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TBO - Novelle 2016Amt der Tiroler Landesregierung
Abt. Bau- und Raumordnungsrecht
Sachgebiet Raumordnung
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Tiroler Bauordnung –Novelle 2016
LGBl. Nr. 94/2016
TBO - Novelle 2016Amt der Tiroler Landesregierung
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Tiroler Bauordnung 2011 –Novelle 2016
Regelungsbedarf:
• Änderungen und Ergänzungen aufgrund gewonnener praktischer Erfahrungen bei der Vollziehung
• Anpassungen an Rechtsprechung des LVwG und des VwGH
• Anpassungen an parallel ausgearbeitete TROG-Novelle
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Tiroler Bauordnung 2011 –Novelle 2016
Zentrale Inhalte:
• Vereinfachungen bei baulichen Anlagen zum Schutz vor Naturgefahren
• Klarstellungen bei Bauführungen in Gefährdungsbereichen von Seveso-Betrieben
• Einführung von Abstandsregeln bei Landesstraßen
• Neuregelung der Abstandsberechnung bei Aufbauten
• Verstärkung der Mitwirkungspflicht des Bauwerbers bei Freizeitwohnsitzen bzw. EKZ
• Klarstellung der Rechtswirkungen von Bauanzeigen
• Verwaltungsvereinfachungen und Erleichterungen hinsichtlich der im Bauverfahren beizuziehenden Sachverständigen zur Beurteilung von Naturgefahren
• Subsidiäre Haftung des Grundeigentümers bei Superädifikaten im baupolizeilichen Verfahren
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§ 1 Geltungsbereich
• Erweiterung der Ausnahme für Gebäude (vorher nur Kleingebäude) zur Grenzabfertigung, der Verkehrsbeeinflussung, der Kontrolle und der Bemautung, soweit sie Bestandteile der Straße sind (§ 1 Abs. 3 lit. d)
• Ausdehnung der Ausnahme für Schutzbauten auf Körperschaftenöffentlichen Rechts (vorher nur Gebietskörperschaften), Klarstellungenhinsichtlich Schutz- und Regulierungswasserbauten (§ 1 Abs. 3 lit. q)
• Klarstellung hinsichtlich Sportanlagen, die dem Veranstaltungsgesetz unterliegen (§ 1 Abs. 3 lit. s) – vorher Auffangtatbestand nach § 1 Abs. 4
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• Ausnahmebestimmung für Bienenstände (keine Bienenhäuser) zur Haltung von insgesamt höchstens zehn Bienenstöcken (§ 1 Abs. 3 lit. m)
• Bienenstand mit mehr als zehn Bienenstöcken � Anzeigepflicht nach § 21 Abs. 2 lit. i
• Bienenhäuser in Holzbauweise � Anzeigepflicht nach § 21 Abs. 2 lit. d
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§ 2 Begriffsbestimmungen
• Klarstellung hinsichtlich der Größenverhältnisse zwischen Hauptgebäuden
und Nebengebäuden (§ 2 Abs. 10)
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Nebengebäude § 2 Abs.10
� funktionell und hinsichtlich der Größe untergeordnet (< 50 %) und keine Wohnzwecke, z.B. Garagen, Geräteschuppen, Gartenhäuschen,$
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§ 2 Begriffsbestimmungen
• Klarstellung der Bauplatzdefinition für alle baulichen Anlagen – vorher Gebäude (§ 2 Abs. 12)
• Entfall der einheitlichen Widmung für Schutzbauten (§ 2 Abs. 12)
• Neue Legaldefinition für gekuppelte Bauweise mit Festlegung eines Mindestausmaßes des Zusammenbauens (§ 2 Abs. 12a) - Überlappung von 50% erforderlich
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Gekuppelte Bauweise § 2 Abs. 12a
• Überlappung der baulichen Anlagen mindestens 50%,
• ausschließlich Hauptgebäude, keine Nebengebäude !
Hauptgebäude 1
Hauptgebäude 2
mind. 50 %
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§ 2 Begriffsbestimmungen
• Neuordnung der untergeordneten Bauteile im Hinblick auf die Judikatur des Verwaltungsgerichtshofes - § 2 Abs. 16
Verwaltungsgerichtshof:
„Ein Bauteil ist nicht schon allein deshalb, weil er in § 2 Abs. 16 TBO 2011 genannt ist, ohne Rücksicht auf seine Dimensionierung im Verhältnis zum restlichen Bauwerk jedenfalls als "untergeordneter Bauteil" anzusehen. Bei der Frage, ob ein Bauteil als "untergeordnet" zu qualifizieren ist, ist auch auf das Verhältnis zum restlichen Bauwerk Bedacht zu nehmen“ (Erkenntnis vom 17.12.2009, 2006/06/0112 ua.)
lit. a: Fläche und Länge muss untergeordnet sein
Dachkapfer, Fänge, Windfänge, offene Balkone, Schutzdächer, fassadengestaltende Elemente, an baulichen Anlagen angebrachte Werbeeinrichtungen
lit. b: nur Fläche untergeordnet
Freitreppen, Vordächer, Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen (integriert oder max. 30 cm Parallelabstand), Liftüberfahrten
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.a
Dachkapfer
Markise
Schutzdach
Balkon
Rahmen
Windfang
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche und zur Länge der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.a
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche und zur Länge der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet am Beispiel offene Balkone und Windfang.
L
A
L1 L2
a1
a2
a3
L3
L1 < 50 % von Länge der Fassade L
L2 < 50 % von Länge der Fassade L
L3 < 50 % von Länge der Fassade L
a1 + a2 + a3 < 50 % von Fläche der Fassade A
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.a
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche und zur Länge der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet am Beispiel offene Balkon.
L
A
L1 L2
a1
a2
L1 + L2 < 50 % von Länge der Fassade L
a1 + a2 < 50 % von Fläche der Fassade A
Nur wenn:
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.a
L
A
L1
a
L1 < 50 % von Länge der Fassade L
a < 50 % von Dachfläche A
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche und zur Länge der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet am Beispiel Dachkapfer, (Anmerk.: §6 Abs.2 lit.b TBO darüber hinaus beachten !)
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keine untergeordneten Bauteile
� ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche und zur Länge der betroffenen Fassaden
Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.aam Beispiel Balkone
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.b
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet
• Sonnenschutzlamellen und dergleichen, Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen, in die Außenhaut von baulichen Anlagen integriert oder einen Parallelabstand von höchstens 30 cm zur Dach- bzw. Wandhaut aufweisen
A a
A$.Fläche gesamte Fassade
a < 50 % von Fläche der Fassade A
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.b
A1
A2
a2
a1
≤ 30 cm
≤ 30 cm
a1 < 50 % von Fläche des Dach A1
a2 < 50 % von Fläche der Fassade A2
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet
• Sonnenschutzlamellen und dergleichen, Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen, in die Außenhaut von baulichen Anlagen integriert oder einen Parallelabstand von höchstens 30 cm zur Dach- bzw. Wandhaut aufweisen
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.b
Fassadenfläche
Fläche Freitreppe a < 50 % von Fassadenfläche A
A
a
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet am Beispiel Freitreppe.
Fläche (Ansicht) Freitreppe
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Untergeordnete Bauteile § 2 Abs.16 lit.b
A1
a1
• im Hinblick auf ihre Abmessungen im Verhältnis zur Fläche der betroffenen Fassaden bzw. Dächer untergeordnet am Beispiel Liftüberfahrt.
a1 < 50 % von Fläche der Fassade A1
a2 < 50 % von Fläche des Dach A2
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§ 2 Begriffsbestimmungen
• Folientunnel müssen nicht mehr jährlich auf- und abgebaut werden (§ 2 Abs. 17)
• Unterscheidung:
Nicht begehbar: � Ausnahme nach § 1 Abs. 3 lit. k
Begehbar: � Bauanzeige nach 21 Abs. 2 lit. d
Neu: müssen nur mehr für den jahreszeitlich notwendig Schutz verwendet werden
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Bebauungsbestimmungen
• Erklärende Ergänzung der Regelungen im Gefährdungsbereich eines Seveso-Betriebeshinsichtlich des zulässigen Ausmaßes von Bauführungen (§ 3 Abs. 3 in Umsetzung der SevesoIII-Richtlinie in LGBl. Nr. 187/2014)
� Die Folgen eines Unfalles dürfen nunmehr höchstens unwesentlich (10 %) erhöht werden!
• Klarstellung der Voraussetzungen für das Überbauen von Grundstücksgrenzen (§ 4 Abs. 3)� mit Bebauungsplan ist die besondere Bauweise und Widmung als Gewerbe-und
Industriegebiet, Sonderfläche oder Vorbehaltsfläche für den Gemeinbedarf erforderlich� ohne Bebauungsplan nur unterirdisch
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Bebauungsbestimmungen
• Unzulässigkeit der Bauführung vor Bau- und Straßenfluchtlinien bei von Naturgefahrenbedrohten Grundflächen, soweit dies in einem Bebauungsplan festgelegt ist § 5 Abs. 2 und 3)
� absolute Baufluchtlinie analog zur bereits bestehenden absoluten Baugrenzlinie
• Festlegung von Abstandsregelungen zu Landesstraßen bei Fehlen eines Bebauungsplanes (§5 Abs. 4)� 5 Meter und mehr zu Landesstraßen genügt jedenfalls ohne Gutachten� weniger als 5 Meter muss Gutachten eingeholt werden
Abstandsberechnung wie bisher entsprechend § 49 Abs. 3 Tiroler Straßengesetz:� vom äußeren Rand des Straßengrabens, bei aufgedämmten Straßen vom Böschungsfuß, bei im Geländeeingeschnittenen Straßen von der oberen Kante der Einschnittsböschung, wenn weder ein Graben nocheine Böschung vorhanden ist, von der äußeren Begrenzungslinie des Straßenbanketts zu messen.
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• Klarstellung im Falle des Wiederaufbaus oder von lotrechten Zubauten sind für Abstandsberechnungen soweit vorhanden Geländeverläufe in den seinerzeitigen Lageplänen oder durch geradlinige Interpolierung der an die Außenhaut anschließenden Geländekonturen ermittelte Linien zugrundzulegen (Einfügung § 6 Abs. 1a)
� Entscheidung des Landesverwaltungsgerichtes für Tirol
§ 6 Abstandsbestimmungen gegenübersonstigen Nachbargrundstücken
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Abstandsbestimmungen gegenüber sonstigen Nachbargrundstücken § 6 Abs. 1a
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Abstandsbestimmungen gegenüber sonstigen Nachbargrundstücken § 6 Abs. 1a
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Abstandsbestimmungen gegenüber sonstigen Nachbargrundstücken § 6 Abs. 1a
geradlinige Interpolierung bei geneigtem Gelände �aufteilen in Dreiecke und Punkte verbinden.
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InterpolierenAbstandsbestimmungen gegenüber sonstigen Nachbargrundstücken § 6 Abs. 1a
• nach Abbruch > 10 Jahren Gelände für Abstandsberechnung
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• Erleichterungen bei der Anbringung von Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen im Mindestabstandsbereich (§ 6 Abs. 2 lit. c)
� bis zu 30cm Parallelabstand erlaubt
� wie bisher: weder bewilligungs- noch anzeigepflichtig bis 20m² (§ 21 Abs. 3 lit. e)
• Klarstellung der Zulässigkeit von Kinderspielplätzen in den Mindestabstandsflächen (§ 6 Abs. 3 lit. b)� privater Spielplatz (keine Wohnanlage) = Ausnahme nach § 1 Abs. 3 lit. p � öffentlich oder von Wohnanlage = Anzeigepflicht nach § 21 Abs. 2 lit. e
• Nichteinrechnung von Vordächern in die 15%-Verbauungsregel (§ 6 Abs. 6) von Mindestabstandsflächen
§ 6 Abstandsbestimmungen gegenübersonstigen Nachbargrundstücken
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• Ergänzung der Bestimmungen über das Zusammenbauen an der gemeinsamen Grenze im Hinblick auf neue Legaldefinition für gekuppelte Bauweise (§ 6 Abs. 8)
� besteht bereits Gebäude, dann muss mindestens 50% zusammengebaut werden
• Festlegung einer einjährigen Frist für den Wiederaufbau nach Abbruch/Zerstörung einer rechtmäßig bestehenden baulichen Anlage, die aktuelle Abstandsbestimmungen nicht einhält (§ 6 Abs. 9 und 10)
§ 6 Abstandsbestimmungen gegenübersonstigen Nachbargrundstücken
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• Klarstellung, dass durch Änderungen von Grundstücken nur Bauplätze mit einheitlicher Widmungentstehen dürfen (§ 15 Abs. 3)
� Verhinderung der Schaffung von unbebaubaren Grundstücken
� Verhinderung der Umgehung der Ausnahmebestimmung § 5 lit. d des Tiroler Grundverkehrsgesetzes (300m² Regelung)
§ 15 - Gestaltung des Baulandes
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• Gerätehütten in Holzbauweise für forstwirtschaftliche Zwecke werden ortsüblichen Städeln gleichgestellt – beide anzeigepflichtig (§ 21 Abs. 2 lit d)
• Errichtung und Änderung von freistehenden Ladestationen für Elektrofahrzeuge mit Ausnahme von Gebäuden jedenfalls anzeigepflichtig (§ 21 Abs. 2 lit. g)
§ 21 Verfahrensbestimmungen
� frei stehend � keine Gebäude
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• Errichtung und Änderungen von Hagelschutznetzen sind weder anzeige- noch bewilligungspflichtig(§ 21 Abs. 3 lit. h).
§ 21 Verfahrensbestimmungen
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• Verstärkung der Mitwirkungspflicht des Bauwerbers hinsichtlich des Ausschlusses der Verwendung des Bauvorhabens als Freizeitwohnsitz bzw. Einkaufszentrum im Sinne einer grundsätzlichen Nachweispflicht (§ 22 Abs. 4 und 5)
� Nachweis erforderlich (vorher: glaubhaft machen)� Nachweis nicht möglich: genügt glaubhaft machen
§ 22 Verfahrensbestimmungen
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§ 23 Bauanzeige
• Erstattung einer vollständigen Bauanzeige bei Untätigkeit der Baubehörde gilt im Falle bewilligungspflichtiger Vorhaben nach Ablauf eines Jahres nach Erstattung der Bau-vollendungsanzeige als Baubewilligung (§ 23 Abs. 5)
• � Rechtssicherheit (VwGH vom 22.02.2012, 2011/06/0183 und zuletzt 29.01.2016, 2015/06/0133:
„auch mit Ablauf der Frist nicht bewilligt, darf aber vorerst ausgeführt werden“)
• Hemmung der Frist durch Einbringung eines Antrages zur Feststellung der Bewilligungspflicht durch Nachbarn oder Straßenverwalter (§ 23 Abs. 5)
• Bei rechtskräftiger Feststellung der Bewilligungspflicht, Verpflichtung zur nachträglichen Beantragung einer Baugenehmigung innerhalb von sechs Monaten, ansonsten Einleitung von baupolizeilichen Maßnahmen (§ 23 Abs. 5)
• Übergangsbestimmungen für bestehende Bauanzeigen (§ 23 Abs. 6)
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§ 23 Bauanzeige
• Erstattung einer vollständigen Bauanzeige bei Untätigkeit der Baubehörde gilt im Falle bewilligungspflichtiger Vorhaben nach Ablauf eines Jahres nach Erstattung der Bau-vollendungsanzeige als Baubewilligung (§ 23 Abs. 5)
• � Rechtssicherheit (VwGH vom 22.02.2012, 2011/06/0183 und zuletzt 29.01.2016, 2015/06/0133:
„auch mit Ablauf der Frist nicht bewilligt, darf aber vorerst ausgeführt werden“)
• Hemmung der Frist durch Einbringung eines Antrages zur Feststellung der Bewilligungspflicht durch Nachbarn oder Straßenverwalter (§ 23 Abs. 5)
• Bei rechtskräftiger Feststellung der Bewilligungspflicht, Verpflichtung zur nachträglichen Beantragung einer Baugenehmigung innerhalb von sechs Monaten, ansonsten Einleitung von baupolizeilichen Maßnahmen (§ 23 Abs. 5)
• Übergangsbestimmungen für bestehende Bauanzeigen (§ 23 Abs. 6)
� Anzeige Bauvollendung vor 1.10.2015 � bewilligt, wenn keine baupolizeilichen Maßnahmen anhängig
� Bauvollendung nach 30.09.2015 � bewilligt, wenn kein Feststellungsverfahren bis 30.09.2017
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§ 25 Bauverfahren
• Entfall der Verpflichtung zur Einholung von Gutachten durch Sachverständige zur Beurteilung von Naturgefahren, wenn im bezughabenden Raumordnungsverfahren festgestellt wurde, dass eine gesonderte Beurteilung aufgrund der Geringfügigkeit entfallen kann (§ 25 Abs. 4)
• � Verwaltungsvereinfachung und Verfahrensbeschleunigung
• Entfall einer gesonderten Beurteilung auch dann, wenn in Gefahrenzonenplänen das betreffende Grundstück derart beurteilt wurde, dass die Einhaltung allgemeiner Vorschreibungen zur Gewährleistung der Sicherheit reicht (§ 25 Abs. 4)
• Verpflichtung bleibt aufrecht, wenn seit letzter Beurteilung wesentliche Entscheidungs-grundlagen geändert wurden (§ 25 Abs. 4)
• Im Zuge des Verwaltungsreformgesetzes ist Entfall des Nichtigkeitsgrundes bei Nichtbeiziehung von Sachverständigen vorgesehen (§ 56)
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§ 27 Baubewilligung
• Abweisung von Bauansuchen bei Fehlen von Bebauungsplänen bei örtlichen Raumordnungskonzepten ohne Regelung der Bebauungsplanpflicht (§ 27 Abs. 3 lit. c)� Anwendung der Rechtslage vom TROG 2006 über die Bebauungsplanpflicht bei nicht fortgeschriebenen ROK
� Analogieschluss des Landesverwaltungsgerichtes vom 16.12.2015, Zahl LVwG-2015/43/1380-10
• Abweisungsgrund, wenn der Bauplatz den Anforderungen an die Anordnung baulicher Anlagen gegenüber Bauplatzgrenzen nicht entspricht (§ 27 Abs. 4 lit. b)
• Im Falle von Baulandwidmungen bei eingeschränkter Eignung aufgrund von Bedrohung durch Naturgefahren bzw. Einschränkungen durch Lärm oder Erschütterungen sind die damit verbundenen Auflagen bzw. Bedingungen in die Baubewilligung aufzunehmen (§ 27 Abs. 8)
� bei Nichtberücksichtigung „Nichtigkeitsgrund“ nach § 56 , da Widerspruch zum Flächenwidmungsplan
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Bauausführung
• Änderung der Verordnungsermächtigung für BaulärmVO:
Abgehen vom bisherigen System der Festlegung von Grenzwerten für Schallimmissionen durch Bestimmung neuer Einflussgrößen - Zeit, Entfernung vom Nachbargrundstück, Ausmaß des Schutzbedürfnisses (§ 33)
� Erlassung neuer Baulärmverordnung im Herbst 2016 vorgesehen
• Einführung einer subsidiären Haftung des Grundeigentümers oder sonst hierüber Verfügungsberechtigten bei Superädifikaten (§ 39 Abs. 8)
� Problematik „bauliche Anlagen auf Campingplätzen“
• Untersagungs- bzw. Einschränkungsmöglichkeit der Benützung von baulichen Anlagen auch in Fällen, wo die Aufrechterhaltung von Sicherheitsvorkehrungen nicht in die baurechtliche Kompetenz fällt (§ 40 Abs. 3)
� Schutzwasserbauten
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Sonstige VorhabenSchlussbestimmungen
• Klarstellung, dass Sonderregelungen für vorübergehende Betreuungseinrichtungen auch für die kurzfristige Unterbringung von Transitflüchtlingen anzuwenden sind (§ 46a Abs. 1)
• Einführung von Höhenbeschränkungen bei freistehenden Werbeeinrichtungenin den Mindestabstandsflächen analog zu § 6 Abs. 3 lit. c (§ 47 Abs. 3 lit. d)
� im Gewerbe- und Industriegebiet 2,80m
� ansonsten 2,00m
� mit Zustimmung des betroffenen Nachbarn auch höher
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Sonstige VorhabenSchlussbestimmungen
• Klarstellung einer Strafbestimmung (§ 57 Abs. 1 lit. j)
• Nachträgliche Anbringung von Vollwärmeschutz bis höchstens 20 cm auch vor der Baugrenzlinie möglich (§ 62 Abs. 7)
• Übergangsbestimmung für vollständige Umsetzung der gekuppelten Bauweise (§ 62 Abs. 15)
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Rechtlicher Ausblick zur Tiroler Bauordnung:
Novellierung im Zuge der „Verwaltungsvereinfachung und -
bereinigung
Wiederverlautbarung
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D A N K E
für die
A U F M E R K S A M K E I T !