6
Einleitung Seit Jahrzehnten nimmt vonseiten der Patienten der Wunsch nach ästhetischen Veränderungen des Lächelns zu. Mit Änderungen von Form, Farbe, Größe und Positionierung der Zähne auf der Grundlage fazialer Parameter wird ein harmo- nischeres und gesünderes Lächeln durch eine multidiszi- plinäre Behandlung erreicht. Mit der wissenschaftlichen Weiterentwicklung sowie Fortschritten bei den Materialien und Anwendungstechniken sind heutzutage weniger inva- sive Vorgehensweisen, die solche Änderungen erzielen, realisierbar. Eine dieser Behandlungstechniken sind die Keramikveneers (Belser et al., 1997; Radz, 2011; Rotoli et al., 2013). Die Anfertigung der Veneers beginnt mit einer mini- malen Präparation des Zahnes, sodass einerseits möglichst viel gesunde Zahnhartsubstanz erhalten bleibt, anderer- seits aber Formänderungen des Zahnes und auch kleine Farbänderungen ermöglicht werden. Dieses neue Konzept wurde unter dem Begriff „minimalinvasive Zahnheilkunde“ eingeführt (Radz, 2011). Das am häufigsten verwendete Material zur Herstellung der Keramikveneers ist Keramik auf der Basis von Lithium- disilikat, welches aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gute mechanische Eigenschaften und durch Nachahmung zahneigener Charakteristika gute optische Eigenschaften aufweist und biokompatibel zu den Geweben in der Nachbarschaft des Zahnes ist (CHEN et al., 2018; Palla et al., 2018; Zhi et al., 2016). Blöcke auf Composite-Basis werden ebenfalls zur Herstellung indirekter Restaurationen mithilfe der CAD / CAM-Technik verwendet. Bei ihrer Herstellung werden sie zur Polimerisation Wärme und Druck ausgesetzt und erhalten auf diese Weise überlegene mechanische Eigenschaften, wenn man sie mit direkt gelegten Compositefüllungen ver- gleicht (Mainjot et al., 2016). Die CAD / CAM-Blöcke auf Compositebasis sind, was Elastizitätsmodul und Festigkeit betrifft, der Zahnsubstanz, also Schmelz und Dentin, ähn- lich. Diese Eigenschaften können über den Anteil, den die Harzmatrix an der Zusammensetzung der Blöcke ausmacht, kontrolliert werden. Darüber hinaus weist dieses Material im Vergleich zu Keramik eine größere Resistenz gegen Ermüdung auf (Alamoush et al., 2018; Magne et al., 2010) und solche Eigenschaften machen dieses Material zu einer hervorragenden Wahl für haltbare indirekte Restaurationen. Grandio blocs (VOCO GmbH, Cuxhaven, Germany) ist ein Beispiel für einen Hybrid-Keramik-Block für CAD / CAM- Systeme – er ist ein Nanokeramisches Hybrid-Material, der 80 % anorganische Füllstoffe in einer Polymermatrix enthält. Die Kunststoffsysteme für CAD / CAM sind indiziert für die indirekte Herstellung definitiver Einzelzahnrestaurationen wie Inlays, Onlays, Vollkronen und Veneers. Neben den mechanischen Vorteilen bringen die Kunststoffblöcke mit der Möglichkeit des Einfärbens direkt nach dem Fräsvorgang, ohne dass eine zusätzliche Kristallisation wie bei den Keramikblöcken notwendig wäre, auch einen Vorteil für die Herstellungstechnik (Allen et al.). Ein weiterer interessanter Faktor, der bei der Verwendung dieser Blöcke Beachtung finden sollte, ist der, dass im Vergleich zu Keramiken die Ränder der Restauration keine Mikrorisse aufweisen und sich gleichmäßiger darstellen (Tsitrou et al., 2007). Die auf Compositebasis hergestellten Restaurationen können bei Bedarf leichter intraoral repariert werden, wobei notwendigerweise der Bereich angefrischt, die Restauration hiernach silanisiert, ein Adhäsivsystem appliziert und mit Composite direkt repariert wird (Tsitrou et al., 2010). Dieser klinische Fall soll also die Möglichkeit der Anwendung der CAD / CAM-Technik mit Compositeblöcken zur indirek- ten Versorgung von Frontzähnen aufzeigen. Ästhetische Frontzahnversorgung mit Grandio blocs Prof. Dr. João Mauricio Ferraz da Silva und Danilo de Souza Andrade, Universität São Paulo, São José dos Campos, Brasilien ANWENDERBERICHT

Ästhetische Frontzahnversorgung mit Grandio blocs...Änderungen von Form, Farbe, Größe und Positionierung der ... einer gleichmäßigen Zahnfarbe, und zur Neugestaltung der Zahnform

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • Einleitung

    Seit Jahrzehnten nimmt vonseiten der Patienten der Wunsch

    nach ästhetischen Veränderungen des Lächelns zu. Mit

    Änderungen von Form, Farbe, Größe und Positionierung der

    Zähne auf der Grundlage fazialer Parameter wird ein harmo-

    nischeres und gesünderes Lächeln durch eine multidiszi-

    plinäre Behandlung erreicht. Mit der wissenschaftlichen

    Weiterentwicklung sowie Fortschritten bei den Materialien

    und Anwendungstechniken sind heutzutage weniger inva-

    sive Vorgehensweisen, die solche Änderungen erzielen,

    realisierbar. Eine dieser Behandlungstechniken sind die

    Keramikveneers (Belser et al., 1997; Radz, 2011; Rotoli

    et al., 2013).

    Die Anfertigung der Veneers beginnt mit einer mini-

    malen Präparation des Zahnes, sodass einerseits möglichst

    viel gesunde Zahnhartsubstanz erhalten bleibt, anderer-

    seits aber Formänderungen des Zahnes und auch kleine

    Farbänderungen ermöglicht werden. Dieses neue Konzept

    wurde unter dem Begriff „minimalinvasive Zahnheilkunde“

    eingeführt (Radz, 2011).

    Das am häufigsten verwendete Material zur Herstellung der

    Keramikveneers ist Keramik auf der Basis von Lithium-

    disilikat, welches aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit

    gute mechanische Eigenschaften und durch Nachahmung

    zahneigener Charakteristika gute optische Eigenschaften

    aufweist und biokompatibel zu den Geweben in der

    Nachbarschaft des Zahnes ist (CHEN et al., 2018; Palla et

    al., 2018; Zhi et al., 2016).

    Blöcke auf Composite-Basis werden ebenfalls zur

    Herstellung indirekter Restaurationen mithilfe der CAD /

    CAM-Technik verwendet. Bei ihrer Herstellung werden sie

    zur Polimerisation Wärme und Druck ausgesetzt und erhalten

    auf diese Weise überlegene mechanische Eigenschaften,

    wenn man sie mit direkt gelegten Compositefüllungen ver-

    gleicht (Mainjot et al., 2016). Die CAD / CAM-Blöcke auf

    Compositebasis sind, was Elastizitätsmodul und Festigkeit

    betrifft, der Zahnsubstanz, also Schmelz und Dentin, ähn-

    lich. Diese Eigenschaften können über den Anteil, den die

    Harzmatrix an der Zusammensetzung der Blöcke ausmacht,

    kontrolliert werden. Darüber hinaus weist dieses Material

    im Vergleich zu Keramik eine größere Resistenz gegen

    Ermüdung auf (Alamoush et al., 2018; Magne et al., 2010)

    und solche Eigenschaften machen dieses Material zu einer

    hervorragenden Wahl für haltbare indirekte Restaurationen.

    Grandio blocs (VOCO GmbH, Cuxhaven, Germany) ist ein

    Beispiel für einen Hybrid-Keramik-Block für CAD / CAM-

    Systeme – er ist ein Nanokeramisches Hybrid-Material, der

    80 % anorganische Füllstoffe in einer Polymermatrix enthält.

    Die Kunststoffsysteme für CAD / CAM sind indiziert für die

    indirekte Herstellung definitiver Einzelzahnrestaurationen

    wie Inlays, Onlays, Vollkronen und Veneers.

    Neben den mechanischen Vorteilen bringen die

    Kunststoffblöcke mit der Möglichkeit des Einfärbens

    direkt nach dem Fräsvorgang, ohne dass eine zusätzliche

    Kristallisation wie bei den Keramikblöcken notwendig wäre,

    auch einen Vorteil für die Herstellungstechnik (Allen et al.).

    Ein weiterer interessanter Faktor, der bei der Verwendung

    dieser Blöcke Beachtung finden sollte, ist der, dass im

    Vergleich zu Keramiken die Ränder der Restauration keine

    Mikrorisse aufweisen und sich gleichmäßiger darstellen

    (Tsitrou et al., 2007). Die auf Compositebasis hergestellten

    Restaurationen können bei Bedarf leichter intraoral repariert

    werden, wobei notwendigerweise der Bereich angefrischt,

    die Restauration hiernach silanisiert, ein Adhäsivsystem

    appliziert und mit Composite direkt repariert wird (Tsitrou

    et al., 2010).

    Dieser klinische Fall soll also die Möglichkeit der Anwendung

    der CAD / CAM-Technik mit Compositeblöcken zur indirek-

    ten Versorgung von Frontzähnen aufzeigen.

    Ästhetische Frontzahnversorgung mit Grandio blocsProf. Dr. João Mauricio Ferraz da Silva und Danilo de Souza Andrade, Universität São Paulo, São José dos Campos, Brasilien

    ANWENDERBERICHT

  • Fallbericht

    Ein 50-jähriger Patient erschien in der Klinik des univer-

    sitären Projektes „Construindo Sorrisos Confiantes“ (in etwa

    „Selbstbewusstes Lächeln ermöglichen“) der Abteilung

    für Zahnmedizinische Materialien und Prothetik des

    Instituts für Wissenschaft und Technologie der Universität

    des Bundeslandes São Paulo in São José dos Campos,

    Brasilien. Er war mit seinem Lächeln unzufrieden, denn

    ihm gefielen weder die lückige Stellung noch die Farbe

    seiner Zähne. In der ersten Sitzung wurde die Anamnese

    erhoben, eine klinische Untersuchung vorgenommen und

    Fotos für die Diagnose und spätere Planung aufgenommen

    (Abb. 1, Abb. 2).

    Durch die Untersuchungen wurde festgestellt,

    dass der Patient einen guten allgemeinen und guten

    Mundgesundheitszustand aufwies ohne systemische

    Erkrankungen, die die zahnmedizinischen Maßnahmen

    beeinflussen und/oder beeinträchtigen könnten.

    Zu Behandlungsbeginn wurden die extraoralen Fotos –

    bestehend aus frontaler Gesichtsaufnahme mit Lippenhalter

    und forciertem Lächeln, 45º von der Seite, Foto in 12-Uhr-

    Position – und die intraoralen Fotos – Nahaufnahme des

    Lächelns, maximale Interkuspidation mit Lippenhaltern

    und der Oberkieferzähne mit schwarzem Hintergrund – auf-

    genommen (Abb. 3). Danach erfolgte unter Zugrundelegung

    des Hauptproblems und im Hinblick auf seine Lösung

    die digitale Planung des Lächelns 2D (DPL) mithilfe der

    Diagnosefotos. Der Aufbau des idealen Lächelns wurde

    auf der Basis der fazialen Aspekte des Patienten und

    der Funktion des stomatognathen Systems kreiert. Die

    für die Planung des Lächelns verwendeten Parameter

    waren die Lachkurve und die Position der Lippen, der

    Gingivazenit, Zahnproportionen, das Gesichtsformat und

    die Größenzunahme gemäß den Prinzipien der RED-

    Korrelationen (Stanley et al., 2018). Nach Festlegung des

    endgültigen Aufbaus des Lächelns in einer 2D-Planung

    wurden die Daten zusammen mit den Modellen des

    Patienten an das Prothetiklabor geschickt, um ein dia-

    gnostisches Wax-up für den Patienten anfertigen zu lassen.

    Unter Verwendung des Modells mit dem diagnostischen

    Wax-up wurde ein Silikonschlüssel angefertigt, der diese

    vorgeschlagene neue Zahnanatomie wiedergibt und die

    Herstellung eines Mock-ups auf den Zähnen des Patienten

    ermöglicht, ohne dass irgendeine Zahnpräparation

    vorgenommen werden müsste, lediglich mit dem Ziel, die

    dem Patienten vorgeschlagene ästhetische Versorgung

    zu simulieren. Mithilfe dieser Simulation analysiert der

    Behandler für den entsprechenden Fall die Ästhetik und

    Funktion und befürwortet die Planung oder lehnt sie ab.

    Darüber hinaus ist die Einprobe des Mock-ups hervorra-

    ANWENDERBERICHT

    Abb. 1: Gesichtsfoto zu Beginn und nach Behandlungsabschluss

    Abb. 2: Foto des Lächelns zu Beginn und nach Behandlungsabschluss

    Abb. 3: Digitale Planung des Lächelns

  • gend dazu geeignet, dass der Patient sich selbst ein Bild

    von der vorgeschlagenen ästhetischen Versorgung macht

    und so mehr Vertrauen in die bevorstehende Behandlung

    gewinnt. Zur Herstellung des Mock-ups wird Bis-Acryl-

    Kunststoff verwendet, zu dessen Materialeigenschaften

    gehört, dass er bei seiner Polimerisationsreaktion Wärme in

    nur geringer Menge abgibt, er außerdem gut die Zahnform

    abbildet, die mit dem Silikonschlüssel kopiert wurde, und

    eine zahnähnliche Farbe hat. Zur Anwendung kam der

    Bis-Acryl-Kunststoff Structur 2 (VOCO GmbH). Er wurde

    in den Silikonschlüssel eingebracht, wobei sich die Spitze

    der Mischkanüle immer in der Tiefe des Schlüssels befand,

    um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Nach dem Befüllen

    wurde der Schlüssel in den Mund eingesetzt, wobei

    die Überschüsse in der Anfangsphase der Polimerisation

    entfernt wurden und danach das vollständige Aushärten

    abgewartet wurde. Nach erfolgter Polimerisation wurde

    der Silikonschlüssel aus dem Mund genommen und die

    Oberfläche des fertigen Mock-ups mit einer alkohol-

    getränkten Gaze abgewischt, um verbliebenes Monomer zu

    entfernen (Abb. 4).

    Nachdem die abgeschlossene Planung Zustimmung

    bei Patient und Behandler gefunden hatte, wurde dem

    Patienten ein Behandlungsplan zum Erreichen des in dieser

    ersten Phase beschriebenen Behandlungsziels vorgelegt.

    Als Behandlung wurden dem Patienten vorgeschlagen:

    die Durchführung einer Zahnaufhellung zum Erreichen

    einer gleichmäßigen Zahnfarbe, und zur Neugestaltung der

    Zahnform die Anfertigung von Veneers aus Hybridblöcken

    (Grandio blocs – VOCO GmbH) für sechs Zähne, von 13

    bis 23.

    Für die Präparation der Zähne wurde als Referenz die

    Technik nach Kern e Ahlers, 2015 angewandt, bei der

    das Mock-up als Orientierung für den Substanzabtrag

    dient. Unter Verwendung eines Schleifkörpers 4141 (KG

    Sorensen, Cotia, Brasilien), dessen Besonderheit in dia-

    mantierten Ringen besteht, wurden Orientierungsrillen

    auf der Vestibularfläche des jeweiligen Zahnes unter

    Beachtung der unterschiedlichen Neigung des Zahnes

    in jedem Drittel angelegt und dieser Substanzabtrag

    von rund 0,5 mm Stärke wurde von mesial bis distal

    vorgenommen. Anschließend wurde mit dem extrafeinen

    Diamantschleifkörper 3145FF durch einen zweiten

    Substanzabtrag die jeweilige Vestibularfläche bis zum

    Verschwinden der im ersten Schritt angelegten Rillen

    eingeebnet. Die Präparation wurde mit einem extrafei-

    nen Diamantschleifkörper 3203FF abgeschlossen, wobei

    der zervikale und approximale Präparationsrand angelegt

    wurde, um einen besseren Randschluss des jeweiligen

    Veneers zu erzielen und die genaue Größe des Veneers

    festzulegen (Abb. 5).

    Die Abformung wurde nach der Präparation in der selben

    Sitzung genommen und dazu wurde zur vorausgehenden

    Gingivaretraktion ein einziger Faden der Stärke #000

    (Ultrapack – Ultradent Products Inc., South Jordan,

    USA) gelegt. Der leicht mit einer hämostatischen Lösung

    getränkte Faden wurde in den Gingivasulkus eingelegt.

    Die Abformung wurde zweizeitig mit einem additionsver-

    netzenden Silikon (Virtual – Ivoclar Vivadent AG, Schaan,

    Liechtenstein) durchgeführt. Die DSD-Planung und das

    Modell wurden zur Orientierung und zur Herstellung der

    Restaurationen an das Labor geschickt.

    ANWENDERBERICHT

    Abb. 4: Mock-up

    Abb. 5: Präparation auf dem Mock-up

  • Zur Eingliederung der Restaurationen wurde vorab eine

    trockene Einprobe im Mund vorgenommen, um den

    Randschluss und den endgültigen Sitz der Veneers zu

    beurteilen und notwendigenfalls approximale Korrekturen

    vorzunehmen (Abb. 6). Die Innenflächen der Veneers

    wurden nach Herstellerangaben folgendermaßen vorberei-

    tet: Abstrahlen mit Aluminiumoxid (25 bis 50 μm),

    anschließend wurden die Arbeiten 5 Minuten lang im

    Ultraschallbad gereinigt. Danach wurde die Oberfläche mit

    dem Haftvermittler Ceramic Bond (VOCO GmbH) behandelt

    (Abb. 7): Mithilfe eines Applikationspinsels wurde dieser

    auf die Innenflächen der Veneers aufgetragen, die nach

    60 Sekunden Einwirkzeit mit einem kurzem Luftstrahl ge-

    trocknet wurden. Die Vorbehandlung der Zähne erfolgte mit

    37%-iger Phosphorsäure für 30 Sekunden, da die Zähne

    ausschließlich im Schmelz präpariert wurden, dann aus-

    giebiges Spülen mit Luft- / Wasserspray und Trocknen mit

    Luftspray. Das Adhäsiv Futurabond U (VOCO GmbH) wurde

    auf die Zahnoberfläche aufgetragen und 20 Sekunden ein-

    massiert, gefolgt von einer Entfernung des Überschusses

    mit einem feinen Sauger und leichtem Luftstrom (Abb. 8).

    Das Lösungsmittel wurde mit sanftem Luftstrom verblasen

    und das Adhäsiv lichtgehärtet.

    Nach der Vorbereitung der Veneers und der Zähne war der

    nächste Schritt das definitive Einsetzen mit Kunststoff.

    Es wurde das dualhärtende Befestigungssystem auf

    Composite-Basis Bifix QM (VOCO GmbH) verwendet, wel-

    ches auf die Innenfläche der Veneers aufgetragen wurde,

    die Veneers wurden in ihre endgültige Position gebracht

    und auf Austreten überschüssigen Materials geachtet.

    Nach Entfernen des ausgetretenen Überschusses mithilfe

    eines Pinsels wurde fünf Sekunden lang fotopolimerisiert,

    um die Veneers zu stabilisieren. Mit den so fixierten

    Restaurationen wurde dazu übergegangen, die Überschüsse

    approximal mit Zahnseide und zervikal mit einem Skalpell

    Nr. 11 zu entfernen (Abb. 9).

    Danach erfolgte die abschließende Lichtpolimerisation für

    40 Sekunden auf jeder Seite der Veneers. Nach Abschluss

    der Polimerisation wurden verbliebene Überschüsse mithilfe

    einer Parodontalkürette und einer Approximalsäge entfernt.

    Anschließend wurde die Okklusion gemäß den Markierungen

    ANWENDERBERICHT

    Abb. 6: Trockene Einprobe

    Abb. 9: Entfernung des überschüssigen Befestigungsmaterials Bifix

    Abb. 7: Auftragen von Ceramic Bond auf die Veneers

    Abb. 8: Vorbereitung der Zähne: 37%-ige Phosphorsäure für 30 Sek., Auftragen von Futurabond U und Einmassieren für 20 Sekunden.

  • durch Okklusionsfolie (Accufilm - Parkell Inc., Edgewood,

    USA) auf Folienhalter nach den Kriterien einer optimalen

    Okklusion mit beidseitigen und gleichzeitigen Kontakten

    sowie klar definierten Führungsflächen eingeschliffen. Nach

    dem Einschleifen wurden die Veneers fertig ausgearbei-

    tet und poliert unter Verwendung von Diamantpolierern

    Diamanto (VOCO GmbH) und erhielten dadurch ihre endgül-

    tige glatte und glänzende Oberfläche (Abb. 10).

    Der Patient wurde über wichtige Aspekte der Pflege und

    Kontrolle der Versorgung aufgeklärt und nach Vergabe eines

    ersten Kontrolltermins in 48 Stunden entlassen. Nach

    zwei Kontrollsitzungen, in denen der Randschluss, mög-

    liche Überschüsse, Okklusionskontakte und Mundhygiene

    bewertet wurden und nichts zu beanstanden war, wurde

    der Patient über die Bedeutung anhaltender Mundhygiene

    und die Notwendigkeit von halbjährlichen Kontrollen der

    Versorgung aufgeklärt und endgültig entlassen (Abb. 11).

    Fazit

    An dem dargestellten Fall wurde deutlich, das die CAD /

    CAM-Technik bereits klinische Realität ist und in Kürze die

    Herstellung indirekter Restaurationen ausschließlich über

    sie erfolgen wird. Außerdem sollten wir die Verwendung

    von Alternativen zu den keramischen Materialien, die be-

    reits umfassenden Einzug in die Literatur gehalten haben,

    in unsere Überlegungen für ästhetische Versorgungen

    im Frontzahnbereich einbeziehen. Das beschriebene

    Hybridmaterial hat sich hier mit guten ästhetischen

    und mechanischen Eigenschaften gezeigt, wobei für die

    Beobachtung der Langlebigkeit des Materials weitere kli-

    nische Fälle nötig sind.

    Literatur

    [1] Alamoush RA, Silikas N, Salim NA, Al-Nasrawi S,

    Satterthwaite JD. Effect of the Composition of CAD/CAM

    Composite Blocks on Mechanical Properties. Biomed Res

    Int. 2018;2018. doi: 10.1155/2018/4893143.

    [2] Allen KL, Schenkel AB, Estafan D. An overview of the

    CEREC 3D CAD/CAM system. Gen Dent. ;52 (3):234–5.

    PMID: 15206254.

    [3] Belser UC, Magne P, Magne M. Ceramic laminate veneers:

    continuous evolution of indications. J Esthet Dent.

    1997;9(4):197–207. PMID: 9468884.

    [4] CHEN X, ZHANG Y, ZHOU J, CHEN C, ZHU Z, LI LEI.

    Effect of different surface treatments and retainer designs

    on the retention of posterior Pd-Ag porcelain-fused-to-

    metal resin-bonded fixed partial dentures. Exp Ther Med.

    2018;15(2):2006–14. doi: 10.3892/etm.2017.5630.

    [5] Kern M, Ahlers MO. Controlling the depth of ceramic veneer

    preparations by using a color marker in the depth grooves.

    J Prosthet Dent. 2015;114(6):862–4. doi: 10.1016/j.pros-

    dent.2015.06.010.

    [6] Magne P, Schlichting LH, Maia HP, Baratieri LN. In

    vitro fatigue resistance of CAD/CAM composite resin

    and ceramic posterior occlusal veneers. J Prosthet

    Dent. 2010;104(3):149–57. doi: 10.1016/S0022-

    3913(10)60111-4.

    [7] Mainjot AK, Dupont NM, Oudkerk JC, Dewael TY, Sadoun

    MJ. From Artisanal to CAD-CAM Blocks. J Dent Res.

    2016;95(5):487–95. doi: 10.1177/0022034516634286.

    PMID: 26933136.

    ANWENDERBERICHT

    Abb. 11.: Die Arbeiten auf dem Modell und fertig eingesetzt im Mund

    Abb. 10: Entfernung von Überschüssen mit Skalpell und Politur mit den Polierern Diamanto

  • [8] Palla E-S, Kontonasaki E, Kantiranis N, Papadopoulou

    L, Zorba T, Paraskevopoulos KM, et al. Color stability of

    lithium disilicate ceramics after aging and immersion in

    common beverages. J Prosthet Dent. 2018;119(4):632–42.

    doi: 10.1016/j.prosdent.2017.04.031.

    [9] Radz GM. Minimum Thickness Anterior Porcelain

    Restorations. Dent Clin North Am. 2011;55(2):353–70.

    doi: 10.1016/j.cden.2011.01.006. PMID: 21473998.

    [10] Rotoli B, Lima D, Pini N, Aguiar F, Pereira G, Paulillo L.

    Porcelain Veneers as an Alternative for Esthetic Treatment:

    Clinical Report. Oper Dent. 2013;38(5):459–66. doi:

    10.2341/12-382-T. PMID: 23550911.

    [11] Stanley M, Paz AG, Miguel I, Coachman C. Fully digital

    workflow, integrating dental scan, smile design and CAD-

    CAM: case report. BMC Oral Health. 2018;18(1):134. doi:

    10.1186/s12903-018-0597-0. PMID: 30086753.

    [12] Tsitrou EA, Helvatjoglu-Antoniades M, van Noort R. A

    preliminary evaluation of the structural integrity and

    fracture mode of minimally prepared resin bonded CAD/

    CAM crowns. J Dent. 2010;38(1):16–22. doi: 10.1016/j.

    jdent.2009.07.003. PMID: 19683378.

    [13] Tsitrou EA, Northeast SE, van Noort R. Brittleness index

    of machinable dental materials and its relation to the mar-

    ginal chipping factor. J Dent. 2007;35(12):897–902. doi:

    10.1016/j.jdent.2007.07.002. PMID: 17977638

    ANWENDERBERICHT