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einszuhundert BREIMANN & BRUUN, RAJEK BAROSCH, RMP STEPHAN LENZEN, BIRKE ZIMMERMANN, WES LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, JUNKER + KOLLEGEN, POLA LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, [F] LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, STEFAN BERNARD, CLUB L94, STUDIO VULKAN, RAINER SCHMIDT, PFROMMER + ROEDER, HERMANNS LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, VETSCHPARTNER, ANKE GRUNDMANN, KUBUS FREIRAUMPLANUNG, WBP LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, WETTE + KÜNEKE, DSGN CONCEPTS, PLANSTATT SENNER, VER.DE LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, ELKE UKAS, SINAI STADTLICHES GRÜN Aktuelle Projekte und Büros der Landschaſtsarchitektur

Stadtliches Grün

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„Stadtliches Grün“ zeigt urbane Räume, die Natur und Kultur vereinen – Projekte, die sich einerseits in den städtischen Alltag eingliedern und andererseits einen Ort bieten, an dem ein kurzer Rückzug von Verkehr, Lärm und Stress möglich ist. Der Fokus liegt hauptsächlich auf jüngst entstandenen Stadtplätzen und öffentlichen Freiflächen. Vertreten sind Entwürfe ausgewählter Büros, die sich in den städtischen Kontext einpassen und durch Nutzungsvielfalt, besondere ästhetische Merkmale und Facettenreichtum auffallen. Dieses Buch zeigt, wie LandschaftsarchitektInnen den zu planenden Raum formen, um dem ästhetischen Empfinden und den Nutzungsansprüchen der Stadtbewohner gerecht zu werden. Insbesondere bei außergewöhnlichen Rahmenbedingungen im Bezug auf Klima, Platz, Budget und Nutzung kommt gelungenen landschaftsarchitektonischen Lösungen besondere Beachtung zu. Für die Planung von Anlagen im ö­ffentlichen Raum müssen ebenso viele Umweltfaktoren beachtet werden, wie Möglichkeiten bestehen

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einszuhundert

BREIMANN & BRUUN, RAJEK BAROSCH, RMP STEPHAN LENZEN, BIRKE ZIMMERMANN, WES LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, JUNKER + KOLLEGEN, POLA LANDSCHAFTSARCHITEKTEN,

[F] LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, STEFAN BERNARD, CLUB L94, STUDIO VULKAN, RAINER SCHMIDT, PFROMMER + ROEDER, HERMANNS LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, VETSCHPARTNER, ANKE GRUNDMANN,

KUBUS FREIRAUMPLANUNG, WBP LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, WETTE + KÜNEKE, DSGN CONCEPTS, PLANSTATT SENNER, VER.DE LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, ELKE UKAS, SINAI

STADTLICHES GRÜN

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Aktuelle Projekte und Büros der Landscha�sarchitektur

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INH A LTS V ER ZEICHNIS

VORWORT, S. 6–7

EINLEITUNG, S. 8–13

BREIMANN & BRUUN L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN DOMPL ATZ HAMBURG, S. 14–19

R A JEK BAROSCH L ANDSCHAFTSARCHITEK TUR OA SE 22, S. 20–25

RMP STEPHAN LENZEN L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN INSELPARK , NEUE MITTE UND NEUE TERRASSEN WILHELMSBURG, S. 26–31

BIRKE ZIMMERMANN L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN TORPL ATZ AM E A STGATE, S. 32–37

WES L ANDSCHAFTSARCHITEK TUR PARK IM ÜBERSEEPARK , S. 38–41

JUNKER + KOLLEGEN L ANDSCHAFTSARCHITEK TUR C AMPUS RHEIN WA AL, S. 42–47

POL A L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN GEORGSWALL, S. 48–53

[F] L ANDSCHAFTSR ARCHITEK TUR FRIEDENSPL ATZ UND ROSSMARK T, S. 54–59

STEFAN BERNARD L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN SPIT TELMARK T BERLIN, S. 60–65

CLUB L94 L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN BITSCHER PL ATZ, S. 66–69

STUDIO VULK AN L ANDSCHAFTSARCHITEK TUR TONI ARE AL, S. 70–75

R AINER SCHMIDT L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN UND PFROMMER+ROEDER L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN

GRÜNE FUGE, S. 76–81

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HERMANNS L ANDSCHAFTSARCHITEK TUR UND UMWELTPL ANUNG PL ÄTZE AM DORTMUNDER U, S. 82–87

VETSCHPARTNER L ANDSCHAFTSARCHITEK TEN SECHSEL ÄUTENPL ATZ, S. 88–91

ANKE GRUNDMANN L ANDSCHAFTSARCHITEK TENSTADTPARK EUTRITZSCH, S. 92–97

WES L ANDSCHAFTSARCHITEK TURVERL AGSNEUBAU „DER SPIEGEL“ – ERICUSSPITZE, S. 98–101

KUBUS FREIR AUMPL ANUNGZENTR ALPL ATZ KOBLENZ, S. 102–107

WBP L ANDSCHAFTSARCHITEK TENST. URBANUS KIRCHPL ATZ, S. 108–113

WET TE + KÜNEKE L ANDSCHAFTSARCHITEK TUR UND L ANDSCHAFTSPL ANUNGSCHILDEPARK BAD HERSFELD, S. 114–119

DSGN CONCEPTSSK ATESKULPTUR ALLERPARK , S. 120–125

VETSCHPARTNER L ANDSCHAFTSARCHITEK TENSUL ZER ARE AL, S. 126–129

PL ANSTAT T SENNER L ANDSCHAFTSARCHITEK TURDONAUHALLEN DONAUESCHINGEN, S. 130–135

VER.DE L ANDSCHAFTSARCHITEK TURWOHNEN AM WESTPARK , S. 136–141

CLUB L94 L ANDSCHAFTSARCHITEK TENSIEGAUENPARK , S. 142–145

ELKE UK A S L ANDSCHAFTSARCHITEK TENNEUER STADTPARK AN DER ENZ, S. 146–151

SINAI GESELLSCHAFT VON L ANDSCHAFTSARCHITEK TENHAFENPARK FR ANKFURT, S. 152–157

INDE X , S. 158–160

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A LTER DOMPL ATZHAMBURG

2009

Betrachtet man die Geschichte des Standorts, reicht der Blick bis zu der Geburtsstunde Hamburgs zurück. Grund-stein und Namensgeber der Stadt war die im Jahr 817 durch Karl den Großen errichtete Hammaburg, die genau an dieser Stelle gestanden haben soll. Über 550 Jahre lang trug der Platz außerdem das Fundament des St. Marien-Doms und markierte bis zu sei-nem Abriss am Anfang des 19. Jahrhunderts das Zentrum der Hansestadt.

Die Nutzungspläne der vergangenen zwei Jahrhunderte waren gleichermaßen vielfältig wie kurzlebig. In den letzten 60 Jahren konnte die Freifläche als geschotter-ter Parkplatz seiner historischen Bedeutung nicht gerecht werden und so wurde in der jungen Vergangenheit der Wunsch nach einer repräsentativen Lösung mit geschicht-licher Anlehnung immer dringlicher.

Für den städtebaulichen Kontext brachte die Entscheidung gegen Hochbau auf dem Gelände viele Vorteile mit sich. Die Freifläche verweist nicht nur auf ihr historisches Erbe, sondern schafft vor allem Naherholungsmöglichkeiten für Anwohner, Besucher und Berufstätige in der Ham-

BREIMANN & BRUUNLANDSCHAFTSARCHITEKTEN

burger Altstadt. Das planerische Konzept verfolgte ein didaktisches Ziel bei gleich-zeitiger hoher Aufenthaltsqualität. Eine Dualität, die sich programmatisch durch alle Bereiche und Elemente der Gestaltung zieht. Das präsenteste Beispiel hierfür sind die 42 weißen Acrylmodule, die den Platz rasterhaft überspannen. In ihren Materialei-genschaften eignen sie sich ideal als Sitzge-legenheiten, da Acryl zum einen wärmer als Metall oder Stein und zum anderen deutlich pflegeleichter als Holz ist. In ihrer Anord-nung verweisen sie außerdem direkt auf den Grundriss des alten Doms, indem sie die Stellen markieren, an denen sich früher die Pfeiler des Gebäudes befunden haben. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit fünf skulpturalen Elementen, die dem ehema-ligen Stadtwall nachempfunden wurden. Schwarz lackierter Stahl erzeugt eine hohe Plastizität, die zu dem ansteigenden Rasen-teppich innerhalb der Wallfragmente einen reizvollen Kontrast aufbaut.

Die zwei rechtwinklig zueinander ver-laufenden Pflasterwege verhalten sich dia-gonal zu der Anordnung der Acrylsitzkissen und werden von diesen zum Teil überlagert.

So ergibt sich ein angenehmer Bruch in der Linienführung, der die Gesamtwirkung des Platzes deutlich auflockert. Die Wege treffen außerhalb der Grünfläche aufeinander und bilden in ihren Endpunkten ein Kreuz, das sich vom helleren umgebenden Pflaster klar abhebt. Neben seiner Funktion als natürli-che Aufenthaltsfläche soll durch den Rasen ein Großteil des innerstädtischen Lärmauf-kommens absorbiert werden, was wiederum der ruhigen Atmosphäre zugute kommt.

Der Platz zeigt sich nicht als Kompro-miss, sondern als harmonische Balance zwischen Architekturdenkmal und urbanem Freiraum. Obwohl die Anwesenheit des Doms immer zu spüren ist, da er sich ele-gant in der Struktur des Entwurfs zu erken-nen gibt, unterstützen alle Elemente die Qualität des Platzes als vielfältig nutzbare Freizeitfläche und als natürliche Aufwertung des Stadtbildes. Ein besonderer visueller Reiz wird nach Einbruch der Dämmerung entwickelt, wenn die Acrylmodule sich als Leuchtkörper zu erkennen geben und den Domplatz in gedämpftes Licht tauchen.

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Schwarz lackierte Stahlskulpturen zeigen den Verlauf des ehema-ligen Stadtwalls und bilden einen Kontrast zur Rasenfläche.

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Die Anordnung der Acrylmodule greift den Grundriss des ehemaligen Dombaus auf.

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OA SE 22WIEN

2012–2013

RAJEK BAROSCHLANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Im Wiener Stadtteil Neu Stadlau ent-standen auf knapp 26.000 m² Grundstücks-fläche bis Mitte 2013 insgesamt 319 Woh-nungen und ein geriatrisches Tageszentrum. Die als sozialer Wohnungsbau realisierte Anlage ist als Mehrgenerationen-Komplex gedacht, in dem junge Familien, Menschen im betreuten Wohnen sowie Senioren mit intensiverem Pflegebedarf neben- und miteinander leben und sich einige gemein-schaftlich nutzbare Einrichtungen teilen.

Neben direkt zu einzelnen Mietelemen-ten gehörenden Privatgärten sind die meis-ten Außenflächen als öffentliche Anlagen konzipiert. Durch die geschickte Aufteilung von überdachten, oberirdischen Fahrradab-stellplätzen mit direktem Anschluss an das Radnetz im Innenhof sowie unterirdi-schen PKW-Stellplätzen steht der Großteil des Areals der freizeitlichen Nutzung zur Verfügung. So konnten unterschiedliche Zonen mit variierendem Angebot geschaf-fen werden, wie ein Fest- und Grillplatz im Erschließungsraum, ein zentraler Kinder- und Jugend-Spielbereich inklusive Kletter-wand und grünen Rückzugsorten. Letztere

lassen sich vor allem in den rückwärtig gelegenen Obstgärten finden, die sich in Richtung der angrenzenden Kleingärten orientieren und durch zweigeschossige Durchgänge im Gebäudekomplex erreichbar sind. Den Anliegern stehen mietbare Gemü-sebeete zur Verfügung, die bereits kurz nach der Fertigstellung vollständig vergeben und intensiv gepflegt wurden. Ergänzt wird das Angebot durch die vollständig begehbaren Flachdächer: Der „Sykwalk“ erstreckt sich über den gesamten Komplex und beherbergt ebenfalls Mieterbeete, eine Grillterrasse, eine Sommerküche, einen Kleinkinderspiel-raum, eine Laufstrecke sowie viele weitere Nutzungen.

Die ebenerdigen Flächen können alle durch witterungsfeste Wege barrierefrei erschlossen werden, sind aber dennoch zum größeren Teil unversiegelt und gewährleis-ten mit wassergebundenem, baumbestande-nem Belag und abgesenkten Rasenanlagen eine gute Versickerung der Oberflächen-wässer. Die Grünflächen erstrecken sich vor den Erdgeschosswohnungen im Innenhof und stehen allen Mietern gleichermaßen

zur Verfügung. Die Erfahrung konnte zeigen, dass die Reduzierung von begren-zenden Elementen das Gemeinschaftsgefühl deutlich gefördert hat und Landschaftsarchi-tektur so eine bedeutende Funktion für das soziale Gefüge der Siedlung übernehmen konnte.

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In den Innenhöfen wurde zugunsten des sozialen Miteinanders auf begrenzende Elemente verzichtet.

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INSELPA RKNEUE MITTE UND NEUE TERRASSEN WILHELMSBURG, HAMBURG

2009–2013

RMP STEPHAN LENZENLANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Als Schauplatz der Internationalen Bauausstellung und der Internationalen Gartenschau hat die Elbinsel Wilhelmsburg bis 2013 eine umfangreiche städtebauli-che Neukonzeptionierung erfahren. Das Plangebiet wird in dem stark infrastrukturell geprägten Stadtteil von Eisenbahn-, PKW- und Schiffsverkehr eingefasst und stellte somit besonders aus landschaftsarchitekto-nischer Sicht eine Herausforderung dar.

Dem hohen Emissionsaufkommen wirken umfangreiche Grünflächen entge-gen, welche die mit Wohn-, Garten- und Freizeitnutzung bespielten Zonen struktu-rieren. Der Entwurf verbindet den Bestand aus Kleingartenanlagen und Naturräumen mit der neu entstandenen Wohnbebauung, Parkarealen, sowie einem weiten Angebot an sportlichen Betätigungen.

Spiel und Bewegung nehmen bewusst eine zentrale Rolle im Gesamtkonzept ein,

um der kulturell divergenten Bevölke-rung Wilhelmsburgs einen gemeinsamen Kommunikationsraum zu bieten und so Integration gezielt fördern zu können. Ein Sporthallenkomplex, ein Schwimmbad, eine Kletterhalle sowie der Erlebnisspielplatz „Jules Verne“ sollen für die Bewohnerschaft der Elbinsel, die sich aus über 80 Nationen zusammensetzt, einen gemeinsamen Nenner schaffen und dem Quartier ein neues hoch-wertiges Zentrum schenken.

Die landschaftliche und kulturelle Aufwertung des ehemals industriell gefärb-ten Stadtraums bedeutet außerdem eine enorme Steigerung seiner wohnbaulichen Qualitäten. Aus der Synergie von IBA und IGS konnten innovative neue Wohnobjekte entstehen, die durch das naturnahe Umfeld attraktive Immobilien mit Zukunft darstel-len. Wasserflächen in unmittelbarer Nähe und ausgefeilte Freiraumkonzepte wurden

direkt in die Entwürfe der Architekten mit einbezogen und schaffen eine nahtlose Erweiterung der Wohnsituationen in den Außenraum.

Die städtebauliche Lösung für Wil-helmsburg setzt auf eine Entwicklungs-struktur, welche das weitläufige Plangebiet durch modulare Passagenräume Schritt für Schritt an die Anforderungen des Viertels anpassen kann und auch für die Zukunft flexibel für variierende Nutzungen bleibt. Das Potenzial der ehemaligen Brachen und Sukzessionsflächen kann so auf lange Sicht erkannt und voll ausgeschöpft werden und die Hansestadt um ein weiteres Quartier bereichern, da Wilhelmsburg bislang nicht im Bewusstsein der Hamburger Bewohne-rInnen präsent gewesen ist.

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