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INHALTSVERZEICHNIS
„Umsatzsteuer-Impuls“November 2014
Folie
Impuls-Thema: Neues aus Gesetzgebung, Rechtsprechungund Verwaltung (Teil 1) 3Gesamtkaufpreisaufteilung/Umsatzsteuer bei sog. „Bundles“ und „Kombiartikeln“ 4Umsatzsteuerliche Organschaft 6Reverse-Charge bei grenzüberschreitenden Innenumsätzen 9Sicherheitseinbehalte/Zuschüsse zur Kantinenbewirtschaftung/Sponsoring/Pkw-Gestellung 10
Schwerpunktthema: Reverse-Charge Verfahren 16Bauleistungen 17Gebäudereinigungsleistungen 25Edelmetalle und unedle Metalle 26Tablet-PCs und Spielekonsolen 27Schnellreaktionsmechanismus (Jahressteuergesetz-E 2015) 28
Impuls-Thema: Diverse Dauerbrenner im Umsatzsteuerrecht 29Aufsichtsratsvergütungen 30Weiterbelastung von Kosten in der Gruppe 31Voranmeldepflicht für Vorratsgesellschaften (Jahressteuergesetz-E 2015) 35
Schwerpunktthema: Vorsteuerabzug und Rechnungsangaben 36Allgemeines/Musterrechnung/Zeitpunkt Vorsteuerabzug 37Rabatte und Boni /Rechnungen mit mehreren Dokumenten 40Geleistete Anzahlungen / Lieferung in Betrugsabsicht 44Merkblatt zur Betrugsbekämpfung 45Umsatzschlüssel vs. Flächenschlüssel 46
Impuls-Thema: Neues aus Gesetzgebung, Rechtsprechungund Verwaltung (Teil 2) 50Beleg- und Buchnachweis/Lieferort am Ort der Bearbeitung 51Transporthilfsmittel und Warenumschließungen 60Geplante Änderungen durch das Jahressteuergesetz 2015 63Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015 65Immobilien (GiG im Bauträgerfall/Option zur Steuerpflicht bei Vermietung) 721Die Referenten 75
Anlagen 79
Trotz sorgfältiger Aufbereitung der Unterlagen übernehmen wir keine Gewähr und somit auch keine Haftung für dieRichtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Inhalte und Darstellungen. Das Skript ist nicht zum Zwecke erstellt,abschließende Informationen über bestimmte Themen bereitzustellen oder eine Beratung im Einzelfall ganz oderteilweise zu ersetzen. Hierfür stehen wir auf Wunsch gerne zur Verfügung.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Sozietät Ebner Stolz Mönning BachemWirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Kronenstraße 30, 70174 Stuttgart. Dies gilt auch fürdie Vervielfältigung auf fotomechanischem Wege.
Rechtsstand November 2014
Elektronische Kopie
Umsatzsteuer – Live-TickerEin Blick…
1
…in die Finanzverwaltung
Lieferung bei Betrugsabsicht des LieferersBMF-Schreiben vom 7. Februar 2014,Merkblatt zur Betrugsbekämpfung
Aufteilungspflicht für Printprodukte mit zusätzlichemOnlinezugang – sog. „Bundles“
BMF-Schreiben vom 2. Juni 2014 (IV D 2)
…in die Rechtsprechung
Rabatte und BoniEuGH-Urteil vom 16. Januar 2014 (C-300/12);
BFH-Urteil vom 3. Juli 2014 (V R 3/12);BFH-Urteil vom 5. Juni 2014 (XI R 25/12)
Begriff der Bauleistung AbgrenzungBauwerk / Betriebsvorrichtung
BFH-Urteil vom 28. August 2014 (V R 7/14)
Pkw-Gestellung an Gesellschafter-GeschäftsführerBFH-Urteile vom 5. Juni 2014
(XI R 36/12, XI R 2/12)
Zuschüsse zur Kantinenbewirtschaftung BFH-Urteil vom 29. Januar 2014 (XI R 4/12)
Reverse-Charge Verfahren beigrenzüberschreitenden Innenumsätzen
EuGH-Urteil vom 17. September 2014(Rs. C-7/13, Skandia)
Berichtigung Bemessungsgrundlage bei Sicherungseinbehalt BFH-Urteil vom 24. Oktober 2013 (V R 31/12)
Rechnungen mit mehreren Dokumenten BFH-Urteil vom 16. Januar 2014 (V R 28/13)
Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbe-wahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagenin elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD)
BMF-Schreiben vom 14. November 2014(IV A 4 – S 0316/13/10003)
Ergänzende Informationen zurDatenträgerüberlassung
BMF-Schreiben vom 14. November 2014
Umsatzsteuer – Live-TickerEin Blick…
2
„StÄndAnpG Kroatien“ (BGBl I 2014, S. 1266)
Selbstanzeige Jahressteuergesetz-E 2015
…in die RechtsprechungBuchnachweis bei Ausfuhrlieferungen BFH-Urteil vom 28. August 2014 (V R 16/14)
Steuersatz bei E-BooksEuGH-Urteil vom 11. September 2014
(C-219/13)
Leichtfertige Steuerverkürzung beifehlendem Belegnachweis?
BFH-Urteil vom 24. Juli 2014 (V R 44/13)
Vergütungsverfahren bei inländischer Zweigniederlassung(Auslegung anhand EU-Recht zu Lasten des Steuerpflichtigen)
BFH-Urteil 5. Juni 2014 (Az. V R 50/13)
„StÄndAnpG Kroatien“ (BGBl I 2014, S. 1266)BMF-Schreiben vom 26. September 2014
Einheitliche EU-Umsatzsteuererklärung Vorschlag EU-Kommission 23. Oktober 2013
EU-Schnellreaktionsmechanismus(Verhinderung Mehrwertsteuerbetrug,
schnelle Einführung Reverse Charge möglich)Richtlinie 2013/42/EU vom 22. Juli 2013
…in die Gesetzgebung Bestimmte Hörbücher (neu) auf Datenträgernab 1. Januar 2015 zum ermäßigten Steuersatz
Änderung Reverse-Charge-Verfahren beiBauleistungen, Edelmetalle und unedle Metalle etc.
…in die EU
Ausschließlichkeitsmerkmal bei der Option zurSteuerpflicht bei Vermietung und Verpachtung
BFH-Urteil vom 24. April 2014 (V R 27/13)
Umsatzschlüssel vs. Flächenschlüssel
BFH-Urteil vom 22. August 2013 (V R 19/09),BFH-Urteil vom 7. Mai 2014 (V R 1/10),
BFH-Beschluss vom 5. Juni 2014(XI R 31/09) EuGH-Vorlage
Elektronische Kopie
IMPULSENeues aus Gesetzgebung,Rechtsprechung undVerwaltung (Teil 1)
3
Entgeltaufteilung bei GesamtkaufpreisBFH-Beschluss vom 3. April 2013 (V B 125/12) / BMF-Schreiben vom 28. November 2013
4
Aufteilung des Gesamtkaufpreises bei unterschiedlich zubesteuernden Lieferungen oder sonstigen Leistungen nachA 10.1 (11) UStAE
Aufteilungsgrundsätze:
Einfachstmögliche und sachgerechte Methode
Bei mehreren sachgerechten und gleich einfachen Methodenhat Unternehmer grundsätzlich Wahlrecht
Bietet Unternehmer Leistungen einzeln an, hat Aufteilunggrundsätzlich nach dem Verhältnis der Einzelverkaufspreisezu erfolgen
Aufteilungsmethode nach dem Verhältnis desWareneinsatzes ist auch zulässig (sofern gleich einfach undsachgerecht)
Aufteilung nach betrieblichen Kosten ist nicht zulässig
Und jetzt?
Leistender Unternehmer: Überprüfung und Dokumentationdes Aufteilungsmaßstabs bei Pauschalentgelten mitunterschiedlich zu besteuernden Leistungen
Leistungsempfänger: Vorsteuerabzug?
Grundsätze des Beschlusses
Bei Pauschalpreisen hat Kaufpreisaufteilung nachder einfachstmöglichen Aufteilungsmethode zuerfolgen
Diese orientiert sich grundsätzlich nach denEinzelverkaufspreisen
Ist dies nicht sachgerecht, kann Schätzung derBesteuerungsgrundlagen vorgenommen werden
BurgerPommes FritesCola 0,5 Liter
Gesamt EUR 7,50
BMG USt 7 % ???BMG USt 19 %???
Drive in
Elektronische Kopie
Auffassung der Finanzverwaltung (auf Basis Rechtsprechung)
Aufteilungspflicht für Printprodukte mit zusätzlichem Online-zugang (sogenannte Bundles – BMF-Schreiben vom 2. Juni 2014, IVD 2, gleichlautende Verfügung des Bayerischen Landesamts fürSteuern vom 12. Juni 2014, S 7200.1.1-21/4 St33 in Anlehnung anBFH-Beschluss vom 3. April 2013, V B 125/12 undA 10.1 Abs. 11 UStAE)
Aufteilungsmethoden:
Verhältnis der Einzelverkaufspreise (wenn Zugang zumE-Produkt unentgeltlich bzw. ohne ein gesondert berechnetesEntgelt eingeräumt wird)
Gesondert vereinbarter Aufpreis für das E-Produkt istBemessungsgrundlage für E-Produkt; Recht zurPreisbestimmung liegt beim Verlag
Grds. jeder sachgerechte gleich einfache Aufteilungsmaßstab
Übergangsregelung bis 1. Juli 2014 hinsichtlich Methodenwahlzur Aufteilung bei Gesamtverkaufspreis bei gleichzeitigemEinzelverkauf (BMF-Schreiben vom 28. November 2013) - BMFgeplant: Übergang bis 1. Januar 2016
Und jetzt?Identifikation und Wertung entsprechender LeistungenErfordernis Anpassung Preiskalkulation?Anpassung Deklaration, Berichtigungs-/Anzeigepflichten?Übergangsregelung wird von Verbänden angestrebtDokumentation des Aufteilungsmaßstabs nicht vergessen!
Umsatzsteuer bei sog. „Bundles“ und „Kombiartikeln“Bundles Print + digital - Die Frage der „Einheitlichkeit der Leistung“
Verlag
Steuersatz 7 %
Print-Buch mitOnline-Zugangscode
Print-BuchSmartphone Online-
ZugriffE-Book
Steuersatz 19 %
5
Umsatzsteuerliche Organschaft (1)Grundsätze
6
*) BFH-Vorlage an EuGH vom11. Dezember 2013 (XI R 17/11, XI R 38/12)
Voraussetzungen
Finanzielle Eingliederung (Stimmrechte)
Wirtschaftliche Eingliederung
Organisatorische Eingliederung
Organträger umsatzsteuerlicher Unternehmer
Nur Kapitalgesellschaft*) kann OG sein
Organgesellschaft im Unternehmensvermögen
Sonstiges
Kein Wahlrecht bezüglich Organschaft
Maßgeblich Gesamtbild der Verhältnisse
Rechtssprechung und Entwicklung „im Fluss“
Rechtsfolge
OG ist umsatzsteuerrechtlich kein Unternehmer
Umsatz OT und OG = nicht stb. Innenumsatz
Umsätze der OG werden dem OT zugerechnet
Organ-gesellschaft
Organträger
grds. > 50 %
Elektronische Kopie
>50 %
Umsatzsteuerliche Organschaft (2)Voraussetzungen „organisatorische Eingliederung“
7
Grundsätze
OT muss OG durch die Art und Weise der Geschäftsführung beherrschenkönnen (Eingriff in die laufende Geschäftsführung)
Verhinderung abweichender Willensbildung reicht nicht (mehr) aus – OT mussseinen Willen tatsächlich durchsetzen (können)
Organisatorische Eingliederung möglich, wenn
Angestellte des OT Geschäftsführer bei OG
Institutionell abgesicherte Eingriffsmöglichkeiten in den Kernbereich derGeschäftsführung
Beherrschungsvertrag
Geschäftsführungsordnung/Konzernrichtlinie
Fundstelle
BMF-Schreiben vom 11. Dezember 2013 mit Übergangsfrist bis zum31. Dezember 2014; BMF-Schreiben vom 5. Mai 2014
Und jetzt?
Überprüfung der organisatorischen Eingliederung
Unklare Bereiche („Kernbereich der Geschäftsführung“; „GF-Ordnung/Konzernrichtlinien“ etc.)
Beachte: Bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens des OT und/oder der OG ggf.Beendigung der Organschaft (vgl. BFH-Urteil vom 8. August 2013, V R 18/13;BFH-Beschluss vom 19. März 2014, V B 14/14; BMF-Schreiben 5. Mai 2014wegen Nichtveröffentlichung, OFD Frankfurt/M Verfügung vom 11. Juni 2014)
beifehlender
personellerVerflechtung
Organträger (OT)
Organ-gesellschaft (OG)
Umsatzsteuerliche Organschaft (3)Personengesellschaft = Organgesellschaft?
8
Grundsätze
GmbH & Co. KG kann als kapitalistisch strukturierte Personengesellschaftin das Unternehmen des OT eingegliedert sein!
§ 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG ist insoweit unionrechtskonform(Art. 11 MwStSystRL) auszulegen
Grundsatz der Rechtsformneutralität gebietet eine weitgehende Gleich-behandlung von PG und KapG
Wirkung der Organschaft ist – entgegen dem Wortlaut des deutschenGesetzes – nicht auf KapGes beschränkt
Fundstellen und Hinweise
FG München, Urteil vom 13. März 2013 (3 K 235/10)
Revision anhängig beim BFH (V R 25/13)
Und jetzt?
Rechtsentwicklung beobachten
Betroffen: Unternehmer mit Vorsteuerabzugsbeschränkung (Banken,Grundstücksunternehmen, Krankenhäuser etc.)
Urteil für die Abwehrstrategie bei Betriebsprüfungen
Neu: Einbezug Nichtunternehmer (EuGH-Urteil 9. April 2013, C-85/11;BMF-Schreiben vom 5. Mai 2014; anhängig BFH XI R 17/11, XI R 38/12)
GF der Komplementär-GmbH ist leitenderAngestellter beim OT
Nur Komplementär-GmbH ist beiGmbH & Co. KG als phG zur GF befugt
GmbH & Co. KGOrgangesellschaft?
Komplementär-GmbHOrgangesellschaft
EinzelunternehmerOrganträger (OT)
100 % 100 %
Controlling,Fibu, IT etc.
Elektronische Kopie
Bisher:
Grenzüberschreitende Umsätze sind grundsätzlich nichtsteuerbare Innenumsätze
Ausnahme: nur Warenbewegungen sind alsinnergemeinschaftliches Verbringen einer Lieferungverbunden mit Deklarationspflichten gleichgestellt.
Stammhaus
Grenze
Betriebs-stätte
Fibu-Leistungen/Helpdesk/Darlehen
EUR 1.000,00/Monat
Organträger100 %
Reverse-Charge bei grenzüberschreitenden InnenumsätzenSonderfall: EuGH-Urteil vom 17. September 2014 (Rs. C-7/13, Skandia)
Neu:
Grenzüberschreitende sonstigeLeistungen sind steuerbar undunterliegen grds. dem Reverse-Charge-Verfahren, wenn dieBetriebsstätte einer Organschaft imanderen Land angehört
Und jetzt?
Identifikation und korrekteVerbuchung unechter Innen-umsätze
Erklärung in ZM und Reverse-Charge-Umsätze der Betriebsstätte
Vorsteuerabzug Betriebsstätte?
Steuerbefreiungen beachten (z. B.Darlehen)
Praxishinweis
9
Neuerungen bei der umsatzsteuerlichen Behandlung vonSicherheitseinbehaltenBFH-Urteil vom 24. Oktober 2013 (V R 31/12)
Uneinbringlichkeit (Art. 90 Abs. 1 MwStSystRL)
Berichtigung möglich bei…
Annullierung, Rückgängigmachung, Auflösung odervollständiger oder teilweiser Nichtbezahlung derRechnung oder bei…
Preisnachlass
jeweils nach Bewirkung des Umsatzes
Und jetzt?
Auch bei vorübergehender Uneinbringlichkeit kannBerichtigungspflicht bestehen
Grundsätze des Urteils ggf. übertragbar auf
Ratenzahlungen
Finanzierungsleasing
Mietkauf
Einschränkung bei Vorsteuerabzug desLeistungsempfängers beachten
Reaktion der Finanzverwaltung offen
10
Grundsätze des Urteils
Umsatzsteuer entsteht grundsätzlich mit Leistungs-erbringung
Keine Verpflichtung Umsatzsteuer über mehrereJahre vorzufinanzieren
Berichtigung der Umsatzsteuer wegenUneinbringlichkeit möglich, wenn Anspruch aufBezahlung (für zwei bis fünf Jahre) nichtdurchsetzbar
Uneinbringlichkeit kann früher vorliegen, alsFinanzverwaltung bislang annimmt
Bauleistender Empfänger
Zahlung 100 %
Zahlung 95 %
Sicherheits-einbehalt 5 %
Bankbürgschaft
Bauleistung
Elektronische Kopie
Grundsätze des Urteils
Zuschüsse zur Kantinenbewirtschaftung können entgegenA 1.8 Abs. 12 Nr. 3 UStAE Entgelt für die vom Unternehmerbezogene Leistung „Kantinenbewirtschaftung“ sein
Kein Vorsteuerabzug, sofern Leistungsbezug ausschließlichdazu dient, den Arbeitnehmern verbilligt Speisen undGetränke anzubieten (unentgeltliche Wertabgabe nach§ 3 Abs. 9a Nr. 2 UStG)
Und jetzt?
Materiell grundsätzlich keine Auswirkungen (sowohl nachUStAE als auch laut BFH-Urteil kein Recht aufVorsteuerabzug - Ausnahme:Aufmerksamkeiten/überwiegend betriebliches Interessevorhanden)
Unklar: A 1.8 Abs. 12 Nr. 3 UStAE allgemein oder„jedenfalls für den vorliegenden Streitfall“ nichtanwendbar?
Abwehrberatung: Überwiegend betriebliche Gründegegeben(z. B. „Kantine auf dem Land“ = Störung Betriebsablauf)
Reaktion der Finanzverwaltung bleibt abzuwarten11
Sachverhalt
ArbeitgeberÜberlassung Räumlichkeiten/Einrichtungen an Caterer
Zahlung Zuschuss (mit Umsatzsteuer) an Caterer
Caterer
(Verbilligte) Leistungen an Arbeitnehmer
Hat Arbeitgeber einen Vorsteuerabzug aus denZuschüssen an den Caterer?
UStAE: nein, da Arbeitgeber Leistungsempfänger
BFH-Urteil: nein, da Leistungsbezug regelmäßigfür eine unentgeltliche Wertabgabe
Zuschüsse zur KantinenbewirtschaftungBFH-Urteil vom 29. Januar 2014 (XI R 4/12) / A 1.8 Abs. 12 Nr. 3 Beispiel 3 UStAE
Sponsoring aus Sicht des SponsorsBMF-Schreiben vom 25. Juli 2014, A 1.1 Abs. 23 Sätze 3, 4 UStAE
Ergänzung aufgrund BMF-Schreiben vom 25. Juli 2014
Kein Leistungstausch ist ebenfalls anzunehmen, wenn derSponsor auf seine Unterstützung in gleicher Art und Weiselediglich hinweist.
Erfolgt Hinweis durch besondere Hervorhebung oderVerlinkung zu den Internetseiten des Sponsors ist einLeistungsaustausch anzunehmen.
Von Leistungsaustausch ist ebenfalls auszugehen, wenndem Sponsor das ausdrückliche Recht eingeräumt wird, dieSponsoringmaßnahme im Rahmen eigener Werbung zuvermarkten.
Und jetzt?
Umsatzsteuerliche Behandlung von Sponsoringleistungüberprüfen.
Vertragliche Regelungen dabei beachten.
12
Grundsätze (A 1.1 (23) UStAE)
Grundsätzlich keine Leistung desZuwendungsempfängers an den Sponsor,
wenn der Empfänger der Zuwendung auf Plakaten,in Veranstaltungshinweisen, in Ausstellungs-katalogen, auf seiner Internetseite oder in andererWeise auf die Unterstützung durch den Sponsorlediglich hinweist.
Dieser Hinweis kann unter Verwendung desNamens, Emblems oder Logos des Sponsors, jedochohne besondere Hervorhebung oder Verlinkung zudessen Internetseiten, erfolgen.
SponsorSponsoring-empfänger
Sponsoring
Werbeleistung?
Elektronische Kopie
Entscheidung
Ein Arbeitnehmer ist (arbeitsrechtlich) verpflichtet,während der vereinbarten Zeit an der Arbeitsstätte zusein.
Es gibt grds. keinen unternehmerischen (betrieblichen)Grund, den Arbeitnehmer vom Wohnort zum Betriebund zurück zu befördern (private Veranlassung).
Versteuerung der Fahrten zwischen Wohnung undBetrieb
Ein Unternehmer – wie im Streitfall der Kläger alsOrganträger der GmbH – sucht seinen Betrieb auf, umdort unternehmerisch tätig zu sein. Seine Fahrtenzwischen Wohnort und Betrieb dienen der Ausführungvon Umsätzen.
Angesichts des klaren Überwiegens derunternehmerischen Verwendung ist es unbeachtlich,dass die Heimfahrten auch privaten Charakter haben.
Keine Versteuerung der Fahrten zwischenWohnung und Betrieb
Und jetzt?
Übertragbarkeit bei Nutzung eines Fahrzeugs einerGesellschaft bspw. einer Personengesellschaft bleibtabzuwarten – es spricht vieles dafür!
Pkw-Gestellung an Gesellschafter-GeschäftsführerBFH-Urteil vom 5. Juni 2014 (XI R 36/12)
13
Sachverhalt
Der Kläger betrieb ein Einzelunternehmen.
Zugleich war er alleiniger Gesellschafter undGeschäftsführer einer GmbH, deren Sitz amWohnsitz des Klägers in A lag und derenNiederlassung (Produktionsstätte) sich in einemanderen Ort (B) befand.
Zwischen dem Kläger (als Organträger) und derGmbH (als Organgesellschaft) bestand eineumsatzsteuerrechtliche Organschaft.
GmbH
Gesellschafter-Geschäftsführer
Pkw-Gestellung an Gesellschafter-GeschäftsführerBFH-Urteil vom 5. Juni 2014 (XI R 2/12)
14
Entscheidung
PKW-Überlassung kann
tauschähnlicher Umsatz sein, wenn der Pkw-Überlassung ein Entgelt in Gestalt anteiligerArbeitsleistung gegenübersteht (Wert kann anhandder Kosten bzw. Ausgaben geschätzt werden) oder
eine unentgeltliche Wertabgabe sein, als Wert sindKosten bzw. Ausgaben anzusetzen, soweit sie zumvollen oder teilweisen Vorsteuerabzug berechtigthaben.
Aus Vereinfachungsgründen kann die anzusetzendeBemessungsgrundlage in beiden Varianten nachlohnsteuerlichen bzw. nach ertragsteuerlichen Wertengeschätzt werden.
In beiden Fällen besteht Interesse an einer vereinfachtenErmittlung der Bemessungsgrundlage.
Sachverhalt
GmbH hat ihrem Gesellschafter-Geschäftsführerim Arbeitsvertrag einen Anspruch auf einFirmenfahrzeug eingeräumt.
Dieses durfte er sowohl für dienstliche als auchfür private Fahrten nutzen.
Nach einer Außenprüfung erhöhte das Finanzamtdie Umsätze in Höhe des Zuschlags nach § 8Abs. 2 Satz 3 EStG für Fahrten zwischen derWohnung des Gesellschafter-Geschäftsführersund der Arbeitsstätte.
Das Finanzgericht wies die Klage ab.
GmbH
Gesellschafter-Geschäftsführer
90%
Elektronische Kopie
Fahrten Wohnung – Arbeits-/Betriebsstätte
Bestätigung Verwaltungsauffassung (vgl. BMF-Schreiben v. 5. Juni 2014 sowie Abschn.15.23 UStAE )
Pkw-GestellungBFH-Urteile vom 5. Juni 2014 (XI R 2/12 und XI R 36/12)
15
Arbeitnehmer Einzelunternehmer Gesellschafter-Geschäftsführer
Tauschähnlicher Umsatz(§§ 3 Abs. 12 S. 1 i. V. m.§ 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG),Arbeitslohn alsGegenleistung
N.A.Fahrten Wohnung-Betriebsstätte sind immerunternehmerisch veranlasst!
Unentgeltliche Wertabgabe(§ 3 Abs. 9a Nr. 1 UStG), wenn Überlassungohne Gegenleistung aufgrundGesellschafterstellung erfolgt oder eintauschähnlicher Umsatz vorliegt
Bemessungs-grundlage
Kosten/Ausgaben fürÜberlassung PKW
Vereinfachendlohnsteuerliche Werte(Fahrtenbuch oder 1 %-Methode)
Kosten/Ausgaben für ÜberlassungPKW soweit sie zum Vorsteuerabzugberechtigt habenBetriebliche Nutzung > 50 %:Vereinfachend LSt-Werte (Fahrtenbuchoder 80 % des sich nach der sog. 1 %-Methode ergebenden Wertes)Betriebliche Nutzung < 50 %:Nutzungsanteil gem. § 6 Abs. 1 Nr. 4 S.1 EStG
SCHWERPUNKTReverse-Charge-Verfahren
16Elektronische Kopie
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (1/8)Begriff der Bauleistung - BFH-Urteil vom 28. August 2014 (V R 7/14)
17
Entscheidung des BFH (Fortsetzung)
Betriebsvorrichtungen sind keine Bauwerksbestandteile, dasie eigenständigen Zwecken dienen
§ 13b UStG ist daher nicht anwendbar
BFH widerspricht ausdrücklich der Auffassung derFinanzverwaltung
Auffassung der Finanzverwaltung (A 13b.2 UStAE)
Bauleistungen sind u. a.
Ladeneinbauten, Schaufensteranlagen,Gaststätteneinrichtungen (Nr. 2)
Werklieferungen großer Maschinenanlagen, die aufgebautwerden müssen (Nr. 3) oder die aufwändig in oder an einemBauwerk installiert werden müssen (Nr. 4) undWerklieferungen von Photovoltaikanlagen (Nr. 11)
Und jetzt?
Bisher noch keine Reaktion der Finanzverwaltung
Anwendbarkeit § 13b UStG insbesondere im Anlagenbau zuüberprüfen
Weite Auslegung des Begriffes der Bauleistung dürfteGeschichte sein!
Entscheidung des BFH
Bauwerk ist eine unbewegliche, durch Verbindung mitdem Erdboden hergestellte Sache
In das Bauwerk eingebaute Anlagen sind nur dannBestandteil des Bauwerks, wenn sie für Konstruktion,Bestand, Erhaltung oder Benutzbarkeit des Bauwerksvon wesentlicher Bedeutung sind
Anlagen müssen hierfür eine Funktion für dasBauwerk selbst haben
Dienen Anlagen eigenen Zwecken, so sind sie keinBauwerksbestandteil
Kläger Kunde
SubSub Bauausführung
Faktura
Einbau vonEntrauchungsanlagen
Rechnung19% USt
oderSteuerschulddes Klägers?
Beachte Art. 31a lit m. EU-VO 282/2011 ab 1. Januar 2017:Zusammenhang mit Grundstück bei Installation oder Montage vonMaschinen (…), die damit als Grundstück gelten.
Hinweise
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (2/8)Überblick
GrundsätzeRückblick mit Gestaltungs-/Risikopotential
BFH: bis 30. September 2014 „LE = Bauleistungsbezogen“BMF: bis 14. Februar 2014 „LE = Bauleistender“BMF: ab 15. Februar 2014 „LE = Bauleistungsbezogen“
Neuerung ab 1. Oktober 2014 (sog. „Kroatiengesetz“)Inländische Bauleistung an nachhaltigen BauleistendenGesetzliche NichtbeanstandungsregelungenNachweis „Nachhaltigkeit“: Formular USt 1 TG (3 Jahre)Diverse Übergangsregelungen für AZ etc.
Fundstellen und Hinweise„StÄndAnpG Kroatien“ (BGBl I 2014, S. 1266)BFH-Urteile vom 22. August 2013 (V R 37/10) und 11. Dezember2013 (XI R 21/11)BMF-Schreiben vom 5. Februar 2014, 8. Mai 2014, 31. Juli 2014,26. September 2014 und vom 1. Oktober 2014(Muster Vorlage USt 1 TG)
Und jetzt?ACHTUNG: zwei bis drei unterschiedliche Rechtslagen in 2014!Nochmalige Prüfung ob Sachverhalte im Unternehmen vorliegenUSt 1 TG beantragen (Vertrauensschutz auf Anwendung RC)Rücknahme Bescheinigung nur für Zukunft möglichVertragliche Nutzung Nichtbeanstandungsregel RCBegriff „Bauwerk“ ist weit auszulegen! ABER Achtung Urteil vom28. August 2014Freistellungsbescheinigung § 48b EStG weiterhin erforderlich
18
1) Hängt von weiteren Voraussetzungen ab (s. § 15 Abs. 1 Nr. 4 UStG)²) Muster Bescheinigung s. BMF v. 1. Oktober 2014 (IV D 3 – S 7279/10/10004)– siehe auch Anlage 2
UnternehmenNachhaltigerBauleistender
(Unternehmer B)
§ 48b EStG-Freistellung
BescheinigungUSt 1 TG2)
ertragsteuerlicheZwecke
umsatzsteuerlicheZwecke
Bauleistung(vertraglicheKlarstellung)
EntgeltEUR 1.000,00
§ 13b UStG(Steuerschuldner)
Finanzamt(Steuergläubiger) EUR -190,001)
EUR 190,00
Elektronische Kopie
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (3/8)Eckpunkte der Gesetzesänderung
Eckpunkte
Übergang der Steuerschuldnerschaft bei Bauleistungen unabhängig von derkonkreten Verwendung der Eingangsleistung für eine Bauleistung, sofern derLeistungsempfänger Unternehmer ist und nachhaltig Bauleistungen erbringt.
Einführung Bescheinigungsverfahren: Von nachhaltigem Erbringen istauszugehen, wenn dem Leistungsempfänger eine im Zeitpunkt der Ausführunggültige Bescheinigung USt 1 TG ausgestellt wurde (Verwendung ist unerheblich)
Einführung Nichtbeanstandungsregelung bei übereinstimmenderAnwendung des Übergangs der Steuerschuldnerschaft
Besitzt der Leistungsempfänger eine Bescheinigung USt 1 TG, gilt der Übergangder Steuerschuldnerschaft auch für Bauleistungen, die er für seinen privatenBereich bezieht
19
Die neuen Regelungen gelten seit dem 1. Oktober 2014.
Nicht umfasst sind Bauleistungen an Bauträger, es sei denn es handelt sichum Mischunternehmer mit Bescheinigung.
10%-Grenze wurde gesetzlich nicht normiert, da Absicherung überBescheinigungsverfahren als ausreichend erachtet wurde.
Nichtbeanstandungsregelung vom 8. Mai 2014 nicht vollständig reflektiert?!
Aber Achtung bei Anwendung der Nichtbeanstandungsregelung dieseerzeugt nur quasi-Sicherheit für den leistenden Unternehmer - „soferndadurch keine Steuerausfälle entstehen“
Praxishinweis
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (4/8)Gesetzesänderung bei Bauleistungen – Bescheinigungsverfahren
Ein Unternehmer erbringt nachhaltig Bauleistungen, wenn sein Weltumsatz zumindestens 10 % aus Bauleistungen besteht oder bei Neuaufnahme der Tätigkeitvoraussichtlich bestehen wird
Ermittlung anhand des Weltumsatzes des vorhergehenden Besteuerungszeitraums
Vom Vorliegen dieser Voraussetzungen ist auszugehen, wenn das zuständige Finanzamteine Bescheinigung USt 1 TG erteilt hat / Verwendung durch Leistungsempfängerunerheblich (=> Anforderung auf Vorrat nicht möglich)
Für die Ausstellung der Bescheinigung USt 1 TG muss der Unternehmer dieVoraussetzungen glaubhaft machen
Bescheinigung hat eine Gültigkeit von max. drei Jahren und kann nur mit Wirkung für dieZukunft widerrufen werden
Bei Widerruf der Bescheinigung ist leistender Unternehmer Steuerschuldner wenn
er Kenntnis vom Widerruf hatte oder hätte haben können oder
wenn der Umsatz vom Leistungsempfänger in nicht zutreffender Höhe versteuertwurde
20
Bei Organschaftsverhältnissen wird jeder Unternehmensteil des Organkreises getrennt betrachtet
Ermittlung 10% Grenze in Organschaftsfällen offen – Berücksichtigung von Innenumsätzen?
Hinweis: § 13b Abs. 5 Satz 7 UStG (Zweifelsfallregelung) ist nicht anwendbar, wenn fraglich ist, ob derLeistungsempfänger Bauleistender sind
Hinweise
Elektronische Kopie
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (5/8)Handlungsempfehlungen/Hinweise (nicht abschließend)
21
Leistungen von anderen Bau-leistenden grundsätzlich immernetto (ohne Umsatzsteuer)
Prüfung, ob Bescheinigung USt 1 TGbeim Finanzamt beantragt wurdeund verwendet wird
Leistungen an andere Bauleistendegrundsätzlich nur dann netto, wennLeistungsempfänger BescheinigungUST 1 TG vorlegt
Eingangsrechnungen Ausgangsrechnungen
Empfohlenes Vorgehen:
Wird Umsatz nach § 13b UStGdeklariert (Kennz. 84/85/67 UStVA)?
Wird Umsatz nach § 13b UStGdeklariert (Kennz. 60 UStVA)?
Deklaration:
Wird Hinweissatz „Steuer-schuldnerschaft des Leistungs-empfängers“ verwendet?
Rechnungsstellung:
Zahlung Nettobetrag in voller Höhenur bei Vorlage Bescheinigung § 48bEStG durch den Leistenden(anderenfallsBauabzugsteuereinbehalt 15 %)
Wird Bescheinigung nach§ 48b EStG verwendet, um volleBezahlung des Nettobetrags durchLeistungsempfänger zugewährleisten? (anderenfallsBauabzugsteuereinbehalt 15 %durch Auftraggeber)
Zahlungsverkehr:
Unerheblich: Hinweissatz„Steuerschuldnerschaft desLeistungsempfängers“ auf Rechnung
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (6/8)Rückwirkende Aushebelung des Vertrauensschutzes (Geltung seit 31. Juli 2014)
Eckpunkte
Durch Änderung des § 27 Abs. 19 UStG soll Vertrauensschutz für Altfälle ausgehebeltwerden
Für Bauleistenden auf Antrag Möglichkeit der Abtretung des Anspruchs gegen denLeistungsempfänger auf Zahlung der Umsatzsteuer an Zahlung statt
Fraglich ist, ob Regelung einer gerichtlichen Überprüfung standhält (verfassungs-rechtliche Bedenken).
Inwieweit die befreiende Abtretungslösung auch in den Fällen möglich ist, indenen dem leistenden Unternehmer zivilrechtlich kein Anspruch gegen denLeistungsempfänger auf Zahlung der zusätzlich anfallenden Umsatzsteuer zusteht,ist fraglich (Risiko der Umsatzsatzversteuerung aus dem erhaltenen Netto!).
Über Neuregelung soll Vertrauensschutz wohl auch für Fälle ausgehebelt werden,in denen Antrag durch Leistungsempfänger vor Geltung des § 27 Abs. 19 UStGgestellt wurde.
Hinweis
Und jetzt?
Bauträger: ggfs. Empfehlung zur Änderung der Umsatzsteuererklärungen; Rück-forderung der Umsatzsteuer für Leistungen, die bis zum 14. Februar 2014 ausgeführtwurden
Bauleistende: Einvernehmliche Vereinbarung, dass RC-Verfahren weiterhinanwendbar bleibt (BMF-Schreiben vom 8. Mai 2014) oder
Ausstellung geänderter Rechnungen inkl. USt + Abtretung USt-Anspruch (nur wennzivilrechtlicher Anspruch tatsächlich besteht!) 22Elektronische Kopie
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (7/8)Aushebelung des Vertrauensschutzes; Abtretung,BMF-Schreiben vom 31. Juli 2014
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Empfänger (LE)
Bauleistender
FinanzamtEmpfänger
FinanzamtBauleistender
2. AnforderungInformationenüber Bauleistenden
3. Info über USt-Änderung desLeistendenAufforderung zur
Änderung der RechnungAbtretung der USt-Forderung
4. Rechnungsberichtigung ggü. LE undAbtretung der zivilrechtlichen ForderungWirkung an Zahlungs statt/Erlöschen der USt-VB
5. Ggf. Abtretungder Forderunggegen LE zurHerstellung derGläubiger-/Schuldneridentität
6. Auszahlung der UStbzw. Erklärung derAufrechnung
BauleistungGgf. zivilrecht-licher Anspruchauf Zahlung USt
1. Antrag auf Erstattung der UStunter Berufung auf BFH-Urteil
USt-Nachforderungsanspruch
Reverse-Charge-Verfahren bei Bauleistungen (8/8)Nachzahlungszinsen nach § 233a AO; BMF-Schreiben vom 31. Juli 2014
Der Antrag des Leistungsempfängers auf Erstattung dernach § 13b UStG abgeführten Umsatzsteuer gilt alsrückwirkendes Ereignis nach § 233a Abs. 2 AO
Verzinsung beim leistenden Unternehmer beginnt 15Monate nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem derAntrag gestellt wurde (Antrag in 2014; Beginn Zinslauf am1. April 2016 sofern bis dahin keine Zahlung bzw.Abtretung erfolgt ist)
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Für die Verzinsung der Erstattung des Leistungsempfängersgilt dies nicht.Der Zinslauf für die Erstattung beginnt 15 Monate nachAblauf des Kalenderjahres, in dem die Steuer entstanden ist(für 2011 zum 1. April 2013).
Hinweise
Elektronische Kopie
Anwendung Reverse-Charge-Verfahren, wennLeistungsempfänger nachhaltigGebäudereinigungsleistungen erbringt.
Wie bei Bauleistungen Bescheinigungsverfahren USt 1 TG(neues Muster ab 1. Oktober 2014)
Die Regelungen (Vertrauensschutz, Zweifelsfall) fürBauleistungen sind auf Gebäudereinigungsleistungenanalog anzuwenden.
Reverse-Charge-Verfahren bei Gebäudereinigungsleistungen§ 13b Abs. 2 Nr. 8 UStG, BMF-Schreiben vom 26. September/1. Oktober 2014
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Reverse-Charge-Verfahren bei der Lieferungedler und unedler MetalleÄnderung UStG zum 1. Oktober 2014, BMF-Schreiben vom 26. September 2014
Grundsätze
Lieferung von Edelmetallen und unedlen Metallen anUnternehmer
bspw. Silber, Gold, Platin, (Roh-)Eisen, Stahl, Kupfer,Aluminium etc.
Abgrenzung: Zolltarifnummern beachten!!!
Änderungen grundsätzlich anzuwenden seit 1. Oktober 2014
Fundstellen und Hinweise
„StÄndAnpG Kroatien“ (BGBl. I 2014, S. 1266)
BMF-Schreiben vom 26. September 2014 (IV D 3 – S7279/14/10002)
Und jetzt?
Konkretisierung der Metalle in neuer Anlage 4 zum UStG(siehe beigefügte Anlage 3)
Bestehende Vorgänge prüfen, Anpassung Prozesse (Ein- undVerkauf)
Prüfung Nebenleistungen (z. B. Speditionskosten)
In Zweifelsfällen unverbindliche Zolltarifauskunft beim Zoll
Dokumentation Unternehmereigenschaft Leistungsempfänger
Vorsicht bei Gutschriftsverfahren
Nichtbeanstandungsregelung bis 31. Dezember 201426
*) Hängt von weiteren Voraussetzungen ab (s. § 15 Abs. 1 Nr. 4 UStG)
Unternehmer AUnternehmer B
(Leistungsempfänger)
Finanzamt(Steuergläubiger)
§ 13b UStG(Steuerschuld-
umkehr)
EntgeltEUR 1.000,00
EUR 190,00 EUR -190,00*)
LieferungMetalle
Elektronische Kopie
Lieferungen von Mobilfunkgeräten, seit 1. Oktober 2014: Tablet-Computernund Spielekonsolen sowie von integrierten Schaltkreisen vor Einbau in einen zurLieferung auf der Einzelhandelsstufe geeigneten Gegenstand, wenn die Summeder für sie in Rechnung zu stellenden Entgelte im Rahmen eines wirtschaftlichenVorgangs mindestens EUR 5.000,00 beträgt.
Nachträgliche Minderungen des Entgelts werden nicht berücksichtigt
Ist im Vorhinein nicht erkennbar, ob die Betragsgrenze vonEUR 5.000,00 erreicht wird, wird es nicht beanstandet, wenn beideVertragsparteien übereinstimmend von dem Übergang der Steuer-schuldnerschaft ausgegangen sind. Dies gilt als erfüllt, wenn der der Umsatzvom Leistungsempfänger in zutreffender Höhe versteuert wird
§ 13b Abs. 5 Satz 7 UStG ist anwendbar (Zweifelsfallregelung)
Wird Neuregelung angewendet?
Reverse-Charge-Verfahren bei Tablet-PCs und Spielekonsolen§ 13b Abs. 2 Nr. 10 UStG, BMF-Schreiben 26. September 2014
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Geplante Änderungen durch das Jahressteuergesetz 2015Ablauf Schnellreaktionsmechanismus
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Bundes-regierung
AndereMitgliedstaten
Prüfung: 1 Monat
BestätigungStaatkann
neuenRC-TB
erlassen
BMFBundesraterarbeitet
Rechts-verordnung
erteiltZustimmung
Parallel: Antrag auf RC-Ausnahme im regulären(längerfristigen) Verfahren
Neuer RC-Tatbestand,nur für neun Monate(es sei denn, bis dahin ist dasreguläre Verfahren abgeschlossen)
EU-Kommission
gg
f.St
ellu
ng
-n
ahm
e
Mitteilungneuer RC-
Tatbestand
HäufiggeäußerteKritikpunkte
Einheitlichkeit des EU-Binnenmarkt wird angegriffen
Rechtsunsicherheit
Enormer Verwaltungsaufwand für Unternehmen
Kurzfristige Umsetzung in Unternehmen nur schwer/kaum möglichElektronische Kopie
IMPULSEDiverse Dauerbrenner imUmsatzsteuerrecht
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Besonderheiten wenn Aufsichtsrat = Beamter(Verlangen Dienstherr)
Die Aufsichtsratstätigkeit ist nicht umsatzsteuerbar,sondern Teil des unselbständigen Dienstverhältnisses
Begründung: enge Verbundenheit zwischenAufsichtsratstätigkeit und Dienstverhältnis
Sofern Beamter einen Teil der Vergütung behalten darf,stellen diese Beträge Einkünfte aus nichtselbständigerTätigkeit dar und kein Entgelt für eine sonstigeumsatzsteuerbare Leistung
Und jetzt?
Beachtung Rechtsgrundsätze der OFD Frankfurt beiAufsichtsratsvergütungen (vor allem bei Beamten)
Dauerthema: Zeitpunkt Abführung Umsatzsteuer für dieAufsichtsräte
Achtung: Kleinunternehmerregelung anwendbar, wenndie gesamten Einnahmen des Unternehmers (Aufsichts-rat) den Betrag von EUR 17.500,00 nicht überschreiten!
Hinweis: Bei ausländischen Aufsichtsräten Steuerabzugnach § 50a EStG beachten (30 % der Einnahmen)
Hilfsmittel: siehe Anlage 1 (Erhebungsbogen)
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Grundsätze
Tätigkeit des Aufsichtsrats = sonstige Leistung
Leistung regelmäßig steuerpflichtig; Steuerfreiheitnur bei Ehrenamt (§ 4 Nr.26 UStG)
Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG) findetAnwendung (Achtung nur im Inlandsfall)
Bei Verzicht auf Aufsichtsratvergütung, umAnrechnung auf Tantiemen zu vermeiden(vor allem bei AN-Vertretern): unterlasseneKürzung der Tantiemen = Gegenleistung
Umsatzsteuerliche Behandlung von AufsichtsratsvergütungenOFD Frankfurt/Main vom 4. Oktober 2013
Gesellschaft Aufsichtsrat
Aufsichtsrats-vergütung
SonstigeLeistung
Elektronische Kopie
Weiterbelastung von Kosten in der Gruppe (1/4)Kostenstellenbereinigung oder Leistungserbringung?
Mutter-gesellschaft DE
Tochter-gesellschaft AT
Unterstützungbei Projekt
Faktura
Leistungsartbestimmung
Erbringt MuttergesellschaftBeförderungsleistungen (Taxi und Flug) sowieÜbernachtungsleistungen?
Was war der Reisegrund?
Sind Kosten bspw. im Zusammenhang mit einemProjekt angefallen?
Liegt ein umsatzsteuerlicher Vorgang vor oderhandelt es sich um einfache Kostenweiterbelastung?
Umsatzsteuerliche Behandlung
In der Regel kauft Tochtergesellschaft keineBeförderungsleistung oder Übernachtungsleistung ein
Kosten sind vielmehr im Zusammenhang mit Projektangefallen (sog. Beratungs-/Unterstützungsleistung)
Behandlung der Reisekosten als Nebenleistung zurHauptleistungLeistungsort B2B – Empfängerortprinzip / Nettorechnung beiAuslandsbezug / Meldung in ZM (EU-Fall)
Dies gilt auch, wenn keine Projektkosten gesondert inRechnung gestellt werden (ertragsteuerlicheKonsequenz zu prüfen!)Andere Behandlung bspw. bei Einkaufspool oderAufwandspool denkbarVerträge beachten - Abrechnung gegenüberVertragspartner auch innerhalb der Gruppe!
Hinweise
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Weiterbelastung von Kosten in der Gruppe (2/4)Leistungskommission
Leistungsartbestimmung
Erbringt Muttergesellschaft Übernachtungsleistungoder sonstige Leistung bspw. Beratungsleistung?
Was war Grund der Buchung durch MG?
Sind Hotelkosten bspw. im Zusammenhang miteinem Projekt angefallen?
Umsatzsteuerliche Behandlung
In diesem Fall kaufen TG 1-4 Übernachtungsleistungen beiMG ein (Leistungskommission im Hinblick aufHotelbuchungen) – Projektzusammenhang schwer zuargumentieren
Leistungsort jeweils dort, wo das Hotel liegt
Ggf. Reverse Charge anwendbar (Einzelfallprüfung – da keinStandard B2B-Umsatz)
Registrierungspflicht von MG oder TG, die nicht imBelegenheitsland ansässig sind
Buchung kann zentral erfolgen, dann aber im Namenund im Auftrag der jeweiligen Tochtergesellschaft(Folge direkte Rechnung von Hotel an TG, keineLeistungskommission) oderBuchung über lokale LandesgesellschaftVorsteuerabzug über Vorsteuervergütungsverfahrenmöglich
Gestaltungshinweis
MG
TG 1
AT
TG 2
F
TG 3
ES
TG 4
CH
ReservierungReservierung
32Elektronische Kopie
Weiterbelastung von Kosten in der Gruppe (3/4)Aufwandspool und Umlagen (1)
Umsatzsteuerliche BehandlungUmsatzsteuerliche Behandlung offen
Umfang des Leistungsaustausch fraglich
Soweit nur Überhänge ausgeglichen werden, BeschränkungLeistungsaustausch auf Ausgleichszahlung in Anlehnung anEuGH-Urteil vom 29. April 2004 (C-77/01 EDM) fürKonsortien – so auch Wäger (UR 2008, 69 (76))
Voraussetzung: gemeinsames Interesse der Poolmitglieder(hier Forschung und Entwicklung)
Vertretbare Lösung in Anlehnung an EDM-Rechtsprechungdes EuGH: kein steuerbarer Vorgang, da Beiträge identischsind
Eindeutige Verwaltungsauffassung oder Rechtsprechungliegt bisher nicht vorUmlageverträge überprüfenAuch innerhalb einer Gruppe können steuerbareVorgänge vorliegen (Ausnahme Organschaft)Bei Erstellung von Verrechnungspreisdokumentationenumsatzsteuerliche Behandlung mit überprüfenUmsatzsteuerliche Behandlung dokumentieren und ggf.gegenüber Finanzbehörden erläutern
Hinweis
MG
TG 1
AT
TG 2
F
TG 3
ES
TG 4
CH ForschungundEntwicklung
TEUR MG TG1 TG2 TG3 TG4 Total60 60 60 60 60 300
MG x 12 12 12 12 48TG1 12 x 12 12 12 48TG2 12 12 x 12 12 48TG3 12 12 12 x 12 48TG4 12 12 12 12 x 48
?
33
Weiterbelastung von Kosten in der Gruppe (4/4)Aufwandspool und Umlagen (2)
MG
TG 1
AT
TG 2
F
TG 3
ES
TG 4
CH BuchhaltungPersonalRechtsberat.Treasury
Umsatzsteuerliche BehandlungUmsatzsteuerliche Behandlung offen
Umfang des Leistungsaustausch fraglich
Soweit nur Überhänge ausgeglichen werden, BeschränkungLeistungsaustausch auf Ausgleichzahlung in Anlehnung anso EUGH-Urteil vom 29. April 2004 (C-77/01 EDM) fürKonsortien – so auch Wäger (UR 2008, 69 (76))
Voraussetzung gemeinsames Interesse der Poolmitglieder(hier nicht erfüllt)
Mangels gleichgerichtetem Interesse (Pooling vonunterschiedlichen Funktionen) insg. steuerbarer Vorgang
Umlageverträge überprüfen
Auch innerhalb einer Gruppe können steuerbareVorgänge vorliegen (Ausnahme Organschaft)
Bei Erstellung von Verrechnungspreisdokumentationenumsatzsteuerliche Behandlung mit überprüfen
Umsatzsteuerliche Behandlung dokumentieren und ggf.gegenüber Finanzbehörden erläutern
Hinweis
TEUR MG TG1 TG2 TG3 TG4 Total60 60 60 0 60 240
MG x 12 12 x 12 36TG1 12 x 12 x 12 36TG2 12 12 x x 12 36TG3 12 12 12 x 12 48TG4 12 12 12 x x 36
34Elektronische Kopie
Geplante Änderungen durch das Jahressteuergesetz 2015Voranmeldungspflicht für Vorratsgesellschaften
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Bisher Keine Pflicht zur Abgabe für Umsatzsteuer-Voranmeldungen fürVorratsgesellschaften
Neuregelung Pflicht zur monatlichen Abgabe von Voranmeldungen im Jahr der Übernahmeder Vorratsgesellschaft sowie im darauf folgenden Jahr
Ab dem Zeitpunkt des Beginns der tatsächlichen Ausübung dergewerblichen/beruflichen Tätigkeit
Erstmalig für Voranmeldungszeiträume, die in 2015 enden
Entsprechende Anwendung für einen Firmenanteil übernehmendeUnternehmer
Begründung Wirtschaftlich betrachtet entspreche die Übernahme einer Vorratsgesellschafteiner Neugründung
SCHWERPUNKTVorsteuerabzug undRechnungsangaben
36Elektronische Kopie
*) Weitere Voraussetzung u. a. vorsteuerunschädliche(steuerpflichtige) Ausgangsumsätze
Vorsteuerabzug aus Eingangsrechnungen (1/2)Allgemeines
GrundsätzeVoraussetzung: u. a. ordnungsgemäße Rechnungen i. S.d. §§ 14, 14a UStGVorsteuerabzug erst im Zeitpunkt der Vorlage einerordnungsgemäßen RechnungZugang der Rechnung entscheidend, nichtRechnungsdatum (Indiz für Zugang z. B.Rechnungseingangsstempel)
Und jetzt?Keine allgemeine RückwirkungGgf. Abwehrberatung:
Berufung auf Rechtsprechung im EinzelfallRechnungskorrektur anstoßen mit Zugang vor BP-Bericht oder Änderungsbescheid„Mindestbestandteile“ (Angaben zu Leistendem,Leistungsempfänger, Entgelt, Art und Umfang derLeistung, Steuersatz) müssen bereits vorhandenseinStornorechnungen vermeiden, BP-Jahre „offen“halten
Unternehmer Kunde
Lieferung/Leistung
Finanzamt
EntgeltEUR 1.000,00
zzgl.USt EUR 190,00
EUR 190,00
USt
./. EUR 190,00
Vorsteuer*)
37
Keine Rückwirkung einer Rechnungsberichtigung lt.FinVerw. (trotz „Pannon Gép“, BFH-Beschluss vom 20. Juli2012 (V B 82/11) und Beschluss FG Nieders. vom 1. Oktober2013 (5 V 217/13) sowie FG Berlin-Brandenburg vom29. August 2013 (7 V 7096/13))Pressemitteilung FG Niedersachsen 13. November 2014 –Anrufung EuGH zur Klärung Voraussetzungen fürrückwirkende Rechnungsberichtigung (Az. EuGH offen)
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Summe Ware 7 % 105,00 EURSumme Ware 19 % 450,00 EURUmsatzsteuer 0 %Umsatzsteuer 7 % 7,35 EURUmsatzsteuer 19 % 85,50 EURRechnungsbetrag 112,35 EUR 535,50 EUR
Rechnungsbetrag Gesamt 647,85 EUR 2 % Skonto beiZahlung bis 26.1.2014
Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag bis zum…. Kto: XXXSteuerfreie innergemeinschaftliche Lieferung/steuerfreie AusfuhrlieferungSteuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers (Reverse-Charge)
Lieferant Otto MustermannStraße XY Stadt XYSteuernummer Finanzamt XXXXUSt-IdNr. DE XXXXXXX
AnKunde: A. Zahlnix(USt-IdNr.)Straße XYXX Stadt
19.1.2014Rechnung Nr. XXXLieferung vom 12.1.2014
Waren 7 % Waren 19 %1. 3 Kisten Cola 30,00 EUR2. 25 Flaschen Wein 420,00 EUR3. 4 Beutel Milch 15,00 EUR4. 35 Flaschen Oliven-Öl 90,00 EUR
Vollständiger Name undvollständige Anschrift desLeistungsempfängers
Ggf. Angabe USt-IdNr. beiinnergemeinschaftlicherLieferung oder sonstigerLeistung innerhalb der EU
Fortlaufende Rechnungs-Nr.
Zeitpunkt der Lieferung odersonstigen Leistung oder beiAnzahlungen (sofern bekannt)der Zeitpunkt der Anzahlung
Menge und handelsüblicheBezeichnung der Lieferungoder sonstigen Leistung
Hinweis auf etwaige Steuer-befreiung oder gegebenenfallsdie obligatorische Formulierung„Steuerschuldnerschaft desLeistungsempfängers(Reverse-Charge)“
Anzuwendender Steuersatz
Vollständiger Name undvollständige Anschrift desleistenden Unternehmens
Angabe der vom Finanzamterteilten Steuer-Nr. oderAngabe der vom Bundesamtfür Finanzen erteilten USt-IdNr.
Ausstellungsdatum derRechnung
Aufschlüsselung nachSteuersätzen
Ausweis des Nettobetrages
Auf Entgelt entfallenderSteuerbetrag
Sonst. Zusatzangaben § 14aUStG
Hinweis auf jede im Vorausvereinbarte Minderung desEntgelts
1
1
2 2
33
4
4
5
5
66
7
7
8
8
9
910
10
11
1112
12
13
1314
14
Vorsteuerabzug aus Eingangsrechnungen (2/2)Musterrechnung für im Inland steuerpflichtige Leistung
Elektronische Kopie
Zeitpunkt der Geltendmachung des VorsteuerabzugsBFH-Urteil v. 13. Februar 2014 (V R 8/13) - BMF-Schreiben vom17. Dezember 2012, Abschn. 15.2. Abs. 2 S. 7 UStAE
Vorsteuerabzug muss für den Besteuerungszeitraum geltend gemacht werden,in dem die Berechtigung zum Vorsteuerabzug entstanden ist.Vorsteuerabzug in dem USt-Voranmeldungszeitraum, in welchem entweder
Leistung erbracht und ordnungsgemäße Rechnung vorliegt oderZahlung erfolgt und ordnungsgemäße Rechnung vorliegt
Voranmeldungszeitraum wird durch Abgabe der Umsatzsteuerjahreserklärung überschrieben
Dezember 2014 Januar 2015
Zugang „normale“ Eingangsrechnung
(Leistung ist bereits erbracht)
Vorsteuerabzug 12/2014
Leistung ist bereits erbracht Buchung (u. a.
„Folgejahr/-monat abziehb. VSt“)
Bezahlung
Zugang „normale“ Eingangsrechnung
Vorsteuerabzug 1/2015
Zugang Anzahlungsrechnung (Leistung ist
noch nicht erbracht)Bezahlung
Vorsteuerabzug 1/2015
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Rabatte und Boni (1/3)EuGH-Urteil vom 16. Januar 2014 – (C-300/12 – Ibero Tours)
Grundsätze des Urteils:
EuGH: Keine Minderung der BMG in derLeistungsbeziehung Reisebüro – Reiseveranstalter
Reisebüro (Vermittler) gewährt Endkunden Rabatte
Grundsätze des Urteils vom 24. Oktober 1996(Rs. C-317/94 – Elida Gibbs) hierauf nicht anwendbar
Keine „Leistungskette“ sondern Vermittlungsleistung
Vermittlungsleistung ist von der Reiseleistung völliggetrennt
Und jetzt?
Auch andere Branchen, in denen Waren oder Dienst-leistungen über Vermittler verkauft werden, sind ggf.betroffen
Prüfung, ob eine Leistungsbeziehung zu demBegünstigten des Rabatts besteht
Teile des A 17.2 Abs. 10 UStAE sind überholt – Reaktionder Finanzverwaltung?
Ausgangsfall:
Reisebüro erbringt steuerpflichtige Vermittlungs-leistungen gegenüber dem Reiseveranstalter
Reisebüro erhält Provision
Reisebüro gewährt - zulasten der eigenen Provision
- Endkunden Rabatte
Frage:
Liegt eine Minderung der Bemessungsgrundlage(BMG) für die Vermittlungsleistung vor?
40
EndkundeReiseveranstalter
Reisebüro(Vermittler)
Reiseleistung
Entgelt
Elektronische Kopie
Ausgangsfall:
Verträge über Warenlieferungen werden ausschließlichzwischen Lieferanten und Fachhändlern geschlossen
Die Lieferanten erstellen Rechnungen an die Fach-händler, übersenden diese aber an Z, der die Abwicklungvornimmt:
Z begleicht die Lieferantenforderungen, mit schuld-befreiender Wirkung für die Fachhändler
Z erhält von den Lieferanten eine Provision für dieBestellungen durch Fachhändler
Einen Teil der Provision gibt Z an die Fachhändler weiter
Darüber gewährt Z an die Fachhändler einen Preisnachlassin Form eines Zusatzskontos
41
FachhändlerLieferanten
Zentralregulierer(Z)
Lieferung Ware
Bestellung Frage:
Umsatzsteuerliche Behandlung des Preisnachlasses von Z andie Fachhändler?
Grundsätze des Urteils:
Z erbringt Vermittlungsleistungen an die Lieferanten
Das von Z den Fachhändlern gewährte „Zusatzskonto“beeinflusst die Bemessungsgrundlage für die Leistungvon Z an die Lieferanten nicht
Keine Berichtigung des Vorsteuerabzugs beimFachhändler
Eine Entgeltminderung kann sich nur in der jeweiligenLeistungsbeziehung ergeben
Und jetzt?
Fälle identifizieren und Prüfung AnwendungRechtsprechung
Rabatte und Boni (2/3)Keine Minderung der Umsatzteuer bei Rabatten durch ZentralreguliererBFH-Urteil vom 3. Juli 2014 (V R 3/12)
Rabatte und Boni (3/3)Drittrabatte durch ausländische Hersteller - BFH-Urteil vom 5. Juni 2014 (XI R 25/12)
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Hersteller H
Distributor
Unternehmer UWarenweg
Urteil BFH:Keine Vorsteuerkorrektur für U nach § 17 Abs. 1 S. 4 und5 UStG, da Lieferung bei H steuerfreiRabatt kann somit nicht zur Minderung der Umsatzsteuerauf Seiten des Herstellers führen (steuerfreieinnergemeinschaftliche Lieferung)Bemessungsgrundlage für Liefergeschäft Distributor anUnternehmer U hat sich durch Rabatt nicht gemindertSomit keine Verpflichtung zur Korrektur für Distributorund damit auch keine Gegenkorrektur durch Uerforderlich
Ausgangsfall:
Unternehmer bezieht Ware über Distributor vomHersteller
Lieferung Hersteller an Distributor: steuerfreieinnergemeinschaftliche Lieferung
Lieferung Distributor an Unternehmer: steuerbar undsteuerpflichtig in Deutschland
Hersteller gewährt unmittelbaren Rabatt an Unternehmer
GewährungMengenrabatt
Elektronische Kopie
Rechnungen mit mehreren DokumentenBFH-Urteil vom 16. Januar 2014 (V R 28/13)
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Anforderungen an die Leistungsbeschreibung:
Identifizierung der Leistung muss aufgrundRechnungsangaben leicht und eindeutig möglich sein
Zur Identifizierung kann auf andere GeschäftsunterlagenBezug genommen werden (z. B. Verträge, Auftrag etc.)
Unterlagen, auf die die Rechnung verweist, müssen derRechnung nicht beigefügt werden, sondern lediglich„vorhanden“ sein, § 31 Abs. 3 S. 2 UStDV
Entscheidung des BFH
Zurückverweisung an FG zur Klärung, ob inVereinbarung eine hinreichend konkreteLeistungsbeschreibung enthalten ist
Kläger KundeRechnung19% USt
Verweis aufVertrag
Vertrag
Vertrag
„ … gemäß unserer Vereinbarung zum Projekt xxx der Y-AG erlauben wir uns, unsere erbrachte Leistung wie folgtin Rechnung zu stellen: Herr Müller, xxx Tage im Monatxxx, Tagessatz xxx (netto), monatliche Gesamtsumme(netto)…“
Eindeutiger Hinweis in Rechnung auf geeigneteergänzende Unterlagen!Bezugnahme auf Vertrag erhöht Risiko derAnforderung der weitergehenden Unterlagen durchFinanzbehörden.
Praxis-Tipp:
Vorsteuerabzugs aus geleisteten Anzahlungen beiAusbleiben der Leistung/Lieferung in BetrugsabsichtEuGH-Urteil vom 13. März 2014 (C-107/13)/ BMF-Schreiben vom 7. Februar 2014
Berichtigung des Vorsteuerabzugs (§ 17 Abs. 2 Nr. 2UStG, A17.1 Abs. 7 S. 3 UStAE)
Berichtigung hat zu erfolgen …
wenn Anzahlung entrichtet wurde,
Leistung jedoch nicht erbracht wird
im Zeitpunkt der Rückgewährung der Anzahlung oderdes Entgelts (Änderung durch EuGH – Berichtigung hatunabhängig davon zu erfolgen).
Und jetzt?
Auch bei ausbleibender Rückgewähr der Anzahlungkann Berichtigungspflicht der Vorsteuer bestehen
Einschränkung bei Vorsteuerabzug desLeistungsempfängers im Falle von betrügerischer odermissbräuchlicher Absicht des Lieferers beachten
Dokumentierte Vergewisserung über dieUnternehmereigenschaft des Leistenden
Ggf. Aufzeichnung der Geräteidentifikationsnummer
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Grundsätze des Urteils
Vorsteuerabzug auf geleistete Anzahlungen ist zuberichtigen, wenn Leistung nicht bewirkt wird,unabhängig davon ob geleistete Anzahlungzurückbezahlt wird oder nicht
Vorsteuerabzug auf geleistete Anzahlungen ist vonvorneherein ausgeschlossen, wenn Eintritt desSteuertatbestands zum Zeitpunkt der Anzahlungunsicher ist (betrügerische oder missbräuchliche Absichtdes Lieferers/Leistenden – und Kenntnis bzw.Kennenmüssen des Leistungsempfängers)
Leistender KundeLeistung
Anzahlung
Elektronische Kopie
Vorsteuerabzug und BösgläubigkeitFinanzverwaltung setzt Merkblatt zur Betrugsbekämpfung ein
InhaltMerkblatt enthält Katalog von ca. 40 „kritischen“UmständenMerkblatt sieht zudem „Belehrung“ vorDer empfangene Unternehmer soll MerkblattunterschreibenHierüber soll Bösgläubigkeit erzeugt werden
Mögliche Rechtsfolgen bei NichtbeachtungVersagung des Vorsteuerabzugs,Versagung der Steuerfreiheit beiinnergemeinschaftlichen Lieferungen oderHaftung für schuldhaft nicht abgeführte Umsatzsteuer
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Finanzverwaltung setzt verstärkt Merkblatt einMerkblatt steht im engen Zusammenhang mitBMF-Schreiben vom 7. Februar 2014Nach diesem Schreiben soll es genügen, dass dasFinanzamt objektive Umstände, die der Unternehmervon einem Umsatzbetrug hätte wissen können,hinreichend nachweist oder substantiiert vorträgt, daes dann dem Unternehmer obliege diese Umstände zuwiderlegen (Beweislastumkehr).
BMF-Schreiben vom 7. Februar 2014 steht imWiderspruch zur EuGH-Rechtsprechung, danach müssenfür Versagung des Vorsteuerabzugs objektive Umständehinreichend nachgewiesen werdenBlatt sollte von Unternehmern nicht unterschreibenwerdenGegen Bescheide, die mit Nichtbeachtung desMerkblatts begründet werden, sollte im Einspruchs-bzw. Klageverfahren vorgegangen werden.
Hinweis
Merkblatt zur UmsatzsteuerBeachtung des gemeinschafts-rechtlichen Missbrauchsverbots
Umsatzschlüssel vs. Flächenschlüssel (1/4)BFH-Urteil vom 22. August 2013 (V R 19/09), A 15.16, 15.17 Abs. 3 UStAE
46
Grundsätze des Urteils
Ausschluss des Umsatzschlüssels in § 15 Abs. 4 Satz 3 UStGzulässig, da der Flächenschlüssel eine präzisere Bestimmung desPro-rata Satzes erlaubt (Anschluss an EuGH-Urteil vom8. November 2012, C-511/10)
Wurde Umsatzschlüssel zugrunde gelegt, ist derFlächenschlüssel anzuwenden und § 15a UStG Berichtigungenvorzunehmen
Dem steht nicht entgegen, dass ein sachgerechtes Aufteilungs-verfahren im Jahr der Anschaffung oder Herstellungangewandt wurde, das für Folgezeiträume bindend ist (vgl.UStAE 15.17 Abs. 4 )
Für andere nicht § 15a UStG relevante Kosten soll ein andererAufteilungsmaßstab möglich sein (Tz 32 ff.)
Und jetzt?
Strittig ist, ob für andere als § 15a UStG relevante Kosten einanderer Aufteilungsmaßstab vorrangig zu verwenden ist
Ausgangsfall
Streitig war, ob Vorsteuern aufEingangsleistungen zur Herstellungeiner Immobilie eines gemischtgenutzten Gebäudes nach demVerhältnis der Ausgangsumsätze auf-geteilt werden können
Unter Umständen kann Umsatzschlüssel sachgerecht sein, wenn andere Flächen (z. B. Dachfläche) vermietet werden(sogenanntes „Scheunenurteil“ BFH-Urteil vom 14. März 2012 – XI R 26/11, Tz. 41)
Praxishinweis
Elektronische Kopie
Umsatzschlüssel vs. Flächenschlüssel (2/4)BFH-Urteil vom 7. Mai 2014 (V R 1/10)
47
Ausgangsfall
Streitig war die Aufteilung der Vorsteuern aufEingangsleistungen zur Herstellung einer Immo-bilie nach dem Verhältnis der Ausgangsumsätzebei erheblichen Ausstattungsunterschieden
Das Erdgeschoss wurde umsatzsteuerpflichtig anBetreiber eines Coffeeshops, Kioskes und Döner-Imbisses und das Obergeschoss umsatzsteuerfreian Privatpersonen vermietet. Die Klägerin verwiesdarauf, dass die Ausrichtung auf gewerblicheZwecke im EG erhebliche Investitionen in Brand-schutz, Hygiene und Lüftung erfordert habe.
Grundsätze des Urteils
Im Regelfall ist bei der Bestimmung des Pro-rata Satzes derFlächenschlüssel für alle Aufwendungen anzuwenden(Bestätigung des BFH-Urteils vom 22. August 2013 (V R 19/09))
Bestehen jedoch erhebliche Ausstattungsunterschiede derRäumlichkeiten (z. B. Höhe der Räume, Dicke der Wände undDecken, Innenausstattung) sind die Vorsteuern nach dem(objektbezogenen) Umsatzschlüssel aufzuteilen
Keine teleologische Reduktion auf § 15a UStG relevante Kosten(Aufgabe der Rechtsprechung vom 22. August 2013)
Und jetzt?
Ob Gesetzgeber mit geändertem Gesetz reagiert bleibtabzuwarten
Vorlagefragen beim EuGH (vgl. nächste Folie)
Nach bereits bestehender Verwaltungsauffassung sind Vorsteuer-beträge, die auf Gebäudeteile mit besonderer Ausstattungentfallen diesen vorab (direkt) zuzuordnen und nicht wie im o. g.Urteil nach dem objektbezogenen Umsatzschlüssel (vgl. UStAE15.17 (7) S. 6 f.).
Praxishinweis
Umsatzschlüssel vs. Flächenschlüssel (3/4)BFH-Beschluss vom 5. Juni 2014 (XI R 31/09) zur Vorlage von Fragen an den EuGH
48
Vorlagefragen des XI. Senats:
Erste Vorlagefrage
Sind Vorsteuern aus Eingangsleistungen, die die Anschaffung oderHerstellung eines gemischt genutzten Gebäudes betreffen, zunächstden Ausgangsumsätzen zuzuordnen und lediglich die danach ver-bleibenden Vorsteuern nach Flächen- oder Umsatzschlüssel auf-zuteilen?
Gilt dies entsprechend auch für Vorsteuern auf laufende Kosten?
Zweite Vorlagefrage
Wie ist im Hinblick auf den mit Wirkung zum 1. Januar 2004 eingeführtenFlächenschlüssel als Regelaufteilungsmaßstab zu verfahren, wenn vordiesem Zeitpunkt der Vorsteuerabzug vom Steuerpflichtigen zulässigerweisenach dem Umsatzschlüssel vorgenommen wurde?
Liegt in diesen Fällen eine Änderung der Verhältnisse i. S. d. § 15aAbs. 1 UStG vor, wonach anstelle des Umsatzschlüssels der Flächenschlüsselanzuwenden wäre?
Dritte Vorlagefrage
Sollte die zweite Frage bejaht werden, möchte der BFH wissen, ob dieGrundsätze der Rechtssicherheit und des Vertrauensschutzes einer Vor-steuerberichtigung zu Lasten des Steuerpflichtigen entgegenstehen?
Und jetzt?
Rechtslage beobachten, Fälle ggf. offen halten
Ausgangsfall
Streitig war die Aufteilung der Vorsteuernaus Herstellungs- sowie aus laufenden Kosteneiner gemischt genutzten Immobilienach einem objektbezogenen Umsatzschlüssel
Elektronische Kopie
Umsatzschlüssel vs. Flächenschlüssel (4/4)§ 15 Abs. 4 UStG, A 15.16, 15.17 Abs. 3 UStAE
49
EDV-technische Umsetzung Optionssatz oft
fehlerhaft
Behandlung Leerstandflächen fehleranfällig
(maßgebender Zeitpunkt für den
Vorsteuerabzug – Beginn Verhandlungen vs.
Bezug)
Unterschiedliche Zuständigkeiten für
Flächenerfassung (Vertragsabteilung
vs. Buchhaltung)
Verplausibilisierung von Optionssatz-
änderungen geboten (Kontrollen einbauen)!
Praxishinweise
IMPULSENeues aus Gesetzgebung,Rechtsprechung undVerwaltung (Teil 2)
50Elektronische Kopie
Belegnachweise seit 1. Oktober 2013Innergemeinschaftliche Lieferungen - § 17a UStDV
NachweiseOrdnungsgem. Rechnungsdoppel +
BeförderungLieferant
BeförderungAbnehmer
VersendungLieferant
VersendungAbnehmer
Gelangensbestätigung x x x x
Handelsrechtlicher Frachtbrief etc. x x
Spediteurbescheinigung x x
Spediteurversicherung (inkl.Verbringungsabsicht) +Zahlungsnachweis
x
Tracking-and-tracing-Protokoll +Auftragserteilung
x x
Nachweis durch Postdienstleister +Zahlungsnachweis
x x
Gemeinschaftliches Versandverfahren x x x x
Nachweis bei verbrauchsteuer-pflichtigen Waren x x x x
Sonderfall: Nachweis beiStraßenfahrzeugen (Zulassung)
x
Alt
ern
ativ
nac
hw
eise
51
Am häufigsten verwendete Belegnachweise
Gelangensbestätigung
Speditionsnachweis
Tracking-and-tracing Protokoll
Fragestellungen bei Implementierung
(alle Belegnachweise)
Sicherstellung Vollständigkeit und Vollzähligkeit aller Nachweise
Sind alle Angaben vorhanden
Datum (Ankunft)
Ort/Mitgliedstaat am Ende des Transports
Handelsübliche Bezeichnung der gelieferten Waren
Voraussetzungen für elektronische Archivierung
Vollständigkeit der Querverweise, sofern mehrere Dokumente als Nachweis in ihrer Gesamtheitverwendet werden
52
Belegnachweise seit 1. Oktober 2013Auszug erste Praxiserfahrungen - Allgemein
Elektronische Kopie
Zusätzliche Fragen Gelangensbestätigung
Unterschrift des Abnehmers
Sicherstellung, dass berechtigte Personunterzeichnet
Bei elektronischem Versand, Sicherstellung dass ausVerfügungsbereich des Abnehmers
Verwendung von Sammelbestätigungen
53
Belegnachweise seit 1. Oktober 2013Auszug erste Praxiserfahrungen - Gelangensbestätigung
54
Schriftliche oder elektronische Auftragsbestätigung
Häufig als Nachweis nur erstellte Liste, welche bei Abholung vom Paketdienstleister unterschriebenwird
Lösung: Rahmenverträge überprüfen und ggfs. aktualisieren
Handelsübliche Bezeichnung und Menge der WareMittels T&T-Protokoll praktisch nicht möglich, somit Verweis notwendig:z. B. Protokollnummer auf Lieferschein oder Rechnung
Möglichkeit, sämtliche Dokumente programmtechnisch zusammenzuführen (z. B. SAP-Report:Welche Rechnung, Lieferschein und T&T-Protokoll sich aufeinander beziehen)
Echtheit und Unversehrtheit des DokumentsArchivierung des Protokolls (z. B. automatisches Einspielen des Protokolls in SAP) auf GrundAufbewahrungspflichten (10 Jahre)
Protokolle können bei Kurierdienstleistern häufig nur 6 Monate abgerufen werden
Zugriffschutz
Belegnachweise seit 1. Oktober 2013Auszug erste Praxiserfahrungen – Tracking-and-tracing-Protokoll
Elektronische Kopie
CMR-Frachtbrief
Unterzeichnung vom Auftraggeber des Frachtführers(= Versender) erforderlich (Feld 22 CMR-Frachtbrief)
Unternehmer, welcher Frachtführer beauftragt, ist auchAbsender der Ware (Feld 1); Felder weichen häufigvoneinander ab
Unterschrift des Empfängers zur Bestätigung des Erhalts desGegenstands (Feld 24 CMR-Frachtbrief)
Bei Reihengeschäften: Frachtbrief liegt dem mittlerenUnternehmer (Auftraggeber des Frachtführers) eventuell nichtvor (Unterschrift und Firmenstempel Feld 22)
Unterschrift des Spediteurs (Feld 23 CMR-Frachtbrief)? Vgl.A 6a.5. Abs. 2 S. 1 UStAE
Regelungen zur Unterschrift anlog zur Gelangensbestätigung
55
Belegnachweise seit 1. Oktober 2013Auszug erste Praxiserfahrungen – CMR-FrachtbriefFG Nürnberg vom 16. Juli 2013 (2K 1943/10); BFH-Urteil vom 24. Juli 2014 (V R 44/13)
Belegnachweis bei Innergemeinschaftlichen LieferungenZusammenfassung Handlungsempfehlungen Gelangensbestätigung und Belege
„Saubere“ Auftragsverteilung/Klarstellung Auftragsumfang Kunde/fremder Spediteur
Aufnahme Prozesse im Versand/Logistik:
Kategorisierung in Abhol-, Versand- und Beförderungsfälle
Wie wird der Belegnachweis bislang geführt?
Sind alle Belege vollständig und zuordenbar?
Ggf. Anpassung der Führung der Belegnachweise (vor allem Abholfälle (Gelangensbestätigung) undSpediteurbescheinigung prüfen)
Ggf. Umsetzung/Implementierung neue Belegführung
Abstimmung mit Versand-/Logistikabteilung und mit externen Anbietern (Logistik)
Stichprobenprüfung nach Einführung und ggf. Justierung neue Prozesse
Weitere Themenstellungen wie z. B. Reihengeschäfte usw.
56Elektronische Kopie
U Abnehmer
Buchnachweis bei AusfuhrlieferungenBFH-Urteil vom 28. August 2014 (V R 16/14)
Grundsätze des Urteils:
Der Buchnachweis muss im Zeitpunkt der Abgabe derVoranmeldung für den Zeitraum der Ausfuhrlieferungvorliegen.
Eine erstmalige Erstellung des Buchnachweises ist nachdiesem Zeitpunkt nicht mehr zulässig.
Die buchmäßigen Aufzeichnungen können jedoch biszum Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung vordem Finanzgericht noch berichtigt oder ergänztwerden.
Ein Warenausgangsbuch und eine ordnungsgemäßeBuchführung sind für den Buchnachweis nichtnotwendig.
57
Sachverhalt:
U behandelte Lieferung ins Drittland alssteuerfreie Ausfuhrlieferung
Buchung erfolgte auf separatem Konto mitHinweis auf die jeweilige Rechnung.
Die Rechnung enthielt lediglichSammelbezeichnungen.
Nach der Betriebsprüfung, aber vor derletzten mündlichen Verhandlung, wurdenAnlagen zu den Rechnungen mitBezeichnungen der Ausfuhrgegenständeerstellt
U Abnehmer
Leichtfertige Steuerverkürzung bei fehlendemBelegnachweis?BFH-Urteil vom 24. Juli 2014 (V R 44/13)
Grundsätze des Urteils:
Leichtfertige Steuerverkürzung ergibt sich nicht alleindaraus, dass der Unternehmer die Steuerfreiheit nach§ 6a UStG in Anspruch nimmt, ohne über einenvollständigen Buch- oder Belegnachweis zu verfügen
Aufgrund der geänderten Rechtsprechung des BFH ist derUnternehmer berechtigt, das Vorliegen derVoraussetzungen der Steuerfreiheit auch objektivnachzuweisen
Leichtfertig handelt der Unternehmer nur dann, wenn essich ihm zumindest „aufdrängen muss“, dass er dieVoraussetzungen für die Steuerbefreiung weder buch-noch belegmäßig nachweisen kann
Die bloßen Zweifel an den Lieferwegen sowie dieMöglichkeit des Vorliegens eines Reihengeschäftsrechtfertigen nicht die Annahme eines leichtfertigenHandels
Ggf. könne aber die Steuerfreiheit versagt werden
58
Sachverhalt:U hat an einen italienischen AbnehmerKraftfahrzeuge veräußert
Die Fahrzeuge wurden unstreitig nach Italienverbracht; U verfügte zudem über eine qualifizierteBetätigungsabfrage über die UStIdNr. desAbnehmers
Die CMR-Frachtbriefe wurden von Mitarbeitern vonU unzureichend ausgefüllt; als Absender wurdeunzutreffend U eingetragen
Der Auftraggeber der Spedition ergebe sich nachAuffassung des FA nicht aus den Frachtbriefen
Der Abnehmer sei eine Scheinfirma und dieLieferwege zweifelhaft (ggf. vorliegen einesReihengeschäfts)
Belegfehler stünde Gewährung vonVertrauensschutz entgegen
Urteil bestätigt den Trend in der Finanzverwaltung über Zweifelnan objektiven Merkmalen eine Bösgläubigkeit des Unternehmers zuargumentieren.
Hinweis
Elektronische Kopie
Innergemeinschaftliche Lieferungen –Lieferort am Ort der Bearbeitung(EuGH-Urteil vom 2. Oktober 2014 Az. C-446/13)
59
Verkäufer
DienstleistungRechnung
mit frz. USt
Bearbeiter
KäuferLiefergeschäft
Rechnung
Urteil EuGH:Gegenstand der Lieferung ist der bearbeiteteGegenstand, da die Ware nur durch die Lackierarbeitenverkaufsfähig wurdeOrt der Lieferung dort, von wo aus der bearbeiteteGegenstand befördert oder versendet wird = FrankreichInnergemeinschaftliches Verbringen bei Transport derWare zum Bearbeiter in FrankreichVorsteuervergütungsverfahren wg. steuerpflichtigerLieferung in Frankreich nicht möglich
Und nun?Registrierungspflicht und allgemeines Besteuerungs-verfahren für Verkäufer im Land der Lieferung
Ggf. Vermeidung, indem Käufer die Bearbeitungbeauftragt
Ähnlich gelagerte Fälle?Sämtliche Fälle, in denen die Bearbeitung Ware erstmalsin gebrauchsfähigen und vertraglich geschuldetenZustand versetzt!
Ausgangsfall:
Verkäufer liefert Metallteile an französischenUnternehmer
Vor Auslieferung/Beförderung an Käufer erfolgt jedochnoch Bearbeitung (Lackierung) durch selbständigenUnternehmer in Frankreich
Preis für Bearbeitung im Endpreis an Käufer bereitsenthalten
Frage:Erstattung der vom Verkäufer gezahlten Vorsteuer überVorsteuervergütungsverfahren in Frankreich möglich?
Transporthilfsmittel bislang Transporthilfsmittel neu
Bei ÜberlassunggegenPfandgeld
Als Nebenleistung zur Warenlieferung zubehandelnSteuersatz richtet sich nach HauptleistungRückgewähr von zuvor vereinnahmtemPfandgeld als Entgeltminderung der USt(keine Rücklieferung)
Übergangsregelung bis 31. Dezember 2014(BMF-Schreiben vom 12. Juni 2014)
Eigenständige Lieferung, keineNebenleistungHin- und Rücklieferung, beide Lieferungenunterliegen dem Regelsteuersatz; keineSaldierungDer Empfänger der Hinlieferung hat einenentsprechenden VSt- AbzugDer Empfänger der Rücklieferung desTransporthilfsmittels gegen Rückzahlungdes Pfandgeldes hat ebenfalls einen VSt-Abzug
Übergangsregelung bis 30. Juni 2015(BMF-Schreiben vom 20. Oktober 2014)
Eigenständige Lieferung, keineNebenleistungGenerell Regelsteuersatz anzuwendenRückgewähr von zuvor vereinnahmtemPfandgeld als Entgeltminderung der USt;keine Rücklieferung – so noch BMF-Schreiben vom 5. November 2013 bis Juni2015VSt beim jeweiligen Leistungsempfängerund entsprechende Minderung der VSt beiPfandrückgabe
In allen offenen Fällen, aber spätestens ab1. Juli 2015(BMF-Schreiben vom 20. Oktober 2014)
Transporthilfsmittel und Warenumschließungen (1)Diverse BMF-Schreiben zuletzt vom 20. Oktober 2014
60Elektronische Kopie
Transporthilfsmittel bislang Transporthilfsmittel neu
Bei Überlassungim Rahmen vonTauschsystemen
Unterscheidung: (OFD Frankfurt vom12. März 2010):Epal- Paletten- Tauschsystem: Tauschvon Paletten gleicher Art und Güte -> nichtsteuerbar, da außerhalb eines steuerbarenLeistungsaustauschverhältnissesEpal- Reparatur- Tauschprogramm:kostenfreier Tausch von (bis zu) dreidefekten Europaletten gegen einereparierte -> steuerbarer Tauschvorgangund mit dem Regelsteuersatz zu versteuern(entgeltlich steuerbare Palettenlieferung)
Übergangsregelung bis 31. Dezember 2014(BMF-Schreiben vom 12. Juni 2014)
Bei entgeltlicher Nutzungsüberlassungsteuerbare Leistung, z. B. Handlingsfee,Palettentauschgebühr (mit VSt fürPalettenanschaffung und -unterhaltung)Unentgeltliche Überlassung nichtsteuerbar, keine unentgeltlicheWertabgabeNicht steuerbarer Schadensersatz beiBelastung für nicht zurückgegebeneTransporthilfsmittel („Palettenkonten“)bei Verzicht auf Rückgabe ohne Lei-stungsstörung (außerhalb vonDiebstahl/Defekt etc.) steuerbare LieferungEintausch defekter gegen reparierteTransporthilfsmittel ustl. Tausch in Formvon Leistungen
In allen offenen Fällen, aber spätestens ab1. Januar 2015(BMF-Schreiben vom 12. Juni 2014)
Transporthilfsmittel und Warenumschließungen (2)Diverse BMF-Schreiben zuletzt vom 20. Oktober 2014
61
WarenumschließungenBeiÜberlassunggegenPfandgeld
Teilen stets das Schicksal der Hauptleistung (relevant für Steuersatz, aber auch Ort der Leistungetc.)Entgeltminderung der USt bei Rücknahme gegen Rückzahlung des Pfandgeldes, keineRücklieferung: Minderung USt beim Pfandrückzahler und Minderung VSt beim Pfandrückgeber,§ 17 Abs. 1 UStGKein Schadenersatz bei PfandüberhangVereinfachungsregelungen anwendbar (Abschn. 10.1. Abs. 8 UStAE)
Transporthilfsmittel und Warenumschließungen (3)Diverse BMF-Schreiben zuletzt vom 20. Oktober 2014
62Elektronische Kopie
Geplante Änderungen durch das Jahressteuergesetz 2015Selbstanzeige - Umsatzsteuer-Voranmeldungen
Bislang: Strafbefreiende Wirkung der Selbstanzeige nur beivollständiger und zutreffender Korrektur sämtlicherstrafrechtlich noch nicht verjährter Umsatzsteuer-Voranmeldungen
Geplant: Wiederherstellung Rechtszustand vorInkrafttreten Schwarzgeldbekämpfungsgesetz (Mai 2011):
Teilselbstanzeige grundsätzlich wieder möglich:
Straffreiheit, wenn Umsatzsteuervoranmeldungverspätet eingereicht wird
Straffreiheit, soweit in einer geändertenUmsatzsteuervoranmeldung die unrichtigenAngaben berichtigt werden bzw. unvollständigeAngaben nachgeholt werden
Bei Jahresanmeldungen keine Teilselbstanzeige möglich
2. Korrektur UStVA> TEUR 50
MeldungStraf- und Bußgeldstelle?
63
Korrekturen sollten in geändertenUmsatzsteuervoranmeldungen durchgeführt werden und
nicht in der Jahreserklärung.
Praxishinweis
Korrekturfehlerhafte USt-
ErklärungJahr 01
MeldungStraf- und Bußgeldstelle?
Fehlerhafte UStVA Jahr 02bereits abgegeben, keine
Korrektur
Geplante Änderungen durch das Jahressteuergesetz 2015Selbstanzeige - Umsatzsteuer-Jahreserklärung
Bislang: USt-Jahreserklärung 01 kann nach geltendem Rechtnicht als Selbstanzeige gewertet werden, wenn bereits eineUStVA für das Jahr 02 falsch abgegeben und nicht gleichzeitigmit der Jahreserklärung 01 korrigiert wurde
Geplant: USt-Jahreserklärung für das Vorjahr muss nichtBerichtigung für die USt-Voranmeldungen des laufendenJahres umfassen
Weitere geplante allg. Änderungen (Verschärfungen):
Keine strafbefreiende Selbstanzeige im Rahmen einerUmsatzsteuer- oder Lohnsteuernachschau möglich
Angaben zu allen Steuerstraftaten innerhalb der letzten10 Jahre in allen Fällen erforderlich
Staffelung der Zuschläge für Nachzahlung abEUR 25.000,00 (10 %), ab EUR 100.000,00 (15 %),ab EUR 1 Mio. (20 %)
Für Straffreiheit ist neben der Steuer auch die Zahlung derHinterziehungszinsen erforderlich
Strafbefreiung nur für den, der anzeigt oder für denangezeigt wird 64Elektronische Kopie
Marktanteil E-Books in BRD E-Book auf Datenträger (Standardprodukt) = Lieferung,E-Book als Download = sonstige Leistung
EU: E-Book auf Datenträger = Anwendung ermäßigterSteuersatz möglich, E-Book als Download = Regelsteuersatz
Frankreich/Luxemburg: ermäßigter Steuersatz auf E-Books alsDownload (Vertragsverletzungsverfahren läuft), BRD Regel-steuersatz
EuGH-Urteil vom 11. September 2014 (C-219/13): Für aufDatenträger gespeicherte Bücher muss der gleiche SteuersatzAnwendung finden wie auf physische Bücher, wenn beideProdukte für den Durchschnittsverbraucher gleichartig sind
GroKo Koalitionsvertrag: E-Books dem ermäßigten Steuersatzunterwerfen unabhängig vom Vertriebsweg, Bemühungenfür EU-einheitliche Festlegung
StÄndAnpG Kroatien: Bestimmte Hörbücher (neu) auf Daten-trägern ab 1. Januar 2015 zum ermäßigten Steuersatz(Anlage 2 Nr. 50 n.F. zum UStG)
Fundstellen: OFD Frankfurt/M. vom 9. April 2014 (E-Book),OFD Niedersachsen vom 3. März 2014 (E-Library)
BFH anhängig (V R 43/13) zur Frage des Steuersatzes
Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015Umsatzsteuer auf E-Books und Hörbücher
65
0,8 %
2,4 %
6,3 %
0,0%
1,0%
2,0%
3,0%
4,0%
5,0%
6,0%
7,0%
8,0%
9,0%
10,0%
2011 2012 Prognose2015
Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015Der Tag wird kommen und was dann?!?
GrundsätzeLeistungen 1. Januar 2015 EU UN an EU ansässige1)NUBisher: „Ursprungslandprinzip“ § 3a Abs. 1 UStGNEU: „Bestimmungslandprinzip“ § 3a Abs. 5 UStG n.F.Registrierung oder Mini One Stop Shop (sog. „MOSS“)
Wahlrecht!„Ein-Land-Registrierungslogik“Zuständigkeit beim BZSt2)
Exkurs B2B: „Bestimmungslandprinzip“ § 3a Abs. 2 UStG
Fundstellen und HinweiseSog. Mehrwertsteuer-Paket (Richtlinie 2008/8/EG)„StÄndAnpG Kroatien“ (BGBl I 2014, S. 1266)§ 18h UStG n.F.Weitere Details siehe Skript zur Veranstaltungsreihe „ElektronischeDienstleistungen im B2C-Bereich“
Und jetzt?Ermittlung betroffener Dienstleistungen und ProzesseAnpassung: Verträge, AGB, ERP-Systeme, Preiskalkulation?Abstimmung Vertragspartner, evtl. Registrierung MOSS?Konsequenzen für Rechnungsstellung!!!
661) Vgl. im Detail A 3a.12 UStAE²) Registrierung unter www.bzst.de
ElektronischeDienst-leistungen
Bereitstellung von bspw.Websites/WebhostingSoftware mit UpdatesBildern, Datenbanken, Musik, FilmenSendungen und Web-Veranstaltungen
Rundfunk-/Fernseh-dienst-leistungen
Bspw. über Kabel, Antenne oder SatellitAuch über Internet, wenn zeitgleich Verbreitungdurch Rundfunk- oder Fernsehsender
Telekommu-nikations-dienstleistungen
U. a. Videofonie, VoIP-DiensteVoicemail, RufumleitungFax
Elektronische Kopie
Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015Vereinfachung „Ein-Land-Registrierungslogik“, § 18h UStG n.F.,Art. 369a – k MwStSystRL
67
Kunde B2C NLNL 21 %
Niederlande
Kunde B2C ATAT 20 %
Österreich
Kunde B2C DEDE 19 %
Deutschland
Unternehmer Finanzbehörden
Muss ich mich in jedem Landder EU registrieren lassen?
68
Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015Vereinfachung „Ein-Land-Registrierungslogik“,§ 18h UStG n.F., Art. 369a – k MwStSystRL
68
Ab 1. Januar 2015
Wahlrecht:
Nutzung MOSS einheitlich füralle EU-Länder, in denen keinSitz oder umsatzsteuerlicheBetriebsstätte besteht oder
Registrierung in jedem Land, indem Umsätze erzielt werden
Wenn Sitz oder umsatzsteuer-liche Betriebsstätte in anderenEU-Ländern besteht, dannbezogen auf diese LänderDeklaration in der jeweiligenUmsatzsteuererklärung
Kunde B2C DE Niederlande
Kunde B2C NL Österreich
Kunde B2C AT
Unternehmer Finanzbehörden
NL 21 %AT 20 %DE 19 %
Bestimmungsland-prinzip
NL 21 % AT 20 %Bundeszentralamtfür Steuern(BZSt) DE
Elektronische Kopie
Problem: Aufteilung Gesamtkaufpreis
Unterschiedliche Leistungsorte für dieeinzelnen Leistungen
Rechnung mit deutscher und französischerUmsatzsteuer
Versteuerung Print-Buch in DE
Versteuerung E-Book in Frankreich;Nutzung MOSS möglich
Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015Bundles Print + digital - Die Frage der „Einheitlichkeit der Leistung“
69
Verlag
KundeLieferort DE
Steuersatz 7 %
Print-Buch mitOnline-Zugangscode
Print-BuchSmartphone
Online-ZugriffE-Book
KundeLeistungsort FRSteuersatz 5,5 %
Ermittlung betroffener Dienstleistungen und Geschäftsprozesse
Anpassung betroffener Geschäftsprozesse: Kalkulationsanalyse, Recht, Steuern, IT
Geschäftsmodelle
Verträge/AGB
ERP-Systeme
Abstimmung mit evtl. involvierten Vertragspartnern
Umsetzung hinsichtlich Betriebswirtschaft, Recht, Steuern, IT
Registrierung für MOSS beim BZSt ab 1. Oktober 2014
Testphase
Going Live am 1. Januar 2015
Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015To Do‘s (Reminder)
70Elektronische Kopie
Elektronische Leistungen ab dem 1. Januar 2015Steuersätze in der EU, Übersicht der EU-Kommission (Stand 1. Juli 2014)
71
Normalsatz liegt zwischen 15 % (Luxemburg)und 27 % (Ungarn)
Steuerschlüssel je EU-Land, in das betroffeneDienstleistungen B2C erbracht werden,erforderlich
Regelmäßige Pflege der richtigen Steuersätzeerforderlich
Kalkulation und Preisgestaltung ist länder-abhängig vorzunehmen, da ansonstenAuswirkung auf Margen
Und jetzt?
Nachfassen, ob Registrierung für MOSS erfolgtund Prozesse angepasst werden.
Geschäftsveräußerung im Ganzen im BauträgerfallUrteil des Finanzgerichts des Saarlandes vom 5. März 2014 (1 K 1265/11) –Revision beim BFH (XI R 16/14)
Grundsätze des Urteils (Forts.)
Senat teilt sog. Bauträger Rspr. des BFH (keine GiG beimVermietung von 6 Monaten vor Veräußerung).
Im Entscheidungsfall war aber mehr als die Hälfte derGesamtfläche länger als zwei Jahre vermietet.
Qualifikation als Bauträgerunternehmen reicht allein nichtaus, um verfestigtes Vermietungsunternehmen für Zweckedes § 1 Abs. 1a UStG abzulehnen.
Und jetzt?
Revision beim BFH bleibt abzuwarten.
In Verträgen über Grundstückslieferungen werdenüblicherweise beide Fälle über Haupt- und Hilfsklauselabgedeckt.
Beim Erwerb von Bauträgern verstärkt § 15a UStG-Dokumentation anfordern.
72
Grundsätze des Urteils
Beim Bauträgerunternehmen ist Abschmelzung des urspr.Geschäftsbetriebes auf Geschäftsgegenstand„Vermietungsunternehmen“ möglich.
Ob das Grundstück ertragsteuerlich Anlage oderUmlaufvermögen darstellt ist umsatzsteuerlichunbeachtlich.
Absicht der Veräußerin das Grundstück nach Sanierungzu veräußern und vor Veräußerung zu vermieten einzigum höheren Kaufpreis zu erzielen, steht der Behandlungals GiG nicht entgegen.
Fall: 03/2001Erwerb
02/2002Fertig-
stellung
ab 03/2003teilw. V+V
01/2006
Verkauf
03/2005
>50% V+V
03/2004
>50% V+V
knapp 5 JahreBesitzzeit
Elektronische Kopie
Ausschließlichkeit bei der Option zur Steuerpflicht V+VUrteil des Niedersächsischen FG vom 11. April 2013 (5 K 393/11) –Revision des BFH vom 24. April 2014 (V R 27/13) – vgl. nächste Folie
Beim BFH anhängige Fragen
Setzt Teiloption bezogen auf einzelne Räume voraus, dasses sich um einzelne abgrenzbare Funktionsbereiche dieserGebäudefläche handeln muss?
Ist das Ausschließlichkeitsmerkmal des § 9 Abs. 2 UStGerfüllt, wenn das Gebäude nicht ausschließlich für Umsätzeverwendet würde, welche den Vorsteuerabzug nichtausschließen.
Und jetzt?
Revision beim BFH bleibt abzuwarten.
Bei Erlaubnis zur schädlichen Untervermietung Klauseln fürSchadensersatz vorsehen, sollte schädlicheUntervermietung für gesamten MietvertragAusstrahlungswirkung entfalten.
73
Grundsätze des Urteils
Für die Ermittlung der vorsteuerschädlichen Tätigkeitwird auf das Verhältnis der Umsätze abgestellt.
Bei der Bagatellgrenze der Finanzverwaltung (5%)handelt es sich um eine Auslegung und ist für Gerichtenicht bindend.
Eine Teiloption auf einzelne Räume soll nach Auffassungdes Senats nur möglich sein, soweit es sich um einenabgrenzbaren Funktionsbereich handelt, der Gegenstandeines Mietvertrages sein könnte.
Fall:
Wohnheim
BistroBistro
X-GmbHX-GmbH
X-GmbH qm qm % Erlöseumsatzsteuerpfl. Bauentwicklung 278,25 94,32% 79,38%Verwaltung eigener Wohnimmobilien 16,75 5,68% 20,62%
295,00 100,00%
Ausschließlichkeit bei der Option zur Steuerpflicht V+VNachfolgeurteil des BFH-Urteil vom 24. April 2014 (V R 27/13)
Beim BFH anhängige Fragen
Teilflächen innerhalb eines Raums sind demgegenüber imRegelfall wie z. B. bei der Vermietung eines Büros nichthinreichend abgrenzbar.
Für den Teilverzicht ist entgegen dem Urteil des FG keinabgrenzbarer Funktionszusammenhang erforderlich,möglich ist vielmehr ein Teilverzicht, der sich auf einzelneRäume bezieht.
Dabei können Gemeinflächen wie Flure, Küchen- undSanitärflächen nach den Verhältnissen des Streitfalls dersteuerpflichtig vermieteten Teilfläche zugerechnet werden,da nur einer von mehreren Büroräumen - und dieser auchnur teilweise - für vorsteuerabzugsschädliche Umsätzeverwendet wurde.
Und jetzt?
Soweit mehrere Räume für die Ausübung schädlicherAusgangsumsätze verwendet werden, kann ggf. ein andereAufteilungsmaßstab für Gemeinflächen erforderlich sein.
74
Grundsätze des BFH-Urteils
Für den Verzicht nach § 9 Abs. 2 UStG (Option) kommt esauf die Verwendung der Grundstücksflächen an –entgegen der Vorinstanz ist nicht auf das Verhältnis derUmsätze abzustellen.
Der Verzicht kann auch für einzelne Flächen wirksamsein, wenn diese Teilflächen eindeutig bestimmbar sind.
Einer Teiloption muss ein hinreichend objektivnachprüfbarer Aufteilungsmaßstab zugrunde liegen. Diesist bei einer Abgrenzung nach baulichen Merkmalen wieetwa nach den Räumen zu bejahen.
Fall:
Wohnheim
BistroBistro
X-GmbHX-GmbH
X-GmbH qm qm % Erlöseumsatzsteuerpfl. Bauentwicklung 278,25 94,32% 79,38%Verwaltung eigener Wohnimmobilien 16,75 5,68% 20,62%
295,00 100,00%
Elektronische Kopie
Referenten
75
Alexander Michelutti
Steuerliche Beratung mittelständischerUnternehmen und ihrer Anteilseigner
Steuerliche Gestaltungsberatung
Stellvertretender Leiter des CoC Umsatzsteuer
SteuerberaterPartner
E-Mail [email protected]. +49 711 2049-1373Fax +49 711 2049-1125
76Elektronische Kopie
Christine Kauffmann-Braun
Steuerberatung und Steuer-Compliance vongrenzüberschreitenden Immobilien-investitionen (Inbound und Outbound),nationalen und internationalen Konzernensowie umsatzsteuerliche Beratung in allenIndustriesektoren
M & A-Transaktionen
Konzernsteuerrecht einschließlich Betriebs-prüfungen, M&A Transkationen sowie Umsatz-steuer
Mitglied im CoC Umsatzsteuer und Immobilien
Rechtsanwältin, Steuerberaterin
Prokuristin
E-Mail [email protected]
Tel. +49 711 2049-1465Fax +49 711 2049-1810
77
Marco Bahmüller
Steuerliche Beratung mittelständischerUnternehmen und ihrer Anteilseigner
Wirtschaftsprüfung
Mitglied im CoC Umsatzsteuer
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater,Prokurist
E-Mail [email protected]. +49 711 2049-1198Fax +49 711 2049-1290
78Elektronische Kopie
Anlage 2Gesetzesänderung bei Bauleistungen – Muster USt 1 TG,BMF-Schreiben vom 1. Oktober 2014
81
Anlage 3Edelmetalle und unedle Metalle (Anlage 4 zu § 13b Absatz 2 Nummer 11)
82
Lfd.Nr.
WarenbezeichnungZolltarif
(Kapitel, Position, Unterposition)
1 Selen Unterposition 2804 90 00
2 Silber, in Rohform oder als Halbzeug oder Pulver; Silberplattierungen auf unedlen Metallen, in Rohform oder alsHalbzeug
Positionen 7106 und 7107
3 Gold, in Rohform oder als Halbzeug oder Pulver, zu nicht monetären Zwecken; Goldplattierungen auf unedlenMetallen oder auf Silber, in Rohform oder als Halbzeug
Unterpositionen 7108 11 00, 7108 1200 und 7108 13 und Unterposition7109 00 00
4 Platin, in Rohform oder als Halbzeug oder Pulver; Platinplattierungen auf unedlen Metallen, auf Silber oder aufGold, in Rohform oder als Halbzeug
Position 7110 und Unterposition 711100 00
5 Roheisen oder Spiegeleisen, in Masseln, Blöcken oder anderen Rohformen; Körner und Pulver aus Roheisen oderSpiegeleisen, Eisen oder Stahl; Eisen- und Stahlerzeugnisse
Positionen 7201, 7205, 7206 bis 7229
6 Nicht raffiniertes Kupfer und Kupferanoden zum elektrolytischen Raffinieren; raffiniertes Kupfer und Kupfer-legierungen, in Rohform; Kupfervorlegierungen; Pulver und Flitter aus Kupfer; Stangen (Stäbe) und Profile ausKupfer; Draht aus Kupfer; Bleche und Bänder, aus Kupfer, mit einer Dicke von mehr als 0,15 mm; Folien und dünneBänder, aus Kupfer (…), mit einer Dicke (ohne Unterlage) von 0,15 mm oder weniger
Unterposition 7402 00 00, Position7403, Unterposition 7405 00 00 undPositionen 7406 bis 7410
7 Nickelmatte, Nickeloxidsinter und andere Zwischenerzeugnisse der Nickelmetallurgie; Nickel in Rohform; Pulver undFlitter aus Nickel; Stangen (Stäbe), Profile und Draht, aus Nickel; Bleche, Bänder und Folien, aus Nickel
Positionen 7501, 7502, Unterposition7504 00 00, Positionen 7505 und 7506
8 Aluminium in Rohform; Pulver und Flitter, aus Aluminium; Stangen (Stäbe) und Profile aus Aluminium; Draht ausAluminium; Bleche und Bänder, aus Aluminium, mit einer Dicke von mehr als 0,2 mm; Folien und dünne Bänder, ausAluminium (…) mit einer Dicke (ohne Unterlage) von 0,2 mm oder weniger
Positionen 7601, 7603 bis 7607
9 Blei in Rohform; Pulver und Flitter, aus Blei; Bleche, Bänder und Folien, aus Blei Positionen 7801 und 7804
10 Zink in Rohform; Staub, Pulver und Flitter, aus Zink; Stangen (Stäbe), Profile und Draht aus Zink; Bleche, Bänder undFolien, aus Zink
Positionen 7901, 7903 bis 7905
11 Zinn in Rohform; Stangen (Stäbe), Profile und Draht aus Zinn; Bleche und Bänder, aus Zinn, mit einer Dicke von mehrals 0,2 mm
Position 8001, Unterpositionen 800300 00 und 8007 00 10
12 Andere unedle Metalle (einschließlich Stangen (Stäbe), Profile, Draht, Bleche, Bänder und Folien), ausgenommenandere Waren daraus und Abfälle und Schrott
Aus Positionen 8101 bis 8112
13 Cermets, ausgenommen Waren daraus und Abfälle und Schrott Position 8113
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Rechtsstand November 2014
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