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Im Test: Igel UD2LX MultiMedia
Thin Client mit starker MultiDr. Götz Güttich
Beim Igel UD2LX MultiMedia handelt es sich um einen MultiprotokollSoC Thin Client,der Citrix HDX und Microsoft RemoteFX unterstützt und zudem auch Vmware Viewzertifiziert wurde. Das Produkt konnte in unserem Testlabor in Verbindung mitRemoteFXfähigen virtuellen Maschinen, Microsoft Terminalservern und beimEinsatz von HDX mit Citrix XenApp zeigen, was in ihm steckt.Der UD2LX Multimedia vonIgel arbeitet – wie bei Igel ThinClients üblich – mit dem IgelUniversal Desktop und lässt sichüber die zentrale ManagementSoftware "Igel Universal Management Suite" (UMS) verwalten.Es handelt sich bei dem Produktum einen kompakten SoC ThinClient (System on Chip), der fürden Einsatz in virtualisiertenDesktopUmgebungen und fürdie Arbeit mit Cloud Hosted Applications optimiert wurde.Hardwareseitig setzt die Lösungauf einen ARM Cortex A8 Prozessor von Texas Instruments miteinem GHz Taktfrequenz als Basis für das "System on Chip".Das SoC integriert außerdemeinen digitalen Signalprozessor(DSP) zum Beschleunigen derProtokolle Microsoft RemoteFXund Citrix HDX. Dieser versetztden Thin Client in die Lage, HDVideos im Vollbildmodus darzustellen und grafisch aufwendigeInhalte wie AeroEffekte bereitzu stellen.Der Stromverbrauch des Systemsim SleepModus liegt bei untereinem Watt, im Betrieb gibt sichdie Lösung mit etwa sieben Watt
zufrieden. Die maximale Bildschirmauflösung beträgt 1920mal 1200 Punkte, eine DualviewOption gehört mit zur Serienausstattung.An Protokollen unterstützt derThin Client neben MicrosoftRDP mit RemoteFX und Citrix
HDX SoC auch Vmware Viewüber RDP und PCoIP. Bei letzterem steht allerdings im Momentnoch keine Multimediabeschleunigung zur Verfügung. Abgesehen davon stellt der UD2LXMultiMedia noch einen lokalenFirefoxBrowser, eine JavaLaufzeitumgebung, einen PDFRea
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mediaPerformance
der und einen Mediaplayer bereit. Die Firmware des Systemsbasiert auf Linux.Der TestIm Test verwendeten wir denUD2LX MultiMedia, um aufApplikationen zuzugreifen, dieauf einem Windows Server aufBasis von Windows Server 2008R2 mit Service Pack 1 liefen. AlsGrafikkarte kam dabei die offiziell von Microsoft als RemoteFXfähig zertifizierte ATI FireProv5800 mit einem GByte Grafikspeicher zum Einsatz.Auf dem Server setzten wir zunächst unter HyperV eine virtuelle Maschine (VM) mit Win
dows 7 Service Pack 1 auf undverwendeten den Thin Client, ummit RemoteFX auf den Desktopdieser VM zuzugreifen und mitdem System zu arbeiten. Dabeitesteten wir, wie der praktischeEinsatz von Bürosoftware sowie3DAnwendungen wie AutoCAD2013 und Ashampoo 3D CADArchitecture 4 auf dem UD2LXMultiMedia ablief. Darüber hinaus installierten wir auf dem Ser
ver auch das Spiel "World ofWarcraft" und den Ego Shooter"Open Arena" (in der Version0.8.8) und prüften, wie flüssigdas Spielerlebnis war.Anschließend aktivierten wir aufunserem Server die Terminaldienste und verwendeten denThin Client, um mit RemoteFXauf freigegebene Büroprogramme zuzugreifen. Der Test mit 3DApplikationen und Spielen ergibtin dieser Umgebung keinen Sinn,da die Terminaldienste für denBüroeinsatz optimiert wurdenund die Grafikkarte im Servernicht für die 3DBeschleunigungnutzen. Zum Schluss spielten wirauf dem genannten Server Citrix
XenApp 6.5 ein und stellten diegenannten Büroprogramme überICA/HDX im Netz zur Verfügung.Auch hier prüften wir, wie derBetrieb in der Praxis ablief. DerEinsatz von Spielen und 3DProgrammen ist unter XenApp ausden gleichen Gründen wie beimWindows Terminal Server nichtsinnvoll.
Abgesehen davon verwendetenwir alle drei Umgebungen, alsoden Windows Terminal Server,Citrix XenApp und die VM zurWiedergabe von Multimediadateien einschließlich HDVideosund warfen einen Blick auf denallgemeinen Leistungsumfangdes Thin Clients.Inbetriebnahme und ErstkonfigurationNach dem Auspacken des UD2LX MultiMedia findet der Anwender neben dem Gerät selbstund dem dazugehörigen Netzteileinen Standfuß, eine DokumentationsCD, die auch den UMSenthält, sowie einen QuickStartGuide vor. Zur Inbetriebnahmedes Systems reicht es, den ThinClient an Bildschirm, Maus, Tastatur, LAN, Strom und Lautsprecher anzuschließen und anschließend hochzufahren. DieLösung holt sich dann ihre IPAdresse per DHCP (BOOTP wirdebenfalls unterstützt) und startetden Universal Desktop.Nach dem Abschluss des BootVorgangs findet sich der Anwender auf einem Desktop wieder,der neben einer Taskbar am unteren Bildschirmrand das bereitsgeöffnete Fenster des "Startersfür Sitzungen" enthält. DieserStarter beherrscht nicht nur denUmgang mit Sessions sondernermöglicht unter anderem auchdas Durchführen von FirmwareUpdates, das Neustarten undHerunterfahren des Thin Clientsund das Aufrufen des SetupProgramms.Dieses SetupProgramm umfasstalle zur Konfiguration des ThinClients erforderlichen Funktionen. Es verwendet eine übersichtliche Menüstruktur, über diedie zuständigen Mitarbeiter die
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Das SetupWerkzeug des UD2LX MultiMedia kommt aufgeräumt daher
jeweiligen Konfigurationsbereiche schnell und einfach auswählen können. Der für den Betriebdes Thin Clients wohl wichtigsteMenüpunkt nennt sich "Sitzungen" und ermöglicht das Einrichten von RDP, ICA, VmwareView, SSH und ähnlichen Ses
sions. Dabei haben die Administratoren in den meisten Fällen dieMöglichkeit, zunächst so genannte globale Einstellungen vorzugeben – die für alle Sessions desjeweiligen Typs gültig sind – unddiese dann beim Einrichten dereinzelnen Sitzungen bei Bedarfnochmals anzupassen.Die globalen Einstellungen können beispielsweise die Farbtiefe,die Fenstergröße und die Tastaturbelegung festlegen, währenddie sitzungsspezifischen Settingssich mit dem Server, dem Login,dem Umgang mit AudioÜbertragungen und ähnlichem befassen.Im Test legten wir zunächst eineRDPVerbindung zu unserem
WindowsTerminalserver an. Dabei überprüften wir im erstenSchritt, ob die globalen RDPVorgaben für unsere Umgebunggeeignet waren und passten siegleichzeitig an unsere Anforderungen an. So setzten wir dieFarbtiefe auf Maximum, aktivierten RemoteFX und führten einpaar von Igel empfohlene Anpassungen durch, um die Performance zu verbessern. Dazu gehörtendie Deaktivierung von Schriftenglättung, Komprimierung undMausEvents sowie das Abschalten des PC/SCDämons. Als dieglobalen Settings unseren Wünschen entsprachen, gingen wirdaran, die erste RDPSitzung zurVerbindungsaufnahme mit unserem Terminal Server festzulegen.Dazu gaben wir die Serveradresse mit den LoginInformationenan und legten fest, dass unsereSession nicht nur im Starter fürSitzungen erschien, sondern auchim Startmenü und auf demDesktophintergrund, so dass wirsie immer schnell starten konnten. Eine Sache fiel uns im Zusammenhang mit der Konfiguration unserer ersten Sitzung allerdings auf: Die eben erwähntenTipps zur PerformanceVerbesserung befanden sich auf einemZettel, den Igel der Teststellungbeigelegt hatte. Dieser Zettel –den wohl alle Kunden bekommen– enthielt zusätzlich noch einenTipp, der eine Änderung der BIOSEinstellungen betraf. Leiderfand sich nirgendwo ein Hinweis,wie das BIOS des Thin Clientsaufzurufen war und auch die Hinweise im Internet führten zu keinem positiven Ergebnis. Erst einAnruf beim Support brachteKlarheit: Der UD2LX MultiMedia hat, anders als andere ThinClients von Igel, überhaupt keinBIOS. Folglich war den Tipp mitden BIOSSettings völlig sinnlos.
Igel sollte in Zukunft darauf achten, die Listen mit den PerformanceTipps besser an die jeweiligen Geräte anzupassen.Jetzt ging es an die Konfigurationdes Zugriffs auf den Desktop unserer VM. Auch das dazugehörige SitzungsIcon wurde fürschnellen Zugriff auf demDesktop abgelegt.Zum Schluss definierten wir denICAZugriff auf unser XenAppSystem. Auch hier passten wirzunächst die globalen Einstellungen an – Igel empfiehlt bei ICAzur Leistungsverbesserung dieDeaktivierung von Komprimierung und Tonwiedergabe, denTon ließen wir für unseren MultimediaTest aber an – und generierten dann eine ICASession.Damit waren unsere drei Testsitzungen bereits konfiguriert undwir konnten mit den vom Serverbereitgestellten Dienste und Systemen arbeiten.Bevor wir im Detail auf unsereErfahrung beim Einsatz des ThinClients im laufenden Betrieb eingehen, möchten wir noch kurzauf die wichtigsten sonstigenFeatures des SetupWerkzeugshinweisen, um einen Überblicküber den Leistungsumfang desSystems zu geben. So beherrschtder UD2LX MultiMedia nichtnur die bereits angesprocheneMultimediawiedergabe, sondernkann bei ICA und RPDSitzungen auch Laufwerke, serielle Anschlüsse und Drucker mappen.Darüber hinaus lassen sich USBAnschlüsse und Videos umleiten,der Zwischenspeicher konfigurieren und diverse PerformanceEinstellungen vornehmen. So istes beispielsweise bei RDPSitzungen möglich, den Desktophintergrund auszublenden, den
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Wenn der Desktop einer virtuellenMaschine auf Basis von HyperV überRemoteFX mit dem Client kommuniziert, so zeigt das Windows Startmenüanstelle des Knopfes "Abmelden" den"Herunterfahren"Button an
Fensterinhalt beim Ziehen nichtanzuzeigen und so weiter. Außerdem können die Administratorendie Datenübertragungen – wiebereits erwähnt – bei Bedarf auchkomprimieren.Neben den zuvor angesprochenen ICA, RDP, Vmware Viewund SSHSessions unterstützt derIgel Universal Desktop aucheinen Appliance Modus für denEinsatz in View beziehungsweise CitrixXenDesktopUmgebungen, LeostreamVerbindungen,Java Web StartConnections undXApplikationen. Ebenfalls unter"Sessions" haben die Benutzerauch die Möglichkeit, den lokalen Browser und den MediaPlayer zu konfigurieren.Beim FirefoxBrowser lässt sichbeispielsweise festlegen, ob derPopupBlocker aktiv ist, welcheDaten der Browser speichert(Passwörter und ähnliches), obeine Verschlüsselung zum Einsatz kommen soll und ob derBrowser im Vollbild läuft. Außerdem besteht die Option, Menüleisten auszublenden und denintegrierten PDFViewer zu konfigurieren.Beim Multimedia Player könnendie Verantwortlichen auf Wunscheinen Vollbildmodus aktivieren,Endlosschleifen bei der Wiedergabe einrichten, die Geschwindigkeit des Netzwerks angebenund so weiter. Damit ist der Leistungsumfang der Sitzungskonfiguration abgeschlossen.Die lokalen Dienste und die BenutzeroberflächenkonfigurationUnter "Zubehör" konfigurierendie zuständigen Mitarbeiter dielokalen Features des Thin Clients. Dazu gehören unter ande
rem ein lokales Terminal, dasICAConnectionCenter, eine Soundsteuerung, die JavaVerwaltung und die Netzwerkdiagnose(mit Ping, Traceroute und ähnlichem). Außerdem lassen sich andieser Stelle die Zugriffsrechteauf die einzelnen Bereiche desSetupWerkzeugs setzen und zumBeispiel die Knöpfe für Neustartund Herunterfahren im Starter fürSitzungen ausblenden, um zuverhindern, dass die Anwenderden Thin Client ausschalten können.Bei der Konfiguration der Benutzeroberfläche legen die ITMitarbeiter unter anderem die Zahl der
Bildschirme, die Drehung desBildes, die Zugriffskontrolle(zum Beispiel die zuzulassendenXHosts), die GammaKorrekturund die Standby, Suspend undShutdownZeiten fest. Auch dieArbeitsfläche selbst lässt sich anpassen. So ist es beispielsweisemöglich, die Schriftart zu modifizieren und die Taskleiste einoder auszublenden. Zu den weiteren modifizierbaren Funktionen
der Benutzeroberfläche gehörendie Tastaturbelegung, eine Bildschirmsperre (bei Bedarf mitPassworteingabe bei der Reaktivierung des Systems) sowie Hotkeys und Font Services.Die Netzwerkeinstellungen umfassen im Gegensatz dazu dieNetzwerkkonfiguration als DHCP beziehungsweise BOOTPClient oder manuell mit IPAdresse, Netzwerkmaske undGateway sowie DNS Servern.Außerdem lassen sich an dieserStelle NFS und CIFSLaufwerkeeinbinden, die HostsDatei editieren und das Routing beeinflussen.
In der Gerätekonfiguration rufendie zuständigen Mitarbeiter eineHardwareInformationsseite auf,die Daten zur CPU und Speicher, zu den USBGeräten undähnliches bietet. Zusätzlich besteht auch die Option, USBSpeicher und Drucker (viaCUPS, LPD und TCP/IP) zukonfigurieren, Smartcards insSystem einzubinden (PC/SC) undeine USBZugriffskontrolle nach
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Arbeitet eine Windows Terminal ServerSession mit RemoteFX, so findet sichin der Ereignisanzeige des RemoteDesktopServicesRemoteSessionManagersdie EreignisID 1000
Klassen und Geräten einzurichten.Unter "Sicherheit" legen die zuständigen Mitarbeiter im Gegensatz dazu fest, ob ein Fernzugriffauf das Gerät möglich ist und definieren die Passwörter für dieAdministrations, Setup und Benutzerkonten. Es besteht auch die
Möglichkeit, zur Authentifizierung Kerberos beziehungsweisedas Active Directory einzusetzen.Der letzte Punkt des SetupToolsnennt sich "System". Hier stehenalle Optionen zum Verwalten desThin Clients selbst zur Verfügung. Dazu gehören die Zeiteinstellungen (mit NTP), eine Option zum Aktualisieren der Firmware, die Möglichkeit, SSHZugriffe einzurichten und dieVNCKonfiguration, die es ermöglicht, das Display des ThinClients auf anderen Rechnern anzuzeigen.Bei Bedarf lässt sich die Firmware des Systems übrigens auch andie Wünsche der Kunden anpassen. So können die zuständigenMitarbeiter beispielsweise eineeigene KundenPartition einbin
den oder auch eigene Anwendungen und Befehle implementieren.Der UD2LX MultiMedia inder PraxisIm Test setzten wir den UD2LXMultiMedia in den zu Beginn genannten drei Szenarien "VM mitRemoteFX unter HyperV","Windows Terminalserver mitRemoteFX" und "Citrix XenAppmit HDX" ein. Als Testnetz fandein reines GBitEthernetNetzwerk Verwendung. Im Test arbeiteten wir sowohl mit typischerBürosoftware wie OfficeProgrammen, als auch mit 3DApplikationen und Spielen. Dazukamen MultimediaProgrammezum Ansehen von Videos verschiedener Qualität und zumStreamen von Musik. Dabei kamen wir zu folgenden Ergebnissen: Bei der VM auf Basis vonWindows 7 Service Pack 1 liefdie Arbeit praktisch so wie an einem lokalen System ab. Es gabkeinerlei Verzögerungen beimScrollen, beim Browsen im Internet und beim Schreiben von Texten. Auch das Ansehen vonVideos – selbst in HD Qualität –lief bei den meisten Videodateienohne Ruckler und Verzögerungenab und das auch im Vollbildmodus. Nur lossless HDVideos undVideos mit sehr geringer Kompressionsrate ließen sich nicht ruckelfrei abspielen. Außerdemkam es bei der Wiedergabe vonein paar XVIDFiles immer wieder zu kurzen Tonaussetzern.Diese lagen zwar im Bereich vonSekundenbruchteilen, störten denMultimediaGenuss aber trotzdem. Igel teilte auf Anfrage mit,dass es durchaus mit manchenVideodateien noch zu kleinerenProblemen kommen kann, die Videowiedergabe wird aber ständigweiter optimiert, so dass solcheSchwierigkeiten nach der Veröf
fentlichung eines der nächstenFirmwareReleases wohl derVergangenheit angehören. DieWiedergabe von FlashVideoslief übrigens ohne Verzögerungenab.Beim Einsatz von AutoCAD2013 ergab sich der Eindruck,dass es sich mit der Softwaredurchaus arbeiten lässt. Der Einsatz des Programms lief mit unseren Testdaten (einem zugegeben eher kleinen Projekt) rechtflüssig ab und es gab keine Verzögerungen bei der 3DDarstellung. Ashampoo 3D CADArchitecture 4 ist im Gegensatzdazu kaum einsetzbar, da dieVerzögerungen beim Drehen undVerschieben der 3DDarstellungschon bei kleinen Projekten zustark waren. Word of Warcraftließ sich bis zu einer Bildschirmauflösung von 1280 mal 1024Punkten flüssig spielen und beiOpen Arena stieß das Systemschon bei der geringsten Auflösung klar an seine Grenzen. Igelsagt dazu, dass es auch immervom Leistungsbedarf und der Arbeitsweise der einzelnen Applikation abhängt, wie gut sie sichfür virtuelle und TerminalServerUmgebungen eignet. DasAudioStreaming von Dienstenwie Google Music und Spotifyfunktionierte mit der HyperVVM übrigens überhaupt nicht,obwohl sich lokale MP3Filesohne Schwierigkeiten wiedergeben ließen.Was die TerminalServerSitzungen mit RemoteFX anging, soließ sich der Server für Büroarbeiten wunderbar nutzen. Spieleund 3DAnwendungen testetenwir in dieser Umgebung nicht, dader Terminal Server für Büroumgebungen konzipiert wurde und –wie erwähnt – die physikalische
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Videowiedergabe unter Citrix XenAppmit HDX und dem nicht unterstütztenVLCVideoplayer: Die benötigteBandbreite steigt auf knapp neun MBitpro Sekunde an
GPU der Grafikkarte nicht zumBeschleunigen von RemoteFXverwendet. Im MultimediaBereich ist die Leistung des Terminal Servers ebenfalls eingeschränkt. Wenn die Benutzer sichan ein paar Regeln halten, lässtsich das System aber durchausrecht gut zur Wiedergabe vonMultimediaInhalten einsetzen.Konkret sollten die Anwender beider FlashWiedergabe die höheren Qualitätsstufen meiden undbei der Wiedergabe von XVID
Files stellt es die bessere Optiondar, die Filme im Fenster undnicht im Vollbildmodus laufen zulassen. Wir möchten an dieserStelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass sich diese Einschränkungen aus dem Einsatzdes Thin Clients in Verbindungmit dem Terminal Server ergebenund nicht durch den Thin Clientselbst. Musikstreamingdienstewaren – wie schon bei der VM –überhaupt nicht einsetzbar (imGegensatz zu lokalen MP3s).In CitrixHDXUmgebungenmachte der UD2LX MultiMediawieder eine sehr gute Figur beider Arbeit mit Büroanwendungenund bei der Wiedergabe von Videos. Auch die AudioStreams
von Spotify und Google Musicließen sich ohne Einschränkungen nutzen. 3DAnwendungenund Spiele testeten wir unterXenApp aus den bekanntenGründen genau wie unter demWindows Terminal Server nicht.Noch eine kurze Bemerkung zurEffizienz von HDX: Wir installierten in unserer Testumgebungden HDX Performance Monitorfor XenApp und gaben anschließend ein Video zunächst mit einem nicht von HDX unterstützten Videoplayer (VLC) wieder. Dabei stieg die benötigteBandbreite teilweise auf fastneun MBit pro Sekunde an. Danach spielten wir das gleiche Video mit dem von HDXunterstützten Windows MediaPlayer ab. Dabei erreichte diemaximale Bandbreite gerade einmal ein MBit pro Sekunde. HDXspart also signifikant Bandbreiteein, und das völlig nahtlos undohne sichtbare Qualitätsverlustemit dem Igel Thin Client.Für FlashVideos bietet Citrixübrigens eine spezielle Beschleunigungstechnik an, die sich HDXMedia Stream for Flash nennt.Diese wird von der aktuellenFirmware des UD2LX MultiMedia noch nicht unterstützt. Deswegen ist es momentan sinnvoll,bei der FlashWiedergabe eineniedrigere Auflösung zu wählen.Laut Igel ist der Support fürHDX Media Stream for Flashaber geplant.FazitIm Test hinterließ der UD2LXMultiMedia von Igel einen ausgesprochen guten Eindruck.Beim wichtigsten Einsatzgebiet –bei der Arbeit mit einer HyperVVM – waren praktisch keine Unterschiede zur Arbeit mit einem
lokalen DesktopSystem spürbarund sogar manche anspruchsvolle3DAnwendung lief gut. Auchbei der Arbeit in XenAppSzenarien bringt der Thin Client einegute bis sehr gute Office undMultimediaLeistung. Ähnlichesdürfte auch für XenDesktopUmgebungen gelten, obwohl Igel aufAnfrage sagte, dass die Performance des Thin Clients in Zusammenhang mit XenDesktopsogar noch besser sein sollte alsbeim Einsatz mit XenApp. Wasdie Windows Terminal Sessionsangeht, so eignet sich das IgelSystem immer noch für Büroarbeiten, zur Wiedergabe Videosund zum Abspielen lokaler Musikdateien. Somit bringt er in allen Szenarien eine sehr beachtliche Performance. Und daszu einen sehr günstigen Preis, dieaktuelle Preisempfehlung desHerstellers liegt bei 239 Euronetto.Abgesehen davon war der ThinClient schnell eingerichtet, verfügt über eine überzeugendeFunktionsvielfalt und bringt einintuitiv bedienbares SetupWerkzeug mit. Für große Umgebungendürfte auch noch die ManagementUmgebung UMS positivins Gewicht fallen, da diese ohneMehrkosten die Verwaltung mehrerer Thin Clients von einer zentralen Stelle aus realisiert. FürAdministratoren, die ihre Hardwarekosten und ihren Administrationsaufwand senken möchtenund die sich bisher nicht an ThinClients herangetraut haben, daihre User relativ hohe MultimediaAnforderungen mitbringen,ist der Igel UD2LX MultiMediadie richtige Wahl.Dr. Götz Güttich leitet das IAITin Korschenbroich. Sein Blogfindet sich unter www.sysbus.eu.
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Das gleiche Video mit dem HDXkompatiblen Windows Media Player:die benötigte Bandbreite erreicht gerade mal ein MBit pro Sekunde