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Transfusionen bei Neugeborenen
und Kindern
Volker WittLeiter der pädiatrische Apherese im St. Anna Kinderspital
FA f. Kinder- und Jugendheilkunde
FA f. pädiatrische Hämatologie und Onkologie
FA f. Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin
Approbierter Arzt
TRANSFUSIONENTRANSFUSIONEN
Welches Präparat brauchen wir (Kinder)?
• Eines, was alle vertragen
• Eines, was man nur einmal geben muss
• Eines, was nur die richtigen Sachen hat
• Eines, was immer für mich da ist
• Eines, was ich auch zu Hause nehmen kann
• Eines, was mir hilft
Welches Präparat brauchen wir (Pädiater)?
• Einfach zu bestellen:
– Ich brauche Blut!
• Einfach anzuwenden:
– Ich brauche Blut für 3 NG!
• Einfach zu dokumentieren:
– Schwester, haben sie schon den Chip eingelesen?
• Einfach aufzubewahren:
– Tagesblutbeutel für die Intensivstation!
Grundlagen
• Die pädiatrische Transfusionsmedizin
unterscheidet sich durch
– unterschiedliche Erkrankungen (z.B. gestörte
serologische Reaktion zwischen Mutter und Fetus,
Immundefekte)
– unterschiedliche Blutvolumina
– unterschiedliche altersbezogene
Transfusionsgrenzen
• wesentlich vom Erwachsenenalter
Besonderheiten im Kindesalter
• größeres Kreislaufvolumen
• altersabhängige hämatolog. Normwerte
• mütterliche Antikörper bei Neugeborenen
• GvH – Risiko bei Frühgeborenen
• Infektionsrisiko bei Frühgeborenen
Kreislaufvolumina von Kindern
• Frühgeborene 95 ml/kg
• Neugeborene 85 ml/kg
• Säuglinge 75 - 80 ml/kg
• Kinder 75 - 70 ml/kg
• Erwachsene 65 ml/kg
Normalwerte bei Kindern
• Hämoglobin
– Früh- u. Neugeborene 14,5 - 22,5 g/dl
– Säuglinge (2 Mon.) 9,0 - 14,0 g/dl
– 6 - 12 Jahre 11,5 - 15,5 g/dl
• Leukozytenzahlen ab Neugeb. „normal“
• Thrombozytenzahlen ab Neugeb. „normal“
• Gerinnungsfaktoren
– bei Neugeborenen viele erniedrigt
– Blutstillung funktioniert normal
Indikationen NG/FG
Indikation von EK
• für die Indikation zur EK-Transfusion lassen sich
keine absoluten und allgemein gkeine absoluten und allgemein güültigen ltigen
kritischen Grenzwertekritischen Grenzwerte für Hämoglobin oder
Hämatokrit festlegen.
•• nebenneben dem LaborLabor entscheidet
–– Dauer und Schwere und Ursache der AnDauer und Schwere und Ursache der Anäämiemie
–– Vorgeschichte, Alter und klinischer Zustand des Vorgeschichte, Alter und klinischer Zustand des
PatientenPatienten
Indikation EK
Bestrahltes buffycoatfreies EK Leukozytendepletiertes EK Gewaschenes EK• Transfusion bei allogener und
autologer Stammzelltrans-plantation
• Transfusionen bei Organtrans-plantatempfängern
• Transfusion vor autologerStammzellentnahme
• Transfusion bei schweremImmundefekt
• Intrauterine Transfusion• Austauschtransfusion• Patienten, die eine immun-
suppressive Therapie erhalten,insbesondere mit onkologi-schen und hämatologischenErkrankungen
• Transfusionen bei Frühgebore-nen (< 37.SSW)
• Transfusion bei Neugeborenenmit dem V.a. einen Immunde-fekt
• bei allen gerichteten Ver-wandtenspenden
Besonders gefährdete Patienten, dieleukozytendepletierte Präparateerhalten sollen:• Empfänger von hämatopoeti-
schen Stammzellen• Empfänger von Organtrans-
plantationen• Patienten mit einem Immun-
defekt• Patienten unter einer immun-
suppressiven Therapie• CMV negative HIV positive
Patienten• Frühgeborene• Feten• Schwangere Frauen
• Blutgruppenungleichheit zwi-schen Spender und Empfängernach SCT
• bekannter IgA - Mangel• bekannte Unverträglichkeit
gegen Plasmaproteine• immunhämolytische Anämie• nach Maßgabe der Blutgrup-
penserologie (Nachweis vonAK gegen Plasmaproteine)
akuter Blutverlust
Aufrechterhaltung des Sollblutvolumens
Verlust > 30%
Transfusionin Betracht ziehen
Volumenapplizieren
Hkt < 15%
Transfusion sollte durchgeführt werden
Ja Nein
chronischer Blutverlust
• Hb ≤≤≤≤ 8 g/dl
• Hb ≥≥≥≥ 8 g/dl und < dem Normalbereich bei einem FiO2 ≥≥≥≥ 0,21 (z.B. beatmete
Patienten)
• Patienten mit ungeklärter Anämie erhalten grundsätzlich vor Durchführung der
Diagnostik nur aus vitaler Indikation heraus eine EK-Transfusion, z.B. Hb ≤ 5 g/dl,
hämodynamisch und respiratorisch instabil, wobei der klinische Zustand des
Patienten den Ausschlag geben muß und nicht ein Laborwert. Es sollte immer eine
diagnostische Blutabnahme zur Abklärung der Ursachen einer Anämie vor Beginn
einer Transfusion durchgeführt werden.
• Patienten mit einer Thalassämia maior erhalten ein Hypertransfusionsregime,
d.h. bei Hb ≤≤≤≤ 12 g/dl eine Gabe von EK
• Patienten mit einer aplastischen Anämie vor KMT erhalten möglichst wenige
Transfusionen
Blutgruppenkompatible Transfusion
Patient Kompatibles EKA A oder OB B oder O
AB AB, A, B oder OO O
Rh + Rh + oder Rh -Rh – Rh -
Das Kell System soll Mitberücksichtigung finden, um eine Sensibilisierung von jungen Mädchen und gebärfähigen Frauen zu verhindern.
Blutgruppenkompatible TransfusionSonderfall St.p. SCTx
Empfänger Spender GabeRh. pos. Rh. neg. Rh. neg.Rh. neg. Rh. pos. Rh. pos.
O A gewaschene EK OO B gewaschene EK OO AB gewaschene EK OA O gewaschene EK OA B gewaschene EK A oder OA AB gewaschene EK A oder OB O gewaschene EK OB A gewaschene EK B oder OB AB gewaschene EK B oder O
AB O gewaschene EK OAB A gewaschene EK A oder OAB B gewaschene EK B oder O
Klinische Situation Diagnostisches Vorgehen
Ikterus in den ersten 24 h Blutige Messung (GSB), ggf. weitere Abklärung
(Gesamtblutbild mit Retikulozyten, Blutgruppe,
Rhesusfaktor, Coombs-Test)
Ikterus jenseits der 24. Lebensstunde Bestimmung des TcB, Beurteilung des Wertes im
lebensalter-bezogenen Nomogramm
TcB/GSB über Phototherapiegrenze GSB, direkter Coombs-Test (falls noch nicht erfolgt),
ggf. Gesamtblutbild mit Retikulozyten, kindliche
Blutgruppe.*
TcB über 95. Perzentile
(Zone IV)
GSB, direkter Coombs-Test (falls noch nicht erfolgt),
Wiederholung nach 12 h / 6 h**
TcB zwischen 75. und 90. Perzentile
(Zone III)
Wiederholung der Messung nach 24 h / 12 h**
TcB zwischen 40. und 75. Perzentile
(Zone II)
Kontrolltermin nach 48 h / 24 h**
Ab einem Alter von 5 Tagen und bei spontanem
Rückgang des Ikterus kann in der Regel auf weitere
Kontrollen verzichtet werden.
TcB unter 40. Perzentile
(Zone I)
Klinische Kontrolle nach 72 h / 48 h**
GSB: Gesamtserumbilirubin (kein Abzug von direktem Bilirubin); TcB: Transkutanes Bilirubin
* In unkomplizierten Fällen ist die Bestimmung von Infektionsparametern und des direkten Bilirubins zunächst verzichtbar. Bei
Herkunft mindestens eines Elternteils aus früherem Malaria-Endemiegebiet ist die Bestimmung der G6PD-Aktivität zu erwägen
(südlicher und süd-östlicher Mittelmeerraum, Afrika, mittlerer und ferner Osten).
** Bei Neugeborenen mit einem Gestationsalter < 38 Wochen, oder solchen mit positivem/unbekanntem Coombs-Tests oder
G6PD-Mangel gelten jeweils die kürzeren Zeitintervalle
Nomogramm mit altersbezogenen Bilirubinkonzentrationen (TcB oder GSB)
bei reifen Neugeborenen zur Risikoabschätzung für das Auftreten einer
behandlungsbedürftigen Hyperbilirubinämie.21
Phototherapie,
so früh wie möglich!
Austauschtransfusion,nur bei Symptomen und Verschlechterung!
• „Nabelgefäße“
• Austausch
• Kernikterus
The Vicious Cycle of the
Acute Chest Syndrome
The acute chest syndrome is a
lung injury syndrome initiated by
three major triggers, all related to
vaso-occlusion by sickle cells:
infection, embolization of bone
marrow fat, and intravascular
sequestration of red cells, all of
which cause lung injury and
infarction. Lung injury results in
ventilation–perfusion mismatch
and hypoxemia, which leads to
increased deoxygenation of
hemoglobin S, followed by
hemoglobin polymerization and
erythrocyte vaso-occlusion, which
in turn promote bone marrow
infarction and pulmonary vaso-
occlusion. NO denotes nitric
oxide, and VCAM-1 vascular-cell
adhesion molecule.
Kaplan-Meier event free survival plot
Patient demographics and genotypes, acute/prolonged attack and hospital treatment, precipitating events, and self-treatments
Conclusion: ... , the results show an inverse relationship between phthalate metabolites and IQ scores; …