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Ich widme dieses Buch meiner Mama, die mich bis heute in einem Ozean voll Liebe und Aufmerksamkeit
plantschen lässt und meinem lieben und einzigartigen Vater.
Tanja Stürzlinger
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Mein Baukasten: Massage kinderleicht 20Squeezen 22 • Smoothen & Clappen 23 • Drummen & Fire 24 • Shaken 25 • Twisten 26 • Kneaten 27 •Scratchen & Covern 28 • Pointen 30 • Circeln 31 •Grounden 32 • Stretchen 33Special: Detox 34
Massage – Sehnsucht nach Berührung 36Special: Wellness 44Massage für alle 46Special: Bodycheck – der Anatomienator 48
1. I love myself – Massage für mich 50Beauty-Gesichtsmassage 52 • Mystic 8 53 • Hot lips55 • Kopfmassagen 56 • Magic Neck & Stretch 57 •Put your hands on your shoulder 58 • Second Hand 59• Tarzan & Jane – die Thymusdrüse wecken 60 •Bellylove & Sexy legs 61 • Happy feet 62 • Back 2back & Buttytalk & Matchball 63
2. Love – Massage für meinen Partner 64Lazy days für den ganzen Körper 66 • Mein Massage-rezept 68 • Die Zwölf Gebote 69 • Rückseite massie-ren 70 • Vorderseite massieren 74
»Die Backstage-Masseurin« 80
Eine Welt für sich – das Blue Spa im Hotel Bayerischer Hof 86
Meridianstretching 96Special: Die Körpermeridiane 102
22
Was schreibst du da? – Ein Vorwort 6
Alles easy – Massage for absolute beginners 8Do it yourself – Sqeeeeeeeeeze! 10Für den Partner: Smoooooooooth 12Mein Weg zur Massage 14
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33
3. Fun & love for friends & kids & doggies 104Massage für Kids 106 • Danke, Mama! 108 •Für faule Säcke 112 • Blitzschnelle Energie 114 •Meine Hände sagen Danke 116
Massage an jedem Ort 118Schnelle Energie fürs Büro120 • Unterwegs im Auto,Zug und Flugzeug 122 • Im Bett: Good morning 124 •Im Bett: Sleep well 126 • In der Badewanne: Outtaspace 128 • Auf dem Sofa: Couch-Potato 130 •The call of nature 132 • Auf der Insel 138 •Auf dem stillen Örtchen 139 • »Cinema, cinema …«140 • Im Bett oder sonst wo: Touch me deeply 142
Tanja »on the road« 146Massage für jeden Körperteil 156Den Rücken beglücken 157 • Gegen Macken in Schulter und Nacken 158 • Sososo, es zwickt am Po 159 • Sanfte Grüße an Beine und Füße 160 •Footloose – Massage für die Füße 161 • Arme undHände sprechen Bände 162 • Den Bauch massier ich auch 163 • Vergiss es nicht, das Gesicht! 164 • Zum Schluss der Kopf, der arme Tropf 165
Making of Touch Me 166Ich sage Danke 168Impressum und Bildnachweis 168
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44
»Cause every time you touch me I feel like I'm being bornEvery time you touch me I feel like I need some more «
Moby
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Wochen mit einem fertig geschriebenen Buch zurück-
zukommen – dachte ich zumindest. Na ja, träumen darf
man doch wohl noch …
Einen schönen und ruhigen Strandabschnitt am türkis-
farbenen Meer zum Schreiben zu finden, war aus vielen
Gründen eine sehr gute Idee! Nicht nur, weil ich dort im
Paradies jeden Tag mindestens eine Massage genießen
durfte – und inspiriert wurde. Nach ein paar Tagen fin-
gen die Leute an mich anzusprechen:
»Was schreibst du denn da dauernd?«
»Ein Massagebuch.«
»Aha, da gibt’s doch schon so viele!«
»Ja, ich weiß, aber so eines noch nicht!«
Als ich kurz schilderte, worin sich das Buch von den
anderen unterscheiden würde, wurden die Menschen
zusehends neugieriger und fanden den Ansatz sehr
lustig und interessant. Das bestärkte mich schon mal.
Ganz ehrlich, ich hab mich nicht darum gerissen,
ein Buch zu schreiben! Außer Tagebuch hatte
ich bis dahin eigentlich noch nie große Leiden-
schaft zum Schreiben verspürt. Der Redakteur, den ich
vor einiger Zeit massiert hatte, ließ aber nicht locker. Er
meinte, dass ich mein Wissen unbedingt weitergeben
müsste, damit viel mehr Menschen sich massieren. Na
ja, der Typ ließ nicht locker, und da war es plötzlich, das
Gefühl, es einfach mal zu versuchen – und wenn schon,
es dann anders zu machen. Einfach sollte das Buch sein,
aber nicht simpel! Alltagsnah, nicht zu theorielastig,
sondern mit viel Fun, denn Massage ist nicht nur eine
ernste Angelegenheit.
Und ich wollte natürlich das Nützliche mit dem Ange-
nehmen verbinden und das Buch im Urlaub ganz ent-
spannt schreiben. Im Februar dieses Jahres saß ich
also im Flieger unterwegs nach Thailand, um nach vier
Was schreibst du da?
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»Massieren ist ganz einfach,
man braucht nur zwei Hände, Zeit und Liebe «
MMeeiinn WWeegg zzuumm BBuucchh 77
Bald wusste der ganze Strandabschnitt, dass ich »die
mit dem Buch« bin, und so entwickelten sich – glück-
licherweise – viele Diskussionen und aufschlussreiche
Gespräche, zum Teil unglaublich komische: »Ich hätte
gern was Wirksames für meine Verdauungsstörungen.«
Aber auch sehr bewegende wie: »Seit mein Mann ge-
storben ist, gehe ich regelmäßig zum Massieren. Allein
die Berührung zählt, da geht es einem doch schon viel
besser.« Oder: »Eigentlich massiert mich meine Freundin
immer – ich würde sie auch gern mal massieren, aber
ich hab irgendwie keine Ideen. Und außerdem ist das
mit dem Öl immer alles so aufwändig.«
Soso, sehr interessant, dachte ich mir. Vom frischver-
mählten Honeymoonpaar aus Amsterdam bis zu Mas-
sagekennern, Rentnern, Singles und Menschen, die
noch nie in ihrem Leben eine Massage erfahren haben,
waren alle vertreten. Auch wenn ich nicht mehr viel
zum Schreiben kam, erfuhr ich unschätzbar Wertvolles
für meine Arbeit. Das war Meinungsforschung pur –
direkt und ehrlich.
Tja, und so hatte sich das Buch bereits neu definiert,
bevor es überhaupt geschrieben worden war. Die wich-
tigste Erkenntnis im Flieger auf dem Weg nach Hause
war zugleich auch die schwierigste: nicht als »Profi« zu
denken, sondern sich in den Laien hineinzuversetzen,
für den das Buch ja schließlich geschrieben werden
sollte. Deswegen beginnt das Buch auch mit zwei ein-
fachen Massagen, für die man erst einmal gar nichts
wissen muss, die einfach nur guttun – Squeezen und
Smoothen. Und wer dann richtig loslegen will, bekommt
in meinem Massagebaukasten jede Menge Griffe und
Anregungen, die man nur noch für sich oder seinen
Partner zusammenstellen muss. Ganz einfach und wir-
kungsvoll – Massage für alle!
»Die tägliche Massage
zum inspirierten Schreiben«
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Alles easy Massage for absolute beginners
Loslegen, auch wenn man
keine Ahnung hat…
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Aller Anfang ist schwer … Das muss nicht sein.
Selbst Menschen mit eher schwacher Fein-
motorik – nein, ich meine nicht pauschal alle
Männer – kommen hier ganz schnell auf Ihre Kosten.
Wir beginnen mit dem Squeezen, einer sehr wir-
kungsvollen Eigenmassage, die schnell die Muskeln lo-
ckert, Energie in den müden Körper bringt
und bei der wir selbst genau merken, wel-
cher Druck für einen Massagegriff (noch)
angenehm ist.
Und auch beim Smoothen kann man
nichts falsch machen, denn: Wer möchte
keine Streicheleinheiten? Dieser Griff – ob
als Einzelgriff angewandt oder in einer
längeren Massage – streicht wunderbar
Verspannungen aus gestressten Körperteilen und leitet
gestaute Energien ab. Smoothen wirkt entspannend
und befreiend.
Was Sie gerade noch für Gründe hatten, doch nicht
sofort mit dem Massieren anzufangen, etwa erst noch
einmal lange nachzudenken – vergessen Sie’s! Keine
Hemmungen. Probieren Sie einen der beiden Griffe aus,
schalten Sie die Alltagsgedanken in eine ferne
Warteschleife und genießen Sie die Massage!
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Das Wichtigste: Machen
Sie die Massage mit Herz
und »ohne« Verstand und
sie wird ein voller Erfolg
sein. Schenken Sie einem
Menschen, den Sie lieben,
das Wertvollste – Zeit und
Aufmerksamkeit! Auch sich
selbst.
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Squeezen ist eine effektvolle Eigen-
massage, die an jedem Ort ohne
Hilfsmittel innerhalb kürzester Zeit
durchgeführt werden kann. Der mit Druck
ausgeführte Massagegriff erinnert an das
Auspressen einer halben Orange. Er wirkt
anregend, durchblutungsfördernd und wird
den Meridianverlaufsrichtungen (Energie-
leitbahnen) entsprechend auf der Körpervor-
derseite von unten nach oben und auf der
Rückseite von oben nach unten ausgeführt.
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massageeinfach mal anfangen!
Squeezen lässt sich in jeder Situationdurchführen, Sie bleiben dabei kom-plett bekleidet. Squeezen ist also idealfürs Büro, wenn Sie gerade mal wiederrichtig verspannt sind.
Hände auf den Bauch legen, 3 x tief durchatmen•. Mit leichtgebeugten Knien (rückenschonend)stehen. Fingerkuppen an den Zehen-zwischenräumen ansetzen und mitleichtem Druck über den Fußrückenstreichen•, ab den Fußknöchelnseitlich am Schienbein hochsqueezen;
über die Kniescheiben (ohne Druck)nach oben am Oberschenkel weiter-squeezen• und über die Bauchdeckesqueezen.
Squeezend zum Brustbein wandernund den Bereich unterhalb des Schlüsselbeins squeezen. Nun mit der rechten Hand unterhalb des linkenOhrs am Nackenmuskel zur Schultersqueezen •. Den Arm bis zumHandgelenk squeezen. Nun weiter die Hand einschließlich der Fingerdurchsqueezen •.
Seitenwechsel und genauso verfahren.Nun, soweit möglich, mit beidenHänden parallel abwärts den Rückendurchsqueezen•. Den Po squeezenund mit leicht gebeugten Knien dieRückseite der Oberschenkel undWaden durchsqueezen. Hände unterdie Füße schieben, squeezen•. Nach dem Aufrichten Kopfhaut, Stirn,Augenbrauen, Ohrläppchen und Ohr-muscheln komplett durchsqueezen.Handflächen ca. 10 Sekunden gegen-einander reiben und auf das Gesichtlegen, dabei 3 x tief durchatmen•.
SQUEEEEEEEZE!Do it yourself
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Das Ausstreichen ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer ganzheitlichen Massage,kann aber auch als alleiniger Griff angewandt werden. Dieser Massagegriff wirktausgleichend und beruhigend und je nach Tempo auch energetisierend. Er wird als besonders angenehm empfunden, wenn er in einem Zug ausgeführt wird.
11.. Legen Sie die Hände zurEinstimmung sanft auf Kreuz-bein und Nacken IhresPartners•. Atmen Sie beide3 x tief durch. Nun decken Sieden Rücken ab, geben Öl indie Handflächen und tragen es in langsam kreisendenBewegungen auf den Rückenauf •. Knien Sie oberhalb
des Kopfes Ihres Partners.Hände flach mit abgespreiztenDaumen auf die Schulter-blätter legen•. Führen SieIhre Handflächen mit spür-barem, aber trotzdem sehrsanftem Druck entlang derWirbelsäule bis zum Poansatz
•. Nun ziehen Sie Ihre Hän-de ohne Druck Richtung
Schultern zurück, von dortüber die Arme zu den Händenhinaussmoothen.
22.. Verändern Sie die Posi-tion und begeben Sie sich zuden Füßen Ihres Partners.Decken Sie das rechte Beinauf und ölen Sie es bis zurFußsohle ein. Legen Sie Ihre
Daumen nebeneinander in derMitte des Wadenansatzes•und smoothen Sie mit sanf-tem, möglichst gleichmäßi-gem Daumendruck über dieWade, die Kniekehle und hochzum Oberschenkel (eineHandbreit vom Schambereichentfernt). In dieser Haltungbleibend zurück und über die
Wow, eine Ganz-körpermassage fürmeinen Partner mitnur einem Griff!
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SMOOOOOOOOOTH!
Fußsohlen in Sandwichpo-sition hinaussmoothen •.Decken Sie das rechte Bein zuund wechseln Sie zum linkenBein. Dort genauso verfahren.
33.. Jetzt dreht sich Ihr Part-ner auf den Rücken. DeckenSie das rechte Bein auf undölen es ein, am Fußknöchel
beginnend in der gleichenHandposition wie für dieRückseite beschrieben. DieOberschenkel hinaufsmoothen
•und in einem Zug zurückbis zum Fußknöchel; mit denHänden in Sandwichpositionüber die Füße hinaussmoo-then. Bein zudecken und mitdem linken genauso verfahren.
44.. Oberkörper bis zumSchambein aufdecken. Bauchlangsam und sanft in kreisen-den Bewegungen einölen.Oberkörper und Arme einölen.Hände sanft auf den Bauchlegen, seitlich zur Taille strei-chen und Hände über demBauchnabel zusammenführen;in einer Linie bis knapp unter-
halb des Schlüsselbeinshochsmoothen•. Handgelenke nach außen drehen und über die Schul-terkugel die Arme entlang zu den Händen hinaus-smoothen•.Zum Abschluss über den Hinterkopf hinaus-smoothen•.
Man braucht:• Öl – es darf auch das Olivenöl aus der Küche sein• eine weiche Unterlage • zwei Handtücher oder Laken • ein kleines gerolltes Handtuch (wird in Rückenlage
unter die Kniekehlen gelegt, um die Lendenwirbelsäulezu entlasten; in Bauchlage unter die Fesseln legen)
• evtl. ein kleines Handtuch für Kopf und Nacken • eine bequeme Position beim Massieren – versuchen
Sie, mit Ihrem Körpergewicht zu arbeiten und nichtaus der Schulter, sonst verspannen Sie sich.
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Glauben und Vertrauen Der Impuls für eine solche Vision ist ein starkes Gefühlin mir, das mir zeigt, wo es als Nächstes hingehen könn-te. Das hat viel mit der Entwicklung meiner Persönlich-keit zu tun, nämlich Vertrauen in die eigenen Fähigkei-ten und sich selbst nicht immer wieder zu begrenzen.Als ich angefangen habe, mich mit dem Visualisieren zubeschäftigen, habe ich festgestellt, dass viele Menschenzwar Träume haben, aber nicht daran glauben, dassdiese auch wahr werden könnten. Man muss wirklichdaran glauben und mit jeder Zelle des Körpers fühlen,dass man Glück tatsächlich verdient. Man muss auf den guten Ausgang der Dinge vertrauen und sich ausder vermeintlichen Sicherheit – und oft auch Bequem-lichkeit – herausbewegen.Es erfordert Einsatz und auch die Bereitschaft, Verän-derungen einzuleiten und die Konsequenzen zu tragen,um das Leben zu leben, das einen wirklich erfüllt. Ichhabe oft alle Sicherheiten hinter mir gelassen, wusstenicht, was mich erwartet – und bin trotzdem meineminneren Gefühl und meiner Vision gefolgt, habe immer
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Leben in Visionen
Als Kind habe ich in einer – für mich ganz realen – Fan-tasiewelt gelebt, die parallel zur »normalen Realität« existierte und in der alles möglich und machbar war.Diese Welt hab ich mir bis heute bewahrt. Ich erinneremich, dass ich mich damals schon für nicht beweisbarePhänomene interessiert habe und mit 14 heimlich unterder Schulbank saß und Shakti Gawains Buch »Stell Dirvor – kreatives Visualisieren« gelesen habe. Das fand ichum einiges spannender als den Unterricht.Heute würde ich eher von »Visionen« sprechen, mitdenen ich lebe und die sich bisher früher oder späterimmer verwirklicht haben. Übrigens auch eine Visionvon mir: irgendwann nur noch das zu tun, was meinemWesenskern entspricht und mir wirklich Spaß macht.Von manchen Leuten wurde ich oft belächelt, »du mitdeinen komischen Visionen«, aber spätestens seit derRobbie Williams-Tour (siehe Seite 146) sind meine Mit-menschen vorsichtiger mit ihren Äußerungen geworden.Mittlerweile setze ich eine Vision in die Welt, sie mani-festiert sich und irgendwann – und zwar zum genaurichtigen Zeitpunkt – kommt sie auf mich zu.
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII InterviewVisionen
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darauf vertraut, dass für mich das Beste aufder Welt bereitsteht.Jeder Mensch ist der Regisseur seines eige-nen Drehbuchs, der jeden Tag seinen ganzpersönlichen Film machen. So wie man ge-rade lebt, zeigt sehr deutlich, welchen Filmman gerade macht – oder wie zufriedenman mit seiner Rolle ist.Bei mir funktioniert das Wünschen im Gutenwie auch im Schlechten. Ich falle immer wie-der mal auf meine »inneren Fallen« herein,indem ich die schlimmsten Situationen her-beizitiere, die mir dann auch passieren. Manmuss wirklich aufpassen, was man denktund gute »Gedankenhygiene« betreiben!
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»… and may the way be stoney,and may it be milky …«
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Talent in den HändenDass ich mit Menschen arbeiten wollte, war früh schonklar. Aber wie ich dann tatsächlich zum Massieren ge-kommen bin, ist eine Frage, die ich nicht so einfachbeantworten kann – wie es vielleicht Menschen können,die schon ganz früh gewusst haben, dass sie Anwaltwerden wollen, ihren Weg dorthin zielgerichtet gegan-gen sind und darauf hingearbeitet haben. Es gab keinenTag X in meinem Leben, an dem ich gesagt habe: »Ichwill jetzt Masseurin werden.« Es gab aber Begegnungenund Situationen, in denen Menschen zu mir meinten:»Tanja, du hast unglaubliches Talent, du musst unbe-dingt was machen mit deinen Händen!« Damit konnteich damals noch gar nicht viel anfangen.
Mein »weinendes Kamel«Ich bin schon relativ früh viel in der Welt umhergezo-gen. Als ich 1989 in Ägypten war, habe ich eine Drome-dartour mit Beduinen durch die Wüste Sinai unternom-men. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht sogenau, wie und wo es mit mir weitergehen sollte, undso habe ich nach vier Tagen einfach beschlossen, beiihnen zu bleiben und mit ihnen weiterzuziehen. Darauswurden dann fast zwei Monate – nur Wüste und einpaar Oasen, wo es Wasser gab, in der Nacht der schöns-te Sternenhimmel. In dieser Zeit habe ich tief zu mirselbst gefunden, endlich Ruhe in meinem Kopf gespürtund die Essenz des einfachen Lebens erfahren.Durch ein Erlebnis ist mir zum ersten Mal die Kraft inmeinen Händen bewusst geworden: Mein Dromedarfühlte sich nach ein paar Wochen nicht so wohl, esschien irgendwie Schmerzen im Kopfbereich zu haben
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Der Weg zur Massage
»everything is connected«
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und heulte tagelang rum. Eines Nachts, als alle schlie-fen, streichelte ich dann mein »weinendes Kamel«. Daspürte ich plötzlich eine unglaubliche Energie in meinenHänden und habe sie die ganze Nacht an seinem Kopfund Hals gelassen.Tja, verrückt, aber am nächsten Tag ging es meinemDromedar wieder gut! Da erinnerte ich mich an dieWorte der Leute und zum ersten Mal selbst daran ge-glaubt, dass ich mit meinen Händen arbeiten sollte.
Massagen in AsienAls ich 1992 ein halbes Jahr in Indien lebte, kam ich mit Ayurveda, der indischen »Lehre vom Leben« in Be-rührung, die zu dieser Zeit in Deutschland noch relativunbekannt war. Vor Ort entschloss ich mich, eine sechs-wöchige »Panchakarma«-Kur zu machen, die auch ayurvedische Massagen beinhaltete. Es hat mich immerfasziniert, was diese in mir bewirkten: Ruhe, Klarheit,Geborgenheit und Zuversicht. So hat es sich ergeben,dass ich die Massage gleich dort gelernt habe.Wieder zu Hause, habe ich sie an Freunden, Bekann-ten und in der Familie ausprobiert – so begann das
Massieren zu meinem Hobby zu werden. Seitdem bin ichoft in Asien gewesen, insbesondere in Thailand, wo ichauch die traditionelle Thai-Massage gelernt habe.In München habe ich dann verschiedene Shiatsu-Kursebelegt – trotzdem fehlte mir noch irgendetwas. Da binich 2002 auf die »TouchLife«-Massage aufmerksam ge-worden – die gab mir den Kick – und habe die intensiveAusbildung zum »TouchLife«-Praktiker gemacht. Diesehat mich nicht nur um einen neuen Massageansatzbereichert, sondern mich auch gelehrt, den intuitivenBewegungen meiner Hände während der Massage mehrzu folgen und zu vertrauen, Berührungen tief »unter die Haut« gehen zu lassen und direkt auf den Punkt zubringen. Außerdem hat sie mein Leben um einen wichti-gen Aspekt erweitert – Achtsamkeit.
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Ende der Lehrzeit – vorerst
So toll es auch war, Mama und Freunde zu massieren,so sehr spürte ich nach der TouchLife-Ausbildung, dassdie Zeit für mich gekommen war, die Massagen in der»freien Wildbahn« anzuwenden, um noch mehr Feed-back zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt wurde in meinem Fitnessstudio ein Wellnessbereich eröffnet und der Be-sitzer fragte mich, ob ich dort nicht Massagen anbietenwollte – dafür durfte ich den Wellnessbereich gratisnutzen. Es lief super an und die Resonanz bestärktemich darin, weiterzumachen.
Standbein BüroIch habe oft im Ausland gearbeitet, um die Welt und dieMenschen kennenzulernen, und habe hier in Deutsch-land viele Festanstellungen und Zeitarbeitjobs ange-nommen, von der Werbeagentur bis zur Augenklinik, um meine Massageausbildung finanzieren zu können.Dadurch bin ich in den unterschiedlichsten Bereichentätig gewesen. Das erforderte immer viel Flexibilität, und eine gute Portion Menschenkenntnis habe ichnebenbei auch noch erworben – sehr wertvoll für meine spätere Arbeit als Massagetherapeutin.
Das »Standbein Büro« habe ich neben meinerMassagetätigkeit immer beibehalten. Das Gutedaran ist, dass ich finanziell unabhängiger binund nicht fünf Monate »durchmassieren« muss,um mir eine Woche Urlaub gönnen zu können.Das ist Freiheit für mich. Ich kann es mir erlau-ben, mal zwei Wochen nicht zu massieren, wennich merke, dass mir mein Arm wehtut, damitsich keine Sehnenentzündung entwickelt. Oderich kann eine kurze Pause zum Auftanken ein-legen, um mich danach wieder richtig auf dieMassagen freuen zu können. Durch meine Ar-beit im Office Management weiß ich sehr genau,welche typischen Probleme bei meinen Klientenauftauchen – Schulter- und Nacken-Verspan-nungen, »Mausarm« und so weiter – und meineTipps und Massagen basieren auch auf eigenenErfahrungen im Büroalltag.Trotzdem versuche ich immer, meine Unabhän-gigkeit im Leben zu bewahren. Wenn ich ineinem Jahr feststelle, dass Massieren nicht mehrdas Richtige für mich ist, werde ich vielleicht als Biobäuerin weitermachen – die Dinge sindmanchmal nicht für die Ewigkeit gedacht, egalwie groß auch die Leidenschaft im Hier undJetzt sein mag.
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Massage als Meditation
Verrückterweise bin ich während der Massage das ab-solute Gegenteil von der Person, die ich im »normalenLeben« bin: total quirlig, eher chaotisch, ich steige injedes erdenkliche Fettnäpfchen und will tausend Sachenauf einmal machen. Als ich mit dem Massieren begon-nen habe, merkte ich plötzlich, dass ich eine Stundelang hundertprozentig bei der Sache sein kann undauch an nichts anderes denke. Da war eine Präsenz,Aufmerksamkeit und Klarheit, wie ich sie aus meinembisherigen Leben überhaupt nicht kannte. Ich hatte schon viele Sachen im Entspannungsbereich –vom Qigong bis zum Meditieren – ausprobiert, aber erstdurchs Massieren habe ich gespürt: Jetzt bin ich genauan dem »Punkt der inneren Ruhe«, ohne dass ich etwasdafür tun muss. In genau dieser Stimmung bin ich dieganze Zeit beim Massieren. Auf diese Weise bin ich sehrkonzentriert und achtsam bei dem Menschen, den ichgerade massiere.
Vielfalt der Massagen
Ich erweitere mein Repertoire täglich, manchmal sogarstündlich. Da ich selber ständig an mir rumdrücke, ent-decke ich immer wieder neue Punkte, die ich dann erstmal an jemandem ausprobiere und später in den Mas-sagen anwende. Meine Klienten staunen immer, welchewohltuenden (und manchmal schmerzhaften) Punkte esüberall an ihrem Körper gibt.Ich bin gerne Autodidakt, hole mir aber auch viel ausGesprächen und Büchern. Zudem füge ich die Massa-gen, die ich bisher gelernt habe, zu einem größerenGanzen zusammen. Die TouchLife bietet außerdem einbreites Spektrum an Griffen, sodass ich mit ihr auchklassische Massage und Aromamassagen machen und mit jeder anderen Massageformwunderbar kombinieren kann.Erst kürzlich, als ich in Thailand war,habe ich eine neue Fußmassage gelernt.So entwickle ich mich ständig weiter,lerne also hier etwas und da etwas undintegriere es in meine Massagen. DiesesJahr möchte ich noch gerne – wenn ichanständig Kohle mit dem Buch verdiene(hehe, kleiner Scherz!) – die Lomi-Lomi-Nui auf Hawaii lernen, wo sie ursprüng-lich herstammt.
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Jetzt haben Sie ja sicher schon gesqueezt undgesmootht und sind neugierig, was man sichund anderen noch Gutes tun kann. Wie bereits
anfangs gesagt, komplizierte Massagegriffe habe ich imVorfeld schon mal alle aussortiert. Nicht, dass es dakeine guten Griffe gibt – im Gegenteil –, aber für den
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Alltagsgebrauch reicht doch eine Auswahl von ein-fachen und effektiven Griffen, die schnell für neuenSchwung oder Entspannnung sorgen. Ich habe mir fürmeine Griffe auch ein paar einprägsame Namen über-legt, sodass man ganz einfach darüber sprechen kann,was man jetzt machen will oder was man gerne von
Mein BaukastenM A S S A G E K I N D E R L E I C H T
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MMeeiinn BBaauukkaasstteenn 22 11
Vorab zum Baukasten
•Alle Griffe des folgendenBaukastenskönnen gut miteinander kombiniert werden und funktionieren sowohl mitals auch ohne Öl.
•Tasten Sie sich bei der Druckstärke langsam und behutsam vor. Goldene Regel: beim Ausatmen in den Druck hineingehen, beim Einatmen den Druck wegnehmen. Finden Sie Ihren Rhythmus!
•Allgemein gilt: Griffe langsam aus-geführt wirken beruhigend, schnellervitalisierend. Durch das Tempo ver-ändert sich die ganze Massage.
•Bitte beachten: Kniekehle und Kniescheibe generell aussparen! Dort nie mit Druck massieren, son-dern nur durch sanftes Smoothenund Covern in die Massage einbezie-hen. Krampfadern oder Bereiche mitausgeprägten Besenreisern ebenfallsnur leicht smoothen oder squeezen.Finger weg von der (Hals-)Wirbel-säule und sonstigen Knochen!
seinem Partner hätte. Nicht, dass man schon das Grübelnanfangen muss, bevor es losgeht. Also wird jetzt gesqueezt,gedrummt, gecovert oder für Fire gesorgt!Und noch was vorab: Ich erfinde das Rad nicht neu! Aber ichhoffe natürlich, dass ich mit meinem Baukasten die Sachenso ins Rollen bringe, dass Massage auch für Sie etwas ganzAlltägliches wird. Meine Griffe sind nicht im stillen Kämmer-lein entstanden, sondern gehen zurück auf all das Wissen,das sich in meiner Berufspraxis über die Jahre so angehäufthat, auf das Feedback meiner Klienten und die wichtigenHinweise meiner Mitmenschen und Freunde. Aber genug der langen Worte, jetzt kommt mein und damitIhr Massagebaukasten!
Viel Spaß beim Massage-Zusammen-stellen und beim »Reparieren« Ihrer kleinen Wehwehchen!
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22 22
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Bei diesem mit Druck ausgeführten Griff,der an das Auspressen einer halbenOrange erinnert, können Sie am ganzen
Körper Ihre Muskeln schön durchlockern.
»Auch das Team squeezt und macht sich danach ganz ungewöhnlich erfrischt
ans Werk für den Baukasten«
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