17
HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für ein telefonisches Beratungs- und Vermittlungsangebot für Eltern und Fachpersonen, Bern Kathrin Gund, Co-Präsidentin [email protected] Judith Bühler Co-Präsidentin [email protected] 9. Juli 2017

Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

  • Upload
    vuquynh

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

HebammenRuf

Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot

Grobkonzept

Trägerverein: Kontakt:

Verein HebammenRuf für ein telefonisches Beratungs- und Vermittlungsangebot für Eltern und Fachpersonen, Bern

Kathrin Gund, Co-Präsidentin [email protected] Judith Bühler Co-Präsidentin [email protected] 9. Juli 2017

Page 2: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 1

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 2

2 Kurzportrait HebammenRuf 4

3 Leitbild 5

3.1 Vision 5

3.2 Ziele 5

3.3 Theoretische Grundlagen 6

4 Leistungskonzept 6

4.1 Zielgruppen 6

4.2 Grundangebot 7

4.3 Portfolio 7

4.3.1 Vermittlung von Hebammen 7

4.3.2 Telefonische Kurzberatung 8

4.3.3 Notfallmanagement 8

4.3.4 Online-Informationen 8

4.4 Kernthemen 8

5 Betriebskonzept 10

5.1 Aufbau 10

5.2 Organisationshandbuch 10

5.3 Einsatzorganisation 10

5.4 Anforderungsprofil Telefonberaterinnen 11

5.5 Infrastruktur 11

5.6 Datenmanagement 11

5.7 Partner 11

5.8 PR & Öffentlichkeitsarbeit 11

5.9 Kosten und Finanzierung 12

5.10 Qualitätsmanagement 12

Annex 1 Statuten Verein „HebammenRuf“ 13

Tabellenverzeichnis:

Tabelle 1: Übersicht Kernthemen 9

Page 3: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 2

1 Einleitung

Ein guter Start in die Elternschaft ist von grosser Bedeutung für die spätere Entwicklung von

Kindern. Hebammen leisten zu einem frühen Zeitpunkt einen wichtigen Beitrag zu günstigen Start-

und somit Entwicklungsbedingungen von Kindern und tragen so zur Verhinderung zahlreicher

gesundheitlicher und sozialer Probleme bei1.

Da sich die Verschiebung von der stationären zur ambulanten Behandlung und Betreuung auch in

der Geburtshilfe manifestiert, kommt dieser Berufsgruppe wachsende Bedeutung zu. Frauen

werden seit der Einführung der Fallkostenpauschale im Jahre 2012 in der Regel ab dem dritten

Tag nach Geburt aus dem Spital entlassen2. Die junge Familie ist spätestens zu diesem Zeitpunkt

auf die professionelle Unterstützung einer Hebamme angewiesen. Nicht selten leisten

Hebammen während der Wochenbettbetreuung wirksame Abhilfe bei Komplikationen und

vermindern so kostspielige Re-Hospitalisationen3. Gleichzeitig leisten sie oftmals einen

massgeblichen Beitrag an die Früherkennung von Kindswohlgefährdung. In solchen wie auch in

komplikationsfreien Fällen ist es für den Verlauf von Vorteil, wenn die Hebamme bereits mit dem

Schwangerschaftsverlauf und der familiären Situation vertraut ist und zwischen besteht der

Familie und der Hebamme bereits eine vertrauensvolle Beziehung besteht. Dieses Kontinuum in

der Hebammenbetreuung ist aus fachlicher Sicht wertvoll.4

Nicht alle Eltern haben jedoch bereits vor dem Spitaleintritt eine Nachsorge im Wochenbett

organisiert. Geburtskliniken suchen in diesen Fällen kurzfristig nach einer unmittelbar

verfügbaren, frei praktizierenden Hebamme. Im Kanton Bern greifen sie dafür auf klinikinterne

Kontaktlisten zurück oder wenden sich an die Vermittlungsstellen Hebammenzentrale (HZ) und

Hebammennetz (HN)5. Beide Angebote sind mehr oder weniger ehrenamtlich organisiert, da sie

über sehr begrenzte Mittel verfügen, und sind in der Bevölkerung kaum bekannt. Die Vermittlung

von Hebammen ist im Kanton Bern somit nicht systematisch und über eine zentrale, ausreichend

dotierte Anlaufstelle organisiert.

Darüber hinaus fehlt es im Kanton Bern an einer niederschwellig erreichbaren Beratungsstelle,

welche Eltern über die gesamte Phase von Schwangerschaft bis und mit Wochenbett hinweg

konstant und fachlich konsolidiert berät sowie bei Bedarf an spezialisierte Fachleute

weitervermittelt. Dies obwohl Unsicherheiten bei fast allen Eltern auftreten1 und die zeitnahe

Beratung im Familienwerdungsprozess erwiesenermassen einem Bedürfnis der Eltern

1 Hafen M., „Zur Bedeutung professioneller Arbeit im Kleinkinderbereich – ein Grundlagenpapier mit Blick auf theoretische Überlegungen, empirische Evidenz und erfolgreiche Praxis“, 2015, S. 21f.

2 Vergleiche Factsheet Hebammenbetreuung, Kapitel 2 und 3, 14. Februar 2016. Quellen: Erdin R., Schmid M., Pehlke-Milde J. 2016. „Tätigkeitserfassung der frei praktizierenden Hebammen in der Schweiz. Bericht zur Erhebung 2015.“ Winterthur: ZHAW Departement Gesundheit und Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern. 2001 – 2014. Kennzahlenbuch der Spitäler des Kantons Bern

3 Haueter M., Neue Versorgungsmodelle sind gefragt. Die Hebamme zwischen zentraler und dezentraler Grund-versorgung. In: FOKUS: Ambulantes Wochenbett, Artikel 3; 2016.

4 a) König C., Pehlke-Milde J., „Bestandesaufnahme des Betreuungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebotes für Wöchnerinnen in der Schweiz“, Bundesamt für Gesundheit, 2010. b) Schmied L., Reusser Elene, Kurth Elisabeth „Die aktuelle und zukünftige Situation der postpartalen Betreuung von Familien im Raum Basel aus Sicht von Gesundheitsfachpersonen, ZHAW Zürich, 2011.

5 Die kostenpflichtige telefonische Vermittlung von frei praktizierenden Hebammen täglich von 10-14 Uhr durch die Hebammenzentrale Kanton Bern (HZ BE) und die (bisher noch kostenlose) telefonische Vermittlung von frei praktizierenden Hebammen, welche mittels Flyer durch Spitäler und Frauenärzten/-innen an das Hebammennetz Oberaargau (HN) gelangen.

Page 4: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 3

entspricht6. Die Statistik zum Projekt FamilyStart beider Basel7, die Reportingzahlen der Mütter-

und Väterberatung des Kantons Bern8 und des Kispiphone Bern9 machen deutlich, dass diesem

Bedürfnis mit telefonischer Kurzberatung optimal entsprochen werden kann.

Strukturelle Mängel entstehen zudem durch die Segmentierung des Angebotes – respektive der

unzureichenden Vernetzung von Fachkräften. Die Bestandesaufnahme des Betreuungs-,

Beratungs- und Unterstützungsangebotes für Wöchnerinnen in der Schweiz ergab, dass eine

zentrale Schwäche die Zersplitterung des Versorgungsangebotes ist. Zwar stehen

hochspezialisierte Fachpersonen zur Verfügung, eine personelle und inhaltliche Kontinuität ist

jedoch nicht gewährleistet. Insbesondere die Schnittstellen zwischen Geburtsklinik und frei

praktizierenden Hebammen, sowie zwischen frei praktizierenden Hebammen und Mütter- und

VäterberaterInnen müssen regional stärker vernetzt werden.10

Fachpersonen bemängeln – neben der mangelhaften Zusammenarbeit zwischen den Institutionen

– den erschwerten Zugang der Familien zu den bestehenden Angeboten. Sie sprechen sich für den

Aufbau von niederschwelligen Angeboten mit 24h-Erreichbarkeit und aufsuchenden, als auch

nicht-aufsuchenden, Dienstleistungen aus, fordern eine bessere Vernetzung unter

Betreuungspersonen und den gezielten Einsatz von neuen Medien11.

Die bestehenden Strukturen wären somit gleichzeitig zu stärken und zu bereinigen. Der Verein

„HebammenRuf“ greift diesen Handlungsbedarf auf und hat das Angebot HebammenRuf

konzipiert. Das Konzept führt die bestehenden Vermittlungsstrukturen im Kanton Bern in

geeigneter Weise zusammen, baut sie bedarfsgerecht aus, professionalisiert sie und vernetzt sie

mit wichtigen Partnern.

6 Kurth E., Zemp Stutz E. „Helpline und postpartale Nachsorgeorganisation: Bericht zur Evaluation des ersten Betriebsjahres FamilyStart beider Basel“, Im Auftrag des Vereins FamilyStart beider Basel, 2014, S. 16ff.

7 Das seit dem Jahr 2012 in Betrieb genommene Hebammen-Netzwerk „FamilyStart beider Basel“ garantiert den beiden

Partnerspitälern Frauenklinik USB und Bethesda Spital Basel, dass jedes Mutter-Kind Paar nach Austritt von einer Hebamme betreut wird. Zusätzlich können sich die jungen Familien täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr bei Fragen und Problemen telefonisch an die FamilyStart-Helpline wenden. Statistik dazu aus dem Evaluationsbericht gemäss Fussnote 6.

8 Mütter- und Väterberatung Kanton Bern: Reportingzahlen Mai 2015.

9 Pflegedienst Notfallzentrum für Kinder und Jugendlich (NZKJ), Telefongespräch mit der Leiterin Hermann Marina Franziska, 2015.

10König C., Phelke-Milde J., „Bestandesaufnahme des Betreuungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebotes für Wöchnerinnen in der

Schweiz“, Bundesamt für Gesundheit, 2010.

11Frey P, (alle Autorennamen) „Die postpartale Versorgung von Familien mit Neugeborenen – Aktuelle Situation und

Optimierungspotential aus Sicht von Fachpersonen“, ZHAW Zürich, 2014.

Page 5: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 4

2 Kurzportrait HebammenRuf

Telefon Noch nicht bestimmt

Mailadresse [email protected]

Webseite www.HebammenRuf.ch

Zielgruppe Eltern in der prä- und postnatalen Phase ihres Kindes sowie private

Personen und Fachpersonen in ihrem Umfeld.

Besondere Bedeutung kommt dem Erreichen von sozial

benachteiligten Familien zu.

Angebot Kostenlose telefonische Kurzberatung und Vermittlung von

Hebammen für die Zeit von der Schwangerschaft bis nach der Geburt.

Der HebammenRuf leistet:

- Vermittlung von Hebammen per Telefon und auf einem

elektronischen Reservationssystem

- Telefonische Kurzberatung zu Schwangerschaft, Geburt,

Wochenbett und Nachsorge

- Auskünfte und Weitervermittlung zu Fachstellen, Organisationen,

Kliniken und Praxen

Sprachen Telefon: deutsch und französisch

Betriebszeiten Montag bis Sonntag von 9-11 und 15-19 Uhr

365 Tage im Jahr

Trägerschaft Verein HebammenRuf für ein Telefonisches Beratungs- und

Vermittlungsangebot für Eltern und Fachpersonen, Bern

Finanzierung /

Kosten

Entschädigung von Dienstleistungen, Beiträge von Dritten und der

öffentlichen Hand

Kosten pro Jahr: CHF 200‘000

Partner / Vernetzung Mütter- und Väterberatung Kanton Bern, Fachstelle Kindesverlust,

Frauen- und Geburtskliniken Kanton Bern, Kinderkliniken Bern

(Inselspital) und Biel, Kinder- und Frauenärzte/-innen,

Gesundheitsförderung Schweiz, Sexuelle Gesundheit Schweiz,

Bundesamt für Gesundheit und andere

Page 6: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 5

3 Leitbild

3.1 Vision

Das Angebot stellt sich in den Dienst der gesunden und chancengleichen frühen Kindheit. Es leistet

einen Beitrag an die frühe Prävention und Gesundheitsförderung für Eltern und Kind, indem es:

- die kontinuierliche Hebammenbegleitung von der Schwangerschaft bis in die achte

Lebenswoche des Kindes fördert,

- Eltern in ihren Handlungs- und Gesundheitskompetenzen in der frühen Phase des

Familienwerdungsprozesses stärkt und

- zur berufsübergreifenden Koordination im Feld der frühen Prävention und

Gesundheitsförderung beiträgt.

3.2 Ziele

Der Verein HebammenRuf setzt sich vier Ziele zur Stärkung und Bereinigung der bestehenden

Strukturen.

1. Steigerung Anzahl telefonische Vermittlungen von Hebammen pro Jahr

Die bestehenden Anbieter Hebammennetz und Hebammenzentrale vermitteln im Kanton Bern

zusammen rund 1000 – 1500 Hebammenbegleitungen pro Jahr12. Nach einer Aufbauzeit von fünf

Jahren soll der HebammenRuf die Anzahl telefonischer Vermittlungen von Hebammen

verdoppeln, d.h. bis auf 3000 Hebammenvermittlungen pro Jahr steigern.

2. Verbesserung der Bedürfnisorientierung

Der HebammenRuf ist niederschwellig erreichbar. Die Bedienungszeiten sind auf die zeitlichen

Bedürfnisse der Eltern und des Fachpersonals ausgerichtet. Die Vermittlung und Beratung erfolgt

zeitnah.

3. Steigerung der Professionalität

Der Wissenspool rund um die Kernthemen und Methodik der Beratung werden systematisch

aufgebaut, laufend überprüft und weiterentwickelt. Die Mitarbeiterinnen arbeiten zu

zeitgemässen Arbeitsbedingungen. Es wird eine Anrufstatistik und –protokoll zur Beratungs- und

Vermittlungstätigkeit geführt und jährlich ausgewertet. Die Ergebnisse werden zur

kontinuierlichen Weiterentwicklung und inhaltlichen Ausrichtung des Beratungsangebotes

genutzt. Die Kundenorientierung wird laufend erfasst, jährlich ausgewertet und optimiert, um die

Qualitätsentwicklung zu garantieren.

4. Etablierung HebammenRuf als erste Anlaufstelle

Es besteht das Ziel, den HebammenRuf bis in fünf Jahren zur ersten Anlaufstelle im Kanton Bern

für Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu etablieren. Mittels geeigneter

PR-Massnahmen und Öffentlichkeitsarbeit wird der HebammenRuf in Fachkreisen und in der

Öffentlichkeit bekannt gemacht.

12 Hebammenzentrale: 500-550 Vermittlungen pro Jahr im Kanton Bern zwischen 2010 und 2015. Hebammennetz: 700-900

Vermittlung pro Jahr mit Kernregion Langenthal, Olten, Solothurn, Quelle: Statistiken Hebammennetz und Hebammenzentrale.

Page 7: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 6

3.3 Theoretische Grundlagen

Das Betreuungsmodell für den Familienwerdungsprozess aus dem Konzept der

Kompetenzordnung von Verena Schmid13 und der Ansatz zur Lösungsorientierten Beratung von

Bamberger14 dienen als theoretisches Fundament für das Angebot.

Aufbauend auf dem Modell der Salutogenese15 hat Verena Schmid das Konzept der

Kompetenzordnung entworfen und leitet daraus ein Betreuungsmodell für den

Familienwerdungsprozess ab. Im Zentrum des Modells steht das fürsorge- und schutzbedürftige

Kind, das an erster Stelle von der Mutter versorgt wird. Auf einer nächsten Stufe folgen weitere

Bezugspersonen bis hin zum sozio-kulturellen Umfeld der Mutter. Stehen Mutter und Kind sowie

ihr Umfeld im Ausgleich und ist die Mutter selber genährt und gehalten, ist das Kind optimal

geschützt, genährt und gefördert. Die Aufgabe von medizinisch-sozialem Fachpersonal ist es, die

Mutter und ihr soziales Umfeld in ihrer Fähigkeit zu unterstützen, für das Kind zu sorgen. Damit

bietet das Konzept zugleich die Grundlage für die Relevanz der frühen Gesundheitsförderung

durch Hebammen, wie auch für die Ausgestaltung des Angebotes HebammenRuf.

Die Lösungsorientierte Beratung nach Bamberger geht Krisen und Probleme grundsätzlich

gegenwartbezogen an und betrachtet sie als Impulse für Entwicklung. Ziel der Beratung ist es,

Klienten und Klientinnen in die Lage zu versetzen, ihre Probleme eigenmächtig zu bewältigen. Sie

richtet sich konsequent an den Ressourcen der Klienten und Klientinnen aus und bezweckt, deren

Kompetenzen zu stärken sowie sie zu einer Lösung zu mobilisieren. Die Beratung wird in fünf

Phasen eingeteilt, die im Wesentlichen dazu dienen, das Problem zu verstehen, eine

Lösungsvision und – darauf aufbauend – einen Lösungsvorschlag zu entwickeln, geeignete

Verbesserungsschritte zu definieren und abzusichern.

4 Leistungskonzept

4.1 Zielgruppen

Das Angebot soll möglichst breiten Bevölkerungskreisen im Familienwerdungsprozess im Kanton

Bern zu Gute kommen. Um dies zu erreichen, richtet es sich an zweierlei Zielgruppen.

Zur primären Zielgruppe gehören deutsch- und französischsprachige Eltern in der Zeitspanne von

Schwangerschaft, Geburt bis zur achten Lebenswoche des Kindes sowie erziehungsberechtigte

Personen, die Kinder mitbetreuen und private Personen in Umfeld der Familie.

Die zweite Zielgruppe stellen Fachkräfte aus dem Gesundheits-, Sozial- und Pädagogikbereich dar,

wobei bei dieser Zielgruppe in erster Linie die Vermittlung von Hebammen und Auskünfte zu Fach-

13 Verena Schmid: Schwangerschaft, Geburt und Mutterwerden. Ein salutogenetisches Betreuungsmodell. Hannover 2011, Staude

Verlag.

14 Bamberger G., „Lösungsorientierte Beratung. Praxishandbuch“, Weinheim 5. Auflage 2015, Beltz Verlag.

15 Aaron Antonovsky: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Deutsche Herausgabe von Alexa Franke. dgvt-Verlag,

Tübingen 1997, ISBN 978-3-87159-136-5 und Marco Bischof: Salutogenese - Unterwegs zur Gesundheit. Drachen Verlag, Klein Jasedow 2010, ISBN 978-3927369-48-1.

Page 8: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 7

und Beratungsstellen im Vordergrund steht. Es wird erwartet, dass über diese sekundäre

Zielgruppe insbesondere auch vulnerable Elterngruppen erreicht werden können. Zu diesen

gehören sozial benachteiligte und fremdsprachige Familien sowie solche, die sich in schwierigen

Lebenslagen befinden oder die durch die Geburt des Kindes mit besonderen Herausforderungen

konfrontiert sind.

4.2 Grundangebot

Der HebammenRuf ist während des ganzen Jahres an sieben Tagen in der Woche von 9-11 und

15-19 Uhr für Eltern kostenlos erreichbar. Auskünfte für Fachpersonen sind nicht kostenlos,

sondern erfordern eine Einzel- oder Kollektivmitgliedschaft.

Auf zwei Telefonlinien werden:

- Information, Beratung und Vermittlung von Hebammen für Eltern und

- Vermittlung von Hebammen an Fachpersonen Gesundheit, Soziales und Pädagogik

geleistet.

Die Verbindung erfolgt über eine zentrale Telefonnummer und wird von dort an die

diensthabende Beraterin weitergeleitet.

Das Angebot wird in deutscher und französischer Sprache geführt.

Ergänzend dazu steht auf der Webseite des HebammenRufs ein elektronisches

Hebammenvermittlungssystem für Direktanfragen und Anfragen ausserhalb der Betriebszeiten

zur Verfügung.

Mit zum Angebot gehört das Notfallmanagement in Zusammenarbeit mit Rettungs- und

Notfalldiensten unter der Verantwortung einer Ärztin oder eines Arztes.

Hinweis: Auf Anfrage und nach Bedarf kann der HebammenRuf bis auf einen 24-Stunden-Betrieb

erweitert werden. Damit kann er sich in den Dienst weiterer Bedürfnisse wie beispielsweise

derjenigen von „Vertrauliche Geburt“ stellen.

4.3 Portfolio

4.3.1 Vermittlung von Hebammen

Hebammen werden ab Anfrage innerhalb von einer Frist von maximal 6 Stunden vermittelt.

Direktanfragen an Hebammen16 und Anfragen ausserhalb der Betriebszeiten auf dem

elektronischen Reservationssystem des HebammenRufs werden innerhalb von 16 Stunden

beantwortet.

Vermittelt werden ausschliesslich Hebammen, die eine Berufsausübungsbewilligung des Kantons Bern erlangt haben und in die Liste der frei praktizierenden Hebammen des Schweizerischen Hebammenverbandes aufgenommen worden sind. Sie verfügen damit über eine anerkannte Qualifikation, eine Berufshaftpflichtversicherung und eine Zahlstellennummer von santésuisse zur Abrechnung der Leistungen zuhanden der Grundversicherung und besuchen regelmässig Weiterbildungen.

16 Hebammen werden namentlich nachgefragt

Page 9: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 8

Die Anfragen für die Hebammenbegleitung werden über die gesamte Phase der Familienwerdung,

d.h. vom Zeitpunkt der Schwangerschaft bis zum Wochenbett entgegengenommen und

behandelt. Dabei wird sichergestellt, dass das Kontinuum durch eine Hebamme ab Anfrage

gewährleistet ist. Fallspezifische Bedürfnisse, wie beispielsweise besondere

Fremdsprachenkenntnisse, benötigte Fachspezialisierungen oder eine besondere fachliche

Ausrichtung, werden auf Anfrage soweit als verfügbar berücksichtigt.

Dringliche Anfragen und Notfälle behandelt der HebammenRuf prioritär.

4.3.2 Telefonische Kurzberatung

Kurzberatungen sind während der Betriebszeiten gewährleistet. Während der übrigen Zeiten wird

eine Anleitung auf der Kommunikationsbox hinterlegt. Diese verweist die Anrufenden gezielt

weiter an das Kispiphone des Inselspitals, an das Kinderspital Biel, an Geburtskliniken sowie an

das Kriseninterventionszentrum (KIZ) des Inselspitals.

Die telefonische Kurzberatung dauert in der Regel nicht länger als 20 Minuten.

Die Beratung, Informations- und Weitervermittlung erfolgt auf der Basis eines intern

konsolidierten und extern validierten Wissenspools. Sowohl das methodische Vorgehen zur

Kurzberatung und Vermittlung wie auch der Wissensbestand werden laufend weiterentwickelt.

Die Kurzberatung ist lösungsorientiert (vgl. Kap. 3.3). Die Beraterin vermittelt

handlungsorientierte Auskünfte innerhalb von definierten Kernthemen (vgl. Kapitel 4.4

Kernthemen). Bei Problemstellungen, welche nicht zum Kompetenzbereich von Hebammen

gehören, vermittelt der HebammenRuf an zuständige Fachpersonen sowie Fach- und

Beratungsstellen im Frühbereich weiter.

4.3.3 Notfallmanagement

Für Notfälle arbeitet der HebammenRuf mit Rettungs- und Notfalldiensten zusammen. Das

Notfallmanagement erfolgt immer in Zusammenarbeit mit einem Arzt oder einer Ärztin.

4.3.4 Online-Informationen

Informationen rund um den Prozess der Familienwerdung und die Kernthemen sowie Hinweise

auf einschlägige Veranstaltungen für Fachpersonen sind auf der Webseite des HebammenRufs

veröffentlicht.

4.4 Kernthemen

Das Beratungsteam behandelt am HebammenRuf folgende Kernthemen aus der Perspektive ihres

Fachgebietes und stellt innerhalb dieser Themen die Verbindung zu angrenzenden Fachgebieten

her.

Page 10: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 9

Tabelle 1: Übersicht Kernthemen

Familienplanung Sexualität

Zyklus

Verhütung

Schwangerschaft Vorsorge in der Schwangerschaft

Körperliche und emotionale Anpassungsvorgänge

Ernährung

Prophylaxen pränatal

Verlust eines Kindes Früher Kindsverlust

Perinataler Kindstod

Kindsverlust in der ersten Lebenszeit

Geburt Geburtsmodelle (Haus-, Beleg-, und Spitalgeburt)

Regelrichtige Geburt und Abweichungen (z.B. Frühgeburt)

Geburtsmodi

Geburtsunterstützende Massnahmen, Analgesie

Wochenbett Frau Involution

Wundheilung

Hormonelle Umstellungen

Rückbildung

Ernährung von Mutter und

Kindes bis zum 56. Lebenstag

Stillen inkl. Stillhilfsmittel und Abstillen

Nicht gestilltes Kind

Ernährung der Frau in der Stillzeit

Bindung und Entwicklung

des Kindes bis zum 56.

Lebenstag

Eltern-Kind-Bindungs-Entwicklung

Körperliche, psychomotorische, psychosoziale Entwicklung

Früherkennung von Entwicklungsauffälligkeiten

Pflege des Kindes Förderung Sinneswahrnehmung Kind (Massage, hören, sehen usw.)

Schlaf-Wach-Rhythmus

Grundpflege

Spezifische Pflege (z.B. Hauptpflege, Trinkschwäche usw.)

Prophylaxen und Vorsorgeuntersuchung (inkl. Impfungen)

Elternbildung Geburtsvorbereitung und Rückbildungskurse

Elternkurse (krankes Kind, Babypflege, Erziehung usw.)

Elternrolle Modell Mercer

Page 11: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 10

Übergang in Berufstätigkeit der Mutter

Mutterschutz (auch bei Kindsverlust, Frühgeburt usw.)

Vereinbarkeit von Berufstätigkeit der Eltern mit Familie

Paarbeziehung und Elternrolle

Soziale Isolation Kleinfamilie (Mutter-Kind-Angebote)

Bewegung Bewegungsförderung und Sport

Familie als psycho-soziales

System

Gesundheit der Familie

Neue Rhythmen, Zeitmanagement und Organisation Tagesstruktur

Krankheit oder Behinderung eines Familienmitgliedes (auch Neugeborenes)

Schreikinder

Erziehung und Kindesschutz Früherkennung von Kindswohlgefährdung

5 Betriebskonzept

5.1 Aufbau

Der HebammenRuf wird vom Verein „HebammenRuf“ für ein telefonisches Beratungs- und

Vermittlungsangebot für Eltern und Fachpersonen mit Sitz in Bern strategisch geführt. Seine

Aufgaben und Kompetenzen sind im Vereinsreglement festgelegt (vgl. Beilage Statuten Verein

„HebammenRuf“). In Zusammenarbeit mit der operativen Leitung setzt er in regelmässigen

Abständen strategische Ziele für die Führung und Weiterentwicklung des Betriebes fest und

überprüft deren Umsetzung.

Die operative Leitung wird von einer Mitarbeiterin, die gleichzeitig als Beraterin tätig ist,

wahrgenommen. Eine Co-Leitung ist möglich. Weitere Mitarbeiterinnen sind der operativen

Leitung unterstellt.

5.2 Organisationshandbuch

Das Organisationshandbuch (OH) regelt die Führung, Finanzierung, Administration und die

Feinkonzeption. Arbeits- und Führungsinstrumente sind darin abgelegt, wie auch

Finanzierungsverträge mit der öffentlichen Hand, Vertragsabschlüsse mit Dritten, die rechtlichen

Grundlagen, Versicherungen, Datenschutzregelungen und anderes.

5.3 Einsatzorganisation

Der Betrieb wird über ein zentrales Einsatzbüro im Raum Bern organisiert. Aus

Datenschutzgründen ist Heimarbeit nicht möglich.

Fünf Beraterinnen mit einem Gesamtstellenplan von 150% sind jeweils einzeln im Einsatz. Im

Rahmen dieses Stellenplans decken sie gemeinsam die Bedienungszeit von fünf Stunden pro Tag

Page 12: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 11

sowie die laufende Administration (Anrufstatistik und –protokoll) ab und stellen die interne

Kommunikation sicher (Übergaben, Rücksprachen, Fachaustausch). Weitere Aufgaben, wie die

Betriebs- und Personalführung, die übrige Administration und die externe Kommunikation

(Webseite, Aufbereitung von Informationsmaterial) sowie die Vernetzung und die Teilnahme an

Weiterbildungen leisten sie mehrheitlich arbeitsteilig.

5.4 Anforderungsprofil Telefonberaterinnen

Die HebammenRuf-Beraterinnen bringen eine Ausbildung als Hebamme HF oder gleichwertige

Qualifikation mit und verfügen über mindestens 5 Jahre Berufserfahrung als Hebamme in Vollzeit

oder äquivalent.

Sie sind in ihrem Berufsfeld sehr gut vernetzt, verfügen über Beratungskompetenz und haben gute

PC-Kenntnisse. Sie können sich auf Deutsch oder Französisch sehr gut ausdrücken und bringen

nach Möglichkeit gute Kenntnisse in der anderen Sprache mit.

Sie sind bereit, am Samstag und Sonntag zu arbeiten.

5.5 Infrastruktur

Zur Infrastruktur gehören ein störungsfreier Arbeitsplatz mit Telefonanschluss sowie ein

professionelles IT-System, welches die Datensicherheit und den Datenschutz gewährleistet.

Ferner wird eine Webseite mit integriertem elektronischem Reservationssystem benötigt.

5.6 Datenmanagement

Der HebammenRuf behandelt sensible Personendaten, die intern genutzt werden und die es vor

fremdem Zugriff zu schützen gilt. Er verfügt deswegen über ein Datenschutz-Managementsystem,

das den datenschutzrechtlichen Anforderungen genügt. Die gesetzlichen Grundlagen zur

Bearbeitung von mündlichen, schriftlichen und elektronischen Personendaten sind ebenso

eingehalten wie die Prinzipien der verhältnismässigen Bearbeitung, Zweckbindung,

Erkennbarkeit, Informationspflicht und Datensparsamkeit. Die Informatiksicherheit und

gesetzmässige Aufbewahrung und Archivierung von Daten, aber auch der Informationszugang

und Rechtsansprüche sind geregelt.

5.7 Partner

Der HebammenRuf arbeitet mit folgenden Partnerorganisationen und Partnern zusammen:

Mütter- und Väterberatung Kanton Bern, Fachstelle Kindsverlust, Frauen- und Geburtskliniken

Kanton Bern, Kinder- und Frauenärzte/-innen, Gesundheitsförderung Schweiz, Sexuelle

Gesundheit Schweiz, Bundesamt für Gesundheit , Kinderspitäler Insel und Biel.

5.8 PR & Öffentlichkeitsarbeit

PR & Öffentlichkeitsarbeit sind von zentraler Bedeutung für die Bekanntmachung sowie

Finanzierung des HebammenRufs, als auch später für die Verbreitung von Informationen zur

Page 13: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 12

frühen Gesundheitsförderung. Im Rahmen der Planung und des Aufbaus des HebammenRufs wird

deswegen von der Leitung, ein Kommunikationskonzept erarbeitet.

Das Konzept richtet sich an verschiedene Zielgruppen. Dazu gehören die Zielgruppen und Partner

des Angebots, potentielle Einzel- und Kollektivmitglieder, Geldgeber und kommunale und

kantonale Behörden im Gesundheits- und Sozialbereich sowie die Bevölkerung des Kantons Bern.

Die zentrale Botschaft, die kommuniziert wird, fokussiert auf die Bedeutung der

Hebammenbegleitung für die frühe und chancengleiche Gesundheitsförderung.

Instrumente, die für PR & Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden, sind:

• Gut bewirtschaftete und gut referenzierte Webseite

• Medienarbeit

• Einträge auf sozialen Plattformen

• Informationsbroschüre / Flyer

• Fachveranstaltungen und Einberufen von runden Tischen in Fachkreisen

• Jahresbericht und Mitgliederversammlung.

5.9 Kosten und Finanzierung

Die laufenden Kosten belaufen sich insgesamt auf CHF 200‘000. Sie setzen sich zusammen aus

CHF 180‘000 Personalkosten und CHF 20‘000 Sachkosten. Zu den Investitionskosten von CHF

35‘000 gehören die Erstellung einer Webseite mit integriertem Reservationssystem sowie

Aufwände für die Planung und den Aufbau des Betriebs (Arbeits- und Führungsinstrumente,

Konzepte, Eröffnungsveranstaltung usw.). Eine detaillierte Kostenaufstellung ist aus Anhang 2

ersichtlich.

Die Finanzierung erfolgt über die Entschädigung von Dienstleistungen, Einzel- und

Kollektivmitgliederbeiträgen, Beiträge von Dritten und der öffentlichen Hand.

5.10 Qualitätsmanagement

Der Bedarf und die Qualität werden im Rahmen des Qualitätsmanagements und regelmässiger

Evaluationen überprüft und ausgewertet. Massnahmen zur Anpassung an sich verändernde

Bedarfsbedingungen und zur Verbesserung der Qualität werden systematisch vorgenommen. Das

Qualitätsmanagement wird in einem auf die Betriebsgrösse verhältnismässigen Aufwand geführt.

Page 14: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Annex 1

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 13

Annex 1 Statuten Verein „HebammenRuf“

Verein „HebammenRuf“ für ein Telefonisches Beratungs- und Vermittlungsangebot für Eltern und Fachpersonen

S T A T U T E N

I. Name und Sitz

Art. 1

1 Unter dem Namen Verein „HebammenRuf“ für ein Telefonisches Beratungs- und Vermittlungsangebot

für Eltern und Fachpersonen besteht ein Verein im Sinne von Art. 60 ff. ZGB.

2 Sitz des Vereins ist Bern.

II. Zweck und Tätigkeit

Art. 2

1 Der Verein trägt und fördert ein telefonisches Beratungs- und Vermittlungsangebot für Eltern in der

Zeitspanne von Schwangerschaft und Geburt bis 8 Wochen nach der Geburt des Kindes sowie für

Fachpersonen in ihrem Umfeld. Das Angebot ist als Anlaufstelle tätig, welche die Eltern über die gesamte

Phase hinweg kontinuierlich und fachlich kompetent berät.

2 Im Bedarfsfall vermittelt die Stelle den Eltern Namen und Adressen von Hebammen, Mütter- und

Väterberatungen, ärztlichen Diensten, weiteren Fachstellen sowie Haushaltshilfen.

3 Das Angebot richtet sich in erster Linie an Eltern, die im Kanton Bern wohnhaft sind.

4 Der Verein bietet seine Leistungen auch interessierten Nachbarkantonen an.

5 Die Stelle vermittelt den Eltern im Bedarfsfall auch Namen und Adressen von wohnortsnah gelegenen

Hebammen, Mütter- und Väterberatungen, ärztlichen Diensten, weitere Fachstellen und Haushalthilfen in

den Nahbarkantonen.

6 Das Vereinsjahr dauert vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.

III. Mitgliedschaft

Art. 3

1 Die Vereinsmitgliedschaft ist als Einzelmitglied oder als Kollektivmitglied möglich.

2 Als Einzelmitglieder werden natürliche Personen aufgenommen.

3 Kollektivmitglieder können Firmen, Gemeinwesen, Kantone, Verbände, Organisation etc. werden.

4 Der Eintritt von Mitgliedern kann jederzeit erfolgen. Der Austritt erfolgt auf Ende des Vereinsjahres. Der

Vorstand kann Ausnahmen gestatten. Das Eintrittsgesuch bzw. die Austrittsmitteilung sind schriftlich

abzufassen und dem Vorstand einzureichen.

Page 15: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Annex 1

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 14

Art. 4

Über die Aufnahme und den Ausschluss von Mitgliedern entscheidet der Vorstand. Der Entscheid des

Vorstandes kann von der betroffenen Person bzw. der Vertretung Kollektivmitglied an die

Vereinsversammlung weitergezogen werden.

IV. Finanzen

Art. 5

Für die Beschaffung der finanziellen Mittel stehen dem Verein folgende Möglichkeiten offen:

jährliche Beiträge der Mitglieder;

ausserordentliche Beiträge der Mitglieder;

Beiträge der öffentlichen Hand;

Beiträge von Dritten, Spenden;

Vermögenserträge;

Entschädigung von Dienstleistungen;

Einkünfte aus Veranstaltungen und Kursen

Art. 6

Die Höhe der jährlichen Mitgliederbeiträge wird durch die Vereinsversammlung festgesetzt.

Art. 7

Für die Verbindlichkeiten des Vereins haftet nur dessen Vermögen. Eine persönliche Haftung der Mitglieder

ist ausgeschlossen.

V. Organisation

Art. 8

Die Vereinsorgane sind:

a) die Vereinsversammlung; b) der Vorstand; c) die Revisionsstelle.

VI. Vereinsversammlung

Art. 9

1 Die Vereinsversammlung bildet das oberste Organ des Vereins.

2 Die Vereinsversammlung wird tritt jährlich nach Abschluss und Revision der Jahresrechnung, spätestens

aber im zweiten Quartal vom Vorstand einberufen, um die ihr übertragenen Aufgaben wahrzunehmen.

3 Der Vorstand beruft bei Bedarf oder auf Verlangen eines Fünftels der Vereinsmitglieder eine ausser-

ordentliche Vereinsversammlung ein. Die ausserordentliche Vereinsversammlung hat innert 30 Tagen nach

Eingabe des Verlangens stattzufinden.

4 Die Einladungen sind spätestens 10 Tage vor dem Versammlungstermin unter Angabe der Traktanden den

Mitgliedern zuzustellen.

Art. 10

Die Vereinsversammlung hat folgende Befugnisse:

Page 16: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Annex 1

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 15

a) Wahl eines Co-Präsidiums oder einer Präsidentin, respektive eines Präsidenten und einer Vizepräsidentin, respektive eines Vizepräsidenten, der Vorstandsmitglieder und der Rechnungsrevisorin bzw. Rechnungsrevisors;

b) Abnahme des Jahresberichts des Vorstandes; c) Abnahme der Jahresrechnung, des Berichtes der Rechnungsrevisorinnen bzw. der Rech-

nungsrevisoren und Entlastung des Vorstandes; d) Festsetzung der Höhe des Mitgliederbeitrags; e) Beschlussfassung über weitere vom Vorstand unterbreitete Anträge; f) Änderungen oder Ergänzungen der Statuten; g) Auflösung des Vereins.

Art. 11

1 Die Vereinsversammlung ist ungeachtet der Zahl der anwesenden Mitglieder beschlussfähig.

2 Jedes an der Versammlung anwesende Einzelmitglied hat eine Stimme. Kollektivmitglieder können je zwei

Stimmrechte ausüben.

4 Beschlüsse der Vereinsversammlung erfolgen durch das einfache Mehr der abgegebenen Stimmen. Bei

Stimmengleichheit zählt die Stimme der/des dafür nominierten Co-Präsidentin/Co-Präsidenten, respektive

der Präsidentin oder des Präsidenten doppelt. Vorbehalten bleiben Beschlüsse über Art. 10 f) und g), die zu

ihrer Gültigkeit mindestens zwei Drittel der abgegebenen Mitgliederstimmen bedürfen.

5 Das Präsidium oder ein vom Vorstand bestimmtes Vorstandsmitglied haben den Vorsitz an der

Vereinsversammlung.

6 Wahlen und Abstimmungen erfolgen mit offenem Handmehr. Der Vorstand kann ein schriftliches

Wahlverfahren festlegen, ebenso kann ein Drittel der anwesenden Mitglieder ein schriftliches

Wahlverfahren verlangen.

7 Das Protokoll schreibt ein von der Vereinsversammlung gewähltes Mitglied.

VII. Vorstand

Art. 12

1 Der Vorstand setzt sich aus mindestens 3 Personen zusammen, welche die Funktionen des Präsidiums und

Kassierer-/in wahrnehmen. Er konstituiert sich selbst.

2 Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Mehrmalige Wiederwahl ist möglich. Tritt ein Vorstandsmitglied vor

Ablauf der Amtsperiode zurück, wird eine Ersatzwahl für die laufende Amtszeit getroffen.

Art. 13

1 Der Vorstand vertritt den Verein nach aussen. Sämtliche Befugnisse, die nicht durch diese Statuten oder

von Gesetzes wegen einem anderen Organ übertragen sind, stehen ihm zu.

2 Unterschriftsberechtigt sind die beiden Mitglieder des Präsidiums und Kassier/Kassierin jeweils zu zweien.

Art. 14

1 Der Vorstand tritt auf Einladung des Co-Präsidiums oder der Präsidentin oder des Präsidenten unter

Angabe der Traktanden zusammen, so oft es die laufenden Geschäfte erfordern.

2 Die Beschlüsse erfolgen mit einfacher Mehrheit der anwesenden Vorstandsmitglieder. Bei Stimmengleich-

heit zählt die Stimme der oder des dafür nominierten Co-Präsidentin/Co-Präsidenten, respektive der

Präsidentin oder des Präsidenten doppelt.

3 Zwei Vorstandsmitglieder können die Einberufung einer Vorstandssitzung verlangen.

Page 17: Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot · HebammenRuf Telefonisches Kurzberatungs- und Vermittlungsangebot Grobkonzept Trägerverein: Kontakt: Verein HebammenRuf für

Annex 1

Grobkonzept HebammenRuf / 9. Juli 2017 16

4 Der Vorstand kann Ressorts oder Kommissionen einsetzen und diesen Aufträge und Kompetenzen

erteilen.

5 Der Vorstand kann Reglemente oder generelle Weisungen erlassen.

VIII. Revisionsstelle

Art. 15

1 Die Vereinsversammlung wählt zwei Mitglieder der Revisionsstelle. Diese prüft jährlich Buchführung,

Kassabestand, Belege, Jahresrechnung und Amtsführung und berichtet der Vereinsversammlung darüber.

2 Die Mitglieder der Revisionsstelle müssen nicht Vereinsmitglieder sein.

3 Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Mehrmalige Wiederwahl ist möglich.

IX. Weitere Bestimmungen

Art. 16

1 Wird im Sinne von Art. 10 g) der Statuten die Auflösung des Vereins beschlossen, entscheidet die

Vereinsversammlung auf Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Vereinsvermögens.

2 Die Liquidation findet durch den Vorstand statt, vorbehältlich anderslautender Beschlüsse der

Vereinsversammlung.

Bern, 13. März 2017

Für das Präsidium:

Frau Kathrin Gund, Co- Präsidentin Frau Judith Bühler, Co-Präsidentin