitag bis

    Samstagmorgen. Ohne Pause. Wir Azubis haben nun beschlossen,

    dass es so nicht weitergehen kann. Deshalb wollen wir bald unse

    rer IHK [Industrie- und Handelskammer] mal einen Besuch abstat

    ten und diese Missverhltnisse aufdecken.

    Quelle: DGB-Jugend: Ausbeutung im Betrieb, www.jugend.dgb.de Ausbildung Beratung Dr. Azubi, Stand: April 2016, sprachlich leicht bearbeitet

    Anonym, Azubi Elektroniker fr BetriebstechnikMir gefllt meine Ausbildung sehr gut! Man

    verbringt die erste Hlfte der Ausbildung im

    TrainingCenter (im Prinzip eine Lehrwerk

    statt) zusammen mit anderen Azubis [].

    Dank intensiver Betreuung durch fachlich

    sehr gute Ausbilder wird man dann gezielt auf

    die Abschlussprfung Teil 1 vorbereitet. [] Die Theorie vermittelt

    die Schule. Danach wird man dann im eigentlichen Betrieb einge

    setzt, zum Beispiel in der E-Werkstatt. Hier bekommt man dann

    tatschlich erste Eindrcke vom Arbeiten an elektrischen Anlagen

    und Maschinen. Aber keine Angst, hier wird niemand ins kalte

    Wasser geschmissen! Zunchst begleitet man die Gesellen, Fachar

    beiter und Techniker bei ihren Arbeiten und kann schon allein

    durchs Zuschauen und Zuhren einiges lernen. Und dann darf

    man auch selbst mal ran unter Aufsicht oder je nach Erfahrung

    und Knnen zusammen mit anderen Azubis und schlielich auch

    alleine.

    Quelle: Employour GmbH: www.ausbildung.de Erfahrungsberichte, Stand: April 2016, sprachlich leicht bearbeitet

    M2: Rechte und Pflichten von Auszubildenden

    RechteAuszubildende

    erhalten eine angemessene Ausbildungsvergtung, auch whrend des Berufsschulunterrichts.

    erlernen alle fr das Ausbildungsziel erforderlichen Fertigkei-ten und Kenntnisse.

    bekommen nur Aufgaben bertragen, die dem Ausbildungs-zweck dienen.

    erhalten kostenlose Ausbildungsmittel, Werkzeuge und Werkstoffe.

    haben ein Recht auf mindestens 24 Tage Urlaub, wenn sie lter als 18 sind, und 25 bis 30 Tage, wenn sie jnger sind.

    haben ein Recht auf feststehende Pausen und Ausgleich von berstunden.

    unter 18 haben eine Arbeitszeit von hchstens acht Stunden tglich und vierzig Stunden in der Woche.

    werden ber Arbeitsschutzmanahmen informiert.

    werden freigestellt, wenn Berufsschulunterricht, Prfungen oder andere Ausbildungsmanahmen anstehen.

    erhalten ein Zeugnis vom Ausbildungsbetrieb mit Angabe der Art, Dauer und dem Ziel der Ausbildung sowie ber die erwor-

    benen Fertigkeiten und Kenntnisse (auf Verlangen des Auszu-

    bildenden auch ber Verhalten und Leistung).

    PflichtenAuszubildende

    sind verpflichtet, am Berufsschulunterricht teilzunehmen.

    sollen alles erlernen, was wichtig fr den Beruf ist.

    mssen den Anweisungen des Ausbilders folgen und die Betriebsordnung einhalten.

    sollen alle Aufgaben sorgfltig ausfhren.

    sind verpflichtet, ber Betriebs- und Geschftsgeheimnisse zu schweigen.

    mssen Werkzeuge, Maschinen und sonstige Einrichtungen pfleglich behandeln.

    sind verpflichtet, den Arbeitsschutz einzuhalten.

    sind verpflichtet, bei Krankheit ein rztliches Attest vorzulegen.

    mssen Ihre Ausbildungsinhalte dokumentieren.

    Wenn Auszubildende whrend ihrer Ausbildung am Arbeitsort in

    Konflikte geraten, vertreten Betriebsrte oder die Jugend- und Aus

    zubildendenvertretung ihre Interessen. Wenn es im Betrieb keine

    Interessenvertretung gibt, knnen sie sich auch an die fr ihren Beruf

    zustndige Gewerkschaft oder Kammer wenden (zum Beispiel Hand

    werkskammer, Industrie- und Handelskammer). Dort gibt es Ausbil

    dungsberater und einen Schlichtungsausschuss.

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    Quelle: eigene Darstellung nach Bundesagentur fr Arbeit, DGB-Jugend

    http://www.ausbildung.de

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    M3: Mitbestimmung im Betrieb

    Rechte des Betriebsrats laut Betriebsverfassungsgesetz:

    Mitbestimmungsrecht: Mitwirkungsrecht: Informationsrecht:

    Der Arbeitgeber darf nur mit Zustimmung des Betriebsrates entscheiden, wenn es um soziale Angelegenhei-ten geht, zum Beispiel:

    Arbeitszeiten Urlaubsregelungen Arbeitsschutz

    - Der Betriebsrat kann dem Arbeitgeber widersprechen, wenn es um personelle Angelegenheiten geht, zum Beispiel:

    Einstellungen Kndigungen Versetzungen

    - Der Arbeitgeber muss den Betriebsrat informieren, wenn es um wirt-schaftliche Angelegenheiten geht, zum Beispiel:

    Betriebsnderungen Investitionsentscheidungen

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    Der Betriebsrat Wenn in einem Unternehmen mindestens fnf Ar

    beitnehmer stndig beschftigt sind, knnen die Be

    schftigten einen Betriebsrat grnden. Gesetzlich

    vorgeschrieben ist er nicht. Betriebsrte vertreten die

    Interessen der Beschftigten gegenber den Arbeitge

    bern. Sie knnen auch Einfluss nehmen, zum Beispiel

    auf die Arbeitsplatzgestaltung.

    Die Jugend- und Auszubildendenvertretung

    dende unter 25 Jahren beschftigt sind, wird zustzlich

    eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gewhlt,

    abgekrzt JAV. Sie ist sozusagen ein Betriebsrat fr

    junge Arbeitnehmer. Die JAV achtet darauf, dass die fr

    Jugendliche und Azubis relevanten Gesetze, Verord

    nungen, Tarifvertrge und Betriebsvereinbarungen

    im Unternehmen eingehalten werden. Auszubildende

    und Arbeitnehmer knnen sich bis zur Vollendung des

    25. Lebensjahres in die JAV whlen lassen. Viele Azubis

    wenden sich bei Schwierigkeiten in der Ausbildung

    Wenn in einem Unternehmen mit Betriebsrat mindes gern an die JAV, weil sie mit den ungefhr gleich alten

    tens fnf Arbeitnehmer unter 18 Jahren oder Auszubil JAV-Vertretern auf Augenhhe sprechen knnen.

    M4: Ausbildungszufriedenheit

    Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund: Ausbildungsreport 2015. Berlin, September 2015

    M5: Sozialpartnerschaft

    Arbeitnehmer knnen ihre Interessen gemeinsam ver

    treten, wenn sie in einer Gewerkschaft organisiert sind.

    Gleiches gilt fr Arbeitgeber, die einem Arbeitgeber

    verband beitreten knnen. Diese sogenannte Koaliti

    onsfreiheit wird vom Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz

    geschtzt: Das Recht, zur Wahrung und Frderung der

    Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen

    zu bilden, ist fr jedermann und fr alle Berufe gewhr

    leistet. In Deutschland gibt es eine lange Tradition,

    dass Gewerkschaften und Arbeitgeberverbnde ihre

    Forderungen aushandeln. Man spricht daher auch von

    Sozialpartnerschaft. Die Sozialpartner verhandeln auto

    nom, also eigenstndig. Der Staat darf ihnen dabei nicht

    hineinreden. Dabei geht es vor allem um Tarifvertrge,

    in denen die Lhne, Gehlter und Ausbildungsverg

    tungen geregelt werden. Die gewerkschaftlich organi

    sierten Arbeitnehmer haben das Recht, die Arbeit

    niederzulegen und zu streiken, wenn sie ihre Forde

    rungen durchsetzen wollen. Sie erhalten in dieser Zeit

    fr den wegfallenden Lohn ein Streikgeld von ihrer

    Gewerkschaft. Umgekehrt knnen die Arbeitgeber Ar

    beitnehmer aussperren (was aber selten vorkommt).

    Ziel des Arbeitskampfes ist es, zu einer Vereinbarung

    zu gelangen, die fr beide Seiten akzeptabel ist. So

    lange der neue Tarifvertrag gilt, darf nicht mehr ge

    streikt werden.

    Im Internet

    www.boeckler.de

    Informationen der Hans-Bck

    ler-Stiftung rund um das

    Thema Arbeitsrecht

    www.jugend.dgb.de

    Jugendportal des Deutschen

    Gewerkschaftsbundes

    www.bibb.de

    Portal des Bundesinstituts fr

    Berufsbildung mit Informatio

    nen zu Daten der Berufsausbil

    dung, Qualitt der Ausbildung

    und Zukunftsprojekten

    Arbeitsauftrge

    1. a) Schreibe auf, gegen welche Ausbildungspflichten der Betrieb von Daniel verstt. Begrnde, warum sich Daniel an die IHK wendet und nicht an eine Interessenvertretung im Betrieb. b) Was wrdest du Daniel raten, um seine Ausbildungssituation zu verbessern? Formuliere einen Text mit Ratschlgen. Nutze hierfr die Informationen zu den Rechten von Azubis. (M1, M2, M3)

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    2. Erstelle eine Checkliste fr Ausbilder mit Ratschlgen, wie man sich verhalten sollte, damit Azubis zufrieden und motiviert sind. Formuliere dann im Gegenzug eine Checkliste fr Azubis, durch welches Verhalten man im Betrieb punkten kann. (M1, M2, M3, M4)

    3. Stellt mithilfe von Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz Vermutungen darber an, warum das Recht auf betriebliche Mitbestimmung und gewerkschaftliche Interessenvertretung Teil der demokratischen Grundordnung ist. Tauscht euch darber aus. (M3, M5)

    4. Erschliee den grundstzlichen Interessenskonflikt zwischen den Sozialpartnern. Suche in der Nachrichtenberichterstattung nach einem Beispiel fr einen Arbeitskampf. Beschreibe anhand des Konfliktverlaufs die einzelnen Stationen eines Arbeitskampfes und die Druckmittel, welche die Sozialpartner dabei eingesetzt haben. (M5)

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    Dieses Heft gibt es auch in Leichter Sprache fr den inklusiven unterricht! (Bestelladresse siehe unten)Das weit du!

    Flle den Lckentext mithilfe folgender Begriffe aus:Chancengleichheit Sozialversicherungsausweis Rentenversicherung Solidaritt BerufsausbildungsbeihilfeSozialstaat Mitbestimmung Gerechtigkeit Auszubildende Arbeitnehmern Erwerbsttigen Existenzminimum

    sozialenIdentifikationsnummer

    Nach dem Grundgesetz ist Deutschland ein . Er beruht auf der zwischen Jungen und

    Alten, Gesunden und Kranken, und Arbeitslosen. Die Sozialpolitik zielt auf soziale und

    soziale Sicherung. Dabei versucht der Staat, einen sozialen Ausgleich zwischen Arm und Reich herzustellen und die

    zu frdern. Wer bedrftig ist, hat das Recht auf Untersttzung, damit sein gesichert ist. Das Sozialversicherungs-

    system besteht aus der gesetzlichen Unfall-, Arbeitslosen-, Pflege-, Kranken- und . Diese Versicherungen werden

    aus den Beitrgen von und Arbeitgebern finanziert. sind von Anfang an sozialversi

    chert. Sie erhalten einen mit einer persnlichen . Der Staat untersttzt Auszubildende

    mit Beratungsangeboten der Arbeitsagenturen und bei Bedarf mit finanziellen Hilfen wie BAfG oder . Arbeit

    nehmer haben ein Recht auf und Interessensvertretung durch einen Betriebsrat. In

    Angelegenheiten (zum Beispiel bei Arbeitszeitregelungen) kann der Arbeitgeber nur mit dessen Zustimmung entscheiden.

    Entscheide, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind:

    Nach dem Solidarittsprinzip zahlt jeder gleich viel in die Sozialver

    sicherung ein, unabhngig vom Einkommen.

    Das Arbeitslosengeld II, auch Hartz IV genannt, wird nicht aus Bei

    trgen der Arbeitslosenversicherung finanziert.

    90 Prozent der arbeitenden Bevlkerung haben die gesetzliche Sozial

    versicherung verlassen und sind privat versichert.

    Auszubildende mssen selbst dafr sorgen, dass sie ihre Sozialver

    sicherungsbeitrge monatlich an die zustndigen Sozialkassen ber

    weisen.

    Auszubildende drfen nicht regelmig zu Arbeiten herangezogen

    werden, die mit den Ausbildungsinhalten und -zielen nichts zu tun

    haben.

    Korrigiere die falschen Formulierungen.

    BEStELLunGBestellservice Jugend und Bildung

    65341 Eltville

    Fax: (0 61 23) 9 23 82 44

    E-Mail: [email protected]

    Internet: www.sozialpolitik.com oder www.jubi-shop.de

    Bestell-nr. A999

    Fr SmartphoneNutzer: Bestellung im Internet

    IMPRESSuMHerausgeber: Stiftung Jugend und Bildung in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium fr Arbeit und Soziales

    Vertretungsberechtigte: Dr. Alexander Jehn (Prsident), Michael Jger (Geschftsfhrer)

    Vereinsregister: Amtsgericht Charlottenburg, VR 24612 B

    Fachliche und pdagogische Beratung: Berit Heintz (Deutscher Industrie- und Handelskammertag), Roland Henke (Ministerialrat, Niederschsisches Kultusministerium), Edmund Kammerer (Leitender Ministerialrat a. D., Unternehmenssprecher), Prof. Dr. Helmut Keim (Europische Fachhochschule Brhl), Siegmut Keller (Ministerialrat, Ministerium fr Kultus, Jugend und Sport BadenWrttemberg), Jeanette Klauza (Deutscher Gewerkschaftsbund), Wolfgang Oppel (Berufsbildungsexperte), Detlef Schlpen (Projektmanagement)

    Verlag: Eduversum GmbH, Wiesbaden

    Redaktion: Frauke Hagemann, Katja Rieger

    Redaktionsschluss: Juli 2016

    texte: Susanne Patzelt

    Fotos: titel: Shutterstock/oneinchpunch, Seite 2: Fotolia/ehrenberg-bilder, Seite 4: Fotolia/Karin & Uwe Annas, Fotolia/Syda Productions, Fotolia/Corbis_fancy, Fotolia/Lightpoet, Fotolia/Wavebreak-MediaMicro, Seite 5: Heinrich Schwarze-Blanke/HSB-Cartoon, Seite 10: Fotolia/satori

    Gestaltung: Doris Franke, Seeheim-Jugenheim

    Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn

    Barrierefreie PDF-Datei: Naumilkat GbR, Dsseldorf/Berlin

    Zur leichteren Lesbarkeit wurde meist auf zustzliche Bezeichnungen in weiblicher Form verzichtet und nur die mnnliche Form verwendet. Angesprochen sind natrlich immer Leserinnen und Leser!

    Sozialpolitik Ausgabe 2016/2017 Grundwissen Sozialversicherung Arbeitsheft Sekundarstufe IInhaltWann ist ein Staat sozial?M1: Leben im Sozialstaat.M2: Solidaritt im Sozialstaat.M3: Das Sozialstaatsprinzip.M4: Ziele des Sozialstaats.M5: Sozialleistungen in Deutschland. Im InternetArbeitsauftrge

    Ein soziales Netz fr alle!M1: Die fnf Zweige der SozialversicheruM2: Leistungen der Sozialversicherungen.M3: Einer fr alle, alle fr einen.M4: Grundprinzipien der SozialversicherM5: Weitere staatliche SozialleistungenM6: Solidaritt im SozialstaatIm InternetArbeitsauftrge

    Einzahlen und auszahlenM1: Beispiel-Gehaltsabrechnung eines AusM2: Von Anfang an versichert.M3: Sozialversicherungspflicht in DeutscM4: Einnahmen und Ausgaben.M5: Herausforderungen fr den SozialstaaM6: Der Sozialstaat im 21. Jahrhundert.Im InternetArbeitsauftrge

    Start in den BerufM1: Doppelt hlt besserM2: Wissenswertes zum AusbildungsstartM3: Checkliste fr AzubisM4: Staatliche Hilfen und FrdermglichkIm InternetArbeitsauftrge

    Im Betrieb mitbestimmenM1: Ausbildung Top oder FlopM2: Rechte und Pflichten von AuszubildenM3: Mitbestimmung im BetriebM4: AusbildungszufriedenheitM5: SozialpartnerschaftIm InternetArbeitsauftrge

    Das weit du! BestellungImpressumHerausgeberFachliche und pdagogische BeratungVerlagRedaktionRedaktionsschlussTexteFotosGestaltungDruckBarrierefreie PDF-Datei

    Ausbildungszufriedenheit

    Ausbildungszufriedenheit und betriebliche Interessenvertretung, Angaben in Prozent

    Grad der Zufriedenheitmit Jugend- und Auszubildendenvertretungmit Betriebsrat/Personalratohne Interessenvertretung

    sehr zufrieden25.422.514.8

    zufrieden56.154.847.8

    teilweise zufrieden15.218.028.3

    unzufrieden2.83.86.9

    sehr unzufrieden0.50.82.2

    Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund: Ausbildungsreport 2015. Berlin, September 2015

    Azubi-Gehaltsabrechnung

    Beispiel-Gehaltsabrechnung eines Auszubildenden, Stand 2016

    Bruttoverdienst und Abzge (Beitrge, Steuern)Betrag in EuroErluterung

    Bruttoverdienst, Steuerbrutto826.00Grundgehalt, Grundlage zur Berechnung der steuerlichen Abzge

    Lohnsteuer0.00Fllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.

    Kirchensteuer0.00Fllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.

    Solidarittszuschlag0.00Fllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.

    Steuerrechtliche Abzge insgesamt0.00Summe der zu zahlenden Steuern

    Krankenversicherung- und Pflegeversicherung-Brutto826.00Grundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig

    Rentenversicherung- und Arbeitslosenversicherung-Brutto826.00Grundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig

    Krankenversicherungsbeitrag69.38Krankenversicherung im Durchschnitt 15,7 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 7,3 Prozent plus durchschnittlich 1,1 Prozent Arbeitnehmer-Zusatzbeitrag (Prognose des Bundes fr 2016, genauer Zusatzbeitrag abhngig von Krankenkasse)

    Pflegeversicherungsbeitrag9.71Pflegeversicherung 2,35 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,175 Prozent (in Sachsen: Arbeitgeber 0,675 Prozent, Arbeitnehmer 1,675 Prozent). Kinderlose Arbeitnehmer ab 23 Jahren: 1,425 Prozent (in Sachsen: 1,925 Prozent)

    Rentenversicherungsbeitrag77.23Rentenversicherung 18,7 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 9,35 Prozent

    Arbeitslosenversicherungsbeitrag12.39Arbeitslosenversicherung 3,0 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,5 Prozent

    Sozialversicherungsrechtliche Abzge insgesamt168.71Summe der zu zahlenden Sozialversicherungsbeitrge

    Daraus ergibt sich ein Nettoverdienst von657.29Das ist das Geld, das der Auszubildende bekommt.

    Quelle: eigene Darstellung

    Sozialleistungen Entwicklung

    Sozialleistungen insgesamt, Entwicklung seit 1995

    JahrAusgaben in Milliarden Euro

    1995523

    2005666

    2015888

    Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seite 8, geschtzte Zahl fr 2015, Datenstand Mai 2016

    Sozialleistungen in Deutschland

    Sozialleistungen in Deutschland

    Sozialleistungen in Milliarden Euro, Entwicklung seit 1995

    JahrAusgaben in Milliarden Euro

    1995523

    2005666

    2015888

    Leistungen nach Bereichen in Milliarden Euro, im Jahr 2015

    BereichAusgaben in Milliarden Euro

    Krankheit und Invaliditt365

    Alter und Hinterbliebene331

    Kinder, Ehegatten und Mutterschaft96

    Arbeitslosigkeit, Wohnen, Lebenshilfen58

    Verwaltung, sonstige38

    Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seiten 8 und 13, geschtzte Zahlen fr 2015, Datenstand Mai 2016

    Leistungen nach Bereichen

    Sozialleistungen nach Bereichen im Jahr 2015

    BereichAusgaben in Milliarden Euro

    Krankheit und Invaliditt365

    Alter und Hinterbliebene331

    Kinder, Ehegatten und Mutterschaft96

    Arbeitslosigkeit, Wohnen, Lebenshilfen58

    Verwaltung, sonstige38

    Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seite 13, geschtzte Zahlen, Datenstand Mai 2016

    Luecke01: Luecke02: Luecke03: Luecke04: Luecke05: Luecke06: Luecke07: Luecke08: Luecke09: Luecke10: Luecke11: Luecke12: Luecke13: Luecke14: Auswahl01: Auswahl02: Auswahl03: Auswahl04: Auswahl05: