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406 XII. Uder das gt$illte chrornsnure Chromoxytl, vergliclien rnit item (lurch Erliiizen dw Chrorn- oxytlhyctrats beim Zu tri/iL tltrr Lu ft erl~altenm Chromsuprroxycl; oon Kriiger. Pharmaccut. Nacli folgciiden Thatsachen ist cs wolil wahrscheinlich dafs inan das cliromsaiirc Chroinoryd als Superoxydhy- drat dcs Chroms betracliteii iniisse. Dcr durch Veriiiisclien einer Aufliisung von schwe- felsaurein CIi roiiioxy (1 in i t zw ci fa cli ch ro in sau rein Kali un- tcr Ziisatz voii Ainiiioniak eihltene Niedcrsclila;; wiirde ausgewasclicn, bis die Scliwefclsjinrc cntfcriit war. Wird das Auswaschen inchrere Woclicn Iiindurcli fortgcsetzt, so lliuft die abfiltrirte Flussigkeit, docli iinmer gelb gc- firbt, durch das Filtruin, bis endlich reincs Chroiiioxyd- Iiydrat auf dciiiselbcii zuriickblcibt, wie auch sclion fruher Maus gczeigt hat. Sdir Icicht wird dcr braune Niederschlag zerlegt, wenu inan iliii mit Kali kocht, iiidein sich chromsaures Kali arifliist uud Chromoxydhydrat zuriickblcibt. RI a ii ga iisu p c roxy d h y d ra t k anii aii f di ese Art nic h t zcrl cg t w crd c ti. Eiu Theil des chromsauren Cbromoxyds wtirde im Wasscrbade Iangere Zcit erhitzt und so <on aller hy- grosliopisclieu Feuchligkeit bcfrcit ; dennoch verlor er, bis 1100 und iiiiher erhitzt, noch bedcutend Wasser, bis eiid- 1 i c h m a ss er fr c i es Ch r o ins 11 p erox y d v o n schwa rz er Fa rb e ziir u ck b I i e b , welch es j e d o ch e i u d ii ii k el b iau II es Pol v er gab. An der Luft bis ziiin Gluhcn erbitzt, liefert nun diefs . Snperosyd die Feiiererscheinung, iiidern zugleicli Sauerstoff cnlwciclit. Aiii ineisteii aber spricht fur dic Am a lime dcs cli roiiismreii Ch r omoxyds als Sup eroxyd-

Ueber das gefällte chromsaure Chromoxyd, verglichen mit dem durch Erhitzen des Chromoxydhydrats beim Zutritt der Luft erhaltenen Chromsuperoxyd

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XII. U d e r das gt$illte chrornsnure Chromoxytl, vergliclien rnit item (lurch Erliiizen dw Chrorn- oxytlhyctrats beim Zu tri/iL tltrr Lu ft erl~altenm Chromsuprroxycl; oon K r i i g e r .

Pharmaccut.

N a c l i folgciiden Thatsachen ist cs wolil wahrscheinlich dafs inan das cliromsaiirc Chroinoryd als Superoxydhy- drat dcs Chroms betracliteii iniisse.

Dcr durch Veriiiisclien einer Aufliisung von schwe- felsaurein CIi roiiioxy (1 in i t z w ci fa cli ch ro in sau rein Kali un- tcr Ziisatz voii Ainiiioniak e i h l t e n e Niedcrsclila;; wiirde ausgewasclicn, bis die Scliwefclsjinrc cntfcriit war. Wird das Auswaschen inchrere Woclicn Iiindurcli fortgcsetzt, so lliuft die abfiltrirte Flussigkeit, docli iinmer gelb gc- firbt , durch das Filtruin, bis endlich reincs Chroiiioxyd- Iiydrat auf dciiiselbcii zuriickblcibt, wie auch sclion fruher M a u s gczeigt hat.

Sdir Icicht wird dcr braune Niederschlag zerlegt, wenu inan iliii mit Kali kocht, iiidein sich chromsaures Kali arifliist uud Chromoxydhydrat zuriickblcibt.

RI a ii ga iisu p c roxy d h y d ra t k anii aii f di ese Art nic h t zcrl cg t w crd c ti.

Eiu Theil des chromsauren Cbromoxyds wtirde im Wasscrbade Iangere Zcit erhitzt und so <on aller hy- grosliopisclieu Feuchligkeit bcfrcit ; dennoch verlor er, bis 1100 und iiiiher erhitzt, noch bedcutend Wasser, bis eiid- 1 i c h m a ss er fr c i es Ch r o ins 11 p erox y d v o n schwa rz er Fa rb e ziir u ck b I i e b , welch es j e d o ch e i u d ii ii k el b iau II es Pol v er gab. An der Luft bis ziiin Gluhcn erbitzt, liefert nun diefs . Snperosyd die Feiiererscheinung, iiidern zugleicli Sauerstoff cnlwciclit. Aiii ineisteii aber spricht fur dic A m a lime dcs cli roiiismreii Ch r omoxyds als Sup eroxyd-

407 hydrat, dafs es mit Nordhauser Schwefelsiure und Koch- salz keine Chlorchromsaure, sondern nur Chlor liefert.

Noch einige niihe're Untersuchungen uber die Feuer- erscheinung des Chromoxyds erlaube ich mir hier mitzu theilen. Erhitzt man Chromoxydhpdrat iibcr ciner Wein - geistlampe beiin Zutritt der Luft, so zeigt cs sehr schiln die Feuererscheinung bci schwachcr Rohgliihhitze. W i r d es dngegen iu einein Stronic von I<oIiIensZure erliilzt, so verliert es Wasser, giebt aber bei der Tcmperalur, bei wclclier es, a n der Luft erhitzt, die Feuerersclieinung lie- fert, dieselbe in diescm Gase nocli nicht, soiiderii es ist eine libhere d a m erforderlich, wie es auch nach den Versuchen des Hrn. Professor K o s e durchaiis nicht nii- lliig ist, dafs das Chroniospd sicli in Superoxyd verwan- delu miisse, urn die Feuererscheinung zu gebeu. Der- selbe erhitzte das Clironioaydliydrat in einer RBlire im Strome von Wassersloffgas und Kolilensiiure, und in bei- den Fallen wurdc die Fcuercrscheinuog selir scliiin er- halten. .

Urn zu bcweisen, dafs ciue Iiiihere Tcniperatur in einer andcren Gasart, als in der Luft, crfordcrlicli sey die Feuererscheiuung zu lieferu, erliitzte ich Chromsu- peroxyd in Kohleuskiure bis zum Gliilicii, wobei cs sicli noch niclit verhder tc . Darauf entferute ich das Eut- bindungsgefafs der Kohlensaure und blies einen Strom atmospliarische Luft durch die Kugelriibre, worauf so- gleich die Feuererscheinung erfolgte, obgleich die Tem- peratur nicht erhaht worden war.

Sammtliche Versuche iiber das Ergliihen wurden mit eineiii aus verdiiunlen Liisungen gefsllten Chromoxydhj- drate nngestellt, indem das aus concentrirten Lbsungen gefallte zu dicht ist, uud die Erscheinungen weniger leicht zeigt.