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Wir sind Weltmeister! September 03 | 2011

Swiss Volley Magazine 3/2011

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Swiss Volley Magazine, Ausgabe 3/2011, deutsch

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Wir sind Weltmeister!

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Beachvolleyball begeistert. Beachvolleyball setzt Trends und sorgt für Hochspannung. Deshalb engagiert sich Coop auch in diesem Jahr als Beachvolleyball-Sponsor. Und wünscht Spielern und Zuschauern viel Spass.www.coop.ch/beachvolleyball

Für Punktejäger.

Für Punktesammler.

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Inhalt

Editorial5login volley

gamesSwiss Volley lanciert ein neues Projekt für

Schülerinnen und Schüler

13Starker Auftritt

in ShenzhenDie Männer von Carl

McGown brillierten an der Universiade

16Unterwegs mit Markus Egger

Ein Turniertag in Gstaad an der Seite

des Profitrainers

35Meistertitel und Awards

Der grosse Rückblick auf die nationale

Beachsaison

Titelbild: FIVB

26Schweizer

BeachmärchenWie Nina Betschart und Joana Heidrich

Weltmeisterinnen wurden

Liebe Leserinnen und Leser

Der Sommer war doch gar nicht so schlecht…Die Indoor Elite Frauen leisteten viel Trainingsarbeit und absolvierten anlässlich des Volley Masters in Montreux Freundschaftsspiele gegen die USA, Italien und Deutschland. Später trat das Team unter der Füh-rung von Svetlana Ilic gegen England und Kroatien an. Die Männer erzielten unter der Leitung von Carl McGown ihr bestes Universiade-Ergebnis. Mit einer starken Leistung in der Gruppenphase sicherte sich das Team den 8. Schlussrang und somit ein Universiade-Diplom. Mehr zu unseren Indoor Elite-Teams auf den Seiten 9-15.

Swiss Volley investiert weiter in den Nachwuchs und baut das Pro-gramm mit Unterstützung verschiedenster Partner aus. Während des Sommers wurde das Projekt login volley games lanciert. login volley games bedeutet, dass 3000 Schüler(innen) – von 300 Lehrkräften begleitet – an 30 Turnieren in der ganzen Schweiz in verschiedensten Kategorien Volleyball spielen (S. 5-6). Und auch das «Kids Volley»-Projekt für 5- bis 10-Jährige (S. 8) wurde während des Sommers fleissig vorangetrieben.

Dreimal schaffte es ein Schweizer Beachteam auf der World Tour aufs Podest, dazu kamen einige 5. Plätze und viele Top-Ten-Platzie-rungen. Wenn man das Olympia-Ranking studiert, findet man die Schweizer Teams auf den Plätzen 5, 9, 16, 21 und 25. Derzeit wären somit drei Teams direkt für die Olympischen Spiele in London qua-lifiziert. Noch erfreulicher schnitten die Nachwuchsteams ab. Bei allen EM- und WM-Teilnahmen spielten sich die Teams in die Top Ten. Es gab 4. und 5. Plätze und Silber an der U18-EM der Juniorinnen. Und als ob das nicht schon gut genug wäre, holten sich Nina Betschart und Joana Heidrich am letzten Wettbewerb der Saison, der U21-WM, die Goldmedaille. Der Sommer war doch – sensationell!

Viel Spass beim Lesen!

Christian BiglerDirektor Swiss Volley

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Die Erfolgsstory von login

«Echter Service-Knaller: Jährlich 700 Lehrstellen in der Welt des Verkehrs.»Weitere Infos: www.login.org – 0848 822 422

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login der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs

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Daniela Senn

«Seit meine Schützlinge vom Qualifikations-tunier für den Schweizerischen Schulsport-tag gehört haben, wollen sie im Sportun-terricht nur noch Volleyball spielen, um für den Anlass gut vorbereitet zu sein», meint Werner P., Lehrer einer 8. Klasse. Swiss Vol-ley lanciert mit der Unterstützung von lo-gin, dem Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, ein neues Projekt. Es trägt den Namen login volley games und startet ab dem neuen Schuljahr (2011/12). Zusammen mit dem Schweizerischen Verband für Sport in der Schule (SVSS) und den kantonalen Organisatoren sollen im Bereich Volleyball die Qualifikationsturniere für das Finaltur-nier am Schweizerischen Schulsporttag aufgewertet werden. In Zahlen bedeutet das: mindestens ein Qualifikationsturnier pro Kanton und mindestens 3000 teilneh-mende Schülerinnen und Schüler pro Jahr. Gespielt wird nach Geschlechtern getrennt, sechs gegen sechs (8./9. Klasse). Alternativ kann der Organisator auch weitere Katego-rien (z.B. Mixed oder 4:4) oder Turniere für die 6./7. Klasse anbieten.

Turniere fördern Motivationlogin volley games soll Lehrerinnen und Leh-rer motivieren, Volleyball als Thema aufzu-nehmen, mit der Klasse an Qualifikations-turnieren teilzunehmen und gemeinsam für diesen Tag zu trainieren. Das Projekt will Schülern und Lehrern ein tolles Klassener-lebnis ermöglichen und zusätzlich die Mo-tivation fürs Volleyballspielen fördern. Die Klasse hat einen Grund, «Gas zu geben», da es am kantonalen Turnier etwas zu gewin-nen gibt. Die Siegerteams qualifizieren sich für den Schweizerischen Schulsporttag und bekommen ausserdem einen kleinen Zusatz-preis. Nebst dem eigentlichen Turnier kön-nen die Schüler einen Volleyball-Parcours absolvieren, bei dem es attraktive Preise zu gewinnen gibt.

login school volley als WegbereiterDer Grundstein für login volley games wur-de vor drei Jahren gelegt, als das Projekt login school volley ins Leben gerufen wurde. Dieses hat zum Ziel, Teenager zum Sport-treiben und Volleyballspielen zu animieren.

login school volley bietet Schulen bzw. Leh-rerinnen und Lehrern der 5. - 9. Klasse zwei kostenlose Volleyball-Lektionen an, welche durch geschulte Klassen-Coaches erteilt werden. Ausserdem werden den Lehrkräften eine Broschüre und eine DVD zur Verfügung gestellt, welche Musterlektionen, zusätzli-che Übungsanleitungen und wertvolle Tipps und Tricks enthalten. Nach drei Jahren kann ein durchwegs po-sitives Fazit gezogen werden. Über 1000 Kurse wurden bislang in der ganzen Schweiz gebucht. Das Kontingent wurde jedes Jahr ausgeschöpft. Eine Umfrage unter Klas-sen, welche Volleyball-Lektionen von login school volley in Anspruch genommen ha-ben, ergab fast ausnahmslos positive Feed-backs. Die befragten Lehrpersonen sprechen von einer «Supersache», einem «sensationel-len Kurs» und einem «tollen Angebot». Als Reaktion auf die positive Resonanz wird das Projekt um weitere drei Jahre verlängert. In den letzten drei Jahren wurde Swiss Volley im Bestreben, Volleyball in die Schulen zu bringen, von login und Concordia unter-

Mit login volley games wird ein weiteres Projekt im Zusammenhang mit Volleyball in der Schule lanciert. An Turnieren können Klassen das im Sportunterricht neu erlernte Volleyballgeschick unter Beweis stellen – und vielleicht Grosses erreichen.

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stützt. Mittlerweile leisten auch ASICS, Alder+Eisenhut und sogar der internati-onale Volleyballverband FIVB materiellen oder finanziellen Support.

Projekt weckt SchülerträumeDie Partner unterstützen auch das neu lancierte Projekt login volley games. Ein nationales Schülerturnier ist die logische Folge, um die Wirkung von login school

volley zu erhöhen. Mit der Einführung von login volley games wurden das bestehen-de Logo und der gesamte Webauftritt auf-gefrischt. Über www.loginvolleygames.ch können sich Klassen anmelden und wer-den automatisch zum entsprechenden Turnierleiter in ihrem Kanton weitergelei-tet. Ausserdem findet man auf der Web-site weitere Informationen zu den login volley games.

Wer weiss, vielleicht schafft es das Pro-jekt, Schülerträume zu erfüllen. Gemäss Werner P. fiebern seine Schüler dem gros-sen Tag voller Erwartungen entgegen. «Das Volleyball-Qualifikationsturnier ist Thema Nummer eins auf dem Pausenplatz. Meine Klasse wünscht sich sehr, einmal zuoberst auf dem Podest zu stehen.»

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Einmal im Jahr erhalten die Mitglieder von Swiss Volley ein Direct Mailing der Concor-dia. Der langjährige und treue Swiss Volley Partner ist die einzige Firma, die von Swiss Volley Adressdaten erhält. Mit gutem Grund: Von der Mailing-Aktion können letztlich alle profitieren!

Mitglieder sparenAlle Mitglieder von Swiss Volley können dank der exklusiven Partnerschaft mit der Concordia von einem vorteilhaften Kollek-tivvertrag profitieren. Ein Prämienvergleich lohnt sich. Im Bereich der Zusatzversiche-rungen können bis zu 25% eingespart wer-

den. Das Angebot gilt übrigens nicht nur für die Volleyballerinnen und Volleyballer selbst, sondern für sämtliche Personen im glei-chen Haushalt. Unter Umständen können so mehrere hundert Franken pro Jahr gespart werden – ohne Abstriche beim Versiche-rungsschutz.

Nachwuchsprojekte profitierenVon jedem Vertragsabschluss profitiert auch Swiss Volley – und somit wiederum die Mit-glieder. Das Geld aus der Partnerschaft mit der Concordia wird für die Nachwuchsför-derung verwendet. Dadurch werden Projek-te wie login school volley, die neu lancierten

login volley games (siehe Beitrag S. 5-6), die Talent Schools oder neu auch «Kids Volley» (siehe S. 8) mitgetragen oder überhaupt erst ermöglicht.

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Concordia unterstützt Nachwuchsprojekte

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Markus Foerster

Ab der Saison 2011/2012 können sich auch die jüngsten Volleyballerinnen und Volley-baller in einer eigenen Alterskategorie (U10) mit Gleichaltrigen messen. «Kids Volley» bietet spezielle, kindergerechte Spielfor-men an, die sich im Grossen und Ganzen an den Regeln des holländischen «Cool Moves Volley» (CMV) orientieren.

Einfache Reglemente und Spielregeln«Kids Volley» soll einfach und spielerisch sein. Spiel, Spass und erste positive Erfah-rungen mit der Sportart Volleyball stehen ganz klar im Vordergrund. Entsprechend einfach wurden die Spielregeln und Reg-lemente formuliert. Sie sind so ausgelegt, dass ein flüssiges Spiel entsteht und alle Kinder möglichst aktiv am Spielgeschehen teilhaben können. Volleyball ist ein schnel-les Spiel mit viel Bewegung. Diese Spiel-charakteristik sowie erste technische und taktische Grundelemente sollen im «Kids Volley» hauptsächlich zum Tragen kommen.

Hol dir die «Kids Volley»-Broschüre!Mitte Mai hat Swiss Volley die Broschüre «Kids Volley – Spielregeln und Ausbildungs-leitfaden» veröffentlicht, die aktuell bereits in einer zweiten, überarbeiteten und er-gänzten Fassung zur Verfügung steht. Auf 30 Seiten können einerseits für jedes Ni-veau die Spielregeln nachgelesen werden. Andererseits wird im reich bebilderten Aus-bildungsleitfaden – ebenfalls pro Niveau –

erklärt, wann welche technischen und tak-tischen Elemente eingeführt werden sollen, um den Kindern einen nahtlosen Übergang zum Minivolleyball (ab U11) zu ermöglichen. Die «Kids Volley»-Broschüre ist zur Zeit nur elektronisch erhältlich (www.volleyball.ch).

Nationale Spieltage als HöhepunkteVoraussichtlich am 2. Juni 2012 wird der erste nationale Spieltag durchgeführt. Wie der Name «Spieltag» sagt, steht das Spie-len im Vordergrund. Zusätzlich kommen die Kinder während spielfreien Pausen in den Genuss von Posten, wo sie ihre koordinati-ven und technischen Fähigkeiten beweisen können.Die genauen Rahmenbedingungen und An-meldemodalitäten für die nationalen Spiel-tage werden in den nächsten Ausgaben des Swiss Volley Magazines vorgestellt.

«Kids Volley» steht in den Startlöchern

Die Vorbereitungen für die Lancierung von «Kids Volley» laufen auf Hoch-touren. Das Konzept steht und die dazugehörige «Kids Volley»-Broschüre wurde bereits im Mai publiziert. Momentan wird fieberhaft an den letzten Details gefeilt.

«Kids Volley»-Projektleiterin

Ruth Meyer ist neu Projektleiterin «Kids Volley».

Die ausgebildete Turn- und Sportlehrerin bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung im Nachwuchs- und Leistungsvolleyball mit und ist eine Frau der ersten Stunde in Sachen «J+S-Kids» und «Kids Volley». Als J+S- und J+S-Kids-Expertin ist Ruth Meyer einerseits in der Trainerausbildung tätig, bringt ihre Erfahrungen aber auch als Kidsleiterin in Biel in die Praxis ein.

E-Mail: [email protected]

Kids VolleySpielregeln und Ausbildungsleitfaden

Swiss VolleyZieglerstrasse 293000 Bern 14

www.volleyball.ch

Version 2 | Juli 2011

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Andreas Eisenring

Dabei scheute sich die Nati nicht, sich auch momentan «überirdischen» Aufgaben zu stellen, wie etwa in den Trainingsspielen am Volley Masters in Montreux. Weitere Stationen waren England, zwei Freund-schaftsspiele gegen Kroatien und ein Trai-ningslager in Deutschland. Wichtiger als die Resultate (ein Sieg gegen England, 11 Niederlagen) ist die Tatsache, dass der Pro-fessionalisierungsgrad rund ums National-team stark gestiegen ist: Die Spielerinnen haben den Schritt vom «Profi-sein-Wollen» zum Profileben vollzogen. Alle 16 Spielerin-nen haben den Profivertrag unterschrieben

und sich – mit allen Konsequenzen – bis zur EM 2013 fest verpflichtet. Für einen pro-fessionellen Trainingsbetrieb war es auch wichtig, dass die Stadt Zürich dem Stütz-punkt mit der Sporthalle Utogrund eine eigene Halle angeboten hat.

Svetlana Ilic, letztes Jahr sind Sie sehr positiv ins Abenteuer «EM 2013» gestartet. Ist Ihre Stimmung nach der zweiten Intensivphase noch immer so gut?

Ich bin noch immer so positiv wie zu Be-ginn. Meine Stimmung ist sehr gut.

Vom «Profi-sein-Wollen» zum Profileben

Die zweite Tranche des EM-Vierjahresplans ist absolviert: Während zehn Wochen hat sich das Frauennationalteam unter Cheftrainerin Svetlana Ilic einer weiteren Intensivphase unterzogen.

Wo steht denn das Team im Mo-ment - dort wo es sein sollte?

Ja, ungefähr. Allerdings habe ich die Spie-lerinnen im Mai in besserer physischer Verfassung erwartet. Es ging länger als gedacht, nämlich sieben Wochen, bis wir mit dem Ball auf dem nötigen Level ar-beiten konnten. Da wir ausser Konkurrenz gespielt haben, war dies nicht so tragisch. Doch nächstes Jahr haben wir nur zwei Wochen Zeit, um uns auf die CEV Euro-pean League vorzubereiten. Die Spielerin-nen müssen begreifen, dass sie nächsten Frühling in besserer Form sein müssen, dass sie nicht nur im Sommer Profis sind, sondern ihren Fokus während des ganzen Jahres auf ihr grosses Ziel ausrichten müs-sen. Einige haben gemerkt, dass sie nach der euphorischen Kick-Off Phase 2010 nun in der Realität des Profisports angekom-men sind.

Welche Fortschritte können Sie be-reits sehen, und in welchen Bereichen steht Ihnen noch am meisten Arbeit bevor?

Das Team ist sehr viel weiter als zu Beginn. Die Resultate sind noch nicht so wichtig. Wir haben viele Lektionen erhalten und daraus gelernt. Das Team ist dadurch enorm zusammengewachsen. Wir haben in allen Bereichen Fortschritte erzielt. Vor allem in physischer und technischer Hin-sicht. Auch taktisch sind wir einen Schritt weiter gekommen, doch die Taktik folgt erst, wenn die Physis und Technik stabil sind, darum hatten wir hier etwas weniger Zeit. >>

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Klare Ansage: Das Team ist ganz eindeutig «on the road» in Richtung EM 2013.

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In Montreux habt ihr euch in drei Freundschaftsspielen gegen die USA, Italien und Deutschland der Weltklas-se gestellt. War das nicht zu früh?

Punkte oder Prozente zählen momentan noch nicht. Alles, was in Montreux passier-te, hatte ich in meinen Erwartungen drin, der Lerneffekt ist erfüllt. Wenn jemand vom Schweizer Team erwartet hatte, dass wir ge-winnen, dann lag er auf jeden Fall falsch.

Was haben das Trainingslager in Deutschland und die entsprechenden Testspiele gebracht?

Auch diese Erfahrung war perfekt, da wir mit einem Team trainiert haben, das anschlies-send an den FIVB Grand Prix gefahren ist. Wir konnten sehen, wie sich Deutschland seit Montreux entwickelt hat. Hier stand die mentale Arbeit im Vordergrund, den Willen zu entwickeln, gegen ein solches Team zu punkten.

Wie sieht es bezüglich der mentalen Stärke aus?

Im mentalen Bereich müssen wir mit dem Team noch intensiv arbeiten. Der Equipe feh-len noch die Erfahrungen mit grossen Turnie-ren und Erfolgserlebnissen – der «Winning

Spirit» fehlt noch. Der Wunsch nach dem Siegen ist zwar in den Köpfen drin, aber es fehlt noch der Charakter, um das tatsächlich umzusetzen. Einfach beim Projekt «EM 2013» dabei zu sein, kann nicht das Ziel sein. Das muss höher sein: Die Schweiz muss an der EM 2013 erfolgreich sein wollen.

Sind jetzt alle Spielerinnen dabei, die Sie im Kader wollten, oder gibt es noch offene Positionen?

Ja, alle Spielerinnen, die wir wollen und die auch unser ganzes Programm absolvieren können, sind dabei. Wir könnten aber auf einzelnen Positionen sicher noch mehr Spie-lerinnen brauchen, z.B. Mittelblockerinnen. Die Türe ist nach wie vor offen. Selbstver-ständlich schauen wir die Athletinnen aus den Juniorinnen-Nationalteams genau an.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würde Ihnen am meisten helfen im Moment?

Dass alle Partnerclubs und sämtliche Ver-antwortlichen im Schweizer Volleyball al-les denkbar Mögliche unternehmen, damit ich in den nächsten 22 Monaten mit dem Schweizer Nationalteam das Ziel erreichen kann.

National Team Partner Clubs

Vier NLA-Vereine haben von Swiss Volley das Label «National Team Partner Club» erhalten. Mit der Unterzeichnung des Partner-schaftsvertrags haben Hôtel Cris-tal VFM, VC Kanti Schaffhausen, Sm’Aesch Pfeffingen und SAGRES NUC ihre Unterstützung für die EM 2013 und für den Stützpunkt Nationalteam zugesagt. Die Part-nerclubs garantieren einerseits die geforderte Trainingsqualität und andererseits angemessene Spielerverträge für die Schweizer Nationalspielerinnen während der Clubsaison. Die Zusammenarbeit mit den Partner Clubs ist ein wei-teres Puzzleteil für die optimale Vorbereitung der Spielerinnen auf die EM 2013.

Noch 715 Tage bis zur EM 2013Fo

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In Montreux waren die Tipps von Trainerin Ilic sehr gefragt – auch bei Laura Unternährer, die als eine der «jungen Wilden» neu zum Team stiess.

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Noch 715 Tage bis zur EM 2013

Markus Foerster

Für die 27-jährige Baslerin ist das National-team nicht nur eine Herzens-, sondern auch eine Familienangelegenheit. Ihr Grossvater war Mitglied der ersten Schweizer National-mannschaft, ihr Onkel Mitte der 70er-Jahre gar Captain der Landesauswahl. Laura wäre allerdings die erste EM-Teilnehmerin der Volleyball-Dynastie Tschopp. Über den Traum «EM 2013»...«Eigentlich ist die EM noch ganz weit weg. Wenn ich aber nach den Vorbereitungsspielen sehe, wie viel Arbeit noch vor uns liegt, dann ist die EM schon sehr nahe (lacht). Die Zeit ist jedenfalls knapp. Aber meine Vorfreude auf den Event ist bereits heute sehr gross.»

Über die lange Wartezeit auf eine EM-Teilnahme...«Ich habe natürlich immer gehofft, dass wir endlich einmal so ein Projekt in Angriff neh-men mit der Nationalmannschaft. Ich war immer dabei bei allen Aktivitäten, weil ich finde, dass NLA spielen und Nein sagen zur Nati nicht vereinbar ist. Deshalb freue ich mich jetzt natürlich umso mehr auf diese Herausforderung.»

Über ihre Rolle im Team...«Ich teile meine Position (Annahme/Aussen-angriff) mit vielen jungen Spielerinnen. Dank meiner Erfahrung kann ich sicher zur Stabi-lität beitragen, vor allem auch im Hinterfeld. Neben dem Spielfeld fühle ich mich sehr jung geblieben. Da spürt man den Alters-unterschied manchmal wohl nicht so stark (schmunzelt).»

Über ihre volleyballverrückte Familie...«Sie unterstützen mich und sind nach wie vor sehr grosse Volleyballfans. Natürlich verfolgen sie das ganze Projekt intensiv. Als sportliche Aktivität ist aber mittlerweile vor allem Golf angesagt. Ich muss aber geste-hen, dass mich nicht primär meine Familie, sondern vor allem die Kubanerinnen dazu bewogen haben, Volleyball zu spielen, nach-dem ich sie zum ersten Mal am Top Volley in Basel gesehen hatte.»

Über ihren Spagat zwischen Job und Profivolleyball...«Während der Clubsaison bin ich Halbpro-fi, dann ist die Belastung ab und zu schon

EM-Countdown mit...Laura Tschopp, AngreiferinLaura Tschopp ist die dienstälteste Nationalspielerin des aktuel-len Kaders. Die Spielerin von Sm‘Aesch Pfeffingen soll im jun-gen Schweizer Team mit ihrer Ruhe und Routine für Stabilität auf der Position 4 sorgen.

ziemlich hoch. Oftmals ist es ein einziges Hin und Her zwischen Halle, Geschäft und meiner Wohnung. Im Sommer als Volleypro-fi ist vieles einfacher. Im Stützpunkt kann ich mich ausschliesslich aufs Volleyball kon-zentrieren, alles andere ist geregelt.»

Über die Entwicklung des National-teams in den letzten 6 Jahren...«Es ist sicher professioneller geworden. Das Umfeld, die Rahmenbedingungen und die Trainings im Stützpunkt sind sehr professio-nell. Auch die Spielerinnen, die heute dabei sind, haben eine professionellere Einstellung und wollen etwas erreichen. Das war früher nicht immer der Fall.»

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Klares Ziel: Laura Tschopp will 2013 vom Trainingsort Oerlikon ins Hallenstadion umziehen.

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asics.ch

Spor t befreit Körper und Geist

ASICS ist abgeleitet aus dem lateinischen Lehrsatz “Anima Sana in Corpore Sano”, und bedeutet ein

“gesunder Geist in einem gesunden Körper ”

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Melanie Gamma

Carl McGown streckt den Daumen hoch: «Ihr habt hart gearbeitet, Jungs, vielen Dank dafür.» Es ist der letzte von rund 50 Trainingstagen, den das Schweizer Natio-nalteam an jenem Morgen in der Linth-Arena in Näfels abschliesst. Fast drei Stun-den schufteten die Jungs nochmals an Technik und Taktik, um für die Universia-de in China gerüstet zu sein. «Unsere Zeit war begrenzt», sagt Carl McGown, «wegen Studium oder Schule waren wir lange nicht komplett.» Als der US-Amerikaner im Mai mit seiner Arbeit begann, waren erst neun Spieler verfügbar. «So konnten wir kaum am System arbeiten», sagt McGown, der mög-lichst alles umkrempeln wollte. Als später bis zu 17 Spieler in der Halle standen, habe man wieder fast bei Null anfangen müssen. «Am Anfang stellten sich deshalb nur lang-sam Fortschritte ein», blickt der Cheftrainer zurück.

Go for gold!An den ersten Tag mit Carl McGown als Nationaltrainer erinnert sich Joël Brusch-weiler bestens. «Er fragte uns nach unse-ren Zielen», erzählt der Captain. Typisch schweizerisch hätten die meisten gesagt, sie wollten «einfach besser abschneiden» als an der Universiade vor zwei Jahren (11. Rang). «Da fielen Carl fast die Augen aus dem Kopf», sagt Joël Bruschweiler, «er hak-te nach, ob wir denn nicht mehr wollen.» Nach einigen Diskussionen steigerten sich die Erwartungen auf einen Top-8-Platz, einige avisierten gar eine Medaille. Spä-ter, bei einem Outdoor-Event, meinte Carl

McGown: «Boys, damn, we go for gold!» Seit jenem Moment lautete das Motto der Schweizer also: «Wir wollen Gold.»Tiefgestapelt war dieses Ziel für die Uni-versiade 2011 keineswegs, standen den Schweizern doch einige grosse Nationen als Gegner bevor. «Die wollen wir so richtig ärgern», meinte Joël Bruschweiler im Ab-schlusstraining, «denn wer nichts fordert, kann auch nichts erreichen.» Letztere Aus-sage ist ein Sinnbild für die Mentalität, die Carl McGown in der Nationalmannschaft entfacht hat. «Das Team hat sich stark ver-ändert, seit er da ist», beobachtete auch Phi-lippe Saxer, Leiter Sport Männer bei Swiss Volley. Er lobt den Einsatz und den enormen Willen der Spieler. «Als wir Carl engagierten, wollten wir, dass wir künftig die Ziele hö-her ansetzen können, dass die Spieler mehr denn je gefördert und gefordert werden», sagt Philippe Saxer.

Den Ehrgeiz gewecktDoch McGown, der im Trainerstaff der USA sechsmal an Olympischen Spielen teilnahm, ist mehr als ein Coach, der seine Schützlinge drillt. Mit seiner zwar strengen, aber humor-vollen Art liess er die neu zusammengesetz-te Nationalmannschaft innert Kürze zu einer verschworenen Einheit zusammenwachsen. Joël Bruschweiler betont, der 74-Jährige sei stets motivierend. «Er verlangt auch von uns, immer positiv zu sein.» Wie in jenem Moment, als Passeur Julien Carrel im Trai-ning ein Zuspiel misslingt und er ein frust-riertes Gesicht zieht. «Es bringt keinem was, wenn man dir ansieht, dass du dich mies

fühlst», korrigiert ihn McGown, «sage beim nächsten Mal deinem Angreifer lieber, dass du den Ball weiter raus spielst.»

Spass und DisziplinEs sind jene winzigen Details, auf die der neue Nationaltrainer achtet. In den Trai-nings wird bei Spielübungen jeder Fehler und Punkt auf einem Whiteboard notiert und am Ende die Statistik besprochen. Höhere Pässe in der Mitte, präzisere An-nahmen oder härtere Smashes fordert der Cheftrainer. «Er weckte in uns allen einen starken Ehrgeiz», findet Joël Bruschweiler, der McGown schon in dessen Meister-

«Mit ihm kannst du nicht anders, als Erfolg zu haben»

Seit Mai arbeitet Carl McGown als Trainer mit dem Schweizer Männer-National-team. Der US-Amerikaner fordert mit Härte und Humor viel von den Spielern. Im Team sorgt der 74-Jährige für einen gesunden Ehrgeiz und eine äusserst positive Stimmung. Und er führte die Equipe an der Universiade auf Rang 8.

Assistent Michel Dufaux führt die Statistik am omnipräsenten Whiteboard.

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Saison 2007/08 bei Lausanne UC erlebt hat und seither findet: «Mit ihm kannst du nicht anders, als Erfolg zu haben.» Der Headcoach selber sagt: «Es war eine sehr gute Entscheidung, in die Schweiz zurück-zukommen.» Gerne verzichtet Carl McGown für Swiss Volley auf seinen Ruhestand. «Ich könnte mich sowieso nicht wie andere Rentner in den Schaukelstuhl setzen und nichts mehr tun.» Dazu liebe er Volleyball zu sehr. Und die Nationalspieler würden alles geben, «ich bin in keinem Training und von keinem Spieler enttäuscht worden. Spass und Disziplin waren immer da.» Nebst der

Tätigkeit im A-Nationalteam engagiert sich Carl McGown in der Trainerausbildung. «Wir wollen seine Philosophie bei den Männern zum Beispiel bereits in den Nachwuchs-Nationalteams einbringen», erklärt Philippe Saxer.

Teilnahme an der EM-QualifikationNebenbei hofft man bei Swiss Volley, durch eine erfolgreichere Nationalmannschaft die Popularität des Volleyballs steigern zu kön-nen. Dass die Nationalspieler künftig wie die Fussballer auf der Strasse erkannt werden, dürfte trotzdem nicht der Fall sein. Nach

dem Abschlusstraining in der Linth-Arena fragte ein anderer Sportler, als er auf die Volleyballer traf: «Woher kommt ihr?» «Von überall her», antwortete Angreifer Stefan Nüesch. «Dann seid ihr eine Nationalmann-schaft?» – «Ja, die vom Volleyball.» – «U20 oder so? Oder die richtige?» - Nüesch: «Ge-nau, die richtige.» Dieses «richtige» National-team hat mit der Universiade das Tätigkeits-programm 2011 abgeschlossen. 2012 soll die EM-Qualifikation in Angriff genommen und laut Philippe Saxer neu an einem zent-ralen Ort trainiert werden. «Das würde eini-ges erleichtern», sagt Carl McGown.

Der Meister und seine Schüler: Die Schweizer Spieler setzten die Inputs von Carl McGown an der Universiade bravourös um.Fo

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UNIVERSIADE 2011 An der Universiade messen sich alle zwei Jahre Studenten aus aller Welt. Der Schweizer Hochschulsport-Verband (SHSV) selek-tioniert die Athleten. Bei der 26. Austragung 2011 vom 12. bis 23. August kämpften in Shenzhen (China) mehr als 12 000 Athle-ten aus 147 Ländern in 24 Sportarten um Medaillen. Für die Schweiz, die unter dem Motto «smart+strong+swiss» antrat, gab es einmal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze und 21 Diplome. Die Volleyballer bejubelten Rang 8 (Diplom). «Das gesetzte Ziel wurde erreicht», bilanziert Philippe Saxer, «in der eher einfachen Vorrundengruppe schlugen wir jene Teams, die in unserer Reichweite lagen.» Die späteren Duelle mit den grossen Nationen wie Brasilien hätten aufgezeigt, dass «viel Luft nach oben» bestehe, vor allem was die Physis betrifft. Eindrücke und Anekdoten von der Universiade gibt es auf dem Blog von Spieler Alessandro Raffaelli auf www.volleyball.ch > Indoorvolley > Nationalmannschaften > Elite Männer.

Die ResultateGruppenspiele: Schweiz – Australien 3:0 (25:23, 25:18, 30:28) ¼-Final: Brasilien – Schweiz 3:0 (25:13, 25:22, 25:21)Schweiz – Kanada 1:3 (13:25, 25:16, 17:25, 10:25) Rang 5-8: Schweiz – Thailand 0:3 (16:25, 14:25, 16:25)China – Schweiz 1:3 (20:25, 13:25, 25:23, 20:25) Spiel um Rang 7: Tschechien – Schweiz 3:0 (25:23, 25:15, 25:20)Schweiz – Norwegen 3:2 (23:25, 18:25, 25:23, 25:19, 15:10) Final: Russland – Ukraine 3:1 Spiel um Bronze: Brasilien – Kanada 3:1

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Freude herrscht: Noch nie schnitt das Männer-Nationalteam an einer Universiade so gut ab wie in Shenzhen.

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Daniela Senn

10 UhrGut gelaunt erscheint Markus Egger am Treffpunkt. Er wirkt weder nervös noch besonders angespannt – als wäre es ein normaler Tag. Und diesen beginnt er auch, als wäre es ein solcher. «Zuerst brauche ich jetzt mal einen Kaffee und ein Gipfeli», sagt er. In einem Café bestellt Egger sein Früh-stück und packt Unterlagen aus. Es handelt sich um Notizen, welche die Spielart des ers-ten Gegners in Stichworten beschreibt. Zwi-schen Kaffee und Gipfeli ergänzt Egger die Notizen und zeichnet drei Spielsituationen auf. Am Abend zuvor sei er nicht mehr dazu gekommen, da der Gegner erst um 21 Uhr bekannt und er danach mit der Videoana-lyse beschäftigt gewesen sei. «Etwas Schlaf

habe ich schliesslich auch verdient», meint er schmunzelnd. Um die Distanzen zwischen Center Court, Side Courts und Warm-up-Courts schneller bewältigen zu können, mieten wir nach dem Frühstück zwei Flyer-Elektrovelos.

11 UhrNun drängt die Zeit, Heuscher/Bellaguarda warten bei den Aufwärmfeldern auf ihren Coach. Doch bevor wir am Treffpunkt ange-kommen sind, begegnen wir Jefferson Bel-laguarda, welcher zu Fuss unterwegs ist. Als Egger ihn fragt, ob er mitfahren will, lässt sich dieser nicht zweimal bitten. Er springt auf den Gepäckträger und hält sich an Mar-kus fest. Zu dritt fahren wir zu den Warm-

up-Feldern, wo Patrick Heuscher bereits wartet. Die Begrüssung zwischen den Män-nern fällt herzlich aus. Man spürt, dass sich in dieser Kombination drei gefunden haben, welche gut zusammenpassen. Bei der Teambesprechung nimmt Egger seine Notizen zu Hilfe und gibt dem Team konkrete Anweisungen. So sagt er ihnen, auf wen sie servieren sollen, wie das Block-Defense-Verhalten auszusehen hat und wie sie ihre eigenen Angriffe platzieren müs-sen. Nach der Teambesprechung fängt das Warm-up an. Während Heuscher/Bellaguar-da dehnen und mobilisieren, nutzt Egger die Zeit für ein Schwätzchen mit einem der geg-nerischen Spieler des ersten Gruppenspiels. Die beiden reden über Gstaad, die Berge

Ein (fast) normaler Tag in Gstaad

Was macht eigentlich ein Beachvolleyball-Trainer während eines Turniers? SVM-Redaktorin Daniela Senn ging der Frage nach und heftete sich am Swatch FIVB World Tour Grand Slam in Gstaad einen Tag lang an die Fer-sen von Markus Egger. Der Coach von Heuscher/Bellaguarda gewährte ihr einen interessanten Einblick in den Alltag eines Profitrainers.

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Mit dem Flyer sind die verschiedenen Locations schnell erreichbar. Trotz grosser Hitze: Vor jedem Spiel wird ausgiebig aufgewärmt.

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und Beachvolleyballfelder in der Schweiz. Über den bevorstehenden Match wird nicht gesprochen, da sich wohl beide nicht in die Karten schauen lassen wollen. Beobachtet man die zwei Männer, könnte man nicht meinen, dass sie kurze Zeit später zu Kon-kurrenten werden. Nach dem Aufwärmen folgen Spielübungen. Auffällig ist, dass das Abklatschen beim Dreiergespann einen ho-hen Stellenwert hat. Nach jeder Übung wird abgeklatscht, so auch am Ende des Auf-wärmtrainings. Dann machen wir uns auf den Weg zum Spielereingang beim Center Court. Den Spielern ist die Nervosität langsam, aber sicher anzumerken. Egger wirkt dagegen nach wie vor sehr ruhig, für sein Team ist er wohl wie ein Fels in der Brandung. «Ner-vosität kenne ich kaum. Schon als Spieler war es meine Stärke, dass ich meistens ru-hig bleiben konnte. Diese Stärke will ich nun meinem Team weitergeben und ihnen damit Sicherheit vermitteln», meint er.

13 UhrNun ist es soweit, die Spieler können auf den Platz. Doch zuerst baut sich das Drei-

ergespann nochmals gegenseitig auf. Da-nach suchen wir uns einen Platz auf der Tribüne und warten gespannt auf den Match. Während des Spiels kommentiert der Coach alles, was ihm auffällt. Aus der Ruhe gerät er aber auch dabei nie. Selbst als seine Jungs sechs Matchbälle abzu-wehren haben, lässt sich Egger nichts an-merken. Vielleicht liegt es auch daran, dass er zu Recht an sein Team glaubt. Heuscher/Bellaguarda können den Match noch dre-hen und gewinnen. Egger will sofort zu seinem Team, um den beiden zu gratulie-ren. Heuscher erwischt er noch, Bellaguar-da ist bereits verschwunden. Egger erklärt: «Jeder Spieler ist anders. Bella ist nach einem Spiel gerne für sich alleine und ver-lässt das Gelände deshalb oft relativ zü-gig. Er wird sich dann aber wahrscheinlich schon noch bei mir melden.»

14 UhrWir fahren zum Appartement von Markus Egger, damit er in Ruhe die Videoanalyse des nächsten Gegners machen kann. Auf dem Weg begegnen wir den Olympiasie-gern Rogers/Dalhausser, welche ebenfalls

auf Flyer-Elektrovelos unterwegs sind. Sie grüssen Markus freudig. Er scheint in der Beachvolleyballszene beliebt zu sein. Allgemein ist der Umgang zwischen den Beachvolleyballern freundschaftlich und locker - wie eine grosse Familie. Im Appar-tement angekommen, klingelt Eggers Te-lefon. Ich höre, wie er sagt: «Du warst ja schnell weg. Gratuliere zum Match, du hast super gespielt und Pädi gut unter-stützt.» Beim Gesprächspartner handelt es sich um Bella. Egger hat also mit der Aussage, dass er sich noch melden werde, recht behalten. Nach dem Telefonat be-ginnt er mit der Videoanalyse des nächs-ten Gegners. Später, beim Blick auf die Uhr, gerät Egger kurz aus der Ruhe – zum ersten Mal am heutigen Tag. «Oh, schon so spät! Wir müssen schnell zurück zu den Aufwärmfeldern, Pädi und Bella warten auf mich.»Bei den Warm-up-Feldern folgt das glei-che Prozedere wie am Morgen: Team-besprechung, Aufwärmen und sich zwi-schendurch immer wieder gegenseitig motivieren. Danach machen wir uns er-neut auf den Weg zum Center Court.

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Kollegial: Egger geniesst auch bei den Gegnern hohe Akzeptanz. Jedes Spiel wird mit Video dokumentiert und später ausgewertet.

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17 UhrWieder wartet Egger gemeinsam mit sei-nen Spielern und wünscht ihnen viel Glück. Was Egger dann von der Tribüne aus zu se-hen bekommt, gefällt ihm nicht. «Das wird schwierig. Vor allem, wenn sie so weiter-spielen wie bisher.» Er sollte recht behalten. Heuscher/Bellaguarda verlieren 0:2. Egger gibt sich Mühe, sich seine Enttäuschung nach aussen nicht anmerken zu lassen. An seiner Mimik glaube ich aber zu erkennen, dass die Niederlage innerlich schmerzt. Wir gehen zum Spielerausgang, wo er sein Team in Empfang nimmt. Er versucht, die beiden aufzubauen. Ich beobachte das Ge-spräch, und wieder kommt mir der Fels in der Brandung in den Sinn. Ihn erschüttert so schnell nichts! Trotz der Niederlage ver-mittelt er dem Team, dass er an sie glaubt und noch nichts verloren ist. Er sagt: «Mor-gen ist ein neuer Tag. Dann packen wir die Chance und qualifizieren uns für die 1/16-Finals.» Schliesslich verabschieden sich Heuscher/Bellaguarda von ihrem Trai-ner, und man merkt: Sie sind ihm für die positiven Worte dankbar. Ich frage Egger, ob er den Abend nicht mit dem Team verbringt. «Nein, ich gehe mit meinem Trainerkollegen Sebastian Beck es-sen. Vielleicht telefoniere ich dann aber am späteren Abend noch kurz mit den beiden.» Beim Stichwort «Essen» bemerke ich, dass ich den ganzen Tag noch nichts gegessen habe. Dazu hat uns entweder die Zeit ge-fehlt, oder wir haben es schlicht und ein-fach vergessen. Es gab ja im Verlauf des Tages auch Wichtigeres. Nun verabschiede ich mich von Markus Egger und gönne ihm seinen freien Abend. Diesen hat er sich ver-dient – der Fels in der Brandung.

Zur Person

Name: Markus EggerAlter: 36

Ausbildung: Turn- und SportlehrerBeruf: Trainer von Heuscher/Bellaguarda

Grösste Erfolge als Spieler: Mehrmaliger Schweizer Meister, Europameister 2001, CEV-Tour-Sieger 2005, 4. Rang in der Weltrangliste 2005, 1 World Tour Sieg (Stare Jablonki 2005)

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nNach dem Spiel: Patrick Heuscher sucht mit Markus Egger erfolgreich nach den Gründen für die Niederlage. Nach dem 17. Rang in Gstaad folgte bereits in Moskau der Finaleinzug.

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Die Anspannung steigt: Vor dem Spiel gibt es letzte Tipps für Jefferson Bellaguarda.

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Mittelblocker spielen zu!Beim Gegenangri� (K2) übernimmt idealerweise der Mittelblocker die Funktion des Ersatzzuspielers. Eine Aufgabe, die neben einem hervorragenden Spielverständnis auch eine gute Passtechnik erfordert.

Praxisbeilage 3|11präsentiert von

Was tun, wenn der Passeur verteidigt? Gerade und vor allem im Spielsystem 5–1 ist diese Frage zentral. Muss der Zuspieler nämlich in der K2-Situation (Block/Verteidigung und Gegenangriff ) den ersten Ball spielen, dann steht er logischer-weise nicht mehr als Passgeber zur Verfügung. Im modernen Volleyball schlüpft in dieser Situation normalerweise der Mittelblocker in die Rolle des Zuspielers. Der Diagonalspieler, der theoretisch ebenfalls als Ersatzzuspieler eingesetzt werden könnte (was früher oft gemacht wurde und

auch heute noch – vor allem in unteren Ligen – ziemlich verbreitet ist), konzentriert sich voll und ganz auf seine Aufgabe als Powerangreifer und Punktelieferant.In dieser Praxisbeilage beleuchten wir die Vor-teile dieser Systemvariante und zeigen, wie man seine Mittelblocker im Training gezielt auf diese Aufgabe vorbereiten kann. Eine Aufgabe übri-gens, die nicht zu unterschätzen ist, da sie hohe Anforderungen an die Bereiche Spielverständnis, Orientierungsfähigkeit und Passtechnik stellt.

ImpressumRedaktionsleitung Markus FoersterBeiträge Markus FoersterLayout, Grafi ken, Fotos Markus Foerster, FIVBE-Mail [email protected]

Liebe Leserinnen, liebe LeserIm modernen Volleyball läuft der Spielaufbau beim Gegenangriff praktisch aus-schliesslich über den Mittel-blocker, falls der Passeur den ersten Ball verteidigen muss. Wir zeigen in dieser Ausgabe, wie man aus Mittelblockern ganz passable Ersatzzuspie-ler macht. Übrigens: Die vorliegende Praxisbeilage umfasst aus-nahmsweise und aus aktu-ellem Anlass (U21-WM-Titel der Beachvolleyballerinnen) nur vier statt sechs Seiten. Ich wünsche euch eine kurz-weilige Lektüre und hoff e, dass ihr einige Ideen für den Trainingsalltag mitnehmen könnt.

Markus [email protected]

In dieser Ausgabe

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Akzent:Zuspiel vorwärts oder rückwärts auf die Position 2 oder 4

• Mittelblocker M passt zu Angrei-fer A (oder B) Verteidiger C und D verschieben sich auf ihre Ver-teidigungspositionen

• Pass von A auf C' (oder D' Ver-teidigung ins «Haus» M passt zu Angreifer A (oder B) ...

Variante:2. Ball (auf die Verteidigungsposi-tion) als Angriff

Wichtig:M macht (ausnahmsweise!) keinen Soutien, sondern geht nach dem Pass zurück auf die Blockposition 3 (Orientierung zum Gegner)

Zuspieltraining für Mittelblocker (2)

Akzent:Zuspiel vorwärts auf die Position 2 oder 4

• Mittelblocker M passt zu Angrei-fer A und macht Soutien Pass von A auf B Verteidigung von B ins «Haus»

• B wechselt auf die Position von A (= B'), A wechselt auf die Ver-teidigungsposition A' Zuspiel

von M zu C Pass von C auf A' Verteidigung von A' ins «Haus»

• A' wechselt auf die Position von C (= A''), C wechselt auf die Verteidi-gungsposition C' (= B) Zuspiel von M zu B' (= A) ...

Variante:1. Ball (auf die Verteidigungsposition) als Angriff

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Zuspieltraining für Mittelblocker (1)

Vorteil 1: Verteidigung ins «Haus»

Jede Verteidigung kann hoch ins «Haus» gespielt werden. Gerade für Spielerinnen und Spieler, deren Verteidigungsaktionen (noch) nicht so präzise und gefestigt sind, ist dieses Verteidigungsziel die einfachste aller Varianten. Ein hoher Verteidigungsball ins «Haus» gibt dem Zuspieler – egal, ob Passeur oder Ersatzpasseur – einerseits ge-nügend Zeit, um sich korrekt unter dem Ball zu positionieren. Andererseits lässt er dem Zuspieler – je nach Können – praktisch alle Zuspielvarianten offen.

Für den Mittelblocker ist vor allem der Fak-tor «Zeit» extrem wichtig. Im Moment, wo der Ball verteidigt wird, ist er nämlich erst in der Landephase nach dem Block. Je mehr

Haus

Zeit er hat, den Entscheidungsprozess (siehe Grafik) zu durchlaufen und sich, falls er zuspielen muss, unter dem Ball zu posi-tionieren, desto präziser wird sein Zuspiel.

Vorteil 2: Kurze Passwege, hohe Pässe

Vom «Haus» aus kann der Mittelblocker die Angreifer auf den Positionen 4, 2 oder 6 («Pipe») lancieren. Egal, welche Position er wählt: Er erreicht jeden Angreifer mit einem einfachen hohen Ball, der maximal über das halbe Feld (also +/- 4,5 m Distanz) gespielt werden muss. Dies wirkt sich einerseits po-sitiv auf die Präzision aus, andererseits sind lange Passdistanzen – speziell im Jugend-bereich und bei den Frauen – oft gar nicht machbar, weil schlicht die Kraft dafür fehlt.

Vorteil 3: Mindestens zwei Powerangreifer im K2

Nur ein Team, das auch aus dem K2 her-aus punktet, hat eine Chance auf den Sieg! Beim Gegenangriff ist also vor allem eine hohe Angriffseffizienz gefragt. Agiert der Mittelblocker im K2 als Ersatzzuspieler, dann fällt zwar die Möglichkeit eines (risi-koreichen) Schnellangriffs weg. Dafür sind

auf den beiden Aussenpositionen 2 und 4 zwei Angreifer frei, die mit Power für den Punkt sorgen können. Falls das Team die Variante «Pipe» (Rückraumangriff von der Pos. 6) im Repertoire hat, stehen sogar drei Powerangreifer zur Verfügung. Berücksichtigt man, dass die meisten Teams sogar aus der Annahme heraus (K1) vorwie-gend über die Aussenpositionen spielen, dann macht es logischerweise wenig Sinn, im viel schwierigeren K2 z.B. den Diagonal-spieler zuspielen zu lassen und den Mit-telblocker/Schnellangreifer als Angreifer freizuhalten.

Vorteil 4: Der gegnerische Mittelblocker wird bewegt

Zwar ist es sicherlich weniger herausfor-dernd für den gegnerischen Mittelblock, den Ersatzzuspieler zu lesen, als dies beim Zuspieler der Fall wäre. Aber er wird zumin-dest gezwungen, sich seitlich zu verschie-ben und den Block auf der Aussenposition zu schliessen. Das erhöht die Wahrschein-lichkeit, dass der Block schlecht gestellt oder löchrig ist. Für den eigenen Angreifer steigen damit die Chancen auf den Punkt-gewinn deutlich.

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Mittelblocker spielen zu!

blocken – landen – orientie-ren... und dann?

Die grosse Herausforderung für den Mit-telblocker besteht darin, so schnell wie möglich zu entscheiden, ob er zuspielen oder sich für die Angriff svorbereitung vom Netz lösen muss. Er muss also «spüren», was in der Verteidigung hinter seinem Rücken geschieht. Verteidigt der Passeur, dann spielt der Mit-telblocker zu.

Verteidigt der Passeur nicht, dann löst sich der Mittelblocker so schnell wie möglich, um sich als Angreifer anzubieten. Der Pas-seur spielt zu.

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Entscheidungsprozess

DiagonalblockDie äussere Hand des Blockspielers ist beim Referenzpunkt, die innere Hand blockt die Richtung (= diagonal).

Der Libero als Zuspieler?

InfoboxAn den Olympischen Spielen 2004 in Athen verblüff ten die brasilianischen Männer ihre Gegner und die Fachwelt mit einem ausgeklügelten System, in dem der Libero die Rolle des Ersatzzu-spielers übernahm. Der damalige Libero Sérgio Santos lancierte seine Mitspieler genauso gekonnt wie der Passeur Ri-cardo Garcia, inklusive schnellen Bällen und Angriff skombinationen. Perfekt, weil so in allen K2-Situationen mit dem Pas-seur im Hinterfeld immer drei Angreifer am Netz zur Verfügung standen – egal, ob der Passeur verteidigen muss oder nicht. Dies bedingt allerdings, dass die vom Passeur verteidigten Bälle im Hin-terfeld blieben, damit sie vom Libero mit der Passtechnik zugespielt werden konnten. Die in der 3m-Zone vom Libero zugespielten Bälle dürfen ja bekanntlich

nur oberhalb der Netzkante angegriff en werden, falls er sie mit der Manchetten-technik zuspielt. In diesem Fall verpuff t natürlich der ganze Vorteil.Eignet sich dieses System für alle Teams? Meiner Meinung nach auf keinen Fall. Es setzt nämlich einerseits voraus, dass der Libero auf dem gleichen Niveau zuspielt wie der Passeur. Ausserdem erfordert es eine ausserordentliche Ballkontrolle des Zuspielers in der Verteidigung, damit die verteidigten Bälle zwar ins Zentrum («Haus») kommen, aber immer schön hinter der 3m-Linie bleiben.

Ganz nebenbei: Die Brasilianer wurden 2004 Olympiasieger, das System fand aber auch auf Topniveau kaum Nachah-mer – wohl auch mangels geeignetem Personal.

Schwierige Aufgabe, einfache LösungNiemand erwartet von zuspielenden Mit-telblockern Zuspielkunststücke. Oft ist aber zu beobachten, dass sie in einer schwieri-gen Situation die komplizierteste Lösung wählen und scheitern, anstatt einen perfek-ten einfachen Ball zu spielen. Es ist deshalb wichtig, dass die Mittelblocker beim Zuspiel zuerst die einfachste Variante stabilisieren – also das frontale Zuspiel vorwärts – und dann sukzessive ihr Repertoire erweitern.

Zuerst den Block fertigmachenViele Mittelblocker neigen dazu, bereits in der Luft oder während der Landung die nächste Aktion einzuleiten. Die Folgen davon sind oftmals Übertritte, Netzberüh-rungen oder sogar Verletzungen. Deshalb gilt: Zuerst stabil landen, danach die Folge-aktion einleiten!

Orientierung zum Ball

zuspielen

vom Netz lösen Orientierung zum Passeur Smashanlaufnein

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Block Passeur verteidigt

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• Mittelblocker M passt zu Angrei-fer A (oder B) Verteidiger C und D verschieben sich auf ihre Ver-teidigungspositionen

• Pass von A auf C' (oder D' Ver-teidigung ins «Haus» M passt zu Angreifer A (oder B) ...

Variante:2. Ball (auf die Verteidigungsposi-tion) als Angriff

Wichtig:M macht (ausnahmsweise!) keinen Soutien, sondern geht nach dem Pass zurück auf die Blockposition 3 (Orientierung zum Gegner)

Zuspieltraining für Mittelblocker (2)

Akzent:Zuspiel vorwärts auf die Position 2 oder 4

• Mittelblocker M passt zu Angrei-fer A und macht Soutien Pass von A auf B Verteidigung von B ins «Haus»

• B wechselt auf die Position von A (= B'), A wechselt auf die Ver-teidigungsposition A' Zuspiel

von M zu C Pass von C auf A' Verteidigung von A' ins «Haus»

• A' wechselt auf die Position von C (= A''), C wechselt auf die Verteidi-gungsposition C' (= B) Zuspiel von M zu B' (= A) ...

Variante:1. Ball (auf die Verteidigungsposition) als Angriff

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Zuspieltraining für Mittelblocker (1)

Vorteil 1: Verteidigung ins «Haus»

Jede Verteidigung kann hoch ins «Haus» gespielt werden. Gerade für Spielerinnen und Spieler, deren Verteidigungsaktionen (noch) nicht so präzise und gefestigt sind, ist dieses Verteidigungsziel die einfachste aller Varianten. Ein hoher Verteidigungsball ins «Haus» gibt dem Zuspieler – egal, ob Passeur oder Ersatzpasseur – einerseits ge-nügend Zeit, um sich korrekt unter dem Ball zu positionieren. Andererseits lässt er dem Zuspieler – je nach Können – praktisch alle Zuspielvarianten offen.

Für den Mittelblocker ist vor allem der Fak-tor «Zeit» extrem wichtig. Im Moment, wo der Ball verteidigt wird, ist er nämlich erst in der Landephase nach dem Block. Je mehr

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Zeit er hat, den Entscheidungsprozess (siehe Grafik) zu durchlaufen und sich, falls er zuspielen muss, unter dem Ball zu posi-tionieren, desto präziser wird sein Zuspiel.

Vorteil 2: Kurze Passwege, hohe Pässe

Vom «Haus» aus kann der Mittelblocker die Angreifer auf den Positionen 4, 2 oder 6 («Pipe») lancieren. Egal, welche Position er wählt: Er erreicht jeden Angreifer mit einem einfachen hohen Ball, der maximal über das halbe Feld (also +/- 4,5 m Distanz) gespielt werden muss. Dies wirkt sich einerseits po-sitiv auf die Präzision aus, andererseits sind lange Passdistanzen – speziell im Jugend-bereich und bei den Frauen – oft gar nicht machbar, weil schlicht die Kraft dafür fehlt.

Vorteil 3: Mindestens zwei Powerangreifer im K2

Nur ein Team, das auch aus dem K2 her-aus punktet, hat eine Chance auf den Sieg! Beim Gegenangriff ist also vor allem eine hohe Angriffseffizienz gefragt. Agiert der Mittelblocker im K2 als Ersatzzuspieler, dann fällt zwar die Möglichkeit eines (risi-koreichen) Schnellangriffs weg. Dafür sind

auf den beiden Aussenpositionen 2 und 4 zwei Angreifer frei, die mit Power für den Punkt sorgen können. Falls das Team die Variante «Pipe» (Rückraumangriff von der Pos. 6) im Repertoire hat, stehen sogar drei Powerangreifer zur Verfügung. Berücksichtigt man, dass die meisten Teams sogar aus der Annahme heraus (K1) vorwie-gend über die Aussenpositionen spielen, dann macht es logischerweise wenig Sinn, im viel schwierigeren K2 z.B. den Diagonal-spieler zuspielen zu lassen und den Mit-telblocker/Schnellangreifer als Angreifer freizuhalten.

Vorteil 4: Der gegnerische Mittelblocker wird bewegt

Zwar ist es sicherlich weniger herausfor-dernd für den gegnerischen Mittelblock, den Ersatzzuspieler zu lesen, als dies beim Zuspieler der Fall wäre. Aber er wird zumin-dest gezwungen, sich seitlich zu verschie-ben und den Block auf der Aussenposition zu schliessen. Das erhöht die Wahrschein-lichkeit, dass der Block schlecht gestellt oder löchrig ist. Für den eigenen Angreifer steigen damit die Chancen auf den Punkt-gewinn deutlich.

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Mittelblocker spielen zu!

blocken – landen – orientie-ren... und dann?

Die grosse Herausforderung für den Mit-telblocker besteht darin, so schnell wie möglich zu entscheiden, ob er zuspielen oder sich für die Angriff svorbereitung vom Netz lösen muss. Er muss also «spüren», was in der Verteidigung hinter seinem Rücken geschieht. Verteidigt der Passeur, dann spielt der Mit-telblocker zu.

Verteidigt der Passeur nicht, dann löst sich der Mittelblocker so schnell wie möglich, um sich als Angreifer anzubieten. Der Pas-seur spielt zu.

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Entscheidungsprozess

DiagonalblockDie äussere Hand des Blockspielers ist beim Referenzpunkt, die innere Hand blockt die Richtung (= diagonal).

Der Libero als Zuspieler?

InfoboxAn den Olympischen Spielen 2004 in Athen verblüff ten die brasilianischen Männer ihre Gegner und die Fachwelt mit einem ausgeklügelten System, in dem der Libero die Rolle des Ersatzzu-spielers übernahm. Der damalige Libero Sérgio Santos lancierte seine Mitspieler genauso gekonnt wie der Passeur Ri-cardo Garcia, inklusive schnellen Bällen und Angriff skombinationen. Perfekt, weil so in allen K2-Situationen mit dem Pas-seur im Hinterfeld immer drei Angreifer am Netz zur Verfügung standen – egal, ob der Passeur verteidigen muss oder nicht. Dies bedingt allerdings, dass die vom Passeur verteidigten Bälle im Hin-terfeld blieben, damit sie vom Libero mit der Passtechnik zugespielt werden konnten. Die in der 3m-Zone vom Libero zugespielten Bälle dürfen ja bekanntlich

nur oberhalb der Netzkante angegriff en werden, falls er sie mit der Manchetten-technik zuspielt. In diesem Fall verpuff t natürlich der ganze Vorteil.Eignet sich dieses System für alle Teams? Meiner Meinung nach auf keinen Fall. Es setzt nämlich einerseits voraus, dass der Libero auf dem gleichen Niveau zuspielt wie der Passeur. Ausserdem erfordert es eine ausserordentliche Ballkontrolle des Zuspielers in der Verteidigung, damit die verteidigten Bälle zwar ins Zentrum («Haus») kommen, aber immer schön hinter der 3m-Linie bleiben.

Ganz nebenbei: Die Brasilianer wurden 2004 Olympiasieger, das System fand aber auch auf Topniveau kaum Nachah-mer – wohl auch mangels geeignetem Personal.

Schwierige Aufgabe, einfache LösungNiemand erwartet von zuspielenden Mit-telblockern Zuspielkunststücke. Oft ist aber zu beobachten, dass sie in einer schwieri-gen Situation die komplizierteste Lösung wählen und scheitern, anstatt einen perfek-ten einfachen Ball zu spielen. Es ist deshalb wichtig, dass die Mittelblocker beim Zuspiel zuerst die einfachste Variante stabilisieren – also das frontale Zuspiel vorwärts – und dann sukzessive ihr Repertoire erweitern.

Zuerst den Block fertigmachenViele Mittelblocker neigen dazu, bereits in der Luft oder während der Landung die nächste Aktion einzuleiten. Die Folgen davon sind oftmals Übertritte, Netzberüh-rungen oder sogar Verletzungen. Deshalb gilt: Zuerst stabil landen, danach die Folge-aktion einleiten!

Orientierung zum Ball

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vom Netz lösen Orientierung zum Passeur Smashanlaufnein

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Block Passeur verteidigt

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Zu jeder Aufgabe eine Lösung

Im Volleyballsport müssen die Athleten bekanntlich schnelle, explosive und sehr dynamische Bewegungen ausführen.Durch die vielen Sprünge, bis zu hundert pro Training à 40-80 cm Höhe, ist der Körper zusätzlich hohen Belastungen ausgesetzt. ASICS bietet eine breite Indoor-Palette, die zu jeder spezifischen Anforderung auf dem Feld eine passende Lö-sung liefert.

Mittelblocker spielen zu!

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Team A Team B

Akzent:Spielnahe Umsetzung (Drill)

• T (auf Kasten) klopft auf den Ball Block/Verteidigung von Team A (Zweierblock!) Verteidigung ins «Haus»

• Situationsbedingtes Zuspiel (P oder M) Gegenangriff

• Wechsel nach 10 erfolgreichen Gegenangriffen

Varianten: • T auf Position 3 oder 4 • Team B spielt K1 (Sideout; Service

kommt von T), Team A spielt im-mer K2 (Block/Verteidigung und Gegenangriff)

Vom Netz lösen oder zuspielen? (2)

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Akzent:Situationsbedingte Entscheidung für den Mittelblocker: Zuspiel (falls P verteidigt) oder Vorbereitung zum Gegenangriff (falls P nicht verteidigt)

• T klopft auf den Ball Block von M, T wirft den Ball zu A oder P Verteidigung ins «Haus»

• Falls P verteidigt: M orientiert sich zum Ball und spielt zu Gegen-angriff über die Pos. 2, 4 oder 6 («Pipe»)

• Falls P nicht verteidigt: M löst sich vom Netz P spielt zu nach Möglichkeit schneller Gegenan-griff über die Pos. 3 (mit M als An-greifer)

• Wechsel nach 10 erfolgreichen Gegenangriffen

Vom Netz lösen oder zuspielen? (1)

GEL-SENSEI 3Der Top-Schuh für die Defensivarbeit und Mitte-Angreifer sowie für athletische Spieler.

Die Aufgabe: Schnelle Seitwärtsverschiebungen, hohe Sprünge auf engem Raum.

Die Lösung: Sehr gute Dämpfungseigenschaften bei sehr fla-cher Konstruktion und hohe Seitwärtsstabilität, um das Umknicken zu vermeiden.

GEL-VOLLEY ELITEDas neue Flaggschiff für die Rückraum- und Aussenangreifer.

Die Aufgabe: Hohe und weite Sprünge. Explosiver Antritt. Die Lösung: Ein leichter Schuh mit ausgeprägten Dämpfungs-

eigenschaften. Hohe Beweglichkeit und Energie-übertragung im Vorfussbereich.

GEL-BEYONDDer Allrounder beim ambitionierten Sechs gegen Sechs.

Die Aufgabe: Sowohl Sprünge wie Seitwärtsbewegungen müs-sen bei hohem Komfort ausgeführt werden.

Die Lösung: Dämpfungs- und Stützelemente sind gleichermas-sen ausgeprägt. Durch die spezielle Anordnung der GEL-Elemente ist der GEL-BEYOND der best-gedämpfte Volleyballschuh.

GEL-TACTICDer treue Begleiter für das wöchentliche Volleyballtraining.

Die Aufgabe: Vielfältige Bewegungen in alle Richtungen.Die Lösung: Gute Dämpfung, rutschfeste Sohle und regu-

liertes Fussklima.

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«Sport Basics»

Markus Foerster (Quelle: Suva)

Im letzten Swiss Volley Magazine haben wir über die Lancierung des neuen Suva-Präventionsprogramms «Sport Basics» berichtet. Dieses ist speziell auf Ballsport-arten wie Volleyball, Fussball, Handball, Basketball und Unihockey ausgerichtet und verfolgt das Ziel, bis 2014 die Unfälle in den Ballsportarten deutlich zu reduzieren. In den kommenden Ausgaben werden wir die sechs «Basics»-Übungen sowie die drei «Basics plus»-Übungen, welche für Vol-leyballerinnen und Volleyballer besonders lohnenswert sind, detailliert vorstellen.

Für wen ist «Sport Basics» geeignet?Die Übungen eignen sich sowohl für Brei-ten- als auch für Spitzensportler zwischen 10 und 70 Jahren. Leistungssportler kön-nen mit den Übungen testen, ob ihre Kraft-grundlagen noch ausreichend entwickelt sind. Grundsätzlich sind die Übungen für alle geeignet, die ihre Fitness verbessern möchten.

Mach mit bei den «Sport Basics»! (1. Teil)

Die «Basics» trainieren gezielt die Schwach-stellen, die von sportartspezifischen Ver-letzungen am häufigsten betroffen sind. Für die Volleyballerinnen und Volleyballer sind dies in erster Linie der Rücken, die Schultern, die Knie und die Sprunggelenke. «Basics Plus» besteht aus schwierigeren Übungen und baut auf den Basisübungen auf. Wer die «Basics» gut beherrscht, kann sich den «Basics plus» zuwenden. Jede «Ba-sics plus»-Übung trainiert gleichzeitig zwei oder mehrere Körperregionen, zum Beispiel Rücken und Schulter.

Für alle Übungen gilt:1. Körperspannung aufbauen und aufrechterhalten Baue vor Beginn einer Übung die Körperspannung auf und halte diese während der

ganzen Übung aufrecht. Das geschieht folgendermassen:- Den Bauchnabel Richtung Wirbelsäule und Kopf ziehen.- Frauen spannen den Beckenboden so an, als ob sie dringend auf die Toilette müssten.- Männer ziehen die Hoden hoch.- Ausatmen, wenn die Anstrengung am grössten ist. Einatmen beim Zurückgehen in

die Ausgangsposition. Unbedingt flach ein- und ausatmen (seitlich atmen, keine Bauchatmung), um die

Spannung aufrecht zu erhalten.

2. Übungen kontrolliert ausführen Führe die Übungen langsam, kontrolliert und ohne Schwung aus.

Das ist «Sport Basics»- 10 Minuten Engagement- 6 «Basics»-Übungen- 3 «Basics Plus»-Übungen- eine wichtige Verletzungs- prophylaxe

Kostenlose DVD und BroschüreDie DVD «Sport Basics» sowie die dazugehörige Begleitbroschüre kann kostenlos bestellt werden bei: Suva, Kundendienst, Postfach, 6002 Luzern, Fax 041 419 59 17 oder unter www.suva.ch/waswo

Wie gross ist der Zeitbedarf?Sobald man mit den Übungen vertraut ist, beträgt der Zeitbedarf für das ganze Programm ca. 10 Minuten. Die Übungen können somit problemlos in das Aufwärm-programm integriert werden, ohne die Trai-ningszeit unnötig zu verlängern.

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Übung 1: Stabilisation Rumpf vorne

AusgangspositionLeg dich auf den Rücken. Halte die Füsse flach am Boden. Knie und Füsse sind hüft-breit auseinander. Baue die Körperspannung auf.

Ausführung• Richte dich mit gestreckter Brust auf, bis

du in die sitzende Position gelangst. Atme dabei aus.

• Gehe zurück in die Ausgangsposition und atmet dabei ein.

• Halte die Körperspannung immer auf-recht.

• 10 Wiederholungen

VarianteDu erhöhst den Schwierigkeitsgrad, indem du Knie und Füsse geschlossen hältst.

Übung 2: Stabilisation Rumpf hinten

AusgangspositionLeg dich flach auf den Bauch. Die Fussspit-zen berühren den Boden. Baue die Körper-spannung auf und spanne die Gesässmus-keln an. Halte die Arme rechtwinklig zum Oberkörper. Der Kopf bildet eine natürliche Verlängerung der Wirbelsäule.

Ausführung• Beweg den Oberkörper langsam (ohne

Schwung) nach oben und atme dabei aus. Achte dabei auf deine Körperspannung, um ein Hohlkreuz zu vermeiden. Die Posi-tion deines Kopfes bleibt stabil (Kopf nicht in den Nacken drücken).

• Gehe langsam zurück in die Ausgangspo-sition, jedoch ohne die Unterlage zu be-rühren, und atme dabei aus.

• 10 Wiederholungen

VarianteDu erhöhst den Schwierigkeitsgrad, indem du Knie und Füsse geschlossen hältst. Fo

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AugenblickGrandios!Nina Betschart (links) und Nicole Eiholzer starteten gleich bei ihren ersten internationalen Auftritten voll durch. Nachdem sie an der U19-WM in Umag (CRO) den Sprung aufs Podest noch knapp verpasst hatten (5. Rang), sicherte sich das SEAT Nachwuchs-Nationalteam an der U18-EM in Vilnius (LTU) die Silbermedaille. Dies notabene gegen Gegnerinnen, die teilweise beträchtlich älter sind. Betschart (15) und Eiholzer (16) gehörten an der WM und EM zu den jüngsten Starte-rinnen. Die beiden Steinhauserinnen sorgten damit für den ersten Medaillengewinn an Nachwuchstitelkämpfen seit 2007 (Bronze an der U18-EM durch Tanja Goricanec/Sharon Sciarini).

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Daniela Senn

Nina Betschart und Joana Heidrich, die bei-den Nachwuchstalente, welche zuvor noch nie zusammen gespielt hatten, absolvier-ten zwei gemeinsame Trainings. Dann ging die Reise bereits los. Doch so richtig freuen konnte sich Betschart zu diesem Zeitpunkt noch nicht: «Ich wusste, dass es Joanas letzte U21-WM sein würde, und dass sie sich dafür viel vorgenommen hatte. Ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich packen kann.»

Küken wächst über sich hinausZum Glück schaffte es Heidrich aber bald, ih-rer jungen Partnerin den Druck zu nehmen. Schliesslich hatte sie selbst ihre Erwartun-gen aufgrund des Partnerwechsels bewusst heruntergeschraubt. «Mit Anouk hätte ich eine Medaille angestrebt», blickt die Klotene-rin zurück. «An der Seite der noch nicht so erfahrenen Nina war es mein Ziel, mindes-tens die Gruppenphase zu überstehen.» Doch das Märchen verfolgte einen anderen, erfolgreicheren Plan. Dafür mussten die bei-

den aber ihr bestes Volleyball auspacken – und das gelang ihnen auf Anhieb. Das neu-formierte Duo spielte sogar so gut, dass es sich für die Halbfinals qualifizieren konnte. Damit hätte Betschart als zweitjüngste Spie-lerin des Turniers nie gerechnet: «Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit den Älteren mit-halten kann. Also freute ich mich über jeden Punkt, den ich erzielte, umso mehr.» Diese Freude und die gute Unterstützung von Joa-na verhalfen ihr, auch im Halbfinal gegen die amtierenden U23-Europameisterinnen über sich hinauszuwachsen. Daraus resultierte ein 2:0-Sieg und das bedeutete: Finaleinzug! Und dieser liess Heidrich von der grossen Sensation träumen: «Wir leben ein Märchen – und dies wird erst fertig sein, wenn wir zuoberst auf dem Podest stehen.»

Erstmals Gold für die SchweizIm Final trafen die als Nummer 8 gesetz-ten Schweizerinnen auf Victoria Altomare und Melissa Humana-Paredes aus Kanada,

die Nummer 1 des Turniers. Nachdem bei-de Teams einen Satz für sich entscheiden konnten, verwertete Joana Heidrich im Tiebreak beim Stand von 14:11 den zwei-ten Matchball und machte die Sensation perfekt. Der WM-Titel ist der grösste Erfolg für die Schweizer Beachvolleyballerinnen im Nachwuchsbereich.Was schlussendlich für das Volleyball-Wunder ausschlaggebend war, wissen selbst Joana Heidrich und Nina Betschart nicht genau. Vielleicht war es die Locker-heit, welche die beiden an den Tag leg-ten. Vielleicht war es die Teamkonstella-tion, welche offensichtlich super passte. Vielleicht zahlte sich aus, dass sie in den letzten Jahren enorm viel Zeit in Training und Wettkampf investierten und sehr gut betreut wurden. Wie so oft war es wohl eine Summe von Faktoren, welche die Sen-sation ermöglichten. Und Märchen haben bekanntlich immer ein Happy End.

Schweizer Beachmärchen in Kanada

Da Anouk Vergé-Dépré (19) aus gesundheitlichen Gründen nicht mit Joana Heidrich (19) an der U21-WM in Halifax teilnehmen konnte, musste sich diese kurzfristig nach einer anderen Partnerin umschauen. Mit der Nachnomination der erst 15-jährigen Nina Betschart begann das Märchen der Weltmeisterinnen.

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Verteidigungsspezialistin Nina Betschart (links) und Blockspielerin Joana Heidrich zeigten in Halifax (CAN) weltmeisterliche Leistungen.

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Road to London 2012

Andreas Eisenring

Aus der beeindruckenden Zwischenbilanz ragen zwei Podestplätze auf der World Tour heraus, wobei beim Grand Slam in Moskau gar der Sieg vergeben wurde – nach einer 12:8-Führung im Tiebreak des Finals gegen die Weltmeister Alison/Emanuel. Es wäre der erste Schweizer World Tour-Sieg seit 2006 (Heuscher/Kobel am Italian Open) gewesen. Im Olympic Ranking halten sich die beiden in den Top-10. Nur ein gravierender Rück-schlag könnte den Quotenplatz für London noch gefährden. «Das gibt uns natürlich extrem Luft, dass wir so früh schon so vie-le Olympiapunkte haben», meint der neue Trainer Markus Egger. Dadurch kann es sich

das Duo leisten, auf der Hatz nach Qualifi-kationspunkten gezielt auch mal ein Turnier auszulassen. «Unser Körper ist unser grösstes Gut», weiss Egger, «mit diesen Ressourcen müssen wir vorsichtig umgehen.» Wer wüsste das bes-ser als er selbst: Der frühere Spitzenspieler (Europameister 2001 mit Sascha Heyer und World Tour-Sieg in Stare Jablonki 2005 mit Martin Laciga) musste 2007 nur allzu früh seine Karriere wegen Kniebeschwerden be-enden. «Früher habe ich da Raubbau betrie-ben. Man kann nicht immer spielen, auch wenn der Kopf will, man muss auch auf den Körper hören. Diese Erfahrung will ich jetzt

einbringen», erklärt Egger, der deshalb be-hutsam vorgehen will und eher mal bremst. «Es macht enorm Spass, mit Bella zu spielen»Patrick Heuscher hat nach der von ihm ini-tiierten Trennung von Sascha Heyer wieder Fuss gefasst: «Es war für mich ganz sicher die richtige Entscheidung. Es ist für mich wichtig, wieder an eine Vision, ein Ziel glau-ben zu können.» Und immer wieder sagt er auch: «Es macht enorm Spass, mit Bella zu spielen.» Endlich kann sich Heuscher wie-der «nur» auf seine Blockarbeit konzentrie-ren und kann sich in der Defensive auf ei-

Bereits auf die «Road to London» eingebogen!Das neuformierte Duo Patrick Heuscher (34) / Jefferson Bellaguarda (34) hat voll eingeschlagen. Mit Spitzenresultaten und einem gesicherten Top-10-Platz im Olympiaranking haben sie die verblassenden Erinnerungen an grosse Schweizer Beachvolleyballerfolge wieder aufgefrischt.

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Jefferson Bellaguarda, einer der weltbesten Verteidiger, ist seiner erstmaligen Olympiateilnahme ein grosses Stück näher gekommen.

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In dieser Serie bisher erschienen:Kuhn/Zumkehr SVM 2011-2

Road to London 2012

nen Ausnahmekönner verlassen. Und auch sonst fühlt sich Heuscher optimal betreut: «Früher hatten wir zwar einen grösseren Be-treuerstab. Aber weil Markus viel Know-how mitbringt und nicht nur das Training orga-nisiert, sondern auch Manager für den Rest ist, geht das jetzt viel einfacher und entlas-tet mich.» Und wenn Egger wegen seines Nachdiplomstudiums im Bereich Unterneh-mensführung nicht immer vor Ort dabei sein kann, ist Sebastian Beck (Trainer von Kuhn/Zumkehr) zur Stelle, der auch ein Teilmandat wahrnimmt.

Künstler trainiert KünstlerJetzt also betreut Egger den Ballzauberer Bellaguarda. Technisch hochversiert, mit feinem Gespür und blitzschneller Reaktion tut der aussergewöhnliche Dinge: Saubere Einarmabwehr oder einen scharfen An-griffsball mit der Brust stoppen – wobei der im Idealfall spielfähig bleibt – gehört zu seinem Repertoire. Egger war eben-falls ein begnadeter Abwehrspieler. Er ist jetzt also gewissermassen ein Künstler,

der einen Künstler betreut. Kann er Bella-guarda überhaupt noch etwas beibringen? «Bella hat schon ein brutales Ballgefühl», lobt Egger, aber es gehe jetzt darum, die Balance zu finden zwischen der persönli-chen Freiheit im Spiel und der taktischen Abstimmung mit dem Partner. «Soviel Plan wie möglich, ohne dass die Kreativität ver-loren geht», nennt er das. Egger versucht, taktische Mängel sofort zu orten und auszumerzen. Nach dem enttäuschenden 17. Platz in Gstaad ergab die Videoanalyse, dass die Abstimmung zwischen Block und Defensive nicht gestimmt hat. «Wir haben festgestellt, dass ich beim Line-Block die rechte Hand immer in die Mitte gezogen habe. Umgekehrt hat bei Bella in der Ver-teidigung dass Timing nicht geklappt, weil er zu spät entlastet hat. Das haben wir in zwei, drei Trainings sofort korrigieren kön-nen», analysiert Heuscher, der angesichts der noch schwankenden Resultatkurve (zwischen Rang 2 und 17) die Erhöhung der Konstanz als wichtigen nächsten Schritt sieht.

Gelungener Positionswechsel von HeuscherDabei war die theoretisch unfehlbare Kom-bination – hier der Bronzemedaillengewin-ner von Athen und seine Blockstärke, da der eingebürgerte Verteidigungskünstler aus Brasilien – nicht ohne Risiko behaftet. «Natürlich war ich von Anfang an von unse-rem grossen Potential überzeugt», sagt Heu-scher, «aber mein Wechsel von der linken auf die rechte Position war doch ein Risiko.» Für Bellaguarda kam ein Positionswechsel nicht infrage, so stellte sich eben Heuscher um. Mitte Jahr kann er erleichtert feststellen, dass der Wechsel grundsätzlich funktioniert hat. Die früheren Automatismen brechen aber ab und zu noch durch: Manchmal be-gibt sich Heuscher beim Seitenwechsel auf die falsche Position...

Seit sich Patrick Heuscher wieder auf die Blockarbeit konzentrieren kann, stimmen auch die Resultate wieder: 2. Rang in Moskau!

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Andreas Eisenring

Kuhn/Zumkehr auf Olympiakurs Auch in der ersten Olympia-Qualifikations-saison mischen Simone Kuhn (31) und Na-dine Zumkehr (26) an der erweiterten Welt-spitze mit. Vor allem dank drei 5. Plätzen an Grand Slam-Turnieren (u.a. in Gstaad) be-legten sie im Olympic Ranking Ende August Rang 9 – bei 16 direkten Startplätzen. Wie für Heuscher/Bellaguarda (siehe Seite 28-29) scheint London 2012 also schon früh gesichert. So positiv die hohe Konstanz für die Olym-piaqualifikation ist, so wichtig wäre für die Olympischen Spiele die Fähigkeit, in entscheidenden K.o.-Spielen über sich hin-auszuwachsen. An internationalen Meister-schaften gab es 2009 den letzten Podest-platz (EM-Bronze in Sotschi). Was braucht es noch, um diesen letzten Schritt Richtung Final Four zu machen? «Das ist nicht ganz einfach, denn die Top-8-Teams sind auf hohem Niveau doch noch eine Spur kons-

tanter als wir», meint Nadine Zumkehr. «Wir hatten halt doch auch einige 17. Plätze. Aber wir haben die Fähigkeit, auch Topteams zu schlagen, wie uns das gegen Juliana/Laris-sa (BRA) und Goller/Ludwig (GER) gelungen ist. Im Allgemeinen können wir mit unserer Saison sehr zufrieden sein.»

Grässli/Goricanec: WM und UniversiadeEin Ausrufezeichen setzten Muriel Gräss-li (24)/Tanja Goricanec (21) an der WM in Rom. Mit einem Sieg über die nachmali-gen Halbfinalistinnen Klapalova/Hajeckova (CZE) und dem 17. Schlussrang holten sie das Optimum heraus. Beim Herantasten an die Weltspitze stellt die Qualifikation für das Hauptturnier aber noch immer die entscheidende Hürde dar, die in den drei Versuchen dieser Saison nicht überwunden werden konnte. Zu einem Höhepunkt wurde dafür die Uni-versiade im chinesischen Shenzhen, wo sie

das gewaltige Erlebnis genossen, zwei un-ter 10 000 anderen Athleten sein zu dürfen. Das Niveau im Beachvolleyball offenbarte ein riesiges Gefälle, an der Spitze aber war es hoch. Das Ziel «Halbfinal» verfehlten die Schweizerinnen. «Der 7. Platz ist okay, aber im Nachhinein wäre mit etwas mehr Los-glück wohl noch mehr dringelegen», meinte Tanja Goricanec. So brachte das frühe Auf-einandertreffen mit den nachmaligen Uni-versiade-Siegerinnen Borger/Büthe (GER, 9. in Gstaad) das Aus.

Forrer/Vergé-Dépré: EM-17.Ein neues Duo mit vielversprechenden An-sätzen bildeten Isabelle Forrer (29) und Anouk Vergé-Dépré (19). An der EM belegten die beiden Platz 17, und auch in Gstaad (25.) zeigten sie vielversprechende Ansätze. Beim Grand Slam in Polen gelang Forrer (mit Joana Heidrich) zudem via Qualifikation der Auf-stieg ins Hauptfeld.

Die Schweizer mischen wieder mit!

Im Rennen um einen Olympia-Startplatz hat sich das Frauen-Topteam Kuhn/Zumkehr schon früh in eine ausgezeichnete Position geschoben. Noch besser sind Heuscher/Bellaguarda klassiert, und auch Heyer/Chevallier liegen auf Olympiakurs. Überhaupt haben die Männer nach der grossen Rochade für positive Schlagzeilen gesorgt.

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Kuhn/Zumkehr (links) agierten gewohnt stark. Grässli/Goricanec (Mitte, an der Universiade) und Forrer/Vergé-Dépré (rechts) machten mit eini-gen sehr guten Resultaten auf sich aufmerksam. Zum endgültigen Durchbruch auf der World Tour fehlt aber (noch) die Konstanz.

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Männer: Zurück zum ErfolgDrei Podestplätze, zwei 5. und acht 9. Rän-ge auf der World Tour, dazu die Halbfinal-qualifikation durch Heuscher/Bellaguar-da an der EM – dies sind in Kurzform die bisherigen Highlights aus Männer-Sicht. Möglich wurde dies durch die Auffrischung durch junge Spieler, wodurch neue, viel-versprechende Konstellationen entstanden sind. Es gab aber auch Enttäuschungen: An der WM in Rom mussten die Schweizer mit Rang 17 als bester Platzierung abreisen, und auch im Heimturnier in Gstaad vermochten nur Laciga/Weingart zu überzeugen.

Heyer/Chevallier: Frech drauflos!Was für ein Paukenschlag: Nach den Wechselwirren, welche bei der Trennung von Heyer/Heuscher, die atmosphärische Risse hinterlassen hat, rückte plötzlich

der sportliche Aspekt wieder ins Zentrum. Zum ersten Mal seit zwei Jahren (3. Platz von Laciga/Bellaguarda in Moskau 2009) holten sich die Schweizer Männer dank Heyer/Chevallier endlich wieder einmal ei-nen Podestplatz auf der World Tour.Jungspund Sébastien Chevallier (24) konn-te seine Unbeschwertheit neben dem rou-tinierten Heyer (39) voll ausleben, nutzte den Bonus des Unbekannten, mischte dank seinem gesunden Selbstvertrauen und der nötigen Portion Frechheit und Unberechenbarkeit arrivierte Teams auf. Die Belohnung: Ganz schnell vermochten sich die beiden auf einem der 16 direkten Startplätze für die Olympischen Spiele festzusetzen. «Für mich war das eine Su-persaison», freut sich Chevallier. «Es war für mich schon sehr speziell mit Sascha. Ich war ja nur ein kleiner Spieler des NLZ, der nichts recht machte... Und da kommt

plötzlich einer und sagt, ich will mit dir an die Olympischen Spiele. Wenn mir einer gesagt hätte, dass wir im Herbst auf ei-nem Quotenplatz liegen, hätte ich sofort unterschrieben.»

Laciga/Weingart: Olympia noch nicht abgeschriebenEinen steinigeren Weg als Sascha Heyer musste Altmeister Martin Laciga (36) mit seinem Juniorpartner Jonas Weingart (25) gehen. Als nach starken Leistungen im Trainingslager in Rio der Erfolg ausblieb, setzten sie sich selber etwas zu stark un-ter Druck. «Das war nicht einfach, dass wir nach der guten Vorbereitung schlechte Re-sultate erzielten», meint Weingart. Spürte da der 25-Jährige nicht auch den Druck des Routiniers, der bekanntlich viel von seinen Partnern fordert? «Nein, abso-lut nicht. Ich habe Martin auch in schwie-

EM 2011 in Kristiansand (NOR)Gesamtbilanz gut - Exploit blieb aus. Fünf der sechs Schweizer Teams schafften den Sprung in die Top-10. Für die Topresultate sorgten Kuhn/Zumkehr (5.) und Heuscher/Bellaguarda, die einer Medaille sehr nahe kamen (Rang 4). Sie verloren sowohl den Halbfinal (gegen die nachmaligen Europameister Brink/Reckermann) als auch das Spiel um Bronze äusserst knapp mit 1:2 Sätzen. Mit etwas mehr Wett-kampfglück wäre die erste Männermedaille seit fünf Jahren möglich gewesen.

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Der Generationenmix funktioniert: Heyer/Chevallier (links) und Laciga/Weingart überzeugten mit frechem Spiel und guten Resultaten.

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Olympic Ranking

Im Olympic Ranking belegen aktuell drei Schweizer Teams einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2012 in London: Kuhn/Zumkehr (9. der bereinigten Rangliste), Heuscher/Bellaguarda (5.) und Heyer/Chevallier (16.).

Der aktuellste Stand im Olympic Ranking kann nachgelesen werden unterwww.fivb.ch > Beach Volleyball > Rankings > Swatch World Tour 2011> Olympic Rankings

rigen Situationen als aufbauend erlebt. Er hat Tipps gegeben und sich aktiv an einer Lösung beteiligt. Ich habe gemerkt, dass er auch von sich selber sehr viel fordert, wenn es ihm nicht läuft. Es ist also nicht so, dass er mir einfach die Schuld geben würde.» Ganz offensichtlich hat sich Martin Laciga in Geduld geübt und auch die nötige Ge-lassenheit entwickelt: «Am Anfang waren wir wohl fast zu stark auf den Gedanken Olympia fixiert und haben uns etwas ver-krampft. Es ist besser, wenn wir damit lo-ckerer umgehen und das Thema nicht im-mer im Vordergrund steht. Wir müssen ja ohnehin immer 100% geben.»

Martin Laciga macht es (wieder) Spass Mit Gstaad, wo die beiden mit Rang 9 das beste Schweizer Team waren, ging es spielerisch aufwärts. Beim Grand Slam in Polen und an der EM folgten weitere Top-10-Plätze. Auch wenn sie im Moment klar hinter Heyer/Chevallier und folglich dem zweiten Olympia-Startplatz liegen, haben sie das Ziel «London 2012» noch nicht auf-gegeben. «Ich glaube, da ist schon noch et-was zu machen. Dieser Rückstand, das sind zwei gute Resultate mit Top-5-Plätzen.»

Grundsätzlich hat der Partnerwechsel Martin Laciga zu neuer Motivation verhol-fen. «Für mich wurde es jedes Jahr etwas schwieriger, mich dauernd für das har-te Training zu motivieren. Aber Jonas hat neuen Schwung gebracht. Er gibt immer 100% Einsatz, auch im Training. Das ist an-steckend und es macht mir viel Spass mit ihm.»

Gabathuler/SchniderNicht vom Fleck kamen erneut Jan Schni-der und Philip Gabathuler, welche ins Zwei-feln gerieten, ihre olympischen Ambitionen schon früh begraben mussten und sich

nach Gstaad gar die grundsätzliche Sinn-frage stellten. Aber in der zweiten Saison-hälfte kam dann doch der Aufwärtstrend: Dreimal in Folge schafften sie die Qualifi-kation fürs Main Draw, und an der EM in Kristiansand (NOR) gewannen sie gar ihre Vorrundengruppe.

Sutter/SutterDie Gebrüder Andy und Roman Sutter sind nur sporadisch auf der World Tour angetreten. Ihr international wertvollstes Ergebnis erzielten sie an einem Satellite-Turnier in Rumänien, wo sie den Final er-reichten.

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Nach anfänglichen Frust steigerten sich Gabathuler/Schnider (links) im Laufe der Saison markant. Roman Sutter (rechts, am Block) zahlte an der Seite von seinem Bruder Andy Lehrgeld auf der World Tour. Die Brüder liessen aber an Satellite-Turnieren ihr Potenzial aufblitzen.

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1KlassierungenU18-EM Frauen 2. PlatzNina Betschart/Nicole Eiholzer (5)U20-EM Frauen 7. PlatzAnouk Vergé-Dépré/Ines Egger (1)U20-EM Männer 9. PlatzMirco Gerson/Gabriel Kissling (2)U23-EM Frauen 4. PlatzTanja Goricanec/Joana Heidrich (3)U23-EM Männer 5. PlatzMats Kovatsch/Jonas Kissling (4)

Erfolgreiche Nachwuchsteamsan der EM und WMDer Schweizer Beachvolleyball-Nachwuchs präsentierte sich an den diesjährigen Europa- und Weltmeisterschaften äusserst erfolgreich. In allen Alterskategorien resultierten ausschliesslich Top-10-Klassierungen, sieben der neun Schweizer Teams schafften gar den Sprung in die Top 5! Absoluter Höhepunkt waren aber die zwei Medaillen bei den Frauen: Silber an der U18-EM, Gold an der U21-WM!

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U19-WM Frauen 5. PlatzNina Betschart/Nicole Eiholzer (5)U19-WM Männer 4. PlatzBenjamin Lerch/Dennis Lerch (6)U21-WM Frauen 1. PlatzNina Betschart/Joana Heidrich (7)U21-WM Männer 5. PlatzMirco Gerson/Gabriel Kissling (2)

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TÜRÖFFNUNG 19.00 UHR. BEGINN 20.00 UHR. (BASEL BEGINN 19.00 UHR) VORVERKAUF CHF 55.–, inkl. MwSt.www.seatmusicsession.ch, www.ticketportal.com,Telefon 0900 101 102 (CHF 1.19/Min.)und an allen ticketportal Verkaufsstellen.

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Markus Foerster

Satte Beats aus den Lautsprecherboxen statt Politgeflüster in den Wandelhallen, eu-phorische Begeisterungsstürme statt vor-nehme Zurückhaltung auf den Sitzplätzen, durchtrainierte Athleten statt angegraute Eminenzen: Wenn die Coop Beachtour auf dem Bundesplatz gastiert, ist alles ein biss-chen lauter und schriller als üblich im sonst so bedächtig wirkenden politischen Epizen-trum des Landes. Die besten Schweizer Be-achvolleyballerinnen und Beachvolleyballer liessen es zum Abschluss der nationalen Beachsaison in Bern noch einmal richtig krachen. Während der dreitägigen Schwei-zermeisterschaft verwöhnten sie das fach-kundige Publikum mit Beachvolleyball vom Allerfeinsten.

Kuhn/Zumkehr: 3. Titel in SerieIm Frauenturnier sicherten sich Simone Kuhn und Nadine Zumkehr erwartungsgemäss den dritten gemeinsamen Titel in Serie. Alles an-dere als ein Sieg von Kuhn/Zumkehr wäre ei-ner faustdicken Überraschung gleichgekom-men, liegt doch die letzte Niederlage gegen ein Schweizer Team schon mehr als ein Jahr zurück. Die lange, kräfteraubende Saison und der stete sportliche Druck während der Olympiaqualifikation hatten bei Kuhn/Zum-kehr aber sichtbar Spuren hinterlassen. In der zweiten Runde wurden die Favoritinnen von Moreira/Seghers kalt erwischt und mussten überraschend den Startsatz abgeben. Auch im Halbfinale gegen Grässli/Goricanec setz-ten sich die nationalen Branchenleaderinnen

erst im Tie-Break durch. Zum Abschluss zeig-ten Kuhn/Zumkehr dann aber noch einmal ihr ganzes Können und verabschiedeten sich mit einem ungefährdeten 2:0-Finalsieg gegen Forrer/Kayser vorübergehend in die Ferien, um Kraft zu tanken für den Endspurt auf der FIVB World Tour 2011.

Dank Lockerheit zu SilberTrotz der klaren Finalniederlage waren Isa-belle Forrer und Romana Kayser das Team der Stunde im Frauenwettbewerb. Das Patchwork-Duo - Forrers Mitspielerin Anouk Vergé-Dépré musste krankheitshalber pas-sen, Kaysers Partnerin Joana Heidrich weil-te an der U21-WM in Halifax (CAN) - hatte vor der Schweizermeisterschaft nur ein paar

Spektakuläres Saisonfinale in Bern

Fantastische Stimmung, hochklassige Spiele und ein aussergewöhnliches Jubiläum: Das Finale der Coop Beachtour 2011 auf dem Bundesplatz in Bern war gespickt mit Höhepunkten. Den Schlusspunkt setzten Kuhn/Zumkehr und Heuscher/Bellaguarda, die sich verdient den Meistertitel sicherten.

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wenige gemeinsame Trainingseinheiten ab-solviert. Auf dem Bundesplatz harmonierten die beiden, die 2005 und 2006 als Team un-terwegs gewesen waren, aber hervorragend und begeisterten das Publikum mit ihrer Lo-ckerheit und Spielfreude.

Packendes MännerfinaleIm abschliessenden Männerfinale setzten sich die topgesetzten Heuscher/Bellaguar-da verdient gegen Heyer/Chevallier durch (21:17, 21:19). Das packende Duell unter Flutlicht zwischen den momentan besten Schweizer Teams war definitiv der stim-mungsvolle Höhepunkt der Schweizermeis-terschaft. Der offene Schlagabtausch mit vielen spektakulären Ballwechsel sorgte bei

Christian Wandeler: 20 Jahre Schweizermeisterschaft

Ehre, wem Ehre gebührt: Der rote Teppich war gesäumt von vielen aktuellen und ehemaligen Grössen des Schweizer Beachvolleyballs, als Christian Wande-ler nach der Verleihung der Swiss Volley Beach Awards auf den Center Court gebeten wurde. Sie alle waren gekommen, um «Wandi» zu danken für 20 Jahre unermüdlichen Einsatz für den Beachvolleyballsport in der Schweiz. Der «Mister Coop Beachtour» organisierte 1992 die erste Beachvolleyball-Schweizermeisterschaft im Luzerner Lido - und gewann an der Seite seines kon-genialen Partners Martin Walser auch gleich den ersten Meistertitel. Er erkann-te das enorme Potenzial der jungen Sportart Beachvolleyball, als er zwischen 1994 und 1996 an der Copacabana in Rio de Janeiro dreimal an der inoffiziellen WM teilnahm und jeweils vor 25 000 begeisterten Fans aufschlug. Als Folge da-von rief der ehemalige Nationalspieler die nationale Beachtour (seit 1999 Coop Beachtour) ins Leben, die auch international höchste Anerkennung geniesst. Die vergangenen 20 Jahre waren reich an Höhepunkten. «1997 bekamen wir in Locarno und Basel die ersten Bewilligungen, um mitten in den Städten zu spie-len», blickt Wandeler zurück. «Am meisten gefreut hat mich aber, dass diverse Teams wie beispielsweise die Lacigas oder Heuscher/Kobel über unsere Tour den Sprung an die Weltspitze geschafft haben.»

den rund 2500 Zuschauer mal für mal für begeisterten Szenenapplaus. Auf den Tribü-nen hätte wohl niemand etwas gegen einen dritten Satz einzuwenden gehabt. Doch Jef-ferson Bellaguarda sorgte mit einem wuch-tigen Smash für den sportlichen Schluss-punkt der 20. Schweizermeisterschaft. Der gebürtige Brasilianer sicherte sich somit seinen dritten Titel in Folge. Patrick Heu-scher dagegen heimste bereits seinen ach-ten Meistertitel ein, stand aber erstmals seit 2008 wieder zuoberst auf dem Podest.

Coop Beachtour: Mit Schwung in die ZukunftWährend auf dem Center Court noch die letzten Spiele der Coop Beachtour 2011

über die Bühne gingen, laufen im Hinter-grund längst die Vorbereitungen für die Ausgabe 2012. Nach einem erfolgreichen Startjahr wird die Zusammenarbeit mit der IMS – Sport Marketing Media im kommen-den Jahr noch intensiviert. Daniel Schärer, Marketing Director von IMS, zog anlässlich der SM ein positives Zwischenfazit: «Wir, das heisst Christian Wandeler, Swiss Volley und unsere Projektleiterin Simone Ram-sauer, haben viel Energie investiert, um den CBT-Zug in die gewünschte Richtung zu lenken. Die Richtung stimmt - jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir den Schwung beibehalten und noch mehr Fahrt aufneh-men können.»

Spektakulär gespielt und trotzdem knapp gescheitert: Die Finalisten Romana Kayser, Sascha Heyer und Sébastien Chevallier (v.l.n.r.).

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Swiss Volley Beach Awards 2011

Im Rahmen der Coop Beachtour Schweizer Meisterschaft auf dem Bundesplatz in Bern wurden die besten Beachvolleybal-ler des Jahres mit einem Swiss Volley Beach Award geehrt.

«Most Valuable Player» (MVP)Mit dem Award als MVP - präsentiert von Sinalco - wur-den Simone Kuhn und Patrick Heuscher ausgezeichnet. Simone Kuhn konnte an ihrem 31. Geburtstag bereits zum sechsten Mal die Trophäe entgegennehmen. Die Wahl-Luzernerin verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr und freute sich sichtlich über das Geburtstagsgeschenk. Der 34-jährige Patrick Heuscher wurde zum dritten Mal - aber erstmals wieder seit 2006 - mit dem begehrten MVP-Award ausgezeichnet. Der gebürtige Frauenfelder, Bron-zemedaillengewinner an den Olympischen Spielen 2004, krönte damit seine überaus erfolgreiche Saison, aus der die beiden Podestplätze auf der FIVB World Tour (Peking und Moskau) herausragen

«Youngster of the Year»Anouk Vergé-Dépré und Gabriel Kissling sicherten sich den von Coop präsentierten Award für den «Youngster of the Year». Die 19-jährige Bernerin Vergé-Dépré, die in diesem Jahr auf der World Tour debütierte, holte sich somit das Double: Erstmals überhaupt sicherte sich eine Spielerin im gleichen Jahr einen Swiss Volley Award im Beach- und Indoorvolleyball (ebenfalls als «Youngster of the Year»). Der 18-jährige Kissling aus dem bernischen Kappelen sorgte dafür, dass der Award in der Familie bleibt, tritt er doch die Nachfolge seines Bruders Jonas an, der 2010 ausgezeichnet wurde.

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v.l.n.r: Anouk Vergé-Dépré, Patrick Heuscher, Simone Kuhn und Jonas Kissling (stellvertretend für seinen Bruder Gabriel)

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Markus Foerster

Die Sinalco Beachtour A2 ist aus dem natio-nalen Beachkalender nicht mehr wegzuden-ken. Speziell für aufstrebende junge Spieler eignet sich die Tour perfekt, um das Punkte-konto aufzustocken und sich so für die Coop Beachtour A1 zu empfehlen. Auch die Seat Nachwuchs-Nationalteams aus dem Natio-nalen Leistungszentrum (NLZ) starten so oft wie möglich an diesen Turnieren. Ein Blick in die Ranglisten zeigt, dass das sportliche Niveau auf der Sinalco Beachtour A2 sehr hoch ist. Die besten Nachwuchsathleten des Landes werden auf der zweithöchsten Turnierstufe jedenfalls stark gefordert und müssen hart um jeden Erfolg kämpfen.

Tolle neue TurnierorteDie drei neuen Orte Thun, Biel und Laufen haben gleich in ihrem ersten Jahr als Tour-stopp auf der Sinalco Beachtour A2 eine eindrückliche Visitenkarte abgeliefert. Nebst packendem Volleyballsport wurde den Zu-schauern an allen Spielorten ein tolles Fest mit viel Beachatmosphäre geboten. Selbst das regnerische und kalte Wetter in Thun tat der hervorragenden Stimmung keinen Abbruch. Entsprechend hoch ist die Vor-freude auf die Ausgabe 2012 der Sinalco Beachtour A2.

Die Sinalco Beachtour A2 hat sich etabliert

Toller Beachvolleyballsport, Lounge-Atmosphäre am Spielfeldrand, begeis-terte Zuschauer und die ganze Umgebung in ein kräftiges Gelb und Rot gehüllt: Das ist unverkennbar die Sinalco Beachtour A2! Bereits nach zwei Saisons hat sich die Sinalco Beachtour A2 bestens etabliert.

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Dem (An-)Sturm getrotzt

Die Wetterprognosen verhiessen nichts Gutes: Für den Starttag der Coop Junior Beachtour Schwei-zermeisterschaft in Lenzburg und Seon wurden heftige Stürme vor-hergesagt. Die Spielerinnen und Spieler der U21-Kategorie - sie waren als einzige bereits am ersten Tag im Einsatz - liessen sich davon nicht beeindrucken. Sie trotzten sowohl der Nachmittagshitze als auch dem aufkommenden Sturm und zeigten hervorragende Beach-volleyballspiele.Ebenso souverän hielten fast alle Favoriten dem sportlichen An-sturm der Herausforderer stand: In fünf von sechs Kategorien setzten

sich die topgesetzten Teams durch und sicherten sich den Meisterti-tel in ihrer Alterskategorie. Einzig bei den U18-Männern mussten sich die Favoriten mit dem 3. Platz begnügen. Für perfekte Rahmenbedingungen sorgten die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vom veran-staltenden BeachVolley Seetal. Die 192 Athletinnen und Athleten lies-sen sich sich von der fantastischen Stimmung auf den Courts in Lenz-burg und Seon zu Höchstleistungen antreiben und bedankten sich beim zahlreich aufmarschierten Publi-kum mit unzähligen sehenswerten Ballwechseln.

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Resultate der Beach-Schweizer-Meisterschaften 2011

Elite-SM Frauen 1. Rang Simone Kuhn, Emmenbrücke Nadine Zumkehr, Niederwangen2. Rang Isabelle Forrer, Oberaach Romana Kayser, Zürich3. Rang Muriel Grässli, Bern Tanja Goricanec, Bern Elite-SM Männer 1. Rang Patrick Heuscher, Kehrsiten Jefferson Bellaguarda, Dübendorf2. Rang Sascha Heyer, Frauenfeld Sébastien Chevallier, Bern3. Rang Philip Gabathuler, Burgdorf Jan Schnider, Bern B-SM Frauen 1. Rang Seraina Bitzi, Hägendorf Lia Huber, Luzern2. Rang Andrea Fischer, Chur Jeannette Fischer, Chur3. Rang Patrizia Muff, Luzern Lilly Huber, Luzern

B-SM Männer 1. Rang Fabio Lunardi, Witerthur David Lehner, Zürich2. Rang Res Odermatt, Buochs Daniel Vega, Olten3. Rang Simon April, Bern Timon Hallauer, Biel

CJBT U21 Frauen 1. Rang Nina Betschart, Steinhausen, MVP Nicole Eiholzer, Steinhausen2. Rang Camille Carlier, Fribourg Cosima Wieland, Meyriez3. Rang Tanja Hüberli, Reichenburg Ines Egger, Sarnen CJBT U21 Männer 1. Rang Gabriel Kissling, Kappelen Mirco Gerson, Belp, MVP2. Rang Manuel Gahr, Schaanwald Maximilian von Deichmann, Vaduz3. Rang Kaspar Bürge, Gipf-Oberfrick Simon Hagenbuch, Rottenschwil CJBT U18 Juniorinnen 1. Rang Fabienne Geiger, Kaisten, MVP Roxana Wenger, Gipf-Oberfrick2. Rang Anja Licka, Jona Dunja Gerson, Belp3. Rang Nathalie Küpfer, Liebefeld Simone Raaflaub, Uettligen CJBT U18 Junioren 1. Rang Damian Broch, Laufen, MVP Etienne Hagenbuch, Oberlunkhofen2. Rang Quentin Métral, Troinex Tim Häfelfinger, Ormalingen3. Rang Ramon Kasper, Kaisten Jasper Urben, Recherswil CJBT U15 Mädchen 1. Rang Anaïs Garate, Locarno Carlotta Croci-Maspoli, Contra, MVP2. Rang Luana Jaggi, Aeschi Diana Steffen, Horriwil3. Rang Wiwi Anliker, Frick Xenia Merz, Horgen CJBT U15 Knaben 1. Rang Janis Gysin, Basel, MVP Yves Haussener, Basel, MVP2. Rang Marco Back, Allschwil Florian Breer, Basel3. Rang Luca Ulrich, Zell Luca Widmer, Horw MVP = Most Valuable Player

Etienne Hagenbuch, Oberlunkhofen

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Übrigens…

European Cups 2011/2012In der kommenden Saison gehen neun Schweizer Teams in den drei verschiedenen Europacup-Wettbewerben an den Start. Die Schweiz schöpft somit wiederum ihr gesamtes Startplatzkontingent aus. Erfreulicherweise kann Volero Zürich auch 2011/12 in der CEV Champions League starten, obwohl der Schweiz aufgrund des CEV-Rankings kein Startplatz für die Königsklasse zustehen würde. Dank begeisternden Auftritten in der vergangenen Champions League Saison (Rang 5) erhielt Volero aber eine Wildcard. Die aktuellen Spieldaten und Anspielzeiten werden jeweils auf den Webseiten von Swiss Volley und der CEV publiziert.www.volleyball.ch > Indoorvolley > Spitzensport > European Cups

Frauen Männer

CEV Champions League Volero Zürich --

CEV Cup SAGRES Neuchâtel UC SEAT Volley Näfels

Hôtel Cristal VFM Lausanne UC

CEV Challenge Cup Volley Köniz CS Chênois VB

VC Kanti Schaffhausen Volley Amriswil

«King Karch» in MontreuxIst das nicht...? Natürlich ist er es! Karch Kiraly! Da unten an der Seitenlinie! Die Indoor- und Beachlegende Charles «Karch» Kiraly, normalerweise Assis-tent von Nationaltrainer Hugh McCutcheon, betreute am

Montreux Volley Masters die US-Auswahl als Head Coach. Gemessen an seinem Palmarès sahen sämtliche Weltklas-sespielerinnen in Montreux ziemlich blass aus: Olympiagold 1984, 1988 (Indoor) und 1996 (Beach), WM-Gold 1986 (Indoor) sowie unzählige Auszeichnungen. Einigermassen auf Augenhöhe begegnete ihm dafür seine Assistentin. Paula Weishoff ist mit u.a. Olympiasilber 1984, Olympiabronze und MVP 1992 und WM-Bronze 1982 quasi sein weibliches Pendant im US-Volleyball.

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Junioren-National-teams am 8-Nationen-TurnierDie Junioren-

Nationalteams (U18 Frauen und U19 Männer) beschlossen

ihre Sommeraktivitäten mit dem 8-Nationen-Turnier, wo

die Schweizer Nachwuchshoffnungen auf ihre Altersgenos-

sen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, Italien,

Schweden und Spanien trafen. Die Männer sicherten sich in

Vichy (FRA) mit einem Sieg und zwei knappen Niederlagen

den dritten Gruppenplatz. Im Kreuzvergleich schlug das

Team von Dario Bettello Gastgeber Frankreich, verlor aber

das abschliessende Klassierungsspiel gegen Holland und

belegte letztlich den guten 6. Platz. Die Frauen

verloren ihre drei

Gruppenspiele

in Woensdrecht

(NED) deutlich.

Nach dem Sieg ge-

gen Frankreich im

Kreuzvergleich und der abschliessenden Niederlage gegen

Holland im Spiel um Platz 5 beendete das Team von Florian

Steingruber das Turnier wie im Vorjahr auf dem 6. Platz.

www.volleyball.ch > Indoorvolley > Nationalmannschaf-

ten > Juniorinnen/Junioren

belegte letztlich den guten 6. Platz. Die Frauen

verloren ihre drei

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Kreuzvergleich und der abschliessenden Niederlage gegen

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In der kommenden Saison gehen neun Schweizer Teams in den drei verschiedenen Europacup-Wettbewerben an den Start. Die

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Volleyball im SSFAuch in der Saison 2011/12 ist

der Mittwochabend im Schwei-

zer Sportfernsehen (SSF) für die

Volleyballfans reserviert. Sämtliche

Spiele von Volero Zürich in der CEV

Champions League werden LIVE

übertragen! Ausserdem werden

wieder Aufzeichnungen von diver-

sen NLA-Spielen ausgestrahlt. Die

Liste der Fernsehpartien mit den

genauen Übertragungszeiten wird

wie immer auf der Webseite von

Swiss Volley publiziert.

www.volleyball.ch > Volleyball

am TV

Volleyball im SSF

Volley Guide 2011/12Pünktlich zum Saisonstart erscheint am 24. September 2011 der neue «Volley Guide» - DAS Kompendium für die NLA-Saison 2011/2012. Er enthält die wichtigsten Namen, Zahlen und Fakten zu allen NLA-Teams. Nur als eMagazine und nur auf www.volleyball.ch!

Volley Guide2011/2012

Swiss Volley Cup 2011/2012Der Swiss Volley Cup 2011/2012 ist bereits voll im Gange, die ersten beiden Runden sind schon beinahe fertig gespielt. Die Spielpläne und Auslosungen sowie die Resultate werden auf der Webseite von Swiss Volley aktualisiert und veröf-fentlicht. Unbedingt vormerken: Der Cupfinal findet am Samstag, 10. März 2012 in der Wankdorfhalle in Bern statt!www.volleyball.ch > Indoorvolley > Swiss Volley Cup

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Supercup 2011Die NLA-Teams treffen sich traditio-nell eine Woche vor Meisterschafts-beginn am Supercup zum ersten Showdown der Saison. Am 24. und 25. September spielen die Frauen wiederum im Oberstufenzentrum Köniz, während die Männer im Sportzentrum Dorigny in Lausanne gegeneinander antreten. Der Super-cup ist jeweils ein gutes Indiz für die Kräfteverhältnisse der kommenden Saison. Die Teams von Volero Zürich (Frauen) und CS Chênois Volleyball (Männer) gehen als Titelverteidiger an den Start.www.volleyball.ch > Indoorvolley > Spitzensport > Supercup

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Schweizer Profis

im AuslandDie beiden Schweizer Top-

spieler Cédric Hominal und

Joël Bruschweiler setzen

weiterhin voll auf die Karte

Volleyball. Hominal, der

bereits seine vierte Saison in

Frankreich in Angriff nimmt,

wechselt vom Pro-A-Auf-

steiger Lyon zum Spitzenklub

Tours VB. Bruschweiler bleibt

dagegen dem TV Bühl und somit der deutschen Bundesli-

ga treu. Der Captain der Nationalmannschaft zählt beim

badischen Klub zu den Leistungsträgern. Ebenfalls den

Sprung ins Ausland wagt Leandro Gerber. Er wird quasi als

«Volleyball-Lehrling» beim belgischen Spitzenklub Maaseik

mitrainieren, aber für den holländischen Klub Tilburg auf-

schlagen. Mehr zu den Schweizer Auslandprofis gibt es im

kommenden Swiss Volley Magazine zu lesen.

Schweizer Profis

im AuslandDie beiden Schweizer Top-

spieler Cédric Hominal und

Joël Bruschweiler setzen

weiterhin voll auf die Karte

Volleyball. Hominal, der

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Frankreich in Angriff nimmt,

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Swiss Volley Cup

Volley Guide 2011/12 Schweizer Profis Schweizer Profis

im Ausland

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Daniela Senn

Durch den Schulsport ist Gabriel auf den Geschmack gekommen. Das Volleyball-spielen bereitete ihm so viel Spass, dass er es zu seinem Hobby machen wollte. Als er in seinem ersten Volleyballtraining aber Krafttraining machen musste, pass-te ihm das gar nicht. Das war auch der

Grund, warum ihm die Trainings zu Beginn eigentlich gar nicht so gefallen haben. Geblieben ist er trotzdem. Gemeinsam mit seinem Bruder Jonas spielte er in der Junioren-Mannschaft von Volero Aarberg und konnte bereits erste Erfolge in der Halle feiern.

Es ging nicht lange, bis der VBC Münsingen auf das Jungtalent aufmerksam wurde. Von nun an spielte er in der 1.Liga-Mannschaft des Berner Vereins. Und auch da stand ihm Jonas als Mannschaftskollege zur Seite. Dieser wechselte aber bald in die National-liga A und dann zum Beachvolleyball. Kurze Zeit später verlor auch Gabriel sein Herz an die Trendsportart. «Ich habe gesehen, dass es bei Jonas ‹fägt›, also wollte ich es auch ausprobieren», meint der junge, sympathi-sche Nachwuchsspieler.

Ungewöhnliche TrainersituationMit 16 Jahren trainierte er in der Talent-förderung des Regionalverbands Bern. Seit diesem Jahr gehört der 18-jährige Schüler zum Beachvolleyball-Nationalkader. Zu-sammen mit Mirco Gerson bildet er eines der SEAT Nachwuchs-Nationalteams. Der 1.89 m grosse Gabriel übernimmt dabei die Rolle des Blockspielers. Trainiert wird das Duo von Marc Gerson, dem Vater von Mirco. Gabriel findet diese Konstellation gar nicht weiter speziell, er betrachtet die Umstände sogar eher als Vorteil. «Weil Marc nicht nur Trainer, sondern auch Vater

Ehrgeiziger Kämpfer auf den Spuren seines Bruders

Gabriel Kissling gilt als grosses Nachwuchstalent im Beachvolleyball. Der 18-Jährige will einmal Profi werden. Dabei kann er auf die Unter-stützung seiner Familie zählen.

Die Stars von morgen – Gabriel KisslingFo

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Das gemeinsame Kochen und Essen mit Bruder Jonas (r.) gehört zur Turniervorbereitung.

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ist, begleitet er uns fast an jedes Turnier. Für uns ist das eine grosse Unterstützung.»

Die Eltern als treue FansAuch Gabriels Eltern sind an den Turnie-ren häufig dabei. «Wann immer ich kann, bin ich als Fan vor Ort. Wenn es spannend wird, leide ich fürchterlich», gibt Barba-ra Kissling lachend zu. Weil beide Söhne Beachvolleyball spielen, gestaltet sich die Terminkoordination nicht immer ganz ein-fach. Oft lösen die Eltern die Schwierigkeit so, dass der Vater den einen Sohn beglei-tet, die Mutter den anderen. Können die Eltern mal nicht dabei sein, schreibt Gab-riel ihnen unmittelbar nach jedem Match eine SMS. Hat er gewonnen, dauert es nach Spielende nur wenige Minuten, bis er ihnen Bescheid gibt. Bei einer Niederlage braucht Gabriel etwas länger, weil er zu-erst etwas Zeit für sich braucht.Nicht nur nach einem verlorenen Match ist Gabriel gerne einen Moment für sich alleine. Auch in seiner Freizeit geniesst er es, wenn er nicht immer Leute um sich he-rum hat und sich dem süssen Nichtstun hingeben kann. So verbringt er gerne Zeit

zu Hause, um zu relaxen oder zu gamen. Bei schönem Wetter besucht er häufig das Freibad Marzili in Bern. «Sonst habe ich ei-gentlich keine Hobbys, weil dafür schlicht und einfach die Zeit fehlt. Schliesslich muss ich nebst den vielen Trainings auch noch für die Schule lernen.» Nächstes Jahr macht Gabriel die Matur. Wenn es irgend-wie geht, will er aber deshalb nicht weniger Zeit auf dem Beachvolleyballfeld verbrin-gen. Schliesslich strebt er eine Profikarriere an.

Der Bruder als VorbildDieses ehrgeizige Ziel teilen die beiden Kissling-Brüder. Für Gabriel ist Jonas ein Vorbild. Er bewundert seinen Bruder für das, was er schon erreicht hat, und hofft, dass er es ihm in den nächsten Jahren gleichtun kann. Unter Druck setzt sich Ga-briel aber deswegen nicht. Er definiert kei-ne langfristigen Ziele, sondern folgt dem Motto «step by step». Nicht nur Gabriel ist auf seinen Bruder stolz, auch umgekehrt ist dies der Fall: «Falls es in dieser Saison einmal zum Du-ell kommen sollte, wäre mein Bruder ein

ernstzunehmender Gegner für mich. Für sein Alter ist er schon sehr weit und kann mit seiner Leistung überzeugen.» Ein Lob seines Bruders – das bedeutet Gabriel un-glaublich viel.

Gemeinsame VorbereitungVor einem Turnier oder einem Training kommt es nicht selten vor, dass er und Jo-nas zusammen essen. Auf dem Speiseplan stehen dann stets Teigwaren, um später auf dem Feld genug Energie zu haben. Beim gemeinsamen Kochen und Essen reden die zwei fast ununterbrochen und lachen häufig.Zwei Brüder, welche viele Parallelen auf-weisen: bescheiden, äusserst sympa-thisch, ehrgeizig und fast nie zufrieden mit der eigenen Leistung, weil beide sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellen. In einem Punkt unterscheiden sie sich aber doch: Im Gegensatz zu Jonas hat Gabriel keine Freundin. Der Grund sei aber nicht, dass er grundsätzlich keine möchte oder dass es aus Zeitgründen nicht gehen wür-de. «Die Richtige ist einfach noch nicht gekommen.»

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Im Spiel lässt der blockstarke Linkshänder seinen Emotionen freien Lauf. Privat geht er es dagegen gerne etwas ruhiger an.

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Chapeau!Stille Stars im Blitzlicht

Andreas Eisenring

Der Zürcher Volleyballförderer Max Wer-ner hat sich nach 37-jähriger Lehrtätigkeit (Biologie und Sport an der Kantonsschule Zürcher Unterland) pensionieren lassen. Glücklicherweise aber gelten die Ruhe-standsabsichten in Bezug auf seine Passion Volleyball noch nicht: «Ich verspüre eine Aufbruchstimmung und ich werde mich weiterhin für die Förderung des Volleyballs einsetzen.» Und so packt Werner gleich wieder etwas Neues an: Nach den Sommerferien stellte er das erste kantonale Beachvolleyball-Schü-lerturnier in Zürich-Allenmoos auf die Beine, nachdem er dieses Jahr auch das 30-Jahr-Jubiläum des Zürcher Schüler-Hallentur-niers (mit bis zu 200 Teams!) feiern kann. Und neu ist er auch intensiv mit den Vorbe-reitungen für die erste NLA-Saison mit dem VBC Züri Unterland beschäftigt. Für dieses grosse und langjährige Engagement durfte Max Werner am Swiss Volley Cupfinal 2011 verdientermassen den Swiss Volley Nach-wuchs-Förderpreis 2011 entgegennehmen.

Begonnen hatte alles 1970, als der damals 20-Jährige das Spielertrainer-Amt bei der Volleyballabteilung des TV Zürich-Affoltern (2. Liga) übernahm – und dieses 10 Jahre innehatte. Der ehemalige Kunstturner war 1978 Gründungsmitglied, Präsident und langjähriger Trainer beim VBC Kanti Bülach und stieg mit den Frauen bis in die NLB auf. Von 1980-85 war der J+S-Experte einer der Hauptakteure bei der Einführung des Mini-volleyballs in der Schweiz – ein Meilenstein! «Wir haben realisiert, dass Volleyball 6-6 für junge Schüler nicht geeignet ist. In den ersten Jahren mussten wir aber im Verband grosse Widerstände überwinden, um Mini-volleyball einzuführen zu können.»

Als unermüdlicher Jugendförderer hat der 61-Jährige unzähligen Talenten das Volley-ball-ABC beigebracht, darunter auch den späteren Nationalspielern Dani Stauffer, Sibylle Keller und Martina Gasner – und natürlich ist auch sein Sohn Daniel Werner (aktuell bei SEAT Volley Näfels) durch seine Lehre gegangen. Dank seiner hohen Sozial-kompetenz fiel es ihm nicht schwer, seine Begeisterung zu vermitteln – durch Über-

zeugen, Motivieren, Anpacken. «Wenn ein Schüler etwas von mir lernt und besser ist als ich, dann hat mich das immer sehr ge-freut», meint Werner. Klare Zielsetzungen und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn gehören auch zu ihm. Bei allem Engagement hat Werner im Vol-leyball nie einen bezahlten Job ausgeübt und ist immer ein ausgesprochener Fami-lienmensch geblieben.

Max Werner - Nachwuchsförderer aus Passion

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Max Werner erhielt für seine Verdienste den Swiss Volley Nachwuchs-Förderpreis 2011.

Page 47: Swiss Volley Magazine 3/2011

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Impressum Swiss Volley Magazine • Verbandsorgan von Swiss Volley • www.volleyball.ch

Auflage: Deutsch 25 600 Exemplare, Französisch 7 850 Exemplare • Herausgeber/Redaktion/Anzeigenverwaltung: Swiss Volley, Zieglerstr. 29,

Postfach 318, 3000 Bern 14, Telefon 031 387 37 57, Telefax 031 387 37 58, E-Mail: [email protected] • Adressänderung: Wende dich bitte

an den Lizenzverantwortlichen deines Clubs • Chefredaktor: Markus Foerster • Redaktoren: Andreas Eisenring, Melanie Gamma, Daniela

Senn • Übersetzung: Renaud Moeschler • PrePress: Marti-Media AG, Dorfstrasse 2, 3032 Hinterkappelen, Telefon 031 909 28 28, E-Mail:

[email protected] • Druck: Vogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1, CH-4552 Derendingen • Nächste Ausgabe Nr. 4/2011:

25. November 2011 • Redaktionsschluss Nr. 4/2011: 7. Oktober 2011

TitelträumeGeschichten und Gesichter der

NLA-Saison 2011/12

NewstickerFür die letzten Turniere der FIVB

World Tour 2011 sind noch einmal

sämtliche Olympic Nationalteams

gemeldet. Die Männer beschliessen

ihre Saison vom 4.–8. Oktober in

Agadir (MAR), das letzte Frauen-

Turnier geht vom 1.–6. November in

Phuket (THA) über die Bühne.

Resultate und Infos auf

www.volleyball.ch

Schweizer LegionäreJoël Bruschweiler und Cédric

Hominal leben ihren Traum vom Profivolleyball

Road to LondonHeyer/Chevallier wollen ihren Olympiatraum verwirklichen

Vorschau Ausgabe 4|2011

Vom 22. September bis 2. Oktober 2011 findet die Frauen-EM in Italien

und Serbien statt. Wer sich also zwei Jahre vor der Heim-EM 2013

schon einmal einstimmen möchte auf dieses Grossereignis, kann dies quasi vor der Haustür tun. Die Spiele der

Gruppen B und D werden in Monza bzw. Busto Arsizio ausgetragen, also

nahe der Schweizer Grenze. Mit dabei ist übrigens auch ein Schweizer: Der internationale Schiedsrichter Adrian Flückiger pfeift vom 23.–26. Sep-

tember in Busto Arsizio.

Leading-Sponsors

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Page 48: Swiss Volley Magazine 3/2011

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