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Grundwissen SozialversicherungArbeitsheft Sekundarstufe I Ausgabe 2016/2017
Wann ist ein Staat sozial ?
2
Ein soziales Netz fr alle!
4
Einzahlen und auszahlen
6
Start in den Beruf
8
Im Betrieb mitbestimmen
10 www.sozialpolitik.com
Wann ist ein Staat sozial ?
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Einzahlen und auszahlen
6
8
Im Betrieb mitbestimmen
10
Ausgabe 2016/2017
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Wann ist ein Staat sozial?M1: Leben im Sozialstaat.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Sozialstaat. Aber was heit das eigentlich?
Das Wort sozial kommt vom lateinischen Wort socialis und heit so viel wie
die Gesellschaft betreffend, gemeinntzig. Ob ein Mensch sozial denkt oder
handelt, merkt man meistens schnell im persnlichen Umgang. Doch wann ist ein
Staat sozial? Was bedeutet das fr jeden Einzelnen?
Alina, 15, NeumnsterMein Vater war eine Zeit lang arbeitslos,
weil seine Firma pleitegegangen ist. Meine
Oma hat Parkinson und braucht seit vielen
Jahren Betreuung und teure Medikamente.
Ohne Sozialversicherung htten wir alles
verloren: Omas Haus, unsere schne Woh
nung, das Auto und alles Ersparte frs
Alter oder Studium.
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Evgena, 15 Jahre, ReutlingenIch habe im Fernsehen eine Doku ber
Griechenland gesehen: Dort ist das Sozial
system wegen der Schuldenkrise zusam
mengebrochen. Viele Menschen leben in
einem Elend, wie man es in Europa seit
Jahrzehnten nicht kannte. Vielleicht muss
man etwas erst verlieren, um zu schtzen,
was man hatte.
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Tabea, 15, BremenOft heit es, wir mssten unser Geld an
den Staat abdrcken. Ich kann genauso
gut sagen: Wir zahlen Beitrge in unsere
Gemeinschaftskasse ein. Das ndert
meine Einstellung total.
Krzysztof, 14, GstrowSozial bedeutet fr mich zunchst
einmal gleiche Chancen am Start, in der
Schule und so. Aber dann muss jeder
selbst was draus machen. Wo bleibt
sonst der Anreiz, sich durchzuboxen?
Hatice, 16, KulmbachIn unserem Sportverein lassen wir keinen
hngen. Wir haben aus der Vereinskasse den
Jahresausflug fr Laura bezahlt. Sonst htte
sie nicht mitkommen knnen. Ihre Eltern be
ziehen Hartz IV. Ayham aus Afghanistan
kann ohne Vereinsbeitrag bei uns mitkicken.
Fr Jakob hatten wir mal Mathe-Nachhilfe
organisiert, damit er die Neunte schafft. Es
kann jeden mal treffen. So stelle ich mir
auch einen sozialen Staat vor.
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Kevin, 16 Jahre, BerlinIch kiffe nicht, rauche nicht, trinke
nicht, ich ernhre mich gesund und
mache Sport. Deshalb will ich auch
keine medizinischen Therapien
zum Drogenentzug, Lungenkrebs
oder Diabetes mitfinanzieren!
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M2: Solidaritt im Sozialstaat.
Ein Leben lang gesund und reich das sind die
wenigsten Menschen. Frher oder spter fragt sich
jeder einmal: Wer sorgt eigentlich fr mich, wenn ich
krank werde, den Job verliere oder alt bin? In einer Ge
sellschaft, in der jeder nur an sich denkt, wre man in
solchen Lebensphasen vielleicht allein und hilflos.
Nicht alle Menschen haben eine Familie oder Freunde,
die fr sie da sind. In einem Sozialstaat sollen sich die
Menschen auf die Solidaritt der Gesellschaft verlas
sen knnen. Nach dem Motto Alle fr einen, einer fr
alle untersttzen die Gesunden die Kranken, die Jun
gen die Alten und die Arbeitenden die Arbeitslosen.
Wer mehr verdient, zahlt hhere Sozialbeitrge und
mehr Steuern und untersttzt damit auch diejenigen,
die weniger haben.
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M3: Das Sozialstaatsprinzip.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokra tischer und sozialer Bundesstaat.
Artikel 20 Absatz 1 GG, www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.html
Die verfassungsmige Ordnung in den Lndern muss den Grundstzen des republikani
schen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates
im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen.
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Artikel 28 Absatz 1 GG, www.gesetze-im-internet.de/gg/art_28.html
Diese beiden Artikel aus dem Grundgesetz der Bundes
republik Deutschland begrnden das sogenannte So
zialstaatsprinzip. Damit hat der Gesetzgeber, also der
Deutsche Bundestag, den Auftrag bekommen, einen
sozialen Staat zu gestalten. Wie genau dieser Sozia
staat aussehen soll, wird jedoch weitgehend offenge
lassen. Das muss je nach wirtschaftlicher und sozialer
Lage von Politikern, den Volksvertretern im Bundestag
und letztlich von den Whlern immer wieder neu fest
gelegt werden.
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M4: Ziele des Sozialstaats.
In den Gesetzen und Manahmen des Staates zielt das
Sozialstaatsprinzip auf zwei Aspekte: soziale Gerech
tigkeit und soziale Sicherung. -
Soziale Gerechtigkeit heit nicht, dass alle Menschen gleich viel verdienen oder besitzen sollen.
Soziale Gerechtigkeit meint, dass der Staat versucht,
einen gewissen Ausgleich zwischen Arm und Reich
herzustellen. Das geschieht vor allem dadurch, dass
diejenigen mit hohen Einkommen und Vermgen auch
hhere Sozialbeitrge und Steuern zahlen mssen als
diejenigen, die nur wenig oder gar nichts verdienen.
Staatliche Leistungen wie Eltern- und Kindergeld oder
Mietzuschsse sollen dazu beitragen, dass die sozialen
Unterschiede in der Bevlkerung nicht zu gro werden.
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Soziale Gerechtigkeit bedeutet aber auch, allen Men
schen zumindest annhernd gleiche Chancen zu
geben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und
eine gute Bildung zu bekommen. Der Schulbesuch ist
deshalb fr alle kostenlos, die Lehrer werden vom
Staat bezahlt. Eine gute Ausbildung ist eine wichtige
Voraussetzung, um spter ein ausreichendes eigenes
Einkommen zu erhalten. Bildung kann Armut und so
zialer Ausgrenzung vorbeugen.
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Soziale Sicherung hat zum Ziel, im Leben eines Menschen die grten Risiken abzumildern. Dazu
zhlen vor allem Krankheit, Arbeitslosigkeit, Unfall,
Alter und Pflegebedrftigkeit. All dies kann zur Folge
haben, dass man nur noch wenig oder gar nicht mehr
arbeiten kann und daher auch weniger oder nichts
mehr verdient. In solchen Notlagen helfen der Staat
beziehungsweise die sogenannten Sozialversicherun
gen. Das Geld, also die Sozialbeitrge, die Menschen
einzahlen, die Arbeit und ein bestimmtes Einkommen
haben, wird an die Menschen verteilt, die Hilfe brau
chen. So erhalten die Betroffenen trotz Arbeitslosig
keit, Unfall, Alter oder Pflegebedrftigkeit die ntige
Untersttzung und ein ausreichendes Einkommen.
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M5: Sozialleistungen in Deutschland.
Sozialleistungen in Milliarden EuroEntwicklung seit 1995
nach Bereichen in Milliarden Euroim Jahr 2015
Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seiten 8 und 13, geschtzte Zahlen fr 2015, Datenstand Mai 2016
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Im Internet
www.sozialpolitik.com/lexikon
Wichtige Begriffe zur Sozialpolitik und Berufswelt knnen im Online-Lexikon nachgeschlagen werden.
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www.sozialpolitik.com/
sozialgeschichte
Meilensteine der Sozialgeschichte umfassend dargestellt mit zustzlichen Fragebgen
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www.in-die-zukunft-
gedacht.de
Internetseite des Bundesministeriums fr Arbeit und Soziales mit Bildern und Dokumenten zur Deutschen Sozialgeschichte und einem interaktiven ZeitenKlicker
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Arbeitsauftrge
1. a) Erlutere, welche Jugendlichen eine zustimmende und welche eine kritische Haltung zum Sozialstaat erkennen lassen. Fasse die Argumente in einer Pro-und-Kontra-Tabelle zusammen. b) Partnerarbeit: Formuliert eigene Statements zum Leben im Sozialstaat. Druckt sie in kleiner Schrift aus, sodass sie in die Sprechblasen passen. Diskutiert, welche Gewichtung und Themen sich durch die neuen Texte ergeben. (M1)
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2. Sarah und Tim kommen aus einer Familie, die Arbeitslosengeld II bezieht und in einem sogenannten Problemstadtteil lebt. berlege, in welchen Punkten die Geschwister im Laufe ihres Lebens schlechtere Bedingungen haben als Kinder aus einer wohlhabenden Familie. Sammle Ideen, wie der Staat dafr sorgen kann, dass sie dennoch gleiche Chancen bekommen. (M2, M4)
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3. Gruppenarbeit: Erstellt eine Collage zum Thema Soziale Gerechtigkeit. Whlt einen der folgenden Schwerpunkte aus: Arm und Reich, Solidaritt, Chancengleichheit oder Sicherheit. (M1 bis M4)
4. Ermittle die beiden grten Ausgabenposten der Sozialversicherung. Begrnde, warum die Ausgaben fr Sozialleistungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind. (M5)
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http://www.sozialpolitik.com/sozialgeschichtehttp://www.sozialpolitik.com/sozialgeschichtehttp://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.htmlhttp://www.sozialpolitik.com/lexikonhttp://www.in-die-zukunft-gedacht.dehttp://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_28.html
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Ein soziales Netz fr alle!M1: Die fnf Zweige der Sozialversicherung
Soziale
Sicherheit
Krankenversicherung
-
Leistungen: zum Beispiel Gesundheitsvorsorge, notwendige medizinische Hilfe, Krankengeld
-
Unfallversicherung
-
Leistungen: zum Beispiel Unfallverhtung, Hilfe undEntschdigung bei Arbeitsunfllen undBerufskrankheiten
-
Rentenversicherung
-
Leistungen: zum Beispiel Altersrente, Rente bei Erwerbsminderung, Hinterbliebenenrente,Rehabilitation
--
Arbeitslosenversicherung
-
Leistungen: zum Beispiel Untersttzung bei Integration in den Arbeitsmarkt,Arbeitslosengeld
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Pflegeversicherung
-
Leistungen: zum Beispiel Pflegegeld,Sachleistungen frGrundpflege und hauswirtschaftlicheVersorgung
Quelle: eigene Darstellung
M2: Leistungen der Sozialversicherungen.
Hannes, 28, ErgotherapeutIch habe frher in meiner Freizeit Skateboard-Work-
shops in einem Jugendzentrum gemacht. Bei einem
Sprung ber die Treppe bin ich bel hingeknallt.
Mehrere Wirbel waren gebrochen. Mithilfe von
Reha und Krankengymnastik bin ich schlielich
wieder auf die Beine gekommen, aber die Wirbel
sind versteift. Zum Glck habe ich einen Lohnersatz
fr den Verdienstausfall bekommen, solange ich
krank war. Nun mache ich eine Umschulung zum
betrieblichen Gesundheitsberater.
Lena, 16, SchlerinIch zhl mal zusammen: Die Mandeln raus mit
sechs. Die blichen Kinderkrankheiten. Arm gebro
chen mit acht. Der doofe Heuschnupfen. Nichts
Weltbewegendes, aber dennoch: Ich brauchte Tab
letten, Salben, Verbandszeug, Schienen, Spritzen,
Arztbehandlungen. Zhlt man dazu, was mein
Bruder und meine Eltern so hatten, wird klar: Das
kann nicht jede Familie locker allein finanzieren.
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Florian, 19, Kfz-MechatronikerMeine Groeltern sind ziemlich cool. Die haben sich
als frisch gebackene Rentner ein gebrauchtes Wohn-
mobil gekauft! Ich hab natrlich beim Ausbau geholfen
und den Wagen flottgemacht. Jetzt wollen sie damit
kreuz und quer durch Europa reisen. Beide sind fit und
haben Zeit. Das will ich spter auch mal machen.
Necla, 25, PhysikerinMein erster Job im Forschungsinstitut ist auf zwei
Jahre befristet. Da muss ich schnell Ergebnisse brin-
gen. Die nchste Stelle an einer Hochschule wird
wahrscheinlich auch nur befristet sein. Das wird wohl
noch einige Jahre so weitergehen, bis ich eine feste
Stelle habe. Dazwischen werde ich vielleicht auch mal
arbeitslos sein. Wenigstens wei ich, dass ich dann
Untersttzung bekomme.
Boris, 18, StudentMeine Oma kann in ihrem eigenen Haus bleiben,
das ist ihr grter Wunsch. Sie wohnt zwei Stunden
entfernt von uns. Vor einem halben Jahr hat sie sich
das Bein gebrochen. Seitdem schafft sie nicht mehr
alles allein. Meine Eltern knnen beruflich nicht weg
von hier. Jetzt hat Oma Hilfe von einem Pflegedienst,
der mehrmals tglich kommt. Zum Glck mssen
wir nur einen Teil der Kosten selbst tragen.
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M3: Einer fr alle, alle fr einen.
Die meisten Menschen mssen mit ihrer Arbeitskraft
Geld fr ihren Lebensunterhalt verdienen. Wer diese
Arbeitskraft im Alter nicht mehr einsetzen kann, wer
arbeitslos oder schwer krank wird, ist ohne ein soziales
Netz in seiner Existenz gefhrdet. Teure Operationen
zum Beispiel knnen sich nur wenige leisten.
Deshalb ist das soziale System in Deutschland in Form
von Versicherungen organisiert: der Unfall-, Kranken-,
Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. Das
System funktioniert, weil viele Erwerbsttige und Ar
beitgeber regelmig Beitrge dafr einzahlen, auch
wenn die Versicherten gerade keine Hilfe bentigen.
Die Sozialversicherung stellt also eine Vereinbarung in
der Gesellschaft dar: Wer in eine Notlage gert, hat das
Recht auf Untersttzung und Sicherung des Existenz
minimums, also des Notbedarfs. Umgekehrt hat jeder
aber auch Verpflichtungen gegenber der Gemein
schaft und muss Steuern und Sozialbeitrge zahlen.
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M4: Grundprinzipien der Sozialversicherung.
Fr ein funktionierendes Sozialversicherungssystem
sind unter anderem diese Grundprinzipien ntig:
Versicherungspflicht: Sie ist das tragende Prinzip. Per Gesetz wird bestimmt, wer versicherungspflichtig
ist und unter dem Schutz der Sozialversicherung steht
(siehe Seite 6). Wer arbeitet oder eine betriebliche Aus
bildung macht, ist in der Regel automatisch Mitglied
der Sozialversicherung. Daher sind in Deutschland etwa
90 Prozent der Bevlkerung gesetzlich sozialversichert.
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Beitragsfinanzierung: Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Beitrge zur Sozialversicherung.
Die Hhe der Beitrge richtet sich nach dem Brutto
lohn (siehe Seite 6). Fr die Renten-, Arbeitslosen-,
Kranken- und Pflegeversicherung ist der Prozentsatz
gesetzlich festgelegt. Die Unfallversicherung wird von
den Arbeitgebern allein bernommen.
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Solidaritt: Damit sind gesellschaftlicher Zusammenhalt und gegenseitige Untersttzung gemeint. Wer
viel verdient, ist in der Lage, mehr zur Gemeinschaft
beizutragen, und zahlt hhere Sozialbeitrge als je
mand mit einem geringeren Gehalt. Wer in eine Not
lage gert, ist durch die Sozialversicherung abgesichert.
Dabei ist es egal, wie viel er vorher eingezahlt hat.
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quivalenz: Das bedeutet Gleichwertigkeit, das heit, die Hhe der Leistungen richtet sich nach der
Hhe und Dauer der Einzahlungen. Dieses Prinzip gilt
fr die Rente und bedingt auch fr das Arbeitslosen
geld, nicht aber fr die brigen Sozialversicherungen.
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Quelle: eigene Darstellung nach Deutsche Sozialversicherung, www.deutsche-sozialversicherung.de
M5: Weitere staatliche Sozialleistungen.
In einem Sozialstaat mssen die Menschen nicht nur
Sozialversicherungsbeitrge, sondern auch Steuern
zahlen. Wo die Sozialversicherungen allein nicht aus-
reichen, werden sie durch steuerfinanzierte Leistun-
gen ergnzt, um soziale Notlagen abzumildern oder
Benachteiligte zu frdern. Hier einige Beispiele:
Arbeitslosengeld II, auch Hartz IV genannt: Damit werden erwerbsfhige Menschen ohne Arbeit unter-
sttzt, denn das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld
aus der Arbeitslosenversicherung wird nur eine be-
grenzte Zeit lang gezahlt.
Elterngeld: Eltern, die ihr neugeborenes Kind be-treuen und eine Zeit lang nicht arbeiten, knnen wh-
len: Sie erhalten zwlf Monate lang Elterngeld, wenn
einer der beiden eine berufliche Auszeit nimmt, oder
14 Monate lang, wenn beide Elternteile eine Auszeit
nehmen. Beim ElterngeldPlus kann die Familienzeit
insgesamt bis zu 28 Monate dauern bei halber Hhe
des Elterngeldes.
Kindergeld: Eltern erhalten Kindergeld fr alle Kin-der bis zum 18. Lebensjahr, fr arbeitsuchende Kinder
bis zum 21. Lebensjahr und fr Kinder in einer Berufs-
ausbildung oder in einem Freiwilligendienst bis zum
25. Lebensjahr.
Ausbildungsfrderung: Abhngig vom Bedarf und vom eigenen und dem Einkommen der Eltern erhalten
Schler oder Studierende eine Ausbildungsfrderung,
das sogenannte BAfG.
M6: Solidaritt im Sozialstaat.
Zeichnung: HSB-Cartoon, 2015
Im Internet
www.bmas.de
www.deutsche-sozialversicherung.de
Hintergrundinformationen zur sozialen Sicherheit in Deutschland
Arbeitsauftrge
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Arbeitsauftrge
1. Ordne zu: Welche Versicherung hat Hannes, Lena, Florians Groeltern, Necla und der Oma von Boris mit welchen Leistungen geholfen? (M1, M2)
2. Formuliere sachliche und begrndete Antworten auf die folgenden provokanten uerun-gen. Deine Antworten knnen zustimmend, abwgend oder auch ablehnend sein.
a) Es sollte eine Arbeitspflicht fr alle erwerbsfhigen Men-schen geben.
b) Sozialbeitrge sollten sich nach dem Risiko richten: Wer ungesund lebt, sollte zum Beispiel mehr in die Kranken-versicherung einzahlen.
c) Die Sozialleistungen sind zu stark an die Erwerbsarbeit gebunden. Wer unbezahlte Arbeit wie Kindererziehung oder Pflege leistet, wird benachteiligt. (M3, M4)
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3. Begrnde, warum das quivalenzprinzip nur fr die Renten- und Arbeitslosenversicherung angewendet wird, nicht aber fr die Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung, bei der das Solidarittsprinzip gilt. (M4)
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4. Nenne fr jeden Punkt der steuerfinanzierten Leistungen das Ziel, das der Staat damit verfolgt. Stelle Thesen auf, warum diese Leistungen nicht in Form von privaten Versicherungen organisiert werden, die jeder Einzelne selbst abschlieen kann. (M5)
5. Beschreibe die Karikatur, und fasse die Kritik des Zeichners in Worte. (M6)
http://www.bmas.de
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Einzahlen und auszahlenM1: Beispiel-Gehaltsabrechnung eines Auszubildenden.
Steuerbrutto: Grundlage zur Berechnung der steuer-lichen Abzge
Lohnsteuer, Kirchensteuer, Solidarittszuschlag fallen in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt. Steuerrechtliche Abzge:
Summe der zu zahlenden Steuern
Kranken-/Pflegeversicherung und Renten-/Arbeitslosenversicherung (KV/PV- und RV/AV-Brutto): jeweils Grundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig
Stand 2016
Bruttoverdienst: Grundgehalt ohne Abzge wie Steuern oder Krankenversicherung
Sozialversicherungsrechtliche Abzge: Summe der zu zahlenden Sozialversicherungsbeitrge
Zu zahlende Beitrge 2016:
Krankenversicherung im Durchschnitt 15,7 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 7,3 Prozent plus durchschnittlich 1,1 Prozent Arbeitnehmer-Zusatzbeitrag (Prognose des Bundes fr 2016, genauer Zusatzbeitrag abhngig von Krankenkasse)
Pflegeversicherung 2,35 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,175 Prozent (in Sachsen: Arbeitgeber 0,675 Prozent, Arbeitnehmer 1,675 Prozent). Kinderlose Arbeitnehmer ab 23 Jahren: 1,425 Prozent (in Sachsen: 1,925 Prozent)
Rentenversicherung 18,7 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 9,35 Prozent
Arbeitslosenversicherung 3,0 Prozent Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,5 Prozent
Quelle: eigene Darstellung
M2: Von Anfang an versichert.
Auszubildende sind vom ersten Tag an sozialversichert und zahlen
Beitrge in die gesetzlichen Sozialversicherungen ein. Wenn sie
krank werden, bezahlt die Krankenkasse die Behandlung und Medi
kamente. Die Unfallversicherung springt ein, wenn bei der Arbeit
oder auf dem Arbeitsweg ein Unfall passiert. Mit ihren Beitragszah-
lungen erwerben Auszubildende und Arbeitnehmer Ansprche fr
den Fall, dass sie spter einmal arbeitslos werden, in Rente gehen
oder pflegebedrftig werden. Die Beitrge zu den Sozialversicherun-
gen werden automatisch vom Verdienst abgezogen (siehe Gehaltsab
rechnung oben). Die Arbeitnehmer teilen sich diese Sozialabgaben
mit den Arbeitgebern, welche die Beitrge direkt an die Versiche
rungstrger berweisen.
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M3: Sozialversicherungspflicht in Deutschland.
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Die Versicherungspflicht ist gesetzlich festgelegt. Anders als in pri
vaten Versicherungen besteht in der Sozialversicherung kein Versi
cherungsvertrag, bei dem man Leistungen und die Beitragshhe
beeinflussen kann, sondern ein ffentlich-rechtliches Sozialversi
cherungsverhltnis. Wer in einem Arbeitsverhltnis steht oder eine
Ausbildung macht, ist in der Regel automatisch sozialversichert.
Nicht erwerbsttige Ehepartner und Kinder sind eingeschlossen.
Auch einige Gruppen von Selbststndigen, zum Beispiel Handwerker,
sind pflichtversichert. Knstler und Publizisten sind ber die Knst
lersozialkasse versichert. Andere Selbststndige und geringfgig Be
schftigte sind nicht pflichtversichert sie mssen sich selbst um
ihre Absicherung kmmern. Soldaten, Richter und Beamte sind per
Gesetz ber ihren ffentlich-rechtlichen Dienstherren (Bund, Lnder,
Gemeinden) versichert. Sie erhalten Leistungen ohne eigene Beitrags
zahlungen, die aus Steuermitteln finanziert werden.
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M4: Einnahmen und Ausgaben.
Um ihre Leistungen finanzieren zu knnen, sind die
Sozialversicherungen auf Einnahmen angewiesen.
Diese setzen sich vor allem aus den Beitrgen von
Arbeitnehmern und Arbeitgebern zusammen.Wenn
die Ausgaben hher sind als die Einnahmen, spricht
man von einem Defizit oder einer Finanzierungslcke.
So kann die Bundesregierung darauf reagieren:
die Beitragsstze zu den Sozialversicherungen erhhen (betrifft die Erwerbsttigen)
die Leistungen der Sozialversicherung krzen (betrifft die Bedrftigen)
die Finanzierungslcke mit Steuergeldern ausgleichen (betrifft alle Steuerzahler)
In wirtschaftlich erfolgreichen Jahren hingegen kn
nen Beitrge und Steuern gesenkt oder Sozialleistun
gen erhht werden.
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Die Entwicklung der Sozialversicherungsbeitrge hngt
eng mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ent-
wicklungen zusammen, zum Beispiel:
medizinischer Fortschritt hhere Lebenserwartung und Kosten steigende Ausgaben der Kranken
kassen hhere Beitrge zur Krankenversicherung
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alternde Gesellschaft mehr Rentner hhere Beitrge zur Rentenversicherung
Wirtschaftswachstum mehr Beschftigte, weniger Arbeitslose sinkende Beitrge zur Arbeitslosenver
sicherung
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schwache Wirtschaft mehr Arbeitslose, weniger Beschftigte hhere Beitrge zur Arbeitslosenversi
cherung
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M6: Der Sozialstaat im 21. Jahrhundert.
Die Grundlagen fr den Sozialstaat von heute wurden
bereits im 19. Jahrhundert gelegt. Aber die Gesellschaft
wandelt sich. Heute steht der Sozialstaat vor neuen
Herausforderungen:
Demografie: Die Menschen werden immer lter, und somit steigen die Kosten fr Gesundheit und Pflege
im Alter. Weil gleichzeitig immer weniger Menschen in
Deutschland geboren werden, zahlen zuknftig weni
ger Menschen Beitrge in die Sozialversicherung ein.
Globalisierung des Arbeitsmarkts: Fachkrfte werden in der Regel gut bezahlt und leisten entspre
chend hohe Beitrge zu den Sozialversicherungen. Sol
che Fachkrfte werden berall auf der Welt gebraucht.
Manche Deutsche, die hoch qualifiziert sind, nehmen
besser bezahlte Jobs im Ausland an. Fr Geringqualifi
zierte ist es hingegen schwerer geworden, einen pas
senden Arbeitsplatz in Deutschland zu finden.
Integration: Je besser Migranten und Flchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden, desto eher kn
nen sie einen Beitrag zum Sozialstaat leisten. Voraus
setzungen dafr sind Sprach- und Qualifizierungskurse
und die Anerkennung auslndischer Ausbildungs- und
Berufsabschlsse.
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Bildung: Menschen ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung finden nur schwer Arbeit und bleiben
von Sozialleistungen abhngig. Durch Bildungsma
nahmen kann die Zahl der Leistungsbezieher verrin
gert werden.
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Familie und Beruf: Viele gut ausgebildete Frauen mit Kindern knnen lngere Zeit nicht arbeiten gehen,
vor allem wenn sie alleinerziehend sind.
Die staatliche Sozialpolitik hat die schwierige Aufgabe,
fr sozialen Ausgleich sowie soziale Sicherheit zu sor
gen und allen Menschen die Chance zu geben, am ge
sellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dies kann besser
gelingen, wenn viele Menschen Verantwortung fr sich
und die Gesellschaft bernehmen.
M5: Herausforderungen fr den Sozialstaat.
Finanzen: 30 Milli-arden berschuss in ffentlichen Kassen www.dw.com, 4. April 2016
Sozialsystem: Flchtlin
ge
zahlen unsere Rente
www.fr-online.d
e, 17. Februar 201
6
Armut: Lebenserwartung
in Deutschland hngt vom
Einkommen ab www.zeit.de, 30. Mr
z 2016
Sozialsysteme vor dem Kollaps: 2060 braucht Deutschland 1.039.000.000.000 Euro fr seine Alten www.focus.de, 14. Mai 2015
Im Internet
www.bpb.de Nachschlagen Zahlen und Fakten Die soziale Situation in Deutschland
www.boeckler.de Verffentlichungen
- Bckler Schule
Informationsangebote der Bundeszentrale fr politische Bildung und der Hans-Bckler-Stiftung zum Sozialstaat und zur sozialen Situation in Deutschland
Arbeitsauftrge
1. Berechne die Hhe der Sozialbeitrge und den Nettolohn bei einem Bruttogehalt von 770 Euro. Erklre den Unterschied zwischen brutto und netto. (M1, M2)
2. Formuliere sachliche und begrndete Antworten auf die folgenden provokanten uerungen zur Versicherungspflicht:
a) Ich will selbst entscheiden und auf eigene Faust vorsorgen. Kommt der Ernstfall, ist es allein mein Risiko.
b) Ich wrde mir die Beitrge sparen. Man wird mich schon nicht hngen lassen. (M3)
3. Partnerarbeit: Gebt eine Auswahl der in den Texten fett gedruckten Schlsselbegriffe in die Suchfunktion einer berregionalen Online-Zeitung ein. Notiert die Schlagzeilen zum Thema, und vergleicht, welche Meinungen ber den Zustand des Sozialstaats zum Ausdruck kommen. (M5)
4. Gruppenarbeit: berlegt, was passieren kann, wenn die Herausforderungen an den Sozialstaat nicht bewltigt werden. Was bedeutet das fr die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt, die Sozialsysteme? Notiert eure Gedanken in einer UrsachenWirkungs-Kette wie in M4. Entwickelt Lsungsanstze, und spielt gedanklich durch, welche Folgen eure Manahmen haben knnten. (M4, M6)
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Start in den BerufM1: Doppelt hlt besser
Die duale Ausbildung ist die klassische Form der Berufsausbildung
in Deutschland (rund 80 Prozent). Dabei eignet sich der Auszubil
dende (Azubi) in der Berufsschule das theoretische Wissen an und
erlernt im Betrieb das praktische Handwerk. Das duale System in
Deutschland gilt als Erfolgsmodell, vor allem in Industrie, Handwerk
und Handel. Es ist weltweit nahezu einzigartig lediglich sterreich,
die Schweiz und Luxemburg haben hnliche Ausbildungssysteme.
In anderen Lndern werden Jugendliche meist nur im Betrieb oder
nur an Schulen ausgebildet, oft ohne vorgeschriebene Lehrinhalte
und geregelte Ausbildungsstandards. Es gibt inzwischen Anstze, das
duale System auch in anderen Lndern einzufhren teilweise wird
es schon umgesetzt (vor allem in gewerblich-technischen Berufen).
Dies geschieht oftmals vor dem Hintergrund hoher Jugendarbeitslo
sigkeit in den betreffenden Lndern.
Das duale System der Berufsausbildung in Deutschland
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VoraussetzungenJe nach Ausbildungsberuf erwarten die Arbeitgeber bestimmte Schulabschlsse von den Bewerbern. Gesetzlich vorgeschrieben sind sie nicht.
Bewerbungdirekt bei den Betrieben. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur hilft durch Ausbildungsstellenvermittlung.
Ausbildungsdauerzwei bis dreieinhalb Jahre, je nach Beruf
Ausbildung im Betriebdurch Ausbilder und Meister nach bundeseinheitlichen Ausbildungsverordnungen (drei bis vier Tage wchentlich)
Ausbildungsvergtungje nach Beruf und Bundesland, im Durchschnitt 826 Euro monatlich (Stand 2015)
Ausbildung in der Berufsschulefachtheoretischer, fachpraktischer und allgemeinbildender Unterricht durch Fachlehrer nach Lehr- oder Bildungsplnen, die mit den betrieblichen Ausbildungsordnungen abgestimmt sind (ein bis zwei Tage wchentlich, zum Teil auch als Blockunterricht)
Abschlussnach erfolgreicher Abschlussprfung vor dem Prfungsausschuss der zustndigen Stelle fr Berufsbildung (zum Beispiel Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer)
Quelle: eigene Darstellung nach JAV Uni Halle, www.jav.uni-halle.de, Bundesinstitut fr Berufsbildung: www.bibb.de
M2: Wissenswertes zum Ausbildungsstart
Zu Beginn der Ausbildung werden viele wichtige organisatorische Schritte eingeleitet:
Der Arbeitgeber meldet den Auszubildenden bei der Unfall-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung an. Die Sozialversicherungsbei
trge werden direkt an die Sozialkassen abgefhrt und sind auf der
Lohnabrechnung ausgewiesen.
Die Lohnsteuer und Abgaben wie der Solidarittszuschlag und eventuell die Kirchensteuer werden ebenfalls automatisch vom Be
trieb an das Finanzamt abgefhrt.
rungsnummer, abgekrzt SV-Nummer, die er das ganze Leben lang
behlt. Der Sozialversicherungsausweis ist ein wichtiges Dokument,
das bei jeder neuen Beschftigung oder beim Antrag von Sozialleis-
tungen (zum Beispiel Arbeitslosengeld) als Nachweis bentigt wird.
Der Arbeitgeber stellt einen Ausbilder und informiert den Auszubildenden ber seine Ansprechpartner, zum Beispiel Jugend- und
Auszubildendenvertretung, Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragte,
Behindertenbeauftragte.
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Der Auszubildende wird in die Sicherheitsvorschriften des Betriebes eingewiesen.
Die Rentenversicherung stellt einen Sozialversicherungsausweis aus, der dem Auszubildenden per Post zugeschickt wird. Jeder Arbeit-
nehmer erhlt bei der Anmeldung eine persnliche Sozialversiche-
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M3: Checkliste fr Azubis
Diese Angaben und Unterlagen braucht der Arbeitgeber vom Azubi:
persnliche Identifikationsnummer, abgekrzt Steuer-ID, sowie Geburtsdatum und Religionszu
gehrigkeit
Bescheinigung vom Arzt, sofern man nicht volljhrig ist. Den Berechtigungsschein fr eine kos
tenlose rztliche Untersuchung kann man bei
der Gemeinde oder Stadtverwaltung beantragen.
Name und Adresse der Krankenkasse. Azubis sollten vorher Angebote vergleichen. Die Kran
kenkasse ist dann auch gleichzeitig die Pflege
kasse.
Bankverbindung. Azubis sollten vorher ein Gehaltsgirokonto bei einer Bank oder Sparkasse
einrichten.
ausgeflltes Anmeldeformular der Berufsschule, Abschlusszeugnis oder beglaubigte Kopie. Der
Arbeitgeber muss den Auszubildenden bei der
Berufsschule anmelden.
Unterrichtszeiten in der Berufsschule
Darber sollten sich Azubis auerdem informieren:
Rechte und Pflichten von Auszubildenden (siehe Seite 10)
staatliche Frdermglichkeiten, gegebenenfalls Antrag stellen, zum Beispiel fr Wohngeld oder
Umzugskosten (siehe unten)
Arbeitgeber nach vermgenswirksamen Leistungen und betrieblicher Altersvorsorge fragen
sich nach Arbeitskleidung erkundigen. Gesetzlich vorgeschriebene Arbeitskleidung muss vom
Arbeitgeber gestellt werden.
nach Arbeitszeitregelungen fragen: Lnge der Pausenzeiten? Wo abmelden? Gibt es Gleitzeit,
berstunden, Schichtdienst?
Berufsschule: Lerninhalte und Prfungsziele, Lernmaterialien, Rume, Schulordnung in Erfah
rung bringen
M4: Staatliche Hilfen und Frdermglichkeiten
Frderung der Berufsausbildung Finanzielle Hilfen
Arbeitsagentur: Beratung bei Ausbildungsplatzsuche, Bewer
bung, Schwierigkeiten mit dem Ausbildungsbe
trieb, Berufswechsel oder Arbeitsvermittlung
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Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH):
Unterricht fr frderbedrftige Auszubildende -
Assistierte Ausbildung (AsA):
Begleitung und Lernangebote fr lernbeein
trchtigte und sozial benachteiligte Auszubil
dende bei Problemen im Betrieb oder bei
Lern- und Sprachschwierigkeiten
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Auerbetriebliche Berufsausbildung (BaE): Berufsausbildung fr lernbeeintrchtigte und
sozial benachteiligte junge Menschen, die nicht
in eine betriebliche Berufsausbildung vermittelt
werden knnen
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): finanzielle Untersttzung fr bedrftige Aus
zubildende, die nicht bei den Eltern wohnen,
erweiterte Regelungen fr Auszubildende mit
Behinderung
Bundesausbildungsfrderungsgesetz (BAfG): Darlehen fr bedrftige Azubis, die eine schu
lische Ausbildung absolvieren
Kindergeld: Azubis unter 25, die ausgezogen sind und fr
sich selbst sorgen, knnen sich auf Antrag das
Kindergeld, das normalerweise die Eltern er
halten, selbst auszahlen lassen.
Wohngeld: fr Auszubildende, die keine BAB bekommen
knnen (zum Beispiel weil sie eine zweite Be
rufsausbildung absolvieren)
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Die Arbeitsagentur ist Ansprechpartner fr weitere Informationen, zum Beispiel darber, wer anspruchs
berechtigt ist oder bei welcher Institution ein Antrag gestellt werden kann.
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Quelle: eigene Darstellung nach Bundesagentur fr Arbeit, Bundesministerium fr Bildung und Forschung
Im Internet
www.sozialpolitik.com/lexikon
Job-Lexikon mit Begriffserlu
terungen rund um das Thema
Berufswelt
www.arbeitsagentur.de www.planet-beruf.de
Informationsportale der Bun
desagentur fr Arbeit
www.bibb.de
Portal des Bundesinstituts fr
Berufsbildung zum Thema
Aus- und Weiterbildung
Arbeitsauftrge
1. a) Stelle Vermutungen darber an, welche Vorteile das duale System gegenber einer reinen Ausbildung im Betrieb hat. Tausche dich mit deinem Sitznachbarn darber aus. b) Rund 20 Prozent der Berufsausbildungen sind schulisch (Berufsfachschulen), vor allem in den Bereichen Gesundheitsund Sozialwesen, Wirtschaft, Fremdsprachen, Musik und IT. Recherchiere, und formuliere Grnde dafr. (M1)
2. Schreibe die einzelnen Punkte der Listen Wissenswertes und Checkliste ohne Angabe des Zustndigen auf Karten, und lege diese verdeckt hin. Decke die Karten auf, und entscheide, ob der Auszubildende oder der Arbeitgeber diesen Schritt erledigen muss. Korrigiere im Anschluss das Ergebnis. (M2, M3)
3. Djamila hat eine Ausbildungsstelle in Halle gefunden jedoch 200 Kilometer vom Wohnort ihrer Eltern entfernt, die sie finanziell nicht untersttzen knnen. Tobias hat den Hauptschulabschluss nicht geschafft und findet keinen Ausbildungsbetrieb. Untersuche, welche staatlichen Hilfen Djamila und Tobias helfen knnen, trotzdem eine Ausbildung zu absolvieren. (M4)
4. Gruppenarbeit: Entwerft aus den Informationen zu diesem Kapitel einen Multiple-ChoiceTest oder Lckentext. Tauscht die Tests mit anderen Gruppen aus, und lst sie.
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Im Betrieb mitbestimmen
M1: Ausbildung Top oder Flop
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Daniel, Azubi Mediengestalter Bild und TonUnser Chef meint, Ausbilder zu sein. Von ihm habe ich
bis jetzt berhaupt nichts gelernt. Ich habe mir alles
selbst beibringen mssen. [] Wir sitzen fast nur noch
drinnen rum und schneiden irgendwelche Projekte.
Nur sehr selten sind noch Drehtermine. Gut fr mich.
So hab ich weniger berstunden, die ich sowieso nicht
ausgleichen darf. [] Jeder Azubi darf nur das machen,
was er am besten kann. Der eine sitzt stndig an 3-D-Animatio
nen. Wieder ein anderer nur am Schnittplatz. Und ich darf die gan
zen Wochenend- und Auslanddrehs bewltigen. [] Beim Umzug
unseres Betriebs mussten die Azubis die dreckigen, verkeimten
Brorume subern, [] die Mbel schleppen, abbauen, aufbauen.
Alles unter Druck. Zwischendurch mussten wir mit Kameratechnik
zu einem Dreh. Ganz allein und ohne Pkw. Zum krnenden Ab
schluss gab es noch einen 20-Stunden-Arbeitstag von Freitag bis
Samstagmorgen. Ohne Pause. Wir Azubis haben nun beschlossen,
dass es so nicht weitergehen kann. Deshalb wollen wir bald unse
rer IHK [Industrie- und Handelskammer] mal einen Besuch abstat
ten und diese Missverhltnisse aufdecken.
Quelle: DGB-Jugend: Ausbeutung im Betrieb, www.jugend.dgb.de Ausbildung Beratung Dr. Azubi, Stand: April 2016, sprachlich leicht bearbeitet
Anonym, Azubi Elektroniker fr BetriebstechnikMir gefllt meine Ausbildung sehr gut! Man
verbringt die erste Hlfte der Ausbildung im
TrainingCenter (im Prinzip eine Lehrwerk
statt) zusammen mit anderen Azubis [].
Dank intensiver Betreuung durch fachlich
sehr gute Ausbilder wird man dann gezielt auf
die Abschlussprfung Teil 1 vorbereitet. [] Die Theorie vermittelt
die Schule. Danach wird man dann im eigentlichen Betrieb einge
setzt, zum Beispiel in der E-Werkstatt. Hier bekommt man dann
tatschlich erste Eindrcke vom Arbeiten an elektrischen Anlagen
und Maschinen. Aber keine Angst, hier wird niemand ins kalte
Wasser geschmissen! Zunchst begleitet man die Gesellen, Fachar
beiter und Techniker bei ihren Arbeiten und kann schon allein
durchs Zuschauen und Zuhren einiges lernen. Und dann darf
man auch selbst mal ran unter Aufsicht oder je nach Erfahrung
und Knnen zusammen mit anderen Azubis und schlielich auch
alleine.
Quelle: Employour GmbH: www.ausbildung.de Erfahrungsberichte, Stand: April 2016, sprachlich leicht bearbeitet
M2: Rechte und Pflichten von Auszubildenden
RechteAuszubildende
erhalten eine angemessene Ausbildungsvergtung, auch whrend des Berufsschulunterrichts.
erlernen alle fr das Ausbildungsziel erforderlichen Fertigkei-ten und Kenntnisse.
bekommen nur Aufgaben bertragen, die dem Ausbildungs-zweck dienen.
erhalten kostenlose Ausbildungsmittel, Werkzeuge und Werkstoffe.
haben ein Recht auf mindestens 24 Tage Urlaub, wenn sie lter als 18 sind, und 25 bis 30 Tage, wenn sie jnger sind.
haben ein Recht auf feststehende Pausen und Ausgleich von berstunden.
unter 18 haben eine Arbeitszeit von hchstens acht Stunden tglich und vierzig Stunden in der Woche.
werden ber Arbeitsschutzmanahmen informiert.
werden freigestellt, wenn Berufsschulunterricht, Prfungen oder andere Ausbildungsmanahmen anstehen.
erhalten ein Zeugnis vom Ausbildungsbetrieb mit Angabe der Art, Dauer und dem Ziel der Ausbildung sowie ber die erwor-
benen Fertigkeiten und Kenntnisse (auf Verlangen des Auszu-
bildenden auch ber Verhalten und Leistung).
PflichtenAuszubildende
sind verpflichtet, am Berufsschulunterricht teilzunehmen.
sollen alles erlernen, was wichtig fr den Beruf ist.
mssen den Anweisungen des Ausbilders folgen und die Betriebsordnung einhalten.
sollen alle Aufgaben sorgfltig ausfhren.
sind verpflichtet, ber Betriebs- und Geschftsgeheimnisse zu schweigen.
mssen Werkzeuge, Maschinen und sonstige Einrichtungen pfleglich behandeln.
sind verpflichtet, den Arbeitsschutz einzuhalten.
sind verpflichtet, bei Krankheit ein rztliches Attest vorzulegen.
mssen Ihre Ausbildungsinhalte dokumentieren.
Wenn Auszubildende whrend ihrer Ausbildung am Arbeitsort in
Konflikte geraten, vertreten Betriebsrte oder die Jugend- und Aus
zubildendenvertretung ihre Interessen. Wenn es im Betrieb keine
Interessenvertretung gibt, knnen sie sich auch an die fr ihren Beruf
zustndige Gewerkschaft oder Kammer wenden (zum Beispiel Hand
werkskammer, Industrie- und Handelskammer). Dort gibt es Ausbil
dungsberater und einen Schlichtungsausschuss.
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Quelle: eigene Darstellung nach Bundesagentur fr Arbeit, DGB-Jugend
http://www.ausbildung.de
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M3: Mitbestimmung im Betrieb
Rechte des Betriebsrats laut Betriebsverfassungsgesetz:
Mitbestimmungsrecht: Mitwirkungsrecht: Informationsrecht:
Der Arbeitgeber darf nur mit Zustimmung des Betriebsrates entscheiden, wenn es um soziale Angelegenhei-ten geht, zum Beispiel:
Arbeitszeiten Urlaubsregelungen Arbeitsschutz
- Der Betriebsrat kann dem Arbeitgeber widersprechen, wenn es um personelle Angelegenheiten geht, zum Beispiel:
Einstellungen Kndigungen Versetzungen
- Der Arbeitgeber muss den Betriebsrat informieren, wenn es um wirt-schaftliche Angelegenheiten geht, zum Beispiel:
Betriebsnderungen Investitionsentscheidungen
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Der Betriebsrat Wenn in einem Unternehmen mindestens fnf Ar
beitnehmer stndig beschftigt sind, knnen die Be
schftigten einen Betriebsrat grnden. Gesetzlich
vorgeschrieben ist er nicht. Betriebsrte vertreten die
Interessen der Beschftigten gegenber den Arbeitge
bern. Sie knnen auch Einfluss nehmen, zum Beispiel
auf die Arbeitsplatzgestaltung.
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung
dende unter 25 Jahren beschftigt sind, wird zustzlich
eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gewhlt,
abgekrzt JAV. Sie ist sozusagen ein Betriebsrat fr
junge Arbeitnehmer. Die JAV achtet darauf, dass die fr
Jugendliche und Azubis relevanten Gesetze, Verord
nungen, Tarifvertrge und Betriebsvereinbarungen
im Unternehmen eingehalten werden. Auszubildende
und Arbeitnehmer knnen sich bis zur Vollendung des
25. Lebensjahres in die JAV whlen lassen. Viele Azubis
wenden sich bei Schwierigkeiten in der Ausbildung
Wenn in einem Unternehmen mit Betriebsrat mindes gern an die JAV, weil sie mit den ungefhr gleich alten
tens fnf Arbeitnehmer unter 18 Jahren oder Auszubil JAV-Vertretern auf Augenhhe sprechen knnen.
M4: Ausbildungszufriedenheit
Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund: Ausbildungsreport 2015. Berlin, September 2015
M5: Sozialpartnerschaft
Arbeitnehmer knnen ihre Interessen gemeinsam ver
treten, wenn sie in einer Gewerkschaft organisiert sind.
Gleiches gilt fr Arbeitgeber, die einem Arbeitgeber
verband beitreten knnen. Diese sogenannte Koaliti
onsfreiheit wird vom Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz
geschtzt: Das Recht, zur Wahrung und Frderung der
Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen
zu bilden, ist fr jedermann und fr alle Berufe gewhr
leistet. In Deutschland gibt es eine lange Tradition,
dass Gewerkschaften und Arbeitgeberverbnde ihre
Forderungen aushandeln. Man spricht daher auch von
Sozialpartnerschaft. Die Sozialpartner verhandeln auto
nom, also eigenstndig. Der Staat darf ihnen dabei nicht
hineinreden. Dabei geht es vor allem um Tarifvertrge,
in denen die Lhne, Gehlter und Ausbildungsverg
tungen geregelt werden. Die gewerkschaftlich organi
sierten Arbeitnehmer haben das Recht, die Arbeit
niederzulegen und zu streiken, wenn sie ihre Forde
rungen durchsetzen wollen. Sie erhalten in dieser Zeit
fr den wegfallenden Lohn ein Streikgeld von ihrer
Gewerkschaft. Umgekehrt knnen die Arbeitgeber Ar
beitnehmer aussperren (was aber selten vorkommt).
Ziel des Arbeitskampfes ist es, zu einer Vereinbarung
zu gelangen, die fr beide Seiten akzeptabel ist. So
lange der neue Tarifvertrag gilt, darf nicht mehr ge
streikt werden.
Im Internet
www.boeckler.de
Informationen der Hans-Bck
ler-Stiftung rund um das
Thema Arbeitsrecht
www.jugend.dgb.de
Jugendportal des Deutschen
Gewerkschaftsbundes
www.bibb.de
Portal des Bundesinstituts fr
Berufsbildung mit Informatio
nen zu Daten der Berufsausbil
dung, Qualitt der Ausbildung
und Zukunftsprojekten
Arbeitsauftrge
1. a) Schreibe auf, gegen welche Ausbildungspflichten der Betrieb von Daniel verstt. Begrnde, warum sich Daniel an die IHK wendet und nicht an eine Interessenvertretung im Betrieb. b) Was wrdest du Daniel raten, um seine Ausbildungssituation zu verbessern? Formuliere einen Text mit Ratschlgen. Nutze hierfr die Informationen zu den Rechten von Azubis. (M1, M2, M3)
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2. Erstelle eine Checkliste fr Ausbilder mit Ratschlgen, wie man sich verhalten sollte, damit Azubis zufrieden und motiviert sind. Formuliere dann im Gegenzug eine Checkliste fr Azubis, durch welches Verhalten man im Betrieb punkten kann. (M1, M2, M3, M4)
3. Stellt mithilfe von Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz Vermutungen darber an, warum das Recht auf betriebliche Mitbestimmung und gewerkschaftliche Interessenvertretung Teil der demokratischen Grundordnung ist. Tauscht euch darber aus. (M3, M5)
4. Erschliee den grundstzlichen Interessenskonflikt zwischen den Sozialpartnern. Suche in der Nachrichtenberichterstattung nach einem Beispiel fr einen Arbeitskampf. Beschreibe anhand des Konfliktverlaufs die einzelnen Stationen eines Arbeitskampfes und die Druckmittel, welche die Sozialpartner dabei eingesetzt haben. (M5)
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richtig falsch
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richtig falsch
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richtig falsch
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richtig falsch
richtig falsch
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Dieses Heft gibt es auch in Leichter Sprache fr den inklusiven unterricht! (Bestelladresse siehe unten)Das weit du!
Flle den Lckentext mithilfe folgender Begriffe aus:Chancengleichheit Sozialversicherungsausweis Rentenversicherung Solidaritt BerufsausbildungsbeihilfeSozialstaat Mitbestimmung Gerechtigkeit Auszubildende Arbeitnehmern Erwerbsttigen Existenzminimum
sozialenIdentifikationsnummer
Nach dem Grundgesetz ist Deutschland ein . Er beruht auf der zwischen Jungen und
Alten, Gesunden und Kranken, und Arbeitslosen. Die Sozialpolitik zielt auf soziale und
soziale Sicherung. Dabei versucht der Staat, einen sozialen Ausgleich zwischen Arm und Reich herzustellen und die
zu frdern. Wer bedrftig ist, hat das Recht auf Untersttzung, damit sein gesichert ist. Das Sozialversicherungs-
system besteht aus der gesetzlichen Unfall-, Arbeitslosen-, Pflege-, Kranken- und . Diese Versicherungen werden
aus den Beitrgen von und Arbeitgebern finanziert. sind von Anfang an sozialversi
chert. Sie erhalten einen mit einer persnlichen . Der Staat untersttzt Auszubildende
mit Beratungsangeboten der Arbeitsagenturen und bei Bedarf mit finanziellen Hilfen wie BAfG oder . Arbeit
nehmer haben ein Recht auf und Interessensvertretung durch einen Betriebsrat. In
Angelegenheiten (zum Beispiel bei Arbeitszeitregelungen) kann der Arbeitgeber nur mit dessen Zustimmung entscheiden.
Entscheide, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind:
Nach dem Solidarittsprinzip zahlt jeder gleich viel in die Sozialver
sicherung ein, unabhngig vom Einkommen.
Das Arbeitslosengeld II, auch Hartz IV genannt, wird nicht aus Bei
trgen der Arbeitslosenversicherung finanziert.
90 Prozent der arbeitenden Bevlkerung haben die gesetzliche Sozial
versicherung verlassen und sind privat versichert.
Auszubildende mssen selbst dafr sorgen, dass sie ihre Sozialver
sicherungsbeitrge monatlich an die zustndigen Sozialkassen ber
weisen.
Auszubildende drfen nicht regelmig zu Arbeiten herangezogen
werden, die mit den Ausbildungsinhalten und -zielen nichts zu tun
haben.
Korrigiere die falschen Formulierungen.
BEStELLunGBestellservice Jugend und Bildung
65341 Eltville
Fax: (0 61 23) 9 23 82 44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sozialpolitik.com oder www.jubi-shop.de
Bestell-nr. A999
Fr SmartphoneNutzer: Bestellung im Internet
IMPRESSuMHerausgeber: Stiftung Jugend und Bildung in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium fr Arbeit und Soziales
Vertretungsberechtigte: Dr. Alexander Jehn (Prsident), Michael Jger (Geschftsfhrer)
Vereinsregister: Amtsgericht Charlottenburg, VR 24612 B
Fachliche und pdagogische Beratung: Berit Heintz (Deutscher Industrie- und Handelskammertag), Roland Henke (Ministerialrat, Niederschsisches Kultusministerium), Edmund Kammerer (Leitender Ministerialrat a. D., Unternehmenssprecher), Prof. Dr. Helmut Keim (Europische Fachhochschule Brhl), Siegmut Keller (Ministerialrat, Ministerium fr Kultus, Jugend und Sport BadenWrttemberg), Jeanette Klauza (Deutscher Gewerkschaftsbund), Wolfgang Oppel (Berufsbildungsexperte), Detlef Schlpen (Projektmanagement)
Verlag: Eduversum GmbH, Wiesbaden
Redaktion: Frauke Hagemann, Katja Rieger
Redaktionsschluss: Juli 2016
texte: Susanne Patzelt
Fotos: titel: Shutterstock/oneinchpunch, Seite 2: Fotolia/ehrenberg-bilder, Seite 4: Fotolia/Karin & Uwe Annas, Fotolia/Syda Productions, Fotolia/Corbis_fancy, Fotolia/Lightpoet, Fotolia/Wavebreak-MediaMicro, Seite 5: Heinrich Schwarze-Blanke/HSB-Cartoon, Seite 10: Fotolia/satori
Gestaltung: Doris Franke, Seeheim-Jugenheim
Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
Barrierefreie PDF-Datei: Naumilkat GbR, Dsseldorf/Berlin
Zur leichteren Lesbarkeit wurde meist auf zustzliche Bezeichnungen in weiblicher Form verzichtet und nur die mnnliche Form verwendet. Angesprochen sind natrlich immer Leserinnen und Leser!
Sozialpolitik Ausgabe 2016/2017 Grundwissen Sozialversicherung Arbeitsheft Sekundarstufe IInhaltWann ist ein Staat sozial?M1: Leben im Sozialstaat.M2: Solidaritt im Sozialstaat.M3: Das Sozialstaatsprinzip.M4: Ziele des Sozialstaats.M5: Sozialleistungen in Deutschland. Im InternetArbeitsauftrge
Ein soziales Netz fr alle!M1: Die fnf Zweige der SozialversicheruM2: Leistungen der Sozialversicherungen.M3: Einer fr alle, alle fr einen.M4: Grundprinzipien der SozialversicherM5: Weitere staatliche SozialleistungenM6: Solidaritt im SozialstaatIm InternetArbeitsauftrge
Einzahlen und auszahlenM1: Beispiel-Gehaltsabrechnung eines AusM2: Von Anfang an versichert.M3: Sozialversicherungspflicht in DeutscM4: Einnahmen und Ausgaben.M5: Herausforderungen fr den SozialstaaM6: Der Sozialstaat im 21. Jahrhundert.Im InternetArbeitsauftrge
Start in den BerufM1: Doppelt hlt besserM2: Wissenswertes zum AusbildungsstartM3: Checkliste fr AzubisM4: Staatliche Hilfen und FrdermglichkIm InternetArbeitsauftrge
Im Betrieb mitbestimmenM1: Ausbildung Top oder FlopM2: Rechte und Pflichten von AuszubildenM3: Mitbestimmung im BetriebM4: AusbildungszufriedenheitM5: SozialpartnerschaftIm InternetArbeitsauftrge
Das weit du! BestellungImpressumHerausgeberFachliche und pdagogische BeratungVerlagRedaktionRedaktionsschlussTexteFotosGestaltungDruckBarrierefreie PDF-Datei
Ausbildungszufriedenheit
Ausbildungszufriedenheit und betriebliche Interessenvertretung, Angaben in Prozent
Grad der Zufriedenheitmit Jugend- und Auszubildendenvertretungmit Betriebsrat/Personalratohne Interessenvertretung
sehr zufrieden25.422.514.8
zufrieden56.154.847.8
teilweise zufrieden15.218.028.3
unzufrieden2.83.86.9
sehr unzufrieden0.50.82.2
Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund: Ausbildungsreport 2015. Berlin, September 2015
Azubi-Gehaltsabrechnung
Beispiel-Gehaltsabrechnung eines Auszubildenden, Stand 2016
Bruttoverdienst und Abzge (Beitrge, Steuern)Betrag in EuroErluterung
Bruttoverdienst, Steuerbrutto826.00Grundgehalt, Grundlage zur Berechnung der steuerlichen Abzge
Lohnsteuer0.00Fllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.
Kirchensteuer0.00Fllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.
Solidarittszuschlag0.00Fllt in der Ausbildung in der Regel noch nicht an, erst bei einem hheren Bruttogehalt.
Steuerrechtliche Abzge insgesamt0.00Summe der zu zahlenden Steuern
Krankenversicherung- und Pflegeversicherung-Brutto826.00Grundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig
Rentenversicherung- und Arbeitslosenversicherung-Brutto826.00Grundlage zur Berechnung der Beitrge fr den entsprechenden Versicherungszweig
Krankenversicherungsbeitrag69.38Krankenversicherung im Durchschnitt 15,7 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 7,3 Prozent plus durchschnittlich 1,1 Prozent Arbeitnehmer-Zusatzbeitrag (Prognose des Bundes fr 2016, genauer Zusatzbeitrag abhngig von Krankenkasse)
Pflegeversicherungsbeitrag9.71Pflegeversicherung 2,35 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,175 Prozent (in Sachsen: Arbeitgeber 0,675 Prozent, Arbeitnehmer 1,675 Prozent). Kinderlose Arbeitnehmer ab 23 Jahren: 1,425 Prozent (in Sachsen: 1,925 Prozent)
Rentenversicherungsbeitrag77.23Rentenversicherung 18,7 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 9,35 Prozent
Arbeitslosenversicherungsbeitrag12.39Arbeitslosenversicherung 3,0 Prozent, Arbeitgeber und Arbeitnehmer 1,5 Prozent
Sozialversicherungsrechtliche Abzge insgesamt168.71Summe der zu zahlenden Sozialversicherungsbeitrge
Daraus ergibt sich ein Nettoverdienst von657.29Das ist das Geld, das der Auszubildende bekommt.
Quelle: eigene Darstellung
Sozialleistungen Entwicklung
Sozialleistungen insgesamt, Entwicklung seit 1995
JahrAusgaben in Milliarden Euro
1995523
2005666
2015888
Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seite 8, geschtzte Zahl fr 2015, Datenstand Mai 2016
Sozialleistungen in Deutschland
Sozialleistungen in Deutschland
Sozialleistungen in Milliarden Euro, Entwicklung seit 1995
JahrAusgaben in Milliarden Euro
1995523
2005666
2015888
Leistungen nach Bereichen in Milliarden Euro, im Jahr 2015
BereichAusgaben in Milliarden Euro
Krankheit und Invaliditt365
Alter und Hinterbliebene331
Kinder, Ehegatten und Mutterschaft96
Arbeitslosigkeit, Wohnen, Lebenshilfen58
Verwaltung, sonstige38
Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seiten 8 und 13, geschtzte Zahlen fr 2015, Datenstand Mai 2016
Leistungen nach Bereichen
Sozialleistungen nach Bereichen im Jahr 2015
BereichAusgaben in Milliarden Euro
Krankheit und Invaliditt365
Alter und Hinterbliebene331
Kinder, Ehegatten und Mutterschaft96
Arbeitslosigkeit, Wohnen, Lebenshilfen58
Verwaltung, sonstige38
Quelle: Bundesministerium fr Arbeit und Soziales, Sozialbudget 2015, Seite 13, geschtzte Zahlen, Datenstand Mai 2016
Luecke01: Luecke02: Luecke03: Luecke04: Luecke05: Luecke06: Luecke07: Luecke08: Luecke09: Luecke10: Luecke11: Luecke12: Luecke13: Luecke14: Auswahl01: Auswahl02: Auswahl03: Auswahl04: Auswahl05: