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Stile der Selbstdarstellung
Nicht Jeder möchte in gleicher Weise „seinen Stil in Anspruch“ nehmen, nicht
jeder seinen Stil sorgsam pflegen oder zur Grundlage seiner Urteile über sich
selbst oder andere machen. Es scheinen insbesondere Menschen zu sein, die eine
hohe Tendenz zur „öffentliche Selbstaufmerksamkeit“ haben (davon später), die
ganz besonderen Wert auf Stil und Stilfragen legen, während Menschen, die da-
zu neigen, in allen möglichen Situationen stets und in erster Linie sich selbst in
den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit zu stellen, mit „Stil“, Stilpflege und der-
gleichen weniger anzufangen wissen.
Während bei Menschen mit hoher öffentlicher Selbstaufmerksamkeit das Stil-
schema ein zentrales Moment des Selbstkonzeptes darstellt, gilt dies nicht für
den Fall einer habitualisierten privaten Selbstaufmerksamkeit. Menschen neigen
nun mal in unterschiedlicher Weise und Intensität, sich gegenüber anderen Men-
schen darzustellen – mit oder ohne Rekurs auf den eigenen Stil.
Wenn wir von Selbstdarstellung im Medium des eigenen Stils sprechen, sind
damit in diesem Kontext Selbstdarstellungen angesprochen, die sich bestimmter,
symbolbesetzter Dinge, Objekte und Handlungen bedienen, um sich „ins rechte
Licht zu rücken“. Diese im engeren Sinne stilistische Selbstdarstellung ist je-
doch in aller Regel eingebettet in übergreifende Gewohnheiten und Strategien
der Selbstdarstellung, von denen im folgenden einige näher erörtert werden sol-
len.
Die Art der gewohnten Selbstdarstellung – die bevorzugte Selbstdarstellungs-
strategie – wird, so kann angenommen werden, die Wahl, Ausbildung, Pflege
und Nutzung des eigenen „Stils“ nicht unbeeinflusst lassen – im Gegenteil:
Wenn wir von einer Person wissen, welche Selbstdarstellungsstrategie diese im
Allgemeinen bevorzugt, dann können wir auch konkrete Vorstellungen über de-
ren Stil gewinnen, mit dem sie sich umhüllt und zeigt.
Beginnen wir mit der Erörterung einer nahezu klassischen Unterscheidung zwi-
schen zwei verschiedenen Selbstdarstellungsstilen, die in der Sozialpsychologie
unter dem Stichwort „impression management“ bekannt sind.
Die unter diesem Label verhandelten Selbstdarstellungsstrategien zielen
darauf ab, uns als den Menschen zu präsentieren, der wir sind oder von dem wir
wollen, dass andere Menschen glauben, dass wir so sind. In den verschiedensten
sozialen Situationen bemühen wir uns dann, aus der Fülle unserer Selbstkon-
zeptmöglichkeiten bestimmte Komponenten zu akzentuieren, so dass wir mit der
Darstellung dieses – situationsangepassten – Selbstkonzeptes am besten unsere
Ziele und Bedürfnisse erreichen und befriedigen können, wie wir meinen.
Die Konzepte der Selbstdarstellung oder des impression management wurden
von Erving Goffman (1955) in die Sozialwissenschaften eingeführt. Seine Theo-
rie der sozialen Interaktion gründete sich auf einem dramaturgischen Modell,
welches das Theater als eine zentrale Metapher des sozialen Lebens sieht. Auf
der Bühne präsentiert ein Schauspieler dem anderen bestimmte Selbstaspekte
(oder seine Rolle). Goffman meint, dass wir genau dasselbe auch in unserem
Alltagsleben veranstalten. Auf der Bühne des Lebens präsentieren wir den ande-
ren Menschen aktiv eine bestimmte „Selbstrolle“, einen bestimmten Ausschnitt
aus unserem Bild von uns selbst, um in den Augen derjenigen, an die wir unsere
Botschaft richten, einen bestimmten Eindruck zu erwecken oder zu erhalten.
Das kann so weit gehen, dass wir alle Hebel in Bewegung setzen, um einen be-
stimmten Eindruck auch tatsächlich zu forcieren oder bei anderen nahezulegen.
In Japan ist man zum Beispiel sehr besorgt darum, dass auch die „richtigen“
Gäste in einer Mindestzahl auf dem Hochzeitsfest erscheinen und eine sozial
ziemlich festgelegte Anzahl Trauernder an einer Beerdigung teilnehmen. Wenn
dann - aus welchen Gründen auch immer – die passenden Gäste einfach nicht
kommen wollen oder können und die passende Anzahl von Trauergästen nicht
zusammenkommt, dann begibt man sich in eine Agentur, die für ein stattliches
Sümmchen die Gäste- und Trauerliste komplettiert – alles nur, um nur keinen
falschen, „peinlichen“ Eindruck im Blick der anderen zu installieren. (Argyle et
al.)
Menschen unterscheiden sich offensichtlich darin, welche Formen und
Strategien eines impression managements, einer gezielten Selbstdarstellungs-
strategie, sie bevorzugen. Eine der bekanntesten Taxonomien des Selbstdarstel-
lungsverhaltens stammt von Tedeschi, Lindskold& Rosenfeld (1985). Zunächst
kann man zwischen lang- und kurzfristig angelegten Strategien unterscheiden.
Man ändert sein Äußeres durch eine Gesichtsoperation oder man schminkt sich
für einen bestimmten Auftritt. Daneben unterscheidet man zwischen Durchset-
zungs- (assertiven) und defensiven Auftretensweisen. Bei ersterer steht das Ziel
im Vordergrund, sich durch seinen Auftritt bei anderen Vorteile zu verschaffen,
wobei dies mit einem bestimmten Risiko behaftet sein kann, etwa negativ aufzu-
fallen, weil man allzu deutlich seine verborgenen Ziele hat durchscheinen lassen
oder als Angeber entlarvt wird, etc.etc.
Bei defensiven oder protektiven Selbstdarstellungsstrategien steht dagegen im
Vordergrund, Misserfolge zu vermeiden und sein eigenes Selbstwertgefühl und
seine Identität zu schützen. Hier liegt die Gefahr darin, dass man sich so unauf-
fällig präsentiert, dass man erst gar nicht bemerkt wird.
Außerdem ist immer wieder untersucht worden, mit welchen Techniken
Menschen vorgehen, wenn sie einen bestimmten Eindruck bei anderen erwecken
möchten.
Ganz grob werden folgende Techniken oder Vorgehensweisen zur Eindrucks-
steuerung unterschieden:
Direkte oder indirekte Methode:
Direkte Selbstdarstellung bedeutet zum Beispiel, dass man auf die eigenen Vor-
züge aufmerksam macht. Man lässt auf einer Party intelligente Bemerkungen
fallen, ist witzig und höchst amüsant, tanzt hervorragend, redet charmant mit Je-
dermann und Jederfrau und so weiter. Eine derartige direkte Strategie kann,
muss aber keineswegs gut bei anderen ankommen, sie kann auch – und vor al-
lem bei Schüchternen, die es auf jeder Party gibt – leicht als Prahlerei missver-
standen und damit negativ bewertet werden. Die avisierten Ziele – als besonders
intelligente und sozial kompetente Person aufzufallen – können so konterkariert
werden. Indirekte Strategien dagegen sind da subtiler und schwerer zu durch-
schauen. Hier hat sich bewährt, nicht auf eigene Vorzüge zu verweisen, sondern
auf die unglaublich interessanten, gut aussehenden, intelligenten und erfolgrei-
chen Freundinnen und Freunde, zu denen man innige Beziehungen unterhält.
Kompetitive und assoziative Methoden
Viele bemühen sich auch, das eigene Selbstwertgefühl aufzuwerten, indem man
andere abwertet „Ich muss schon sagen, meine Freundin kann manchmal ziem-
lich dummes Zeug quatschen“- dies als Beispiel einer kompetitiven Technik der
Selbstdarstellung, oder indem man – ganz im Gegenteil – andere (und damit in-
direkt sich selbst) lobt und aufwertet („Ich kann Dir gar nicht sagen, wie toll
meine Freundin sich anzieht, und das alles für wenig Geld“ – dies als Beispiel
einer sogenannten assoziativen Technik der Selbstdarstellung.
Beide Methoden – sowohl die kompetitive als auch die assoziative – ber-
gen Risiken, die man kennen sollte, wenn man über Techniken der gezielten
Selbstdarstellung grübelt. Einen Gegner oder Konkurrenten öffentlich anzugrei-
fen, um sich auf diesem Wege als der Bessere darzustellen, kann eine Möglich-
keit sein, selbst – in Relation zum Gegner – positiv wahrgenommen und bewer-
tet zu werden. Es kann aber auch dazu führen, als ungerecht, unfair, aggressiv
oder arrogant bewertet zu werden und damit als unsympathisch. Diese Gefahr ist
besonders hoch bei direkten Angriffen „Der Kollege HE ist ein komplettes
Nichts, ein Hochstapler und sollte am besten zu Hause bleiben!“ Versteckte oder
indirekte Abwertungen mögen da schon mal erfolgreicher sein („An seiner Stel-
le würde ich mich in der Öffentlichkeit, wenn es um Wissenschaft geht, doch
stärker zurückhalten“.
Assertive Methoden und Techniken
Wie bereits erwähnt, ist es das Ziel assertiver Strategien, über positive Selbst-
darstellung das Publikum so zu beeindrucken, dass die eigene soziale Macht
vergrößert wird und eigene Interessen und Wünsche vom Publikum erfüllt wer-
den. Zur Annäherung an diese Ziele steht eine Fülle von Techniken und Metho-
den zur Verfügung. So die Technik des Einschmeichelns („Ich finde, dass Du
einen wunderbaren Stil hast, um den Dich jeder nur beneiden kann“) oder eine
Kommunikation der Selbsterhöhung („Bei aller Bescheidenheit, die mir zu ei-
gen ist, wie man weiß, darf ich doch darauf hinweisen, dass man mir noch nie
einen Geschmacksirrtum oder gar eine Stillosigkeit nachgesagt hat, meine Lie-
be.“).
Auch den anderen nach dem Munde reden, ihn einzuschmeicheln, wenns denn
sein muss, kann unter Umständen ein probates Mittel sein, den intendierten Ein-
druck auf andere zu machen und diese zu einem gewünschten Verhalten zu ver-
anlassen. („Wie Du das wieder hingekriegt hast! Das macht Dir keiner nach!
Von Dir kann ich noch viel lernen, Wolfgang!“) .
Manches Mal mag es jedoch günstiger sein, sich selbst als arm und hilflos dar-
zustellen, um auf diesem indirekten Weg die Menschen zu veranlassen, genau
das zu tun, was man sich von ihnen wünscht. („ Im Gegensatz zu Dir weiß ich
überhaupt nicht, was mir steht. Du mußt mir einfach helfen, das richtige Outfit
für mich zu finden!“).
Wenn das Alles nichts hilft, dann versuchen es manche mit der Methode der
Einschüchterung. Sie stellen sich als große Nummer mit wichtigen Freunden
im Hintergrund dar, dem man nicht beikommen kann und mit dem zu verglei-
chen einer Gotteslästerung gleichkäme.
Auch ein ordentliches, geschickt vorgetragenes Selbstlob kann Wunder wirken,
wenn man sozialpsychologischen Befunden Glauben schenken darf. Wenn dies
noch ergänzt wird durch den Hinweis, man sei Mitglied der Gruppe soundso,
die dafür bekannt ist, dass sich dort die Meister ihres Faches versammeln, und
wenn man gleichzeitig sich überdeutlich von einer geächteten Gruppe distan-
ziert („Mit diesem Gesocks habe ich Gottseidank nichts, aber auch gar nichts zu
tun!“) bei gleichzeitigem dezenten Verweis auf die eigene moralische Integri-
tät („Mein Gewissen verbietet mir jede Form er Ausnutzung und Instrumentali-
sierung anderer Menschen für meine eigenen Zwecke“), dann können Sie eini-
germaßen darauf vertrauen, dass es Ihnen gelingen wird, genau die Botschaft zu
vermitteln, die Sie intendiert haben:
Sympathisch und kompetent zu wirken, dem oder den anderen überlegen zu sein
und über diesem Pfad die Leute dazu veranlassen, genau das zu tun, was Sie sich
von diesen anderen erwarten.
Die vier Seiten einer Botschaft können auch über den Gebrauch assertiver Tech-
niken an die Frau oder an den Mann gebracht werden.
Soll die Botschaft von Dauer sein, dann empfehlen sich weitere Techniken und
Methoden der Selbstdarstellung:
Eine in meinen Kreisen besonders beliebte Methode der assertiven Selbstdarstel-
lung ist die Selbstpräsentierung als Experte, der sich gern zur Verfügung stellt,
wenn man nach ihm verlangt. Schließlich gibt es keinen, der über so viel Wissen
und Erfahrung verfügt im Bereich XYZ wie er, der sein Wissen und seine Erfah-
rungen auch gern und selbstlos anderen zur Verfügung stellt. Wenn man dabei
noch mit dem berühmten weißen Kittel oder dessen symbolischer Verwandlung
in Form einer bescheiden-eleganten grauen Kleidung mit randloser Brille und
gepflegt – zerzaustem Haar auftritt und damit den hohen Status des selbstlosen,
intellektuellen Wissenschaftlers vorführt, dem man um jeden Preis auch noch
vertrauen kann und der bei aller Expertenschaft es sich nicht nehmen lässt,
auch noch privates, Intimes einfließen zu lassen im Belehrungsgespräch, ja dann
versichert sich der Kollege auf Dauer seine Überlegenheit und einer damit ver-
bundenen Submissivität seiner Umgebung, die er so sehr schätzt.
Defensive Methoden und Techniken
Das Ziel von defensiven Strategien der Selbstdarstellung liegt darin, wie er-
wähnt, dass man zu verhindern oder einzuschränken versucht, einen schlechten
Eindruck beim Publikum zu hinterlassen und darüber an Einfluss zu verlieren.
Welche Techniken bieten sich nach allem Wissen der Sozialpsychologie dafür
an?
Durch geschicktes Herauslavieren aus einer peinlichen Situation mag das
Schlimmste schon mal zu verhindern sein. („Ich weiß auch nicht, wie das passie-
ren konnte. Eigentlich stelle ich vor einem Vortrag immer mein handy aus. Aber
woher kennt Papst Benedikt aus Bayern eigentlich meine Nummer?“).
Man könnte es auch anders versuchen, indem man jede Verantwortung für den
peinlichen Vorgang abwehrt („Wie oft sage ich meiner Frau, sie solle mein
Handy nicht einfach in meine Jackentasche stecken! Ich muss mich in aller
Form dafür entschuldigen!“).
Aber man kann sein nicht besonders günstig bewertetes Verhalten auch rechtfer-
tigen („Wenn Sie wüssten, wie ich unter diesen ständigen Anrufen leide, aber
was soll ich tun! RTL erwartet zu Recht, dass ich für ihn jederzeit erreichbar
bleibe, sorry, das werden Sie nicht kennen, aber so ist es nun mal.“).
Selfhandicapping ist ein weiteres, nicht ungeschicktes Verfahren zur Vermei-
dung eines schlechten, insbesondere inkompetenten Eindrucks auf Andere. Man
weist schon mal im Vorfeld darauf hin, dass man gestern Nacht überhaupt nicht
geschlafen habe und daher heute gar nicht so recht anwesend sei. („Mich würde
es überhaupt nicht wundern, wenn mir heute der Vortrag völlig entglitte – ich
bin einfach übernächtigt.“) Wenn dann tatsächlich ein Missgeschick geschieht,
muss das nicht unmittelbar auf den Vortragenden zurückfallen, sondern kann der
Tatsache einer durchwachten Nacht in Rechnung gestellt werden. So bleibt der
gute Eindruck bestehen und die Gefahr ist vorerst gebannt, sich zu blamieren
und darüber von heftigen Selbstzweifeln geplagt zu werden, was man doch un-
bedingt mit seiner defensiven Strategie der Selbstdarstellung vermeiden wollte.
Was mag sonst noch helfen? Zum Beispiel eine glaubhaft vorgebrachte Ent-
schuldigung für seine missliche Tat, ohne jede Rechtfertigung, sondern viel-
leicht sogar mit einer Prise öffentlicher Selbstbeschimpfung. („Manchmal könn-
te ich mich für meine Schusseligkeit hassen! Dies war beileibe nicht das erste
Mal, dass mein Handy zur Unzeit und am falschen Ort röhrte!“).
Selbstdarstellungsstrategien und Stilwahl
Wir haben gerade verschiedene Strategien, Techniken und Methoden kennenge-
lernt, mit denen Menschen sich bemühen, auf andere und damit – direkt oder in-
direkt – auch auf sich selbst einen ganz bestimmten Eindruck zu machen und
gleichzeitig sich selbst oder andere zu einem bestimmten Verhalten zu veranlas-
sen.
Es ist zu vermuten, dass auch der eigene Stil, den man entwirft und pflegt, mit
dem man sich in der Öffentlichkeit zeigt und inszeniert, nicht unabhängig ist
von der Art und Weise der gewöhnlichen Selbstdarstellung! Menschen wechseln
nicht gern und selten ihre Selbstdarstellungsweisen. Im Laufe der individuellen
und sozialen Biographie entwickeln sich spezifische Vorlieben und Abneigun-
gen für und gegen bestimmte Arten und Weisen der Selbstdarstellung.
Wie noch zu zeigen sein wird, ist es nicht falsch, Selbstdarstellungsweisen als
relativ stabile und situationsübergreifende Gewohnheiten aufzufassen, welche
eine Person gegenüber anderen Personen auszeichnen und charakterisieren. So
wie man etwa seine Werthaltungen in aller Regel nur in Grenzen, langsam und
selten wechselt, so ungern und selten wechselt man auch seine habituell gewor-
denen Weisen der Selbstdarstellung.
Und der eigene Stil, dieses von mir so und nicht anders mit der Absicht einer
Selbstinszenierung zusammengestelltes Ensemble von symboltragenden Dingen,
Objekten und Handlungen, gehört in aller Regel zu dem eingeübten Repertoire
meiner Selbstdarstellung, stützt diese, spiegelt, kommentiert, verstärkt die Art
und Weise, wie ich mich im Blick der anderen selbst darzustellen versuche.
Es wäre eine interessante empirische Frage, ob und inwieweit bestimmte Selbst-
darstellungsweisen mit ganz bestimmten individuellen Stilen korrespondieren
und in welchen gegenseitigen Verhältnissen individueller Stil und Selbstdarstel-
lungsart stehen können.
Zu einigen Aspekten dieser Frage werde ich zu einem späteren Zeitpunkt der
Vorlesung noch näheres berichten.
An dieser Stelle seien nur einige Überlegung dazu geäußert.
Ein assertiver, durchsetzungsorientierter Stil bedient sich, wie berichtet, gern
der Methode der Einschüchterung, der Selbsterhöhung und der öffentlich vorge-
führten Identifizierung mit sozial hochgeschätzten Gruppen. Diese Charakteri-
sierung entspricht recht genau der Schilderung des Soziologen aus dem Beginn
des vergangenen Jahrhunderts, des US-Bürgers Thorstein Veblen, über den de-
monstrativen Konsum- und Lebensstil der herrschenden Bevölkerungsschichten
in den Vereinigten Staaten und Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts, einem
Stil, der sich in manchen Kreisen bis heute hartnäckig zu halten scheint. Die Art
der Stilvorführung mittels exzessiver und demonstrativer Konsumierung geriet
zu einem herrschenden Selbstdarstellungsstil jener Jahre, der eng mit den Sym-
bolgehalten „Elite“, „Überlegenheit“, „Unerreichbarkeit“, „Abgrenzung gegen-
über den Nichtbesitzenden“, „Luxus des Müßiggangs“ assoziiert war und ist.
Heutzutage scheint sich eine durchsetzungsorientierte Selbstdarstellungsweise
eng mit einem Selbstinszenierungsstil zu verbinden, den man in Anlehnung an
Gerhard Schulze („Die Erlebnisgesellschaft“) als den „Hochkultur-Stil“ be-
zeichnen könnte. Ästhetische Vorlieben, Konsum- und Freizeitgewohnheiten,
Werthaltungen und persönliche und soziale Ressourcen fügen sich mühelos zu
einer umfassenden Art und Weise einer „elitären“ Selbstdarstellung, welche ei-
nen ganz bestimmten Stil, den Hochkulturstil, nutzt und pflegt, um auch auf der
sozialen Bühne der Selbstinszenierung eine hervorragende und bezeichnende
Rolle mit Glaubwürdigkeit und hoher Erfolgsaussicht spielen zu können. Der
individuelle Stil als Mittel und Medium der Selbstvergewisserung durch elitäre
Abgrenzung von „Ungebildeten“.
Welcher Stil „passt“ demgegenüber zu einer auf Defensive ausgerichteten
Selbstdarstellung?
Die bevorzugten Methoden lauten hier: Selbstverzwergung, sich im Hintergrund
halten, Verantwortungsdiffusion und andere Techniken der „Selbstzerstreuung“:
Methoden und Techniken, die darauf ausgerichtet sind, Dinge, Objekte und
Handlungen im Zweifelsfall aus der Eigenverantwortung herauszulösen und an-
dere oder anderes für diese Dinge, Objekte und Handlungen verantwortlich zu
machen, wenn die Gefahr eines Selbstwertverlustes allzu groß erscheint.
Möglicherweise finden sich unter denjenigen, die einen eher „unauffälligen“,
unspektakulären, nicht eindeutig festlegbaren Stil der Selbstinszenierung pfle-
gen, besonders häufig Menschen, die es gelernt haben, über defensive Selbstdar-
stellungsweisen ihre Selbstwertschätzung und ihr Selbstwertgefühl gegenüber
inneren und äußeren Angriffen mit Erfolg schützen zu können.
Assertive SP-Taktik Defensive SP-Taktik
Assertive SP-Strategie
Defensive SP-Strategie
Der Akteur versucht, über positive Selbstdarstellung das Publikum so zu beein-drucken, daß seine soziale Macht vergrößert wird und eigene Interessen und Wün-sche vom Publikum erfüllt
werden
Der Akteur ver-sucht zu verhindern
oder zumindest einzuschränken,
daß er beim Publi-kum an Ansehen
verliert
Der Akteur ist be-müht, eine langfristig gültige, gute Reputa-tion zu erwerben, die
über verschiedene und unterschiedliche Situationen hinweg
wirksam ist
Der Akteur ist bemüht, ein Bild von sich zu ver-mitteln, wonach er über verschie-dene und unter-
schiedliche Situa-tionen hinweg nicht in vollem Maße für sein
Handeln verant-wortlich zu ma-
chen ist
Ingratiation (Schmeicheln) Predictaments and
a
Competence or Epete
ess and und
ich darstel-
Face-work (sich aus einemißlichen Lrauswinden)
r ge he-
pertise (Komund als Experscheinen)
x- Helplessntent er-
Anxiety(hilflos ängstllen)
self-enhancing communica
oder andere zu
h als tw
llen
Attractiveness (d
te
lcoholism & diction
k der ernahme antwor-
hol-ucht)
ti- Excuses (sicon (Ziel: sich höhen)
er-nicht veranlich hinste
ort-)
als attraktiv unbenswert dars
sich A lie-llen)
Drug Adals AusdrucNichtübvon Vertung Alko/Drogens
Opinion conformity (Meinungskonformität)
Justifications (Rechtfertigung)
Status and Pres(status-
fter auftreten)
of lness hme der "Geis-
")
tige Symptomsmental il
,prestigebehatä
t, eli- (ÜbernaRolle desteskranken
Favor-doing (nett sein)
Disclaimers aself-handicapping
elle späterelg
lity & Trustworthynes
ürdigk t, ürdigkeit
nd Credibi
(andere über etune Mißerfoformieren)
ven- eige-e in-
(GlaubwVertrauenswdarstellen)
s
ei
Intimidation (Einschüchte-rung)
nt-en)
disclosure (sich anderen gegen-über öffnen, er-schließen)
Apologies (Eschuldigung
Self-
Supplication (Hilfsbedürferscheinen)
tig
Self-Promotion (Kompetent
und intelligent erscheinen)
Entitlements ( verbal Leis-
tung herausstellen)
Enhancements (eigenetung überb
Leiewerten)
s-
Social Identity (sich manerkannten Gruppe iden
it einer ti - fi
zieren)
Blasting (rivalisierende Gruppen/Personen abwehren)
-
Exemplification (sich als bei-er spielhaft,moralisch,integ
darstellen)
Kehren wir zu der Fragestellung zurück, ob und inwieweit sich Menschen
ihrer Art der Selbstdarstellung in systematischer Weise voneinander unter-
cheiden lassen.
ürzlich hat ein deutscher Persönlichkeitspsychologe, Lothar Laux von der U-
arstellung“. Histrionische Persönlichkeiten fassen, so die Um-
00 Einzelinterviews
in
s
K
niversität Bamberg, ein in diesem Zusammenhang höchst interessantes Konzept
vorgestellt: Das Konzept einer „histrionischen Persönlichkeit“ und einer „histri-
onischen Selbstd
schreibung des Konzepts, soziale Alltagssituationen als Gelegenheit zum Rol-
lenspiel auf. Sie führen also absichtlich und explizit vor Zuschauern eine kurze
Handlungsepisode auf, die für sie „Als – Ob –Charakter“ hat. Sie führen also
ganz bewusst und zielgerichtet ein Spiel auf, das auch so als Spiel, als „Simula-
tion“ von Alltagsleben begriffen werden soll von den anderen, den Zuschauern
und –hörern. Auf beiden Seiten herrscht oft ein stillschweigendes Einverständ-
nis, sich auf das Spiel einzulassen. Alltagssituationen werden von histrionischen
Personen gern in kleine dramatische Scenen umgewandelt.
Nach den berichteten Befunden von Laux kann davon ausgegangen werden,
dass ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung zu einem histrionischen Darstell-
lungsstil neigen, im weiteren Sinne also als histrionische Persönlichkeit angese-
hen werden können. Auf der Grundlage von ungefähr 1
konnten fünf verschiedene „dramatisierende“ Selbstdarstellungsstile heraus-
destilliert werden.
Der Bühnendarsteller: Bei diesen Personen steht Lustgewinn als Motiv
für ihren Auftritt deutlich im Vordergrund. Es geht ihnen vor allem darum,
selbst Spaß zu haben und auch dem Publikum Spaß zu bereiten und eine lang-
eilige Situation mit Witz und Spielfreude zu beleben. Bühnendarsteller scheu-
sen für sie nicht so wich-
g. Sie reflektieren ihren Stil auch weniger und bevorzugen es, im kleinen, ü-
so sehr um den eigenen Lustgewinn, son-
ern darum, dem Publikum eine angenehme Erfahrung zu verschaffen und auf
demonstrativ vorgeführtes Kompetenzstreben konstitutiv. Ihr Hauptmotiv liegt
w
en keinesfalls ein großes Auditorium, ganz im Gegenteil, verfügen über ein brei-
tes Repertoire von dramatisierenden Darstellungstechniken, das sie ständig in
Form eines bewussten „Trainings“ erweitern möchten.
Der Heimspieler: Diesen Menschen geht es ebenfalls um Lustgewinn für
sich und sein Publikum. Im Gegensatz zu den „Bühnendarstellern“ ist der Rück-
griff auf ein Repertoire an histrionischen Verhaltenswei
ti
berschaubaren Rahmen aufzutreten.
Der Protektive: Bei diesen Menschen steht der Wunsch im Vordergrund,
die Stimmungen der oder des Interaktionspartners positiv zu beeinflussen. Al-
lerdings geht es dieser Gruppe nicht
d
diesem Wege die Sympathien der Anwesenden zu gewinnen oder zu sichern.
Anders als bei den Bühnendarstellern und Heimspielern stehen die Protektiven
ihrem histrionischen Stil eher zwiespältig gegenüber. Da sie sehr darum bemüht
sind, ihren Stil stets en Bedürfnissen und Erwartungen anderer anzuschmiegen,
sehen sich Protektive häufig vor die Aufgabe gestellt, ihr „wahres“ Befinden
und ihre „wahre Persönlichkeit“ hinter einer Maske zu verbergen. Der protektive
Inszenierungsstil wird demnach als Mittel zum Schutz des Selbstwertgefühls
gegenüber Bedrohungen von innen und außen genutzt und auch, um mit der
Selbst-Vorführung von eigenen, selbstwertgefährdenden Gedanken und Emotio-
nen abzulenken.
Der Kompetenzdarsteller: Bei diesen Menschen ist ein ausgeprägtes und
darin, mit ihrem spezifischen histrionischen Auftreten den Eindruck zu vermit-
teln, man sei höchst kompetent, fit, fähig, um darüber die Gunst und das Interes-
e des Publikums zu gewinnen. Kompetenzdarsteller schätzen dabei ein mög-
ter Empörung über diese Provokation, dieses unmögli-
he Verhalten ist das Ziel des Provokateurs erreicht: Er beabsichtigt mit seinem
erfolgen mit ihrer Selbstdarstellung in der Kommunikation
it anderen das Ziel, „originell“ zu sein und vor allem so auch zu wirken. Das
kative Darstellungsart sollte doch mit entsprechender materieller
„Begleitmusik“ noch wirkungsvoller gestaltet werden können als ohne. Unter-
s
lichst grosses Publikum.
Der Provokateur: Diese Spielart histrionischer Auftretensstile wird in der
Absicht gewählt, das Publikum zu provozieren, um auf diese Art und Weise Re-
aktionen beim Publikum auszutesten oder bestimmte Antworten gezielt hervor-
zurufen. Bei laut geäußer
c
Darstellungsstil, sich von anderen, den Biedermännern und Langweilern, deut-
lich abzuheben. Diesem Stil geht es also weniger um Sympathiewerbung und
Signalisierung von sozialer Zugehörigkeit, sondern um Abgrenzung, um eine
oftmals ironisch bis zynisch vorgeführte Botschaft des „Ganz – Anders-Seins“
als das Publikum.
Bei allen Unterschieden ist den hier dargestellten histrionischen Darstellungssti-
len doch gemeinsam, dass diese Form der Interaktionssteuerung mit „Überra-
schung“, mit Abweichung von Erwartungen und Normen operiert. Histrionische
Persönlichkeiten v
m
macht ihre Besonderheit und Stärke aus, und das wiederum birgt auch manche
Gefahren. Weniges tut mehr weh als mitzuerleben, wie eine Person in völliger
Überzeugung ihrer Einzigartigkeit dem vermeintlich einvernehmlichen Publi-
kum die neuesten Originalitätsprodukte präsentiert und dabei auf das Publikum
den ungewollten Eindruck macht, bemüht, selbstverliebt, unkritisch seinen eige-
nen Produkten gegenüber zu sein und dabei ganz stolz auf die eigene Originali-
tät zu ein.
Auch den unterschiedlichen Varianten eines histrionischen Auftretens können,
wie ich vermute, mit einiger Sicherheit spezifische Stilvorlieben und Stilvarian-
ten zugeordnet werden. Auch hierzu fehlen jedoch bislang empirische Studien.
Eine provo
stützt durch schrille Kleidung, vor den Kopf stoßende Symbole des Schreckens,
offensichtlichen Insignien einer Verwahrlosungsvorführung – alle diese mate-
riellen Komponenten eines „provokativen“ Stils der Selbstinszenierung passen
ut in das weitere Ensemble einer provokativen histrionischen Persönlichkeit,
weis,
ls Symbol der „wahren“ Identität des defensiven Stilvorführers interpretiert
r
d in unterschiedlichsten Situation
arüber nachzudenken, welche Wirkung man auf seine Mitmenschen ausübt.
g
unterstreicht sichtbar deren Absichten, forciert die intendierten Wirkungen und
stellt sicher, dass die „Provokation“ von dem Provokateur auch so gemeint ge-
wesen war. Dafür sorgt schon die andauernde Präsenz der Stil – Insignien.
Dagegen der Stilentwurf der protektiven histrionischen Persönlichkeit. Hier
könnte man eher einen unauffälligen Selbstinszenierungsstil vermuten, mit viel
„Normalität“ der Dinge und Objekte, die zur Selbstinszenierung genutzt werden;
ein Stil der Unauffälligkeit, Konformität und möglicherweise der Täuschung.
Der individuelle Stil eines defensiven Darstellers soll gerade nicht als Hin
a
werden können.
Und der Kompetenzdarsteller? Ich stelle ihn mir vor als einen Menschen, der ei-
nen Selbstdarstellungsstil entwickelt hat, der am ehesten mit den Attributen:
präzise, überlegt, kostbar & preisgünstig, exklusiv, emotionsneutral, sozial ab-
gesichert und auf eine Identifizierung mit relevanten, angesehenen sozialen
Gruppierungen angelegt beschreibbar wäre.
Private versus öffentliche Selbstaufmerksamkeit
Ich möchte im folgenden auf eine Persönlichkeitsdimension eingehen, die in
diesem Zusammenhang von Bedeutung ist: die individuelle Neigung zur priva-
ten oder öffentlichen Selbstaufmerksamkeit.
Damit ist die Tendenz einer Person gemeint, entwede
a) immer wieder und in den unterschiedlichsten Situationen sich selbst
genau zu beobachten (die Neigung zur „privaten Selbstaufmerksamkeit“) oder
b) die Tendenz, sich immer wieder un
d
Die Persönlichkeitsdimension „private versus öffentliche Selbstdarstellung“
Ich merke, wie ich mich selbst beobachte.
ist mir wichtig, wie andere über mich denken.
hied möchte ich Ihnen kurz
von einer empirischen Studie berichten, an der auch einige von Ihnen vor eini-
Hintergrund der Studie ist ein Fragebogen zur Bedeutsamkeit und Funktionen
on Stilen für unterschiedliche Personen. 48 Fragen beinhalten Aussagen zu un-
ten Neigung zur „privaten oder öffentlichen
elbstaufmerksamkeit“ ab, mit weiteren Fragen wurden bestimmte Geschmacks-
. Welchen Stellenwert hat ein individueller Stil im Alltagsleben einer Person
nd
. welche Ansprüche und Funktionen werden der Stildarstellung zugeschrieben?
wurde in entsprechenden Tests unter anderem mit den folgenden Aussagen be-
stimmt:
Beispiel für private Selbstaufmerksamkeit:
Beispiel für öffentliche Selbstaufmerksamkeit:
Es
Zur Illustration solcherart interindividueller Untersc e
gen Wochen teilgenommen hatten.
v
terschiedlichen Facetten eines individuellen Stils, ca. 25 Fragen zielen auf die
Erfassung von individuellen Werthaltungen und einer ganz bestimmten Persön-
lichkeitsvariable, der schon erwähn
S
und Stilvorlieben zu erfassen versucht.
Bisher liegen die Ergebnisse von 290 Personen vor – einige dieser Ergebnisse
möchte ich Ihnen kurz berichten.
Der Fragebogen zum individuellen Stil beinhaltete zwei Kategorien von Aussa-
gen:
1
u
2
Mithilfe bestimmter statistischer Verfahren konnten in einem ersten Schritt ins-
gesamt neun „Stildimensionen“ identifiziert werden – Stildimensionen, die of-
dividuellen Stils:
Wenn ich meinen eigenen Stil aufgeben würde, dann wäre ich nicht mehr
. Die Wichtigkeit der Stildarstellung im Alltag
r Sinn, wenn man es mit Geschmack und Stil verbin-
. Die Sicherheit, mit der eine Person glaubt, genau zu wissen, was zu ihrem
. Der Anspruch, seinem „einen“ Stil treu zu bleiben oder eine hohe Flexibilität
e:
g, immer nur einen Stil zu haben.
ünf Facetten repräsentieren unterschiedliche Funktionen und Ansprüche, die
it „authentisch“ repräsentieren wollen.
Mein äußeres Erscheinungsbild soll meine inneren Haltungen und Werte
zum Ausdruck bringen.
fensichtlich den Urteilen der 290 befragten Personen zugrunde liegen.
Vier Facetten repräsentieren die subjektive oder Selbst - Bedeutsamkeit eines
in
1. Die Zentralität des eigenen Stils für die Definition des Selbstbildes.
Beispiel für eine Aussage:
dieselbe Person.
2
Beispiel für eine Aussage:
Das Leben macht nu
det.
3
Stil paßt und was nicht
Beispiel für eine Aussage:
Ich weiß immer ganz genau, was zu meinem Stil passt und was nicht.
4
bei der Entwicklung und Präsentation eines eigenen Stils zu behaupten.
Beispiel für eine Aussag
Ich finde es langweili
F
eine Person mit der Präsentation eines Stils verbindet:
1. Seine eigen Persönlichke
Beispiel für eine Aussage:
.
2. Seine eigene Persönlichkeit „hinter“ einem Stil verbergen können („Mimi-
ry“),
ss man aus meinem äußeren Erscheinungsbild Rück-
als Grundlage für die Beurteilung und Bewertung anderer Menschen fungie-
l für eine Aussage:
den akzeptieren, dem "Stil" und guter Geschmack
. Grundlage für die Beeinflussung des Urteils anderer über die eigene Person
piel für eine Aussage:
ußen zeigen, welchen Menschen ich mich zugehörig
. Symbolische Selbstergänzung – mit der Vorführung eines Stils Facetten der
nicht „wirklich“ verfügt.
rscheiden, unterscheiden sich auch deutlich in
ie Bedeutung und die Funktionen von Stil und Stil-
ische Befunde
entralität - ++
k
Beispiel für eine Aussage:
Ich möchte nicht, da
schlüsse auf meine Persönlichkeit ziehen kann.
3.
ren
Beispie
Ich würde nie jeman
nichts bedeuten.
4
sein.
Beis
Mein Stil soll nach a
fühle und welchen nicht.
5
eigenen Persönlichkeit präsentieren wollen, die man sich wünscht, über die man
jedoch
Beispiel für eine Aussage:
Mein guter Stil hilft mir über meine eigene Schwächen und Fehler hin-
weg.
Was haben wir nun herausgefunden? – Menschen, die sich in ihrer Selbstauf-
merksamkeitsgewohnheiten unte
ihren Auffassungen über d
darstellung.
Empir
Facetten des Stils SAP SAÖ
Z
Wichtigkeit + ++
Sicherheit + +
Authentizität ++ +
Mimikry - ++
- +
flege und öffentliche Präsentation
alität, nur für Individuen mit
fmerksamkeit einen hohen Stel-
abe ür M nsch , die ihre Aufmerksamkeit im normalen
enleben“ richten. Insbesondere schei-
it hoher öffentlicher Selbstauf-
erksamkeit die eigene Stilbildung und die Stilinszenierung als probates Mittel
Stil so zu inszenieren, dass sie damit einen posi-
ihre Mitmenschen manchen. Menschen mit privater Selbst-
Urteile über andere
Urteile von anderen + +++
Selbstergänzung - ++
Auffällig ist zunächst, dass die Entwicklung, P
des eigenen Stils, die Stilwichtigkeit und Stilzentr
einer hohen Tendenz zur öffentlichen Selbstau
lenwert haben, nicht r f e en
Alltagssituation in erster Linie auf ihr „Inn
nen nach diesen Ergebnissen nur Personen m
m
zur „Kaschierung“ eigener Schwächen oder, anders formuliert, als Mittel zur
„Selbsterhöhung“ einzusetzen.
Was fällt noch auf:
Während Personen mit privater Selbstaufmerksamkeit in erster Linie möchten,
dass in ihrem Stil ihre „wahre Persönlichkeit“ zum Ausdruck kommt, neigen
Personen mit öffentlicher Selbstaufmerksamkeit in starkem Maße dazu, sich
„hinter“ ihrem vorgeführten individuellen Stil zu verbergen und gleichzeitig,
ganz anders als Personen mit hoher privater Selbstaufmerksamkeit, sich selbst
im Blick der anderen mit ihrem
tiven Eindruck auf
aufmerksamkeit suchen da offensichtlich andere Mittel und Wege, um das Glei-
che zu erreichen. Einer Stilinszenierung trauen sie da möglicherweise nicht über
den Weg.
FRAGEBOGEN ZUM STILBEWUSSTSEIN
In der Umfrage geht es um Fragen nach dem eigenen Geschmack und dem eige-nen Stil. Wie man sich zu Hause einrichtet, wie man sich gerne kleidet, welche Fernsehsendungen und Filme man sich besonders gerne ansieht oder scheußlich findet, was man gerne liest oder hört - alles dies gehört zu dem eigenen Ge-schmack, dem eigenen Stil. Stil ist die Art, wie wir uns geben, welche Ge-schmacksvorlieben und welche Gewohnheiten wir haben. Und jeder Mensch hat "seinen Stil", seine eigene Art, sich zu geben, allein oder in der Öffentlichkeit.
Wir möchten nun gerne von Ihnen erfahren, welche Meinungen Sie über be-stimmte "Stilfragen" haben. Dazu legen wir Ihnen 48 Fragen vor. Wir möchten Sie bitten, alle Fragen zu beantworten, auch solche, bei denen Sie sich eigentlich nicht eindeutig entscheiden können.
Kreuzen Sie das Kästchen an, das Ihrer Meinung am ehesten entspricht!
1. Ich erkenne sofort, ob jemand Stil hat oder nicht. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
2. Ich fühle mich wohler in der Gegenwart von Menschen, die großen Wert auf ihren eigenen Stil legen, auch wenn es nicht mein eigener ist.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
3. Mir fällt sofort auf, wenn Freunde etwas an Ihrem Äußeren verändern. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
4. Ich weiß immer ganz genau, was zu meinem Stil passt und was nicht. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
5. Mich interessiert alles, was mit gutem Geschmack und Stil zu tun hat. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
6. Es wäre mir sehr unangenehm, wenn man mir einen schlechten Stil nachsagen würde.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
7. Ich bewundere Menschen mit einem sicheren Gespür für Stilfragen. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
8. Viele Menschen denken zu viel über ihre Wirkung auf Andere nach. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
9. Ich mag Leute nicht, für die Stilfragen wichtiger sind als alles andere. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
10. Ich weiß meistens, was meinen Bekannten gut stehen würde. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
11. Ich würde nie jemanden akzeptieren, dem "Stil" und guter Geschmack nichts bedeuten.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
12
. Ich achte sehr auf meinen Stil. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
13. Meine Freunde bewundern mich wegen meines treffsicheren Ge-schmacks.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar n
icht
4. Ändert sich der Stil eines Menschen, ändert sich seine Persönlichkeit. 1 stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nich
t
5. Ich bin sehr anspruchsvoll, wenn es um Stilfragen geht. 1 stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
ist mir sehr wichtig, einen zu mir passenden Stil zu haben.
16. Es stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
17 n
. Ich mag Leute icht besonders, die keinen Stil haben. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
18. Ich verwende viel Zeit für mein Äußeres. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
1w
9. Ich freue mich sehr, wenn ich für meinen guten Geschmack gelobt erde. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
20. Menschen ohne guten Geschmacw
k und Stil könnten nie meine Freunde erden. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
21. Ich versuche, meinem eigenen Stil konsequent treu zu bleiben. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
ein äußeres Erscheinungsbild soll meine inneren Haltungen und e zum Ausdruck bringen.
22. MWert
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
h beurteile andere Menschen ganz entscheidend danach, ob sie
23. IcGeschmack und Stil haben oder nicht.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
24 l
. Es ist mir ega , was andere über meinen Stil denken. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
25. Ich bin ein stilbewußter Mensch. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
26. Ich finde es langweilig, immer nur einen Stil zu haben. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
27. Für mich ist es ganz wichtig, einen Stil z entwickeln, der meiner Persö
unlichkeit entspricht.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
28. Mein Stil soll nach außen zeigen, wem ich mich zugehörig fühle und wem nicht.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
29. Ich hatte schon immer den gleichen Stil. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimm nicht
30. Es
t gar
ist wichtig für mich, einen guten Stil zu haben. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
p
31. Es macht mir S aß, ständig meinen Stil zu wechseln. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
32. Ich versuche, mit meinem Stil aufzufallen. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
33. Heute unterscheiden sich die Menschen weniger nach ihrer politischen Überzeugung, sondern nach ihren Geschmackvorlieben und ihrem Stil.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nich
t
4. Ich möchte nicht, dass man aus meinem äußeren Erscheinungsbild 3Rückschlüsse auf meine Persönlichkeit ziehen kann.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
35. Ich
genieße es, wegen meines besonderen Stils im Mittelpunkt zu stehen. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
36 rk
. Am Äußeren e enne ich sofort, ob eine Person zu mir passt oder nicht. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
37. Mein guter Stil hilft mir über meine eigene Schwächen und Fehler hinweg.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
38. Mir sind Menschen ohne Stil und Geschmack unsympathisch. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
umgebe mich gern mit Dingen, die Ausdruck meiner Persönlichkeit ind.
39. Ichs
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
h möchte, dass mein Stil als Zeichen meiner inneren Überzeugungen esehen wird.
40. Icg
stimmt genau stimmt einigermaßen st t e niimm her cht stimm t
as Leben macht mehr Sinn, wenn man es mit Geschmack und Stil erbindet.
t gar nich
41. Dv
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nich
42. Ich
t
möchte mit meinem Stil einen guten Eindruck machen. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
r
43. Wenn ich meinen eigenen Stil aufgeben würde, dann wäre ich nicht mehr dieselbe Pe son.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
44. In den Dingen, mit denen ich mich umgebe, drücke ich auch meine eigenen Wünsche und Träume aus.
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
45. Ich möchte mich mit meinem Stil von anderen Menschen abgrenzen. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
46. Viele sagen, dass mein Stil genau zu mir passt. stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
h genieße es, meine wahre Persönlichkeit hinter meinem Stil zu erstecken
47. Icv
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
unsicheren Zeiten wie heute wird es immer wichtiger, seinen eigenen til zu entwickeln und zu pflegen.
48. InS
stimmt genau stimmt einigermaßen stimmt eher nicht stimmt gar nicht
ensionen des "Stilbewußtseins"
flexibilität vs Stiltreue Items: 21(-), 26, 29(-), 31
sItems: 14,16,22,27,34,39,40,43,44,47
Items: 6,19,24(-),42
. Signalisierung von Zugehörigkeit/ Abgrenzung Items: 1,2,7,8(-),20,28,33,36,45
Aufbau des Fragebogens: A. Dim 1. Stilwichtigkeit, Stilzentralität: Items: 5,12,15,18,25,30
2. Stil 3. Stilsicherheit
Items: 3,4,10,46 B: Funktionen von Stil 4. Ausdruck der Per önlichkeit 5. Beurteilungskriterium über Andere Items: 9(-), 11, 17,23,38 6. Medium der Selbstdarstellung 7. Aufmerksamkeitslenkung
Items: 13,32,35 8 9. Symbolische Selbstergänzung
Items: 37,41, 48