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1. Auf Lebensmitte], Gesundheitspflege, Handel etc. bezi~gliehe. 763 Theer. Das Peeh hat das speeifische Gewicht 1,2938 bei 23 o ist im Brueh mattgl~nzend nnd[zeigt in siedendem Wasser (98 °) noch keine Erweiehung, ist Mso entschieden hartes Peeh, was die Kaaprobe best~tigt. 2. Abdestillirt 4=4 cc 0el, veto speeifischen Gewieht 1,040~---45,7 Gewiehts-Procente. Das Pech hat das specifisehe Gewieht 1,2852 bei 20 o , ist bei 73 bis 75° schwer knetbar, bei 90 0 stark erweieht, bei 98 o geschmolzen, also immer noch etwas zu hart; Kauprobe aueh noeh Hartpeeh. 3. Abdestillirt 40cc vom speeifischen Gewicht 1,041, also 41,6 Gewiehts-Procente. Das Peeh hat das speeifisehe Gewieht 1,2704 bei 23°; es zeigt sich bei der Kauprobe mittelhart, ist bei 50 0 schwer knetbar, bei 60 ° gut erweicht und f~llt bei 80 o veto Draht herab. Es ist also eher etwas weniger Ms mittelhart. Ieh warde demnach sagen, dass dieser pr~parirte Theer etwa aus 43,5 Gewichts-Procenten 0el (Ms Mittel tier Proben 2 und 3) und 56,5 Gewichts-Procenten mittelhartem Pech besteht, das wir als >>Normal- peeh<, bezeiehnen wollen (Erweichung bei etwa 60 °, Schmelzpunkt etwa 90 % << Ueber Twitchell's Methode zur Bestimmung yon Harz in Seife haben Thomas Evans and J. E Beach ~) n~here Mittheilungen ge- maeht. Twitehell's 2) gewichtsanalytisehe Bestimmung wird ausge- ft~hrt, indem man 2--3g der zu untersuchenden Misehung aus Fett- sguren und ttarz im KSlbchen mit Htllfe ihres zehnfachen Yolumens absoluten Alkohols 18st, und unter Xahlung des Kolbens 3) einen massigen Strom troeknes Salzs~uregas hindurehleitet. Letzteres wird raseh ab- sorbirt und naeh etwa 45 Minuten scheiden sich die gebildeten Ester an der 0berflaehe der Flassigkeit ab, es wird keine weitere Salzs~ure absorbirt. Man nimmt den Kolben aus dem Kahlwasser, l~sst zur besseren Vollendung der Reaction noah eine halbe Stunde stehen~), ver- *) American chemical Joul~al 17, 59. 2) Journal of anal. appl. chem. 5, 373. ~) Die Temperatur daft nach iden Untersuchungen der ersfgenannten Ver- fasser nicht ~iber 200 C. steigen, da sonst Verluste dutch Zersetzung zu be- ffirchten sind; am besi.en thu~ man ein Sttick Eis in's Kilhlwasser. 4) Jedenfalls nicht tiber Naeht, da sons~ Verlust durch Zersetzung eintritt. Ein grSsserer Verlust trat ein, wenn der AlkohollSsung vet der Behandlung mit Salzsaureg~s etwas Schwefels~ure zugesetzt wurde, oder wenn statt des Aethyl- a]kohels Methylalkohol verwendet wnrde (E v a n s und B~ea c h). 50*

Ueber Twitchell's Methode zur Bestimmung von Harz in Seife

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Page 1: Ueber Twitchell's Methode zur Bestimmung von Harz in Seife

1. Auf Lebensmitte], Gesundheitspflege, Handel etc. bezi~gliehe. 763

Theer. Das Peeh hat das speeifische Gewicht 1,2938 bei 23 o ist im

Brueh mattgl~nzend nnd[zeigt in siedendem Wasser (98 °) noch keine

Erweiehung, ist Mso entschieden h a r t e s Peeh, was die Kaaprobe best~tigt.

2. Abdesti l l ir t 4=4 cc 0el, veto speeifischen Gewieht 1,040~---45,7

Gewiehts-Procente. Das Pech hat das specifisehe Gewieht 1,2852 bei

20 o , ist bei 73 bis 75° schwer knetbar, bei 90 0 stark erweieht, bei

98 o geschmolzen, also immer noch etwas zu har t ; Kauprobe aueh noeh

Hartpeeh.

3. Abdestil l irt 40cc vom speeifischen Gewicht 1,041, also 41,6

Gewiehts-Procente. Das Peeh hat das speeifisehe Gewieht 1,2704 bei

23° ; es zeigt sich bei der Kauprobe mittelhart, ist bei 50 0 schwer

knetbar, bei 60 ° gut erweicht und f~llt bei 80 o veto Draht herab. Es

ist also eher etwas weniger Ms mittelhart.

Ieh warde demnach sagen, dass dieser pr~parirte Theer etwa aus

43,5 Gewichts-Procenten 0el (Ms Mittel tier Proben 2 und 3) und

56,5 Gewichts-Procenten mittelhartem Pech besteht, das wir als >>Normal-

peeh<, bezeiehnen wollen (Erweichung bei etwa 60 °, Schmelzpunkt

etwa 90 % <<

Ueber T w i t c h e l l ' s Methode zur Bestimmung yon Harz in Seife haben T h o m a s E v a n s and J. E B e a c h ~) n~here Mittheilungen ge-

maeht. T w i t e h e l l ' s 2) gewichtsanalytisehe Bestimmung wird ausge-

ft~hrt, indem man 2 - - 3 g der zu untersuchenden Misehung aus Fet t -

sguren und t tarz im KSlbchen mit Htllfe ihres zehnfachen Yolumens

absoluten Alkohols 18st, und unter Xahlung des Kolbens 3) einen massigen

Strom troeknes Salzs~uregas hindurehleitet. Letzteres wird raseh ab-

sorbirt und naeh etwa 45 Minuten scheiden sich die gebildeten Ester

an der 0berflaehe der Flassigkei t ab, es wird keine weitere Salzs~ure

absorbirt. Man nimmt den Kolben aus dem Kahlwasser, l~sst zur

besseren Vollendung der Reaction noah eine halbe Stunde stehen~), ver-

*) American chemical Joul~al 17, 59. 2) Journal of anal. appl. chem. 5, 373. ~) Die Temperatur daft nach iden Untersuchungen der ersfgenannten Ver-

fasser nicht ~iber 200 C. steigen, da sonst Verluste dutch Zersetzung zu be- ffirchten sind; am besi.en thu~ man ein Sttick Eis in's Kilhlwasser.

4) Jedenfalls nicht tiber Naeht, da sons~ Verlust durch Zersetzung eintritt. Ein grSsserer Verlust trat ein, wenn der AlkohollSsung vet der Behandlung mit Salzsaureg~s etwas Schwefels~ure zugesetzt wurde, oder wenn statt des Aethyl- a]kohels Methylalkohol verwendet wnrde (E v a n s und B~e a c h).

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764 Berieht: Specielle analytisehe Methoden.

dannt mit etwa dem fiinffachen Volumen Wasser und koeht his die saute LSsung klar ist, das heisst die Ester und das Harz sich in einer Schieht an der Oberfl~che gesammelt haben. Dann wird Petrol~ther zugegeben, das Ganze in einen Scheidetrichter abergefahrt, der Kolben mit Petrol~ther ausgewaschen, die saure LSsung abgezogen 1) und die Petrol- atherlOsung, deren Volumen etwa 50cc betragen soll, einmal mit Wasser gewasehen, darauf mit einer Lbsung yon 5 g Aetzkali in 5 cc Alkohol und 50 cc Wasser gesehattelt. Das Harz wird hierbei augenblicklieh verseift, geht in die w~tssrige LSsung und die beiden Sehiehten scheiden sieh vollstgndig. Die LSsung der Harzseife wird abgelassen. Zur Yer-

meidung yon Verlusten muss man die Petrol~therlSsung naeh den yon E v a n s und B e a c h bestgtigten Beobaehtungen L e w k o w i t s e h ' s s) zu- erst wiederholt mit einem erheblichen Uebersehuss verdannter Aetzkali- lSsung, sehliesslieh mit Wasser waschen. Die vereinigten Harzse i fe - 15sungen werden mit S~ure zersetzt, das abgeschiedene Harz in irgend einer Weise gesammelt, getroeknet und gewogen.

T w i t e h e ] l ' s maassanalytische Methode ist ghnlich, doch wird der Inhalt des Kolbens, in welchem die Behandlung mit Salzs~uregas start- land, unter Anwendung yon Aethylgther statt Petrol~ther in den Scheide-

trichter gespalt und die Aetherl~Jsung mit Wasser gewasehen, bis die Waschwasser nicht mehr sauer reagiren. Alsdann werden der Aether- 15sung 5 0 c c n e u t r a l e r Alkohol zugegeben und die Menge der Harz- sguren s) mit Normalnatron aeidimetriseh bestimmt. Schon L e w k o w i t s c h land bei Anwendung des gewiehtsanalytischen Verfahrens einen Ver- lust yon 1 0 - - 1 5 ~ Harz, w~hrend E v a n s und B e a c h mit dem maass- analytisehen Yerfahren unter Anwendung des T w i t c h e l l 'schen Mole- culargewichts 346 bei ~isehungen bekannter Zusammensetzung etwas zu hohe Ergebnisse far den Harzgehalt gewannen. E v a n s und B e a c h fanden die Ursache dieses Fehlers hauptsgchlieh in einem Gehalte der ihnen zu Gebote stehenden Harze an unverseifbarer Substanz. Wghrend

2) Nach L e w k o w i t s c h enth~lt diese saure LSsung noch eine nicht un- betr~chtliche Menge Harz, welche dutch Aussehatteln mR Aethyl~ther ge- wonnen werden kann.

~) J. Soc. Chem. Ind. 12, 503; Chem. Cen~ralbl. 1893, II. S. 340. 3) Die Methode beruht darauf, dass die in absolutem Alkohol gelSsten

Fetts~uren dutch Behandlung mi~ Salzs~uregas esterifieil~ werden, w~hrend Harz beziehungsweise Harzs~uren sich in der angegebenen Weise nieht esterificiren lassen. Das Moleculargewicht des Harzes gibt T wi t e h e 11 zu 346 an.

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1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspfiege, Handel etc. beziigliche. 765

die Verseifungszahlen der abgeschiedenen Harzs~uren 312,4--319,7, im Mittel ihrer Versuche mit 5 verschiedenen ttarzen 316 betrugen, er- gaben sich ftir die verwendeten ttarze selbst die Verseifungszahlen 328,9- -347,5 , beziehungsweise ein Gehalt yon 7 ,34- -9 ,00 ~'~J unverseif- barer Substanz. Letztere bleibt bei den Fetts~ureestern, entzieht sich also tier W~tgung. Wendet man bei T w i t c h e l l ' s Verfahren nur Harz an, so kann man durch Verdunsten der Petrol~therlSsung den unver- seifbaren Antheil desselbe~l ~) direct isoliren und zur Ansehauung bringen.

Chinesiszhes Iriseetenwachsi welches yon dem auf der ehinesischen Esehe lebenden Coccus eeriforus Fabr. producirt wird, zeichnet sich nach G eh e & Co. 2) durch weisses, krystallinisehes, wa]rath~hnliehes Geftige aus und besitzt einen Schmelzpunkt yon 8 2 - - 8 3 0 C. Sein specifisehes Gewicht betr~gt 0,926 bei 15 o C. (nicht 0,970 wie bisher an- gegeben). In China soll dieses Wachs einen bedeutenden Handelsartikel ausmachen und haupts~chlieh zur Herstellung yon Kerzen verwendet

werden.

Die Priifung des Chloroforms ist so vielseitig und eingehend bearbeitet worden, dass sich kaum ~eues tiber dieselbe sagen l~sst. E. R. S q u i b b ~) hat sieh nun der Mtihe unterzogen, in einer sehr umfassenden Anwei- sung alles Brauehbare zusammenzustellen und gleichzeitig die Ausftih- rung tier Proben so genau zu beschreiben, dass seine Arbeit bei der grossen Wichtigkeit des Gegenstandes aueh diesseits des Oceans yon be- sonderem Interesse sein dtirfte. Ich lasse seine Anweisung zur Prtifung des Chloroforms nachstehend folgen:

1. In einem 50 cc haltigen~ getheilten~ mit eingeschliffenem Glas- stSpsel versehenen Cylinder werden 10 cc Chloroform und 20 cc Wasser etwa 5 Minuten Iang stark geschtittelt. ~ach vollstiindigem Absetzen der Fltissigkeiten werden ftir jede Priifung etw~ 5 c c des Wassers in ein 10 cc haltiges Reagensglas gegossen, mit Lackmuspapier geprtift and dann etwa 4 Tropfen SilbernitratlSsung hinzugesetzt. I)anu wird mit einem reinen Glassti~bchen umgertihrt. Fast jedes Chloroform und das meiste destillirte Wasser werden eine mehr oder weniger wahr- nehmbare geringe Opalisirung verursachen, da diese 1)robe eine t~beraus scharfe ist. Ist dieselbe abet deutlich ausgepr~gt, aueh bei der Quer-

1) 5edenfalls ein Resinotannol. W.L. 2) Handelsbericht, April 1895, S. 9. 3) Pharm. Rundschau 11, 152; durch Zeitschrift f. angew. Chemie 1893,

S. 544.