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Tierisch guat Magazin des Vorarlberger Tierschutzverbandes Ausgabe 1/2011 Tierheim lädt zum großen Fest Tierheim lädt zum großen Fest Tierheim lädt zum großen Fest 2. September: Benefizkonzert mit Wolfgang Verocai 4. September: Tag der offenen Tür 2. September: Benefizkonzert mit Wolfgang Verocai 4. September: Tag der offenen Tür 2. September: Benefizkonzert mit Wolfgang Verocai 4. September: Tag der offenen Tür 28. August 2011 Titelfoto: Tierfreundin Melanie Baumgartinger

Tierisch guat

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Das Magazin des Vorarlberger Tierschutzverbandes - Ausgabe 01/2011

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Page 1: Tierisch guat

Tierisch guatMagazin des Vorarlberger Tierschutzverbandes Ausgabe 1/2011

Tierheim lädt zum

großen Fest

Tierheim lädt zum

großen Fest

Tierheim lädt zum

großen Fest

2. September:Benefizkonzert

mit Wolfgang Verocai

4. September:Tag der

offenen Tür

2. September:Benefizkonzert

mit Wolfgang Verocai

4. September:Tag der

offenen Tür

2. September:Benefizkonzert

mit Wolfgang Verocai

4. September:Tag der

offenen Tür

28. August 2011

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Zentrale DrehscheibeDas Vorarlber-ger Tierschutz-heim hat sich in den letzten zehn Jahren als zentrale Drehscheibe für den Tierschutz und Beratungsstel-le für Tierhalter mit in Not geratenen Tieren etabliert. Seit Inkrafttreten des neuen Bundestierschutzgesetzes 2005 verwahrt und betreut es für die Tierschutzbehörden des Landes auch entlaufene, aus-gesetzte, zurückgelassene und beschlagnahmte Tiere. Mein besonderer Dank gilt der Tier-heimleiterin Karin Andres, ih-rem motivierten Team und den vielen ehrenamtlichen Helfer–innen und Helfern. Sie leisten einen wichtigen Beitrag dafür, dass wir in Vorarlberg in der Tierhaltung und im Tierschutz sehr hohe Qualitätsstandards haben.

Tierschutz-Landesrat Erich Schwärzler

Unermüdlich für die TiereEs ist mir eine große Ehre auf zehn Jah-re neues Tie-schutzheim in der Martinsruh zurückbli-cken zu können. Zehn Jahre in denen 14.000 herrenlose Tiere im Tierheim vorüber-gehend ein neues Zuhause gefunden haben. Sie wurden medizinisch versorgt, liebe-voll betreut und bestmöglich weitervermittelt.Oft wa-ren sie am Anfang in einem schlechten Allgemeinzu-stand, mitunter verstört und verängstigt. Unermüdlich und mit größtem Sachver-ständnis und Professiona-lität ist es den Tierpflege-rinnen und Tierpflegern gelungen, ihren Lieblingen einen neuen Start in eine vielversprechende Zukunft zu vermitteln. Franz Clemens Waldburg-Zeil, Präsident des Vorarlber-ger Tierschutzverbandes

Ein großes DankeschönWie die Zeit verfliegt. Es ist fast zehn Jahre her, seit ich mit meiner Arbeit im Vorarlberger Tierschutz-heim begonnen habe. Immer das große Ziel vor Augen, den uns überantworteten vierbei-nigen Schützlingen bestmög-liche Hilfestellung zu geben. Und das allen Widrigkeiten zum Trotz. Denn ein Tier-heim hat immer Geldsorgen. Ich kann meinem Traum-Team im Tierschutzheim für seine großartige Leistung weit über das Soll hinaus, nicht oft genug Danke sagen. Das Tierschutzheim ist nicht nur ein Vorzeigeprojekt im Land, sondern auch über die Grenzen hinaus. Denn eines ist sicher: Unsere Arbeit ist nicht nur Beruf, sondern Berufung.

Karin Andres, Tierheim-Leiterin

10 Jahre Vorarlberger Tierschutzheim

„Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.“ Mark Twain, Schriftsteller.

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In unserem Tierschutzheim werden im Schnitt 1400 aus-gesetzte und abgegebene Tiere aufgenommen, versorgt und dann an gute Plätze weitervermittelt.

Spendenkonto: Vorarlberger Volksbank, BLZ 45 710Konto-Nr. 101028008

Bitte helfen Sie uns! Die Tiere sagen Danke!

10 Uhr: Gottesdienst mit anschließender Tier-segnung im Tierheim. Anschließend tolles Fest mit den Stimmungsmachern „Hard BEAT´s“ imTierheim. Hüpfburg, Spielebus, Kinderschmin-ken, Clown, Zauberer, Wilder Westen, Tiervor-führungen und vieles mehr im Tierheim.

Pony-Reiten, Esel-Rennen, Sackhüpfen, Voltigieren, Vorstellung verschie-dener Reitarten und Dämmershoppen ab 14:30 Uhr mit Herbert, Jenny und Ewald im Reiterhof.

Vorarlberger Tierschutzheim, Martinsruh (Zelt in der angrenzenden Wiese)

Tierheim und Reiterhof St. Leonhard feiern Geburtstag

Tierheim und Reiterhof St. Leonhard feiern Geburtstag

Tierheim und Reiterhof St. Leonhard feiern Geburtstag

Tierheim und Reiterhof St. Leonhard feiern Geburtstag

Benefiz-Konzert mit Wolfgang Verocai & BandBenefiz-Konzert mit Wolfgang Verocai & BandBenefiz-Konzert mit Wolfgang Verocai & BandBenefiz-Konzert mit Wolfgang Verocai & Band

TAG DER OFFENEN TÜR IM TIERHEIM UND REITERHOFTAG DER OFFENEN TÜR IM TIERHEIM UND REITERHOFTAG DER OFFENEN TÜR IM TIERHEIM UND REITERHOFTAG DER OFFENEN TÜR IM TIERHEIM UND REITERHOF

Freitag, 2. September

Beginn: 20 Uhr,

Einlass ab 19.30 Uhr

Sonntag, 4. September

Zeit: 10 - 17 Uhr

im Tierschutzheim,

Reiterhof St. Leonhard

Für Verpflegung ist an beiden Veranstaltungs-orten bestens gesorgt!!!

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Ganz ruhig ist es in einem Tierheim nie. Selbst nachts, wenn die Tore geschlossen sind und so mancher

Mitarbeiter ein pflegebedürftiges Tier zu Hause betreut, bellen Hunde, miauen Katzen oder fahren Menschen vor, die klammheimlich ein überdrüssig gewor-denes Lebewesen an die Tür binden oder gar über den Zaun werfen. Frei nach dem Motto: Die Tierheimmitarbeiter werden es schon finden. Und so kann es sein, dass die Tagwache, die normalerweise so gegen sieben Uhr ist, mit einer unlieb-

samen Überraschung beginnt. „Ein Kon-trollgang, ob alles in Ordnung ist, gehört deshalb zu den obligatorischen Dingen.“ Wenn Reinhard Diem, Leiter der Tier-pflege, Frühdienst hat ist dies zumeist um 7.30 Uhr der Fall. „Zuerst lasse ich die Hunde raus.“

16 Kilo Hundehäuferln täglich

Auch wenn der 47-Jährige der Chef der Tierpfleger ist und Lehrlinge ausbildet, packt er genauso überall mit an, wo es

Ständig am Ro-Tieren Füttern, putzen, streicheln – voller Einsatz für vier Pfoten. Ein Tag im Tierheim.

Nadine Pöllmann (rechts) empfängt eine Besucherin. Patrick Forster weiß, was Hunde besonders lieben.

Hygienefachkraft und Tierpfle-gerin Sabine Bartsch (rechts) sorgt für die Sauberkeit.

Streicheleinheit von Hausmeister Michael Geier

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Arbeit zu erledigen gilt. Über 16 Kilogramm Hundehäuferln müssen pro Tag im Schnitt weggeräumt und mehr als 13 Kilogramm Futterrationen an die Vierbeiner verteilt werden. Und selbstverständlich stapelt sich dann das Geschirr, das gewaschen werden will und auch die Käfige müssen geputzt und der Boden gereinigt werden.

Hochgerechnet aufs Jahr, sind es mehr als eine halbe Million Quadratmeter Fläche. „Wir haben ein Rotationsprinzip“, bekräf-tigt die diplomierte Tierpflegerin Ramona Scheffknecht, die auch noch als Tierarzt-helferin fungiert. Kommen am Nachmit-tag die Besucher, steht das Tierheimteam beratend zur Seite. Hat man da auch noch privat Lust auf Tiere? „Unbedingt“, lautet der Tenor einhellig. Schließlich ist der Job für alle eine Berufung. Tierisch-menschliche Beziehungen

Reinhard Diem etwa hat selbst lange Zeit einen Hund besessen, der aus dem Tier-heim stammt. „Leider ist er mittlerweile gestorben.“ Der Tierpflegeleiter kann sich durchaus vorstellen, dass er wieder einen Vierbeiner bei sich aufnimmt. „Ich sitz' ja sozusagen an der Quelle.“ Da ist es logisch, dass so manche tierisch-menschliche Beziehung und emotionale Bindungen entstehen. Ob es dann nicht weh tut, wenn ein liebgewonnenes Tier einen neu-en Besitzer findet? „Es ist ja ganz im Sinne des Tieres, dass es vermittelt wird“, sieht es Diem pragmatisch. Auch wenn zum Abschied bei den Pflegern schon mal die Tränen fließen. Schmerzliche Erfahrungen gehören ohne-hin zum täglichen Brot der Mitarbeiter. Beispielsweise, wenn Tiere eingeschläfert werden müssen oder wenn das Leid an gepeinigten Kreaturen sichtbar wird. „Ich kann mich beispielsweise noch an einen

Hund erinnern, der beim größten Sauwet-ter an einer viel zu kurzen Leine an einem Baum angebunden war“, geht Diem die Galle hoch.

Den Tieren gebührt Respekt

So erschütternd solche Fälle sind, lernt man in der Arbeit mit Tieren viel. Auch und besonders über Menschen. „Wer grausam zu ihnen ist, wird den Menschen gegenü-ber ebenso unempfindlich sein“, bringt es etwa der berühmte Philosoph Immanuel Kant auf den Punkt.„Tieren gebührt auf jeden Fall Respekt“, sagt Patrick Forster, der im Tierheim vor-wiegend die Hunde betreut. Allein schon die unterschiedlichen Charaktere verlan-gen die größte Aufmerksamkeit. „Ich tue euch nichts, also tut ihr mir nichts – das ist die Botschaft, die du mitteilen musst.“ Für manchen Hund, der Schlimmes erlebte, ist dies nicht einfach zu verstehen. Die beste Sprache sind Leckerlis. Forster: „Denn die Hand, die einen füttert, beißt man nicht.“

„Der Respekt vor den Hunden ist wichtig. Ich tue euch nichts, also tut ihr

mir nichts – das ist die Bot-schaft, die du mitteilen musst.”

Patrick Forster, Hundeexperte

Tierisch guat gesagt

Emanuel Brändle macht als Geschirrspüler gute Figur. Tierpflegeleiter Reinhard Diem packt überall mit an.

Überall gibt es etwas zu tun.

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Karin Andres ist seit 2003 Geschäftsführerin und Leiterin des Vorarlberger Tierschutzheimes in Dornbirn. In dieser Zeit hat die 51-Jährige viel bewegt, aber auch Bewegendes erlebt.

„Eine Katze wurde im Winter vor dem Tierheim ausgesetzt. Als wir sie fanden, war sie regelrecht auf dem Eis festge-froren.”

Tierschicksal

Tierisch guat: Rund 14.000 Tiere wur-den in den letzten zehn Jahren aufge-nommen. Da waren sicher auch berüh-rende Schicksale darunter. Können Sie sich an ein paar bewegende Momente erinnern?Karin Andres: Spontan fällt mir da etwa eine Katze ein, die mitten im Win-ter bei eisigen Temperaturen vor die Türe gesetzt wurde. Das arme Tier hat sich so zusammengekauert, dass sie am Boden festgefroren war, als wir sie fanden. Wir mussten sie mit dem Eis entfernen und auftauen. Und dann gab es da einen Mann, der ver-zweifelt nach seinem Hund suchte. Unser Tierretter fand dann den Vierbeiner nach Monaten und brachte Hund und Herr-chen unter vielen Freudentränen wieder zusammen.

Tierisch guat: Tränen gehören bei den vielen Tierschicksalen praktisch zur täglichen Arbeit. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn geschundene oder ver-wahrloste Tiere eingeliefert werden?Karin Andres: Hinter jedem Tierschick-sal steckt auch ein menschliches. Viel-fach ist es die eigene Überforderung, das Nichtwissen oder eine schwere Krankheit, warum Tiere bei uns landen. Auch wenn jemand umzieht, bleiben vielfach Tiere zurück. Was besonders wehtut ist, wenn man spürt, dass man angelogen wird und unter irgendwelchen fadenscheinigen Argumenten Tiere abgegeben werden.

„Tierschicksale sind auch menschliche”

Die Arbeit mit Tieren erfüllt für Karin Andres auch eine wichtige sozi-ale Komponente.

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Wütend macht einen auch, wenn Men-schen so feig sind und Tiere einfach aus-setzen und ihrem Schicksal überlassen. Es kommt auch immer wieder vor, dass Tiere einfach über den Zaun geworfen werden.

Tierisch guat: ... und dann gibt es noch solche, die kritisieren, man solle sich lieber um notleidende Menschen statt um Tiere kümmern. Karin Andres: Gerade die Arbeit mit Tie-ren kann hier ein ganz wichtiger Aspekt sein. Wir kooperieren deshalb auch ganz bewusst mit Organisationen wie Neustart, Caritas, Lebenshilfe, offene Jugendarbeit oder mit der sozialpädagogischen Schule Jagdberg. Wir setzen auch verschiedenste Schwerpunkte, die sich mit Tierthemen auseinandersetzen. Und nicht zu verges-sen, dass sich viele bei uns ehrenamtlich engagieren. In diesem Zusammenhang möchte ich auch meinem Team einen Rie-sendank aussprechen. Es ist phantastisch, was die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leisten. Da sind sehr viel Emotionen und Herzblut dabei.

Tierisch guat: Wie lange bleibt ein Tier durchschnittlich bei Ihnen? Und kann

es vorkommen, dass Tiere einmal nicht aufgenommen werden?Karin Andres: Es gibt Tiere, die verbrin-gen nur eine kurze Zeit im Tierschutz-heim, andere wieder mehrere Monate, einige wenige sogar Jahre. Und es kann auch vorkommen, dass es auch einen Auf-nahme-Stopp wegen Überfüllung gibt.

Tierisch guat: Sie sind nun seit rund acht Jahren Leiterin. Was waren die größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gab? Karin Andres: Wir sind ein privater Verein mit einem Jahresbudget von rund 700.000 Euro. Mehr als die Hälfte des Geldes müssen wir selbst aufbringen – etwa durch Spenden, Patenschaften, Legaten, Stiftungsgelder und Veranstal-tungen. Das ist natürlich eine Riesenhe-rausforderung die notwendigen finanzi-ellen Mittel für die verschiedenen Tier-schutzprojekte jedes Jahr auf die Beine zu stellen. Dass das nicht einfach ist, kann sich jeder vorstellen. Der Betrieb des Tier-heimes beläuft sich auf etwa 1200 Euro pro Tag. Ohne Hilfe von außen wäre dies nicht zu bewältigen. Es ist für mich immer wieder ein Wunder, dass es uns, trotz

Landesrat Erich Schwärzler zu Besuch. Karin Andres leitet mit viel Elan das Vorarlberger Tierheim.

Nach Monaten fand dieses Pärchen wieder zusammen.

„Wenn Tiere sterben, kommen Besitzer zu uns, um uns die Sachen von ihrem Liebling zu bringen. Meistens weinen dann alle mit.”

Menschenleid

„Weil er auf das Tier seiner Freundin eifersüchtig war, setzte ein Mann den Hund ein-fach aus. Dann plagte ihn aber doch das Gewissen.”

Tierliebe

Der Vorarlberger Tierschutzverband ist die Dachorganisation der Vorarl-berger Tierschutzvereine, Eigentümer und Betreiber des Tierschutzheimes und der Vorarlberger Tierrettung.Vorstand: Franz Clemens Waldburg-Zeil, Präsident; Georg Böhler, Vize-Präsident; Tho-mas Gehrer, Vize-Präsident; Herbert Kampel, Kassier; Eva König, Schriftführerin.

Tierschutzverband

der gestiegenen Ansprüche bisher stets gelungen ist, schuldenfrei zu bleiben.

Tierisch guat: Gibt es besondere Wün-sche für die kommenden Jahre? Karin Andres: Ein Tierheim hat immer Geldsorgen. Am besten ist es natürlich, wenn in der Bevölkerung das Bewusstsein und die Verantwortung weiter verstärkt werden kann, was die Haltung von Tie-ren betrifft. Und gleichzeitig hoffe ich auf die Unterstützung der Gemeinden für das Tierheim.

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Page 8: Tierisch guat

Ohrwurm endet in QuarantänestationZeig mir deine Ohren, und ich sag dir, ob du gesund bist – Arzt-Visite im Tierheim.

Katzenjammer gleich hinter der ersten Tür rechts. Lautstark wird in den Transportkäfigen protestiert.

Die meisten von ihnen sind noch junge Samtpfoten mit ihren Müttern. Sie sind alle noch neu im Tierheim und müssen daher zuerst tiermedizinisch versorgt werden. „Ich entwurme und entflohe jetzt die Tiere und impfe sie“, erklärt Jutta Kronewetter während die Tierärztin das Fell eines sechs bis acht Wochen altem Katzenbaby genauer unter die Lupe nimmt. „Es ist schuppig“, stellt sie fest, „es könnte sich um eine beson-dere Art von Milben handeln.“ Das bedeu-tet, dass die Kleine in die Krankenstation muss. Schließlich dürfen die anderen Tiere nicht angesteckt werden.

„Nicht mehr viele Zähne“Damit auch jeder im Tierheim Bescheid weiß, gibt es eine Karteikarte. Dort notiert die Tierärztin neben Name und Geschlecht auch das Gewicht, das Alter und den Zustand der Tiere. Kalinka bei-spielsweise bringt zwei Kilo auf die Waa-ge. „Vom Zahnwechsel her schätze ich das Alter auf zwei bis drei Jahre“, sagt die Veterinär-Medizinerin. Ansonsten ist das Katzen-Mädchen gesund. Sie kann also vermittelt werden. Als nächstes ist Fiona an der Reihe. Sie ist bereits zwölf Jahre alt und blind. Ihre Besitzer sind ausge-wandert und wollten dem alten Tier, den Stress der langen Reise ersparen. „Sie hat

nicht mehr viele Zähne“, stellt Kronewet-ter fest. Aber auch die Augen sind mit einem Film überzogen. Auch die Grande Dame unter den Miezen kommt in die Krankenstation. Dort wird jetzt genau beobachtet, wieviel sie trinkt und welche Harnmengen sie ausscheidet. Das gibt den Medizinern einen weiteren Hinweis auf den Gesundheitszustand des Tieres. Heu-te scheint wirklich Katzentag im Tierheim zu sein. 19 Miezen wurden bereits unter-sucht. Doch Tierretter Karl-Heinz Hanny bringt gerade ein Fundtier, das sich in Nar-kose befindet. Jutta Kronewetter nutzt die Gelegenheit, das Tier genau anzuschauen. „Eine irritierte Katze kann unberechenbar sein“, weiß sie und sieht auf den ersten Blick, dass der Stubentiger gepflegt ist. Die Besitzer werden sich bestimmt schnell melden, ist sie überzeugt.

„Ich bestimme das Geschlecht, ent-wurme und enflohe die Jungen und imp-

fe sie. Erst dann werden die Kätzle vermittelt.

Jutta Kronewetter, Tierärztin

Tierisch guat gesagt

Dr. Susan HolzerDr. Jutta KronewetterDr. Heinrich StreißlbergerDie Tierärzte sind 3 Mal pro Woche im Tierheim. Neuankömmlinge werden untersucht, geimpft, Hunde gechipt und erwachsene Katzen kastriert.

Ärzteteam

Wir brauchen deine Hilfe!Wir brauchen deine Hilfe!Wir brauchen deine Hilfe!Wir brauchen deine Hilfe!Wir brauchen deine Hilfe!

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TIERHEIME BRAUCHEN VERLÄSSLICHE PARTNER!TIERHEIME BRAUCHEN VERLÄSSLICHE PARTNER!TIERHEIME BRAUCHEN VERLÄSSLICHE PARTNER!TIERHEIME BRAUCHEN VERLÄSSLICHE PARTNER!Die Vorarlberger Tierärzte und insbesondere die Tierheim-tierärzte wünschen dem Tier-heim alles Gute zum 10. Geburtstag.

Wir freuen uns auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.

Bankverbindung: Raiffeisenbank Schwarzach Kto.-Nr. 2.452.209 BLZ 37482 UID: ATU35793209 FN 75938 z

Walter FinkGmbH Heizung • Sanitär • Solar6858 SCHWARZACH, Bildsteinerstraße 16

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Bitte helfen Sie uns miteiner Patenschaft!Bitte helfen Sie uns miteiner Patenschaft!Bitte helfen Sie uns miteiner Patenschaft!www.tierheim.vol.at

Bitte helfen Sie uns miteiner Patenschaft!Bitte helfen Sie uns miteiner Patenschaft!

Gefunden, zurückgelassen, ungewollt, misshandelt...

Spendenkonto: Vorarlberger Volksbank, BLZ 45 710Konto-Nr. 101028008

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Klar, dass die junge Rassel-Bande ihre Mama ganz schön auf Trab hält. Denn die vier Jack-Russel-

Mischlinge, die am 11. Juli dieses Jahres per Kaiserschnitt auf die Welt kamen, sind jetzt in einem Alter, das einem Kind entspricht, das gerade das Laufen gelernt hat. Und jede Mama weiß, was das bedeu-tet. Apropos Mama: Im Fall von Chilli, Bean, Cherry und Jam ist dies mit einer neunjährigen White-Terrier-Hündin ja eher eine Oma. Das Besondere: Die

Vier Hundewelpen und eine AdoptivmutterChilli, Bean, Cherry und Jam – die vierbeinigen Wonneproppen haben eine neue Mama gefunden.

„Die Kleinen kamen per Kai-serschnitt auf die Welt. Eine neun-jährige White-

Terrier-Hündin hat sie dann adoptiert.” Yvonne Moosbrugger, Tierpflegerin und Hundemama

Tierisch guat gesagt

Aus der Hand von Tierpflegerin Ramona schmeckt der „Budel” ganz besonders lecker.

Hundewelpen sind „Nesthocker“. Sie werden blind, taub und völlig hilflos geboren und sind voll und ganz auf die Hilfe der Hundemutter angewiesen. Ohne sie hätten die Kleinen keine Überlebenschance. Sie ernährt die Welpen, putzt sie und hält sie schön warm, denn auch ihre Körpertemperatur können die kleinen Nestho-cker noch nicht selbst regulieren. In den ersten Lebenstagen orientieren sich die Hundekinder ausschließlich über ihren Tast- und Geruchssinn. So finden sie auch den Weg zur Milchquelle.

Welpen

So ruhig ist die vierköpfige (Jack)-Rassel-Bande selten.

Page 11: Tierisch guat

Vier Hundewelpen und eine AdoptivmutterChilli, Bean, Cherry und Jam – die vierbeinigen Wonneproppen haben eine neue Mama gefunden.

rüstige Hundedame hat die kleinen Won-neproppen – drei Männchen und ein Weib-chen – adoptiert. „Die Welpen kamen per Kaiserschnitt auf die Welt und wurden von ihrer Hündin nicht angenommen“, erklärt Tierheim-Mitarbeiterin Yvonne Moosbrug-ger wie es zu der ungewöhnlichen Adoption kam. Die Besitzer waren mit den vier Hun-debabys genauso überfordert wie die noch junge Hündin, für die es der erste Wurf war. „Nach dem Eingriff war die Mutter natür-lich noch sehr geschwächt. Als man ihr die

Jungen an das Gesäuge legte, verweigerte sie ,̋ erzählt die 42-jährige Lauteracherin. Das Tierheim wurde verständigt.

Hündin produzierte wieder Milch

Doch ihre White-Terrier-Hündin erbarmte sich dem Wurf. Das Außergewöhnliche: Die neue Adoptivmutter ist eigentlich schon kastriert. Doch als der Nachwuchs da war, begann sie wieder Milch zu produ-zieren. Freilich ist auch Yvonne Moosbrug-

ger zu einer Art Hundemama geworden. Besonders als die zwei schwarz-braunen und zwei tricolorfarbenen Hundewelpen erst wenige Tage alt waren, durfte der „Budel“ nicht fehlen. „Jetzt entwickeln sich die Kleinen ganz normal“, freut sich die „Leihmama“. Und die vier Jack-Russel-Mischlinge machen ihren Namen mittler-weile alle Ehre. Sind sie doch tatsächlich zu einer Rasselbande geworden, bei der die tierische und menschliche Hundemama alle Pfoten und Hände voll zu tun haben.

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Bei jedem Wetter

Tito freut sich über die vielen Spaziergänge.

Dank freiwilliger Helferinnen erhalten die Tierheim-Hunde regelmäßig Auslauf.

Rund 20 Frauen treffen sich regel-mäßig im Tierheim, um mit den Hunden Spaziergänge zu unter-

nehmen. Helga Mark ist eine von ihnen. Die Lustenauerin führt seit zweieinhalb Jahren die Vierbeiner zum Äußerln. Vier-mal die Woche für zwei Stunden arbeitet sie ehrenamtlich für das Tierheim, um mit den Hunden Gassi zu gehen. Die Hundebesitzerin fiel einst in eine tiefe Depression, als sie ihren Pudel einschlä-fern lassen musste. „Ich habe das lange nicht verkraftet", erinnert sie sich an diese schlimme Zeit zurück. Um die Schwer-mütigkeit etwas zu lindern, fasste sie den Entschluss, wenigstens mit anderen Hun-den spazieren zu gehen. „Ich habe richtig gespürt, wie mir das geholfen hat."

Hunde spüren, wenn man sie mag

Der Vorteil: Sie war nicht mehr so auf einen Hund fixiert, weil es immer wieder andere Tiere sind, mit denen sie Touren unter-nimmt. Nur wenn die Hunde neu sind, ist es besser, wenn immer dieselbe Person Gassi geht, damit sie sich daran gewöhnen können. Helga Mark ist überzeugt, dass es die Hunde spüren, wenn sie jemand

mag. „Ich liebe sie einfach", sprudelt es aus der Lustenauerin heraus. Nach der Überwindung ihrer Trauer entschloss sie sich, einen neuen Hund zu nehmen. Einen aus dem Tierheim. „Es ist ein Tibetspaniel der fürchterlich gequält wurde. Sogar den Schwanz hat man ihm abgeschnitten", ist sie glücklich, der geschundenen Kreatur nun ein neues Zuhause bieten zu können.Im Herzen glücklich ist Helga Mark auch, wenn ein anderer ihrer felligen Lieblinge einen guten Platz findet. „Ich will ja, dass es das Tier gut hat, auch wenn mir die Trennung manchmal schwer fällt."Etwa bei der Juna – eine Belgische Schä-ferhündin, die lange Zeit im Tierheim ver-bringen musste. „Sie war mir richtig ans Herz gewachsen."

Sepp und Flocki können es gar nicht erwar-ten, bis es richtig los geht.

Tierheimhund Bubi fühlt sich in den Armen seiner Gassigeherin wohl.

Wer mit Tierheim-Hunde spazieren geht, übernimmt eine sehr verantwor-tungsvolle Aufgabe. Neben dem ge-schulten Fachpersonal des Tierheimes, sind es derzeit rund 20 Frauen, die sich um das Wohlergehen der Vierbeiner küm-mert und regelmäßig spazieren gehen. Immer wieder fragen auch Kinder oder Jugendliche an, ob sie sich nicht einen Hund zum Spazieren gehen „ausleihen" können. „Es ist jedoch so, dass das Tier kein Beschäftigungsob-jekt ist, sondern ein

sensibles Lebewesen, dessen Bedürf-nisse man genau kennen sollte", betont Tierheimleiterin Karin Andres. Konnte früher jeder mit dem Hund gehen, wird heute eine Art Schulung gemacht,

ob man dem Tier auch tatsächlich gewachsen ist. Andres: „Wer Interesse hat, mit Hunden regelmä-ßig spazieren zu gehen, kann sich gerne bei uns melden." Grundvorausset-zung ist jedoch, dass man mindestens einmal die Woche dafür Zeit hat. Auch Männer sind dabei gefragt. Denn derzeit fungieren ausschließlich Frauen als Gassigeherinnen.

Gassi gehen mit Tierheim-Hunden

„Die Spaziergänge mit den Hunden bringen mir wahn-sinnig viel. Ich gehe nun seit zweieinhalb Jahren bei jedem Wetter – egal, ob es stürmt oder eisig kalt ist.”

Helga Mark, Gassigeherin

Tierisch guat gesagt

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H ündin Leia wurde anonym ins Tierheim abgeschoben. Der Vier-beiner, ein Mischling, gilt jedoch

als Problemtier, deshalb hat ihn sein Besit-zer wohl auch weggegeben. „Sie wurde so erzogen, dass sie sich von niemandem anfassen ließ", erklärt Andrea Mitterer. Ein Fall also für die Tierpsychologin und Ethologin. Doch selbst für die geschulte Hunde seelenkennerin stellte Leia eine große Herausforderung dar. „Ich habe noch nie einen Hund erlebt, der einen fremden Menschen so aggressiv vertei-digt hat." Doch wie geht man mit einem Hund um, der sich nicht (be)greifen lässt? „Man braucht viel Geduld“, weiß die Expertin. Bei Leia hat es zwei Wochen gedauert, bis sie sich wieder anfassen ließ. Die 46-Jäh-rige, die in Rankweil die Hundeschule „ein-mal-eins" betreibt ist tagelang vor dem Zwinger gesessen, hat mit ihr gespro-chen und sie mit Leckerlis bestochen. Erst nach und nach hat Leia Vertrauen gefasst. „Das hat aber nur funktioniert, weil die Hündin selbst entscheiden konn-te, wann sie den nächsten Schritt macht.

Wenn Hunde nicht (be)greifbar sindAndrea Mitterers (46) Spezialgebiet sind problematische Fund- und Abgabetiere.

„Probleme mit Tie-ren entstehen immer zu Hause. Man muss nur den Auslöser

finden, dann kann man alle Probleme mit Geduld lösen.”

Andrea Mitterer, Tierpsychologin

Tierisch guat gesagt

Zwang oder zu aufdringliches Verhalten schüchtert die Tiere sofort wieder ein.“ In der Zwischenzeit ist Leia ein fröhlicher und anhänglicher Hund und kann an ein neues Zuhause vermittelt werden.

Der Mensch ist das ProblemSchon bei Leia hat sich abgezeichnet, dass der Hund eher das Opfer als der Übeltäter ist. Andrea Mitterer urteilt hier auch kate-gorisch. „Der Mensch ist eigentlich immer das Problem, der Hund reagiert nur." Wenn also Hundehalter wegen Problem-hunden auf sie zukommen, besucht sie die Leute zuerst zuhause. Meistens geht es um unerzogene Vierbeiner. Vor allem die kleinen Rassen dürfen oft anstellen, was sie wollen. Im privaten Umfeld sucht Andrea Mitterer dann nach dem Auslö-ser für das Fehlverhalten und stellt für Hund und Besitzer ein Übungsprogramm zusammen. Wenn es besonders viele Pro-bleme gibt, begleitet die Tierpsychologin die Übungen, ansonsten müssen Hund und Herrchen ihren Weg selbst finden. Schließlich müssen diese auch später ohne einen tierischen Seelenklempner zurecht kommen.

Sensibles Händchen für Tiere

Elisabeth Albrecht ist eine Hundeflü-sterin der etwas anderen Art. Denn bei ihr ist es weniger das Flüstern,

sondern vielmehr das sensible Berühren, das für die Vierbeiner beruhigend wirkt. Die Technik, die dahintersteckt, heißt Jin Shin Jyutsu. Eine Behandlungsmethode zur Harmonisierung der Lebensenergie beiträgt. Vor allem wegen der schweren Aussprache ist die Technik hierzulande unter dem Begriff „Strömen“ bekannt.Für Elisabeth Albrecht waren Tiere schon immer ein Anliegen. Vor einem Jahr hat sich die Bregenzerwälderin entschlossen, den Tieren mit dieser Technik konkret zu helfen. „Ich bin einfach ins Tierheim

Elisabeth Alb-recht öffnet En-ergieschlösser und damit die Herzen der Tiere.

Kontaktadressewww.hunde-ein-mal-eins.at

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gegangen und habe gefragt, ob sie meine Hilfe brauchen.“ Die Antwort war simpel. „Wenn es den Tieren hilft, nehmen wir jedes Angebot gerne an.“

Erste Schritt ist das Vertrauen

Die Arbeit mit Tieren gestaltet sich etwas anders als mit Menschen. Während Men-schen oft skeptisch und verspannt sind, sind Tiere unvoreingenommen und lassen das Strömen einfach auf sich wirken. Dafür kann man ihnen nicht erklären, um was es geht. Der erste Schritt ist das Vertrauen des Tieres zu gewinnen, hier kommt auch das Universalhilfsmittel Leckerlis zum Einsatz. Dann legt Elisabeth Albrecht die

Hände auf Brust und Rücken des Tieres. Über diese Sicherheitsenergieschlösser schafft sie eine Verbindung und beruhigt das Tier. Danach wendet sie sich einer Serie von Schlössern zu, die bestimmte Organe beeinflussen und damit spezi-fische Beschwerden erleichtern können. Eine Sitzung mit einem Tier läuft so lange, bis die Energie wieder fließt oder bis das Tier unruhig wird und damit anzeigt, dass es genug hat. Das kann nach fünf Minuten oder erst nach einer Stunde der Fall sein.Mit ihrer Energietechnik konnte Elisabeth Albrecht schon mehreren Tieren helfen. Zum Beispiel der Katze Resi, die wegen Aggressivität immer wieder ins Tier-heim zurück kam. Nach einer Jin-Shin-Jyutsu-Behandlung konnte sie sich mit ihren neuen Besitzern arrangieren. Oder der Dobermann-Hündin Kira die nach einer Kreuzband-OP, dank Strömen, sehr schnell wieder laufen konnte und damit vermittelbar war. Auch ihrem eigenen Hund konnte sie helfen. Der Schäferhund-Golden-Retriever-Mix Billybär galt im Tierheim als schwer erziehbar. Jetzt ist er auf dem besten Weg Therapiehund für alte Menschen und Kinder zu werden.

Sensibles Händchen für Tiere „Strömen kann jeder lernen, dazu muss man nichts Be-sonderes sein. Man braucht nur sensible Hände und viel Übung.”

Elisabeth Albrecht, Strömerin

Tierisch guat gesagt

Das Strömen oder Jin Shin Jyutsu ist eine Kunst, bei der durch das Auflegen der Hände auf 26 Si-cherheitsenergieschlösser genannte Stellen am Kör-per der Energiefluss gesteuert werden kann. Diese Sicherheitsenergieschlösser wirken ähnlich wie eine Stromsicherung im Haus. Bei Problemen verschließt sich das Schloss, um die Sicherheit des Körpers zu gewährleisten. Der Nachteil ist, dass das Schmerzen verursacht. Hier greift Elisabeth Albrecht ein. Sie kann diese Schlösser öffnen, die Energie wieder fließen lassen und damit den Körper ins Gleichgewicht bringen.

Kontaktnummer: 0664 438 75 69

Strömen

Golden Retrievermix Billybär galt als schwer erziehbar.Jetzt ist er auf dem besten Wege, Therapiehund zu werden.

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Wer seinen Liebling vermisst, sollte sich auf jeden Fall im Tierheim erkundigen. Denn immer wieder werden dort Tiere abgegeben, die scheinbar keinen Besitzer haben. Die Fundhunde und -katzen sind auch unter www.tierheim.vol.at abgebil-det. Wenn Sie ihr Tier wiedererkennen, nehmen Sie Kontakt mit dem Tierheim auf. Entweder telefonisch unter der Tel.Nr. 05572 29648, per E-Mail: [email protected] Meldet sich nach Ablauf der gesetzlichen Frist von einen Monat kein Besitzer, geht das Tier in den Besitz des Tierschutzheimes über und wird zur Vermittlung freigegeben.

Ein Danke für unser neues Zuhause Tausende Tiere haben dank Ihrer Hilfe in den letzten zehn Jahren neue Plätze gefunden.

„Schicke Ihnen anbei ein paar Fotos, damit Sie sehen, dass es den Jungs Charly und Balou sehr gut geht.

Ivonne Ludwig

Tierisch guat

Tier vermisst? Auch wenn wir alles dafür tun, damit sich unsere Tiere wie in einem Fünf-Sterne-Hotel fühlen,

freut uns nichts mehr, wenn unsere fel-ligen Mitbewohner das Tierheim verlas-sen können und in ein neues Zuhause einziehen können. Rund 14.000 Tiere haben wir im vergangenen Jahrzehnt betreut und wir sind stolz darauf, dass so viele wieder einen guten Platz gefunden haben. Manchmal fällt uns der Abschied zwar schwer, aber wenn wir dann das erste Mail oder das erste Bild vom neu-en Heim zugeschickt bekommen, ist die Freude umso größer. Danke, dass Sie so ein großes Herz zei-gen und bei der Anschaffung eines neuen vierbeinigen Mitbewohners an ein Mitge-schöpf aus dem Tierheim denken. Hund und Katz', Kaninchen und Meerschwein danken es Ihnen auf Ihre ganz besondere Art. Als treue Wesen, die für viel Bereiche-rung in Ihrem Leben sorgen.

„Habe damals Hunde-dame Speedy adoptiert und keine Sekunde bereut, dieses kleine Bündel bei mir aufge-nommen zu haben.“

Damaris Mörtl

Tierisch guat

In einem Ordner sind alle Fundtiere genau aufgelistet.

Mit dem am 1. Jänner 2005 in Kraft getretenen Bundes-Tier-schutzgesetz hat die Behörde Vorsorge zu treffen, dass ent-laufene, ausgesetzte, zurück-gelassene sowie beschlag-nahmte oder abgenommene Tiere an Personen, Institu-tionen und Vereinigungen übergeben werden, die eine Tierhaltung im Sinne dieses Bundesgesetzes gewährlei-sten. In einer Leistungsver-einbarung zwischen dem Amt der Vorarlberger Landesre-gierung und dem Vorarlberger Tierschutzverband wurde festgehalten, dass das Tier-schutzheim Verwahrer oben angeführter Tiere ist.

Wissenswertes

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Ein Danke für unser neues Zuhause „Hier ein Foto von Cheech - unserem Pflan-zenkil-ler und Hundeflüsterer.":-)

Ramona Aichner

Tierisch guat

„Missie, die Graue, hatte lange nur Angst! Mittlerweile ist sie verschmust und eine kleine Zicke. Felis ist ein traumhafter Main-Coon-Kater.” Margit Heinzle

Tierisch guat

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Eigener Blog auf www.vol.atWer sich regelmäßig über die

zahlreichen Aktivitäten im Vorarlberger Tierheim infor-

mieren will und wer Interesse am Tier-schutz hat, kann über Facebook oder Twit-ter persönlich mit Karin Andres kommu-nizieren. Auf www.vol.at betreibt die Heimleiterin unter http/andres.vol.at einen eigenen Meinungsblog, in dem News aus dem

Tierheim ebenso zu lesen sind, wie per-sönliche Ansichten der Tierheimleiterin zu aktuellen Themen. „Die neuen Medien sind für uns eine ideale Plattform um mit einem großen und auch jungen Perso-nenkreis in Verbindung zu treten“, betont Karin Andres. Rund 10.000 Zugriffe pro Monat sind zu verzeichnen.Alle Informationen zu den Schützlingen, die sich derzeit im Tierheim befinden, fin-

det man zudem auf der Homepage www.tierheim.vol.at. Unter dem Link „Unsere Tiere“ können alle Hunde, Kat-zen und Kleintiere angesehen werden. Zusätzlich erhalten die User einige wich-tige Informationen über das jeweilige Tier. Andres: „Wenn Sie Interesse an einem unserer Schützlinge haben, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch, per E-Mail oder kommen Sie persönlich bei uns vorbei.“

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Daten, Fakten, Wissenswertes

Andrea Mitterer & Thomas Eberharter6830 Rankweil, Reitweg 3c

0664/4674310

E-mail: [email protected]@vol.at

Homepage: www.hunde-ein-mal-eins.at

Vom Welpen bis zum Lauser

– In unserer Hundeschule nach modernsten Erkenntnissen lernt Ihr vierbeiniger Liebling in Kleingruppen (mit maximal fünf Teilnehmer) oder in Einzelstunden sich voll zu integrieren.

– Wir unterstützen Sie mit ihrem Hund in einer zwanglosen Atmosphäre in Praxis und Theorie. Zeigt ihr Hund störende Verhaltensweisen, so kön-nen diese korrigiert und behoben werden.

– Individuelle Ausbildungsmethoden sind Voraus-setzung für die unterschiedlichsten Mensch-Hund-Beziehungen. Auf Wunsch kommen wir auch gerne zu Ihnen nach Hause.

– Seminar mit Michael Grewe (Canis+Zentrum für Kynologie) Thema: „Ängstlicher Hund- was bedeu-tet das?” 8. bis 9. Oktober 2011.

Rund 30.000 Menschen besuchen pro Jahr an den 260 Öffnungstagen das Tierheim. Die Anzahl der Beratungsstunden beträgt in etwa 1560. Hinzu kommen noch 2080 Beratungsstunden, die jährlich per Telefon durchgeführt werden.

Fünf Tonnen Hundefutter, vier Tonnen Katzenstreu und eine Tonne Kleintierfutter (ohne Heu) – diese Mengen werden jähr-lich im Tierheim benötigt.

Sechs Tonnen Hundekot fallen jährlich an. Das entspricht einer täglichen Menge von 16,43 Kilogramm.

1825 Waschmaschinen- und Trocken-füllungen verzeichnet das Vorarlberger Tierheim pro Jahr.

74 Fußballfelder, das entspricht 526.263 Qua-dratmeter pro Jahr betragen die nassgereini-gten Flächen.

Die Tierarztbesuche im Tierheim machen jährlich etwa 260 Stunden aus. Tierarztdienst, Tierarzthelfer, Vorbereitung und Nachbetreu-ung ergeben insgesamt 832 Stunden pro Jahr.

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1 Karin Andres, 51, LustenauTierheimleiterinKarin Andres hat ihr Leben ganz den Tieren verschrieben. Als Leiterin des Tierheimes und als Geschäftsführerin des Vorarlberger Tierschutzverbandes managt die 51-Jährige die vielfältigen Auf-gaben mit unermüdlichem Einsatz. Ihr Motto: „Tiere sind schützenswerte Geschöpfe, die auf unsere Hilfe angewie-sen sind.“

2 Emanuel Brändle, 30, Hohenems Tierpfleger„Ich kann abends mit gutem Gewissen ins Bett gehen“, beschreibt Emanuel Brändle, was für ihn das das besondere an sei-nem Job ist. Die Arbeit – speziell mit den Hunden – macht dem 30-Jährigen Spaß. „Ich habe große Freude am Umgang mit Tieren."

3 Reinhard Diem, 47, DornbirnDipl. Tierpflegeleiter/Tierarztassi-stent Als Leiter der Tierpflege ist Reinhard Diem auch für die Ausbildung von Lehr-lingen und Praktikanten verantwortlich. Natürlich legt der 47-Jährige überall selbst Hand an und ist auch noch als Tierarz-tassistent tätig. Der Dornbirner ist ein Späteinsteiger, war ursprünglich Werk-zeugmacher und ist seit acht Jahren im Tierheim.

4 Andrea Mitterer, 46, Rankweilexterne Mitarbeiterin, Tierpsycho-login, ÖKV-TrainerinAndrea Mitterer ist spezialisiert auf Hunde. Die Rankweilerin betreut Tiere, die verängstigt oder mit anderen Pro-blemen ins Tierheim kommen, damit sie möglichst einfach weitervermittelt wer-den können. Außerdem ist sie Ausbilderin beim ÖKV und Hundeführerin bei der ÖRHB (Österreichische Rettungshunde Brigade). Für sie wäre ein Leben ohne Hunde einfach langweilig.

5 Marco Milohnic, 28, BregenzDipl. Tierpfleger, Grafiker, Pres-searbeitMarco Milohnic ist Tierpfleger und ausge-bildeter Grafiker. Er kümmert sich neben den Tieren um die Website des Tierheims und unterstützt die Pressearbeit gestal-tet Informationsmaterial. Auch für Marco Milohnic ist sein Beruf gleichzeitig Beru-fung. Der 28-Jährige wollte schon immer mit Tieren arbeiten.

6 Ramona Scheffknecht, 27, Luste-nau, Dipl. Tierpflegerin, AssistentinWer selbst mit Tieren aufgewachsen ist, hat natürlich einen besonderen Bezug dazu. Die Tierpflegerin und Tierarztassi-stentin aus Lustenau hat ihren Traumjob gefunden: „Mit Tieren zu arbeiten ist für

mich ein sehr befriedigender Beruf, da Tiere viel zurück geben.“

7 Judith Kupnik, 40, HohenemsVerwaltung, BuchhaltungJudith Kupnik ist die Frau, die für die rich-tigen Zahlen zuständig ist. Neben ihrer

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Buchhaltertätigkeit, die sie mit größter Genauigkeit erledigt, managt die 40-Jäh-rige unterstützend die Verwaltung des Tierschutzverbandes. „Die Arbeit im Tier-schutzheim macht viel Spaß, ich schätze das gute Klima, das freie Arbeiten und die Abwechslung", so die Hohenemserin.

8 Angela Forster, 34, FraxernTierpflegerin, EinschulungAngela Forster wurde vor sieben Jahren vom Tierschutzverband angeworben, als im Tierheim gerade Personalnot herrschte. Da sie schon immer mit Tieren arbeiten wollte, hat die Fraxnerin die Chance zum

Wechsel genutzt. Seitdem arbeitet sie als Tierpflegerin, hauptsächlich für Katzen, und lernt Lehrlinge und Praktikanten ein.

9 Sabine Bartsch, 44, HohenemsTierpflegerin, HygienefachkraftSabine Bartsch ist Tierpflegerin und für die professionelle Reinigung des Tierheimes zuständig. Sie hat sich speziell für einen Beruf in einer gemeinnützigen Organisati-on entschieden, da sie nicht für die Privat-wirtschaft arbeiten möchte. Die Tiere sind dagegen ehrlich dankbar und geben ohne Hintergedanken zurück.

10 Yvonne Moosbrugger, 42, Lau-terach, Kleintierexpertin, OfficeYvonne Moosbrugger berät Menschen die ins Tierheim kommen, um einen neuen tierischen Mitbewohner zu finden. Außer-dem arbeitet sie im Office. Sie möchte vor allem den Tieren helfen. Ihr Leitspruch: „Jedes Tier braucht einen guten Platz und selbst wenn es Probleme gibt, verdient es eine zweite Chance.“

11 Nadine Pöllmann, 22, LustenauAuszubildende Tierpflegerin, Tier-arztassistentin, Office-AssistentinDie 22-Jährige macht gerade eine Umschu-lung zur Tierpflegerin und Tierarztassi-stentin und lernt sich auch im Office ein. Sie ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und war schon immer von Tieren umge-ben. Die Arbeit im Tierheim ist für die Lustenauerin also nur die logische Konse-quenz daraus.

12 Michael Geier, 35, DornbirnHausmeister, TierpflegerMichael Geier ist landwirtschaftlicher Facharbeiter. Er arbeitet im Tierheim als Hausmeister und kümmert sich um die Instandhaltung. Aber auch den Tieren schenkt der Dornbirner seine Aufmerk-samkeit in seiner Funktion als Tierpfleger. „Ich arbeitet gerne mit Tieren, weil es ein-fach schön ist.“

13 Patrick Forster, 33, Dornbirn, Tierpfleger, Schwerpunkt HundePatrick ist mit Tieren aufgewachsen und sieht seine Arbeit mit den Vierbeinern jeden Tag als Herausforderung. „Tiere sind niemals gleich, deshalb ist die Arbeit mit ihnen besonders reizvoll.“

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Wenn die Katzenbabys bei Car-men Ramsebner ankommen, sind sie oft nur zwei oder drei

Tage alt. Winzig, taub, blind und völlig wehrlos. Ohne fremde Hilfe hätten die kleinen Fellknäuel null Überlebenschan-cen. Auch wenn im Fall der kleinen Tiger-leins die Mama zwar nicht miauen kann, sind die Babys bei Carmen Ramsebner in besten Händen. Denn die 53-jährige Har-

derin erfüllt ihren Job als Katzenmama perfekt. Wenn die Winzlinge erst wenige Tage alt sind, muss Carmen Ramsebner die kleinen Wonneproppen alle zwei Stunden mit Muttermilchersatz füttern. An Schlaf ist da nicht zu denken. Wenn die vielfache Mutter aufsteht, hat sie kaum Zeit einen Kaffee zu trinken. Denn zuerst kommen ihre Lieblinge dran, die schon sehnsüchtig aufs Fläschle warten. Den Muttermilcher-

Vera kommt regelmäßig ins Tierheim, um die scheuen Katzen zu streicheln.

Nur miauen kann die Mami nichtCarmen Ramsebner hat schon als Kind Tiere eingesammelt und aufgepäppelt. Jetzt ist sie 53 Jahre alt und hat ihre Leidenschaft zur Vollzeitaufgabe gemacht.

Stubentiger, bitte streicheln!Vera ist Pensionistin aus Dornbirn und sie streichelt Katzen. Das mag wie eine nette Freizeitbeschäftigung klingen, aber für das Tierheim ist Vera eine große Hilfe. In einer unbekannten und stressigen Umgebung wie einem Tier-heim sind Katzen oft unglücklich, wenn nicht gar panisch. Und das Tierheim-personal hat sowieso immer alle Hände voll zu tun. Da müssen Neuzugänge auf-genommen und Notfälle versorgt wer-den. Und auch die anderen Bewohner wollen versorgt sein. Man muss füttern, aufräumen, reinigen und vieles mehr. Da kommt die soziale Komponente oft zu kurz. Und Katzen sind soziale Tiere, die viel persönliche Aufmerksamkeit brauchen. Hier kommt Vera ins Spiel. Sie hat auf eine Zeitungsannonce rea-giert mit der das Tierheim nach Helfern suchte. Seitdem streichelt und beruhigt sie regelmäßig die Tierheimkatzen und hilft an Wochenenden auch anderweitig aus.

Katzenheimat

Auch bei ihren eigenen Katzen sucht Vera die Herausforderung. Beide sind aus dem Tierheim. Mia ist nierenkrank und braucht besondere Pflege und Spe-zialfutter. Sheena ist scheu, eigensinnig und beißt sogar manchmal. Aber es ist schon viel besser geworden.

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Heidi aus Bregenz möchte eine neue Katze. Sie ist Architektin und hat nicht allzuviel Zeit, um sich mit

einem eigensinnigen Stubentiger herum-zuschlagen. Also möchte sie ein junges Tier aus dem Tierheim. Das kann man noch recht gut erziehen und sie gewöhnen sich schnell an neue Dinge. Über den Som-mer gibt es besonders viel Nachwuchs. In diesem Fall ist das gut für Heidi. Denn sie hat die volle Auswahl. Am liebsten hät-te sie eine schwarz-weiße oder getigerte weibliche Katze. Ein Katerchen würde am Ende noch markieren. Möglichst zutrau-lich sollte die Samtpfote auch noch sein. Und es muss natürlich DIE Katze sein. Um auch ganz sicher zu gehen, hat Heidi drei Begleiter mitgebracht. Berater und andere Meinungen kann man nie genug haben. Und mit Kätzchen spielt jeder gerne. Da ist auch eine süße, schwarz-weiße Mietze. Die ist aber etwas scheu. Und einen Tiger mit beeindruckend schönen Augen gibt es auch. Aber der ist schon so groß. Und dann

kommt Bico. Ein zwei oder drei Monate alter buntgescheckter Kater. Verkehrter geht es ja gar nicht. Ein Kater, die falsche Farbe und auch schon so alt. Aber er ist so zutraulich. Und er spielt so niedlich mit seinem Freund. Er lässt sich einfach strei-cheln und macht sich's gleich auf Heidis Schoss bequem.

Ein schnurrender Charmeur

Man muss ihm natürlich die volle Auf-merksamkeit schenken, aber der schnur-rende Charmeur wickelt sowieso alle Anwesenden um die Pfote. Heidi muss sich das aber nochmal überlegen. Und eine Freundin will sie auch noch befragen, wie das mit Katern denn so ist. Erstmal muss sie einen Kaffee trinken. Beim Rausgehen lenken sie noch zwei sehr junge Katzen von Bico ab. Aber nur ganz kurz. Heidi will Bico noch nicht mitnehmen, aber über-morgen hat er zu 95 Prozent ein neues Zuhause.

satz bekommt „die Mama" vom Tierarzt oder in Tierfutterfachgeschäften. Nur kurz bleibt Zeit, das Mittagessen vor-zubereiten – denn die kleinen hungrigen Mäuler brauchen sie wieder. Aber Nah-rung ist nicht das einzige was Katzenba-bys benötigen. Als Ersatz für Körperwär-me legt Carmen Ramsebner manchmal eine Wärmflasche ins Körbchen. „Und wenn ein Kätzchen besonders schwach ist, hab' ich es auch schon mal im Aus-schnitt herumgetragen.“ Wie es sich für eine Mama gehört, spricht sie auch viel mit ihren Sprösslingen. Das ist für die Sozialisierung der kleinen Katzen wichtig. Meistens werden ihr die kleinen Wesen von der Tierrettung übergeben. „Die Kätz-chen wurden ausgesetzt oder ihre Mutter hat sie verlassen oder wurde überfahren", erzählt sie.

Großer Trennungsschmerz

Bis jetzt hat die Harderin 40 Katzen auf-gezogen, allein dieses Jahr waren es schon zehn. Trotzdem fällt es ihr immer schwer die Stubentiger abzugeben, wenn sie alt und kräftig genug sind. Aber nicht alle ihrer Schützlinge schaffen es überhaupt so weit. „Dass Zöglinge sterben, gehört leider auch dazu.“ Und eine Menge andere Aufgaben gehören auch noch zu Carmen Ramsebners Leben. Sie zieht nicht nur Katzenbabys auf, sondern auch Vögel. Außerdem zähmt sie schon mal einen wil-den Katzenwurf in ihrem Keller. Neben ihren Gästen bietet die 53-Jährige einem Labrador, zwei Katzen und einem Papa-gei, den sie hin und wieder mit einem „Hab dich lieb“ belohnt, ein permanentes Zuhause.

Eine Liebe ganz und gar nicht für die Katz'

Nur miauen kann die Mami nicht

„Ich würde alle Tiere aufneh-men. Mein Mann ist da schon so einiges gewöhnt. Er würde sich wohl erst bei einem Kroko-dil wundern.”Carmen Ramsebner, Katzenmama

Tierisch guat gesagt

Junge Samtpfoten erobern die Herzen im Sturm

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Uunter der bewährten Organisation von Margit Hinterholzer (im Bild mit Kunstmops Othmar und "Echtmops" Julius) finden im Tierheim

regelmäßig Kunstauktionen statt, die vom Lindauer Auktionshaus Zeller geleitet werden. Bei der jüngsten Versteigerung, bei der 15 Kunstschaffende Werke aus dem Themenkreis „Tier und Natur“ zur Verfügung stellten, wurden über 13.000 Euro eingenommen. Vom Reinerlös werden Projekte der Kooperationspartner Offene Jugendarbeit Dornbirn (OJAD) und des Vorar-lberger Tierheims unterstützt. Ein besonderes Werk schuf Künstler Albrecht Zaun-er in Zusammenarbeit mit Editeur Markus Gell aus Rankweil: Aus einer Studie zum Tanz entstand die Arbeit „dreh“. Das Werk mit einer Auflage von nur dreißig Stück ist in noch geringer Anzahl im Vorarl-berger Tierheim erhältlich (37x 47cm, 150 Euro). Die Fortsetzung der Benefiz-Auktion im kommenden Jahr wurde bereits fixiert. Beteiligte Künstlerinnen und Künstler an der Tierheim-Auktion 2011: Herbert Alb-recht, Günter Bucher, Tone Fink, Wolfgang Flatz, Mar-bod Fritsch, Christof Gantner, Cornelia Hefel, Gerold Hirn, Edith Hofer, Rafet Januzi, Helmut King, Edgar Leissing, Uta Belina Waeger, Albrecht Zauner und Marko Zink.

Kunst für gute SacheKunst für gute Sache

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Ein Ausflug mit FolgenGeorg Böhler (79) war maßgeblich am Bau des neuen Tier-heimes beteiligt. Dabei kam der Vizepräsident des Tierschutz-verbandes vor 20 Jahren völlig unerwartet zu seiner Funktion.

Ein scheinbar harmloser Ausflug nach Götzis hatte für Georg Böhler im Jahr 1990 nachhaltige Folgen.

Der ehemalige Textilvertreter der Firma Benger wollte nur drei Frauen zu einer Jahreshauptversammlung bringen – und kehrte als Obmann des Bregenzer Tier-schutzvereins zurück. Was der damals 58-Jährige nicht wusste: der Ausflug wurde von seiner Frau Inge eingefädelt. „Sie hatte Bedenken, dass ich in meinem Ruhestand in ein Pensionsloch fallen könnte", kann er zwei Jahrzehnte später mit einem Schmunzeln auf den Beginn seiner Vereinstätigkeit zurückblicken. „Als alle sagten, ich sei der richtige Mann

dafür, ließ ich mich überreden." Eine wei-se Entscheidung, denn die Leidenschaft zeichnete Böhler in der Folge aus. „Wir hatten nicht einmal das Geld, um Spen-denerlagscheine zu versenden. Genau 67 Schilling und 12 Groschen befanden sich in der Vereinskasse”. Also nicht einmal fünf Euro betrug das Vermögen. Dem engagierten Tierschützer gelang es, Begeisterung zu entfachen. 1994 überre-dete Georg Böhler den angesehenen Poli- tiker Karl Falschlunger, das Präsidenten-amt des Tierschutzheims zu übernehmen. „Aber nur, wenn du den Vize machst", lautete seine Antwort. Politisch wichtige Tore waren damit geöffnet, was vor allem

In den vergangenen Jahren besuchten auch viele Schulklassen das Tierheim.

Auch mit 79 Jahren setzt sich Vizepräsident Georg Böhler mit Leidenschaft für den Tierschutz ein.

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für das abbruchreife alte Tierheim von großer Bedeutung war. Hochrangige Politiker mit Landeshauptmann Herbert Sausgruber an der Spitze wurden ins Tier-heim eingeladen, um sich vor Ort ein Bild über den desolaten Zustand zu machen. Der „Live-Besuch” zeigte Wirkung. „Landeshauptmann Herbert Sausgruber sagte bei der Eröffnung unverblümt, dass er sich geschämt habe, als er die Anlage sah”, erinnert sich der Katzenbesitzer.

Besuchergang und Gruppenhaltung

Nach langen Verhandlungen fiel schließ-lich Ende der 1990er-Jahre der Start-schuss für den Neubau. „Vorher haben wir noch 18 Tierheime besucht und das dortige Personal genau nach den Wün-schen und Bedürfnissen gefragt. Nach diesen Vorstellungen ließen wir das Tier-heim bauen.” Als Novität etwa wurde der Besuchergang errichtet und Räumlich-keiten, die eine Hundegruppenhaltung ermöglichte. „Schließlich geht es darum, dass sich die Tiere richtig wohl fühlen" – „Aber”, so fügt Böhler hinzu, „ist es natürlich immer am Schönsten, wenn ein Tier ein neues Zuhause findet.”

Wir lassen lieber andere gut aussehen!

dima text+bildLeusbündtweg 49aA-6800 Feldkirch

Tel. 0664/3413539

Chronologie Vorarlberger Tierschutzheim

Ein Grundstück, das die Baronin Violet Fairholme vererbte, war in Jahr 1960 der Ausgangspunkt für den Bau eines Tierheimes. Da sich der Boden jedoch am See befand, wurde er verkauft und mit dem Erlös das Schutzhaus auf einem Grund-stück, das ein Schweinebauer im Dornbirner Gebiet „In Fängen" hinterlassen hat, errichtet. 1962 wurde das Tierheim bezogen. Über drei Jahrzehnte lang diente

das 3000 Quadratmeter große Areal in der Nähe des Wallenmahd als Stätte für herrenlos gewordene Tiere. Doch mit den immer größer werdenden Erfordernissen stiegen auch die Ansprüche, auch wenn 1980 eine Erweiterung erfolgte. In den folgenden Jahrzehnten erwies

sich das Tierheim als nicht mehr zeitgemäß. Ende der 1990er-Jahre drohte sogar die Schließung. Nach drei Jahren Verhandlung – Präsident war damals Karl Falschlunger – konnte endlich eine neue Lösung gefun-den werden. Unter anderem machte sich auch Landeshaupt-mann Herbert Sausgruber für den Neubau stark. Zuschüsse vom Land, private Spenden und eine Erbschaft von der Lustenauer Tierliebhaberin Barbara König machten den Bau im neuen Areal in der Martinsruh möglich.Unter der Leitung von Baumanager Walter Fink wurde im Sommer 2000 mit dem Bau begonnen. Am 1. Juli 2001 wurde die 4500 Quadratmeter große Anlage von Kaplan Emil Bonetti feierlich eröffnet. Architekt Norbert Mittersteiner verwendete beim 22 Millionen Schilling teuren Bau (rund 1,6 Millionen Euro) natürliche Baustoffe und dank Solartechnik ist man kaum auf Fremdenergie angewiesen.

„Sogar der Landeshaupt-mann hat sich geschämt, nachdem er das alte Tierheim besichtigt hat.”

Georg Böhler, Vizepräsident

Tierisch guat gesagt

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Tischlein deckt sich auch für TiereDas Projekt „Tiertafel” ermöglicht, dass sozial Be-dürftige Gratisfutter für ihre Lieblinge erhalten.Seit gut zwei Jahren erhalten sozial Bedürf-tige bei der Hilfsorganisation „Tischlein Deck Dich“ sowie beim „Haus der jungen Arbeiter“ nicht nur Lebensmittel, sondern auch Katzen- bzw. Hundefutter. Die Idee der „Tiertafel“ stammt vom Liechtenstei-ner Stiftungsrat Rolf Santo-Passo, der sei-ne ausgezeichneten Kontakte zum Tier-futterfabrikanten Ospelt nützte. Inzwi-schen unterstützen andere große Gönner das Projekt.Gerade für ältere Menschen sind Tiere oft wichtige Sozialpartner – manchmal fehlt jedoch das Geld, um den vierbeinigen Mitbewohner genügend Hunde- bzw.

Katzenfutter zu kaufen. Sozial bedürftige Personen, die berechtigt sind, Nahrungs-mittel bei „Tischlein Deck Dich“ zu bezie-hen, können auch Tierfutter bei den Aus-gabestellen mitnehmen. Es muss bei der Gemeinde allerdings angebeben werden, dass man ein Tier besitzt. Für maximal zwei Katzen oder Hunde erhält man so die Futtermittelration für etwa eine Woche. „Derzeit sind es rund 100 Menschen in Vorarlberg, die für ihre Tiere Futter bezie-hen”, erklärt „Tischlein Deck Dich“-Grün-der Elmar Stüttler. Die Organisation und Abwicklung des Projekts läuft über den Vorarlberger Tierschutzverband.

Engel für Menschen und Tiere: Elmar Stüttler mit einem seiner Helfer.

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Kastrationspflicht Laut Bundestier-schutzgesetz besteht seit 1. Jänner 2005 die Verpflichtung, Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie von einem Tierarzt ka-strieren zu lassen, so-fern diese Tiere nicht zur kontrollierten Zucht verwendet werden oder in bäuerlicher Haltung leben. Die Kastrationspflicht gilt glei-chermaßen für Kätzinnen und Kater.

Mikrochip-Pflicht Seit 30. Juni 2008 müssen alle Hunde mittels elektronisch ablesbaren Mikrochips auf Ko-sten des Halters von einem Tierarzt gekenn-zeichnet und registriert werden. Welpen sind spätestens mit einem Alter von drei Monaten, jedenfalls aber vor der ersten Weitergabe zu kennzeichnen.

Keine EinzelhaltungDas Bundestierschutz-gesetz verbietet es seit 1. Jänner 2005, Kaninchen oder Meerschweinchen einzeln zu halten. Nicht gestattet ist auch die Haltung eines einzelnen Kaninchens mit einem einzelnen Meerschwein-chen.

Was Tierfreunde wissen sollten

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Es war ein traumatisches Erlebnis, das Karl-Heinz Hannys Liebe zu den Tieren geprägt

hat. Als Kind fand der heute 60-Jährige unter einem Baum einen jungen, noch nicht flugfähigen Sperling. Behutsam nahm er das Tier auf. „Plötzlich steht mein älterer Bruder neben mir, schnappt sich den Jungvogel und schmettert ihn zu Boden. In diesem Augenblick wird mir klar, dass ich Tiere retten will”, erinnert er sich mit Schaudern an dieses Ereignis zurück. Heute ist Hanny der oberste Tierretter Vorarlbergs, der im unermüdlichen Einsatz verletzte Vögel, angefahrene Katzen oder Hunde und sogar entlau-fene Exoten birgt. „Manchmal läutet das Telefon den ganzen Tag über", kurvt der Hobby-Landwirt und Tierfuttermittel-Verkäufer wenn es sein muss, durch das ganze Land. Ist ein Tier verletzt, kommt es unmittelbar zum Tierarzt. Hanny ist auch oft im Tierheim anzutreffen, um etwa Fundtiere dort abzugeben.Seit die Vorarlberger Tierrettung professionalisiert wurde, stehen mehr Möglichkeiten zur Bergung zur Verfügung. Neben seiner Berufung sieht es der Tie-freund auch als seine Aufgabe, bei Problemen wei-

S.O.S. für TiereVerletzte, ausgesetzte oder verirrte Tiere sind ein Fall für Karl-Heinz Hanny (60).

Karl-Heinz Hanny hilft, wenn Tiere in Not geraten.

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S.O.S. für Tiere

terzuhelfen und auf mögliche Gefahrenquellen auf-merksam zu machen. Oft ist es schlichtweg Unwis-senheit, die die Tiere in eine Notsituation bringt. Als Beispiel nennt Karl-Heinz Hanny gekippte Fenster. „Katzen bleiben hängen und müssen einen qual-vollen Tod sterben. Das muss nicht sein.”

Förderbeitrag von 12 Euro im Jahr

Ein Förderbeitrag von zwölf Euro jährlich sichert, dass weiterin verletzten und verirrten Tieren gehol-fen werden kann. Folgende Leistungen werden dabei angeboten:– Bergung eines verletzten Heimtieres nach den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten– Fachgerechter Transport des Heimtieres zum nächstgelegenen Tierarzt oder in eine Tierklinik– Transport Ihres verirrten Haustieres vom Fundort ins Vorarlberger Tierschutzheim.

Gekippte Fenster erweisen sich für Katzen als lebensgefährlich, wenn sie darin hängen bleiben.

Benefizkonzert für das Tierheim50+Tour: Wolfgang Verocai und Band am 2. September im Tierheim.

Wolfgang Verocai (mit vierbeinigen Tierheimbewohner) tritt am 2. September mit seiner Band auf.

Wolfgang Verocai ist ein musikalisches Mulita-lent. Bekannt vor allem

durch sein „S'Läobo ischt ko Schog-gi“ hat der Lustenauer im Vorjahr mit seinem Album „50+“ ein neues erfolgreiches Werk auf dem Markt gebracht. Songs aus der neuen und aus früheren CDs, interpretiert von einer hervorragenden Band, prägen den Benefizauftritt am 2. Septem-ber um 19.30 Uhr im Vorarlberger Tierheim. Daneben gibt Verocai noch Anekdoten aus dem Tier-heim zum besten. Zudem gibt es 50 signierte CDs zu gewinnen.„Wer mit Tieren nicht gut ist, ist es auch nicht zu den Menschen“, so der 57-Jährige. Zum Tierschutz kam der Musiker auch über seinen Bru-der, der in Wien lebt und bei einer Organisation tätig ist, die in Spa-nien Galgos rettet. „Dadurch habe ich auch einen Einblick bekommen, wie brutal und herzlos Menschen sein können. Dabei sind Tiere uns

schutzlos ausgeliefert.” Mit dem Benefizkonzert will Wolfang Vero-cai seinen Beitrag Tierheim leisten. Sämtliche Einnahmen kommen dem Tierheim zugute. Er selbst hat mit „Paco” eine 50-jäh-rige Schildkröte als Haustier. „Ich hab sie nach dem schnellsten und besten Gitarristen Paco di Lucia genannt.“ Sie ist in ihrer Behä-bigkeit praktisch das Gegenstück dazu.Karten gibt es im Vorverkauf bei den Vorarlberger Volksbanken, dem Musikladen sowie an der Abendkassa.

Benefizkonzert „50+-Tour”,2. September, 19.30 Uhr, Tierheim Dornbirn- Wolfgang Verocai, Gesang, Gitarre- Markus Dürst, Akkordeon- Geri Bösch, Klavier- Stephan Reintaler, Bass- Gerry Seidl, Percussion

Verocai & Band

„Sollten Sie ein her-renloses oder ver-letztes Tier auffinden, rufen Sie bitte

unter der Telefonnummer 0664 3330330 an.“

Karl-Heinz Hanny, Tierretter

Tierisch guat gesagt

Vorarlberger Tierrettung: Vorarlberger Volksbank, Kto-Nummer: 121014410, BLZ: 45710

Spenden- und Förderkonto

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Wer mit zwei Pferden, einem Hund, drei Katzen, zwei Ziegen und ein paar Hühnern zusam-

menlebt, weiß, welche Problemchen unse-re tierischen Mitgeschöpfe haben können. Schon von klein auf lagen Silvia Kamper die Tiere und deren Wohlergehen besonders am Herzen. „Der Tierschutzgedanke stand bei mir immer an erster Stelle, was letztlich auch den Ausschlag für meine Ausbildung gab“, verrät die Dünserin. Das Verhalten von Tieren zu verstehen und einzuord-nen gehört zu den wichtigsten Vorraus-setzungen für artgerechte Tierhaltung. Ebenso wie die genaue Kenntnis über den natürlichen Lebensraum, die Ansprüche an die Umwelt und die Sozialsysteme der jeweiligen Art. Einmal pro Woche besucht die Tierpsy-chologin und -verhaltenstherapeutin das Tierheim, um Katzen zu evaluieren. Das heißt, sie teilt die Samtpfoten nach gewis-sen Kategorien ein – von der geselligen Familienkatze bis hin zum Tier, das besser allein gehalten werden soll. Bei schwierigen

Katzen, die vermittelt wurden, übernimmt Kamper auch die Nachbetreuung in Form von Beratungen. Die Arbeit eines Verhal-tensberaters besteht in erster Linie darin, bei einem Hausbesuch die Lebensbedin-gungen der Katze, sowie die Einstellung des Halters in eingehenden Gesprächen kennen zu lernen.

Silvia Kamper betreut Tierheim-Katzen. So manche Problem-Mietze wird unter ihren Fittich-en zum sanft schnur-renden Stubentiger.

Silvia Kamper weiß, was Katzen und andere Vierbeiner wollen.

Kein Katzenjammer mit der Mieze

„Unwissenheit der Halter über die Bedürfnisse und Ansprüche einer Katze lassen auch diese anpassungsfähigen Tiere im-mer häufiger Verhaltensauf-fälligkeiten zeigen.”Silvia Kamper, Tierpsychologin

Tierisch guat gesagt

Ein wichtiger Beitrag zum Tierschutz ist die Ka-stration von Katzen. Der Vorarlberger Tierschutz-verband unterstützt deshalb die Kastrieraktionen von Wildkatzen, da diese nicht aufgenommen werden können, sondern in der freien Wildbahn leben. Einzig eine Kastration sorgt dafür, dass sich diese Tiere nicht ins Unendliche vermehren.Katzen können zwei- bis dreimal jährlich jeweils vier, fünf Junge bekommen. Dank dem finanzi-ellen Einsatz einer Liechtensteiner Stiftung, der Landesregierung sowie von 24 Tiermedizinern,

Katzenkastrier-Aktion

Kontaktadressewww.unser-tier-und-wir.at, Tel. 0664 72668043

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die auf einen Teil des Honorars verzichten, konnte das Katzenelend im Ländle stark verringert werden. Übrigens sind Katzenhalter, die ihre Stu-bentiger ins Freie lassen, vom Gesetz her ohnehin verpflichtet, ihre Tiere „schneiden“ zu lassen. Sozial Schwache und auch Landwirte bekommen dabei einen Teil der Kosten refundiert. Auch Halter von Wohnungskatzen sollten ihre Tiere kastrieren lassen. Damit werden bei Katern unter anderem die Revierkämpfe und das Markie-ren vermieden und Weibchen die Rolligkeit und hormonelle Erkrankungen erspart.

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Der Vorarlberger Tierschutzverband ist ein privater Verein, der neben seiner Hauptaufgabe, dem Betrieb

des Tierheimes, noch zahlreiche zusätz-liche Aufgaben und Projekte organisiert und umsetzt.

Neben den Tierschutzaktivitäten der Orts-vereine werden in der „Zentrale” des Tier-schutzverbandes, im Tierheim, die Tierret-tung, Katzen-Kastrieraktion oder die Tierta-fel landesweit betreut. Da geht es neben der Organisation vor allem um die Sicherstellung der Finanzierung für den Tierheim-Betrieb oder anderen Tierschutz-Projekten.

Dreh- und Angelpunkt Tierheim

Als wichtige Drehscheibe in Tierschutzange-legenheiten, sozialen Projekten, Tierschutz-Bildung, Jugendarbeit bis hin zu diversen Veranstaltungen hat sich das Heim für Tiere gemausert. So besuchen während des Schul-jahres zahlreiche Klassen im Rahmen einer Führung das Tierheim. Praktikanten und

Schnupperlinge erhalten einen Einblick in den Beruf eines Tierpflegers und erfahren, dass Tiere zu betreuen, Verantwortung und Arbeit bedeutet und nicht nur mit Streichel-einheiten erledigt werden kann. Seit Jahren gilt der Kinder-Aktiv-Sommer als Highlight des Jugendprogramms während der Feri-enzeit. Im heurigen Jahr ganz dem Thema „Keine Angst vor dem großen Hund” gewid-met, professionell aufgearbeitet und betreut von einer Pädagogin. Theraphie-Hund Ran-ko gilt als uneingeschränkter Liebling der Tierfreunde-Kids.

Neustart, Caritas & Co.

Verschiedene Projekte in Kooperation mit diversen Einrichtungen begleiten den Betrieb des Tierheimes. So ist das Tierheim einer der größten und treuesten Arbeitgeber für den Verein Neustart. Ganz nach dem Mot-to „Schwitzen, statt sitzen” haben straffällig gewordene Klienten die Möglichkeit Sozial-stunden im Tierheim zu leisten.Aber auch Schützlinge der Caritas, des Kin-

derdorfes, der Lebenshilfe oder Sonderpä-dagogischen Zentren wird die Möglichkeit geboten, wertvolle Erfahrungen mit Heim-tieren erleben zu dürfen.Um das Ganze noch abzurunden, veran-staltet das Tierheim immer wieder Ausstel-lungen zu tierschutzrelevanten Themen, sowie Kunst-oder Objekt-Ausstellungen, diesen Sommer in Zusammenarabeit mit der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (Job Ahoi). Benefiz-Aktionen, wie Auktionen, Konzerte oder Lesungen nach dem Motto „Kunst für Tiere” haben sich zwischenzeitlich einen Namen im Ländle gemacht. Der Reinerlös solcher Projekte fließt in den Betrieb des Tierheimes und hilft so mit, den Erhalt zu gewährleisten.

Für alle die es genau wissen wollen

Weitere Infos zum Vorarlberger Tierschutz-verband, den Ortsvereinen oder aktuellen Projekten sind auf der Homepage des Tier-heimes unter www.tierheim.vol.at veröffent-licht.

Tierheim als ProjektpartnerTierheim-Pädagogin Susanne Stadelmann (hinten) und Lucia Rupert mit Therapie-Hund Ranke genießen die Arbeit mit den Kindern.

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Alles Gute zum Tierheimjubiläum!

Wir kümmern uns um geniale Events.Das Tierheim kümmert sich um Tiere.Wir sorgen für hervorragenden Service und ausgezeichnete Buffets.Das Tierheim sorgt für die Rettung und Vermittlung von Vierbeinern.Gut zu wissen, wer was macht.Für Caterings oder Events wenden Sie sich gerne an: komitee MO eventservice gmbhSchwefelbadstr. 2 | 6845 Hohenems Tel. +43 (0)5576 74 909 108Mail: [email protected]

ICH MAG SONNE, LACHEN, REGENTROPFEN, MEINE FAMILIE, MEINE ARBEIT UND MEINEN HUND SAM.

UND ICH MAG DAS, WAS KARIN ANDRES UND DAS TIERHEIMTEAM FÜR DIE VORARLBERGER HAUSTIERE TUN. DANKE!

ALLES GUTE ZUM TIERHEIMJUBILÄUM!

ANDREA FRITZ-PINGGERA

www.mo-catering.atwww.komitee.ccwww.sonnenkoenigin.cc

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Besonders Kinder können den Anblick eines Kaninchen oder Meersüle kaum widerstehen.

Schnell ist dann das Tierle angeschafft. Ist das Kleintier dann zu Hause im Käfig, ver-fliegt die Begeisterung oft recht schnell. Vor allem dann, wenn man merkt, dass so ein Tier auch Arbeit macht. Bevor man sich also einen kleinen Nager anschafft, sollten einige Überlegungen angestellt werden.

Fragen, die wichtig sind

Hat das Kind beispielsweise schon die Reife und das Feingefühl, um mit einem Lebewesen richtig umzugehen? Können Sie den Tieren (Kaninchen und Meer-schweinchen müssen beispielsweise immer zumindest paarweise gehalten werden) die richtige Umgebung bie-ten? Bedenken Sie auch, dass sich Pär-chen innerhalb weniger Wochen bereits

Kaninchen brauchen den sozialen Kontakt und dürfen deshalb nicht einzeln gehalten werden.

Meerschweinchen oder Kaninchen werden häufig ange-schafft, weil sie als anspruchslos und pflegeleicht gelten. Dabei ist die artgerechte Haltung eines Kleinsäugers nicht weniger aufwendig als die eines anderen Tieres. Das fehlende Wissen über die individuellen Anspüche bzw. das natürliche Leben dieser Tiere in Freiheit führen zu 90 Prozent der Fälle zu schweren Haltungsfehlern.

Seit 1. Jänner 2005 ist es übrigens verboten, Kaninchen oder Meerschweinchen einzeln zu halten. Wer keinen Garten hat, und Klein säuger halten will, findet mit dem Balkon eine Alternative vor. Allerdings darf dieser wegen der Sonneneinstrahlung keineswegs südseitig gelegen sein. Bei einer Balkonhaltung sollten die Tiere minde-stens sechs Quadratmeter Lebensraum zur Verfügung haben.

Kleintierhaltung

Artgerechte Haltung von Kleintieren

Auch Nager haben ihre Bedürfnisse und brauchen tiergerechte Lebensräume.

fortpflanzen können. Außerdem sollte berücksichtigt werden, ob ein Familien-mitglied eventuell Allergien hat. Denn bei einer Kleintierhaltung muss auch die Ver-wendung von Stroh, Heu und sonstigem Einstreu bedacht werden, die allergische Reaktionen hervorrufen können?Sollten Sie einem Kleintier ein neues Zuhause geben: Im Tierheim warten die süßen Nager auf gute Plätzchen.

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Kaninchen brauchen den sozialen Kontakt und dürfen deshalb nicht einzeln gehalten werden.

Kaninchen & Co freuen sich über ihre modernisierten Räumlichkeiten im Tierheim. In den neuen Klein-

tierkäfigen ist genügend Platz für Kanin-chen, Meerschwein, Maus etc. Dank einer großartigen Kooperation mit der Innung der Tischler in der Wirtschaftskammer Vorarlberg wurde die in die Jahre gekom-mene Ausstattung des Kleintierraums auf Vordermann gebracht. Vor dem Bau war Geschäftsführer Daniel Zerlauth und

Lehrlingswart Martin Dünser vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Schnell wurde klar, dass Handlungsbedarf besteht. Angehende Tischlermeister nah-men unter Anleitung von Peter Broger die Planung der neuen Kleintierunterkünfte vor.

Lehrlinge legten Hand an

Anschließend wurde das Projekt mit Unterstützung von Partnern und Spon-soren von Tischlerlehrlingen des ÜAZ in Hohenems umgesetzt. Lehrlingswart Dünser und die Auszubildenden setzten das Projekt mit viel Engagement um. „Es ging uns vor allem darum, die beschränkte räumliche Situation optimal auszunutzen, die neuen Boxen für die Handhabung mög-lichst praktisch auszuführen und dabei immer an das Wohlbefinden der kleinen Untermieter zu denken”, beschreibt der Geschäftsführer, worauf es bei der Umset-zung ankam.

Tischler möbeln Kleintierraum auf

„Es ist für uns eine Selbstverständlich-keit, gemeinsam in Not geratenen

Tieren zu helfen.”Daniel Zerlauth, Geschäftsführer, Wirtschaftskammer

Tierisch guat gesagt

Der neu gestaltete Kleintierraum.

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FIAT MÄSER, Schwefel 69, 6850 Dornbirn

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GeldspendenBis zu 1600 Haustiere werden jährlich ein-fach auf die Straße gesetzt oder ganz ein-fach ins Tierheim abgeschoben. Um diese Schützlinge kümmert sich mit viel Liebe ein hochmotiviertes Team. Die Tiere wer-den umsorgt und gepflegt, deren medizi-nische Betreuung organisiert und so oft es geht, mit Streicheleinheiten verwöhnt. Ob 5, 10 oder 50 Euro, jeder Betrag hilft uns weiter. Kontonummer: 101028008, Bankleitzahl: 45710, Vorarlberger Volksbank

TierpatenschaftenSie wollten immer schon ein Haustier, haben aber keine Zeit oder keinen Platz, sich eines zu halten. Wie wär es statt-dessen mit einem Patentier? Die Beiträ-ge sind nach Art der Tiere gestaffelt: So

kostet die Patenschaft für ein Kleintier monatlich vier Euro oder jährlich 48 Euro. Für eine Katze beläuft sich die Paten-schaft auf monatlich acht oder jährlich

96 Euro. Die Patenschaft für einen Hund beträgt monatlich zwölf oder jährlich 144 Euro. Wie kann man die Tierpatenschaft bezahlen? Entweder bar, per Erlagschein, Abbuchungsauftrag oder Dauerauftrag.

So können Sie dem Tierheim helfen

Wir bedanken uns bei allen unseren Sponsoren, Gönnern und freiwilligen Helfern recht herzlich und wollen in diesem Sinne mit Mahatma Ghandi sprechen: „Die Größe und den moralischen Fort-schritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.”Die MitarbeiterInnen des Vorarlberger Tierheimes!

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Erbschaften, LegateZum Glück gibt es Menschen, die auch über ihren Tod hinaus Tieren Gutes tun. So manches Tierheim wäre schon am Ende, wenn es nicht Menschen gäbe, die Spenden über den Tod hinaus den Tieren zugute kommen ließen. Ein Testament kann ent-weder von einem Notar als sogenanntes öffentliches Testament errichtet oder handschriftlich als eigenhändiges Testa-ment aufgesetzt werden.

FutterspendenBei einem Bestand von durchschnittlich 1400 Tieren pro Jahr werden enorme Fut-termengen benötigt. Darum freuen wir uns über jede Futterspende. Neben Kat-zen- und Hundefutter wird auch Klein-tierfutter, trockenes Brot, Nudeln und Reis benötigt.

Informationen

Herausgeber: Vorarlberger Tierschutzheim, Martinsruh 5, 6850 Dornbirn, Tel: 05572 29648-16, Fax: Dw 12

Redaktionsleitung: Karin Andres

Texte: Karin Andres, Dietmar und Marion Hofer, Sara Geller

Fotos: Markus Gmeiner, Dietmar Stiplovsek, Roland Paulitsch, Klaus Hartinger, Marion Hofer, Vorarlberger Tierheim, Archiv

Layout und Konzeption: dima text und bild (Dietmar und Marion Hofer)

Druck: Vorarlberger Graphische Anstalt, Eugen Ruß & Co OG, Gutenbergstraße 1, A-6858 Schwarzach

Erscheinungstermin: 28. August 2011

Auflage: 56.000 Expemplare als Beilage zur NEUE am Sonntag bzw. Direktversand an Mitglieder

Erscheinungsrhythmus: Das Magazin „Tierisch guat” (vormals „Tierheim aktiv”) erscheint viermal jährlich und informiert über das Geschehen des Vorarlberger Tierheimes.

Impressum

Martinsruh 5, 6850 Dornbirn

Tel. 05572 29648Fax 05572 [email protected]

Öffungszeiten:Montag, Dienstag,

Donnerstag, Freitag, Samstag jeweils 14 bis 17 Uhr

(außer an Feiertagen)

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