66
www.arbeitswissenschaft.net TECHNOLOGIEKARTEN ZU DIGITALISIERUNG UND INDUSTRIE 4.0 Aktuell entsteht durch die Digitalisierung bzw. die zuneh- mende Nutzung digitaler Technologien in der Produktion die sogenannte Industrie 4.0. Dabei betreffen digitale Techno- logien den Umgang mit Informationen bzw. Daten. Die Technologiekarten des ifaa bieten einen Überblick und unterstützen Anwender, passende Technologien für ihre spezifischen Bedarfe zu finden. ADDITIVE FERTIGUNG, 3D-DRUCK www.arbeitswissenschaft.net INDUSTRIE-HARDWARE DATENNUTZUNG © jean song/stock.adobe.com Additive Fertigung bezeichnet die Herstellung dreidimen- sionaler Produkte durch computergesteuerte Druckroboter. Die Grundlage dafür bilden Flüssigmaterialien oder feine Materialpulver, i. d. R. Metalle oder Kunststoffe. Die Verschmelzung und anschließende Verhärtung des Grundmaterials erfolgt schichtweise im Verlauf des Herstellungsprozesses. CYBER-PHYSISCHES PRODUKTIONSSYSTEM www.arbeitswissenschaft.net VERNETZUNG DATENNUTZUNG © zapp2photo/stock.adobe.com Ein cyber-physisches System (CPS) besteht aus elektronischen oder elektromechanischen Komponenten (Sensoren , Aktoren), Software und moderner Informationstechnik. CPS lassen sich über Netzwerke wie das Internet miteinander verbinden, sodass sich komplexe Infrastrukturen in Echtzeit steuern, regeln und kontrollieren lassen. In der Produktion führt diese Integration von CPS zu einem cyber-physischen Produktionssystem (CPPS). www.arbeitswissenschaft.net INDUSTRIE-HARDWARE DATENNUTZUNG © BMW Group (www.bmwgroup.com) Bei der MRK arbeiten Mensch und Roboter ohne trennenden Zaun im gleichen Arbeitsraum. Dabei werden die besonderen Stärken von Mensch und Roboter gezielt miteinander kombi- niert. Typischerweise werden an den Roboter belastende Arbeiten übertragen (z. B. das Heben schwerer Lasten oder die Erledigung monotoner Tätigkeiten). Der Mensch wird entsprechend entlastet und kann seine Flexibilität und Fingerfertigkeit bzw. Handwerklichkeit einbringen. MENSCH-ROBOTER- KOLLABORATION (MRK) www.arbeitswissenschaft.net INDUSTRIE-SOFTWARE DATENNUTZUNG © Gorodenkoff Productions OU/stock.adobe.com Lernende Systeme sind Software, Maschinen oder Roboter, die abstrakt beschriebene Aufgaben eigenständig erledigen, ohne dass jeder Schritt vom Menschen programmiert wird. Sie basieren auf Methoden des maschinellen Lernens (Teil- gebiet der künstlichen Intelligenz, KI). Viele Systeme setzen Trainingsmodelle ein und können mithilfe eines Lernalgo- rithmus im laufenden Betrieb weiterlernen und vorab trai- nierte Modelle verbessern. Sie sollen sich auch an veränderte Bedingungen und ihre Umwelt anpassen können. LERNENDE SYSTEME (KÜNSTLICHE INTELLIGENZ)

TECHNOLOGIEKARTEN ZU DIGI TALISIERUNG UND … · zapp2photo/stock.adobe.com CloudComputing beschreibt die Bereitstellung von ITInfra struktur über ein Rechnernetz, ohne dass diese

Embed Size (px)

Citation preview

www.arbeitswissenschaft.net

TECHNOLOGIEKARTEN ZU DIGI TALISIERUNG UND INDUSTRIE 4.0

Aktuell entsteht durch die Digitalisierung bzw. die zuneh­mende Nutzung digitaler Technologien in der Produktion die sogenannte Industrie 4.0. Dabei betreffen digitale Techno­logien den Umgang mit Informationen bzw. Daten.Die Technologiekarten des ifaa bieten einen Überblick und unterstützen Anwender, passende Technologien für ihre spezifischen Bedarfe zu finden.

ADDITIVE FERTIGUNG,

3D-DRUCK

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENNUTZUNG

© je

an s

ong/

stoc

k.ad

obe.

com

Additive Fertigung bezeichnet die Herstellung dreidimen­

sionaler Produkte durch computergesteuerte Druckroboter.

Die Grundlage dafür bilden Flüssigmaterialien oder

feine Materialpulver, i. d. R. Metalle oder Kunststoffe.

Die Verschmel zung und anschließende Verhärtung des

Grundmaterials erfolgt schichtweise im Verlauf des

Herstellungsprozesses.

CYBER-PHYSISCHES PRODUKTIONSSYSTEM

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENNUTZUNG

© za

pp2p

hoto

/sto

ck.a

dobe

.com

Ein cyber-physisches System (CPS) besteht aus elektronischen oder elektromechanischen Komponenten (Sensoren , Aktoren), Software und moderner Informationstechnik. CPS lassen sich über Netzwerke wie das Internet miteinander verbinden, sodass sich komplexe Infrastrukturen in Echtzeit steuern, regeln und kontrollieren lassen. In der Produktion führt diese Integration von CPS zu einem cyber-physischen Produktionssystem (CPPS).

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENNUTZUNG

© BM

W G

roup

(ww

w.b

mw

grou

p.co

m)

Bei der MRK arbeiten Mensch und Roboter ohne trennenden

Zaun im gleichen Arbeitsraum. Dabei werden die besonderen

Stärken von Mensch und Roboter gezielt miteinander kombi-

niert. Typischerweise werden an den Roboter belastende

Arbeiten übertragen (z. B. das Heben schwerer Lasten oder

die Erledigung monotoner Tätigkeiten). Der Mensch wird

entsprechend entlastet und kann seine Flexibilität und

Finger fertigkeit bzw. Handwerklichkeit einbringen.

MENSCH-ROBOTER-

KOLLABORATION (MRK)

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENNUTZUNG

© G

orod

enko

ff P

rodu

ctio

ns O

U/s

tock

.ado

be.c

om

Lernende Systeme sind Software, Maschinen oder Roboter, die abstrakt beschriebene Aufgaben eigenständig erledigen, ohne dass jeder Schritt vom Menschen programmiert wird. Sie basieren auf Methoden des maschinellen Lernens (Teil-gebiet der künstlichen Intelligenz, KI). Viele Systeme setzen Trainingsmodelle ein und können mithilfe eines Lernalgo-rithmus im laufenden Betrieb weiterlernen und vorab trai-nierte Modelle verbessern. Sie sollen sich auch an veränderte Bedingungen und ihre Umwelt anpassen können.

LERNENDE SYSTEME (KÜNSTLICHE INTELLIGENZ)

Jede Karte beschreibt eine elementare Technologie der Industrie 4.0, die zur Gestaltung der Arbeitswelt genutzt werden kann. Querverweise zu Technologien, die auf anderen Karten erläutert werden, sind mit dem Symbol gekennzeichnet.

Auf der Kartenvorderseite sind eine Abbildung und die Kurz beschreibung der jeweiligen Technologie dargestellt, und es erfolgt eine Kategorisierung nach:

1.Technologietyp:� Industrie­Software� Industrie­Hardware� Mobile Device� Vernetzung

2.Schritt der Informationsverarbeitung, den die Technologie vorrangig unterstützt:� Datenerfassung� Datenweiterleitung� Datenverarbeitung� Datenbereitstellung� Datennutzung

Auf der Kartenrückseite sind Beispiele für� Anwendungsbereiche,� Nutzen und� Hinweise zur Einführung und Anwendung

der jeweiligen Technologie beschrieben.

Zudem sind Unternehmensbereiche benannt, in denen sie einsetzbar ist. Dazu zählen:� Beschaffung,� Produktion,� Vertrieb,� Verkauf und/oder� weitere indirekte Bereiche.

SMART FACTORY, SMART PRODUCTION

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENNUTZUNG

© ki

nwun

/sto

ck.a

dobe

.com

Eine Smart Factory (dt.: intelligente Fabrik) ist eine Produktions-stätte, in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in den Unternehmensprozessen eingesetzt wird, um flexib-ler auf Änderungen, Kundenanfragen etc. reagieren zu können. In einer solchen intelligenten Fabrik kommunizieren Menschen, Maschinen und Produktionsressourcen miteinander wie in einem sozialen Netzwerk. Nach aktueller Vorstellung kann das soweit gehen, dass sich eine Smart Factory ohne menschlichen Eingriff weitgehend selbst organisiert. Die technische Grund -lage dafür sind cyber-physische Produktionssysteme und die intelligente Vernetzung von Maschinen und Produkten.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

�� Automatisierung und Individualisierung der Produktion

NUTZEN

�� Berücksichtigung individueller Kundenwünsche�� rentable Produktion von Einzelstücken�� Steigerung der Ressourcenproduktivität und effizienz�� höhere Flexibilität in der Produktion�� geringerer Personalaufwand in der Produktion�� geringere Produktionskosten�� kürzere Produktionszeiten

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

�� Smart Factories sind bisher überwiegend zu Demonstratorszwecken und als Modellfabriken zu besichtigen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Verkauf, indirekte Bereiche

3D-SCANNER

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENERFASSUNG

© Si

mon

Kad

ula

2017

/ fot

olia

.com

Mithilfe von 3D­Scannern kann die Geometrie eines Bau teils schnell und mit hoher Genauigkeit erfasst und in ein dreidimensionales Computermodell überführt werden. Dabei wird das Bauteil mittels Laserstrahl oder Streifen­lichtscanner berührungslos abgetastet. Das entstandene 3D­Modell kann in eine CAD­Software importiert und dort weiterbearbeitet werden.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Rapid Prototyping� Reverse Engineering in Kombination mit additiver Fertigung� Produktdesign, Unterstützung der CAD­Konstruktion� Qualitätskontrolle

NUTZEN

� schnelle Erfassung der Geometrie von Objekten — auch bei hoher Komplexität� berührungslose Vermessung� Erfassung von empfindlichen oder weichen Gegenständen (z. B. industrielle Prototypen)� Erstellen von 3D­Modellen mithilfe additiver Fertigungsverfahren (3D­Drucker) � schnelle und einfache Herstellung von Ersatzteilen� einfache und kostengünstige Anwendung

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Kompatibilität mit vorhandener Software überprüfen� Spezifikationen des Scanners beachten (z. B. Präzision, maximale Objektgröße, Schnelligkeit)� mobiler Einsatz durch handgeführte 3D­Scanner möglich

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Qualitätswesen

ADDITIVE FERTIGUNG, 3D-DRUCK

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENNUTZUNG

© je

an s

ong/

stoc

k.ad

obe.

com

Additive Fertigung bezeichnet die Herstellung dreidimen­sionaler Produkte durch computergesteuerte Druckroboter. Die Grundlage dafür bilden Flüssigmaterialien oder feine Materialpulver, i. d. R. Metalle oder Kunststoffe. Die Verschmel zung und anschließende Verhärtung des Grundmaterials erfolgt schichtweise im Verlauf des Herstellungsprozesses.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� geometrisch komplexe Leichtbauteile (z. B. Düsenelemente in Raumfahrt und Flugzeugbau)� industrieller Prototypenbau� Positiv­ und Negativformen für Werkzeug­ bzw. Formenbau� kundenindividuelle Produkte (z. B. in der Zahn­ und Allgemeinmedizin)� Modelle zur Veranschaulichung (z. B. für Messe­ und Vertriebsaktivitäten)� Kleinserienfertigung (z. B. in der Kunst­ und Schmuckindustrie)

NUTZEN

� neuartige, mit konventionellen Fertigungsverfahren nicht herstellbare Konstruktionen und Bauteilgeometrien umsetzbar� kaum Materialverluste aufgrund endkonturnaher Herstellung und Wiederverwendung der Werkstoffe� keine produktspezifischen Werkzeuge notwendig (z. B. Stanz­, Zieh­, Drück­, Kunststoffspritzgieß­ und ­presswerkzeuge)� meist nur ein Arbeitsgang; ggf. Nacharbeit für geringe Toleranzen nötig

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Einsatz meist bei kleinen Mengen und komplexen Geometrien� Grundlage bilden 3D­druckfähige CAD­Konstruktionen� Nutzung von 3D­Druck­Dienstleistern möglich

UNTERNEHMENSBEREICH

Produktion

BARCODE, QR-CODE

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENERFASSUNG

© AL

LTEC

| F

OBA

ww

w.fo

bala

ser.c

om

Beim Barcode (aus engl.: bar für Balken, auch Strichcode genannt) und QR­Code (QR für Quick Response) handelt es sich um Codes, die mit Smartphones oder Scannern gele­sen werden können. Während der Barcode nur aus Strichen besteht, werden die kodierten Daten beim QR­Code in einer quadratischen Matrix aus schwarzen und weißen Quadraten dargestellt. Die Orientierung wird durch eine spezielle Mar­kierung in drei der vier Ecken vorgegeben. Die Europäische Artikelnummer (EAN) ist ein bekanntes Beispiel eines Bar­codes, mit dem sich 13 Ziffern darstellen lassen. Der maximale Informationsgehalt eines QR­Codes beträgt 2 956 Byte. Dies entspricht ungefähr 7 000 Zeichen.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Markierung von Bauteilen im Produktionsprozess (z. B. in der Produktionslogistik)� Referenzierung auf zusätzliche Informationen (z. B. Produktvideos oder Websites)� Rückverfolgbarkeit von Produkten während des gesamten Produktlebenszyklus

NUTZEN

� lizenz­ und kostenfreie Verwendung der Codes� Codes einfach zu erstellen� Kennzeichnung unmittelbar auf Produkten (sog. »Direct Marking«­Verfahren)� Dekodierung mit fast jedem Smartphone möglich (Kamera notwendig)� QR­Code sehr robust aufgrund automatischer Fehlerkorrektur

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Beim Drucken auf hohen Kontrast achten; Farben sind möglich, idealerweise schwarz auf weiß.� Online­Generatoren im Internet bieten eine schnelle und einfache Möglichkeit, einen QR­Code zu erstellen.� Durch entsprechende Codierungsalgorithmen sind verschiedene Grade der Fehlerkorrektur bei verzerrten oder gestörten Codes möglich; bei Codes in Level H (High) können bis zu 30 % der Daten wiederhergestellt werden.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Verkauf, Vertrieb

BIG DATA ANALYTICS

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENAUFBEREITUNG

© ve

ge/s

tock

.ado

be.c

omMithilfe von Big Data Analytics können aus großen Daten­mengen nützliche Informationen gewonnen werden, die für den Menschen ohne Softwareunterstützung nicht erkenn­bar wären. Die Daten können in beliebiger Form vorliegen und aus unterschiedlichen Quellen stammen, z. B. Kunden­rückmeldungen, Sensordaten etc. Bei der Auswertung der Daten kommt Software zum Einsatz, die eine parallele Verarbeitung vieler Daten ermöglicht und oft regressions­analytische Methoden nutzt.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Unterstützung in der Produktentwicklung durch Erfassung und Auswertung von Kundenbewertungen� Optimierung von Produktionsabläufen durch Auswertung von Sensordaten aus Produktionsanlagen� bedarfsorientierte bzw. vorausschauende Instandhaltung von Maschinen und Anlagen� Validierung von Vorhersagen durch genaue Sensorwerte� Ermöglichung von serviceorientierten Geschäftsmodellen (z. B. Condition­based Maintenance)

NUTZEN

� Optimierung von Unternehmensprozessen� Unterstützung bei schwierigen Entscheidungsprozessen� Risikokalkulation� Profitabilitätssteigerung� dynamische Preisgestaltung� Kundenorientierung� Marktpotenzial ausschöpfen

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Zielsetzung eines Big­Data­Projekts genau definieren: Welche Kernfragen sollen durch das Projekt beantwortet werden?� Ergebnisse von Big Data Analytics produktiv nutzbar machen; Aufgabe von Datenwissenschaftlern (Data Scientists).� Genaue Analyse, inwieweit Big­Data­Lösungen einen unter nehmerischen Mehrwert bieten.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

CLOUD-COMPUTING

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENWEITERLEITUNG

© za

pp2p

hoto

/sto

ck.a

dobe

.com

Cloud­Computing beschreibt die Bereitstellung von IT­Infra­struktur über ein Rechnernetz, ohne dass diese auf dem lokalen Rechner installiert sein muss. So können z. B. Speicher­platz, Rechenleistung oder Anwendungssoftware als Dienst­leistung bereitgestellt werden. Die Dienste können dabei für die breite Öffentlichkeit angeboten werden (Public Cloud), privat betrieben werden (Private Cloud), kombinierten Zugang zu Public und Private Clouds (Hybrid Cloud) oder nur für einen kleineren Nutzerkreis (Community­Cloud) Zugang bieten.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Infrastructure as a Service (IaaS): Zugang zu virtuali ­ sierten Computerhardware­Ressourcen wie Rechnern oder Speichern sowohl unternehmensintern als auch extern (z. B. Amazon Elastic Compute Cloud etc.)� Platform as a Service (PaaS): Zugang zu Softwareent­wicklungswerkzeugen (z. B. Google App Engine etc.)� Software as a Service (SaaS): Zugang zu Softwaresammlungen und Anwendungsprogrammen (Software­on­Demand, z. B. Google Docs etc.)

NUTZEN

� Kostenvorteile gegenüber konventionellen Systemen, wenn ein Dienst nur gelegentlich genutzt wird (z. B. bei Bezahlung nach Nutzungsdauer).� Rechner­ und Speicherkapazität lässt sich variabel an den tatsächlichen Bedarf anpassen.� Rechnerunabhängiger Zugriff auf Daten und Anwendungen möglich.

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Serverstandort ermitteln (z. B. über die Dienstleistungsvereinbarung, Serviceverträge bzw. sog. Service­Level­Agreements) und geltende Gerichtsstands­ und Vollstreckungsverordnung bzw. ­überein­kommen für den Umgang mit den gespeicherten Daten beachten.� Genau abwägen, welche Daten in eine Cloud geladen werden, insbesondere bei sensiblen Daten eher eine private Cloud betreiben.� Auf Verschlüsselung der Daten bei der Übertragung zum Provider und innerhalb der Cloud achten.� Ausfallsicherheit durch Service­Level­Agreements (SLA) mit dem Betreiber gewährleisten.� Für ein Cloud­unabhängiges Back­up sorgen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

COMPUTERTOMOGRAFIE

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENERFASSUNG

© W

ENZE

L G

roup

Gm

bH &

Co.

KG

(ww

w.w

enze

l­gr

oup.

com

)Bei der Computertomografie (CT) wird das zu untersuchende Objekt mit Röntgenstrahlen bestrahlt. Aus den Absorptions­werten wird dann mithilfe eines Computers ein Schnittbild erzeugt. Dieser Vorgang wird mehrmals aus verschiedenen Richtungen durchgeführt, wodurch ein dreidimensionales Bild entsteht. Im Gegensatz zur medizinischen CT wird bei der industriellen CT nur das Untersuchungsobjekt gedreht, Röntgenquelle und Detektor sind fest positioniert.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Defektkontrolle� Wandstärkenanalyse� Porositätsanalyse� Rissprüfung

NUTZEN

� Geometrisch komplexe Bauteile können — im Gegensatz zum 3D­Scanner — nicht nur oberflächlich, sondern auch transversal, d. h. im Volumen, einfach geprüft werden.� Messung erfolgt berührungslos und ohne Krafteinwirkung auf das Bauteil; auch kleinste Maße können korrekt erfasst werden.� Messung erfolgt vollkommen zerstörungsfrei, daher können Fehleranalysen mehrfach durchgeführt werden.� Bauteile können dreidimensional erfasst werden, sodass auch Informationen über die Bauteilgeometrie entstehen.� Messdaten können in CAD­Daten umgewandelt werden, über die Finite­Elemente­Methode (FEM) können anschließend Schwachstellen ermittelt werden.

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Bei gelegentlicher Nutzung kann auch ein CT­Dienstleister beauftragt werden.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion

CYBER-PHYSISCHES PRODUKTIONSSYSTEM

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENNUTZUNG

© za

pp2p

hoto

/sto

ck.a

dobe

.com

Ein cyber­physisches System (CPS) besteht aus elektronischen oder elektromechanischen Komponenten (Sensoren , Aktoren), Software und moderner Informationstechnik. CPS lassen sich über Netzwerke wie das Internet miteinander verbinden, sodass sich komplexe Infrastrukturen in Echtzeit steuern, regeln und kontrollieren lassen. In der Produktion führt diese Integration von CPS zu einem cyber­physischen Produktionssystem (CPPS).

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Produktion von Gütern aller Art� Prozessindustrie

NUTZEN

� Effizienzsteigerung (da Prozesse weitgehend autonom und automatisiert ablaufen)� Steigerung der Arbeitssicherheit� höhere Flexibilität� Beherrschung von Komplexität in der Einzel­ und Kleinserienfertigung

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Aufgrund der vernetzten Strukturen müssen CPPS gegen Hackerangriffe oder feindliche Übernahmen besonders geschützt werden.� Interoperabilität von unternehmensübergreifenden CPPS muss sichergestellt sein.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

DATENBRILLE MIT AUGMENTED REALITY

www.arbeitswissenschaft.net

MOBILE DEVICES DATENBEREITSTELLUNG

© U

bim

ax G

mbH

(ww

w.u

bim

ax.c

om)

Bei einer Datenbrille mit Augmented Reality (AR) handelt es sich um eine Brille, die einen Miniaturcomputer enthält und dem Träger computergenerierte Zusatzinformationen ins Sichtfeld einblendet. Die Begriffe Mixed Reality (vermischte Realität) und Enhanced Reality werden meist synonym verwendet.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Aus­ und Weiterbildung� Pick­by­Vision, d. h. AR­unterstützte Kommissionierung� Navigation (z. B. in der Intralogistik)� Hilfestellung bei komplexen Aufgaben (z. B. Einblendung von Arbeitsanweisungen)

NUTZEN

� Optimierung von Prozessen� Qualitätssicherung� Produktivitätssteigerung� Lernen im Prozess der Arbeit

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Brillen erfordern eine ausreichende Netzanbindung, um Daten zu senden und zu empfangen.� Nutzung von AR­Brillen kann zu Bewegungskrankheit (Motion­Sickness) führen.� AR kann auch auf anderen Geräten (z. B. Smartphones, Phablets oder Tablets ) genutzt werden.� Für Hygiene bei der Nutzung einer Datenbrille durch mehrere Beschäftigte sorgen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf

DATENBRILLE MIT VIRTUAL REALITY

www.arbeitswissenschaft.net

MOBILE DEVICES DATENBEREITSTELLUNG

© G

orod

enko

ff P

rodu

ctio

ns O

U /s

tock

.ado

be.c

om

Mithilfe von VR­Brillen können Anwendende vollständig in eine computergenerierte Wirklichkeit eintauchen. In diesem Zusammenhang spricht man von Immersion. Controller und Hand scanner erlauben den Anwendenden den digitalen Raum greifbar zu machen, sodass neben der reinen visuellen Wahrnehmung eine Interaktion mit der virtuellen Welt ermöglicht wird.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Aus­ und Weiterbildung� Informationsvermittlung� Fabrikplanung� Arbeitsplatzgestaltung

NUTZEN

� Trainingssituationen können realistisch und interaktiv gestaltet werden.� Simulation von Situationen, die sonst schwer trainierbar sind (z. B. Schweiß­Simulationen).� Vermeidung von Fehlplanungen (da vor der Umsetzung bereits erlebbar)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Eine sorgfältige Auswahl einer zur Arbeitsaufgabe passenden Technologie ist für den optimalen Einsatz entscheidend.� Regelmäßige Kurzpausen beugen visueller Ermüdung vor und senken die Beanspruchung.� Datenbrillen sollten sich leicht einstellen lassen.� Arbeitsunterbrechung (z. B. Pausen) möglich aufgrund einfacher Handhabbarkeit der Datenbrille.� Nutzung von Datenbrillen kann zu Bewegungskrankheit (Motion­Sickness) führen.� Passung zwischen Aufgabe und Arbeitshilfe ist oftmals hoch, aber die Akzeptanz wegen ergonomischer Mängel (hohes Gewicht derzeitiger Datenbrillen) gering.� Für Hygiene bei der Nutzung einer Datenbrille durch mehrere Beschäftigte sorgen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf

DATENSTANDARD

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENWEITERLEITUNG

© m

etam

orw

orks

/sto

ck.a

dobe

.com

Werden Daten zwischen Unternehmen oder Geräten ausge­tauscht, müssen diese in einem einheitlichen Datenformat vorliegen. Ein solcher Datenstandard ist eindeutig durch Syntax (logische Abfolge übertragener Zeichen) und Semantik (Bedeutung der einzelnen Datensegmente) definiert.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Datenaustausch zwischen Unternehmen (z. B. Extended Markup Language, XML)� Vernetzung von cyber­physischen Systemen (CPS) untereinander sowie mit ihrer Außenwelt

NUTZEN

� Schaffung von Kompatibilität zwischen verschiedenen Geräten� Senkung der IT­Kosten� Minimierung der Abhängigkeiten zwischen Marktteilnehmern� akzeptanzfördernd (z. B. bei Kunden)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Datenstandards sollten offen und herstellerunabhängig sein.� Syntaktische und semantische Datenstandardisierung ist technisch und ökonomisch nur dann sinnvoll, wenn große Datenmengen verarbeitet und kommuniziert werden.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

DIGITALER ZWILLING

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENNUTZUNG

© za

pp2p

hoto

/sto

ck.a

dobe

.com

Unter einem digitalen Zwilling wird das digitale Abbild einer realen Maschine oder Anlage bzw. eines Produktes verstanden. Über Sensoren wird der digitale Zwilling kontinuierlich mit realen Daten angereichert. Im Idealfall begleitet der digitale Zwilling das physische Produkt über seinen gesamten Lebenszyklus.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� vorausschauendes Monitoring (bei virtueller Kollision stoppt die reale Produktion)� Machbarkeitsstudien im Produktentwicklungsprozess� virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen und dadurch Vermeidung von Ausfallzeiten realer Anlagen� Qualitätskontrolle und ­sicherung

NUTZEN

� Schaffung von Transparenz innerhalb eines Produktionssystems� kontinuierliche Analyse und Optimierung des Produktionsprozesses� Fehleranalyse bei Produktreklamation� Nachverfolgbarkeit der Produktnutzung

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Produktionsumgebung muss in Echtzeit abgebildet werden.� Leistungsstarke Software und ausreichende Netzwerkkapazitäten notwendig.� Basis für den digitalen Zwilling bildet ein hochpräzises dreidimensionales CAD­Modell.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

ECHTZEITSTEUERUNG

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENNUTZUNG

© ki

nwun

/sto

ck.a

dobe

.com

Unter einer Echtzeitsteuerung versteht man eine Steuerung, die innerhalb einer bestimmten Zeit reagiert. Je nach An­forderungen an die Steuerung wird zwischen harter Echtzeit (engl.: hard real­time) und weicher Echtzeit (engl.: soft real­time) unterschieden. Im Gegensatz zu weichen Echt­zeitanforderungen führt eine Verletzung der vorgegebenen Reaktionszeit bei harter Echtzeitanforderung sofort zum maximalen Schaden. Z. B. schaltet ein kollaborierender Roboter sofort ab, wenn die Steuerung oder einzelne Sensoren versagen.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Maschinensteuerungen� Steuerungen für verfahrenstechnische Anlagen� Motorsteuerung und Antiblockiersystem (ABS) in Fahrzeugen

NUTZEN

� gesteigerte Sicherheit� höchste Reaktivität � Hebung von Produktivitätspotenzialen

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Echtzeitanforderungen (harte oder weiche Echtzeit) beeinflussen Kosten erheblich.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Verkauf, Vertrieb

EINHEITLICHE SCHNITTSTELLE

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENWEITERLEITUNG

© Sc

haef

fler

AG (w

ww

.scha

effle

r.com

)Eine Schnittstelle (engl.: interface) ist eine Verbindungsstelle für den Datenaustausch zwischen einzelnen Geräten (Hardwareschnittstelle) oder verschiedenen Softwarekom­ponenten (Softwareschnittstelle). Durch eine einheitliche Schnittstelle (z. B. einen Datenstandard ) können auch verschiedene, voneinander unabhängig operierende Soft­ oder Hardwaresysteme miteinander interagieren.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Hardwareschnittstellen: USB, WLAN, Bluetooth etc.� Softwareschnittstellen: DATEV, JAVA RMI, SOAP etc.

NUTZEN

� Integration von Hard­ und Software unterschiedlicher Hersteller in ein vorhandenes System

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Middleware ermöglicht den Datenaustausch verschiedener unabhängiger Systeme, wenn keine einheitliche Schnittstelle vorhanden ist.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

E-KANBAN

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENNUTZUNG

© al

vare

z/is

tock

phot

o.co

mEin E­Kanban­System funktioniert wie ein klassisches Kanban­System nach dem Pull­Prinzip. Im Gegensatz zum klassischen Kanban­System beruht es auf einer elektronischen Steuerung des tatsächlichen Verbrauchs von Gütern. Mithilfe von Sensoren wird der Zustand z. B. eines nicht gefüllten Regals erfasst und automatisch ein elektrisches Signal (z. B. über WLAN ) für eine Nachlieferung übertragen.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Materialversorgung von Produktions­ und Montagelinien

NUTZEN

� Reduzierung von Beständen und Kapitalbindung� Visualisierung der Prozessabläufe zur Identifikation von Schwachstellen� Online­Verfügbarkeit der Daten� automatische Erfassung der Bestände mithilfe von Sensoren und Übertragung des Bestellsignals (Möglichkeiten für menschliche Fehler werden erheblich reduziert)� Kanban auch für Unternehmen mit weit verteilten Standorten (E­Kanban­Signal über Internet)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Prüfen, ob Vorteile gegenüber konventionellem Kanban erzielt werden und eine Investition sinnvoll ist.� Implementierungszeit liegt zwischen drei und zwölf Monaten.� Amortisationszeit liegt zwischen sechs Monaten und drei Jahren.� Datenaustausch der Geräte über WLAN bietet Flexibilität bei einem kurzfristigen Umbau von Lager­ oder Produktionsbereichen und verkürzt die Implementierungszeit.� Anbindung an ERP­System möglich, dadurch automatisierte Bestellvorgänge und Transportaufträge.� Eingesetzte Kanban­Geräte können zentral gemanagt werden (u. a. Batteriewechsel etc.).� Zusammensetzung des Projektteams sollte bereichsübergreifend sein: Planung, IT, Werkslogistik und Wartung.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Vertrieb

EXOSKELETTE

www.arbeitswissenschaft.net

MOBILE DEVICES DATENNUTZUNG*

© Fr

aunh

ofer

IPA/

Foto

: Lud

mill

a Pa

rsya

k

Exoskelette sind am Körper getragene, physisch unterstützen­de technische Assistenzsysteme. Im Produktionsumfeld eignen sie sich als körpergetragene Hebehilfen, die teilweise auch eine Kraftunterstützung bieten (*»aktive« Exoskelette). Durch Entlastung des ganzen Körpers oder einzelner beanspruchter Körperteile ermöglichen sie ergonomisches Arbeiten auch bei physisch anspruchsvollen Aufgaben. Exoskelette kombinieren die ausgeprägten Sensomotorik­ und Kognitionsfähigkeiten und die hohe Flexibilität des Menschen mit der hohen Trag­fähigkeit und Ausdauer der Technik.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Fertigung, Montage, Intralogistik, Lagerhausarbeiten� an nichtstationären Arbeitsplätzen� Heben und Tragen schwerer Lasten� Tätigkeiten, die aufgrund eingeschränkter Bau­ oder Fügeräume den Einsatz anderer technischer Hilfsmittel (z. B. Gabelstapler, Kräne oder Lastenmanipulatoren) ausschließen.

NUTZEN

� Durch Heben und Tragen schwerer Lasten oder einseitige Körper­haltungen verursachte physische Belastung des Menschen reduzieren.� Die Arbeits­ und Leistungsfähigkeit von Beschäftigten an Produktionsarbeitsplätzen erhalten.� Leistungsgewandelte Personen wieder in den Arbeitsprozess integrieren.� Einsatzflexibilität erhöhen.

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Der Einsatz eines Exoskeletts wird als personenbezogene bzw. personengebundene Maßnahme eingeordnet (persönliche Schutzausrüstung).� Bei der Arbeitsplanung ist sinnvollerweise das STOP­Prinzip (Substitution, Technik, Organisation, Personal) anzuwenden, d. h., ein Exoskelett sollte erst dann eingesetzt werden, wenn substitu­ierende, technische und organisatorische Maßnahmen nicht zum vollständigen Erreichen eines gewünschten Schutzziels führen.

UNTERNEHMENSBEREICH

indirekte Bereiche, Produktion, Vertrieb

FAHRERLOSES TRANSPORTSYSTEM

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENNUTZUNG

© ch

esky

/sto

ck.a

dobe

.com

Fahrerlose Transportsysteme (FTS oder engl.: automated guided vehicle systems, AGVS) sind innerbetriebliche, meist flurgebun­dene Fördersysteme mit automatisch gesteuerten und teilweise selbstkonfigurierenden Fahrzeugen, deren primäre Aufgabe der Materialtransport, nicht aber der Personentransport, ist. Sie werden innerhalb und außerhalb von Gebäuden eingesetzt und bestehen im Wesentlichen aus einem oder mehreren Trans­portfahrzeugen, einer Leitsteuerung, Einrichtungen zur Stand­ortbestimmung und Lageerfassung, Einrichtungen zur Daten­übertragung, einer Infrastruktur und peripheren Einrichtungen (VDI­Richtlinie 2510 »Fahrerlose Transportsysteme«).

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Automatisierung des innerbetrieblichen Transports

NUTZEN

� Minimierung von Transportschäden und Fehllieferungen� Senkung der Personalkosten� pünktliche und kalkulierbare Transportvorgänge

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Anpassungsfähigkeit des Transportsystems an veränderte äußere Verhältnisse beachten.� Vorgeschriebene Sicherheitseinrichtungen beachten: Personenerkennungssystem, Bremssystem, Warneinrichtungen, Not­Aus­Einrichtungen.� Ebene Bodenbeschaffenheit ist ein sehr wichtiger Einflussfaktor für die Verfügbarkeit einer FTS­Anlage.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Vertrieb

FUNKSTANDARD 5G

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENWEITERLEITUNG

© O

liver

Boe

hmer

— b

lued

esig

n®/s

tock

.ado

be.c

omDie fünfte Mobilfunkgeneration (5G) soll im Jahr 2020 nutzbar sein. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger 4G (LTE) wird 5G als mobiler Standard für alle vernetzten Dinge und als Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0 gesehen.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Vernetzung von Dingen (Internet of Things, IoT)� Vernetzung von Maschinen und Anlagen (Industrie 4.0)� mobile Nutzung datenintensiver Ansätze wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in Echtzeit

NUTZEN

� hohe Datenraten bis zu 20 Gbit/s� garantierte Datenrate von 1 Gbit/s� hohe Verlässlichkeit (auch bei hohen Geschwindigkeiten)� Echtzeitkommunikation aufgrund niedriger Latenzzeit� hohe Anzahl paralleler Teilnehmer und Geräte� geringerer Energieverbrauch im Vergleich zu 4G� Vermeidung von Totzeit bei Logistikprozessen (z. B. durch optische Qualitätsinspektion während des Transports durch ein fahrerloses Transportsystem (FTS) und davon abhängige Ansteuerung einer passenden Bearbeitungsstelle)� weltweiter Standard� kabellose Verbindung

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� lückenlose Netzabdeckung notwendig� Einrichtung von Funkmikrozellen mit definierten Eigenschaften durch Network­Slicing möglich (z. B. Echtzeitsteuerung von Robotern durch definierte maximale Datenrate in speziellem Roboternetzwerk)� Glasfaserverbindungen bis zu den Basisstationen (Antennen) notwendig

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENBEREITSTELLUNG

© in

dust

riebl

ick/

stoc

k.ad

obe.

com

Bildschirme eignen sich ideal zur Visualisierung von Infor­mationen. Typische Einsatzbereiche sind Orte, an denen wechselweise unterschiedliche Personen auf Informationen oder mehrere Personen gleichzeitig auf dieselben Infor­mationen zugreifen sollen. Je nach Einsatzbereich sind die Bildschirme mit unterschiedlichen Schutzklassen (IP20, IP54 oder IP65) und in unterschiedlichen Größen (von 32" bis zu 86" Diagonale) erhältlich.

GROSSBILDSCHIRME, BILDSCHIRME

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Prozessüberwachung� Darstellung von Informationen oder Kennzahlen (z. B. Anzeige der aktuell produzierten Stückzahl in Produktionshallen)� Darstellung von Arbeitsanweisungen, Zusatzinformationen� digitales Shopfloor­Management

NUTZEN

� zentrale und übersichtliche Abbildung produktionsrelevanter Informationen� Steigerung des Informationsgrades� Kommunikation komplexer Prozesse durch bildliche Darstellung� Beschleunigung von Prozessen durch schnelle Bereitstellung von Informationen und Vermeidung von Suchtätigkeiten

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Optional kann ein Industrie­PC in den Bildschirm integriert bzw. an diesen angebunden werden.� Für besonders raue und feuchte Industrieumgebungen Gehäuse nach Schutzart IP65 wählen.� Zur besseren Lesbarkeit sollten Bildschirme eine hohe Helligkeit und einen hohen Kontrast aufweisen.� Zur Visualisierung von Zahlen, Texten und einfachen Grafiken können auch energiesparende LED­Anzeigen eingesetzt werden.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENWEITERLEITUNG

© Kr

unja

Pho

togr

aphy

/sto

ck.a

dobe

.com

Die wichtigsten Faktoren einer Smart Factory sind die horizontale und vertikale Integration. Horizontale Integration bedeutet die im Unternehmen bereichsübergreifende und unternehmensübergreifende (in Form von Wertschöpfungs­ketten oder ­netzwerken) Vernetzung zwischen einzelnen Maschinen, Anlagen oder Produktionseinheiten. Unter verti­kaler Integration versteht man die Verknüpfung verschiedener IT­Systeme über die Hierarchieebenen eines Unternehmens — vom Sensor an einer Maschine bis zur Unternehmens­planungsebene — zu einer durchgängigen Lösung.

HORIZONTALE UND VERTIKALE INTEGRATION

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Vernetzung von Maschinen und Anlagen unterschiedlicher Hersteller� vorausschauende Instandhaltung (engl.: predictive maintenance)� Kooperation und Informationsaustausch in der Wertschöpfungskette

NUTZEN

� flexiblere, kostenoptimierte und globale Produktion (vertikale Integration)� Vermeidung von Medienbrüchen (horizontale und vertikale Integration)� Schaffung konkreter Kundennutzen� direkte Verknüpfung von Zulieferern mit dem Produktionsbetrieb (horizontale Integration)� Vernetzung mit kooperierenden Unternehmen (horizontale Integration)� Entwicklung neuer Geschäftsmodelle durch stärkere Einbeziehung der Kunden und kundenindividuelle Fertigung (horizontale Integration)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Neuausrichtung des Unternehmens oder der Produktion muss strategisch und langfristig geplant werden.� Strategieoptionen hinsichtlich Wertschöpfungstiefe und Digitalisierungsgrad differenzieren.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENNUTZUNG

© G

orod

enko

ff P

rodu

ctio

ns O

U/s

tock

.ado

be.c

omLernende Systeme sind Software, Maschinen oder Roboter, die abstrakt beschriebene Aufgaben eigenständig erledigen, ohne dass jeder Schritt vom Menschen programmiert wird. Sie basieren auf Methoden des maschinellen Lernens (Teil­gebiet der künstlichen Intelligenz, KI). Viele Systeme setzen Trainingsmodelle ein und können mithilfe eines Lernalgo­rithmus im laufenden Betrieb weiterlernen und vorab trai­nierte Modelle verbessern. Sie sollen sich auch an veränderte Bedingungen und ihre Umwelt anpassen können.

LERNENDE SYSTEME (KÜNSTLICHE INTELLIGENZ)

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Optimierung von Produktionsprozessen� intelligente Steuerung von Lieferketten� Entwicklung neuer Organisationsformen und Geschäftsmodelle� kollaborierende Robotersysteme in Berufen mit starker körperlicher Belastung� Bereitstellung wichtiger Daten in Echtzeit zur psychischen Entlastung des Menschen in kritischen Entscheidungssituationen (z. B. in der Prozessindustrie, in riskanten Maschinenbereichen, Kernkraftwerken, im Rettungsdienst etc.)� Verbesserung betrieblicher HR­Prozesse (sog. People Analytics)� Diagnoseverfahren in der Medizin� Schadensanalysen in der Versicherungsbranche

NUTZEN

� Bearbeitung riesiger Datenmengen� Erkennen von Strukturen und Mustern (schneller und teils präziser als der Mensch)� eigenständige Problemlösung und Vorgangsbearbeitung� Gewinnung neuer Erkenntnisse

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Für Methoden des maschinellen Lernens und insbesondere Trainings­modelle muss eine ausreichende Menge an verwendbaren (Trainings­)Daten verfügbar sein.� Produktionsanlagen oder Lieferketten müssen mit Sensoren ausgestattet sein, die Daten erfassen und über das Internet aus tauschen können.� Für Beschäftigte wächst durch die steigende Verbreitung lernender Systeme die Bedeutung des kollaborativen Arbeitens mit Computern und Maschinen (Mensch­Maschine­Kollaboration).

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENNUTZUNG

© BM

W G

roup

(ww

w.b

mw

grou

p.co

m)

Bei der MRK arbeiten Mensch und Roboter ohne trennenden Zaun im gleichen Arbeitsraum. Dabei werden die besonderen Stärken von Mensch und Roboter gezielt miteinander kombi­niert. Typischerweise werden an den Roboter belastende Arbeiten übertragen (z. B. das Heben schwerer Lasten oder die Erledigung monotoner Tätigkeiten). Der Mensch wird entsprechend entlastet und kann seine Flexibilität und Finger fertigkeit bzw. Handwerklichkeit einbringen.

MENSCH-ROBOTER- KOLLABORATION (MRK)

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� assistierende Unterstützung des Menschen (z. B. zur Verbesserung der Arbeitsergonomie)� Werkstückzufuhr und entnahme an Werkzeugmaschinen� industrielle Produktion (z. B. in der Montage oder beim Handling)� Medizin (z. B. Unterstützung bei Operationen)

NUTZEN

� Entlastung der Mitarbeiter� Steigerung der Produktivität� Verbesserung der Qualität durch präzise und ermüdungsfreie Ausführung der Tätigkeitsanteile des Roboters� reduzierte Gefahr von Verletzungen, wenn Roboter gefährliche Tätigkeitsanteile vom Menschen übernehmen

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Systematische Betrachtung der Auswirkungen der MRK anhand folgender Leitfragen, um das Potenzial für vorausschauende, menschengerechte Arbeitsgestaltung umfassend zu nutzen:` In welcher Arbeitsumgebung wird der Roboter eingesetzt?` Was sind seine Aufgaben?` Welche Autonomie und welches Aussehen besitzt der Roboter?` In welcher Art arbeiten Mensch und Roboter zusammen?` In welchem Maße kann bzw. muss der Mensch eingreifen?

� MRK zunächst in Pilotbereichen nutzen, um Erfahrungen zu sammeln und Akzeptanz in der Belegschaft zu gewinnen.� Sicherheitsmaßnahmen sind erforderlich (z. B. durch Einsatz von Sensorik, Kameras oder Laserscannern).� weitere zu beachtende Normen und Richtlinien siehe Weber MA (2017) Mensch­Roboter­Kollaboration. Zahlen | Daten | Fakten. Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. www.arbeitswissenschaft.net/ZDF_MRK

UNTERNEHMENSBEREICH

Produktion, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

Architektur

Funktionen

Informationen

Kommunikation

Integration

Asset (»Gegenstand«)

Geschäftsprozesse

Lebenszyklus & Wertschöpfung

Hierarchie

Produkt

Feldgerät

Steuerungseinheit

Station (Maschine)

Technische Anlage

Unternehmen

Vernetzte WeltEntwicklung Nutzung /Wartung

Produktion Nutzung /Wartung

Typ

Instanz

VERNETZUNG DATENAUFBEREITUNG

© Pl

attf

orm

Indu

strie

4.0

und

ZVE

I

Referenzarchitekturen beschreiben typische Zusammenhänge auf meist hohem Abstraktionsniveau. Das deutsche Referenz­architekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) verbindet z. B. den Lebenszyklus eines Produkts mit verschiedenen Hierarchie­leveln und (funktionalen Architektur­)Ebenen. Referenzarchi­tekturen enthalten meist Empfehlungen für Strukturen und Integrationen von technischen Systemen und Prozessen bzw. IT­Produkten und IT­Services. Ähnlich eines Standards sollen Referenzarchitekturen für ein einheitliches Verständnis sorgen und im Falle von RAMI 4.0 die Umsetzung von Indus trie 4.0 in Unternehmen unterstützen.

REFERENZARCHITEKTUR

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) (Deutschland)� Industrial Internet Reference Architecture (IIRA) (USA)� Industrial Value Chain Reference Architecture (IVRA) (Japan)

NUTZEN

� sowohl für kleine und mittlere als auch große Unternehmen� Vermeidung von Fehlern und Verzögerungen in einem Projekt zur Umsetzung von Industrie 4.0� Zugriff auf bewährte Best Practices und Lösungskonzepte� Gliederung komplexer Zusammenhänge in kleinere und überschaubare Pakete� reduzierte Komplexität und beschleunigte Wertschöpfung� Verbindung von Insellösungen in der Produktion über einen einheitlichen Referenzrahmen

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Flexible Anpassung des Modells an unternehmensspezifische Anforderungen möglich bzw. nötig — oft durch Auswahl der jeweils relevanten Teilaspekte.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENERFASSUNG

© Al

bert

Loz

ano/

stoc

k.ad

obe.

com

Die Abkürzung RFID steht für Radio Frequency Identification und bezeichnet eine Technologie zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten, Personen und Tieren mit Radiowellen. Ein RFID­System besteht aus einem Transponder, auch Tag genannt, und einem Lesegerät, auch Reader genannt. Grundsätzlich wird zwischen aktiven und passiven Tags unterschieden. Während erstere über eine einge­baute Batterie mit Strom versorgt werden, dient bei passiven Tags die über die Antenne aufgenommene Hochfrequenzenergie während des Kommunikationsvorgangs als Stromversorgung.

RFID-TAG

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Waren­ und Bestandsmanagement� Positionsbestimmung� Zugangskontrolle� Identifizierung von Objekten, Personen und Tieren� Debit­ und Kreditkarten mit Funkbezahlsystem

NUTZEN

� geringe Größe� günstig (Kosten einfacher passiver Chips derzeit: etwa 30 Cent bis 1 Euro)� unauffällige Auslesemöglichkeit� keine zusätzliche Energieversorgung für passive Tags (stattdessen energiereicheres Lesefeld des Lesegeräts bzw. Reader notwendig)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Maximale Reichweite für Tags beachten (passiv 0,5–6 m, aktiv bis zu 10 m).� Ältere Typen senden ihre Informationen in Klartext, keine Verschlüsselung der Daten.� Security beachten.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Verkauf, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENERFASSUNG

© zo

razh

uang

/isto

ckph

oto.

com

Ein Sensor ist ein technisches Bauteil, das eine gemessene physikalische (z. B. Temperatur) oder chemische Größe (z. B. pH­Wert) in ein elektrisches Signal umwandelt. Lasersenso­rik wird meist in Partikelzählern eingesetzt, um Größe und Anzahl von Partikeln in Flüssigkeiten oder Gasen zu detektie­ren. Kamera­ oder Bildsensoren finden Einsatz in der Quali­täts­ und Prozesskontrolle und können auch über spezielle Funktionen wie Infrarot­ oder Röntgen­ und Gammastrahlen­detektion verfügen. Ultraschallsensoren werden i. d. R. für das zerstörungslose taktile Messen in der manu ellen Qualitäts­kontrolle oder bei Wartungsarbeiten eingesetzt.

SENSORIK

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Identifikation von Bauteilen und Produkten� Automation von Produktionsprozessen� Bestimmung von Umgebungs­ und Prozessparametern� Qualitätskontrolle

NUTZEN

� zerstörungsloses taktiles Messen� Erhöhung der Fertigungsgeschwindigkeit� Vermeidung von Produktionsausschuss

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Kabellose Funksensoren schließen Kabelschäden aus und lassen sich schnell und einfach in Betrieb nehmen. Außerdem eignen sie sich für hochdynamische Umgebungen.� Rahmenbedingungen von Sensoren beachten, insb. bei hohen Temperaturen oder aggressiven Flüssigkeiten.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Vertrieb

SICHTFELD-PROJEKTION

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-HARDWARE DATENBEREITSTELLUNG

© ul

ixes

Rob

oter

syst

eme

Gm

bH (w

ww

.ulix

es.d

e)Bei der Sichtfeld­Projektion werden den Nutzenden Infor­mationen in ihr Sichtfeld projiziert, die sie in der Ausführung ihrer Tätigkeit unterstützen. Die Darstellung von Informatio­nen erfolgt dabei üblicherweise in Abhängigkeit des aktuellen Arbeitsfortschritts.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Werker­Assistenzsysteme zur Anzeige von Montage­ und Wartungsanweisungen� In­Process­Qualitätskontrolle� Überprüfung gelieferter Artikel im Wareneingang

NUTZEN

� keine Hilfsmittel wie Datenbrille oder Tablet notwendig, daher benutzerfreundlich und komfortabel� Beibehaltung der Kopfhaltung bzw. Blickrichtung� Arbeitsanweisung direkt auf das Werkstück bzw. die Arbeitsfläche� Fehlerreduktion (z. B. bei der Entnahme aus Bauteilbehältern bei der Fertigung bzw. Montage)� Steigerung von Qualität und Produktivität� Ausführung umfangreicher und komplexer Aufgaben in der Produktion auch von ungelernten Beschäftigten

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� schnelle Installation und Inbetriebnahme� individualisierbar durch Apps� flexibel einsetzbar

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, Produktion, Vertrieb

SIMULATION

www.arbeitswissenschaft.net

INDUSTRIE-SOFTWARE DATENNUTZUNG

© H

EITE

C AG

(ww

w.h

eite

c.de

)

Mithilfe von Simulationen können die Auswirkungen ver­schiedener Handlungs­ und Gestaltungsalternativen unter­sucht werden. In der Produktion erfordert dies ein digitales Modell eines realen oder geplanten Produktionssystems. Auf dieser Grundlage können Prozessabläufe simuliert werden. Die dabei entstehenden Erkenntnisse können gleichermaßen zur Optimierung bestehender und geplanter Systeme genutzt werden. Dazu genutzte Software ermöglicht oft auch eine animierte Darstellung der simulierten Prozesse in einer virtuellen Umgebung.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Optimierung von Produktionsanlagen in der Planungsphase und im laufenden Betrieb� Schulung von Personal, insb. Anlagenfahrer in Leitwarten� Training kritischer Situationen, die in der Realität sehr selten auftreten� Vertriebsunterstützung durch Visualisierung von Sachverhalten

NUTZEN

� Vermeidung von Fehlern bereits in der Planungsphase und daher Kostenersparnis� Tests in risikoloser Umgebung� Einblick in die Dynamik eines Systems

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Hohe Flexibilität des Simulationstools von Vorteil, daher ist auf offene Schnittstellen und Skalierbarkeit zu achten.� Simulation sollte in Echtzeit ablaufen.� Software sollte einfach zu bedienen sein.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

SMART FACTORY, SMART PRODUCTION

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENNUTZUNG

© ki

nwun

/sto

ck.a

dobe

.com

Eine Smart Factory (dt.: intelligente Fabrik) ist eine Produktions­stätte, in der Informations­ und Kommunikationstechnologie (IKT) in den Unternehmensprozessen eingesetzt wird, um flexib­ler auf Änderungen, Kundenanfragen etc. reagieren zu können. In einer solchen intelligenten Fabrik kommunizieren Menschen, Maschinen und Produktionsressourcen miteinander wie in einem sozialen Netzwerk. Nach aktueller Vorstellung kann das soweit gehen, dass sich eine Smart Factory ohne menschlichen Eingriff weitgehend selbst organisiert. Die technische Grund ­lage dafür sind cyber­physische Produktionssysteme und die intelligente Vernetzung von Maschinen und Produkten.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Automatisierung und Individualisierung der Produktion

NUTZEN

� Berücksichtigung individueller Kundenwünsche� rentable Produktion von Einzelstücken� Steigerung der Ressourcenproduktivität und ­effizienz� höhere Flexibilität in der Produktion� geringerer Personalaufwand in der Produktion� geringere Produktionskosten� kürzere Produktionszeiten

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Smart Factories sind bisher überwiegend zu Demonstratorszwecken und als Modellfabriken zu besichtigen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

www.arbeitswissenschaft.net

MOBILE DEVICES DATENBEREITSTELLUNG

© N

icoE

lNin

o/st

ock.

adob

e.co

m

Smartphones und Phablets sind Mobiltelefone mit umfang­reichen Computerfunktionalitäten, die über berührungs­ empfindliche Bildschirme bedient werden und über eine Internetanbindung verfügen. Über das Internet können Nutzende zusätzliche Anwendungen (Apps) herunterladen und dadurch das Smartphone oder Phablet an den eigenen Bedarf anpassen. Somit eignen sie sich auch für den betrieb­lichen Einsatz in der Produktion. Die Bildschirmdiagonale eines Phablets ist größer als die gängiger Smartphones, aber kleiner als die von Tablets. Manche Phablets können auch mit einem speziellen Eingabestift bedient werden; dies verein­facht die Erkennung von Handschriften.

SMARTPHONE, PHABLET

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Kommunikationszentrale (u. a. Mobiltelefon, E­Mail, Instant Messaging, Videotelefonie etc.)� Taschencomputer (u. a. Textverarbeitung, Taschenrechner etc.)� Außendienst­ und Servicetätigkeiten (z. B. Montage­ oder Instandhaltungsanleitung)� mediale Unterstützung im Verkauf� Navigationssystem� Funkmodem für den PC (sog. Tethering)� mobiles Zugangsgerät zu ERP, CRM oder Warenwirtschaftssystem

NUTZEN

� mehrere Anwendungen in einem Gerät� Erweiterung und Personalisierung des Funktionsumfangs zu betrieblichen Zwecken� mobiler Internetzugriff� Handschriftenerkennung (softwareabhängig)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Integration in bestehendes IT­System sicherstellen.� Regelmäßig Softwareupdates durchführen.� Sicherheitsrisiken bzgl. Datenschutz und Betriebsgeheimnisse prüfen (z. B. beim Einsatz von Instant­Messaging­Diensten).

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

SMART PRODUCT

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENNUTZUNG

© ch

esky

/sto

ck.a

dobe

.com

Ein Smart Product (dt.: intelligentes Produkt) ist ein physisches Produkt, das mit anderen Systemen wie Smartphones , aber auch Maschinen und Anlagen kommunizieren kann. Die Kom­munikation erfolgt über integrierte IKT (z. B. RFID ). Innerhalb einer Smart Factory kann ein Smart Product die einzelnen Stationen seiner Produktion selbstständig ansteuern. Das Pro­dukt ist dabei eindeutig identifizierbar und jederzeit lokalisier­bar. Gleichermaßen bieten Smart Products meist Informationen über ihre Nutzung (z. B. Stromverbrauch einer Maschine).

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� kundenindividuelle Produktion� digitale Zusatzleistungen für Produkte (z. B. Tracking)

NUTZEN

� Erhöhung der Flexibilität der Produktion� effizientere und produktivere Fertigung� Identifikation von Produkten über den gesamten Produktlebenszyklus� digitale Zusatzleistungen als Grundlage für neue Geschäftsmodelle

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� digitale Infrastruktur notwendig (Breitbandnetze)� teilweise Kooperation über Branchen­ und Sektorengrenzen hinweg notwendig

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

SMARTWATCH

www.arbeitswissenschaft.net

MOBILE DEVICES DATENBEREITSTELLUNG

© W

aveb

reak

Med

iaM

icro

/sto

ck.a

dobe

.com

Eine Smartwatch ist eine elektronische Armbanduhr mit Computerfunktionalitäten und ­konnektivität. Im Gegensatz zu einer klassischen Armbanduhr mit analoger oder digitaler Anzeige verfügt sie über ein kleines Display, auf dem neben der Uhrzeit unterschiedliche Informationen angezeigt werden (z. B. E­Mails). Ergänzend zu vorinstallierten Anwendungen lassen sich auf den Geräten zusätzliche Programme (Apps) installieren und so Funktionen hinzufügen, ähnlich wie bei einem Smartphone, Phablet oder Tablet .

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Überwachung und Wartung von Industrieanlagen (z. B. Maschinenstatus im Vorbeigehen von der Smartwatch ablesen, Navigation zu einer defekten Maschine etc.)� Annahme von Transportaufträgen durch Antippen des Displays� Zugangssteuerung für Gebäude, Anlagen und IT­Systeme für externe Mitarbeiter (nach Verlassen des Bereichs werden die Daten automatisch wieder entfernt)� Überwachung von Vitaldaten wie Puls oder Herzfrequenz von Mitarbeitern in Hochrisikoarbeitsbereichen

NUTZEN

� effizientere Arbeitseinsätze (z. B. müssen Mitarbeiter nicht aufwändig auf dem Smartphone, Phablet , Tablet oder Bildschirm nachschauen und haben beide Hände frei)� einfache Zusammenarbeit (z. B. Ankündigung kurzfristiger oder neuer Termine)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Für den vollen Funktionsumfang müssen viele Smartwatches mit einem Smartphone, Phablet oder Tablet verbunden sein.� Platz auf dem Display ist sehr begrenzt, daher Details besser auf einem Smartphone, Phablet oder Tablet darstellen.� Integration in bestehendes IT­System sicherstellen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

TABLET

www.arbeitswissenschaft.net

MOBILE DEVICES DATENBEREITSTELLUNG

© sh

irono

sov/

isto

ckph

oto.

com

Ein Tablet ist ein tragbarer Computer mit einem Touchscreen. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Notebook ist es klei­ner und leichter, besitzt jedoch keine mechanische Tastatur. Die Bedienung erfolgt über einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Der Leistungsumfang und die Bedienung ähneln sehr stark denen moderner Smartphones oder Phablets .

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Verwaltungsaufgaben (z. B. Auftragsverwaltung in der Logistik)� Präsentationen� Informationsbereitstellung in vielen betrieblichen Bereichen� Assistenz� Bedienung von Maschinen

NUTZEN

� einfache Handhabung� kompakte Bauform� sofort einsatzbereit (muss für kurze Einsätze nicht hochgefahren werden)

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Eignen sich aufgrund fehlender Tastatur weniger gut für das Schreiben längerer Texte.� In der Produktion stabile und spritzwassergeschützte Gehäuse einsetzen.� Vor der Anschaffung bzw. Ausgabe der Geräte zuerst Funktionalität und Mehrwert testen.� Schrittweise Einführung ist oft sinnvoll.� Geräte sollten matte, entspiegelte Displays haben.� Je nach Einsatzzweck Vorrichtung für aufrechte Positionierung vorsehen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb

WLAN, BLUETOOTH

www.arbeitswissenschaft.net

VERNETZUNG DATENWEITERLEITUNG

© Si

emen

s Pr

esse

bild

Bei WLAN (Wireless Local Area Network) und Bluetooth handelt es sich um Funkverbindungen. Damit können mehrere Geräte ohne Kabel miteinander verbunden werden und ein Netzwerk aufgebaut werden. WLAN und Bluetooth nutzen zwar gleiche Frequenzbereiche, eignen sich jedoch für un­terschiedliche Einsatzzwecke. Für die Verbindung von kleinen Geräten, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden (z. B. Smartphone und Smartwatch ) eignet sich Bluetooth sehr gut, da Blue tooth­Chips klein sind und nur wenig Strom benötigen. Mit einer WLAN­Verbindung können dagegen höhere Übertragungsraten und Reichweiten erzielt werden.

BEISPIELE FÜR ANWENDUNGSBEREICHE

� Kopplung von Smart Devices über Bluetooth� Verbindung mehrerer Personal Computer (PC) in einem Netzwerk

NUTZEN

� keine Verkabelung notwendig� Auf­ und Abbau flexibler temporärer Netzwerke� hohe Übertragungsraten (Kabelverbindung (LAN) dennoch schneller)� einfache Nutzung

HINWEISE ZUR EINFÜHRUNG UND ANWENDUNG

� Funknetzwerke sollten immer verschlüsselt sein.� Reichweiten beachten und ggf. Repeater zur Erhöhung der Reichweite einsetzen.� Störquellen (z. B. Hochspannungsleitungen oder Sicherungskasten) können Funknetzwerke beeinträchtigen.� Hohen Signalstärkenverlust durch Wände berücksichtigen.

UNTERNEHMENSBEREICH

Beschaffung, indirekte Bereiche, Produktion, Verkauf, Vertrieb