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Die Zeitschrift des Jungedzentrums STUWE
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In dieser Ausgabe:
Vorwort 2
STUWE-Team(s)
3
Begegnun-gen im STUWE
4
Umfrage 8
Vorurteile -Eine Analyse
10
Wir um Vier 12
Kreativecke 13
Bandszene 14
Lifestyle: Bälle
18
Advent 19
Begegnung verändert Seite 4-12
Dezember 2004
ConAction! ConAction! ConAction! ConAction! ConAction!
Spezialtoast
2 Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser!
Wenn Sie sich in dieser Anrede angesprochen fühlen, schätzen Sie sich glücklich! Nach den Erkenntnissen der PISA-Studie gehören Sie nämlich in Österreich vermut-
lich zu einer (erlesenen) Minderheit. Aber keine Angst: Besagte Studie spielt im kurz vor Weihnachten noch schnell zube-
reiteten Spezialtoast nur am Rande eine Rolle: In dessen Zentrum stehen vorzugs-weise wieder Jugend- und keine Bildungsthemen, obgleich beide einander ja nicht
wechselweise ausschließen sollten.
Die Inhalte: Zunächst machen die Jugendleiter und die Jugendleiterin des STUWE
sich Gedanken darüber, wem, wie und ob man im STUWE jemandem begegnen kann: Das Thema „Begegnung verändert“, das uns durch das STUWE- Jahr beglei-
tet, bildet den Schwerpunkt dieser Ausgabe des Spezialtoasts. Jugendliche berich-
ten, welche Begegnungen in ihrem Leben wichtig waren, Simon Madersbacher - Mitglied des Redaktionsteams - setzt sich mit der Problematik der Vorurteile aus-
einander und schließlich begegnen uns „Wir um Vier“. (Nicht mehr ganz so) lautstark geht es in der Musikabteilung zu, wurde doch die
hauseigene Geburtsstätte künftiger Stars (sprich: Bandproberaum) schallgedämmt, um die Welt, die vielleicht noch nicht bereit ist für die Klänge der Zukunft, schonen-
der darauf vorbereiten zu können.
Szene-Seitenblicke gewährt uns schließlich wieder Ruth Kerschner - neben Simon ebenso bewährtes Redaktionsteammitglied. Beiden möchte ich an dieser Stelle wie-
der herzlich danken für ihre zuverlässige und immer professioneller werdende jour-nalistische Mitwirkung.
Bedanken möchte sich das STUWE-Team bei all jenen, die durch ihre ideelle und finanzielle Mitwirkung auf ihre Art dazu beitragen, dass verschiedenste Begegnun-
gen im STUWE ermöglicht werden.
Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir gelingende weihnachtliche Begegnungen im Kreis der Familie und Freunde sowie ein begegnungsreiches neues Jahr!
Mag. Josef Putz
Aus der Redaktion
Teams 3
Mein Name ist Andrea Spiessberger. Ich bin 21 Jahre
jung, komme aus Ebensee (das liegt im Salzkammer-
gut) und wohne seit vier Jahren in Linz. Der Grund warum ich im STUWE mein Praktikum absol-
viere ist natürlich eine Ausbildung: der BFI Lehrgang für JugendbetreuerInnen in Linz. Diese Ausbildung dauert
zwei Jahre und mein erstes Praktikumsjahr verbrachte ich im Jugendhaus Servas in Vöcklabruck. Vorher arbei-
tete ich als Leasingkraft bei einer Pharmazeutikfirma.
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meinen Freunden in Kaffeehäusern und - ob Sommer oder Win-
ter - auf meinen lieben Bergen. Habt ihr noch Fragen? Wenn ja, fragt mich einfach,
wenn ich einmal bei euch vorbeirausche!
STUWE - Team(s)
JugendleiterInnen -Team: Joe, Stephan, Andrea, Christine
JugendvertreterInnen-Team: Minna, Mani, Simon
Redaktions-Team: (Namen der Redaktion bekannt)
Neu im Team: Praktikantin Andrea
4 x-change
Begegnungen im STUWE
Stephan Haigermoser
Wem man im STUWE begegnen kann ... ... einer Ratte in der Werkstatt,
Vögeln im Garten und manchmal einer Katze, die die Vögel jagt,
Jugendlichen, die meist lustig drauf sind und anderen, die oft jammern, Intellektuellen und Emotionellen,
Lehrlingen und SchülerInnen, MusikerInnen und MusikkonsumentInnen,
RaucherInnen und NichtraucherInnen;
Man trifft Jugendliche, die, kaum dass sie ins STUWE kommen, Tischtennis spielen und wel-
che, die man ständig beim Wuzzeln sieht. Andere schnappen sich zuerst gleich eine Zei-
tung (trotz PISA immer noch zu
beoba ch t e n ! ) ,
wieder andere brauchen zuallererst einmal was zum Essen oder ei-
nen Kaffee, bevor man ihnen richtig begegnen kann. Ach ja: Einmal im Jahr trifft man auf den Hl. Nikolaus,
aber niemals begegnet man dem
Weihnachtsmann. Hinter der Bar, im Büro oder im Wohnzimmer gibt es Jugend-
leiter oder eine Jugendleiterin, die zum Beispiel erklären kön-nen, was „ephemerisch“ bedeutet, oder die wenigstens wissen,
wo man nachschauen kann, um es zu erfahren. Außerdem
helfen sie auch bei anderen Problemen weiter. Wenn man schon vor zwölf Uhr ins STUWE kommt, trifft man
auf Monika, die für die Sauberkeit im Haus sorgt. Am Küchentisch oder dem Tisch in der Bar findet man Bur-
schen und Mädchen, die sich mit Goethes Faust herumschla-gen, oder sich über den Krug des Kleist den Kopf zerbrechen.
Wenigstens einmal im Monat begegnet man für eine Woche Jugendlichen, die in
bildender Weise ihre Kreativität ausleben und welchen, die dabei nur zuschauen. Man begegnet im STUWE auch PraktikantInnen und Zivildienern (letztere nur männ-
lich), die uns bei der Arbeit helfen.
x-change 5
Und wer sich am Sonntag ins Haus traut, begegnet den Leuten vom türkisch-
kurdischen Kulturverein beim Kochen, Teetrinken und Musizieren.
Manchmal werde ich gefragt, ob es im STUWE auch einen Geist gibt. Ja, den gibt
es, das sei hiermit ausdrücklich bestätigt. Er wohnt nicht im Dachboden oder im Keller. Man kann unserem Hausgeist eigentlich jeden Tag begegnen, wenn man ein
Sensorium dafür entwickelt hat: Es ist der Geist der Begegnung, des Miteinanderle-bens und Voneinanderlernens.
Und alle, die hereinkommen, werden früher oder später - wenn man ihn nicht allzu
sehr verschreckt - irgendwie, man weiß nicht wie, vom Hausgeist in seinen Dienst genommen ... (Ob das auch für die Katze gilt, kann ich allerdings nicht sagen.)
Christine Schierz
Meine Begegnungen im STUWE Mit Worten von Otto Michel (vgl. nebenan)
kann ich meine Begegnungen mit den Ju-
gendlichen im STUWE am besten umschrei-ben: Die Jugendlichen sind mir als Jugendlei-
terin oft ein Rätsel, doch wie wunderbar, dass ich ihnen dennoch Begleiterin sein kann.
Die Jugendlichen mit ihrer Lebenswelt, ihrer
Sprache, Umgangsweise, Mode und Musik sind mir - obwohl ich auch noch nicht zu den
reifsten Personen zähle - doch ganz fremd oder anders als ich in meiner Lebenssituation
oder auch als ich damals mit 15, 16 oder 17
Jahren war. In meinen Ohren klingen die ver-schiedensten Nummern von
„Drum and Bass“ nicht sehr unterschiedlich, ich kann auch nicht die derzeitigen Musikstil-
richtungen treffsicher benennen. Die Um-gangsweise und der Ton unter den Jugendlichen untereinander folgt eigenen Codes
und Regeln und ihre Präsentation durch die Bekleidung erfolgt auf die ihnen typi-
sche und eigene Weise (sehr bunt und konträr zu meinem Bekleidungsstil). Doch das Wunderbare an meiner Arbeit ist, dass ich, die ich sicher auch Rätsel für
die Jugendlichen bin, das Rätsel Jugendliche doch etwas knacken und lösen kann, sodass
ich ihnen freundschaftliche Begleiterin sein
kann. Der Schlüssel dafür ist für mich das Interesse und die Aufmerksamkeit. Wenn ich,
so wie ich bin, mit Interesse auf die Jugendli-chen zugehe, unter ihnen bin, ganz bei ihnen
bin, dann passiert Begegnung, dann können wir uns begegnen, dann springt der soge-
nannte Funke über, obwohl wir uns beide
Rätsel und in ganz unterschiedlichen Lebens-welten beheimatet sind.
Natürlich misslingen in meinem Arbeitsalltag im STUWE auch Begegnungen, da auf beiden Seiten das Interesse vorhanden sein muss und es legitim ist, dass sich Ju-
gendliche nicht immer auf mich einlassen wollen oder können. Genauso habe ich
nicht immer die Stärke, die notwendige Aufmerksamkeit und das Interesse auf sie
6 x-change
„Der Mensch ist dem Menschen
ein Rätsel: Wie wunderbar,
dass er ihm dennoch Freund sein kann.“
(Otto Michel)
Rätselhafte Begegnungen
Gelingende Begegnungen
x-change 7
zuzugehen. Aber im Großen und Gan-
zen überwiegen die gelungenen Begeg-
nungen, wobei ich selber ein Stück weit bereichert werde durch den Einblick in
Josef Putz
„Schau ma amoi“- Vom flexiblen Kairos* in der Jugendarbeit Im Betrieb eines Jugendzentrums kommt es gelegentlich vor, dass geplante Veran-
staltungen nicht zustande kommen, so auch jüngst ein terminlich fixiertes Meeting
mit Jugendlichen zum Thema „Begegnung“. Nur wenige hatten sich fix angemeldet. Zwar gab es flexible Absichtserklärungen von einigen Jugendlichen hinsichtlich einer
möglichen Teilnahme - „Schau ma amoi“, „Vielleicht“ -, die rigide Wucht spontan einfallender anderweitiger Termine ließ an ein Zustandekommen jedoch nicht mehr
denken, die intensiv vorbereitete Begegnung kam nicht zustande. Vielleicht hat der/die geschätzte Leser/in diese - oder ähnliche Erfahrungen - selbst in der Arbeit mit
Gruppen u. dgl. kennengelernt.
Wir im Jugendzentrum haben jedenfalls anfangs schon geschaut, aber: Schauen kann heilsam sein. Auf das Schauen kommt´s nämlich an: Schauen, aufmerksam
sein auf das, was bei Jugendlichen gerade so läuft, was sie bewegt oder eben nicht bewegt, was gerade passt, oder eben nicht.
Meine Erfahrung im Jugendzentrum ist, dass sich bewegende, intensive Begegnun-
gen oft „zwischendurch“ abspielen, sie kommen spontan, ungeplant, treffen einen an der STUWE- Bar, im Wohnzimmer. Hier entwickeln sich oft Gespräche, Diskussio-
nen, die man nicht erwartet hat. Dennoch kann man etwas anbieten: authentischer Gesprächspartner zu sein, sich mit seinen Argumenten, Standpunkten aber auch mit
den eigenen Unzulänglichkeiten einzubringen.
Es gilt, die Augen offen zu haben für den richtigen Kairos. Entweder man packt ihn am Schopf - der „Kairos“ wurde in der Antike übrigens als Knabe dargestellt, der
nur auf der Stirn einen Haarschopf hat - oder er ist entwischt. Manche Begegnun-gen entwischen einem, wenn man nicht genug geschaut hat.
Dazu braucht es natürlich entsprechende Freiräume und die nötige Zeit. Bei jedem Gespräch auf die Uhr schauen zu müssen, ist nicht besonders begegnungs-
fördernd.
Um noch einem Missverständnis zu wehren: Das heißt nun nicht, das Planen hätte keinen Sinn: Es heißt vielmehr, in seinem Planen korrigierbar zu bleiben, manches
auch lassen zu können und Augen zu haben für Neues und auch für Begegnungs-momente zwischendurch. Zudem heißt es schon gar nicht, unvorbereitet zu sein! In
diesem Sinne frei nach Mt 25,13 („Seid wachsam, denn ihr wisst weder Tag noch
Stunde im voraus“ ):„Schau ma amoi“!
eine spannende Gedanken- und Le-
benswelt eines Jugendlichen.
*Kairos=rechter Zeitpunkt
8 x-change
Umfrage: Welche Begegnungen waren wichtig
für dich?
Als ich zum ersten Mal dem Sozialismus begegnete, war ich höchst erfreut. Das war eine der wichtigsten politischen Be-gegnungen in meinem Leben. (Mani, 17)
Zuerst wusste ich nicht, wie ich dem Buddhismus begeg-nen sollte, doch ein Lehrer öffnete mir die Augen dafür. (Luci, 17)
Jede Begegnung ist auf ihre individuelle Art wichtig! Jede Begegnung ist ein Lernprozess, ob posi-tiv oder negativ. Begegnen heißt: aufnehmen und ver-
stehen - Grundlage modernen gemeinsamen Lebens! (Simon, 18)
Als ich vor einem Jahr meinen jetzigen Freund traf; (Sarah, 15)
Die Begegnung mit meinen Klassenkameraden, mit denen ich intensive Freundschaften pflege; (Noemi, 16)
Seit ich Sebi kenne, gehe ich 100% mehr fort. (Daniel, 18)
Das Kennenler-nen von Ado und Daniel war
sehr wichtig für mich. (Sebastian, 18)
x-change 9
Wem man neuerdings im STUWE (auch)
begegnen kann
Das diesjährige Jahresmotto des STU-
WE’s lautet: „Begegnung verändert“.
Das Wort Begegnung, also das Aufein-andertreffen verschiedener Charaktere
und die Kommunikation zwischen selbi-
gen, geht nötiger- wie auch trauriger-weise Hand in Hand mit dem Begriff
„Vorurteil“.
Grundsätzlich sind Vorurteile, die wir
bei der Begegnung mit anderen Indivi-duen erstellen, eine unumgängliche
Notwendigkeit. Bevor wir eine detail-lierte Sichtweise, eine auf Geschehnisse
und Begebenheiten gestützte Beschrei-bung für eine Person haben, erstellen
wir ein Vorurteil. Die Bedeutung dieses
Wortes, zusammengesetzt aus „vor“ und „Urteil“, hat eigentlich nichts Nega-
tives an sich. Wenn ich einen Menschen
zum ersten mal treffe oder ein erstes
mal mit ihm kommuniziere, benötige
ich dieses Vorurteil, denn auf diesem aufbauend erstelle ich dann meine ganz
persönliche Sichtweise, mit der ich die-sen Menschen einstufe und charakteri-
siere. Also ist normalerweise zwischen Vorurteil und endgültigem Urteil noch
viel Arbeit, Einfühlen und Verstehen
und e in „Mi t -me iner-Me inung-Kombinieren“ nötig. Doch genau an
diesem Punkt kommt das Negative am „Vorurteil“ ins Spiel. Heutzutage wird
so manche, wenn nicht fast jede Be-
gegnung mit dem Vorurteil als Ender-gebnis absolviert.
Es gibt viele Beispiele dafür, etwa die
Anschläge auf das World Trade Center in New York im Jahre 2001. Die Polizei-
und Geheimdienstapparate kamen zu
dem Schluss, dass Moslem-Extremisten die Anschläge durchgeführt haben. Das
mag stimmen oder auch nicht. Das Problem war, dass nachdem dieses
Untersuchungsergebnis verlautbart
wurde, jeder Moslem und arabisch aus-sehende Mensch in den Augen der Ge-
sellschaft ein potenzieller Terrorist war. Man sah einen Moslem und nahm so-
fort Abstand, da er in der Meinung vie-ler eine Gefahr darstellen könnte. Es
gab keine Begegnung, keine Kommuni-
kation, das Vorurteil behielt seine Gül-tigkeit und wurde zur Wahrheit erklärt.
10 x-change
Vorurteile und ihre Problematik Eine Analyse von Simon Madersbacher
x-change 11
Das schlechte Abschneiden der österreichischen SchülerInnen beim Lesen in der
PISA-Studie hat seinen Grund vielleicht in einem tief sitzenden Vorurteil in Bezug
auf das Sicherheitsrisiko von Büchern ...
Wir finden diese Art der Beschreibung
von Personen mittels Vorurteilen über-
all. Die Regierungen starten eine Panik-mache unter dem Volk, so wie es nach
den oben erwähnten Anschlägen war, und das Volk schiebt meist unverschul-
det jeder Begegnung den Riegel vor. Diese Haltung ist zutiefst ablehnens-
wert und kontraproduktiv. Es ist, als
wenn ein Metzger zuerst die Wurst herstellen und erst dann das Ausgangs-
material beschaffen würde - also eine ziemlich paradoxe Art des Handelns.
Das Problem ist aber, dass im mensch-
lichen Leben ein solches Paradoxon durchaus realistisch ist. Hier müssen
wir aufpassen und mitdenken. Wir müssen verhindern, dass eine solche
Unsinnigkeit plötzlich zum Maßstab und
auch zum legitimierten Handeln wird.
„Begegnung verändert“ lautet das Jah-resmotto des STUWE’s, doch wenn
man Menschen nur nach äußerlicher Erscheinung und Vorurteilen beurteilt,
dann kann mich eine Begegnung nicht verändern, weil ich meine Augen schlie-
ße und mich selbst einsperre. Eine Be-
gegnung ist stets ein wertvoller Lern-prozess, der nicht durch solche Ver-
schiebungen in der Haltung von Men-schen gegenüber anderen Menschen
ins Unmögliche abgleiten sollte.
Also, hoffen wir auf ein Jahr voller
wertvoller Begegnungen ohne kritikim-mune Vorurteile und öffnen wir uns
unseren Mitmenschen!
Wir um Vier
Hinter diesem etwas kryptischen Titel
verbirgt sich eine neue STUWE-
Diskussions- und Begegnungsrunde, die man kurz so charakterisieren kann:
Man trifft sich - fast zufällig - einmal wöchentlich bei Kaffee und Kuchen im
STUWE-Wohnzimmer und plaudert - ein wenig moderiert - über Dinge, die
einen gerade so beschäftigen und fin-
det sich bald inmitten einer spannen-den Auseinandersetzung.
An Themen mangelte es der ersten
„Wir um Vier“ Runde nicht: Von der
PISA- Studie bis zu ethischen, politi-schen und gesellschaftlichen Themen
reichte die Palette.
Heiße Diskussion im Wohnzimmer
12 x-change
Es war interessant, festzustellen, dass
sich viele Fragen im Bereich
„Orientierungswissen“ bewegten: Wie sollen wir leben, wie gehen wir mit
behinderten Mitmenschen um, wo wer-den Frauen benachteiligt ... Die (Aus-)
bildung dieser Art von Wissen gehört neben dem „Sachwissen“ (Infor-
mationswissen, Kenntnisse in den ver-
schiedensten wissenschaftlichen Diszip-linen ...) ebenso fundamental zum
menschlichen Lern-, Reifungs- und Bil-dungsprozess.
Insofern ist „Wir um 4“ ein praktischer Beitrag zur aktuellen Bildungsdiskussi-
on.
Kreativität 13
Ein Mal pro Monat haben die Jugendli-
chen die Möglichkeit, sich eine Woche
lang schöpferisch zu betätigen. Unter Anleitung vom STUWE-Team und
mit ausrei-chend Material
versorgt, ent-standen seit
September die
untersch ied -lichsten Kunst-
werke. Im September
konnte sich
jede/r den u l t im a t i ve n ,
poppigen oder aussagekräfti-
Kreativ-Ecke:
Die monatliche Kreativ-Woche
gen Button fabrizieren (insgesamt wur-
den fast 300 Stück erstellt!!).
Eher bei Mädchen fand im Oktober das Kreieren von Perlenschmuck und Per-
lentieren An-klang. Mit
Ausdauer und Geduld fädel-
ten sie auch
die kleinsten Perlen zu Ket-
ten und Ohr-ringen.
Im November
wurden Plexi-glasscheiben
als Hinterglas-bilder bemalt.
Hinterglasbilder
Perlenschmuck herstellen Beim Glasmalen
14 Doku
… lord, let me be among the number, when
the bands begin to play
Ehe eine Band zur Hitmaschine wird, ehe sie mit
überragenden Songs die unvergessliche Wahrheit verkündet, ehe sie mit geliebten Ohrwürmern die
Herzen der Massen stiehlt, bis es also soweit ist, gibt es leider, leider eine Zeit, in der - krmpfn,
schmpfl, grrr ;-( - geprobt und geübt werden
muss. Diese Möglichkeit zum Üben sollte man, so finden
wir im STUWE, den Jugendlichen geben und dar-um gibt es hier schon seit sehr langer Zeit Band-
räume.
Vor allem der Proberaum im ersten Stock ist sehr gut ausgelastet, was einerseits schön ist, anderer-
seits für alle Nicht-BandspielerInnen zu einer Be-lastungsprobe wird - ich korrigiere - wurde, denn
seit Mitte November ist alles anders: toller, ange-nehmer, besser. Ein großer Wunsch der STUWEle-
rInnen wurde Wirklichkeit: Unter kräftiger Mitarbeit
von fünf Bands bauten wir akustische Dämmmaß-nahmen ein und gestalteten dabei den Bandraum
neu. Man muss sagen: Wir haben wirklich geschuftet,
aber wir hatten auch unseren Spaß dabei. In der
größten Umbaunot halfen uns zum Glück noch Musa und Ali vom Verein DIKD, sodass nach 1 1/2
Wochen der Bandraum wieder benutzt werden konnte (siehe Fotos). Akustikwürfel an der Decke
verbessern nicht nur das Klangerleben, sondern lassen den Raum wahnsinnig gut aussehen. Mehr
brauche ich dazu wohl nicht schreiben (schließlich
habe ich vom Umbau noch immer einen „Rigipserarm“*). Also: Let the bands begin to play!
Doku: Schallschutzmaßnahmen und
Neugestaltung des Bandproberaumes
*Der Tennisarm des „kleinen Mannes“
Szene 15
Ein Fixpunkt in der STUWE-Musikszene
ist mittlerweile das Treffen der hausei-
genen Bands geworden. 15 MusikerIn-nen aus den verschiedenen Bands tra-
fen sich wieder zum Austausch, Plau-dern und gemeinsamen Planen des
bevorstehenden Hausbandabends. Einen Höhepunkt bildete diesmal die
Eröffnung des schallgedämmten Probe-
raumes: Nach harter Umbauarbeit - ja, das Musikgeschäft ist eben hart - kann
nun endlich wieder harte Musik produ-ziert werden. Die Wände halten (es
aus).
Die Eröffnung des Proberaumes wurde von der Rezitation eines Textes beglei-
tet, der im Proberaum angebracht wur-de und zur Selbstreflexion und Selbst-
verortung der Bands einladen soll. Soll-ten unter den LeserInnen des Spezial-
toasts (Band-)MusikerInnen sein, so
sind auch sie hierzu herzlich eingeladen (vgl. folgende Seite).
Bandtreffen
„Es gibt Bands, die Hitmaschinen sind,
Bands, die den Respekt der Musikwelt
verdienen, Bands, die ganze Stadien füllen,
Bands, die von Sex nur so triefen; transzendente Bands
und ephemerische, Boy Bands und Girl Bands,
Trickbands und unfähige Bands,
Strand- und Autofahrbands, Sommer- und Winterbands,
Bands, bei denen man sich lieben kann, und Bands, die bewirken, dass man
sich den Text aller Songs einprägt, die
sie spielen.
Die meisten Bands sind grauenhaft, und wenn es Außerirdische gibt, die
von anderen Galaxien aus unsere Rundfunk- und Fernsehwellen anzap-
fen, treibt der Lärm sie vermutlich in
den Wahnsinn. Und doch gibt es in der ganzen Ge-
16 Szene
Something Vague
Wir, Florian Englich (Gitarre), Patrick Neussl (Gitarre), Lorenz Dürrschmied
(Drums) und Alexandra Prentner (Vocals) gründeten die Band „Something Vague“
im Frühjahr 2004. Leider fehlt uns noch ein Bassist, doch wir hoffen, so bald als
möglich einen zu finden.
Unser Musikstil umfasst mehrere Genres, ist aber großteils als Rock zu bezeichnen.
Wir würden uns freuen, wenn ihr zu ei-nem unserer Auftritte kommen würdet.
And when the bands begin to play ...
schichte der Rockmusik eine kleine
Anzahl von Bands, die einem das Herz
stehlen und zum Bestandteil dessen werden, wie man die Welt sieht,
wie man die Wahrheit sagt und ver-steht, selbst wenn man alt und taub
und töricht wird.
Noch auf dem Sterbebett wird man sie
singen hören, wenn man durch den dunklen Tunnel auf das helle Licht zu-
schwebt.
Shh ... Sha-sha ... Sha-la-la-la-la ...
Shang-a-lang, shang-a-lang ... Sb-boom ... Shoop ... Shoop ... Shh.
Jetzt ist alles vorbei.“
(Salman Rushdie, Der Boden unter ihren
Füßen, München 1999)
Szene 17
Outs-
Gravitation
Gravitation wurde bei der ersten Band-
probe im STUWE gegründet. Sie bestand bis vor kurzem aus 3 Mit-
gliedern: Klemens Hofbauer (Guitar,
Vocals), Kevin Erhardt (Guitar) und Michael Falkner (Drums).
Im November kam dann ein neues Mit-glied in unsere Band: Mario Lehner
(Bass). Unsere undefinierbare Musik-richtung wird geprägt durch gezieltes
Einsetzen von Rückkopplungen, Effekt-
trägern und einem Hauch von Grunge. Inspiriert werden wir von den verschie-
densten Rock- und Blues-Größen der letzten Jahrzehnte, wie Jimi Hendrix,
Eric Clapton, Nirvana, Metallica und
vielen anderen.
State of authority
Mitglieder: Michi, Mandi, Alex, Joe, Dali
Mus i kr i chtung: QUAL i tä ts -Rock
Da man die Musik die wir spielen, nicht wirklich irgendwo einordnen kann,
haben wir eine eigene Musikrichtung
erfunden. Wir sind einfach 5 Freunde, die sehr
viel Spaß daran haben, Musik zu ma-chen, und genau aus diesem Grund
gibt es uns.
Der Name ist dadurch entstanden, dass wir uns gedacht haben, dass jeder
Mensch eine Art Staat ist. Da wir das auch sind und jeder von uns in gewis-
ser Weise anders ist, ist jeder ein eige-ner Staat mit einer eigenen Autorität.
Wir grüßen jeden, den wir kennen und
hoffen, dass vielleicht auch ihr bald zu unseren "zahlreichen" Fans gehört.
18 lifestyle
Bälle
Da ich wieder ein-
mal meinen Kom-
mentar über styli-sche oder aber
weniger stilvolle Dinge abgeben
darf, werde ich die Gelegenheit nut-
zen, um über Bälle
und deren Geschichte und Bedeutung zu schreiben.
Der Ball, dessen Name vom französischen
Wort "ballare", also
tanzen, abstammt, entwickelte sich aus
Tournier festen in Frankreich und breitete
sich erst ab dem 15. Jahrhundert in anderen
Ländern aus.
Seine besten Zeiten hatte der Ball im Abso-
lutismus, wo es nur Herrschaftsperso-nen und dem höchsten Adel erlaubt
war, daran teilzunehmen. Aber später
wurden extra für das "niedere Volk" Maskenbälle veranstaltet, um auch ih-
nen die Möglichkeit zu geben, ihren Alltag zu vergessen.
Und jetzt gibt es Lokale und Discos, die zwangloseren Spaß garantieren. Doch
es gibt auch heute noch Bälle, die ein-
fach nicht wegzudenken sind, z.B. der Debütantenball, oder, fast noch wichti-
ger, der Maturaball. Eigentlich sind diese zwei Veranstaltungen nur der
Versuch, ein Ereignis auf stilvolle Weise
zu präsentieren und zu feiern. Nur lei-
der versumpft auch diese Tradition
schön langsam. Ich denke nur an Per-sonen, bei denen man glauben könnte,
dass für sie die kleine Bemerkung "Abendkleidung erwünscht" einfach
nicht gilt. Andererseits gibt es auch richtig große
gesellschaftliche Ereignisse, so wie den
"Opernball", wo alles so übertrieben wird (man stelle sich
vor: ein Gläschen Sekt um € 7,-!), dass
man allerdings zu dem Schluss kommt,
der Ball möge zwar
glamourös und groß-artig inszeniert sein,
aber leider ist er zu übe r sp i t z t und
die Menschen dort sind einfach zu
"wichtig", dass man
nur mehr darüber lächeln kann. Viele Leute denken heutzutage, Bälle
seien snobis-tisch und Tan-
zen sei uncool.
Man ist aber nicht automa-
tisch ein Snob, wenn man auf
einen Ball geht, und Tanzen
schaut nur
dann etwas unvorte i lha ft
aus, wenn man
Das Magazin
von Ruth
es nicht gut gelernt hat. Daher
sind mehr oder weniger die
Tanzschulen daran beteiligt, etwas zu ändern, und man kann
beobachten, wie mittlerweile schon viele Tanzschulen dahin-
ter sind, z.B. den Maturaklass-lern bei ihrem Ball unter die
Arme zu greifen.
Ich denke, dass Bälle dazu da sind, den tristen Alltag mit gla-
mourösen Momenten zu versü-ßen, etwa so, wie man ins Kino
geht, obwohl man den Film zu-
hause auch anschauen könnte. Außerdem hat man auf einem
Ball viel mehr Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, als auf
einer alltäglichen Party: Man kann tanzen, sich von verschie-
denen Einlagen berieseln lassen,
Kuchen essen, trinken, Leute kennenlernen und Bands zuhö-
ren. Und man hat die Illusion, so wie in den Anfangszeiten des
Balls, zu einer auserwählten und
ebenso furchtbar wichtigen Gruppe zu gehören, der allein es
vergönnt ist, einen einzigen Abend ein stilvolles Fest zu fei-
ern. Genau deshalb dürfen wir den Ball an sich nicht vernach-
lässigen, denn wer fühlt sich
nicht mal gern als Mittelpunkt
Advent 19
Auch heuer schmückt sich das STUWE wieder
mit Adventkranz, Lichterketten, besinnlichen
Duftlampen und Kerzen, mit Tannenzweigen und Misteln. Außerdem steht der Advent unter
dem Motto des Jahresthemas, daher wird ein Rahmen geschaffen, der Begegnungen ermög-
licht: Das STUWE gestaltet sich nun als ein heimeliger Ort, wo man sich gemütlich zusam-
mensetzen und plaudern kann - natürlich im
normalen STUWE-Alltag, als auch in der spe-ziellen Gesprächsrunde „Wir um Vier“ mit Kaf-
fee und Kuchen, die jeweils einmal pro Woche bis Weihnachten stattfindet.
Eine ganz besondere
Begegnung war der Besuch des Nikolaus
am Montag, 6. De-zember, zu dem sich
viele Jugendliche
eingefunden ha-
ben. Nach dem Singen von Liedern
und dem Erzählen
von Niko laus -Legenden kam er
nun höchstpersön-lich und brachte sogar Geschenke mit. Mit Ju-
bel und Applaus wurden die Päckchen geöffnet: Jede/r bekam einen Schoko-Nikolo, für die Bar
gab es einen neuen CD-Player und für das
Wohnzimmer eine Wanduhr, damit jede/r weiß, welche Stunde geschlagen hat.
Im Anschluss daran gab es die Möglichkeit, sich bei Punsch, Keksen, Nüssen und Mandarinen
noch gemütlich zusammenzusetzen und zu
feiern.
Advent und Nikolofeier
Wir öffnen nach den Ferien wieder am 10. Jänner 2005
Steingasse 5
4020 Linz
Telefon: 0732/779139
Fax: 0732/7791392
E-Mail: [email protected]
Österreichische Post AG Info Mail Entgelt bezahlt
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ConAction! Nr. 40 / 2004 Verlegt, gedruckt und herausgegeben in der EU
Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: Diözese Linz, Katholische Jugend OÖ;
Redaktion: Jugendzentrum STUWE, Steingasse 5, 4020 Linz Fotos: STUWE Layout: Josef Putz
Grundlegende Richtung: Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend Verlags- und Herstellungsort: Linz
Erscheinungsort und Verlagspostamt: 4020 Linz, P.b.b. Zeitungsnummer: GZ02Z033134M Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen!
Wir wünschen allen Leserinnen & Lesern, den STUWElerinnen und STUWElern
gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr!