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1 STAUBZIFFERN & LIEDERLICHE ZAHLEN Es spielen Katharina Wawrik & Ralf Wegner R Ulrike Stöck B & K Vera Römer M Udo Koloska Premiere 18.9.11 INSEL JUNGES STAATSTHEATER Karlstraße 49 b 76133 Karlsruhe Stand 1.10.11

STAUBZIFFERN & LIEDERLICHE ZAHLEN

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STAUBZIFFERN & LIEDERLICHE ZAHLEN

Es spielen Katharina Wawrik & Ralf Wegner R Ulrike Stöck B & K Vera Römer M Udo Koloska Premiere 18.9.11 INSEL JUNGES STAATSTHEATER Karlstraße 49 b 76133 Karlsruhe Stand 1.10.11

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LIEBE LEHRERINNEN UND LEHRER, mit dieser Materialmappe zu unserer Eröffnungsinszenierung Staubziffern & liederliche Zahlen, möchte ich Ihnen einige Ideen zur Einbindung Ihres Theaterbesuchs in den Unterricht geben. Sie kann Ihnen zur persönlichen Vorbereitung des Aufführungsbesuches dienen, enthält Hintergrundinformationen zu unserer Produktion und gibt Anregungen zur Nachbereitung mit Ihrer Klasse. Im Rahmen unserer pädagogischen Begleitung von Inszenierungen, bieten wir zu jeder Aufführung altersgerechte Nachgespräche im Anschluss an die Vorstellung an. Hier können Schülerinnen und Schüler spielerisch erste Eindrücke austauschen und Fragen zur Inszenierung oder zum Theater im Allgemein stellen. Wenn Sie ein Nachgespräch für Ihre Klasse zu Staubziffern & liederliche Zahlen möchten, sprechen Sie dies bitte bei der Buchung Ihrer Karten ab oder melden Sie sich bei mir. Zu Staubziffern & liederliche Zahlen gibt es außerdem einen nachbereitenden Workshop für Schulklassen. Dieser greift Elemente der Produktion auf und ermöglicht den Kindern die mathematischen Prinzipien, die gezeigt wurden, selbst auszuprobieren. Schreiben Sie mir einfach eine E-Mail oder rufen Sie mich an, damit wir einen passenden Termin finden können. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und helfe Ihnen bei Fragen auch gerne persönlich weiter. Herzliche Grüße, Anne Britting Theaterpädagogin Schauspiel JUNGES STAATSTHEATER Karlsruhe Kontakt [email protected] 0721 725 809 22

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INHALT Stück 4 Team 5 Presse 6 Materialien 7 Ideen zur Nachbereitung 10

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STÜCK VON HELDEN ist das Thema der Spielzeit 11/12 und wir starten mit einer Inszenierung, die sich mit einer Wissenschaft beschäftigt, die vielen Menschen Bauchschmerzen bereitet, andere aber so fasziniert, dass sie unablässig nach Lösungen suchen: der Mathematik. Die Geschichte der Mathematik lebt von Entdeckern und unsere modernen Zahlen verdanken wir der Zusammenarbeit von Babyloniern, Indern, Griechen, Arabern und Europäern. Diese Helden haben ein System entwickelt, das fast auf der ganzen Welt verstanden wird. Aber nicht nur schwierige Formeln und unübersehbare Zahlenberge sind Mathematik, auch die Zahlen, die uns täglich umgeben und mit denen wir selbstverständlich umgehen, gehören dazu. Wir zählen und messen um unser Leben zu organisieren, zur Bezeichnung von Datum und Uhrzeit oder einfach nur um zu wissen, wie viel wir von etwas haben oder eben nicht, ob wir uns etwas kaufen können, ob wir noch Zeit bis zum nächsten Termin haben und wenn ja, wie viel. Zahlen und Mengen machen Dinge greifbar, sind Diener der Verständigung und Träger vieler Informationen. Was so pragmatisch klingt, wird schnell zu einer philosophischen Angelegenheit, beispielsweise wenn die Frage aufkommt, wie viel wir eigentlich wissen, welches Wissen wir teilen. Wie Mathematik und philosophische Fragen zusammen kommen können? Staubziffern & liederliche Zahlen, unser Naturwissenschaftstheaterprojekt in Zusammenarbeit mit dem ZAK (Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften) zeigt es Kleinen und Großen mit viel Spaß und Leidenschaft.

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TEAM Regie Ulrike Stöck leitet das neugegründete JUNGE STAATSTHEATER, die Kinder- und Jugendsparte des STAATSTHEATERS KARLSRUHE. Sie wurde in Halle an der Saale geboren, studierte an der Universität Potsdam Germanistik und Jüdische Studien und arbeitete von 1994 bis 1999 am Hans-Otto-Theater wo sie auch erstmalig Regie führte. Von 2001 bis 2004 arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin am Theater Senftenberg, anschließend als freischaffende Regisseurin und Dramaturgin an Kinder- und Jugendtheatern. Mit Clyde und Bonnie von Holger Schober war sie 2010 zum Theatertreffen NRW eingeladen und für den „Kölner Theaterpreis“ und den „Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater“ nominiert.

Bühne & Kostüm Vera Römer wurde in Achern in Baden geboren. Sie arbeitete als Bühnenbildhospitantin und Assistentin am Stadttheater Freiburg sowie an der Musikhochschule Freiburg. Es folgte eine einjährige Ausstattungsassistenz am Stadttheater Konstanz und Gastassistenzen am Theaterhaus Jena und am Max-Rheinhardt-Seminar in Wien. Sie absolvierte ein Bühnenbildstudium an der Toneelacademie Maastricht in den Niederlanden und verbrachte ein Auslandssemester an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Am JUNGEN STAATSTHEATER Karlsruhe gestaltete sie Bühne und Kostüm für das Eröffnungsstück Staubziffern & liederliche Zahlen.

Musik Udo Koloska wurde in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung zum Elektromechaniker begann er ein Studium zum Diplommusikpädagogen an den Universitäten Greifswald und Potsdam. Als Musiker und Komponist war er an verschiedenen Theaterproduktionen und Musikprojekten beteiligt, u.a. beim Schlossparktheater Köpenick, dem Hans-Otto-Theater in Potsdam und dem Theater Heidelberg. Außerdem arbeitete er als Spielleiter und Regisseur in Jugendtheaterproduktionen verschiedener freier Träger. Für Staubziffern & liederliche Zahlen komponierte Udo Koloska die Musik.

Schauspielerin Katharina Wawrik ist ab 11/12 als Schauspielerin am JUNGEN STAATSTHEATER Karlsruhe engagiert. Sie wurde in Salzburg geboren und studierte Germanistik bis sie ihr Schauspielstudium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz aufnahm. Während ihrer Schauspielausbildung wirkte sie u. a. in der Stückentwicklung Balkanizacija unter der Regie von Volker Schmidt mit. Ihr Erstengagement führte sie an den u:/hof Theater für junges Publikum des Linzer Landestheaters. Hier spielte sie u. a. die Ente in Ente, Tod und Tulpe – ausgezeichnet mit dem „Stella 11 Darstellende.Kunst.Preis für junges Publikum“ als beste Produktion.

Schauspieler Ralf Wegner ist seit dieser Spielzeit als Schauspieler am JUNGEN STAATSTHEATER Karlsruhe engagiert. Er wurde in Kiel geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er ein freiwilliges soziales Jahr am English Theatre of Hamburg. Seine Schauspielausbildung erhielt er am Schauspielstudio Frese in Hamburg. Engagements führten ihn u. a. nach Kiel, Hamburg, Göttingen, Wien und Graz. Von 2009 bis 2011 war Ralf Wegner Mitglied des u:/hof Theater für junges Publikum am Landestheater Linz. 2009 erhielt er den „Stella 09 Darstellende.Kunst.Preis für junges Publikum“ für herausragende darstellerische Einzelleistung in Clyde und Bonnie von Holger Schober.

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PRESSE aus: BNN 19.9.11

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MATERIALIEN

fünfter sein Ernst Jandl tür auf einer raus einer rein vierter sein tür auf einer raus einer rein dritter sein tür auf einer raus einer rein zweiter sein

Zählen am eigenen Körper In Papua-Neuguinea gab es über 900 verschiedene Varianten am Körper zu zählen. In Staubziffern & liederliche Zahlen zählen Katharina Wawrik und Ralf Wegner so:

- 1,2 Augen

- 3,4 Nasenlöcher

- 5 Mund

- 6,7 Füße

- 8,9 Knie

- 10 Bauchnabel

- 11,12 Pobacken

- 13,14 Arme

- 15 Kopf

- 16,17 Ellenbogen

- 18,19 Brüste

- 20 Zunge

Literatur-Tipp: Die verrückte Welt der Zahlen: So spannend kann Mathe sein! Von Johnny Ball (Übersetzung: Würmli; Hrsg.: Morgan, Kessel)

tür auf einer raus einer rein nächster sein tür auf einer raus selber rein tagherrdoktor

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Eine kurze Geschichte der Null erzählt von der Regisseurin Ulrike Stöck Ungefähr 30000 Jahre ist ein gefundener Wolfsknochen alt, auf dem Markierungen in Fünfergruppen zu finden sind: Der Beginn eines Zahlensystems basierend auf der Zahl 5, vermutlich wegen der 5 Finger einer Hand. In Mesopotamien – dem Zweistromland – blühen Landwirtschaft und Handel. Die Menschen dort werden sesshaft und beginnen etwa 3000 v. Chr. in Keilschrift zu schreiben. Auch für Zahlen gibt es bestimmte Keilzeichen. Die Babylonier sind große Sternbeobachter und benutzen ein Zahlensystem, das auf 60 beruht, deswegen haben auch heute noch Minuten 60 Sekunden und Stunden 60 Minuten. Auch die 360 Grad des Kreises gehen auf das babylonische Zahlensystem zurück. Schon 2000 v. Chr. haben sie ein Leerzeichen für Stellen, an denen eine Null notwendig wäre, eine wirkliche Zahl ist das aber nicht. Griechen und Ägypter sind großartige Mathematiker. Ihre Mathematik kommt aus der Geometrie und braucht erst einmal keine Null. Immer wenn die Griechen in mathematischen Problemen auf sie stoßen, wird sie verleugnet, verboten oder einfach heimlich benutzt. Das aristotelische Weltbild sieht weder das Nichts noch die Unendlichkeit vor. Lange verhinderte es den Einzug der Null ins Abendland. Die Maya hingegen haben schon um 250 n. Chr. ein Zwanziger-System und auch die Zahl Null. In ihrem Kalender gibt es sogar ein Jahr Null, einen Tag Null und einen Monat Null. Die Inder haben auch keine Angst vor der Null oder dem Nichts. Es gehört zu ihrer Welt. 600 n.Chr. wird in Indien die Null eine Zahl und bekommt eine Position auf dem Zahlenstrahl. Die Inder erkennen, dass der Abstand zwischen +1 und -1 gleich 2 ist und -1 +1 = 0 und 0 + 1 = 1. Das heißt, die Null ist die gerade Zahl zwischen den ungeraden Zahlen +1 und -1. Die Araber beherrschen die Welt des frühen Mittelalters. Sie bringen das indische Zahlensystem nach Europa. Die nun auftauchenden Zahlen werden in Spanien Staubziffern oder Gobarziffern genannt: nach den mit Sand (Staub, arabisch gobar) bedeckten Rechenbrettern der Inder. Bei den Kaufleuten in Spanien und Westeuropa können sich die indischen Zahlen rasant ausbreiten, sind sie doch den zu der Zeit benutzten römischen Zahlen haushoch überlegen. Die Kirche und die offizielle Meinung lehnt die indischen Zahlen ab. Das aristotelische Weltbild hält weiter an. In einer Welt mit Null und Unendlichkeit hat Gott keinen Platz, so fürchtet man. Mit den Erkenntnissen von Kopernikus, Giordano Bruno und Galilei verfallen die alten Ideen von der Erde als Mittelpunkt der Welt. Damit ist die Null endgültig in Europa angekommen. Aber auch heute noch gibt es hin und wieder Schwierigkeiten mit der Null: unser Kalender ist vor der klaren Positionierung der Null entstanden und beim Jahrtausendwechsel 1999/2000 fürchtete man, dass die Rechentechnik an ihr scheitern könnte, bekannt auch als Zaunpfahlproblem. Aber das ist eine ganz andere Geschichte...

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Mengenlehre im Stück

I.: Wieviel weißt du?

R.: Eine ganze Menge.

I.: Aber wie viel?

R.: Auf einer Skala von Amöbe bis Einstein? – Mittel viel

I.: Eher Amöbe oder eher Einstein?

R.: Eher Amöbe und du?

I.: Auch eine ganze Menge.

Und wissen wir dieselbe Menge?

R.: Es gibt Sachen die du weißt und es gibt Sachen die ich weiß, also wissen wir

zusammen mehr als allein. Ich lern z.B. grad Straßennamen in Karlsruhe.

I.: Ich auch.

R.: Und wie viele weißt du?

I.: Blumenstrasse, Gartenstrasse...und du?

R.: Amalienstraße...

Siehst du, du weißt 7 und ich noch 5 mehr, also wissen wir zusammen 12 Straßen in

Karlsruhe.

I.: Aber dann wissen wir zusammen nicht alles?

R.: Nein, aber mehr.

I.: Und wissen wir mit den Menschen im Saal zusammen alles?

R.: Naja, zumindest noch mehr. Jeder wohnt ja in einer Straße, also weiß er zumindest

schon mal die.

I.: Dann wissen alle Menschen auf der Welt zusammen alles?

R.: Alles was die Menschen derzeit wissen. Aber nicht alles

I.: Wieso?

R.: Wir wissen z.B. immer noch nicht alles über das Weltall.

I.: Wie viele Planeten kennst du?

Literatur-Tipp: Metalog: Wieviel weißt du? aus: Ökologie des Geistes. Anthropologische, psychologische, biologische und epistemologische Perspektiven. Von Gregory Bateson (S. 53 – 59)

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IDEEN ZUR NACHBEREITUNG

7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 Ha! Ein Zählspiel Alle stehen im Kreis. Jede*r tritt laut auf der Stelle, von einem auf das anderen Bein und versucht einen gemeinsamen Rhythmus mit der Gruppe zu finden. Wenn der gleiche Rhythmus gefunden ist, fangen alle gemeinsam an zusammen, im Rhythmus, von 7 runterzuzählen. Dafür kann es eine*n geben, der oder die, das Kommando, also die erste Zahl vorgibt. Bei Null angekommen, wird statt der Null gemeinsam „Ha!“ gerufen und die Arme werden in die Mitte gestreckt. Dann wird ohne Pause bei 6 angefangen bis zum „Ha!“ runterzuzählen. Das wird mit 5, 4, 3, 2 und 1 wiederholt. Beim letzten „Ha!“, nach der kurzen Runde mit der 1, bleiben alle wie eingefroren stehen und strecken die Arme in die Mitte. Nach einem kurzen Moment lösen Sie die Starre wieder auf. Erweiterung Es werden nur die Anfangszahlen einer Runterzählrunde und das „Ha!“ gemeinsam gesprochen. Zwischen der Anfangszahl und dem „Ha!“ zählen alle die Zahlen im Kopf, im Rhythmus, mit.

Big Buddy Ein Reihenfolgespiel (Tipp: einfacher wird’s, wenn man zu Beginn in 7 – 8er Gruppen spielt) Alle stehen im Kreis und beginnen in einem gleichmäßigen Rhythmus auf der Stelle zu marschieren. Ein Big Buddy wird unter den Spieler*innen festgelegt. Die restlichen Spieler*innen werden – ausgehend von Big Buddy – im Uhrzeigersinn nummeriert (1, 2, 3...). Sie müssen sich die Nummer merken. Wichtig ist, dass die Nummern nur die Position der Spieler*innen im Kreis angeben, die Kinder also im Laufe des Spiels unterschiedliche Nummern haben werden. Jede Runde beginnt mit einem gemeinsamen Sprechchor auf den Rhythmus: „Big Buddy, Big Buddy, Big Buddy, oooohhhh yeah“ Big Buddy ist immer als erstes an der Reihe. Big Buddy sagt zuerst seine „Nummer“ an und dann die Nummer eines anderen Kindes: „Big Buddy – Nummer 3 “ (zum Beispiel). Nummer 3 muss jetzt antworten. Sie nennt erst die eigene Nummer, anschließend die eines anderen Kindes. Zum Beispiel: „Nummer 3 – Nummer 1“. Als nächstes ist nun Nummer 1 an der Reihe und gibt wieder an eine*n andere*n Mitspieler*in weiter. Auch Big Buddy kann jederzeit wieder drankommen („Nummer 1 – Big Buddy“).Es wird immer zunächst die eigene Position angesagt und dann die Position der Person, die als nächstes drankommen soll. Alles wird im Rhythmus gesprochen. Hat jemand beim Weitergeben nicht oder zu langsam reagiert, ist aus dem Rhythmus gekommen oder hat eine Nummer falsch, wird dies als Fehler gewertet. Hat jemand einen Fehler gemacht – eingeschlossen Big Buddy natürlich –, sprechen alle im Takt den Chor: „Ohhhh shit, Big Buddy, Big Buddy, Big Buddy, Ohhhh yeah“ und eine neue Runde beginnt. Derjenige oder diejenige, der oder die den Fehler gemacht hat, muss während des Sprechchors an die letzte Position. Alle erhalten nun die Nummer ihrer neuen Position. Macht Big Buddy einen Fehler, wird die Nummer 1 zu Big Buddy und alle bekommen, wie bei jedem anderen Fehler, die Nummer ihrer neuen Position – Ziel ist es Big Buddy zu werden und/oder zu bleiben.

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Klassenraum zählen Prinzipien aus dem Stück Was weißt du? Jedes Kind soll auf einen Zettel alle Bäume schreiben, die ihm einfallen. Nach etwa 30 Sekunden rufen Sie „Stopp!“. Jedes zählt, wie viele Bäume es wusste und schreibt die Anzahl auf. Was wissen wir? Nun vergleichen die Kinder in 2er Gruppen ihre Ergebnisse und malen sie in ein vorbereitetes Blatt, mit 2 sich überschneidenden Kreisen auf – von beiden aufgeschriebene Bäume kommen dorthin, wo beide Kreise übereinander liegen, die anderen in die Teile der Kreise, die nicht übereinander liegen. Dann zählen die Gruppen alle Bäume, die sie wussten (ACHTUNG: Die gemeinsamen zählen nur einmal). Die Zahl schreiben sie auf. Diesen Vorgang mehrfach mit unterschiedlichen Vorgaben (Tiere ohne Fell, Straßenbahnhaltestellen, Haribosorten, Ballsportarten, Obstsorten etc.) wiederholen. Die Vorgaben können auch von den Kindern selbst kommen. Bei Dingen von denen Kinder viele Arten kennen, können sie auch ruhig mehr Zeit zum Aufschreiben lassen. Was ist das dann im Klassenraum? Jede*r Schüler*in soll etwas Zählbares im Klassenraum benennen und aufzählen, wie oft es vorkommt, z.B. Kreidestückchen. Nehmen wir an es sind 3 Kreidestückchen im Raum: Dann fragen Sie in die Runde, wovon jemand 3 Dinge aufgeschrieben hat. Angenommen Schülerin A. weiß drei Tiere ohne Fell, so ist die Zahl 3, also die Kreide, von nun an ein fellloses Tier. Befinden sich 48 Schuhe in der Klasse und wussten die Schüler B + C gemeinsam 48 Obstsorten, so sind nun alle Schuhe ein Obst. Da es bei sehr niedrigen und sehr hohen Zahlen unter Umständen schwierig ist Entsprechungen zu finden, können die Schüler*innen ihre Einzel- oder ihre Gruppenergebnisse verwenden. Wichtig ist, dass möglichst alle einstelligen Zahlen besetzt werden. Machen sie es am besten wie im Stück: Lassen Sie die Kinder die Dinge auf große Papierbögen malen und an die jeweiligen Gegenstände kleben. Was kann man damit machen? Rechnen Sie mit den gefundenen Bildern. Stellen sie den Kindern unterschiedlich schwere Fragen. Z.B. Wie viele felllose Tiere brauchen wir, um ein Obst zu haben? Lassen sie die Kinder an der Tafel felllose Tiere malen und dabei addieren, bis ein ganzes Obst an der Tafel steht. Die übrigen Kinder können währenddessen überlegen, welche Entsprechungen man außerdem zusammenzählen könnte, um ein Obst erhalten und auch das anzeichnen. Wie geht’s einfacher? Fragen Sie die Kinder, ob sie sich erinnern, wie es im Stück einfacher ging, vielleicht haben sie es Ralf sowieso schon längst nachgemacht. Lassen Sie sie die gesuchte Zahl noch einmal anschreiben (im Beispiel oben die Zahl 48) und dann zusammensetzen: hierzu bräuchte es nun die Entsprechungen von 4 und 8. Am eindeutigsten ist das Darstellen von großen Zahlen: Dann zeigt sich, wie viel einfacher unser Zahlensystem im Gegensatz zu dem der Römer ist. Wichtig ist, dass man alle Zahlen von 1-9 mit Entsprechungen belegt hat, damit sich daraus Zahlen gut zusammensetzen lassen. Beim Anschreiben an die Tafel ist zu beachten, dass die addierten Mengen deutlich von den zusammengesetzten Zahlen unterscheidbar sind. Hierfür kann man unterschiedliche Tafelseiten für die jeweilige Art des Aufschreibens nutzen oder unterschiedliche Kreidefarben. Was können wir damit machen? Mit den eigenen Zahlen lassen sich nun auch andere Dinge darstellen: Z.B. kann ein Geburtstagskalender für die Klasse gebastelt werden. Jede*r malt

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ihren*seinen Geburtstag mit den neuen Zeichen auf, am Ende werden alle Bilder in der Klasse aufgehängt. So entsteht ein klasseneigenes Zahlensystem.

Klassenraum messen Prinzipien aus dem Stück Wie viele passen rein? Wenn 30 – 40 Kinder in das kleine Gewächshaus auf der Bühne passen, wie viele Kinder passen dann in den Klassenraum? Und wie viele Tische passen in den Klassenraum? Gehen Sie mit ihren Schüler*innen dieser Fragen nach. Lassen Sie von den Kindern den Klassenraum und die Tische mit einem geeigneten Messgerät, z.B. einem Zollstock oder Maßband, ausmessen. Lassen Sie die Maße an die Tafel schreiben, so dass alle die Werte sehen können. Teilen Sie die Schüler*innen in zwei Gruppen. Eine Gruppe soll sich dem Problem „praktisch“ und die andere „theoretisch“ nähern. Beide Gruppen sollen eigenständig Lösungsansätze finden bzw. die aus dem Stück nutzen. Welche Lösungen haben beide Gruppen erarbeitet? Vergleichen Sie die Lösungen der Gruppen und fragen Sie nach Problemen bei den verschiedenen Lösungsansätzen. (Kniffelfrage: Wie viele Kinder könnten an sovielen Tischen lernen? Und warum klappt das doch nicht?) Erweiterung Wenn die Schüler*innen schon Erfahrungen mit kleinen Präsentationen haben, können Sie die beiden Gruppen auch ihre Lösungen als „kleine Shows“ präsentieren lassen.

Körper zählen Prinzipien aus dem Stück (Am besten stehen dazu alle im Kreis) In den Materialien oben finden Sie den „Zahlen Tanz“ aus Staubziffern & liederliche Zahlen, probieren Sie ihn einfach mal mit Ihrer Klasse aus. Erweiterung Als erstes fängt ein Kind an und zählt laut 1, dabei fasst es sich an eine (zählbare) Stelle seines Körpers. Der ganze Kreis wiederholt 1 (incl. des vorgemachten Zeigens auf eine Körperstelle), das nächste Kind hängt die 2 dran und zeigt dabei auf eine andere Stelle seines Körpers. Der ganze Kreis wiederholt 1, 2, das nächste Kind im Kreis zeigt auf eine weitere Stelle seines Körpers und zählt dabei 3. So geht es immer weiter, bis alle Kinder im Kreis dran waren. Dann zählen alle gemeinsam von eins bis x und fassen dabei an die entsprechenden Körperstellen. Ruhig mehrfach bei 1 beginnen und immer schneller werden, bis die Klasse ihren eigenen Körper-Zähl-Tanz hat.

fünfter sein Inhalte aus dem Stück (in 5er Gruppen) Es stehen 5 Stühle auf dem Gang, darauf sitzen 5 Schüler*innen. Eine*r davon liest langsam das Gedicht vor (siehe Materialien S. 7), alle befolgen die Anweisungen, auch der*die Lesende.

Zahlen-Szenen Inhalte selbst gemacht (in 4er – 5er Gruppen) Jedes Kind kennt Geschichten mit Zahlen. In den Gruppen erzählt jede*r eine persönliche Zahlengeschichte. Dann überlegt die Gruppe, welche sie nachstellen möchte. Der*die Erzähler*in wiederholt die Geschichte möglichst langsam, die anderen überlegen sich dazu eine Bewegung, die in einem Standbild endet. Nach der Probenzeit in kleinen Gruppen, präsentieren alle ihre Ergebnisse der ganzen Klasse. Tipp Am leichtesten lässt sich die Aufgabe an einer Beispielgeschichte erklären. Mein Beispiel: Ich konnte mir immer Telefonnummern sehr gut merken. Wenn meine Eltern bei Verwandten anrufen wollten, durfte ich immer die Nummern eintippen, während sie schon den Hörer in der Hand hielten.