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Über Schicksal, Glück und Gelingen

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Ein Versuch künstlerisch einen Überblick über die Wortbildungen wie Glück, Geschick, Klang und anderen Begriffen zu geben....

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7/18/2019 Über Schicksal, Glück und Gelingen

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Oliver Heinl, Hude - 2015 – [email protected]

 Auf der wortwörtlichen Suche nach dem Glück

Glück und sein Gelingen

 Was das Glück mit dem Schicksal und der Glocke eint

„Ich möchte doch nur glücklich sein!“ 

 Jeder Mensch hat diesen Satz, wenn noch nicht selbst ausgesprochen, dann doch zumindest schongehört und innerlich nachvollzogen. Die philosophisch veranlagten Menschen gehen soweit, sich überdas Glück nahezu unendlich viele Gedanken zu machen. Was ist es? Wo kommt es her? Wie erlange,erfahre ich es? Wenn man allein bei Wikipedia nach dem Wort „Glück“ sucht, wird man mit einemBeitrag konfrontiert, in welchem nicht nur philosophische, sondern auch biologische, soziologische,pädagogische und selbst Antike Betrachtungen gesammelt wurden.

Im Prinzip weiß ja jeder irgendwie, was Glück ist, wie es sich anfühlt, aber jeder weiß auch, dassdieses Gefühl eben meist schnell wieder vergeht. Es gibt jene, die ihr Glück mehrheitlich an äußerenFaktoren und Umständen zu messen versuchen. Dann gibt es jene, die ihr Glück nicht nur in äußerenDingen suchen, sondern die in sich selbst schauen um Glück zu erfahren. Diese Menschen meinenoft, langfristiges Glück gefunden zu haben, oder doch zumindest, eine reinere Art von Glück erfahrenzu können.

 Vorbemerkungen

Ich habe das Glück nun einmal aus sprachlicher Sicht gesucht, mir seine Begrifflichkeit angeschautund mich in sein Wesen vertieft. Wenn man sich das Wort ‚Glück‘, mitsamt seinen Verwandten näheranschaut, wir d einem auf einer ganz anderen Art und Weise klar, woher Aussagen wie „Jeder istseines Glückes Schmied“ stammen und warum sie so wahr sind. Sicher, jeder von uns weiß im Grobenund Ganzen, was damit gemeint ist, dennoch wird sich für den ein oder anderen hier eine sicherlichneue Art der Anschauung zum Glück ergeben.

Laut Wikipedia stammt das Wort Glück vom mittelniederdeutschen gelucke bzw. vommittelhochdeutschen gelücke ab und ist seit dem 12 Jahrhundert belegt. Es bedeutete hier quasi so viel wie: „Die Art, wie etwas endet, gut ausgeht“ und man verstand darunter die „Kunst derSchicksalslenkung“. An solchen alten Überlieferungen sich orientierend, erblickt man schon einen Teildes wahren Kerns.

Um den Begriff nun sprachwissenschaftlich auf einer ganzheitlichen Basis zu betrachten, kann ichnicht in der Art und Weise auf die Begrifflichkeit schauen, wie das die moderne Sprachforschung, dermoderne LING-uist tut. Denn gehe ich nach den erdachten Gesetzen und Regeln dieserForschungsweise vor, werde ich genau zu solchen Ergebnissen kommen, wie der moderneSprachwissenschaftler diese heute u.a. im Grundlehrbuch deutscher Etymologie, im sogenanntenKLUGE immer wieder betont: „Herkunft dunkel“, oder „ Herkunft unklar“ (vgl. Kluge Aufl. 24, Seite

362).

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Die Verdienste der modernen Sprachforschung möchte ich in keinster Weise schmälern, ich möchte jedoch aufzeigen, dass die heute noch immer angewandten Methoden, Sprachwissenschaft zubetreiben, längst überholt und nicht mehr zeitgemäß sind. Auf einer gewissen Erkenntnisstufe ist eseinfach an der Zeit, den Blick zu erweitern, neue Wege zu betreten, neue Lösungsmöglichkeiten zuerkunden. Das möchte ich hier einmal im „Kleinen“ aufzeigen.

 Was die Sprachforschung in den letzten 2-3 Jahrhunderten getan hat, ist gut damit zu umschreiben

zu sagen: Sie hat die Sprachen, die Worte zerlegt, hat nach deren Wurzeln gesucht und teilweise auchrechte Erkenntnisse davon getragen. Allerdings ist man nie bis zur wahren WURZ-el der WORT-e vorgedrungen, hat es nicht geschafft, Ansätze von Novalis, Goethe, Steiner usw. zu durchdenken undsie weiterzuverfolgen. Kurz und metaphorisch gesprochen, hat die moderne Linguistik die Sprachenauseinandergenommen, auseinandergeworfen, entzweit. Vom griechischen „dia“ = auseinander und„ballein“ = werfen, setzen, legen abstammend, kennt man das Gefüge heute noch in der Bezeichnung„diabolisch“. Ich möchte dieses Wort nicht wertend auf die Wissenschaft übertragen, sondernsymbolisch aufzeigen, was deren Vorgehen und das meinige unterscheidet. Ich versuche eben dieauseinandergeworfenen Begriffe wieder zusammenzuballen, sie sozusagen zu symbolisieren.

Glück, Gelingen und die Lüge

 Wie bereits erwähnt, besteht das etymologische Wörterbuch Kluge, bzw. diejenigen Forscher, die esstetig aufarbeiten, noch heute darauf, dass die Herkunft des Wortes „Glück“ unklar ist. Ich möchtealso diesen Text nutzen um etwas Klarheit zu schaffen. Wichtig dabei zu wissen ist, dass in derSprache stetige Lautwandel geschehen. Dass wird man schon einsehen, wenn man sich deutscheBegriffe in verschiedenen Dia (auseinander) – lekten (von lingua = Zunge, Sprache) anschaut. Dassnun die Zunge, LING-ua, von der das Wort dia-LEK-t stammt, eng mit dem G-LÜCK zusammenhängt,

 wird eventuell so manchen überraschen.

Eine Wortreihe:

G-LÜCK, Ge-LÜCK, GE-LING-en, Ge-LANG-en.

 All das sind deutsche Begriffe und alle haben also mit dem „etwas Zustandebringen“, „etwas zum Zielführen“, „etwas schaffen“, „etwas erreicht haben“, „eine Bestimmung finden“ und mit dem darausentstehenden Zufriedenheitsgefühl, dem Seligsein zutun. All diese Worte sind Urverwandt.

Laut Kluge (Seite 362), ist die erste nachweisbare Form des Wortes Glück das altniederfränkische gi-LUKK-i, was später zu LUK-an wurde und was so viel bedeutete wie „schließen, beschließen,festsetzen, bestimmen. Uns kommt das Wort der Bestimmung in den Kopf, das SCHICK-sal, das Ge-SCHICK. Ist nicht das Geschick, die individuelle Fähigkeit ein Grundpfeiler des GLÜCK-es? Erinnert unsnicht LUKAN an die LUKE, an das LUKEN, im Englischen heute geläufiger unter LOOK, dem Schauen,dem Sehen? Ist es doch eine bekannte Redensart die besagt, dass man zusehen muss, ans Ziel, zum

GLÜCK zu finden.In den altdeutschen Sprachdialekten finden wir noch viele Synonyme für den Glücksbegriff, der unserlaubt, auf eine weite Reise durch alle Sprachgebiete der Welt zu gehen, um zu erfahren, dass dasGlück und sein Wortstamm ein Urwort der Menschheit ist, und das es keinesfalls erst seit dem 12

 Jahrhundert plötzlich auftauchte.

Beispiele: salig (selig), gisuntida (siehe gesund), guota (gut), wola (wohl, engl. well), wunna (Wonne),framspuot (fromm, glücklich), rihtuom (Reichtum), salida (solide?)…. Alles altdeutsche Begriffe, dieunter dem Begriff für Glück sich anreihen.

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Oliver Heinl, Hude - 2015 – [email protected]

Glück ist, wenn uns etwas ge-LING-t, wenn wir nach einer LANG-en, anstrengenden Reise an ein Zielge-LANG-en. Auch zum Gelingen finden wir gewisse Synonyme, z.B. im Altdeutschen dihan (vgl. mit

 Altindisch dhván = tönen, rauschen – hier werden wir, anknüpfend an den TON, den Rausch noch vielen weiteren Beispielen begegnen), gespuoten (siehe: „wir müssen uns sputen!“ oder auch LING-iso, womit wir bei selbigem Wortstamm sind wie LING-ua (Sprache).

 Verfolgen wir den Begriff „ge-LANG-en“, fällt sofort das Synonym „REICH-en“ auf. Ob wir wohin

gelangen, hängt in vielen Fällen von der Reichweite ab und davon, ob wir einen guten Riecher haben.

 Auch finden wir im Altdeutschen das eigenständige Wort LING-en, was „vorwärts kommen“ bedeutet.Ist nicht das Sprechen auch ein vorwärts kommen, ein vorwärtskommen mit der Zunge, der LING-ua?

 Vieles möge uns gelingen, doch gibt es auch Menschen die unge-SCHICK-t sind und denen nicht vielge-LING-t. Diese nannte man schon früher LINK und noch heute ist LINK meist ein Ausdruck, der unsnicht gerade von der Glückseligkeit des Betroffenen erzählt. Drum hieß das Hinken früher auchLINK-a.

Ist nicht die LUKE ein kleiner Spalt, durch welchen wir hindurch-luken können? Hat die moderneLinguistik recht, wenn sie annimmt, dass der Begriff LOK-al aus dem französischen local und diesesaus dem lateinischen localis, locus (Ort, Platz, Stelle) abgeleitet ist? Ist eine Lokalität nicht einbegrenzter Raum, eine gewisse Einengung, wie auch die LUKE nur ein schmaler Spalt ist? Ist nicht dasGLÜCK ein schmaler Weg, umgeben von lauter Abgründen, LÖCH-ern, LÜCK-en, in die wirhineinfallen können? Ist nicht das Erreichen des Glückes, des Ziels auch davon abhängig, ob wir esschaffen, der LÜG-e, der Ver-LOCK-ung zu entkommen, ihr zu Widerstehen, den Weg weiterzugehen,um nicht zum er-LIEG-en zu kommen? Vielleicht sollten wir uns LOCK-er machen und entspannt den Weg in Vertrauen weitergehen…

 Weltweite VerbindungenDie ZUNG-e, das LECK-en, der K-LANG, die GLOCK-e und das LICH-t

 Tatsächlich mag es anmaßend KLING-en, wenn einfach behauptet wird, dass die ZUNG-e und dasGLÜCK einander verwandt sind. Doch, wie nach eben gegebenen Fragestellungen eventuell schon

auf-LEUCH-tet, können wir durchaus viele Beziehungen finden, wenn wir nur richtig zu suchen verstehen.

Die ZUNG-e, die LING-ua hat ihre Entsprechungen weltweit, die uns auf schnellem Wege sowohl zumKLANG- als auch zum TON-Begriff führen.

Nehmen wir die ZUNG-e daher, erhalten wir als eine Eigenschaft derselben schon das LECK-en. ImGotischen war die Zunge TUGGO, Altsächsisch TUN-ga (Tun = Bewegen), Althochdeutsch ZUNG-a,

 Altirisch TENG-ae, Kymrisch TAFOD, Litauisch LIEZ-uvis, Altkirchenslawisch JEZ-yku.

Doch die beeindruckendsten verwandtschaftlichen Beziehungen entdecken wir in den antikenSprachen, von China über Sumer und Indien bis nach Ägypten und Altgriechenland!

Im alten China war es kaum anders, als heute in der deutschen Sprache. Es gab unzählige Dialekte.Und ebenso, wie im deutschen Sprachraum, sind die meisten Dialektformen näher an den Urformender Sprache anzusiedeln, als es die modernen Hochformen der jeweiligen Sprachen sind. Kaum eineSprache ist in seinen Wortformen so arm an Konsonanten wie das heutige Hochchinesisch. Mankennt hier kaum einen konsonantischen Auslaut. Dadurch gibt es hier eine regelrechte Überflutungan Homonymen, das sind Wörter die für verschiedene Begriffe oder unterschiedlicheEinzelbezeichnungen stehen.

Beispiel:LI (Tropfen)LI (Glasmasse)LU (Glück)LO (Schimmel)

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LO (Lachen)LO (Freude)LEI (Laut)LEI (Note)LEI (Donner, Blitz)LAO (Schall)LAO (groß, schlank)

LANG (groß)

Doch, nehmen wir die alten, ursprünglichen Dialektformen zu Hand, erhalten wir sogleich Klarheit,Licht durchdringt das Dunkel, von dem die moderne Linguistik so gerne spricht.

LI (Tropfen) hieß im alten Dialekt Canton noch LEK oder LIK. Sofort erinnern wir uns an das deutsche Wort LECK, das LECK-en, die LECK-age, ein LOCH, durch das es meist TROPFT! Selbst im Hebräischenfinden wir hier Verwandte, z.B. in LEACH (feucht), sowie im Englischen in LEACH (Lauge).

Schnell sind wir auch in China wieder beim Glück.Hochchinesisch LU (Glück), wird im chinesischen Dialekt Hakka zu LUK, was uns sofort ans EnglischeLUCK erinnert. Auch die Dialektform Annam erweitert LU zu LOUK. Im Altfriesischen finden wirebenso noch LUK, auch im altnordischen Raum in LUCK und LYCK-a. All diese Abwandlungenbedeuten wörtlich Glück! Aber auch Englisch HAP bedeutet Glück, wir kennen es von HAP-py. In Chinafinden wir das nicht verwandt erscheinende Wort für fröhlich: CÎEH, welches bei genauererBetrachtung im Dialekt Hakka doch wieder an das Englische HAP erinnert in HIAP!

 Von hier, vom Glück aus ist es nun in China nicht mehr weit zum LICHT zu finden um besagtes Lichtin die Dunkelheit der Forschung scheinen zu lassen, die SONN-e aufgehen zu lassen.

Das weiße Pferd, der Schimmel wird in China LO genannt. In den Dialekten Canton und Hakka schonLOK. Im Griechischen finden wir ent-sprechend LEUK-os für weiß, glänzend, klar, blank, womit wirendgültig beim Lichtstamm angelangt sind. Latein: LUX (man denke sich die Schreibweise nur inLUK-s abgewandelt), Griechisch LOG-os (Wort, Gedanke) – hier erstrahlt das geistige LICH-t ebenso,

 wie im Sumerischen LACH (Licht, was aber gleichzeitig auch Schlagen –  siehe das Schallwort

Glockenschlag, bedeutet)!

LEICHT wird uns Menschen, wenn wir GLÜCK erfahren, das LACH-en fällt uns LEICHT. Auch hier diechinesischen Entsprechungen in LO (Freude und Lachen), im Hakka-Dialekt LOK, im Annam und im

 Yangtsou LAK, im Altdeutschen (H)LAHH-en, Englisch LAUGH und auch bei den alten Hebräern inLA’AG (hier spotten, im Sinne von aus-LACH-en).

 Auch erstaunlich ist es, das Deutsche „ge-LANG-en“, dem wir die Erklärung der „Reichweite“ gaben,eben der Eigenschaft der LÄNG-e sich im chinesischen LANG und in LAO (Groß, Schlank) deutlichzeigt.

Die Silbe LEI führt uns dann zum Schall, bedeutet LAU-t (siehe LAO = Schall), aber meint auch

Donner, Blitz und Note. Wir sind beim KLANG, beim TON ange-LANG-t.Das Hochchinesische LEI (Laut), ist im Canton-Dialekt noch LUT (Laut), in Annam LOUT (Laut), im

 Altdeutschen HLUTI (Laut), Mittelhochdeutsch LUT (Ton). LAUT, LIED; LÄUT-en, im AngelsächsischenHLYDAN (Tönen, Schreien). Überall spricht sich das TÖN-en aus. Spricht man nicht vom TON desSCHICK-sals, das Schicksal, welches dem ge-SCHICK-ten gut, dem LINK-en oder unge-SCHICK-tenübel mit-SPIEL-t? Im alten Rom war LUD-o noch das Spielen, aber auch das Spotten! Spottet nichtdas Schicksal über manche? Ist das Schicksal nicht unerklärlich, zauberhaft? Ist es nicht seltsam, dassim Altnordischen LJOD der Zauberspruch ist?

Hat andererseits LUD-us (Latein: Spiel) nichts mit dem LIED zu tun, mit den alten Gesängen derGermanen, von denen schon Tacitus berichtete? KLING-t der KLANG nicht wieder im SANG und in derSAG-e, im lateinischen SANC-tus (Heilig) oder im Sumerischen SANG-u (Priester)?

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 Auch hier wieder das Chinesische SENG (Buddhist –  siehe heute ZEN, was früher auch Priestermeinte). Auch die Ungarn kennen mit ZENG das KLING-en und im Samojedischen zeigt sich das

 TÖNEN in SANK-o, im GLÖCK-chen deutlich! Ist es nicht ein GLÜCK, wenn die Hochzeits-GLOCK-enLÄUT-en? Das Glockenläuten, in China bezeichnete man es als TSÂNG.

Der LAUT kehrt auch im Hebräischen Wort für TON wieder, in hak-LAT, oder hak-LAT-a (auch Laut)und TÖN-t erneut im Altindischen TAN (erschallen, rauschen), sowie in TAM-kara (Klang – eigentlich,

„das, was den KLANG (TAM) macht (KAR)“. Der Ton findet sich abgewandelt im Latein in SON -are,dem Tönen wieder und auch aus uns heraus erklingt ein Ton, uns durchtönt ein geistiger KLANG,daher sind wir auch Per-SON-en, so sagt es das Lateinische per-sonare (was gleichzeitig auch Maskebedeutet).

Im Altindischen finden wir neben TAN (erschallen) auch TAN-u, und TAN-û (Körper, Leib, PERSON,Selbst), womit wir den Klang des Körpers, der Person erneut empfinden können und womit wirebenso beim TÖN-en der SON-ne sind, sowie beim SOHN, dem Christus. Und wir erinnern uns anGoethe: „Die Sonne tönt nach alter Weise…“ 

Ebenfalls finden wir in China die SON-ne in SÛN ertönen, wie auch im Englischen SOUN-d (Ton, auchin Tone). Im Altindischen finden wir in SVAR die Sonne, das Licht, den Glanz, genauso wie in SVAR(man stelle sich lautlich V als U vor: SUA-r) das Tönen, Rauschen und Be-SING-en benannt ist, und inSVARÁ der Laut, der Ton und der Akzent, in SVÁRA der Schall, die Stimme und der Vokal.

 Vom Altindischen SVAR-Stamm gelangen wir zu KVAN-a (Klang), Griechisch KLANG-ê, Latein CLANG-or, Deutsch KLING-el und Chinesisch LING (KLING-el). Klingt nicht auch die Sprache, die LING-ua??Einst lautete in China LING noch KLING, dann HLING. KLAG-e und KLANG, wie GLOCK-e, altirischCLOC (Glocke), sie alle sind entgegen vieler Annahmen urverwandt und keine Lehnwörter odersonstiges.

Kluge leitet GLOCKE (altsächsisch Glogga) zu Unrecht von altirisch CLOC (Schelle (siehe Schall) ab,denn wie wir sehen können ist es viel älter! Auch beruht der Anklang nicht auf Altdeutsch CHLOCCH-on (klopfen)! In Tibet schon bedeutet GLING-pu die Flöte, der Lärm heißt KLAG-cor.

In Altamerika (Tzendal) hieß CALLOG (Sang, Lied), was uns an das Englische CALL erinnert. InGriechenland war KLAGG-e der Sang und Klang, im Mandschurischen meint KIALANG = Glocken-klang!!! Erinnert uns das nicht an das Klingeling?? Wir stehen hier vor einem Urwortstamm mitgewaltiger Ausdehnung!! Am Anfang war das Wort, der Klang!!! Und auch das Glück kam von Anfangan mit diesem Wort in Form des Klanges und hat seine Entsprechungen noch heute im Glockenklang.

 Zu guter Letzt weist uns auch das Wörtchen klug, mittelhochdeutsch kluoc, mittelniederdeutsch klôk,gotisch Kloka auf das Glück und dessen Klang hin. Laut Kluge ist es altirisch glicc, was „erfahren“meint. Formt nicht das Schicksal die Erfahrung und die Erfahrung das weitere Schicksal? Einfallsreichund Schlau, klug eben ist es, wenn wir unser Ge-SCHICK nutzen, um unser SCHICK-sal zum GLÜCK zuführen. Wir finden das Ziel, den Gipfel, die Spitze nicht nur mit unserer ZUNG-e beim LECK-en einesEiskügelchens! Die Zunge, wie auch die Spitze weisen uns nach Griechenland zu glôchis = Spitze,

glôssa = ZUNGE, bzw. Zungenspitze, neben der wir auch glâssa (siehe das Deutsche Glas, dieKlarheit) entdecken! Ist nicht das scharfe Denken ein glasklares!! Ist es nicht klar, dass das Glück demrechten Denken entspringt, dass es immer da ist, bei jedem KLANG, bei jedem Wort, wenn wir nur die

 Worte ge-SCHICK-t wählen??

Sprachwissenschaft muss vielseitig, dynamisch und achtsam agieren! Zielstrebig muss sie um sichblicken, ihr Ziel scharf vor Augen! Keine Überraschung ist es, dass das kymrische LLYGAD = Augebedeutet. Ist nicht der B-LICK zielgerichtet, so wie die Suche nach dem GLÜCK zielgerichtet seinsollte?

Doch auch die LÜG-e verdankt ihren Ausdruck der einstigen Einheit und trägt nicht zufällig selbigen Wortstamm in sich wie das Glück.

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Im Altdeutschen hieß die Lüge LIOG-an, im Mittelhochdeutschen bezeichnenderweise LIEG-en, imGotischen finden wir in LEUG-a den Verweis auf den Mephistopheles aus Goethes Faust, den LEUG-ner, den Geist, der stets Verneint! Die LÜG-e bringt uns auf der Suche nach dem GLÜCK zum Er-LIEG-en, sie LÄH-mt uns und wir ge-LANG-en nicht ans Ziel!!!!!!!

Stattdessen sollte die Wahrheit LEUCH-ten, in allen Bereichen und man sollte es nicht auf die LEICH-te Schulter nehmen und unbedacht eine LÜG-e aussprechen. Denn auch der LEICH-nam fügt sich

hier an, wie Kluge richtig auf Seite 573 hinweist in der Endsilbe –lich, die vom –leich, früher –leiksabstammend den LEIB, den Körper bezeichnet, der verfällt, sobald das LICHT aus ihm entwichen ist.

Nahezu endlos könnte an dieser Stelle weiterverfahren werden, z.B. damit, von der Lichtwurzel LI unddem LEIB zum WACHSEN zu gelangen, zum LEBEN. Doch soll an dieser Stelle vorerst ein Endpunktgesetzt werden. Es gibt noch viel zu Erfahren. ;)

In diesem Sinne: Mögen alle Menschen Glück erfahren!

Oliver Heinl, Hude den 21.09.2014