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Tarifverträge für die Tarifgruppe Energie des Arbeitgeberverbandes energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e. V. (AVEU) vom 02.09.2010 gültig ab 01.10.2010/01.01.2011 abgeschlossen mit ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bundesvorstand, Berlin Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Hauptvorstand, Hannover

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Tarifverträge für die Tarifgruppe Energie

des Arbeitgeberverbandes energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e. V.

(AVEU)

vom 02.09.2010 gültig ab 01.10.2010/01.01.2011

abgeschlossen mit

ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bundesvorstand, Berlin

Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Hauptvorstand, Hannover

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Inhaltsverzeichnis Seite

1. Manteltarifvertrag

(MTV Energie) 3

2. Manteltarifvertrag für Auszubildende (MTV Auszubildende Energie)

24

3. Vergütungstarifvertrag (VTV Energie)

29

4. Rationalisierungsschutzabkommen (RSA Energie)

37

5. Altersteilzeit-Tarifvertrag 42

6. Tarifvertrag über die Tabellenvergütungen (TVT Energie)

47

7. Überleitungstarifvertrag (ÜTV Energie)

50

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Manteltarifvertrag

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Manteltarifvertrag (MTV Energie) vom 02.09.2010 Inhaltsverzeichnis MTV Energie vom 02.09.2010

§ 1 Geltungsbereich 4 § 2 Allgemeine Arbeitsbedingungen 4 § 3 Unternehmenszugehörigkeit 5 § 4 Beendigung des Arbeitsverhältnisses 6 § 5 Arbeitszeit 7 § 6 Mehrarbeit 10 § 7 Rufbereitschaft 11 § 8 Vergütungsordnung 12 § 9 Vergütungssicherung 12 § 10 Zeitzuschläge 13 § 11 Erschwerniszuschläge 14 § 12 Fortzahlung des Arbeitsentgeltes im Krankheitsfalle und Krankengeldzuschuss 14 § 13 Urlaub 15 § 14 Dienstbefreiung 17 § 15 Jubiläumsgeld 19 § 16 Jahressonderzahlung 19 § 17 Leistungen im Todesfall 21 § 18 Ausschlussfristen 21 § 19 Ergänzungsbestimmungen 21 § 20 Schlussbestimmungen 22 Protokollnotizen 23

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Manteltarifvertrag

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§ 1 Geltungsbereich

1. Dieser Tarifvertrag gilt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, im folgen-

den Arbeitnehmer genannt, die unter den Geltungsbereich des Vergütungs-tarifvertrages für Arbeitnehmer der Mitgliedsunternehmen der Tarifgruppe Energie des vertragschließenden Arbeitgeberverbandes fallen.

2. Dieser Tarifvertrag gilt nicht für

a) geringfügig bzw. kurzzeitig Beschäftigte im Sinne von § 8 SGB IV; b) Praktikanten, Werkstudenten und Volontäre; c) Auszubildende.

§ 2 Allgemeine Arbeitsbedingungen

1. Der Arbeitsvertrag wird schriftlich abgeschlossen; dem Arbeitnehmer ist

eine Ausfertigung auszuhändigen. Aus dem Arbeitsvertrag müssen der Be-ginn der Arbeitsaufnahme, der Arbeitsort, die vorgesehene betriebliche Tä-tigkeit (Kurzbezeichnung) und die Vergütungsgruppe ersichtlich sein.

2. Der Arbeitnehmer hat auf Verlangen des Arbeitgebers vor der Einstellung

seine Eignung für die vorgesehene Tätigkeit durch Zeugnis eines vom Ar-beitgeber bestimmten Arztes nachzuweisen. Der Arbeitgeber kann bei ge-gebener Veranlassung durch einen Vertrauensarzt feststellen lassen, ob der Arbeitnehmer arbeitsfähig ist. Die Kosten der Untersuchung trägt der Arbeitgeber.

3. Wird eine Probezeit vereinbart, so kann sie bis zu sechs Monaten betragen. 4. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, dem Arbeitgeber eine entgeltliche neben-

berufliche Tätigkeit wie auch das Betreiben eines Gewerbes, soweit beides nicht nur gelegentlich ausgeübt wird, anzuzeigen. Er ist zu einer solchen Tätigkeit nur berechtigt, soweit seine arbeitsvertraglichen Verpflichtungen dadurch nicht beeinträchtigt werden.

5. Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist dem Arbeitnehmer auf Verlan-

gen ein qualifiziertes Zeugnis zu erteilen. Der Arbeitnehmer ist berechtigt, in begründeten Fällen auch während des Arbeitsverhältnisses ein Zeugnis zu verlangen.

6. Dem Arbeitnehmer kann ohne Änderung seines Arbeitsvertrages vorüber-

gehend eine andere Tätigkeit im Unternehmen übertragen werden.

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Manteltarifvertrag

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Die Übertragung einer niederwertigen Tätigkeit kann bis zu 3 Monate im Kalenderjahr andauern und erfolgt ohne Kürzung der bisherigen Tabellen-vergütung. Die Mitwirkungsrechte des Betriebsrates bleiben davon unbe-rührt.

7. Arbeitnehmer können freiwillig auf künftige, noch nicht fällig gewordene

tarifliche Entgeltansprüche durch Änderung der Vergütungsabrede mit Wir-kung für die Zukunft verzichten, soweit ihnen vom Arbeitgeber eine nach versicherungsmathematischen Grundsätzen berechnete wertgleiche Ver-sorgungsanwartschaft zugesagt wird. Im Falle der Beendigung des Arbeitsverhältnisses vor Eintritt des Versor-gungsfalles richtet sich die Höhe unverfallbarer Versorgungsanwartschaften ausschließlich nach der Versorgungsleistung, die durch wirksam geworde-ne Entgeltumwandlung oder Beiträge des Arbeitgebers im Rahmen einer beitragsorientierten Versorgungszusage bis zum Ausscheiden des Arbeit-nehmers ausfinanziert wurde. Die auf Entgeltumwandlung beruhende Ver-sorgungszusage ist von Anfang an in der Höhe unverfallbar, die durch die wirksam gewordene Entgeltumwandlung ausfinanziert wurde.

8. Die tarifvertraglichen Leistungen der Tarifgruppe Energie können mit Zu-

stimmung der Tarifparteien durch eine nach versicherungsmathematischen Grundsätzen berechnete, wertgleiche vom Arbeitgeber erteilte und finan-zierte Versorgungszusage ersetzt werden.

9. Teilzeitbeschäftigte erhalten die Leistungen aus den Tarifverträgen der

Tarifgruppe Energie anteilig im Verhältnis ihrer individuellen Arbeitszeit zur tarifvertraglichen Arbeitszeit, soweit nicht ausdrücklich eine abweichende Regelung getroffen wird.

§ 3 Unternehmenszugehörigkeit

1. Soweit Rechte des Arbeitnehmers im Sinne der §§ 4, 8, 9,12, 14, 15, 16

und 17 dieses Tarifvertrages von der Unternehmenszugehörigkeit abhängig sind, zählt als Unternehmenszugehörigkeit des Arbeitnehmers die ununter-brochene Dauer des Arbeitsverhältnisses seit dessen Beginn im Unterneh-men.

2. Die Unternehmenszugehörigkeit wird durch den Grundwehrdienst, den

Zivildienst und die Elternzeit nicht unterbrochen, sofern das Arbeitsverhält-nis im Anschluss an die vg. Zeiten unmittelbar fortgesetzt wird.

Während des Grundwehrdienstes, des Zivildienstes, der Elternzeit, nach dem Aussteuern durch die Krankenkasse und in sonstigen Fällen, in denen das Arbeitsverhältnis ruht, ruhen sämtliche Ansprüche aus den Tarifverträgen der Tarifgruppe Energie.

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Manteltarifvertrag

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3. Arbeitnehmern, deren Arbeitsverhältnis aus betriebsbedingten Gründen

beendet wurde, werden bei Wiedereintritt in das Unternehmen die Zeiten vorheriger Unternehmenszugehörigkeit angerechnet, sofern zwischen Aus-scheiden und Wiedereintritt ein Zeitraum von nicht mehr als einem Jahr liegt.

§ 4 Beendigung des Arbeitsverhältnisses

1. Das Arbeitsverhältnis kann durch den Arbeitnehmer oder Arbeitgeber or-

dentlich gekündigt werden. Die Kündigungsfrist beträgt für die Dauer der Probezeit, zumindest aber für die ersten 6 Monate des Arbeitsverhältnisses, 1 Monat zum Monatsende, nach Ablauf der Probezeit bzw. des ersten hal-ben Jahres 6 Wochen zum Quartalsende.

Die Kündigungsfristen betragen nach einer Unternehmenszugehörigkeit von mehr als 5 Jahren 3 Monate zum Quartalsende, von mehr als 8 Jahren 4 Monate zum Quartalsende, von mehr als 10 Jahren 5 Monate zum Quartalsende, von mehr als 12 Jahren 6 Monate zum Quartalsende.

Die beiderseitige Kündigungsfrist verkürzt sich auf 2 Wochen, wenn der Ar-beitnehmer auf Veranlassung des Arbeitgebers aus dem Unternehmen aus-scheidet und dabei von betrieblichen Altersübergangsregelungen, die für die Zeit vom Ausscheiden aus dem Unternehmen bis zum Bezug einer Al-tersrente betriebliche Leistungen vorsehen, Gebrauch macht.

2. Die ordentliche Kündigung eines Arbeitnehmers, der das 45. Lebensjahr

vollendet hat und dem Unternehmen mindestens ununterbrochen 20 Jahre angehört, ist aus Gründen, die in seiner Person liegen, ausgeschlossen. Dies gilt nicht, wenn der Arbeitnehmer betriebliche Altersübergangsrege-lungen in Anspruch nehmen könnte. Ebenso bleiben die betriebsbedingte und verhaltensbedingte Kündigung unberührt.

3. Die außerordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses aus wichtigem

Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist sowie eine Änderungskündi-gung werden durch die vorstehenden Regelungen nicht berührt.

4. Das Arbeitsverhältnis kann jederzeit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitge-

ber durch Vertrag aufgehoben werden. In Anwendung von § 14 Abs. 2 Satz 3 Teilzeit- und Befristungsgesetz wird vereinbart, dass Arbeitsverhält-nisse bis zur Gesamtdauer von 4 Jahren befristet werden können, ohne dass es auf das Bestehen eines sachlichen Grundes ankommt.

5. Die Kündigung hat beiderseits schriftlich zu erfolgen.

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Manteltarifvertrag

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6. Das Arbeitsverhältnis endet, ohne dass es einer Kündigung bedarf,

a) mit Ablauf des Monats, in dem der Arbeitnehmer die gesetzliche Re-gelaltersgrenze erreicht hat oder

b) mit Ablauf des Monats, auf den die erstmalige Gewährung der vorzeiti-

gen Altersrente wegen Inanspruchnahme der flexiblen Altersgrenze folgt.

7. Bei Eintritt der vollen Erwerbsminderung endet das Arbeitsverhältnis mit

Ablauf des Monats, in welchem der Rentenbescheid dem Arbeitnehmer zu-geht. Der Arbeitnehmer hat den Arbeitgeber von dem Zugang des Renten-bescheides unverzüglich zu unterrichten.

Ist die Rente zeitlich befristet, hat der Arbeitnehmer im Falle der Wieder-herstellung seiner Arbeitsfähigkeit und des Wegfalls der Rente Anspruch auf Wiedereinstellung zu den Arbeitsbedingungen, die für ihn vor Beendi-gung des Arbeitsverhältnisses maßgebend waren. Sofern eine Wiederbe-schäftigung mit der vor dem Ausscheiden ausgeübten Tätigkeit aus ge-sundheitlichen Gründen nicht möglich ist, hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Wiedereinstellung im Rahmen seiner betrieblichen Einsatzfähigkeit.

Tarifliche Leistungen, die ohne Arbeitsleistung seit dem Eintritt der vollen Erwerbsminderung an den Arbeitnehmer gezahlt worden sind, sind dem Arbeitgeber bis zur Höhe des an den Arbeitnehmer ausgezahlten Renten-nachzahlungsbetrages zu erstatten.

8. In Betriebsvereinbarungen zur Beschäftigungssicherung können betriebs-

bedingte Kündigungen für einen bestimmten Zeitraum ausgeschlossen wer-den.

§ 5 Arbeitszeit

1. Die regelmäßige Arbeitszeit eines Arbeitnehmers beträgt im Durchschnitt

von 12 Monaten 38 Stunden die Woche. Die Lage des Zeitraums von 12 Monaten wird von den Betriebsparteien vereinbart. Soweit keine betrieb-liche Vereinbarung getroffen wird, gilt das Kalenderjahr. Die regelmäßige Arbeitszeit kann für bestimmte Tätigkeiten zum Zwecke der Beschäfti-gungssicherung durch Betriebsvereinbarung und mit jeweiliger Zustimmung der Tarifvertragsparteien verkürzt werden.

2. Die tägliche Arbeitszeit kann im Rahmen der regelmäßigen Arbeitszeit bei

begründeten Erfordernissen bis zu 10 Stunden, im Wochenendschicht-dienst sowie an Wochenfeiertagen in Absprache mit dem Betriebsrat auch bis zu 12 Stunden betragen. Fällt in die Arbeitszeit regelmäßig und in er-heblichem Umfang Arbeitsbereitschaft, kann die Arbeitszeit in Absprache mit dem Betriebsrat werktäglich über 10 Stunden verlängert werden.

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Manteltarifvertrag

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Die Verteilung der regelmäßigen Arbeitszeit, Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit, die Notwendigkeit von Überstunden, Nachtarbeit, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie die Länge und Lage der Pausen richten sich im Rahmen dieses Manteltarifvertrages nach den Erfordernissen des Betrie-bes unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen. Die gesetzlichen Bestimmungen über die Mitbestimmung des Betriebsrates sind zu beach-ten.

Für Wechselschichter richtet sich die wöchentliche Arbeitszeit nach dem jeweils gültigen Schichtplan.

Die Möglichkeit betrieblicher Modelle flexibler Arbeitszeiten bleibt unberührt.

3. Heiligabend und Silvester sind, sofern sie auf die Wochenarbeitstage Mon-

tag bis Freitag fallen, für Arbeitnehmer im Tagdienst unter Fortzahlung der Tabellenvergütung und einer evtl. persönlichen Zulage nach § 9 dieses Ver-trages arbeitsfrei.

Fallen Heiligabend und Silvester auf die Tage Montag bis Freitag, erhalten Wechselschichter, die an diesen Tagen dienstplanmäßig arbeiten, im Fol-gejahr ersatzweise entsprechend frei. Ein vom Wechselschichter erworbe-ner Freizeitanspruch ist bei seinem Ausscheiden noch vor der Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu erfüllen.

Sofern an Heiligabend und/oder Silvester aus dringendem betrieblichen Er-fordernis außerdienstplanmäßig Arbeit geleistet wird, finden die §§ 6 und 10 entsprechende Anwendung.

4. Arbeitnehmer im vollkontinuierlichen Wechselschichtdienst, deren Schicht-

plan regelmäßig auch die Wochenfeiertage umfasst, erhalten im Kalender-jahr 3 Freistellungstage unter Fortzahlung ihrer Vergütung, die sie erhalten hätten, wenn sie an diesen Tagen gearbeitet hätten. Dies setzt voraus, dass der Arbeitnehmer tatsächlich im gesamten Kalenderjahr im vollkonti-nuierlichen Wechselschichtdienst gearbeitet hat.

Arbeitnehmer, die im Kalenderjahr weniger als 12 Monate im Wechsel-schichtdienst tatsächlich arbeiten, erhalten die vorgenannten freien Tage anteilig entsprechend ihrer Tätigkeit im Wechselschichtdienst. Dabei wer-den Bruchteile von Tagen ab 0,5 aufgerundet.

§ 13 Nr. 10 gilt sinngemäß.

5. Arbeitnehmer im vollkontinuierlichen Wechselschichtdienst, deren Dienst-plan regelmäßig auch Nachtschichten umfasst, erhalten ferner bei mindes-tens 40 im Vorjahr tatsächlich verfahrenen Nachtschichten 2 Arbeitstage Freistellung im Kalenderjahr. Die Freistellung erhöht sich für Arbeitnehmer, die bei Leistung der 40 Nachtschichten das 50. Lebensjahr vollendet hat-ten, auf 3 Arbeitstage und für Arbeitnehmer, die das 53. Lebensjahr vollen-det hatten, auf 4 Arbeitstage.

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Manteltarifvertrag

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Die Freistellung der Arbeitnehmer erfolgt unter Fortzahlung der Vergütung, die sie erhalten hätten, wenn sie gearbeitet hätten.

§ 13 Nr. 10 gilt sinngemäß.

6. Die gesetzlichen Ruhepausen zählen nicht zur Arbeitszeit. Sie werden für

Wechselschichter in Kurzpausen von angemessener Dauer aufgeteilt, es sei denn, im Dienstplan werden die gesetzlichen Ruhepausen ausgewie-sen. Solche Kurzpausen werden in die Arbeitszeit eingerechnet.

7. Die Arbeitszeit beginnt und endet am Arbeitsplatz. Der Zeitaufwand für den

Weg von der Wohnung bis zur regelmäßigen Arbeitsstätte oder - bei Einsatzwechseltätigkeiten - zum Betrieb oder Sammelpunkt ist private We-gezeit. Sie zählt nicht zur Arbeitszeit und wird nicht vergütet.

8. Dienstliche Wegezeiten sowie dienstliche Reisezeiten sind keine Arbeits-

zeit, soweit sie außerhalb der dienstplanmäßigen Arbeitszeit anfallen. So-weit sie innerhalb der dienstplanmäßigen Arbeitszeit anfallen, werden sie wie Arbeitszeit bezahlt.

8.1. Wie Arbeitszeit ohne Zuschläge nach § 10 werden bezahlt dienstliche We-

gezeiten außerhalb der dienstplanmäßigen Arbeitszeit zum Aufsuchen ei-ner auswärtigen, nicht regelmäßigen Arbeitsstätte innerhalb eines Umkrei-ses von 50 km Luftlinie um die regelmäßige Arbeitsstätte vom Betrieb oder dem festgelegten Sammelpunkt zur auswärtigen Arbeitsstätte oder von der Wohnung aus zur auswärtigen Arbeitsstätte, soweit die private Wegezeit überschritten wird.

8.2. Zeiten für Fahrten zu dienstlichen Zwecken, die nicht unter Nr. 8.1. fallen,

sind Reisezeiten (Dienstreisezeiten); sie werden wie folgt behandelt:

a) Reisezeiten innerhalb der dienstplanmäßigen Arbeitszeit werden wie Arbeitszeit bezahlt.

b) Reisezeiten an Arbeitstagen, die außerhalb der dienstplanmäßigen Ar-beitszeit liegen, werden für jede volle Reisestunde mit 50 % der Stun-denvergütung ab der ersten Stunde je Tag bezahlt, sofern sie zwei Stunden je Tag überschreiten.

c) Reisezeiten an Tagen, an denen der Arbeitnehmer dienstplanmäßig oder auf Grund gesetzlicher Regelungen nicht zu arbeiten hat, werden für jede volle Reisestunde mit 50 % der Stundenvergütung, insgesamt jedoch höchstens mit dem Vierfachen der Stundenvergütung, bezahlt.

d) Die Bezahlungsregelungen nach b) und c) finden auf Reisezeiten für Veranstaltungen, die vom Arbeitgeber auf gesetzlicher Grundlage an-geordnet werden, gleichermaßen Anwendung. Sie gelten nicht für sonstige Dienstreisen aus Anlass des Besuches von Lehrgängen, Vortragsveranstaltungen, Messen und dergleichen.

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Manteltarifvertrag

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8.3. Bei Dienstreisen gilt nur die Zeit der dienstlichen Inanspruchnahme am auswärtigen Geschäftsort als Arbeitszeit. Dabei wird an dienstplanmäßigen Arbeitstagen mindestens die für den betreffenden Tag geltende dienst-planmäßige Arbeitszeit berücksichtigt. Das gilt auch für die Reisetage.

8.4 Die Teilnahmezeiten an Lehrgängen, Vortragsveranstaltungen, Messen und

dergleichen werden

- an dienstplanmäßigen Arbeitstagen unabhängig von der tatsächlichen Dauer mit der für diesen Tag geltenden dienstplanmäßigen Arbeitszeit - ohne Ruhepausen - bezahlt.

- an Tagen, an denen der Arbeitnehmer dienstplanmäßig nicht zu arbei-

ten hat, mit 100 % der Stundenvergütung - ohne Ruhepausen - für jede volle Stunde der dienstlichen Inanspruchnahme bezahlt, höchstens für die Dauer der dienstplanmäßigen täglichen Arbeitszeit.

8.5 Die Bezahlung von Wege- und Dienstreisezeiten außerhalb der dienst-

planmäßigen Arbeitszeit nach Nr. 8.1. und Nr. 8.2. kann durch Betriebsver-einbarung in einen Freizeitausgleich umgewandelt werden.

9. Die gesetzliche tägliche Ruhezeit von 11 Stunden wird auf 8 Stunden ver-

kürzt, wenn der Arbeitnehmer im Bereitschaftsdienst oder in Rufbereitschaft wegen unplanbarer Ereignisse zur Arbeitsleistung außerhalb der dienst-planmäßigen Arbeitszeit herangezogen wird. Die Verkürzung gilt nicht für dienstplanmäßige Arbeitszeitgestaltungen, insbesondere nicht für Schicht-pläne. Eine Kürzung der monatlichen Tabellenvergütung wegen der Einhal-tung der Ruhezeiten ist ausgeschlossen.

§ 6 Mehrarbeit

1. Mehrarbeit sind Arbeitsleistungen, die über die dienstplanmäßige tägliche

Arbeitszeit hinaus erbracht werden sowie erbrachte Arbeitsleistungen an dienstplanmäßig freien Tagen. In Modellen mit flexiblen Arbeitszeiten fällt Mehrarbeit an, wenn die dazu betrieblich vereinbarten Zeitgrenzen über-schritten werden.

An Wochenfeiertagen gilt für Arbeitnehmer im Tagdienst die Arbeitsleistung als Mehrarbeit, die über die durch Wochenfeiertag ausgefallene Arbeitszeit hinausgeht. An Tagen, an denen nach § 5 Nr. 3 keine Arbeitsleistung zu erbringen ist, gilt die gleichwohl vorliegende Arbeitsleistung ab der ersten Stunde als Mehrarbeit.

Bei planmäßiger ungleicher Verteilung der Arbeitszeit gelten Überschrei-tungen der Wochenarbeitszeit des § 5 Nr. 1 nicht als Mehrarbeit. Die Über-schreitung ist dann eine planmäßige ungleiche Verteilung, wenn in Abspra-che mit dem Betriebsrat zugleich der Ausgleich durch eine entsprechende Unterschreitung festgelegt wird.

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Manteltarifvertrag

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2. Mehrarbeit ist möglichst zu vermeiden, jedoch im Bedarfsfall auf Anordnung

des zuständigen Vorgesetzten zu leisten. Dabei sind alle in Betracht kom-menden Arbeitnehmer gleichmäßig heranzuziehen. Die Mitbestimmungs-rechte des Betriebsrates sind zu beachten.

3. Soweit die Verhältnisse des Unternehmens es gestatten, ist Mehrarbeit

innerhalb der folgenden drei Monate unter angemessener Berücksichtigung der Belange der Arbeitnehmer durch Freizeit abzugelten. Abweichungen von der vorstehenden Regelung können betrieblich geregelt werden.

Die Zeitzuschläge (§ 10) fallen nicht unter den Freizeitausgleich; sie werden bezahlt. Ist es im Unternehmen nicht möglich, Mehrarbeit durch Freizeit abzugelten, so sind die erbrachten Mehrarbeitsstunden mit der Stundenvergütung zu bezahlen.

4. Werden Arbeitnehmer während ihrer Freizeit oder einer Rufbereitschaft zu

einer Arbeitsleistung herangezogen, zählt der Zeitaufwand für diese Ar-beitsleistung einschließlich Wegezeiten als Mehrarbeit.

5. Eine gelegentliche Überschreitung der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit

bis zu 15 Minuten gilt nicht als Mehrarbeit. 6. Für Teilzeitbeschäftigte ist Mehrarbeit die Zeit, die über die geltende tägli-

che dienstplanmäßige Arbeitszeit eines vollbeschäftigten Arbeitnehmers hi-nausgeht.

§ 7 Rufbereitschaft

1. Rufbereitschaft ist möglichst zu vermeiden, jedoch im Bedarfsfall auf An-

ordnung des zuständigen Vorgesetzten zu leisten. Dabei sind alle in Be-tracht kommenden Arbeitnehmer gleichmäßig heranzuziehen.

2. Bei Rufbereitschaft hat sich der Arbeitnehmer zu Hause oder an einer an-

deren vom Arbeitnehmer bestimmten, aber dem Arbeitgeber mitzuteilenden Stelle aufzuhalten, an der er jederzeit telefonisch zu erreichen ist, um auf Abruf unverzüglich Arbeitsleistungen zu erbringen.

In diesem Fall erhält er folgende Vergütung je Rufbereitschaftsstunde: an Sonnabenden, Sonntagen und Feiertagen 15 % an sonstigen Tagen 10 % der Stundenvergütung der Eckvergütungsgruppe D Grundvergütung.

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Manteltarifvertrag

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3. Die Rufbereitschaft beginnt in der Regel mit dem Arbeitsschluss und endet

mit dem Arbeitsbeginn des nachfolgenden Arbeitstages. An für den Arbeit-nehmer dienstplanmäßig arbeitsfreien Tagen umfasst die Rufbereitschaft in der Regel 24 Stunden - in der Zeit von 06.00 bis 06.00 Uhr.

4. Mit der Rufbereitschaftsvergütung ist der Zeitaufwand für Arbeitsdisposition

und für alle Telefongespräche abgegolten. 5. Während der Rufbereitschaft geleistete Arbeit ist wie Mehrarbeit zu behan-

deln. Für diese Zeit entfällt die Rufbereitschaftsvergütung. 6. Andere Formen der Bereitschaft können betrieblich geregelt werden.

§ 8 Vergütungsordnung

1. Die Vergütungsordnung ist im Vergütungstarifvertrag der Tarifgruppe Ener-

gie geregelt. 2. Die Tabellenvergütungen sind im jeweils aktuellen Tarifvertrag über die

Tabellenvergütungen geregelt.

§ 9 Vergütungssicherung

Sollte ein Arbeitnehmer nach einer Unternehmenszugehörigkeit von mehr als 20 Jahren sowie nach vollendetem 45. Lebensjahr durch nicht vorsätzlich oder nicht grob fahrlässig verschuldeten Arbeitsunfall bzw. unverschuldete Erwerbs-minderung nicht mehr in der Lage sein, die seiner Vergütungsgruppe entspre-chende Tätigkeit auszuführen, so bemüht sich der Arbeitgeber, diesen Arbeit-nehmer auf einen Arbeitsplatz umzusetzen, auf dem er die bisherige Tabellen-vergütung erhalten kann. Ist es in einem derartigen Fall aus betrieblichen oder persönlichen Gründen nur möglich, dem Arbeitnehmer eine Tätigkeit in einer niedrigeren Vergütungsgrup-pe anzubieten, so erhält er neben seiner neuen Tabellenvergütung eine persön-liche Zulage, wenn seine neue Tabellenvergütung zuzüglich 50 % einer etwai-gen Renten- oder sonstigen Leistung eines Sozialversicherungsträgers niedriger als seine bisherige Tabellenvergütung ist. Die persönliche Zulage bemisst sich für den betreffenden Arbeitnehmer als Differenz zwischen seiner neuen Tabellenvergütung zuzüglich 50 % der Renten- oder sonstigen Leistung eines Sozialversicherungsträgers zur bisherigen Tabel-lenvergütung.

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Manteltarifvertrag

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§ 10

Zeitzuschläge 1. Für Arbeiten, die zu den im folgenden angegebenen Zeiten geleistet wer-

den, werden auf die Stundenvergütung Zuschläge gezahlt:

a) für die ersten zwei Mehrarbeitsstunden je Tag 25 % b) ab der dritten Mehrarbeitsstunde je Tag 50 % c) für Arbeitsleistungen, zu denen der Arbeitnehmer

aus der Ruhe oder der Rufbereitschaft herangezogen wird, 50 %

d) für Arbeitsleistungen an dienstplanmäßigen Arbeitstagen, die nicht im zeitlichen Zusammen- hang mit der jeweils gültigen täglichen Arbeitszeit stehen, 50 %

e) für Sonntagsarbeit (00.00 bis 24.00 Uhr) 50 % f) für Arbeit an gesetzlichen Feiertagen,

an Oster- und Pfingstsonntag (00.00 bis 24.00 Uhr) 150 % g) für Arbeit an Heiligabend (14.00 bis 24.00 Uhr) 150 % h) für Arbeit an Silvester (14.00 bis 24.00 Uhr) 125 % i) für Nachtarbeit in der Zeit von 22.00 bis 06.00 Uhr 25 % j) für die Früh-, Spät- und Nachtschichten der Wechselschichter

von 00.00 Uhr bis 24.00 Uhr 5,6 %. 2. Fallen für eine Arbeitsstunde mehrere der unter 1. genannten Zuschläge

an, so wird nur der höchste Zuschlag gezahlt. Ausgenommen hiervon sind die Zuschläge nach 1 a bis 1 d, die in Verbindung mit Arbeiten nach 1 e bis 1 j nebeneinander gezahlt werden, im Falle von 1 f jedoch erst im An-schluss an die infolge des Wochenfeiertages ausfallende Arbeitszeit. Der Zuschlag für Nachtarbeit in Höhe von 25 % ab 22.00 Uhr wird stets neben anderen Zuschlägen gezahlt. Der Zuschlag für Wechselschichter nach 1 j in Höhe von 5,6 % wird auch neben den Zuschlägen nach 1 e bis 1 h gezahlt. Insgesamt dürfen bei einem Zusammentreffen diese Zuschläge eine Gren-ze von 200 % nicht überschreiten. Soweit sich nach dieser Vorschrift eine Kürzung ergibt, werden dazu vorrangig die steuerpflichtigen Zuschläge he-rangezogen.

3. Stundenvergütung im Sinne dieses Tarifvertrages ist der 165. Teil der Ta-bellenvergütung. Sofern eine Ausgleichszulage nach § 9 gezahlt wird, wird diese der Tabellenvergütung zugerechnet.

4. Steuerpflichtige Zuschläge können durch Betriebsvereinbarung wertgleich in Freizeit umgewandelt werden.

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Manteltarifvertrag

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§ 11 Erschwerniszuschläge

1. Für Arbeiten unter außergewöhnlich erschwerten Bedingungen sind ohne

Rücksicht auf die Zahlung anderer Zuschläge Erschwerniszuschläge zu zahlen; für die einzelne Erschwernis höchstens 25 % der Stundenvergü-tung. Innerhalb einer Erschwernisgruppe ist nur der höchste Zuschlag zu zahlen. Beim Zusammentreffen mehrerer Erschwernisse aus verschiede-nen Erschwernisgruppen werden die Zuschläge nebeneinander gezahlt, höchstens jedoch bis zu insgesamt 50 % der Stundenvergütung.

2. Die Arbeiten, für die Erschwerniszuschläge zu zahlen sind, sowie die Höhe

der Zuschläge sind durch Betriebsvereinbarung zu regeln. 3. Soweit die Erschwernisse durch entsprechende Schutzkleidung, Arbeits-

schutzmittel oder Einrichtungen aufgehoben sind, entfallen etwaige Er-schwerniszuschläge.

§ 12 Fortzahlung des Arbeitsentgeltes im Krankheitsfalle

und Krankengeldzuschuss 1. Die Vergütungsfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit erfolgt

gemäß den gesetzlichen Bestimmungen bis zur Dauer von 6 Wochen. Die Höhe der fortzuzahlenden Vergütung richtet sich nach § 13 Nr. 7.

2. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als 6 Wochen, so wird dem Arbeitneh-

mer unter der Voraussetzung einer Unternehmenszugehörigkeit von min-destens 5 Jahren ein Zuschuss in Höhe der Differenz zwischen der Netto-vergütung und dem ungekürzten Bruttokrankengeld ab der 7. Woche für bis zu 20 weiteren Wochen gezahlt. Nach einer Unternehmenszugehörigkeit von mindestens 15 Jahren beträgt der Zeitraum für die Zuschusszahlung ab der 7. Woche 30 weitere Wochen.

Bei einem unverschuldeten Arbeitsunfall wird dem Arbeitnehmer der Kran-kengeldzuschuss ab der 7. Woche bis zu 20 weiteren Wochen ohne Rück-sicht auf die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit gezahlt. Wird der Arbeitnehmer innerhalb von 12 Monaten mehrmals länger als 6 Wochen krankheitsbedingt arbeitsunfähig, so erhält er den Krankengeldzu-schuss insgesamt nur für die Dauer der vorgenannten Fristen.

3. Ist die Arbeitsunfähigkeit durch einen von Dritten zu vertretenden Umstand

herbeigeführt, hat der Arbeitnehmer seine Ansprüche gegen den Dritten nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen an den Arbeitgeber abzu-treten oder ihm das Verfügungsrecht insoweit zu übertragen. Er hat ihm ferner unverzüglich die Umstände mitzuteilen, unter denen die Arbeitsunfä-higkeit herbeigeführt worden ist.

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Manteltarifvertrag

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4. Bemessungsrahmen für die Nettovergütung im Sinne der Nr. 2 ist die Ver-gütung nach § 13 Nr. 7 abzüglich der gesetzlichen Abzüge (Steuern und Arbeitnehmeranteile zur gesetzlichen Sozialversicherung). Soweit Arbeit-nehmer nicht der Beitragspflicht unterliegen, wird ein fiktiver Pflichtbeitrag zur AOK seines Wohnortes mindernd berücksichtigt.

Basis für die fiktive Steuerermittlung ist die Steuerklasse zum Ende des letzten Monats vor der Erkrankung. Steuerfreibeträge werden nicht berück-sichtigt.

§ 13 Urlaub

1. Der Arbeitnehmer hat Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub im Kalen-

derjahr. Das Urlaubsjahr ist das Kalenderjahr. Der Erholungsurlaub soll zu-sammenhängend gewährt und genommen werden. Bei einer Teilinan-spruchnahme soll einer der Urlaubsteile mindestens 3 Wochen betragen.

2. Der Urlaub des Arbeitnehmers wird nach Arbeitstagen bemessen. Ar-

beitstage sind die Tage, an denen der Arbeitnehmer dienstplanmäßig zu arbeiten hätte, bei Tagdienstern mit Ausnahme der dienstplanmäßigen Ta-ge, die durch gesetzlich gebotene Ruhe (Wochenfeiertage) ausgefallen oder auf Grund der Regelung nach § 5 Nr. 3 (24. und 31. Dezember) ar-beitsfrei sind.

3. Der Urlaub beträgt für alle Arbeitnehmer 30 Arbeitstage.

Diese Regelung gilt, soweit die Arbeitszeit regelmäßig auf 5 Tage in der Woche verteilt ist. Bei anderer Verteilung ändert sich die Zahl der Ur-laubstage derart, dass der gleiche Zeitraum, bezogen auf Wochen, durch diese Tage abgedeckt ist.

4. Im ersten Urlaubsjahr nach Arbeitsaufnahme sowie in dem Jahr, in dem

das Arbeitsverhältnis beendet wird, hat der Arbeitnehmer Anspruch auf ein Zwölftel des geltenden Urlaubsanspruches für jeden vollen Beschäfti-gungsmonat. Dies gilt entsprechend für Jahre, in denen das Ruhen des Ar-beitsverhältnisses beginnt oder endet.

5. Der Urlaubsanspruch besteht erstmalig nach einer Beschäftigungszeit von

6 Monaten. 6. Der Urlaub muss im laufenden Kalenderjahr gewährt und genommen wer-

den. Eine Übertragung des Urlaubs auf das nächste Jahr ist nur statthaft, wenn dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegen-de Gründe dies rechtfertigen. Im Falle der Übertragung muss der Urlaub in den ersten drei Monaten des folgenden Kalenderjahres gewährt und ge-nommen werden.

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Manteltarifvertrag

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Der Urlaubsanspruch eines Jahres erlischt mit Ablauf des 31. März des Folgejahres, es sei denn, dass er zuvor vom Arbeitnehmer erfolglos geltend gemacht wurde oder bis zu diesem Datum wegen Arbeitsunfähigkeit oder gesetzlicher Schutzfristen nicht genommen werden konnte. In diesen Fällen verlängert sich der Übertragungszeitraum um weitere drei Monate. Für den gesetzlichen Mindesturlaub sind rechtliche Vorgaben, die der Be-rechnung und dem Verfall des Urlaubs nach den oben stehenden Grundsätzen entgegenstehen, zu beachten.

7. Für die Berechnung der Höhe der Urlaubsvergütung gelten folgende Rege-

lungen:

a) Für die dienstplanmäßige Arbeitszeit, die durch den Urlaub ausfällt, wird die Tabellenvergütung zuzüglich einer etwaigen persönlichen Zu-lage nach § 9 fortgezahlt.

b) Bei Wechselschichtern werden außerdem die Zuschläge in der Wech-

selschicht nach § 10 Nr. 1 e bis 1 j dieses Tarifvertrages für die dienst-planmäßige Arbeitszeit, die durch den Urlaub ausfällt, fortgezahlt.

c) Für Mehrarbeit (§ 6 Nr. 3) und weitere Zahlungen gemäß den §§ 7,10

und 11 wird ein Zusatzbetrag, der sich aus dem Durchschnitt der letzten abgerechneten 6 Monate ergibt, gezahlt. Dabei werden für Wechsel-schichter die in Buchstabe b) schon enthaltenen Zuschläge in der Wechselschicht für die dienstplanmäßige Arbeitszeit nicht berücksich-tigt. Änderungen der Tabellenvergütung während des Bezugszeitraumes gehen in die Berechnung für die Dauer des gesamten Bezugszeitrau-mes ein. Änderungen der Tabellenvergütung während des Zahlungs-zeitraumes werden jedoch erst ab dem Zeitpunkt der Änderung berück-sichtigt. Geht der Arbeitnehmer während des Erholungsurlaubes einer dem Ur-laubszweck widersprechenden Erwerbstätigkeit nach, so entfällt der An-spruch auf Urlaubsvergütung.

8. Eine krankheitsbedingte oder unfallbedingte Arbeitsunfähigkeit, die wäh-

rend des Urlaubs eintritt und durch ärztliches Attest nachgewiesen wird, wird nicht auf den Urlaub angerechnet.

9. Eine Abgeltung des Urlaubs ist nur dann zulässig, wenn bei Beendigung

des Arbeitsverhältnisses noch Urlaubsansprüche bestehen und eine Ge-währung nicht mehr möglich ist.

10. Der tarifliche Urlaubsanspruch entfällt, wenn der Arbeitnehmer durch eige-

nes Verschulden, das eine außerordentliche Kündigung rechtfertigt, entlas-sen worden ist. Dasselbe gilt, wenn der Arbeitnehmer das Arbeitsverhältnis unberechtigt vorzeitig gelöst hat und in diesem Fall eine grobe Verletzung

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Manteltarifvertrag

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der Treuepflicht aus dem Arbeitsverhältnis vorliegt. Der gesetzliche Min-desturlaubsanspruch bleibt hiervon unberührt.

§ 14 Dienstbefreiung

1. Der Arbeitnehmer wird unter Fortzahlung der Vergütung, die er erhalten

hätte, wenn er gearbeitet hätte, für die dienstplanmäßige Arbeitszeit freige-stellt, wenn er die nachfolgend aufgeführten Angelegenheiten wahrnehmen muss und dies nicht außerhalb der Arbeitszeit möglich ist. Die Fortzahlung der vorgenannten Vergütung erfolgt nicht, wenn ein Dritter zur Ersatzleis-tung verpflichtet ist.

Die Freistellung erfolgt für die Dauer der unumgänglich notwendigen Abwe-senheit. Der Arbeitnehmer hat den Grund sowie die Notwendigkeit von Zeitpunkt und Dauer der Abwesenheit unaufgefordert und unverzüglich nachzuweisen: a) bei ärztlicher Untersuchung und Behandlung, b) bei Auftreten einer ansteckenden Krankheit in der Familie, solange der

Arzt das Fernbleiben von der Arbeit anordnet und nicht von anderer Stelle eine Entschädigung für den Verdienstausfall gewährt wird. Zur Familie im Sinne dieser Bestimmung zählen alle im Haushalt des Ar-beitnehmers lebenden Personen;

c) zur Wahrnehmung staatsbürgerlicher Rechte (Wahl- und Stimmrecht,

Mitarbeit in Wahlausschüssen), d) zur Ausübung öffentlicher Ehrenämter, e) zur Teilnahme an Wahlen der Selbstverwaltungsorgane der Sozialver-

sicherungsträger, f) zur Wahrnehmung amtlicher Termine, insbesondere gerichtlicher oder

polizeilicher Termine als Zeuge, g) zur Teilnahme an Tarifverhandlungen sowie für gewählte Vertreter zur

Teilnahme an Sitzungen und Tagungen der Vorstände der vertrag-schließenden Gewerkschaften, zu denen von den entsprechenden Vor-ständen eingeladen wird,

h) zur Ablegung von beruflichen oder der Berufsfortbildung dienenden

Prüfungen, soweit die Fortbildungsmaßnahme mit dem Unternehmen abgestimmt ist.

2. Der Arbeitnehmer wird unter Fortzahlung der Vergütung, die er erhalten

hätte, wenn er gearbeitet hätte, für die dienstplanmäßige Arbeitszeit von der Arbeit freigestellt,

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Manteltarifvertrag

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2.1. wenn folgende Ereignisse auf einen dienstplanmäßigen Arbeitstag fallen: a) Wohnungswechsel des Arbeitnehmers mit eigenem Hausstand sowie

bei Erstbezug einer Wohnung zur Gründung eines eigenen Hausstan-des für 2 Arbeitstage;

b) silberne Hochzeit des Arbeitnehmers

für 1 Arbeitstag; c) Eheschließung eines Kindes (auch für ehelich erklärte Kinder, Adoptiv-

kinder, Stiefkinder, Pflegekinder) für 1 Arbeitstag;

d) Beisetzung nicht zum Haushalt des Arbeitnehmers gehörender Eltern, Geschwister, Schwiegereltern, Großeltern sowie Kinder und deren Ehepartner, sofern der Arbeitnehmer an der Beisetzung teilnimmt für 1 Arbeitstag, bei nachgewiesener Notwendigkeit bis zu drei Ar-beitstagen;

e) Aufsuchen einer neuen Arbeitsstelle oder des Arbeitsamtes nach Kün-

digung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber für die angemessen notwendige Zeit;

f) schwere Erkrankungen der zum Haushalt des Arbeitnehmers gehören-

den leiblichen Eltern, des Ehegatten oder der Kinder, wenn nach ärztli-cher Bescheinigung die Pflege des Kranken und die Anwesenheit beim Kranken unerlässlich sind und der Arbeitnehmer die Pflege selbst übernehmen muss, weil er eine andere Person für diesen Zweck nicht sofort findet oder einstellen kann, bis zu 5 Arbeitstagen im Jahr. Voraussetzung ist, dass der Arbeitnehmer die gesetzlichen Möglichkei-ten zuvor erschöpfend wahrgenommen hat. Das gleiche gilt, wenn durch plötzlichen Krankenhausaufenthalt des Ehepartners oder bei einem alleinstehenden Arbeitnehmer der haus-haltsführenden Person die Versorgung von Kindern, die das 10. Le-bensjahr noch nicht vollendet haben, nur durch den Arbeitnehmer er-folgen kann.

2.2. bei folgenden Ereignissen, auch wenn sie nicht auf einen dienstplanmäßi-

gen Arbeitstag fallen:

a) 25-, 40- und 50-jähriges Dienstjubiläum für 1 Arbeitstag;

b) eigene Eheschließung bei der standesamtlichen Eheschließung oder

kirchlichen Trauung für 2 Arbeitstage;

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Manteltarifvertrag

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c) Niederkunft der Ehefrau

für 2 Arbeitstage;

d) Wohnungswechsel des Arbeitnehmers mit eigenem Hausstand sowie Erstbezug einer Wohnung zur Gründung eines eigenen Hausstandes für 1 Arbeitstag;

e) Tod des zum Haushalt gehörenden Ehepartners sowie ebenfalls zum

Haushalt gehörender Kinder, Eltern, Schwiegereltern und Großeltern 1 bis 3 Arbeitstage;

f) Beisetzung nicht zum Haushalt des Arbeitnehmers gehörender Eltern,

Geschwister, Schwiegereltern, Großeltern sowie Kinder und deren Ehepartner, sofern der Arbeitnehmer an der Beisetzung teilnimmt, le-diglich bei nachgewiesener Notwendigkeit 1 bis 2 Arbeitstage.

3. Fällt ein vorgenanntes arbeitsbefreiendes Ereignis in den Urlaub eines Arbeitnehmers, so wird der Urlaub hierdurch nicht unterbrochen. Steht das arbeitsbefreiende Ereignis bereits bei Festlegung des Urlaubs fest, so ist für einen Tag, für den der Arbeitnehmer nach den vorstehenden Regelungen von der Arbeit zu befreien ist, kein Urlaub erforderlich.

4. In begründeten Einzelfällen kann über die vorstehenden Regelungen der

Dienstbefreiung hinaus das Fernbleiben von der Arbeit ohne Vergütungs-fortzahlung gestattet werden, wenn die dienstlichen Verhältnisse dies zu-lassen.

§ 15 Jubiläumsgeld

1. Arbeitnehmer erhalten als einmalige Zahlung ein Jubiläumsgeld. 2. Als Jubiläumsgeld wird gezahlt:

beim 10jährigen Jubiläum ein Betrag von 256 EUR, beim 25jährigen Jubiläum ein Betrag von 511 EUR, beim 40jährigen Jubiläum ein Betrag von 767 EUR, beim 50jährigen Jubiläum ein Betrag von 1.023 EUR.

Andere betriebliche Regelungen können vereinbart werden.

§ 16 Jahressonderzahlung

1. Jeder Arbeitnehmer, der zum 31. Dezember in einem ungekündigten Ar-

beitsverhältnis steht und dessen Arbeitsverhältnis spätestens am 1. Juli des Kalenderjahres begründet ist, hat Anspruch auf eine Jahressonderzahlung.

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Manteltarifvertrag

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2. Die Jahressonderzahlung beträgt im Kalenderjahr 100 % der Tabellenver-

gütung. Sie wird zusammen mit der Novembervergütung gezahlt. Bemes-sungsgrundlage ist die Novembervergütung. Sofern sich der Beschäfti-gungsgrad geändert hat, ist der durchschnittliche Beschäftigungsgrad des laufenden Kalenderjahres maßgeblich.

3. Arbeitnehmer, die im Laufe des Kalenderjahres

- spätestens am 1. Juli in das Unternehmen eingetreten sind,

- aus betriebsbedingten Gründen, wegen des Erreichens der gesetzli-chen Altersgrenzen oder wegen Erwerbsminderung ausscheiden,

- ihren Grundwehrdienst oder Zivildienst antreten oder unmittelbar nach deren Ableistung zum Unternehmen zurückkehren,

- Elternzeit in Anspruch nehmen, erhalten eine Jahressonderzahlung in Höhe von 1/12 je vollen Monat der Beschäftigung im Kalenderjahr. Im Falle des Ausscheidens wegen voller Erwerbsminderung wird die Jahressonderzahlung in voller Höhe gezahlt.

4. Arbeitnehmer, die vor dem 31. März des folgenden Jahres aufgrund eige-

ner Kündigung oder aus Gründen ausscheiden, die eine verhaltensbedingte Kündigung rechtfertigen, haben die Jahressonderzahlung zurückzuzahlen. Eine Verrechnung mit noch fälligen Bezügen aus dem Arbeitsverhältnis ist zulässig.

5. Zur Beschäftigungssicherung kann durch Betriebsvereinbarung geregelt werden, dass die Jahressonderzahlung für einen vereinbarten Zeitraum vollständig oder zum Teil nicht gezahlt wird. Als Beschäftigungssicherung gilt auch die Sicherung der tariflichen Beschäftigungsbedingungen der Ta-rifgruppe Energie, indem das Ausscheiden von Arbeitnehmern aus dem Be-reich der Tarifanwendung und der Mitgliedschaft in der Tarifgruppe Energie vermieden wird.

6. Arbeitnehmern, deren Arbeitszeit nach § 5 Nr. 1 Satz 2 oder durch den betriebsbedingten Wechsel von einer Voll- in eine Teilzeitbeschäftigung bei entsprechender Absenkung der Vergütungen gekürzt worden ist, kann auf der Grundlage einer Betriebsvereinbarung oder einzelvertraglichen Verein-barung die Jahressonderzahlung zum Teil oder vollständig in monatlichen Raten ausgezahlt werden. Dies gilt entsprechend bei Altersteilzeit.

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Manteltarifvertrag

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§ 17 Leistungen im Todesfall

Hinterlässt ein Arbeitnehmer einen unterhaltsberechtigten Ehegatten und/oder unterhaltsberechtigte Kinder sowie Eltern - soweit der Arbeitnehmer sie unter-halten hat - so wird diesen Hinterbliebenen ein Sterbegeld für den Rest des Sterbemonats und für einen weiteren Monat ausgezahlt. Die Berechnung des Sterbegeldes erfolgt gemäß § 13 Nr. 7. Das Sterbegeld wird nach einer Unter-nehmenszugehörigkeit des verstorbenen Arbeitnehmers - von mehr als einem Jahr für den Rest des Sterbemonats und für zwei wei-

tere Monate, - von mehr als fünf Jahren für den Rest des Sterbemonats und für drei weite-

re Monate gezahlt. Bei einem tödlichen Arbeitsunfall erfolgt die Zahlung für den Rest des Sterbe-monats und für drei weitere Monate ohne Rücksicht auf die Dauer der Unter-nehmenszugehörigkeit. Der Arbeitgeber bestimmt unter Ausschluss des Rechtsweges, an welchen der vorgenannten Hinterbliebenen das Sterbegeld auszuzahlen oder wie es unter ihnen zu verteilen ist.

§ 18 Ausschlussfristen

Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis müssen vom Arbeitnehmer und vom Ar-beitgeber spätestens innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Monaten nach Fälligkeit schriftlich geltend gemacht werden. Die Ausschlussfrist gilt nicht für Ansprüche aus grob fahrlässiger oder vorsätzlicher unerlaubter Handlung. Diese Regelungen gelten auch im Falle der Beendigung des Arbeitsverhältnis-ses.

§ 19 Ergänzungsbestimmungen

Für die Arbeitsverhältnisse, auf die der MTV Energie vom 28.01.1992 bei sei-nem Inkrafttreten anzuwenden war und die bei Inkrafttreten dieses Tarifvertra-ges noch bestehen, gelten im Sinne der §§ 4, 8, 9,12,14,15,16 und 17 dieses Tarifvertrages folgende Regelungen über die Unternehmenszugehörigkeit.

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Manteltarifvertrag

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Als Unternehmenszugehörigkeit gilt die Zeit im Dienst des Unternehmens und seiner Rechtsvorgänger. Zeiten im Ausbildungsverhältnis gelten als Unterneh-menszugehörigkeit, soweit es in betrieblichen Vereinbarungen nicht anders geregelt ist. Bezogen auf den im Eingangssatz genannten Personenkreis zählen auch bis zum Stichtag 31.12.1991 gegebene Unterbrechungen durch - Grundwehr- und Zivildienst, - Schwangerschafts- und Wochenurlaub, - Freistellung von der Arbeit wegen ärztlich bescheinigter Krankheit des

erkrankten Kindes bzw. erkrankter Familienangehöriger, - Freistellung von der Arbeit im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes, - gewerkschaftliche Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, - Zeiten eines Direktstudiums, wenn eine betriebliche Delegierung vorlag, als Unternehmenszugehörigkeit. Ferner gilt auch die bis zum Stichtag 31.12.1991 verbrachte Zeit gleichartiger Tätigkeit bei einem anderen Energieversorgungsunternehmen der Tarifgruppe Energie als Unternehmenszugehörigkeit. Soweit aufgrund früherer Rechtsvorschriften oder lndividualfestlegungen andere Termine für den Beginn der Unternehmenszugehörigkeit festgelegt wurden, gelten diese Termine für Ansprüche aus dem Tarifvertrag nicht.

§ 20 Schlussbestimmungen

1. Dieser Manteltarifvertrag tritt am 01. Oktober 2010 in Kraft. Zu demselben

Zeitpunkt tritt der Manteltarifvertrag vom 28.03.1995 ohne Nachwirkung au-ßer Kraft. Der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und Flexibilisierung vom 25.06.1998 tritt zu diesem Zeitpunkt außer Kraft, mit Nachwirkung für am 31.12.2010 bestehende Betriebsvereinbarungen, die sich auf diesen Tarifvertrag vom 25.06.1998 beziehen.

2. Dieser Manteltarifvertrag kann mit einer Frist von 6 Monaten zum Ende

eines Kalenderjahres, erstmals zum 31. Dezember 2015, gekündigt werden. 3. Kündigungen haben schriftlich zu erfolgen.

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Manteltarifvertrag

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Protokollnotizen I. Protokollnotiz zu § 10 Nr. 1 j MTV Energie: 1. Soweit in einem Schichtsystem das Brutto-Volumen des bis zum

31.12.2006 geltenden Schichtzuschlages in Höhe von 10 % (06.00 Uhr bis 22.00 Uhr) mit dem ab dem 01.01.2007 geltenden Schichtzuschlag in Höhe von 5,6 % nicht erreicht wird, erhalten am 31.12.2006 (Stichtag) im Unter-nehmen beschäftigte Arbeitnehmer, die am Stichtag regulär in dieses Schichtsystem eingebunden waren, eine bei Einführung des neuen Schichtzuschlages zu errechnende Ausgleichszulage. Die Augleichszulage wird auf der Grundlage eines repräsentativen Durchschnittszeitraumes für das jeweilige Schichtmodell errechnet.

2. Für Schichtsysteme, in denen mindestens ein Drittel der zu leistenden

Wechselschichten auf Nachtschichten fallen, sichert die neue Zuschlags-gestaltung das Brutto-Volumen des bisherigen Schichtzuschlages. Berech-nungen über Ausgleichszulagen werden daher in diesen Schichtsystemen nicht vorgenommen.

3. Prozentuale Anhebungen der Tabellenvergütungen, die von den Tarifpar-

teien im Rahmen künftiger Vergütungsrunden ausgehandelt werden, finden mit dem gleichen Prozentsatz und zur gleichen Zeit auch Anwendung auf die Ausgleichszulage.

4. Die Ausgleichszulage wird entsprechend angepasst, wenn der Arbeitneh-

mer eine Veränderung seiner individuellen Wochenarbeitszeit vereinbart oder wenn sich der Anteil der Nachtarbeit in seinem Schichtsystem verän-dert. Dies gilt auch für Arbeitnehmer, die am Stichtag in einem vollkontinu-ierlichen 3-Schicht-System im Sinne von Nr. 2 tätig gewesen sind und da-her zunächst keine Ausgleichszulage erhalten haben. Soweit der Arbeit-nehmer nicht mehr im Schichtdienst tätig ist, entfällt die Ausgleichszulage. Anspruch auf eine Ausgleichszulage haben nur Arbeitnehmer, die am 31.12.2006 in einem Schichtsystem tätig sind.

5. Die Einzelheiten werden betrieblich vereinbart. Die Betriebsparteien können Vereinfachungen zur Errechnung und Abrechnung der Ausgleichszulage vereinbaren. Die betroffenen Arbeitnehmer und der Arbeitgeber können einvernehmlich eine Abgeltung der Ausgleichszulage durch eine Einmal-zahlung regeln.

II. Protokollnotiz zu § 4 Nr. 4

§ 4 Nr. 4 Satz 2 MTV Energie gilt rückwirkend auch für nach dem 31.12.2007 abgeschlossene Befristungen und für künftige Befristungen von am 01.10.2010 bestehenden befristeten Arbeitsverträgen.

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Manteltarifvertrag Auszubildende

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Manteltarifvertrag für Auszubildende (MTV Auszubildende Energie) vom 02.09.2010

Inhaltsverzeichnis MTV Auszubildende Energie vom 02.09.2010 Seite § 1 Ausbildungsvertrag 24 § 2 Ausbildungszeit 25 § 3 Außergewöhnliche Arbeiten 25 § 4 Ausbildungsvergütung 26 § 5 Reise- und Fahrtkosten 26 § 6 Erholungsurlaub 26 § 7 Freistellung für einzelne Tage 27 § 8 Unterbrechung der Ausbildung durch Krankheit

oder Arbeitsunfall 27 § 9 Jahressonderzahlung 27 § 10 Beendigung des Ausbildungsverhältnisses 27 § 11 Ausschlussfristen 28 § 12 Schlussbestimmungen 28

§ 1 Ausbildungsvertrag

1. Die Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf erfolgt aufgrund

eines schriftlichen Ausbildungsvertrages nach dem von der Industrie- und Handelskammer herausgegebenen Muster. Im Berufsausbildungsvertrag ist die regelmäßige Ausbildungsstätte zu benennen.

2. Im Übrigen gelten für den Abschluss des Berufsausbildungsvertrages die

Vorschriften des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) einschließlich der zugehö-rigen Vorschriften.

3. § 2 Nr. 4 des Manteltarifvertrages für Arbeitnehmer der Mitgliedsunterneh-

men der Tarifgruppe Energie des Arbeitgeberverbandes energie- und ver-sorgungswirtschaftlicher Unternehmen e. V. (AVEU) (MTV-Energie) gilt sinngemäß.

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Manteltarifvertrag Auszubildende

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§ 2 Ausbildungszeit

1. Die regelmäßige wöchentliche Ausbildungszeit beträgt im Durchschnitt 38

Stunden. Die regelmäßige wöchentliche und tägliche Ausbildungszeit von Jugendli-chen richtet sich nach § 8 Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG).

2. Die gesetzlichen Ruhepausen zählen nicht zur Ausbildungszeit. 3. Die Ausbildungszeit beginnt und endet am Ausbildungsplatz. Der Zeitauf-

wand für den Weg von der Wohnung bis zur regelmäßigen Ausbildungsstät-te (Betrieb) ist private Wegezeit. Sie zählt nicht zur Ausbildungszeit und wird nicht vergütet.

4. Berufsschultage mit mehr als fünf Unterrichtsstunden von mindestens je 45

Minuten gelten als Ausbildungstage. Berufsschulwochen mit einem planmäßigen Blockunterricht von mindestens 25 Stunden an mindestens 5 Tagen gelten als Ausbildungswochen. Im Übrigen wird die Unterrichtszeit einschließlich der Pausen und der We-gezeiten zur und von der Berufsschule auf die Ausbildungszeit des betref-fenden Tages angerechnet.

5. Heiligabend und Silvester sind, sofern sie auf die Wochenarbeitstage Mon-

tag bis Freitag fallen, für Auszubildende unter Fortzahlung der Ausbil-dungsvergütung ausbildungsfrei.

6. Sofern während der Ausbildung dienstliche Wegezeiten sowie dienstliche

Reisezeiten auftreten, werden sie nach den Grundsätzen des § 5 Nr. 8 MTV-Energie behandelt.

§ 3 Außergewöhnliche Arbeiten

1. Auszubildende sollen grundsätzlich nicht mit ausbildungsfremden Arbeiten

sowie mit Arbeiten beschäftigt werden, die unter erschwerten Bedingungen durchzuführen sind.

2. Sind im Zuge der Ausbildung trotzdem Arbeiten nach Nr. 1 notwendig,

werden für etwaige Erschwernisse die Zuschläge nach § 11 MTV-Energie bezahlt. Dabei sind die §§ 22 bis 27 JArbSchG zu beachten.

3. Auszubildende dürfen nur im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zu

Mehr-, Nacht- und Schichtarbeit herangezogen werden. Sind im Zuge der Ausbildung solche Arbeiten notwendig, werden die Vergütungen gemäß §§ 6 und 10 MTV-Energie bezahlt.

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Manteltarifvertrag Auszubildende

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§ 4 Ausbildungsvergütung

1. Auszubildende erhalten eine monatliche Ausbildungsvergütung, die jeweils

im Rahmen des Vergütungstarifvertrages für Arbeitnehmer der Mitgliedsun-ternehmen der Tarifgruppe Energie des Arbeitgeberverbandes energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e. V. (AVEU) vereinbart wird.

2. Soweit Zeiten wegen Besuchs einer weiterführenden oder berufsbildenden

Schule oder wegen einer Berufsausbildung in einer sonstigen Einrichtung nach einschlägigen Anrechnungsverordnungen anzurechnen sind, gelten sie insoweit als geleistete Ausbildungszeit.

3. Wird die Ausbildungszeit gemäß § 14 Abs. 3 und § 29 Abs. 3 BBiG verlän-

gert, wird während des Verlängerungszeitraumes die Ausbildungsvergütung des letzten regelmäßigen Ausbildungsabschnittes gezahlt.

4. Falls der Auszubildende die Abschlussprüfung nicht sogleich nach der

vollendeten Ausbildung ablegen kann, ist für den Zeitraum bis zur Ab-schlussprüfung mit ihm eine Vereinbarung entsprechend seinem Einsatz (verlängerte Ausbildung oder befristete Beschäftigung) zu treffen.

5. Muss im Einzelfall die Ausbildungsvergütung nach Stunden berechnet werden,

so ist hierfür der 165. Teil der Ausbildungsvergütung zugrunde zu legen. 6. Für die Fortzahlung der Ausbildungsvergütung in Krankheitsfällen wird § 12

MTV-Energie entsprechend angewendet.

§ 5 Reise- und Fahrtkosten

Bei Dienstreisen, Abordnungen, Dienstgängen, Schulungen u. ä. erhält der Auszubildende einen entsprechenden Auslagenersatz, der betrieblich geregelt wird.

§ 6 Erholungsurlaub

1. Auszubildenden wird in entsprechender Anwendung des § 13 MTV-Energie

Erholungsurlaub unter Fortzahlung der Ausbildungsvergütung gewährt. 2. Der Erholungsurlaub ist nach Möglichkeit zusammenhängend während der

Berufsschulferien zu erteilen.

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Manteltarifvertrag Auszubildende

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§ 7 Freistellung für einzelne Tage

1. Für die Auszubildenden gelten die Bestimmungen des § 14 MTV-Energie

über Dienstbefreiung sinngemäß. 2. Den Auszubildenden ist vor der in der Ausbildungsordnung vorgeschriebe-

nen Abschlussprüfung zum Zwecke der Vorbereitung an zwei Ausbildungs-tagen Dienstbefreiung unter Fortzahlung der Ausbildungsvergütung und un-ter Anrechnung auf die Ausbildungszeit zu gewähren. Die Freistellung erfolgt jeweils für einen Ausbildungstag vor der schriftlichen und vor der mündlichen oder der praktischen Prüfung.

§ 8 Unterbrechung der Ausbildung durch Krankheit oder Arbeitsunfall

Wird die Ausbildung durch Krankheit oder einen Arbeitsunfall für längere Zeit unterbrochen und kann dadurch während der vereinbarten Ausbildungszeit das Ausbildungsziel nicht erreicht werden, verlängert sich auf Antrag des Auszubil-denden die Ausbildungszeit entsprechend. Der Auszubildende ist dann zu einem späteren Prüfungstermin anzumelden.

§ 9 Jahressonderzahlung

1. Die Auszubildenden erhalten eine Jahressonderzahlung entsprechend § 16

MTV-Energie auf der Grundlage der Ausbildungsvergütung. 2. Wird ein Auszubildender im Anschluss an seine Ausbildung in ein Arbeits-

verhältnis übernommen, wird die Jahressonderzahlung des betreffenden Jahres anteilig im Verhältnis von Ausbildungszeit (volle Monate) zu der auf das Arbeitsverhältnis entfallenden Zeit errechnet.

§ 10 Beendigung des Ausbildungsverhältnisses

1. Das Ausbildungsverhältnis endet mit Ablauf der Ausbildungszeit. Im Übri-

gen gelten die Vorschriften der §§ 14 bis 16 BBiG.

2. Beabsichtigt der Ausbildende, nach Abschluss der Berufsausbildung den Auszubildenden in ein Arbeitsverhältnis zu übernehmen, hat er dies dem Auszubildenden drei Monate vor dem voraussichtlichen Ende der Ausbil-dungszeit schriftlich mitzuteilen. In der Mitteilung kann der Ausbildende die Übernahme vom Ergebnis der Abschlussprüfung abhängig machen. Inner-halb von vier Wochen nach Zugang der Mitteilung hat der Auszubildende

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Manteltarifvertrag Auszubildende

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schriftlich zu erklären, ob er in ein Arbeitsverhältnis mit dem Ausbildenden zu treten beabsichtigt.

3. Wird der Auszubildende im Anschluss an das Berufsausbildungsverhältnis beschäftigt, ohne dass hierüber ausdrücklich etwas vereinbart worden ist, gilt ein Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit als begründet.

§ 11 Ausschlussfristen

Ansprüche aus dem Ausbildungsverhältnis müssen spätestens innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Monaten nach Fälligkeit schriftlich geltend gemacht werden. Das gilt auch im Falle der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses.

§ 12 Schlussbestimmungen

1. Dieser Manteltarifvertrag tritt am 01. Oktober 2010 in Kraft. Zum gleichen

Zeitpunkt tritt der Manteltarifvertrag für Auszubildende der Mitgliedsunter-nehmen der Tarifgruppe Energie in der Fassung vom 01.04.1995 außer Kraft.

2. Er kann mit einer Frist von 6 Monaten zum Ende eines Kalenderjahres,

erstmals zum 31. Dezember 2015, gekündigt werden. 3. Kündigungen haben schriftlich zu erfolgen.

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Vergütungstarifvertrag

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Vergütungstarifvertrag (VTV Energie) vom 02.09.2010

Präambel Zum 01.01.2011 wird in der Tarifgruppe Energie ein komplett neues Vergütungs-system eingeführt. Die Tarifänderungen sind für die bestehenden Betriebsvereinbarungen und be-trieblichen Regelungen neutral, diese bleiben von den tarifvertraglichen Änderun-gen unberührt bestehen. Die Tarifparteien sind sich einig, dass für den Wechsel in das neue Vergütungs-system als Obergrenze der Grundsatz der Kostenneutralität für das jeweilige Un-ternehmen gilt.

§ 1 Geltungsbereich

Dieser Tarifvertrag gilt für Arbeitnehmer der Mitgliedsunternehmen der Tarif-gruppe Energie des AVEU, deren Vergütung sich nach den folgenden Bestim-mungen und der Anlage zu diesem Vertrag richtet, und die unter den Geltungs-bereich des Manteltarifvertrags der Tarifgruppe Energie für Arbeitnehmer fallen. Er gilt nicht für die Auszubildenden dieser Unternehmen. Für die Auszubilden-den gelten die jeweils für sie im Tarifvertrag über die Tabellenvergütungen ver-einbarten Ausbildungsvergütungen.

§ 2 Vergütungsordnung

1. Die Arbeitnehmer werden nach einer Vergütungstabelle mit 12 Vergü-

tungsgruppen mit jeweils einer Grundvergütung, 4 Erfahrungsstufen und einer Anforderungsstufe vergütet.

2. Die Grundvergütung für die Vergütungsgruppe D gilt als Eckvergütung. 3. Bestandteile der Tabellenvergütung sind die Grundvergütung, Erfahrungs-

stufe und Anforderungsstufe.

4. Die Eingruppierung des Arbeitnehmers in eine der Vergütungsgruppen erfolgt nach der auszuübenden Tätigkeit nach Maßgabe der Vergütungs-gruppenbeschreibungen, die jeder Vergütungsgruppe zugeordnet sind (Anlage 1).

5. Für die Eingruppierung ist die überwiegend auszuübende Tätigkeit maß-

gebend.

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Vergütungstarifvertrag

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6. Soweit in den Vergütungsgruppenbeschreibungen eine bestimmte Be-rufsausbildung mit Abschlussprüfung vorausgesetzt ist, ein Arbeitnehmer eine solche aber nicht durchlaufen hat, ist er gleichwohl in die Vergütungs-gruppe einzugruppieren, die der von ihm auszuübenden Tätigkeit ent-spricht. Eine bestimmte Ausbildung allein begründet keinen Anspruch auf Eingruppierung in eine bestimmte Vergütungsgruppe.

7. Die Vergabe der nächsten Erfahrungsstufe erfolgt jeweils nach 36 Mona-

ten bis zur Erfahrungsstufe 4. Zeiten der Unterbrechung bzw. des Ruhens des Arbeitsverhältnisses bleiben dabei unberücksichtigt, soweit gesetzlich nichts anderes - wie z. B. für den Wehrdienst - geregelt ist. Bei Höher-gruppierungen wird die Hälfte der in der bisherigen Stufe (Grundvergütung oder Erfahrungsstufe) verbrachten Zeit auf die 36 Monate der neuen Stufe angerechnet. Bei einer Abgruppierung bleiben dem Arbeitnehmer die bis-herige Stufe und die in ihr verbrachte Zeit erhalten.

8. Der Arbeitnehmer erhält bei einer Höhergruppierung in der höheren Vergü-

tungsgruppe die Erfahrungsstufe, mit der seine bisherige Tabellenvergü-tung zuzüglich eines Garantiezuwachses von 3 % seiner bisherigen Grund-vergütung abgedeckt ist. Im Regelfall erhält der Arbeitnehmer somit in der höheren Vergütungsgruppe eine niedrigere Erfahrungsstufe. Eine Sonderregelung gilt für den Fall, dass der Arbeitnehmer vor der Hö-hergruppierung eine Anforderungsstufe hat, in der neuen Vergütungsgrup-pe aber nicht mehr. In diesem Fall wird in der neuen Vergütungsgruppe die gleiche Erfahrungsstufe vergeben (vertikale Höhergruppierung), wenn der Zuwachs von 3 % mit einer niedrigeren Erfahrungsstufe nicht eingehalten werden kann. Bei gleicher Erfahrungsstufe in der neuen Vergütungsgruppe kann der Zuwachs im Einzelfall unter 3 % liegen, eine höhere als die bishe-rige Erfahrungsstufe oder Teilanforderungsstufen werden nicht vergeben.

9. Bei den bei Einführung dieses Tarifvertrages übergeleiteten Arbeitnehmern gehört die überleitungsbedingt vergebene Anforderungsstufe, Teilanforde-rungsstufe oder Überleitungszulage zur Tabellenvergütung im Sinn von Nr. 3. Diese Vergütungsbestandteile werden entsprechend den künftigen Tarifanhebungen dynamisiert. Teilanforderungsstufen und Überleitungszu-lagen werden dabei jeweils auf volle Euro gerundet. Bei einer Veränderung des Beschäftigungsgrades werden diese Beträge im Verhältnis der indivi-duellen zur tarifvertraglichen Wochenarbeitszeit neu berechnet. Bei Her-abgruppierungen werden die Teilanforderungsstufen, Anforderungsstufen und Überleitungszulagen als unveränderte Eurobeträge fortgezahlt und dynamisiert.

10. Die überleitungsbedingt vergebenen Anforderungsstufen, Teilanforde-rungsstufen und Überleitungszulagen werden als individuelle Bestandteile der Tabellenvergütung bei einer Höhergruppierung neu berechnet, so dass ein Zuwachs von 3 % der bisherigen Grundvergütung sichergestellt wird. Dabei wird zunächst in der neuen Vergütungsgruppe die Vergabe einer Teil- bzw. vollen Anforderungsstufe geprüft. Kann damit der Zuwachs von 3 % nicht gewahrt werden, wird die zu den 3 % verbleibende Differenz als

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Vergütungstarifvertrag

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Überleitungszulage gewährt. Im Regelfall bleibt die Erfahrungsstufe gleich, eine höhere Erfahrungsstufe kann nicht vergeben werden. Eine niedrigere Erfahrungsstufe wird in der neuen Vergütungsgruppe nur vergeben, wenn der Zuwachs von 3 % bereits allein mit der niedrigeren Erfahrungsstufe si-chergestellt wird. Beispielrechnungen für Höhergruppierungen sind diesem Tarifvertrag als Anlage 2 beigefügt.

§ 3

Anforderungsstufe

1. Übernimmt der Arbeitnehmer Aufgaben, deren Anforderungen wesentlich über seine Vergütungsgruppe hinaus gehen ohne den für eine Höhergrup-pierung erforderlichen Umfang zu erreichen, erhält er eine Anforderungsstu-fe von 5 % der Grundvergütung seiner Vergütungsgruppe.

2. Die Anforderungsstufe wird befristet gezahlt, wenn der Arbeitnehmer die Aufgaben mit den höheren Anforderungen nur vorübergehend übernimmt. Voraussetzung für die Vergabe der Anforderungsstufe ist, dass die höher-wertigen Aufgaben für mindestens 2 Monate übernommen werden.

§ 4

Erfolgsabhängige Vergütung

1. Die Unternehmen können durch Betriebsvereinbarung variable Vergütungs-elemente bis zu einem Volumen von maximal 10 % der Jahresvergütung re-geln, die vom Unternehmenserfolg abhängig sind.

2. Die variablen Vergütungen können als jährliche Prämie oder in monatlichen

Raten als Zulage gezahlt werden. 3. Bemessungsgrundlage für die Feststellung des Unternehmenserfolges ist

die Erfüllung bzw. Überschreitung der für das Unternehmen maßgebenden wirtschaftlichen Kennziffern, wie sie in der Regel auch für die Führungskräfte des Unternehmens verwendet werden.

4. Die wirtschaftliche Situation des Unternehmens ist anhand in der Betriebs-

vereinbarung festzulegender, betriebswirtschaftlich anerkannter Kennziffern zu bewerten. Diese Bewertungskennziffern müssen nachprüfbar sein und nachvollziehbar ausgestaltet werden.

5. Die konkrete Höhe der erfolgsabhängigen Vergütung richtet sich nach dem

erreichten Geschäftsergebnis und der Erfüllung der wirtschaftlichen Kennzif-fern des jeweiligen Geschäftsjahres.

6. Die Tarifparteien werden in 2013 die betriebliche Praxis zur Gestaltung er-

folgsabhängiger Vergütungen prüfen und - soweit dies von einer Tarifpartei gewünscht wird - Gespräche über eine weitere tarifvertragliche Ausgestal-tung der erfolgsabhängigen Vergütung führen.

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Vergütungstarifvertrag

- 32 -

§ 5 Tabellenaufbau

1. Bei Tarifanhebungen wird die Grundvergütung der Vergütungsgruppe D um

einen vollen Euro-Betrag angehoben. Die weiteren Vergütungen errechnen sich gemäß dem Tabellenaufbau nach Nr. 2. Sind alle Vergütungswerte ent-sprechend Nr. 2 errechnet, werden sie mathematisch auf volle Euro-Beträge auf- oder abgerundet. Die Anforderungsstufe wird auf Basis der gerundeten Grundvergütung der jeweiligen Vergütungsgruppe errechnet und dann eben-falls gerundet.

2. Die Vergütungstabelle ist so aufgebaut, dass die Grundvergütungen der

Vergütungsgruppen in folgenden Relationen zur Eckvergütung stehen:

Vergütungsgruppe Relationen in % A 70 B 80 C 90 D 100 E 110 F 120 G 130 H 140 I 150 J 160 K 170 L 180

Die Erfahrungsstufen stehen in folgenden Relationen zur jeweiligen Grund-vergütung: Erfahrungsstufe: 1 2 3 4 Relationen in %: 103 106 109 112

§ 7 Laufzeit

Dieser Tarifvertrag tritt zum 01.01.2011 in Kraft und kann schriftlich mit einer Frist von 6 Monaten zum Jahresende gekündigt werden, frühestens zum 31.12.2015. Zum 01.01.2011 tritt der Vergütungstarifvertrag vom 28.03.1995 ohne Nachwirkung außer Kraft.

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Vergütungstarifvertrag

- 33 -

Anlage 1 zum Vergütungstarifvertrag

Vergütungsgruppenbeschreibungen Vergütungsgruppe A Tätigkeiten, die in der Regel nach einer kurzen Einarbeitung ausgeübt werden können. Vergütungsgruppe B Tätigkeiten, die durch Anlernen im jeweiligen Bereich ausgeübt werden können. Vergütungsgruppe C Tätigkeiten, die eine betriebliche Ausbildung durch Anlernen und einschlägige Kenntnisse, Fähigkeiten / Erfahrungen erfordern. Vergütungsgruppe D Tätigkeiten, deren Ausübung eine abgeschlossene, mindestens dreijährige fachspezifische Berufsausbildung voraussetzt. - Einschlägige praktische Kenntnisse und Fähigkeiten. Vergütungsgruppe E Tätigkeiten, die neben der mindestens dreijährigen fachspezifischen Berufsaus-bildung umfassende zusätzliche Kenntnis und Fähigkeiten/Zusatzqualifikationen voraussetzen. - Umfassende zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten/Zusatzqualifikationen. - Selbständige und eigenverantwortliche Betreuung des übertragenen Ar-

beitsbereichs. - Ggf. Führen und Anweisen zugeordneter Mitarbeiter. Vergütungsgruppe F Tätigkeiten, die das Anforderungsniveau einer mindestens dreijährigen fachspe-zifischen Berufsausbildung übersteigen und eine Zusatzausbildung oder he-rausgehobene Spezialkenntnisse und -fähigkeiten erfordern. - Herausgehobene Verantwortung, Verantwortung für die Arbeitsabwicklung

im zugewiesenen Bereich. - Umfangreiche Kooperations- und Koordinierungsprozesse. - Ggf. Führen und Anweisen unterstellter Mitarbeiter.

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Vergütungstarifvertrag

- 34 -

Vergütungsgruppe G Tätigkeiten, deren Ausübung eine fachspezifische abgeschlossene Ausbildung als Meister, Techniker, Fachwirt oder einen vergleichbaren staatlich anerkann-ten Ausbildungsabschluss voraussetzt. - Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen im Tätigkeitsbereich. - Ggf. Führen und Anweisen unterstellter Mitarbeiter. - Verantwortung für die Arbeitsabwicklung im zugewiesenen Bereich. Vergütungsgruppe H Tätigkeiten, die über den fachspezifischen Abschluss der Vergütungsgruppe G hinaus zusätzliche Spezialkenntnisse und -fähigkeiten/Qualifikationen oder einen Bachelor-Abschluss erfordern. - Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen im Tätigkeitsbereich. - Ggf. Führen und Anweisen unterstellter Mitarbeiter. - Verantwortung für die Arbeitsabwicklung im zugewiesenen Bereich. Vergütungsgruppe I Tätigkeiten, die das Anforderungsniveau der Vergütungsgruppe H übersteigen. - Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen. - Komplexe Kooperations- und Koordinierungsprozesse. - Komplexität und Vielfalt der Aufgaben. - Herausgehobene Verantwortung. Vergütungsgruppe J Tätigkeiten, deren Ausübung ein einschlägiges abgeschlossenes Fachhoch-schul-/ Hochschulstudium, z. B. Master- oder Diplom-Abschluss, voraussetzen. - Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen. - Komplexe Kooperations- und Koordinierungsprozesse. - Ggf. Führen und Anweisen unterstellter Mitarbeiter. - Verantwortung für die Prozesse im Bereich. Vergütungsgruppe K Tätigkeiten, die über ein Fachhochschul-/Hochschulstudium hinaus zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten erfordern. - Komplexe Kooperations- und Koordinierungsprozesse. - Hohe Komplexität der Aufgaben. - Führen und Anweisen unterstellter Mitarbeiter. - Herausgehobene Verantwortung.

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Vergütungstarifvertrag

- 35 -

Vergütungsgruppe L Tätigkeiten, die das Anforderungsniveau der Vergütungsgruppe K übersteigen. - Komplexe Kooperations- und Koordinierungsprozesse. - Hohe Komplexität der Aufgaben. - Führen und Anweisen unterstellter Mitarbeiter. - Herausgehobene Verantwortung. Anlage 2 zum Vergütungstarifvertrag Beispiele: I. Keine überleitungsbedingten Vergütungsbestandteile 1. Höhergruppierung aus Vergütungsgruppe D Erfahrungsstufe 3,

2.485 € Garantiezuwachs 68 € 2.553 € Neue Vergütung in Vergütungsgruppe E Erfahrungsstufe 1 2.583 €

2. Höhergruppierung aus Vergütungsgruppe D Erfahrungsstufe 3 mit Anforde-rungsstufe 2.599 € Neue Vergütung in Vergütungsgruppe E Erfahrungsstufe 3 (ohne Anforde-rungsstufe) 2.734 € Vergütungsgruppe E Erfahrungsstufe 2 in Höhe von 2.658 € kann nicht ver-geben werden, weil der Garantiezuwachs von 68 € (2.667 €) nicht eingehal-ten wäre.

3. Höhergruppierung aus Vergütungsgruppe H Erfahrungsstufe 2 3.384 € Garantiezuwachs 96 € 3.480 € Neue Vergütung in Vergütungsgruppe I Erfahrungsstufe 1 3.523 €

4. Höhergruppierung aus Vergütungsgruppe H Erfahrungsstufe 2 mit Anforde-rungsstufe 3.544 €

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Vergütungstarifvertrag

- 36 -

Neue Vergütung in Vergütungsgruppe I Erfahrungsstufe 2 ohne Anforde-rungsstufe 3.625 € Die neue Vergütung deckt den Mindestzuwachs von 96 € (3.544 € plus 96 € = 3.640 €) nicht ab. Dies ist beim Spezialfall einer „vertikalen Höhergruppie-rung“ (gleichbleibende Erfahrungsstufe) aber auch nicht erforderlich.

II. Überleitungsbedingte Vergütungsbestandteile 1. Höhergruppierung aus Vergütungsgruppe D Erfahrungsstufe 3

(früher VGr. 5 Stufe 3) 2.485 € Teilanforderungsstufe 24 € 2.509 € Garantiezuwachs 68 € 2.577 € Neue Vergütung in Vergütungsgruppe E Erfahrungsstufe 1 2.583 €

2. Höhergruppierung aus Vergütungsgruppe H Erfahrungsstufe 2 (früher VGr. 10 Stufe 2) 3.384 € Teilanforderungsstufe 32 € 3.416 € Garantiezuwachs 96 € 3.512 € Neue Vergütung in Vergütungsgruppe I Erfahrungsstufe 1 3.523 €

3. Höhergruppierung aus Vergütungsgruppe H Erfahrungsstufe 4 (früher VGr. 10 Stufe 6) 3.575 € Anforderungsstufe 160 €

Überleitungszulage 52 € 3.787 € Garantiezuwachs 96 € 3.883 € Neue Vergütung in Vergütungsgruppe I Erfahrungsstufe 4 3.830 € Teilanforderungsstufe 53 €

3.883 €

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Rationalisierungsschutz

- 37 -

Rationalisierungsschutzabkommen (RSA Energie) vom 02.09.2010

§ 1 Geltungsbereich

1. Dieser Tarifvertrag gilt für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - im folgen-

den Arbeitnehmer genannt -‚ die unter den Geltungsbereich des Vergü-tungstarifvertrages für Arbeitnehmer der Mitgliedsunternehmen der Tarif-gruppe Energie des AVEU fallen.

2. Dieser Tarifvertrag gilt nicht für befristet beschäftigte Arbeitnehmer ohne

Rücksicht auf die Dauer der Beschäftigung. Er gilt auch nicht für Auszubil-dende.

3. Dieser Tarifvertrag gilt nicht, wenn auf Maßnahmen im Sinne des § 2 Nr. 1

die §§ 111 ff. Betriebsverfassungsgesetz anwendbar sind.

§ 2 Begriff der Rationalisierungsmaßnahme

1. Rationalisierungsmaßnahmen sind vom Arbeitgeber zum Zwecke einer

rationelleren Arbeitsweise - Verbesserung der Wirtschaftlichkeit - veranlass-te grundlegende Änderungen der Produktionsverfahren, der Arbeitsmetho-den oder der Arbeitsabläufe, die ein Sinken der tariflichen Wertigkeit des Arbeitsplatzes oder dessen Wegfall zur Folge haben, soweit dies Einzelfälle sind und deren Zahl unter der jeweiligen Mindestzahl für die Anwendung der §§ 111 ff. des Betriebsverfassungsgesetzes liegt.

2. Maßnahmen aufgrund gesetzlicher, gerichtlicher oder behördlicher Anord-

nungen, Auflagen und Entscheidungen usw. sowie aufgrund des Auslau-fens oder der Kündigung von Konzessionsverträgen, Energielieferungsver-trägen mit Lieferanten oder Abnehmern u. ä., sind nicht Gegenstand dieses Vertrages.

3. Ebenfalls nicht Gegenstand dieses Vertrages sind Außerdienststellungen

von Betrieben oder Betriebsteilen im Zusammenhang mit dem Auslaufen ih-rer technischen oder wirtschaftlichen Nutzbarkeit oder wegen der Beendi-gung des Betriebszwecks sowie Betriebsübergängen nach § 613 a BGB.

4. Maßnahmen infolge Nrn. 2 und 3 lösen die Regelungen dieses Tarifvertra-

ges nicht aus. Führt das Unternehmen daneben durch eigenständige Ent-scheidung Rationalisierungsmaßnahmen nach Nr. 1 aus, findet dieser Ta-rifvertrag für diese Maßnahmen Anwendung.

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Rationalisierungsschutz

- 38 -

§ 3 Beteiligung des Betriebsrates

1. Der Arbeitgeber hat den zuständigen Betriebsrat über Rationalisierungs-

maßnahmen rechtzeitig und umfassend zu unterrichten und mit ihm die personellen und sozialen Auswirkungen zu beraten.

2. Die sich aus dem Betriebsverfassungsgesetz ergebenden Rechte der Be-

triebsräte und der Arbeitnehmer (z. B. Anhörungs- und Erörterungsrechte) bleiben unberührt.

§ 4 Arbeitsplatzsicherung

1. Im Rahmen der Rationalisierungsschutzmaßnahmen steht die Weiterbe-

schäftigung des betroffenen Arbeitnehmers auf einem anderen Arbeitsplatz im Vordergrund.

2. Der Arbeitgeber bemüht sich, den vom Wegfall seines Arbeitsplatzes infol-

ge von Rationalisierungsmaßnahmen betroffenen Arbeitnehmer mit einer gleichwertigen Tätigkeit unter Berücksichtigung der bisher erworbenen be-ruflichen bzw. betrieblichen Kenntnisse und Erfahrungen auf einem freien Arbeitsplatz vorrangig im bisherigen oder in einem anderen Betrieb oder Betriebsteil des Unternehmens weiterzubeschäftigen, gegebenenfalls nach einer Schulungsmaßnahme.

3. Ist eine Weiterbeschäftigung mit einer gleichwertigen Tätigkeit nicht möglich

oder lehnt ein Arbeitnehmer eine ihm angebotene gleichwertige Tätigkeit aus wichtigen Gründen ab, so bemüht sich der Arbeitgeber, den betroffe-nen Arbeitnehmer mit einer angemessenen Tätigkeit auf einem freien Ar-beitsplatz im bisherigen oder in einem anderen Betrieb oder Betriebsteil des Unternehmens weiterzubeschäftigen, gegebenenfalls nach einer Schu-lungsmaßnahme.

Eine Tätigkeit ist angemessen, wenn ihre Wertigkeit zwar die der bisherigen Tätigkeit unterschreitet, jedoch die vom betroffenen Arbeitnehmer bisher erworbenen beruflichen bzw. betrieblichen Kenntnisse und Erfahrungen Be-rücksichtigung finden.

4. Frei ist ein Arbeitsplatz nach den Nrn. 2 und 3, wenn dieser zum Zeitpunkt

des Wegfalls des bisherigen Arbeitsplatzes nicht durch einen Arbeitnehmer besetzt ist oder dieser Arbeitsplatz erkennbar in den darauffolgenden 6 Monaten zu besetzen ist.

5. Ein Arbeitnehmer, der eine vom Arbeitgeber nach den Nrn. 2 und 3 ange-

botene Tätigkeit ohne wichtigen Grund ablehnt, hat keinen Anspruch aus diesem Vertrag.

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Rationalisierungsschutz

- 39 -

Leistungsansprüche aus diesem Tarifvertrag entstehen nicht für Arbeit-nehmer, die betriebliche Altersübergangsleistungen erhalten oder erhalten können.

6. Bei einer Weiterbeschäftigung nach Nr. 3 erhält der betroffene Arbeitneh-

mer vom Zeitpunkt der Weiterbeschäftigung an eine Zulage in Höhe der Dif-ferenz zwischen seiner bisherigen und seiner neuen Tabellenvergütung.

War der Arbeitnehmer vor dem Wegfall des Arbeitsplatzes ununterbrochen 12 Monate im Wechselschichtdienst beschäftigt, so erhält er vom Zeitpunkt der Weiterbeschäftigung gemäß Nrn. 2 und 3 an eine Zulage in Höhe der im Monatsdurchschnitt der letzten 3 zurückliegenden Kalendermonate ge-zahlten Wechselschichtzuschläge.

Die Zulage nach Satz 1 und/oder nach Satz 2 wird bei Weiterbeschäftigung für

4 Monate mit dem vollen Betrag, 4 Monate mit drei Viertel des Betrages, 4 Monate mit der Hälfte des Betrages, 4 Monate mit einem Viertel des Betrages gezahlt. Die Zulage nach Satz 1 wird jedoch nicht länger gezahlt als für die Dauer der bisherigen Zugehörigkeit zur höheren Vergütungsgruppe. Zwischenzeitliche Höhergruppierungen, die Vergabe von Anforderungsstu-fen oder die erneute Zahlung von Wechselschichtzuschlägen werden auf die Differenzzahlungen angerechnet. Teilanforderungsstufen bzw. überleitungsbedingt vergebene Anforderungs-stufen sowie Überleitungszulagen bleiben nach dem Vergütungstarifvertrag und Überleitungstarifvertrag in vollem Umfang erhalten.

7. Ist mit der Übernahme einer Tätigkeit im Sinne der Nrn. 2 und 3 ein endgül-

tiger Wechsel des Arbeitsortes und dabei ein Wechsel des Wohnortes ver-bunden, so erhält der betroffene Arbeitnehmer einen Zuschuss zu den Um-zugskosten bis zur Höhe der nach dem Bundesumzugskostengesetz und den dazu ergangenen Verordnungen zulässigen Erstattungssätze.

Der Arbeitnehmer hat den Zuschuss zurückzuzahlen, wenn er vor Ablauf von 24 Monaten nach Arbeitsaufnahme am neuen Arbeitsplatz selbst kün-digt oder wenn ihm aus einem von ihm zu vertretenden wichtigen Grund gekündigt wird. Die Einzelheiten, u. a. die Festlegung des zurückzuzahlen-den ratierlichen Teilbetrages, werden betrieblich geregelt. Ist die Fahrtstrecke zwischen dem neuen Arbeitsort und dem Wohnort um mindestens 20 km (einfache Strecke) länger als die Fahrtstrecke zwischen dem alten Arbeitsort und dem Wohnort, werden für 6 Monate 100 % der

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Rationalisierungsschutz

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notwendigen Fahrtkosten für die 20 km überschreitende Fahrtstrecke er-setzt, für weitere 6 Monate 50 %. Bessere betriebliche Regelungen sind zu-lässig.

§ 5 Schulungsmaßnahmen

1. Soweit die Übernahme einer angebotenen Tätigkeit nach § 4 Nrn. 2 und 3

für den betroffenen Arbeitnehmer erst nach einer Schulungsmaßnahme möglich ist, wird der Arbeitgeber Schulungsmaßnahmen in die Wege leiten, wenn dies auf der Grundlage von Berufsausbildung und Erfahrung des Ar-beitnehmers erfolgversprechend ist. Eine Schulungsmaßnahme soll in der Regel insgesamt die Dauer von 6 Monaten nicht überschreiten.

2. Die Schulungsmaßnahme soll, soweit möglich, im eigenen Unternehmen

erfolgen. 3. Übersteigen die Kosten der Schulungsmaßnahme die von öffentlichen oder

sonstigen Leistungsträgern gewährten Leistungen, so trägt der Arbeitgeber den Differenzbetrag zwischen Gesamtkosten und Leistungen.

4. Der Arbeitnehmer darf eine angebotene Schulungsmaßnahme nicht ohne

wichtigen Grund verweigern, abbrechen oder den Erfolg auf andere Weise vereiteln. Anderenfalls verliert er die Ansprüche aus diesem Vertrag.

5. Der Arbeitgeber kann die Schulungsmaßnahme aus Gründen, die im Ver-

halten des Arbeitnehmers liegen, einstellen. 6. Für die Zeit der Schulungsmaßnahme erhält der Arbeitnehmer die Vergü-

tung entsprechend der bisherigen Eingruppierung fortgezahlt. Soweit von anderer Seite Unterhaltsgeld gezahlt wird, wird dieses auf die fortgezahlte Vergütung angerechnet.

7. Die Zeiten von Schulungsmaßnahmen werden auf die Zahlungsfristen

gemäß § 4 Nr. 6 angerechnet. 8. Setzt der Arbeitnehmer nach der Schulungsmaßnahme das Arbeitsverhält-

nis nicht für einen Zeitraum von mindestens 24 Monaten fort, so ist der Ar-beitgeber berechtigt, die im Zusammenhang mit der Schulungsmaßnahme von ihm erbrachten Kosten dieser Maßnahme zurückzufordern. Die Einzel-heiten, u. a. die Festlegung des zurückzuzahlenden ratierlichen Teilbetra-ges, werden betrieblich geregelt.

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Rationalisierungsschutz

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§ 6 Besonderer Kündigungsschutz

Wird einem Arbeitnehmer im Rahmen dieses Vertrages eine andere Tätigkeit übertragen, kann ihm während der ersten 6 Monate nach Übernahme dieser Tätigkeit nicht wegen unzureichender Arbeitsleistung gekündigt werden.

§ 7 Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Wenn eine Weiterbeschäftigung eines von einer Rationalisierungsmaßnahme betroffenen Arbeitnehmers - auch nach Ausschöpfen der Möglichkeiten der §§ 4 und 5 - nicht möglich ist, kann das Arbeitsverhältnis gekündigt werden, soweit dem nicht gesetzliche Bestimmungen entgegenstehen.

§ 8 Anrechnung anderer Leistungen

Leistungen, die der Arbeitgeber wegen einer Rationalisierungsmaßnahme aus anderen Rechtsgründen zu erbringen hat, sind voll auf die Leistungen aus die-sem Tarifvertrag anzurechnen.

§ 9 Laufzeit und Kündigung

1. Dieser Vertrag tritt mit Wirkung ab dem 01.10.2010 in Kraft. Zum gleichen

Zeitpunkt tritt das Rationalisierungsschutzabkommen vom 28.03.1995 au-ßer Kraft.

2. Dieser Tarifvertrag kann mit einer Frist von 3 Monaten zum Ende eines

Kalendervierteljahres, erstmals zum 31.12.2015, gekündigt werden. 3. Die Kündigung dieses Tarifvertrages hat schriftlich zu erfolgen.

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Altersteilzeit

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Altersteilzeit-Tarifvertrag vom 02.09.2010

§ 1 Geltungsbereich

1. Dieser Tarifvertrag gilt für Arbeitnehmer, auf die der Manteltarifvertrag für

die Arbeitnehmer der Tarifgruppe Energie des AVEU (MTV Energie) An-wendung findet, und die ab dem 01.10.2010 eine Altersteilzeitvereinbarung abschließen.

2. Betriebsvereinbarungen zur Altersteilzeit für ab dem 01.10.2010 getroffene

Altersteilzeitvereinbarungen können von diesen Bestimmungen nur abwei-chen, soweit dies entweder im individuellen oder im kollektiven Vergleich für die Arbeitnehmer nicht ungünstiger ist.

§ 2 Voraussetzungen für Altersteilzeitarbeit

1. Die jeweiligen gesetzlichen Voraussetzungen für Altersteilzeit sind zu be-

achten. 2. Durch Betriebsvereinbarung kann geregelt werden, ob und inwieweit der

Arbeitgeber verpflichtet ist, einen Antrag des Arbeitnehmers auf Vereinba-rung von Altersteilzeit zu genehmigen, und unter welchen Voraussetzungen er berechtigt ist, den Antrag abzulehnen.

§ 3 Ende des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses

1. Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbaren beim Übergang in Altersteilzeit-

arbeit die Beendigung des Arbeitsverhältnisses nach § 8 Abs. 3 Altersteil-zeitgesetz. Das Arbeitsverhältnis endet dann nach der Altersteilzeitarbeit zum vereinbarten Zeitpunkt. Es endet jedoch spätestens mit Ablauf des Ka-lendermonats, in dem der Arbeitnehmer die gesetzliche Regelaltersgrenze erreicht hat, oder vor dem Kalendermonat, für den der Arbeitnehmer eine Rente wegen Alters ohne Abschläge beanspruchen kann. Es endet ferner vor dem Kalendermonat, in dem der Arbeitnehmer eine Altersrente - auch unter Hinnahme von Rentenabschlägen - bezieht.

Das Arbeitsverhältnis endet bei Eintritt der vollen Erwerbsminderung mit

Ablauf des Monats, in welchem der Rentenbescheid dem Arbeitnehmer zu-geht. Falls der Arbeitnehmer die Voraussetzungen der Erwerbsminderungs-rente - auch zeitlich befristet - erfüllt, ist er verpflichtet, unverzüglich einen entsprechenden Rentenantrag zu stellen und hiervon den Arbeitgeber schriftlich zu informieren. Während der Freistellungsphase i. S. von § 4 Nr. 2 führt der Eintritt der vollen Erwerbsminderung nicht zur automatischen Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

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Altersteilzeit

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2. Durch diese Regelung wird der gesetzliche Kündigungsschutz nicht erwei-

tert. Beim Altersteilzeit-Blockmodell darf der Arbeitgeber das Arbeitsver-hältnis während der Freistellungsphase nicht betriebsbedingt mit einem Be-endigungszeitpunkt kündigen, der in die erdienten Freizeitguthaben ein-greift. Endet das Arbeitsverhältnis im Blockmodell vorzeitig, hat der Arbeit-nehmer Anspruch auf eine etwaige Differenz zwischen der erhaltenen Ver-gütung und dem fiktiven Entgelt, das er ohne Eintritt in die Altersteilzeit in dem Zeitraum seiner tatsächlichen Beschäftigung (Beschäftigungsphase) erzielt hätte. Dieser Anspruch steht beim Tod des Arbeitnehmers seinen Erben zu.

§ 4 Arbeitszeit

1. Die wöchentliche Arbeitszeit eines Arbeitnehmers in Altersteilzeitarbeit

beträgt nach dem Altersteilzeitgesetz die Hälfte seiner durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit der letzten 2 Jahre. Die Altersteilzeitarbeit muss eine versicherungspflichtige Beschäftigung sein.

2. Die während der Gesamtdauer des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses anfal-

lende Arbeitszeit kann im Blockmodell z. B. so verteilt werden, dass der Ar-beitnehmer zunächst im Umfang seiner bisherigen Wochenarbeitszeit be-schäftigt (Beschäftigungsphase) und anschließend im Rahmen des erwor-benen Zeitguthabens von der Arbeit freigestellt wird (Freistellungsphase). Die ungleiche Verteilung der Arbeitszeit ist auch über einen Zeitraum von mehr als 3 Jahren bis zur maximal möglichen Dauer von Altersteilzeit zu-lässig.

Der Arbeitnehmer erwirbt in der Beschäftigungsphase Zeitguthaben auch

an Tagen ohne tatsächliche Beschäftigung, soweit er einen Anspruch auf tarifliche Entgeltfortzahlung hat. Der Krankengeldzuschuss nach § 12 Nr. 2 MTV Energie oder § 12 Nr. 2 dieses Vertrages ist keine tarifliche Entgelt-fortzahlung in diesem Sinn.

§ 5 Tätigkeit und altersteilzeitbedingte Versetzung

1. Die Art der Tätigkeit soll aus Anlass des Übergangs in ein Altersteilzeitar-

beitsverhältnis so wenig wie möglich verändert werden. 2. Bei einer notwendigen altersteilzeitbedingten Versetzung hat der Arbeitge-

ber vorher den Arbeitnehmer über den Arbeitsplatz und über die Art der Tä-tigkeit zu unterrichten. Der neue Arbeitsplatz soll den Kenntnissen und Fä-higkeiten des Arbeitnehmers entsprechen. Die bisherige tarifliche Eingrup-pierung bleibt gewährleistet.

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Altersteilzeit

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§ 6 Vergütung

1. Der Arbeitnehmer erhält für die Dauer des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses

das zeitanteilige Arbeitsentgelt für die Altersteilzeitarbeit (Altersteilzeitent-gelt) und die Aufstockungszahlung nach § 7. Das Jubiläumsgeld nach § 15 MTV Energie wird in voller Höhe gezahlt. Besitzstandszulagen werden nur zeitanteilig gezahlt.

2. Die zeitanteilige Jahressonderzahlung wird auch in der Freistellungsphase

eines Blockmodells gezahlt. Die Jahressonderzahlung kann auf die monat-lichen Vergütungszahlungen verteilt werden.

3. Zuschläge werden nach Anfall gezahlt bzw. nach entsprechenden Betriebs-

vereinbarungen durch Freizeit abgegolten. Zeitzuschläge, Erschwerniszu-schläge und Rufbereitschaftsvergütungen fallen im Blockmodell grundsätz-lich nur in der Beschäftigungsphase an. Durch Betriebsvereinbarung kann für Blockmodelle der Altersteilzeit eine andere Verteilung der Zuschlags-zahlungen über die Gesamtdauer des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses oder der pauschale Ausgleich der Schichtzuschläge durch eine erhöhte Aufsto-ckungszahlung geregelt werden.

4. Tarifvertragliche Vergütungsabschlüsse gelten auch für Arbeitnehmer, die

sich in der Freistellungsphase befinden.

§ 7

Aufstockungszahlung 1. Der Arbeitgeber hat das Netto-Altersteilzeitentgelt auf mindestens 80 % des

um die gesetzlichen Abzüge, die bei Arbeitnehmern gewöhnlich anfallen, verminderten Vollzeitarbeitsentgelts aufzustocken; die konkrete Höhe der Aufstockung ist durch Betriebsvereinbarung oder einzelvertraglich festzule-gen. Dabei ist jedoch mindestens die gesetzliche Aufstockungszahlung in Höhe von 20 % des Brutto-Altersteilzeitentgelts zu gewähren. Die 80 % werden errechnet, indem die Mindestnettobeträge der jeweiligen Mindest-nettobetrags-Verordnung, die auf 70 % bezogen sind, mit 8/7 multipliziert werden. Vollzeitarbeitsentgelt ist die Vergütung, die der Arbeitnehmer zum jeweiligen Zeitpunkt ohne Verminderung der Arbeitszeit erhalten hätte. Alternativ kann durch Betriebsvereinbarung oder einzelvertraglich eine Auf-stockung um 30 % des Brutto-Altersteilzeitentgelts vereinbart werden.

2. Bemessungsgrundlage für die Aufstockungszahlung nach der 80-%-Re-

gelung gemäß Nr. 1 ist - unter Einbeziehung der Jahressonderzahlung - das fiktive monatliche beitragspflichtige Vollzeitarbeitsentgelt bis zur Bei-tragsbemessungsgrenze.

Mehrarbeitsvergütungen und -zuschläge sowie beitragsfreie Entgeltbe-

standteile bleiben unberücksichtigt.

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Altersteilzeit

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3. Die Aufstockungszahlung ist eine Bruttozahlung, die für den Arbeitnehmer derzeit steuer- und beitragsfrei ist; der Arbeitnehmer hat allerdings den Pro-gressionsvorbehalt nach § 32 b EStG zu beachten.

§ 8 Beiträge zur Rentenversicherung

Neben den vom Arbeitgeber zu tragenden Sozialversicherungsbeiträgen für das Altersteilzeitentgelt entrichtet der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer nach § 3 Nr. 1 b ATG Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung vom Unterschiedsbe-trag zwischen 90 % des beitragspflichtigen Vollzeitarbeitsentgelts und dem Al-tersteilzeitentgelt. Dabei werden als Vollzeitarbeits- und Altersteilzeitentgelt sämtliche beitragspflichtigen Entgeltbestandteile berücksichtigt.

§ 9 Freizeitausgleich für Mehrarbeit

Mehrarbeit wird innerhalb der Gesamtdauer des Altersteilzeitarbeitsverhältnis-ses durch Freizeit ausgeglichen.

§ 10 Beschäftigungsverbot

1. Der Arbeitnehmer darf neben seiner Altersteilzeitarbeit keine Beschäftigung

oder selbständige Tätigkeiten ausüben, die die Geringfügigkeitsgrenze des § 8 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch überschreiten oder für die er auf-grund einer solchen Beschäftigung eine Entgeltersatzleistung erhält.

2. Bei einem Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze entfällt der Anspruch auf die Aufstockungszahlung nach § 7 und die zusätzlichen Rentenbeiträge nach § 8. Unberücksichtigt bleiben Tätigkeiten, die der Arbeitnehmer schon innerhalb der letzten 5 Jahre vor Beginn der Teilzeitarbeit ständig ausgeübt hat.

§ 11 Urlaub

Bei einem Blockmodell besteht in der Freistellungsphase kein Urlaubsanspruch. Im Kalenderjahr des Übergangs von der Beschäftigung zur Freistellung hat der Arbeitnehmer für jeden angefangenen Monat der Beschäftigung Anspruch auf ein Zwölftel des Jahresurlaubs. Der erworbene Urlaubsanspruch erlischt mit Beginn der Freistellung; die Abgeltung ist ausgeschlossen.

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Altersteilzeit

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§ 12 Krankheit

1. Der Arbeitnehmer erhält im Krankheitsfall die Vergütung nach § 6 Nr. 1

dieses Vertrages während des Zeitraums der Vergütungsfortzahlung nach § 12 Nr. 1 MTV Energie.

2. Bezieht ein Arbeitnehmer Krankengeld, erhält er daneben auch weiterhin die Aufstockungszahlung nach § 7 Nr. 1 dieses Vertrages. Die Auszahlung übernimmt der Arbeitgeber, auch soweit der Arbeitnehmer Ansprüche nach § 10 Abs. 2 ATG gegenüber der Bundesagentur für Arbeit hat. Der Arbeit-nehmer tritt dazu schriftlich seine Ansprüche an die Bundesagentur an den Arbeitgeber ab.

3. Neben dem Bezug der Aufstockungszahlung entfällt der Krankengeldzu-

schuss nach § 12 Nr. 2 MTV Energie.

§ 13 Soziale Absicherung

Es können Vereinbarungen zum Ausgleich von durch die Altersteilzeit entste-hende Nachteile bei der Altersrente getroffen werden.

§ 14

Ausschluss einer Kürzung der Zusatzrente Die Anwendung des m/n-Prinzips auf die tarifvertragliche Zusatzrente aus An-lass der Altersteilzeit ist ausgeschlossen.

§ 15 Geltungsdauer

1. Dieser Tarifvertrag tritt am 01.10.2010 in Kraft. Er kann mit einer Frist von 6

Monaten zum Monatsende gekündigt werden, erstmals zum 31.12.2015. Die Kündigung bedarf der Schriftform. Die vertragschließenden Gewerk-schaften können die Kündigung nur gemeinsam aussprechen. Zum 01.10.2010 tritt der Altersteilzeit-Tarifvertrag vom 25.06.1998 außer Kraft; er wirkt für alle vor dem 01.10.2010 vereinbarten Altersteilzeit-Arbeitsver-träge nach.

2. Verändert sich der Kostenumfang eines Altersteilzeitarbeitsverhältnisses

durch geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen in erheblicher Weise, passen die Vertragsparteien diesen Tarifvertrag mit dem Ziel an, den bishe-rigen Kostenumfang beizubehalten. Andernfalls läuft der Tarifvertrag 3 Mo-nate nach Inkrafttreten der gesetzlichen Änderungen mit Nachwirkung aus. Eine Änderung gilt als erheblich i. S. von Satz 1, wenn sich die Tarifparteien nicht einvernehmlich auf die Unerheblichkeit verständigen.

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Tabellenvergütungen

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Tarifvertrag über die Tabellenvergütungen (TVT Energie) vom 02.09.2010

§ 1 1. Ab dem 01.01.2011 gilt für die unter den Vergütungstarifvertrag der Tarif-

gruppe Energie fallenden Arbeitnehmer die als Anlage 1 beigefügte Vergü-tungstabelle.

2. Alle am 01.10.2010 in einem nicht ruhenden Arbeitsverhältnis stehenden Arbeitnehmer, die unter den Vergütungstarifvertrag der Tarifgruppe Energie fallen, erhalten mit der nächsten Vergütungsabrechnung eine Einmalzah-lung in Höhe von 1.500 €. Teilzeitbeschäftigte erhalten den Betrag anteilig im Verhältnis ihrer individuellen Wochenarbeitszeit zur tarifvertraglichen Wochenarbeitszeit, Altersteilzeitbeschäftigte erhalten zusätzlich die Aufsto-ckung des anteiligen Betrages. Die am 01.10.2010 in einem Ausbildungs-verhältnis stehenden Auszubildenden erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 300,- €. Die Auszahlung wird mit der nächsten Vergütungsabrechnung vorgenom-men.

3. Mit Wirkung ab dem 01.01.2011 werden Auszubildenden nach der Anlage 2

dieses Tarifvertrages vergütet. 4. Der TVT Energie vom 18.05.2009 wird bis zum 31.12.2010 unverändert

wieder in Kraft gesetzt und tritt ohne Nachwirkung zum 31.12.2010 außer Kraft.

§ 2

Dieser Tarifvertrag kann mit einer Frist von einem Monat zum Monatsende schriftlich gekündigt werden, erstmals zum 31.12.2011.

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Tabellenvergütungen

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Anlage 1 Vergütungstabelle der Tarifgruppe Energie ab 01.01.2011 in Euro

Verg.- Grund- Erfahrungsstufen Anford.-

gruppe verg. 1 2 3 4 stufe

A 1.596 1.644 1.692 1.740 1.788 80

B 1.824 1.879 1.933 1.988 2.043 91

C 2.052 2.114 2.175 2.237 2.298 103

D 2.280 2.348 2.417 2.485 2.554 114

E 2.508 2.583 2.658 2.734 2.809 125

F 2.736 2.818 2.900 2.982 3.064 137

G 2.964 3.053 3.142 3.231 3.320 148

H 3.192 3.288 3.384 3.479 3.575 160

I 3.420 3.523 3.625 3.728 3.830 171

J 3.648 3.757 3.867 3.976 4.086 182

K 3.876 3.992 4.109 4.225 4.341 194

L 4.104 4.227 4.350 4.473 4.596 205

Eckvergütung (Grundvergütung D): 2.280

Mindestlaufzeit bis 31.12.2011

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Tabellenvergütungen

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Anlage 2 Vergütung der Auszubildenden in den Mitgliedsunternehmen der Tarif-gruppe Energie im Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirt-schaftlicher Unternehmen e. V. (AVEU) - ab 01. Januar 2011 - im 1. Ausbildungsjahr 597,- EUR im 2. Ausbildungsjahr 690,- EUR im 3. Ausbildungsjahr 787,- EUR im 4. Ausbildungsjahr 886,- EUR

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Überleitungstarifvertrag

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Überleitungstarifvertrag (ÜTV Energie) vom 02.09.2010

§ 1 Geltungsbereich

Dieser Tarifvertrag gilt für alle am 31.12.2010 in einem Arbeitsverhältnis ste-henden Arbeitnehmer der Mitgliedsunternehmen der Tarifgruppe Energie, die unter den Manteltarifvertrag und Vergütungstarifvertrag der Tarifgruppe Energie fallen. Dieser Tarifvertrag gilt nicht für Arbeitnehmer, deren Arbeitsverhältnis ab dem 01.01.2011 beginnt.

§ 2 Überleitungsraster

1. Die Arbeitnehmer werden auf der Grundlage ihrer am 31.12.2010 /

01.01.2011 bestehenden Eingruppierung nach folgendem Raster in die Vergütungsgruppen der neuen Vergütungstabelle überführt:

Vergütungsgruppe

alt Vergütungsgruppe

neu 1 B 2 B mit AS 3 C 4 C mit AS 5 D 6 E 7 E mit AS 8 F 9 G

10 H 11 I 12 J 13 K 14 L 15 L mit AS

(AS= Anforderungsstufe) 2. Die Stufen werden bei der Überleitung nach folgendem Raster vergeben:

Stufe alt

Erfahrungsstufe neu

0 Grundvergütung 1 1 2 2 3 3

4 – 7 4

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Überleitungstarifvertrag

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Soweit sich aus diesen Rastern über die Vergütungsanhebung von 3 % hinaus ab dem 01.01.2011 ein Vergütungszuwachs ergeben würde, wird abweichend von dem obenstehenden Raster die nächstniedrigere Erfah-rungsstufe, mindestens aber die Grundvergütung, herangezogen. Die vor dem 01.01.2011 verbrachte Stufenzeit wird bei der Berechnung des Zeitpunkts der nächsten Stufensteigerung voll berücksichtigt.

§ 3 Abbildung der bisherigen Tabellenvergütungen

durch die neuen Vergütungselemente 1. Die am 31.12.2010 / 01.01.2011 bestehende individuelle Tabellenvergü-

tung auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Eingruppierung und Einstufung wird vor der Überleitung zum 01.01.2011 um 3 % erhöht. Eine zum 01.01.2011 anstehende Stufensteigerung oder Höhergruppierung wird noch vor der Überleitung im Altsystem vorgenommen. Diese Tabel-lenvergütungen sind als Überleitungsvergütungen die Grundlage für die Überleitung in die neue Vergütungstabelle. Die Überleitungsvergütungen sind in der Anlage zu diesem Tarifvertrag dargestellt.

2. Der nach Ermittlung der Erfahrungsstufe verbleibende Differenzbetrag zur Überleitungsvergütung wird als Anforderungsstufe fortgezahlt. Entspre-chend der Höhe des individuellen Differenzbetrages kann die Anforde-rungsstufe in diesen Fällen auch weniger als 5 % der Grundvergütung betragen (Teilbetrag). Bei einer zukünftigen kriteriengerechten Vergabe der Anforderungsstufe wird der bisherige Teilbetrag auf 5 % der Grundver-gütung angehoben.

3. Soweit nach Vergabe der vollen Anforderungsstufe ein Differenzbetrag zur Überleitungsvergütung verbleibt, wird dieser Betrag als monatliche Überlei-tungszulage gezahlt.

4. Alle Bestandteile, in die die Überleitungsvergütung nach den in Nr. 1 bis 3 geregelten Grundsätzen aufgeteilt wird, sind Bestandteile der monatlichen Tabellenvergütung und werden mit künftigen Tarifanhebungen dynami-siert. Abweichende betriebliche Vereinbarungen z. B. über einen Abkauf oder eine Abschmelzung sind nicht möglich.

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Überleitungstarifvertrag

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Anlage

Überleitungsvergütungen am 01.01.2011 in Euro

Verg.- Stufe 0 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6 Stufe 7 gruppe nach 3

Grup-pen-

jahren

nach 6 Grup-pen-

jahren

nach 9 Grup-pen-

jahren

nach 12

Grup-pen-

jahren

nach 15

Grup-pen-

jahren

nach 18

Grup-pen-

jahren

nach 21

Grup-pen-

jahren

1 1.842 1.897 1.952 2.007 2.063 2.118 2.164 2.210

2 1.957 2.015 2.074 2.133 2.192 2.250 2.299 2.348

3 2.072 2.134 2.196 2.258 2.320 2.383 2.434 2.486

4 2.187 2.253 2.318 2.384 2.449 2.515 2.570 2.624

5 2.302 2.371 2.440 2.509 2.578 2.647 2.705 2.762

6 2.486 2.561 2.635 2.710 2.784 2.859 2.921 2.983

7 2.670 2.750 2.831 2.911 2.991 3.071 3.138 3.204

8 2.854 2.940 3.026 3.111 3.197 3.283 3.354 3.425

9 3.039 3.130 3.221 3.312 3.403 3.494 3.570 3.646

10 3.223 3.319 3.416 3.513 3.610 3.706 3.787 3.867

11 3.407 3.509 3.611 3.714 3.816 3.918 4.003 4.088

12 3.637 3.746 3.855 3.965 4.074 4.183 4.274 4.365

13 3.867 3.983 4.099 4.215 4.331 4.447 4.544 4.641

14 4.098 4.220 4.343 4.466 4.589 4.712 4.815 4.917

15 4.328 4.458 4.587 4.717 4.847 4.977 5.085 5.193