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460 H. Meyer. XI T. Ueher edmne neue Annordnurbg des MessdvaA tes in cler Wheatstone - Kirchho ff?schen, BrQckxm- combinatdom; von Hugo Meger. (Hiereo Tar. Y Fig. 11-18.) .- Hr. Geh.-Rath W. W e b e r l) hat im Jahre 1829 einen Monochord beschrieben, dessen Verwendbarkeit auch fur andere Zwecke von vornherein einleuchtend war. Eine neue Anwendung dieses Apparates, welche sich ale praktisch er- wiesen hat, soll hier mit den Aenderungen, die sie am Monochord nothwendig machte, beschrieben werden. Zu den wesentlichen Vorziigen, welche der W e b er’sche Monochord vor anderen Instrumenten derselben Gattung hat, gehijrt u. a., dass das Stiick des Drahtes, welches schwingen soll, in scharf bestimmte Grenzen eingeschlossen werden kann, und dass, wie mch die Lange des schwingenden Stuckes abgellndert werden mag, die Spannung der Saite sibh weder vermehren, noch vermindern kann. Dieselben Eigenschaften muss mutatis mutandis auch der Messdraht in der W heatstone-Kirchhoff’schen Briickencombination besitzen. Ich habe daher, als ich mich vor lilngerer Zeit mit galvanischen Widerstandsmessungen beschaftigte, an dem W e b e r schen Apparate einige Aenderungen von solcher Art anbringen lassen, dass die aufgespannte Metallsaite als Messdraht benutzt werden kann; , dabei hat das Instrument an seiner Brauchbarkeit als Monochord nichts eingebiisst. Die umgeilnderte Form des Instrumentes stellt sich in Fig. 11 dar. Was zu dem Weber’schen Monochord neu hinzugekommen ist, ist im Wesentlichen nur ein zweiter Schieber S. Die Art der Spannung und Einklemmung der Metallsaite ist ungeiindert beibehalten, nur sind die Backen, zwischen denen der Draht geklemmt ist, aus Messing, statt wie urspriinglich aus Eisen gefertigt , mit Klemmschrauben fur die Zuleitungsdrahte versehen und soweit verlangert, dass die Anbringung der auf dem Schieber S befindlichen Con- tacte an allen Punkten des Drahtes ermijglicht aurde. 1) W. Weber, l’ogg. -4nn. 16. p. 1. 1829.

Ueber eine neue Anordnung des Messdrathes in der Wheatstone-Kirchhoff'schen Brückencombination

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Page 1: Ueber eine neue Anordnung des Messdrathes in der Wheatstone-Kirchhoff'schen Brückencombination

460 H. Meyer.

XI T. Ueher edmne neue Annordnurbg des MessdvaA tes in cler Wheatstone - Kirchho ff?schen, BrQckxm-

combinatdom; von H u g o Meger. (Hiereo Tar. Y Fig. 11-18.)

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Hr. Geh.-Rath W. W e b e r l) hat im Jahre 1829 einen Monochord beschrieben, dessen Verwendbarkeit auch fur andere Zwecke von vornherein einleuchtend war. Eine neue Anwendung dieses Apparates, welche sich ale praktisch er- wiesen hat, soll hier mit den Aenderungen, die sie am Monochord nothwendig machte, beschrieben werden.

Zu den wesentlichen Vorziigen, welche der W e b er’sche Monochord vor anderen Instrumenten derselben Gattung hat, gehijrt u. a., dass das Stiick des Drahtes, welches schwingen soll, in scharf bestimmte Grenzen eingeschlossen werden kann, und dass, wie mch die Lange des schwingenden Stuckes abgellndert werden mag, die Spannung der Saite sibh weder vermehren, noch vermindern kann. Dieselben Eigenschaften muss mutatis mutandis auch der Messdraht in der W heats tone-Kirchhoff’schen Briickencombination besitzen. Ich habe daher, als ich mich vor lilngerer Zeit mit galvanischen Widerstandsmessungen beschaftigte, an dem W e b e r ’ schen Apparate einige Aenderungen von solcher Art anbringen lassen, dass die aufgespannte Metallsaite als Messdraht benutzt werden kann; , dabei hat das Instrument an seiner Brauchbarkeit als Monochord nichts eingebiisst.

Die umgeilnderte Form des Instrumentes stellt sich in Fig. 11 dar. Was zu dem Weber’schen Monochord neu hinzugekommen ist, ist im Wesentlichen nur ein zweiter Schieber S. Die Ar t der Spannung und Einklemmung der Metallsaite ist ungeiindert beibehalten, nur sind die Backen, zwischen denen der Draht geklemmt ist, aus Messing, statt wie urspriinglich aus Eisen gefertigt , mit Klemmschrauben fur die Zuleitungsdrahte versehen und soweit verlangert, dass die Anbringung der auf dem Schieber S befindlichen Con- tacte an allen Punkten des Drahtes ermijglicht aurde.

1) W. Weber, l’ogg. -4nn. 16. p. 1. 1829.

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Uer aus trockenem Holze hergestellte Schieber S kann mit Hiilfe einer Schraube s in jeder beliebigen Stelle des Messdrahtes festgehalten werden. Seine weitere Einrichtung zeigt Fig. 12. Auf den Schieber S ist ein Holzklotz I' von solcher Hohe aufgeschraubt, dass bei verticaler Stellung des Apparates die Metallsaite die vordere Flache desselben auf der ganzen Lange beruhrt. Auf diesem Holze sind die Con- tactpunkte und deren Verbindungsstiicke rnit den Zuleitungs- drahten in symmetrischer Weise angebracht. Der Contact mit dem Messdraht wird durch Niederdriicken der Feder f bewirkt, unter welche an ihrem aussersten Rande ein S)uck- chen feinen Platindrahtes gelothet ist, sodass beim Nieder- drucken der Eeder dieses Drahtstuck den Messdraht senk- recht schneidet. Gleichzeitig mit dieser Beruhrung SOU die Verbindung der Feder f mit dem Zuleitungsdrahte z herge- stellt werden. E s ist daher vor dem einen Ende der Feder f eine Messingplstte m mit Klemmschraube s auf dem Klotze befestigt, und an zwei gegeniiberliegenden Stellen sind Feder und Platte halbkreisfdrmig ausgebohrt , sodass durch Ein- schieben eines Stopsels in das runde Iloch gleichzeitig die Feder niederdriickt und der Contact mit dem Zuleitungs- draht z hergestellt wird. Dieser Stopsel ist passend an seinem Ende mit einem halben Schrmbenumgang versehen, mit welchem er in eine in den Klotz H eingelassene Schrauben- mutter eingedreht wird; beim Einschrauben legt sich dann, wenn der Stopsel wie in Fig. 13 geformt ist, der breite Rand desselben sowohl auf die Feder wie auch auf die Metall- platte auf und sicbert so die nietallische Verbindung dieser beiden Stiicke.

Die Anforderung , alle Punkte des Messdrahtes beriihren zu konnen, machte das Anbringen zweier Federn f an den gegeniiberliegenden Kanten des Klotzes H nathig, und der Wunsch, den Messdraht in einer bequemen, inzwischen von Hrn. F. I3 r au n I) beschriebenen Metliode calibriren zu konnen, gab Veranlassung, statt einer Metallplatte, welche mit beiden Fedarn verbunden werden lronnte, zwei ganz gleiche anzu-

1) F. Braun, Centralz. f. Opt. u. Mech. 4. 11. 134. 1883. Beibl. ~

7. 11. 776. 1883.

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bringen, die je nach Bediirfniss. durch Einsetmn oder Aus- ziehen eines. Mefsingstopsels miteinander verbundsn oden voneinander getrennt werden kijnnen.

Sol1 der Messdraht calibrirt werden, so sind die beiden Metallplatten m getrennt zu benutzen, und mit den beiden Enden des Multiplicators eines empfindlichen Galvanometers von grossem Widerstande zu verbinden. Beim Einsetzen der Stapsel zwischen den Federn f nnd den Metallplatten m wird dann die Nadel des Galvanometers, an welcher Stelle des Messdrahtes sich der Schieber auch befinden mag, die- selbe Ablenkung erfahren, wenn der Draht calibrisch ist. Bei der Prtifung verschiedener Neusilberdrahte von ca. 0,4 mm Durchmesser habe ich Ern . B r a u n ’ s Angaben iiber die Homogene’itat solcher Metallsaiten vollkommen bestatigt gefunden.

Wenn es sich dagegen um die Benutzung der aufge- spannten Saite als Messdraht in der Brtickencombination handelt, so wird man die beiden Metallplatten m mit einander verbinden und je nach Bequemlichkeit die eine oder die andere der Pedern f zum Contact mit dem Messdraht be- nutzen. Natiirlich wird d a m nur das eine Ende des Qal- vanometerdrahtes, eventuell der eine Pol der galvanischen SBule mit einer der Platten m verbunden.

Als Probe fiir die Brauchbarkeit des Instrumentes als Brtickendraht mag hier eine Vergleichung Platz finden, welche ich zwischen einer B r i t i s h A s s o c i a t i o n Unit. (Nr. 51)) richtig bei 15,8O C.) und einer Siemens’schen Originaleinheit (Nr. 1630, richtig bei 17,3O C.) nach der W h e a t s t on e’schen Methode vorgenommen habe. Es fand sich: B.-A.-U. bei Oo C. = 1,0437 8.-E.

B.-A.-U. bei 20° C. = 1,0500 S.-E. Fur die S.-El. wurde angenommen, dass sich dieselbe

bei einer Temperaturanderung von lo C. um 0,0004 verhdere. &us diesen Bestimmungen ergibb sich flir die Wideretands- anderung der B.-A.-U. fur lo C. der Werth 0,00031 oder 0,031 Proc., d. i. derselbe Werth, welcher fur eine Tempe- raturschmankung von * 5 O urn die Aichtempemtur dem

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Etalon beigegeben ist, Die &n,wend,ung dieses Temperatur- coefficienten. liefent den Widssstapd der B. A,. U &r die Aich- temperatur 1,0487 S.-E. Die directe Vergleicbulag bei 15,7O der B.-A.-U. lieferte den Werth 1,0488 S,-E, Ein Rmultat, das befriedigend genannt werden durfta

G o t t i n g e n , physikal. Institut, Mai 1884.

XIII. IVheutstonds Rheostat r n d t Quecksdlber- comtuct; vom J. Bo&yJrisJcc.I,

(Hierzn Tsf. V Fig. 14-16.)

Der Rheostat von W h e a t st o n e kann trotz seiner leichten und bequemen Bandhabung zu gensuen Xessungen nicht verwendet werden, weil bekanntlich die Beruhrung der Drahtspirale mit der Rolle eine hijchst ungenaue und un- aichere ist. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, ersetzte ich den gewohnlichen Contact durch einen Quecksilbercontact und gebe in dem Folgenden die Beschreibung eines der- artigen Instrumentes, welches ich mir vor Kurzem anferti- gen liess.

Figur 14-15 zeigt den Rheostat im Auf- und Grund- risse. Der Draht aus vernickeltem Neusilber wird in der ublichen Weise auf eine Walze N aus Serpentin auf- gewickelt, nur ist in derselben eine etwa 3 mm tiefe Furche eingeschnitten. Mittelst Eurbel und Getriebe A B C wird gleichzeitig mit der Walze N such die Schraubenspindel D gedreht. Ein Kupferhebel E hat an dem einen Ende ein Muttergewinde , durch welches die Messingspindel D hin- durchgeht; durch eine Bohrung in der Mitte desselben ist die Messingstange F gesteckt und das andere Ende des Eebels verliingert sich zu einer schmalen Rinne, welche unter die Drahtspirale zu stehen kommt und einen Theil der Schraubenwindung aufnimmt. Die R i m e wird mit etwes Quecksilber geflillt und auf diese Weise ein zuverlassiger und gleichmilssiger Contact derselben mit der Draht-