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UmweltrechtGesamtheit aller rechtlichen
Umweltschutzaktivitäten, die dem Schutz der Umwelt vor anthropogenen Eingriffen und der
Verbesserung der Umweltsituation dienen.
Was ist unter „Umwelt“ zu verstehen?
- Weiter Umweltbegriff: Umwelt ist der gesamte Lebensraum des
Menschen einschließlich der Mitmenschen und allen sozialen, kulturellen
und politischen Einrichtungen; z.B. § 2 Abs. 1 S. 2 UVPG
- Enger Umweltbegriff: Umwelt sind die natürlichen Lebensgrundlagen
des Menschen. Dazu gehören die Umweltmedien Boden, Wasser, Luft,
Klima, Natur- und Landschaft mit ihren Lebensräumen für Pflanzen, Tiere
und sonstige Organismen; z.B. § 6 BNatSchG
1
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Literatur (Handbücher)
• Kloepfer, M.: Umweltrecht. 3. Auflage, Beck, 2004
• Handbuch zum europäischen und deutschen Umweltrecht, mehrere Bände, hrsg. von H.-W. Rengeling, 2. Auflage, Carl Heymens Verlag, 2002
• Frenz, W.: Emissionshandelsrecht. Kommentar zum TEHG und ZUG, Springer 2005
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
2
Literatur zum neuen Umweltschadensgesetz
• Wieland, K. (2008): Umweltschadensgesetz (USchadG) richtig
umsetzen, ecomed
• Becker, Bernd (2007): Das neue Umweltschadensgesetz. C.H. Beck
• Biodiversitätsschäden und Umweltschadensgesetz – rechtliche und
ökologische Haftungsdimension.VVW, Karlsruhe, 2008
• Schröder, Marc: EU-Umwelthaftungsrichtlinie,
Umweltschadensgesetz und Umweltschadensversicherung, VVW,
Karlsruhe, 2008
• Internetseite des Umweltbundesamtes zum Umweltrecht
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
3
Michael Kloepfer
4
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Hans-Werner Rengeling
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
5
Literatur (kürzere Lehrbücher)
• Kottula, M.: Umweltrecht. Grundstrukturen und Fälle. Richard Boorberg Verlag, Stuttgart, 5. Auflage, 2010
• Kröger, D., Klauss, J.: Umweltrecht schnell erfaßt. Springer Verlag, 2001
• Oberrath, J.-D., Hahn, O.: Kompendium Umweltrecht. R. Boorberg Verlag, Stuttgart 2000
• Sanden, J.: Umweltrecht. NOMOS Verlag, Baden-Baden, 1999
• Storm, P.: Umweltrecht-Einführung, Erich Schmidt Verlag, Berlin. 2002
• Wolf. J.: Umweltrecht, C.H. Beck, 2002
• Hoppe, W. u.a.: Umweltrecht – Juristische Kurzlehrbücher für Studium und Praxis. C.H. Beck, 2000
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
6
• Vogel, J. (Hrsg.): Praxisratgeber Umwelt- und
Produkthaftung, 2. Auflage, Karlsruhe
• Eine knappe (ca. 20 Seiten) Einführung findet man in
Umweltökonomie,
hrsg. v. Martin Stengel u. Kerstin Wüstner (1997)
• Schmidt und Sandner: Einführung in das Umweltrecht –
Rechtsquellen, Prinzipien Instrumente
des Umweltrechts.
7
Literatur (neuere)
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Den Text von Gesetzen findet man im Internet, insb. Unter „Gesetze-im-Internet.de“
beispielsweise das BImSchG finden Sie unter:
https://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/BImSchG.pdf
Eine Einführung in das BImSchG findet man unter:
https://beckassets.blob.core.windows.net/product/readingsample/13380875/9783811143609_excer
pt_002.pdf
Nachfolgend Links zu Umweltrechts-Skripten für Studenten verschiedener Universitäten
Universität Bayreuth:
https://www.oer7.uni-bayreuth.de/pool/dokumente/news/UwR_AT_Gesamt6.pdf
Uni Münster:
https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/jura_zir/kment/kment_umweltr_1.pdf
http://www.muenster.de/~texte/thomas/umweltrecht.pdf
Uni Bonn:
https://www.jura.uni-
bonn.de/fileadmin/Fachbereich_Rechtswissenschaft/Einrichtungen/Lehrstuehle/Gaerditz/Vorlesung/
UmweltR/UmweltR-AP2.pdf
8
Hinweise auf Skripte etc.
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
https://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/BImSchG.pdfhttps://beckassets.blob.core.windows.net/product/readingsample/13380875/9783811143609_excerpt_002.pdfhttps://www.oer7.uni-bayreuth.de/pool/dokumente/news/UwR_AT_Gesamt6.pdfhttps://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/jura_zir/kment/kment_umweltr_1.pdfhttp://www.muenster.de/~texte/thomas/umweltrecht.pdfhttps://www.jura.uni-bonn.de/fileadmin/Fachbereich_Rechtswissenschaft/Einrichtungen/Lehrstuehle/Gaerditz/Vorlesung/UmweltR/UmweltR-AP2.pdf
Dimensionen des Umweltrechts
(Gesichtspunkte zur Systematisierung)
• Normsetzer (int. Staatengemeinschaft, EU, Bund, Länder, Gemeinden)
• Rechtsquellen
• Umweltmedium (Wasser, Luft, Boden) (medialer Umweltschutz)
• Schutzgut (Umweltmedium, Tiere, Pflanzen)
• Stoffe (Düngemittel, ….) (kausaler Umweltschutz)
• Tätigkeiten (Betreiben von Anlagen, ….)
• Verwaltungsrecht, Verfahrensrecht, Privatrecht, Strafrecht,
• Verbot, Gebot, wirtschaftlicher Anreiz
Umweltrecht ist ein Querschnittsrecht
Es ist im Grunde nur von akademischem Interesse,
was zum Umweltrecht zählt.
Für die Praxis sind andere Aspekte wichtiger.
9
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Teilgebiete des Umweltrechts
Umwelt-recht
Immissions-Schutz
Gewässer-Schutz
Strahlen-Schutz
Abfallver-meidung und-entsorgung
Kontrolle von
chemischenStoffen
Boden-schutz
Landschafts-pflege
mehr als 9.000
Gesetze und unter-
gesetzliche Regelungen
stark segmentiert!
10
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umweltrecht
privates
Umweltrecht
öffentliches
Umweltrecht
Umweltverfassungsrecht
Umweltverwaltungsrecht
Umweltstrafrecht
11
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Verwal-tungs-recht
Polizeirecht
Umwelt-recht
Allgemeines Umweltrecht
UIG
UVPG
URbG, etc. …
Besonderes Umweltrecht
BImSchG
BNatSchG
KrWG
BBodSchG
WHG, etc. …
Sozialrecht
Baurecht, etc. …
12
Allgemeine Verankerung
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Ziele des Umweltrechts
• Sicherung eines Umweltzustandes, den der Mensch für die Aufrechterhaltung seiner Gesundheit und eines menschenwürdigen Daseins benötigt.
• Schutz von Boden, Luft und Wasser sowie Pflanzen- und Tierwelt vor nachteiligen Wirkungen anthropogener Eingriffe.
• Beseitigung von Schäden und Nachteilen, die aufgrund anthropogener Eingriffe in die Natur entstanden sind.
Quelle: Umweltprogramm der Bundesregierung 1971
13
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Geschichte des Umweltrechts
• römisches Wasserrecht
• Strafe für Brunnenverunreinigung im Mittelalteraber Entsorgung von Abfällen mit dem fließenden Wasser
• Gegenmaßnahmen gegen die Folgen der Rodungsperiode vom 8.-12. Jh., z.B. Bannforste, aber wohl eher wegen der Jagd. Grundgedanke der Nachhaltigkeit.
• Industrialisierung ab ca. 1760: Luftverschmutzung führte zu immissionsschutzrechtlichen Regelungen (preußische Dampfkesselgesetzgebung von 1831, Allgemeine Gewerbeordnung 1845)
• Quellen im Polizeirecht, aber auch Ansätze eines zivilrechtlichen Haftungsrechts (z.B. Eisenbahnbetreiber-Gefährdungshaftung)
• Im 20. Jh. dann rasante Entwicklung der Industrie und eine ständige Anpassung des Umweltrechts an die veränderten Gegebenheiten; Berücksichtigung bisher eher vernachlässigter Gegebenheiten.
• Erste naturschutzrechtliche Regelungen Anfang des 20. Jh., anfangs eher ästhetisch motiviert, dann aus ideologischen Gründen intensiviert.
• nach dem 2. Weltkrieg anfangs geringe Bedeutung des Umweltrechts 14
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umwelt-völkerrecht
europäischesUmweltrecht
nationalesUmweltrecht
15
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Europäisches Umweltrecht
primäresGemein-schafts-
recht
sekundäres Gemeinschaftsrecht
Verordnungen gelten un-mittelbar, Richtlinien
müssen in nationales Recht
umgesetzt werden
nationales Recht
Quelle: nach Burschel, Losen, Wiendl, 2004, S. 137
Montanunionvertrag,
Euratom-Vertrag,
EG-Vertrag
umweltrechtliche Kompetenzen
über Art 175 EGV
wichtig:
EMAS-VO
Föderalismusreform
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
16
Normenpyramide im EU-Recht (Rechtsformen)
Verordnung verbindlich in allen Mitgliedstaaten
gilt unmittelbar
Richtlinie Mitgliedstaaten müssen sie in nationales Recht
umsetzen
Wie die Ziele der Richtlinie erreicht werden, bleibt den
Mitgliedstaaten überlassen
Erst nach Umsetzung einer Richtlinie in den
Mitgliedstaaten erreicht diese ihre volle Gültigkeit. I.d.R.
beträgt die Frist 2 Jahre
Entscheidung Ist für den jeweils benannten Kreis verbindlich, z.B. für
bestimmte Unternehmen
Empfehlung Ist nicht verbindlich
Quelle: TÜV Süd Akademie
17
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Normenpyramide im deutschen Recht (Rechtsformen)
Bundesrecht Gesetze z.B BImSchG
Verordnungen z.B. Verordnungen zum
BImSchG
Verwaltungsvorschriften z.B. TA Luft, TA Lärm
Landesrecht Gesetze z.B. Naturschutzgesetz
Verordnungen z.B. Verordnungen zum
Naturschutzgesetz
Verwaltungsvorschriften
kommunales
Recht
Satzungen z.B. Abfallsatzung
18
Quelle: TÜV Süd Akademie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Die EU-Umweltinformationsrichtlinie
Die EU-Umweltinformationsrichtlinie verpflichtet die Mitgliedsstaaten, ihren
Bürgern einen umfassenden Anspruch auf Informationen über die Umwelt
zu garantieren.
Der Bund hatte die Richtlinie mit dem Umweltinformationsgesetz 1994
umgesetzt.
Er vertritt jetzt nach Urteilen des BVG (Juniorprofessur) die Auffassung,
die Gesetzgebungskompetenz verloren zu haben (Länderzuständigkeit).
1993 hat die EU die Richtlinie geändert.
Der Bund hat sein Gesetz angepaßt, wegen der Zuständigkeit aber die
Länder aus dem Anwendungsbereich ausgenommen.
Dadurch ist eine Regelungslücke entstanden (ca. 90% der Anfragen).
Die Länder haben die Richtlinie nicht in Landesgesetze umgesetzt.
Frist lief bis Februar 2005.
Deutschland war 2005 mit einem Vertragsverletzungsverfahren konfrontiert.
Quelle: FAZ vom 24.02.2005, S. 14
19
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Die Anzahl der Stufen ist in den Ländern unterschiedlich. Große Länder
haben eine Bezirksebene zwischen den Ministerien und den unteren
Behörden auf der kommunalen Ebene (Landkreise, kreisfreie Städte).
Ministeriumz.B. für Umwelt
Landratsämterz.B. Umweltämter
Ministeriumz.B. für Umwelt
Bezirksregierungen
Landratsämterz.B. Umweltämter
Neben der Behördenhierarchie gibt es
zentrale Fachämter, die den Ministerien
zugeordnet sind, z.B. Landesämter für
Umwelt.
20
Behördenaufbau auf Landesebene
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umweltrecht in Deutschland
21
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Entwicklung des Umweltrechts seit 1971
Benzinbleigesetz
Fluglärmgesetz
Abfallbeseitigungs-
gesetz
Tierschutzgesetz
Abwasser-
abgabengesetz
Novellierung von:
BImSchG
Abwasserabgaben-
gesetz
Bundesnaturschutz-
gesetz
Wasserhaushalts-
gesetz
Tierschutzgesetz
Entwurf eines
Umwelt-
gesetzbuches
1971 1980 1981 1986 1987
nach Burschel/Losen/Wiendl 2004 S. 117
Ausdifferenzierung Optimierung Harmonisierung
Zeit
Zuletzt 2009
gescheitert.
22
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umweltgesetzgebung Phase 1• Fluglärmgesetz (1971)
• Benzinbleigesetz (1971)
• Abfallbeseitigungsgesetz (1972)
• Tierschutzgesetz (1972)
• Bundesimmissionsschutzgesetz (1974)
• Abschnitt „Straftaten gegen die Umwelt“ (1975)
• Abwasserabgabengesetz (1976)
• Bundesnaturschutzgesetz (1976)
• Erweiterung der Gesetzgebungskompetenz des Bundes auf Abfallbeseitigung, Luftreinhaltung, Lärmbekämpfung (1972)
• Sachverständigenrat für Umweltfragen (1974)
• Umweltbundesamt (1974)
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Schröder
98-05
1970 1980 1990 2000 2010 2020
Merkel
05-jetzt
23
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umweltgesetzgebung Phase 2
• Novellierungen des BImSchG (1985, 1986)
• TA Luft (1986)
• GroßfeuerungsanlagenVO (1983)
• 5. Novellierung des WHG (1986)
• Novellierung des Tierschutzgesetzes (1986)
• 4. Novellierung des Abfallgesetzes (1986) Neu: Vorsorgegrundsatz: Abfallvermeidung, Abfallverwertung
Maßnahmen zur Verschärfung der Standards und Anpassung an den sich ändernden Stand der Technik, viele Konkretisierungen.
Viele untergesetzliche Regelungen:
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Schröder
98-05
1970 1980 1990 2000 2010 2020
Merkel
05-jetzt
24
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umweltgesetzgebung Phase 3
• Aufnahme des Artikels 20a in des Grundgesetz
• Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung
(1990)
• Umwelthaftungsgesetz (1990)
• Gentechnikgesetz (1990)
• Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (1994)
• Umweltinformationsgesetz (1994)
• Umweltauditgesetz (1995)
• Bundes-Bodenschutzgesetz (1998)
• Gesetz zum Einstieg in die ökologische
Steuerreform (1999)
• Änderung des Mineralölsteuergesetzes (1999)
• Umweltaudit-Anwendungsgesetz (2001)
Probleme auf der
Vollzugsebene,
Vollzugsdefizit
2 Sachverständigen-
kommissionen zur
Schaffung eines
einheitlichen
Umweltgesetzbuches
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Schröder
98-05
1970 1980 1990 2000 2010 2020
Merkel
05-jetzt
Harmonisierung
25
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Prinzipien des Umweltrechts
• Vorsorgeprinzip
• Verursacherprinzip
• Kooperationsprinzip
• Integrationsprinzip
• Gemeinlastprinzip
klassische Trias der Prinzipien
26
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Vorsorgeprinzip
• Schadensvermeidung hat Vorrang vor Schadens-
beseitigung, planender, präventiver Umweltschutz
• langfristiger Vorsorgegedanke im Sinne einer Schonung
der Ressourcen für künftige Nutzungen
27
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
• Prinzip der Kostenzurechnung
• Internalisierung der externen Effekte
• falls Verursacher nicht identifizierbar oder Kosten-
zurechnung nicht möglich
Verursacherprinzip
Gemeinlastprinzip
Es ist aber nicht immer trivial festzustellen, wer
der Verursacher ist, beispielsweise bei
konsumbezogenen Umweltbelastungen.
28
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Kooperationsprinzip
• Umweltschutz ist nicht nur eine Aufgabe des Staates
• Die Zusammenarbeit aller betroffenen Kräfte soll gefördert
werden.
• Keine Gleichrangigkeit der Kooperierenden
• Beteiligung Dritter bei Planungs- und Feststellungs-
verfahren
• Konkretisierung in den Bestimmungen zu den Beauftragten
29
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Integrationsprinzip
Verpflichtung zum Schutz der Umwelt in ihrer Gesamtheit.
Es soll vermieden werden, dass die Bemühung um ein Schutzgut dazu führt,
dass ein anderes Schutzgut stärker gefährdet wird.
Integration
interne
Integration innerhalb der Umweltpolitik,medienübergreifender Ansatz
externe
Integration aller Politiken;Berücksichtigung der Umwelt auch auf nur mittelbar
umweltrelevanten Politikfeldern.
30
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Instrumente des UmweltschutzesInstrumente des
Umweltrechts
direkte Verhaltenssteuerung
indirekteVerhaltenssteuerung
sonstige
nach Burschel S. 124
Umweltverträglichkeitsprüfung
Planungsrechtliche Instrumente
- Raumbezogene Gesamtplanung
- Umweltspezifische Fachplanung
Abgaben
- Emissionsabgaben
- Inputabgaben
- Produktabgaben
Subventionen
Handelbare Nutzungsrechte
Rücknahmepflichten
Pfandpflichten
Umwelthaftung
Weiche Instrumente
- Absprachen
- Selbstverpflichtungen
- Informationspflichten
- Organisationspflichten
Gebote und Verbote
Inputauflagen
Prozeßnormen
- Allgem. anerkannte Regeln
der Technik
- Stand der Technik
- Stand von Wissenschaft
und Forschung
Outputauflagen
- Mengenlimitierungen
- Produktnormen
Emissionsauflagen
- frachtbezogen
-konzentrationsbezogen
31
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Bundesimmissionsschutzgesetz
Der anlagenbezogene Immissionsschutz steht im Mittelpunkt.
produktbezogener Umweltschutz
verkehrsbezogener Umweltschutz spielen eine untergeordnete Rolle
gebietsbezogener Umweltschutz
32 Verordnungen
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Schröder
98-05
1970 1980 1990 2000 2010 2020
Merkel
05-jetzt
NRW 1962 Bund 1974 EU-Richtlinie 1996
32
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
sachliche Regelungsbereiche
des Immissionsschutz-
rechtes
anlagenbezogenerImmissionsschutz
genehmigungsbedürftigeAnlagen
nicht genehmigungsbedürftige
Anlagen
produktbezogenerImmissionsschutz
Anlagenteile, Geräteund Maschinen
Brenn-, Treib-und Schmierstoffe
verkehrsbezogenerImmissionsschutz
StraßenverkehrSchienenverkehr
Luftverkehr
gebietsbezogenerImmissionsschutz
SchongebieteSmoggebiete
Belastungsgebiete
nach Michaelis, P.: Betriebliches Umweltmanagement, 1999, S. 31
33
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Anlagen
genehmigungs-pflichtige
§ 5 BImSchG
nichtgenehmigungs-
pflichtige§ 22 BImSchG
die wegen des geringenGrades an umwelt-
schädlichen Auswirkungenkeiner Genehmigung
bedürfen
34
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Bundesimmissionsschutzgesetz
(1974)
• Menschen
• Tiere
• Pflanzen
• Boden
• Wasser
• Atmosphäre
• Kulturgüter
• Sachgüter
• Luftverunreinigungen
• Geräusche
• Erschütterungen
• Licht
• Wärme
• Strahlen
geschützt werden vor
35
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Immissionsschutz – Zielsetzungen und Schutzgüter
• Schutz vor schädlichen
Umwelteinwirkungen, die
Gefahren, erhebliche Nachteile
und erhebliche Belästigungen
auslösen können.
• Vorbeugung im Hinblick auf
künftige Gefährdungen
• Mensch, Tiere, Pflanzen
• Boden, Wasser Atmosphäre
• Kultur- und Sachgüter
36
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Immissionsschutz – Rechtsgrundlagen (1)
Gesetze (Auswahl)
Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG
Treibhausgasemissionshandelsgesetz - TEHG
Quelle: TÜV Süd Akademie
Besonders wichtige Verordnungen (Auswahl)
Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 4. BImSchV
Verordnung über Immissionsschutz- und Störfallbeauftragte - %. BImSchV
Verordnung über das Genehmigungsverfahren – 9. BImSchV
Emissionserklärungsverordnung – 11. BImSchV
Störfall-Verordnung – 12. BImSchV
Verordnung über Großfeuerungs-, Gasturbinen- und Verbrennungsmotoranlagen – 13.
BImSchV
Verordnung über die Verbrennung und Mitverbrennung von Abfällen – 17. BImSchV
Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen bei der
Verwendung organischer Lösemittel in bestimmten Anlagen – 31. BImSchV
37
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Immissionsschutz – Rechtsgrundlagen (2)
Verwaltungsvorschriften
Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft
Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm
Quelle: TÜV Süd Akademie38
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Aufbau des BImSchG1. Teil Allgemeine Vorschriften
2. Teil Errichtung und Betrieb von Anlagen
3. Teil Beschaffenheit von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen,
Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen;
Treibhausgasminderung bei Kraftstoffen
4. Teil Beschaffenheit und Betrieb von Fahrzeugen, Bau und
Änderung von Straßen und Schienenwegen
5. Teil Überwachung und Verbesserung der Luftqualität,
Luftreinhalteplanung
6. Teil Lärmminderungsplanung
7. Teil Gemeinsame Vorschriften
BImSchG
BImSchV (viele Verordnungen)
Anhänge zu den Verordnungen
z.B. zum Genehmigungsverfahren
z.B. Liste der genehmigungsbedürftigen Analgen
39
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG – Geltungsbereich (§ 2 Abs. 1)
§ 2 Geltungsbereich
(1) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten für
1. die Errichtung und den Betrieb von Anlagen,
2. das Herstellen, Inverkehrbringen und Einführen von Anlagen,
Brennstoffen und Treibstoffen, Stoffen und Erzeugnissen aus Stoffen nach
Maßgabe der §§ 32 bis 37,
3. die Beschaffenheit, die Ausrüstung, den Betrieb und die Prüfung von
Kraftfahrzeugen und ihren Anhängern und von Schienen-, Luft- und
Wasserfahrzeugen sowie von Schwimmkörpern und schwimmenden Anlagen
nach Maßgabe der §§ 38 bis 40 und
4. den Bau öffentlicher Straßen sowie von Eisenbahnen,
Magnetschwebebahnen und Straßenbahnen nach Maßgabe der §§ 41 bis
43.
40
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG – Geltungsbereich (§ 2 Abs. 2)
Die Vorschriften des BImSchG gelten nicht für:
Flugplätze, soweit nicht die sich aus diesem Gesetz ergebenden
Anforderungen für Betriebsbereiche oder der Sechste Teil betroffen sind,
und für Anlagen, Geräte, Vorrichtungen sowie Kernbrennstoffe und sonstige
radioaktive Stoffe, die den Vorschriften des Atomgesetzes oder einer
hiernach erlassenen Rechtsverordnung unterliegen, soweit es sich um den
Schutz vor den Gefahren der Kernenergie und der schädlichen Wirkung
ionisierender Strahlen handelt.
Sie gelten ferner nicht, soweit sich aus wasserrechtlichen Vorschriften des
Bundes und der Länder zum Schutz der Gewässer oder aus
Vorschriften des Düngemittel- und Pflanzenschutzrechts etwas anderes
ergibt.
41
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG – Begriffsbestimmungen (§ 3)
§ 3 Begriffsbestimmungen
(1) Schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne dieses Gesetzes sind
Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren,
erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder
die Nachbarschaft herbeizuführen.
(2) Immissionen im Sinne dieses Gesetzes sind auf Menschen, Tiere und
Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige
Sachgüter einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen,
Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Umwelteinwirkungen.
(3) Emissionen im Sinne dieses Gesetzes sind die von einer Anlage
ausgehenden Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht,
Wärme, Strahlen und ähnlichen Erscheinungen.
(4) Luftverunreinigungen im Sinne dieses Gesetzes sind Veränderungen der
natürlichen Zusammensetzung der Luft, insbesondere durch Rauch, Ruß,
Staub, Gase, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe.
42
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG – Begriffsbestimmungen (§ 3)
(5) Anlagen im Sinne dieses Gesetzes sind
1. Betriebsstätten und sonstige ortsfeste Einrichtungen,
2. Maschinen, Geräte und sonstige ortsveränderliche technische
Einrichtungen sowie Fahrzeuge, soweit sie nicht der Vorschrift des § 38
unterliegen, und
3. Grundstücke, auf denen Stoffe gelagert oder abgelagert oder Arbeiten
durchgeführt werden, die Emissionen verursachen können, ausgenommen
öffentliche Verkehrswege.
43
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG – Begriffsbestimmungen (§ 3)
Stand der Technik
Ist der Entwicklungsstand fortschrittlicher
• Verfahren
• Einrichtungen
• Betriebsweisen,
der die praktische Eignung einer Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen
in Luft, Wasser und Boden, zur Gewährleistung der Anlagensicherheit, zur
Gewährleistung einer umweltverträglichen Abfallentsorgung oder sonst zur
Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen auf die Umwelt zur
Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt
gesichert erscheinen lässt.
44
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG - Anlagen
Anlagen
genehmigungsbedürftige
nach dem förmlichen Verfahren
mit Beteiligung der Öffentlichkeit
nach dem vereinfachten Verfahren
ohne Beteiligung der Öffentlichkeit
nicht genehmigungsbedürftige
Genehmigungen sind notwendig für:
• Errichtung
• Betrieb
• Änderung
Genehmigungsbescheid
In der 4. BImSchV ist geregelt, welche
Anlagen genehmigungsbedürftig sind.
Das Verfahren ist in der 9. BImSchV
geregelt.
enthält Auflagen, Pflichten des Betreibers
45
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG – Betreiberpflichten (§ 5)
§ 5 Pflichten der Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen
(1) Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass zur
Gewährleistung eines hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt
1. schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und
erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht
hervorgerufen werden können;
2. Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche
Nachteile und erhebliche Belästigungen getroffen wird, insbesondere durch die dem
Stand der Technik entsprechenden Maßnahmen;
3. Abfälle vermieden, nicht zu vermeidende Abfälle verwertet und nicht zu verwertende
Abfälle ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden; Abfälle sind
nicht zu vermeiden, soweit die Vermeidung technisch nicht möglich oder nicht zumutbar
ist; die Vermeidung ist unzulässig, soweit sie zu nachteiligeren Umweltauswirkungen
führt als die Verwertung; die Verwertung und Beseitigung von Abfällen erfolgt nach den
Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und den sonstigen für die Abfälle geltenden
Vorschriften;
4. Energie sparsam und effizient verwendet wird.
46
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG – Betreiberpflichten (§ 5)
Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass
• Keine schädlichen Umwelteinwirkungen und sonstigen Gefahren
hervorrufen
• Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren
treffen
•
Abfälle vermeiden, wenn nicht möglich ordnungsgemäß und schadlos
verwerten, andernfalls beseitigen.
• Energie sparsam und effizient verwendet wird.
Quelle: TÜV Süd Akademie
47
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
4. BImSchV – Beispiel aus Anhang 1
Siehe S. 21 der TÜV-Unterlagen
48
förmliches Genehmigungsverfahren vereinfachtes
Genehmigungsverfahren
§ 10 BImSchG
§ 9 BImSchV
§ 19 BImSchG
Beteiligung der Öffentlichkeit keine Beteiligung der Öffentlichkeit
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Ablauf von Genehmigungsverfahren
Beratung des
Antragstellers durch
die Behörde
• Gestaltung des Genehmigungsverfahrens
• Zeitlicher Ablauf
• Erforderliche antragsunterlagen
• Erforderliche Gutachten
• Vereinfachung bzw. Beschleunigung des Verfahrens
49
Antragsteller Behörde
Antrag Bearbeitung Prüfung Genehmigung
siehe nächste Folie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Ablauf von Genehmigungsverfahren
Antragsteller Behörde Öffentlichkeit
Antrag
Prüfung auf Vollständigkeit
öffentl. Bekanntmachung
des VorhabensEinholung von Gutachten
Auslegung des Antrags und
zugehöriger Unterlagen
Beteiligung anderer
Behörden und Stellen
(Sternverfahren)
Entscheidung
(Genehmigungsbescheid)
Zustellung öffentliche Bekanntmachung
ggf. Erörterungstermin
über die
Notwendigkeit
entscheidet die
Behörde
UVP kann zusätzlich erforderlich
sein; ist dann selbständiger Teil
des Verfahrens.
Geregelt vom Gesetz zur UVP.
50
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
TA Luft
• Festlegung höchstzulässiger Konzentrationen
• Grenzwerte und besondere Randbedingungen für
genehmigungsbedürftige Anlagen
• Vorsorgegrenzwerte
• Grenzwerte für Alt- und Neuanlagen
Quelle: TÜV Süd Akademie
Novellierungsbedarf
Seit 2002 hat sich der Stand der
Technik gravierend geändert.
Die TA Luft ist eine allgemeine Verwaltungsvorschrift des Bundes. In ihr sind
Grenzwerte für luftverunreinigende Stoffe festgelegt. Weiterhin werden u.a.
Verfahren und Zeitpunkte für Messungen geregelt.
51
Beachten Sie die Checkliste zum
Immissionsschutz in den TÜV-Unterlagen.
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
TA Lärm
Lärmimmissionen tags nachts
Industriegebiete 70 70
Gewerbegebiete 66 50
urbane Gebiete 63 45
Kerngebiete, Dorfgebiete, Mischgebiete 60 45
allgemeine Wohngebiete, Kleinsiedlungsgebiete 55 40
reine Wohngebiete 50 35
Kurgebiete, Krankenhäuser, Pflegeanstalten 45 35
innerhalb von Gebäuden 35 25
bei seltenen Ereignissen außerhalb von Gebäuden 70 55
Grenzwerte in db(A)
Quelle: TÜV Süd Akademie
Die TA Lärm ist eine allgemeine Verwaltungsvorschrift des Bundes. Sie gilt für
alle Anlagen, die dem BImSchG unterliegen. Das Kernstück der TA Lärm sind
Immissionsrichtwerte, welche im Einwirkungsbereich einer Anlage einzuhalten
sind.
neu seit 2017
52
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG § 5 Pflichten der Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen
(1) Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben,
dass zur Gewährleistung eines hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt
schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche
Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die
Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden können;
Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren,
erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen getroffen wird,
insbesondere durch die dem Stand der Technik entsprechenden
Maßnahmen;
Abfälle vermieden, nicht zu vermeidende Abfälle verwertet und nicht
zu verwertende Abfälle ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit
beseitigt werden; Abfälle sind nicht zu vermeiden, soweit die Vermeidung
technisch nicht möglich oder nicht zumutbar ist; die Vermeidung ist
unzulässig, soweit sie zu nachteiligeren Umweltauswirkungen führt als die
Verwertung; die Verwertung und Beseitigung von Abfällen erfolgt nach den
Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes und den sonstigen
für die Abfälle geltenden Vorschriften;
Energie sparsam und effizient verwendet wird.
53
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Zur Erfüllung der Vorsorgepflicht nach Satz 1 Nr. 2 sind bei genehmigungs-
bedürftigen Anlagen, die dem Anwendungsbereich des Treibhausgas-
Emissionshandelsgesetzes unterliegen, die Anforderungen der §§ 5 und 6
Abs. 1 des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes einzuhalten.
Bei diesen Anlagen sind Anforderungen zur Begrenzung von Treibhausgas-
emissionen nur zulässig, um zur Erfüllung der Pflichten nach § 5 Abs. 1 Nr. 1
sicherzustellen, dass im Einwirkungsbereich der Anlage keine schädlichen
Umwelteinwirkungen entstehen. Bei diesen Anlagen dürfen zur Erfüllung der
Pflicht zur effizienten Verwendung von Energie in Bezug auf die Emissionen
von Kohlendioxid, die auf Verbrennungs- oder anderen Prozessen der Anlage
beruhen, keine Anforderungen gestellt werden, die über die Pflichten
hinausgehen, welche das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz begründet.
(2) (weggefallen)
54
BImSchG § 5 Pflichten der Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen -
Fortsetzung
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
(3) Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten, zu betreiben
und stillzulegen, dass auch nach einer Betriebseinstellung von der Anlage
oder dem Anlagengrundstück keine schädlichen Umwelteinwirkungen und
sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen
für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden können,
vorhandene Abfälle ordnungsgemäß und schadlos verwertet
oder ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden
und die Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen Zustandes des
Betriebsgeländes gewährleistet ist.
55
BImSchG § 5 Pflichten der Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen -
Fortsetzung
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BImSchG § 22 Pflichten der Betreiber nicht genehmigungsbedürftiger
Anlagen (1) Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben,
dass schädliche Umwelteinwirkungen verhindert werden, die nach dem Stand
der Technik vermeidbar sind, nach dem Stand der Technik unvermeidbare
schädliche Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden und
die beim Betrieb der Anlagen entstehenden Abfälle ordnungsgemäß beseitigt
werden können.
Die Bundesregierung wird ermächtigt, nach Anhörung der beteiligten Kreise
(§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates auf Grund
der Art oder Menge aller oder einzelner anfallender Abfälle die Anlagen
zu bestimmen, für die die Anforderungen des § 5 Abs. 1 Nr. 3 entsprechend gelten.
Für Anlagen, die nicht gewerblichen Zwecken dienen und nicht im Rahmen
wirtschaftlicher Unternehmungen Verwendung finden, gilt die Verpflichtung
des Satzes 1 nur, soweit sie auf die Verhinderung oder Beschränkung von
schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Geräusche
gerichtet ist.
(2) Weitergehende öffentlich-rechtliche Vorschriften bleiben unberührt.
56
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Produktbezogener Immissionsschutz
Herstellen, Inverkehrbringen und Einführen von
Anlagen
Anlagenteilen
Stoffen
sonstigen Erzeugnissen §§ 32-37 BImSchG
Per Rechtsverordnung können Anforderungen an serienmäßig hergestellte
Teile von Betriebsstätten und sonstige ortsfeste Einrichtungen und
Maschinen und Geräte gestellt werden. Diese dürfen nur dann in Verkehr
gebracht werden, wenn sie diese Anforderungen erfüllen.
Rasenmäherlärm-Verordnung bzw. die umfassendere Nachfolge-VO
große Bedeutung für Treib- und Schmierstoffe
57
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Verkehrsbezogener Immissionsschutz
§§ 38-43 BImschG
Beschaffenheit
Betrieb
Prüfung
von
Kraftfahrzeugen
Anhängern
Schienenfahrzeugen
Luftfahrzeugen
Wasserfahrzeugen
Schwimmkörpern
schwimmenden Anlagen
Konkretisierung in Rechtsverordnungen
mittelfristig ist die Verminderung des
Verkehrs angestrebt.
Es gibt kein Grundrecht auf
(Auto-)Mobilität!
58
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Gebietsbezogener Umweltschutz
§§ 44-49 BImSchG
Ausweisung von Schutzgebieten
Planung in Belastungsgebieten (Emissionskataster, Luftreinhaltepläne)
59
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
EU-Immissionsschutzrecht
Inzwischen erhebliche Europäisierung des Immissionsschutzrechts
beginnend 1996 (IVU-Richtlinie).
Neu: medienübergreifender Ansatz: nicht nur ein Umweltmedium wird
geschützt, Verlagerung von Emissionen in andere Medien soll verhindert
werden.
60
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Schutz des Wassers
Inzwischen ist der Schutz des Wassers auch stark durch EU-Recht
bestimmt.
Die EU hat eine entsprechende Richtlinie beschlossen
Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die von den EU-Ländern innerhalb
bestimmter Fristen umgesetzt werden muß.
61
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Wasserrahmen-richtlinie
Wasser-haushalts-
gesetz (WHG)
Wassergesetzeder Länder
Abwasser-abgaben-
gesetzBundesgesetzgebung
Ländergesetze
EU-Recht
62
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Wasserhaushaltsgesetz / Abwasserabgabengesetzalle frei vorkommenden Gewässer (nicht das Meer)
oberirdische Gewässer
Grundwasser
Küstengewässer
Bewirtschaftung ist jegliche Einflußnahme, die auf die Ordnung des
Wasserhaushaltes nach Menge und Güte abzielt.
Die Bewirtschaftung erfolgt daher im Rahmen öffentlich-rechtlicher
Benutzungsordnungen.
Die unmittelbare Nutzung der Gewässer, sowohl im Sinne der
Versorgung wie der Entsorgung, bedarf daher grundsätzlich der
behördlichen Erlaubnis oder Genehmigung.
63
WHG 1957 Nov. WHG
AAG 1976
Nov. WHG 2002Nov. WHG 1986 1996
AAG 1987, 90, 94
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Adenauer
1949-1963
Schröder
98-05
Merkel
05-jetzt
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020
Erh
ard
63-6
6
Kie
sin
ger
66
-69
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Grundsätze des WHG
• Zur Ordnung von Wassergüte und Wassermenge sind Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes so zu bewirtschaften, daß sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang damit auch dem Nutzen einzelner dienen und jede vermeidbare Beeinträchtigung der Gewässer zu unterbleiben hat. (Bewirtschaftungsgebot)
• Jedermann ist verpflichtet, bei Maßnahmen, mit denen Einwirkungen auf ein Gewässer verbunden sein können, die nach den Umständen erforderliche Sorgfalt anzuwenden, um eine Verunreinigung des Wassers oder eine sonstige nachteilige Veränderung zu verhüten; außerdem ist jeder verpflichtet, mit Rücksicht auf den Wasserhaushalt sparsam mit den Wasserressourcen umzugehen. (Sorgfaltsgebot)
64
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Maßnahmen zur Sicherung des
Gewässerhaushaltes
• Benutzungsverbote mit Erlaubnis und Bewilligungsvorbehalten
• Mindestanforderungen an das Einleiten von Abwasser
• Abwasserbeseitigungs-, Bewirtschaftungs- und Rahmenpläne (WRRL sieht etwas andere Gliederung vor)
• Festsetzung von Wasserschutzgebieten, Reinhalteordnungen und Überschwemmungsgebieten
• Planfeststellung von Gewässerausbau
• Vorschriften über die ordnungsgemäße Unterhaltung von Gewässern
65
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Ziele des Gewässerschutzes
• Gewährleistung der Reinhaltung der Gewässer
• Abwendung von gesundheitlichen Gefahren und Beeinträchtigungen
• Gewährleistung der optimalen Nutzung des Wassers
• oberirdische Gewässer
• Küstengewässer
• Grundwasser
Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts von 2009
da durch die Föderalismusreform die Rahmengesetzgebung entfiel;
seither konkurrierende GesetzgebungQuelle: TÜV Süd Akademie
66
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Wasserrecht - Rechtsgrundlagen
Bundesrecht Landesrecht
• Wasserhaushaltsgesetz
- Grundwasserverordnung
- Abwasserverordnung
• Abwasserabgabengesetz
• Wasch- und Reinigungsmittelgesetz
• Verordnung über Anlagen zum
Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen – AwSV seit 01.08.2017
• Landeswassergesetz
• Abwasserverordnungen der Länder
• Verordnung über Anlagen zum
Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen
VAwS bis 31.07. 2017
Quelle: TÜV Süd Akademie
67
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Ziele des Gesetzes zur Neuregelung
des Wasserrechts
Quelle: TÜV Süd Akademie
• Ersetzung des Rahmenrechts des Bundes durch eine Vollregelung
• Systematisierung und Vereinheitlichung des Wasserrechts
• Erhöhung der Verständlichkeit und Praktikabilität
• Umsetzung verbindlicher EU-Regelungen
• Überführung bisher in Landesrecht normierter Bereiche in Bundesrecht,
soweit ein Bedürfnis nach bundeseinheitlicher Regelung besteht
Die Umsetzung von EU-Richtlinien in den Gesetzen
der Bundesländer war immer ein Problem.
68
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Einleitung von Abwasser
Direkteinleiter Indirekteinleiter
Unternehmen Unternehmen
Erlaubnis der Behörde nach § 57
WHG ist Voraussetzung
Vertrag mit dem kommunalen
Abwasserverband ist Voraussetzung
Gewässer
kommunale Kläranlage
Quelle: TÜV Süd Akademie
69
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
wassergefährdende Stoffe Wassergefährdungsklassen
Definition:
• feste
• flüssige
• gasförmige
Stoffe, die geeignet sind, dauernd
oder in einem nicht unerheblichen
Ausmaß nachteilige Veränderungen
der Wasserbeschaffenheit
herbeizuführen.
Dazu gehören insbesondere:
• Säuren, Laugen
• Alkalimetalle …. Halogene ….
• Mineralöle, Mineralölprodukte
• flüssige Kohlenwasserstoffe,
Alkohole, …
• Gifte
Allgemein wassergefährdender Stoff: Stoffe, bei denen die Wassergefährdung
unstrittig ist, eine Einstufung in die WGK
jedoch nicht vorgenommen werden soll.
Ist die WGK nicht sicher bestimmt,
wird WGK 3 angenommen.
WGK 1 schwach wassergefährdend
WGK 2 deutlich wassergefährdend
WGK 3 stark wassergefährdend
Quelle: TÜV Süd Akademie
70
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Beispiele für wassergefährdende Stoffe
Quelle: TÜV Süd Akademie
schwach
wassergefährdend
deutlich
wassergefährdend
stark
wassergefährdend
Kohlenstoffmonoxid Ammoniak Blausäure
Schwefeldioxid Chlor Quecksilber-
verbindungen
Natriumhydroxid Dieselkraftstoff Altöle unbekannter
Zusammensetzung
Heizöl (schwer) Heizöl
Gefährdungspotential:
Es kommt auf die WGK und die Menge an!
Für viele Stoffe gilt die Selbsteinstufung mit Überprüfung durch das UBA.
71
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
LAU-Anlagen, HBV-Anlagen
Quelle: TÜV Süd Akademie
LAU HBV
Anlagen zum Lagern, Abfüllen,
Umschlagen
Anlagen zum Herstellen, Behandeln,
Verwenden
Errichtung und Betrieb solcher Anlagen für
wassergefährdende Stoffe nur, wenn die
Eignung der Anlage von der zuständigen
Behörde festgestellt worden ist.
Grundsätzliche Anforderungen (§ 17 AwSV):
• wassergefährdende Stoffe dürfen nicht austreten können
• Undichtigkeiten müssen schnell und sicher erkennbar sein
• austretende wgS müssen erkannt, zurückgehalten sowie ordnungsgemäß
entsorgt werden
• Bei einer Störung des Betriebs der Anlage anfallende Gemische, die
ausgetretene wassergefährdende Stoffe enthalten können, müssen
zurückgehalten und ordnungsgemäß als Abfall oder Abwasser beseitigt
werden.
72
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Anlagenbewertung bezüglich der Wassergefährdung
Quelle: TÜV Süd Akademie
Bestimmen der Anlage
Ermittlung der
Gefährdungsstufe
nach § 39 AwSV
Feststellen der
Wassergefährdungs-
klasse
Feststellen des
maßgeblichen
Anlagevolumens
Mischungs-
regel
Lageranlagen i.d.R. Hohlraumvolumen
aller Behälter
HBV-Anlagen größtes im
bestimmungsgemäßen
Betrieb vorhandenes
Volumen
Ab-, Umfüll-,
Rohrleitungs-
anlagen
i.d.R. Rauminhalt, der sich
beim größten
Volumenstrom über einen
Zeitraum von 10 min ergibt
WGK
Anlagevolumen 1 2 3
bis 0,2 m3 oder 0,2 t A A A
> 0,22 m3 oder 0,2 bis 1 t A A B
> 1,0 bis 10 m3 A B C
> 10 bis 100 m3 A C D
> 100 bis 1.000 m3 B D D
> 1.000 m3 C D D
Gefährdungsstufen
73
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Anforderungen an Anlagen in Abhängigkeit von den
Gefährdungsstufen
Anzeigepflicht § 40 AwSV
Ausnahmen von der Erfordernis der Eignungsfeststellung,
die grundsätzlich nach § 63 WHG besteht
§ 41 AwSV
Anlagendokumentation § 43 AwSV
Betriebsanweisung, Merkblatt § 44 AwSV
Fachbetriebspflicht, Ausnahmen § 45 AwSVQuelle: TÜV Süd Akademie
74
Beachten Sie die Checkliste zum
Gewässerschutz in den TÜV-Unterlagen.
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Die Wassergefährdungsklassen
75
WGK 1 WGK 2 WGK 3
schwach
wassergefährdend
deutlich
wassergefährdend
stark
wassergefährdend
Beispiel:
Kohlenstoffmonoxid
Schwefeldioxid
Natriumhydroxid
Heizöl (schwer)
Beispiel:
Ammoniak
Clor
Dieselkraftstoff
Heizöl
Beispiel:
Blausäure
Quecksilberverbindungen
Altöle unbekannter
Zusammensetzung
Quelle: TÜV Süd Akademie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Abwasserabgabengesetz• Anreiz zu gewässerschonendem Verhalten
• Für das Einleiten von Wasser in ein oberirdisches Gewässer ist eine Abgabe zu zahlen.
• Die Höhe der Abgabe richtet sich nach Menge und Schadstoffgehalt.
• Es ist nicht die tatsächliche Schadstoffeinleitung maßgebend, sondern die Abgabe wird nach sogen. Bescheidwerten berechnet (jährliche Abwasserfracht gewichtet mit den nach dem Bescheid zulässigen Konzentrationswerten).
• Die zulässigen Konzentrationswerte richten sich nach dem Stand der Technik.
1976 86 90 94
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Schröder
98-05
1970 1980 1990 2000 2010 2020
Merkel
05-jetzt
76
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
• Ziel: Förderung der Kreislaufwirtschaft und umweltverträgliche Beseitigung von Abfällen
• Priorität der Abfallvermeidung vor der Entsorgung
• Definition der Abfälle
• Formulierung von Pflichten der Erzeuger und der Entsorger, Andienungs- und Überlassungspflichten
• Ordnung und Planung der Abfallbeseitigung
• Zulassung von Abfallbeseitigungsanlagen
• Genehmigungspflichten für das Einsammeln und Befördern von Abfällen
• Überwachung
77
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Die fünfstufige Abfallhierarchie
1. Vermeidung
2. Vorbereitung zur Wiederverwendung
3. Recycling
4. Sonstige Verwertung, insbesondere energetische
Verwertung und Verfüllung
5. Beseitigung
§ 6 Abs. 1 KrWG
Quelle: TÜV Süd Akademie
78
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Definition von Abfall nach dem KrWG
Abfall sind alle Stoffe oder Gegenstände, derer sich ihr Besitzer
• entledigt
• entledigen will
• entledigen muß
Das KrWG teilt die Abfälle
vor allem nach zwei Dimensionen ein:
Behandlung
Gefährlichkeit
• zur Verwertung
• zur Beseitigung
• gefährliche Abfälle
• nicht gefährliche Abfälle
Quelle: TÜV Süd Akademie
§ 3 Abs. 5 KrWG
§ 3 Abs. 1 KrWG
79
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Betriebsbeauftragte für Abfall
Quelle: TÜV Süd Akademie
80
Es besteht eine Pflicht zur Bestellung eines Betriebsbeauftragten für Abfall;
genaueres regelt eine spezielle Verordnung (Abfallbeauftragtenverordnung)
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Verordnungen nach dem KrWG
Quelle: TÜV Süd Akademie
• Nachweisverordnung (NachwV)
• Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV)
• POP-Abfall-Überwachungs-Verordnung (POP-Abfall-ÜberwV)
• Entsorgungsfachbetriebeverordnung (EfbV)
• Gewerbeabfallverordnung (Gew-AbfV)
• Deponieverordnung (DepV)
81
Die Nachweisverordnung soll die Überwachung der Entsorgung gewährleisten.
Nachweise über:
Zulässigkeit der vorgesehenen Entsorgung (Entsorgungsnachweise)
Durchführung der Entsorgung (Begleitscheine, Übernahmescheine)
Sonderfälle, Kleinmengenregelung
Die Nachweisführung erfolgt elektronisch, es gibt ein elektronisches Register.
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Das Verpackungsgesetz
Quelle: TÜV Süd Akademie
Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige
Verwertung von Verpackungen (VerpackG) vom 21.08.2017
Erhöhung der Recyclingquoten
Schaffung der „Zentralen Stelle Verpackungsregister“
Pflicht der Hersteller, sich vor dem Inverkehrbringen von Verpackungen dort
registrieren zu lassen
Keine Bagatellgrenzen
82
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Rechtsvorschriften nach dem
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
• Verpackungsverordnung
• Klärschlammverordnung
• TA Abfall
• TA Siedlungsabfall das sind nur die wichtigsten!
AbfG 1972 1977 1986 1994
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Schröder
98-05
1970 1980 1990 2000 2010 2020
Merkel
05-jetzt
83
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Gefahrgutrecht
international Deutschland (Bund)
Gefahrguttransport auf der Straße –
ADR
Gefahrguttransport auf der Schiene -
RID
Gefahrgutbeförderungsgesetz -
GGBefG
Gefahrgutverordnung Straße,
Eisenbahn, Binnenschiffe – GGVSEB
Gefahrgutverordnung See – GGVSee
Gefahrgutbeauftragtenverordnung –
GbV
Gefahrgut-Ausnahmeverordnung -
GGAV
Übernahme
Verpacken
Verladen
Ortsveränderung
Zeitweiliger Aufenthalt während
Ortsveränderungen
Abladen
Abliefern
Auspacken
Quelle: TÜV Süd Akademie 84
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
UN-Nummer und Gefahrzettel
UN-Nummer Gefahrzettel
Eine vierstellige Nummer,
Festgelegt von einem Komitee der
Vereinten Nationen
Auf Verpackungen und Gebinden
angebrachte Kennzeichnungen
Farben und Warnzeichen geben
Auskunft über den Stoff.
Beispiel:
Dieselkraftstoff: 1202
Methanol: 1230
Beispiel: siehe nächste Seite
Quelle: TÜV Süd Akademie
85
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Pflichten nach der GGSEB
Absender Halter und Beförderer
• Beförderer muß auf das gefährliche
Gut hingewiesen werden
• Es ist sicherzustellen, daß
Verpackungen, Großverpackungen
u.ä. gekennzeichnet sind
• Prüfung der Feuerlöschgeräte ist
sicherzustellen
• Kennzeichnung am Fahrzeug
Quelle: TÜV Süd Akademie
Kennzeichnung auf einer Packung Schrotpatronen
86
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Warntafeln an Gefahrgutfahrzeugen
• rechteckig, orange
• rückstrahlend
• 40 cm x (mindestens) 30 cm groß
• schwarzer Rand von maximal 15 mm
Breite
Quelle: TÜV Süd Akademie
87
eigenes Foto
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Chemikalienrecht – Rechtsgrundlagen aus dem EU-Recht
• VO (EU) 649/2012 über die Aus- und Einfuhr gefährlicher Chemikalien
• VO (EG) 1907/2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und
Beschränkung chemischer Stoffe (REACH), zur Schaffung einer
europäischen Agentur für chemische Stoffe, …
• VO (EG) 1272/2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung
von Stoffen und Gemischen (GHS), …
Quelle: TÜV Süd Akademie
GHS-System
ist das internationale System zur
Klassifizierung von Stoffen;
Es gilt seit 2008 in der EU
Auch die Bezeichnung CLP für Classification, Labelling, Packaging) wird
manchmal verwendet.
88
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Chemikalienrecht im gemeinsamen Markt
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
89
Vereinheitlichung dient dem Abbau von EU-internen Handelshemmnissen
Aber: Komplizierte Regeln benachteiligen kleine Unternehmen (Skaleneffekte)
Import wird ggf. benachteiligt
Wildwuchs im Bereich der Beratung wird gefördert.
Übersicht Chemikalienrecht
90
REACH-Verordnung seit 2007
GHS bzw. CLP-Verordnung seit 2009
Gefahrstoff-V. seit
EU Einfuhr
Registrierung,
Zulassung
Kennzeichnung
D UmgangVerbote
Straftaten
Mitteilungs-
pflichten
Chemikaliengesetz
Chemikalien-VerbotsV
ChemSanktionsV
ChemGiftInfoV
vorläufig
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Quelle: TÜV Süd Akademie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
91
Quelle: TÜV Süd Akademie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
92
Quelle: TÜV Süd Akademie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
93
Quelle: TÜV Süd Akademie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
94
Die Gliederung der GefahrstoffverordnungAbschnitt Nr. Inhalt
1 Zielsetzung
Anwendungsbereich
Begriffsbestimmungen
2 Gefahrstoffinformation
3 Gefährdungsbeurteilung und Grundpflichten
4 Schutzmaßnahmen
5 Verbote und Beschränkungen
6 Vollzugsregeln und Ausschuss für Gefahrstoffe
7 Ordnungswidrigkeiten und Straftaten
95
Anhang Nr. Inhalt
I Besondere Vorschriften für bestimmte Gefahrstoffe und Tätigkeiten
II Besondere Herstellungs- und Verwendungsbeschränkungen für
bestimmte Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse
Quelle: TÜV Süd Akademie
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Anwendungsbereich und Begriffsbestimmungen der GefStoffV
96
• Regelungen zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung
gefährlicher Stoffe und Zubereitungen
• Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten und anderer Personen
bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
• Beschränkungen für das Herstellen und Verwenden bestimmter
gefährlicher Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse
Quelle: TÜV Süd Akademie
Durch die Gefahrstoffverordnung 2010 sollen die Beschäftigten und die
Umwelt vor gefährlichen Stoffen geschützt werden.
Deshalb enthält sie: vgl. § 1 Abs. 1 GefStoffV 2010
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Anwendungsbereich der GefStoffV 2010
• gefährliche Stoffe und Zubereitungen,
• bestimmte Stoffen und Zubereitungen und Erzeugnissen, die mit zusätzlichen
Kennzeichnungen zu versehen sind,
• Biozid-Produkten
• Biozid-Wirkstoffen
• sowie für Tätigkeiten, bei denen Beschäftigte Gefährdungen ihrer Gesundheit
und Sicherheit durch Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse ausgesetzt sein
können
97
Quelle: TÜV Süd Akademie
Vgl. insgesamt § 1 Abs. 2 und 3 GefStoffV 2010
Das Inverkehrbringen von gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und
Erzeugnissen schafft Gefahren für Beschäftigte und andere Menschen.
Dieser Gedanke bestimmt den Anwendungsbereich der GefStoffV 2010.
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umsetzung von REACH in Unternehmen
• Auflistung aller chemischen Stoffe und Gemische
• Feststellung des Unternehmensstatus für jeden Stoff (Hersteller, Importeur,
Nachgeschalteter Anwender)
• Herstellungs- oder Importvolumen pro Jahr
• Zusammensetzung von Gemischen
• CAS-,EINECS-, ELINCS-Nummern der Stoffe
• Feststellung, aus welchen Monomeren Polymere hergestellt sind
• Auflistung von Kunden und Lieferanden für jeden Stoff
• Verwendung und Exposition der Stoffe und Gemische
Quelle: TÜV Süd Akademie
98
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Klassifizierung von Stoffen, von denen ernste Gefahren ausgehen
in drei Gruppen – SVHC-Stoffe
CMR Krebs auslösend (karzinogen)
erbgutverändernd (mutagen)
die Fortpflanzung störend (reproduktionstoxisch)
PBT keinem natürlichen abbau unterliegend (persistent)
sich in Lebewesen anreichernd (bioakkumulierend)
giftig (toxisch)
vPBT sehr PBT
Quelle: TÜV Süd Akademie
Stoffe, von denen ernste Gefahren ausgehen oder zu erwarten sind, bedürfen
einer Zulassung (authorisation) nach der REACH-Verordnung.
Bezeichnung als SVHC-Stoffe bezeichnet (substances of very high concern).
Links:
echa.europa.eu für den Anhang XIV der REACH-Verordnung und die
Kandidatenliste, die fortlaufend angepaßt wird.
99
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Chemikalienrecht Deutschland
Gesetz Verordnungen
• Chemikaliengesetz • Gefahrstoffverordnung – GefStoffV
• Chemikalien-Verbotsverordnung - ChemVerbotsV
• Chemikalien-Sanktionsverordnung ChemSanktionsV
• Giftinformationsverordnung - ChemGiftInfoV
Quelle: TÜV Süd Akademie
100
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Inhalte des Chemikaliengesetzes
• Definition gefährlicher Stoffe und Gemische
• Durchführung der VO (EG) 1907/2006
• Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung von Stoffen und Gemischen
• Mitteilungspflichten
• Ermächtigung zu verboten und Beschränkungen sowie zu Maßnahmen zum
schutz von Beschäftigten
• gute Laborpraxis
• Allgemeine Vorschriften
Quelle: TÜV Süd Akademie
101
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Abschnitte der Gefahrstoffverordnung
1 Zielsetzung, Anwendungsbereich, Begriffsbestimmungen
2 Gefahrstoffinformation
3 Gefährdungsbeurteilung und Grundpflichten
4 Schutzmaßnahmen
5 Verbote und Beschränkungen
6 Vollzugsregelungen und Ausschuß für Gefahrstoffe
7 Ordnungswidrigkeiten und Straftaten
Quelle: TÜV Süd Akademie
Anhänge der Gefahrstoffverordnung
1 Besondere Vorschriften für bestimmte Gefahrstoffe
2 Besondere Herstellungs- und Verwendungsbeschränkungen für
bestimmte Stoffe, Gemische und Erzeugnisse
3 Spezielle Anforderungen an Tätigkeiten mit organischen Peroxiden
102
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Was ist ein Gefahrstoff?
1. Gefährlicher Stoff oder gefährliches Gemisch (§ 3 GefStoffV)
2. explosionsfähig
3. Stoffe aus denen gefährliche oder explosionsfähige Stoffe entstehen oder
freigesetzt werden
4. Stoffe, welche die Kriterien 1 bis 3 nicht erfüllen, aber aufgrund ihrer
Eigenschaften die Gesundheit und die Sicherheit der Beschäftigten
gefährden können
5. Alle Stoffe, denen ein Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) zugewiesen worden
ist.
Quelle: TÜV Süd Akademie
103
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Was gehört auf ein Sicherheitsdatenblatt?
• Bezeichnung des Stoffes oder des
Gemisches und des
Unternehmens
• Mögliche Gefahren
• Zusammensetzung / Angaben zu
Bestandteilen
• Erste-Hilfe-Maßnahmen
• Maßnahmen zur
Brandbekämpfung
• Maßnahmen bei unbeabsichtigter
Freisetzung
• Handhabung und Lagerung
• Begrenzung und Überwachung
des Exposition
• Physikalische und chemische
Eigenschaften
• Stabilität und Reaktivität
• Toxikologische angaben
• Umweltbezogene angaben
• Hinweise zur Entsorgung
• Angaben zum Transport
• Rechtsvorschriften
• Sonstige angaben
Quelle: TÜV Süd Akademie
104
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Gefährdungsbeurteilung
• Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung durch fachkundige
Personen
• Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
• Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung bei Einsatz neuer Gefahrstoffe,
geänderter Randbedingungen u.a.
• Führen eines Verzeichnisses mit Verweis auf die entsprechenden
Sicherheitsdatenblätter
Quelle: TÜV Süd Akademie
105
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Grundpflichten nach der GefStoffV
• Substitutionsgebot
• Minimierungsgebot
• Rangfolgeregelung zu Schutzmaßnahmen
• Bestimmungen zur Expositionsermittlung etc.
Quelle: TÜV Süd Akademie
Rangfolge von Schutzmaßnahmen meint:
Schutz durch Gestaltung des Verfahrens
vor
Schutz durch technische Maßnahmen am Arbeitsplatz
vor
Schutz durch persönliche Schutzausrüstung
106
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Bodenschutz - Rechtsgrundlagen
Quelle: TÜV Süd Akademie
Gesetze Verordnungen
• Bundes-Bodenschutzgesetz
• Wasserhaushaltsgesetz
• Chemikaliengesetz
• Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung
• Vorsorge gegen nachteilige Einwirkung auf den Boden
• Abwehr schädlicher Bodenveränderungen
• Sanierung verunreinigter Böden, eingeschlossen die vom Boden
ausgehenden Gewässerverunreinigungen
107
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Bundes-Bodenschutzgesetz
• 1999 in Kraft getreten
• Der Schutz des Bodens ist ein noch nicht vom EU-Recht bestimmter Bereich des Umweltrechtes.
• Bündelung einer Vielzahl von Normen zum Schutz des Bodens, einheitliche Grundlage für die Sanierung von Altlasten und den Schutz des Bodens
• Zweck: Die Funktion des Bodens nachhaltig zu sichern bzw. wiederherzustellen, den Boden vor schädlichen Bodenveränderungen zu schützen, schon eingetretene Bodenbelastungen zu sanieren und Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen.
108
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Bodenschädigungen
• Aufbringung und Einbringung von Stoffen
• Ungeplante, unfallbedingte Einbringung gefährlicher Stoffe
• Änderung der Nutzung (Flächenbeanspruchung, Abtragung, Bewässerung,
Versiegelung)
• Bodenerosion
Quelle: TÜV Süd Akademie
109
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Bodenfunktionennach dem
BBodSchG
Lebensgrundlage für Menschen,
Tiere, Pflanzen,Bodenorganismen,
Bestandteil desNaturhaushaltes
Rohstofflagerstätte,Fläche für Siedlung,
Infrastruktur und Erholung,
agrarischeNutzung
Archiv der Natur-und Kulturgeschichte
(archivalische Funktion)
110
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Gefahrenabwehrpflicht
nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz
• Der Grundstückseigentümer bzw. der Inhaber der Fläche
hat Maßnahmen zur Abwehr schädlicher
Bodenveränderungen zu ergreifen.
• Hierzu zählt im landwirtschaftlichen Bereich
insbesondere die Einhaltung der umwelt- und
agrarrechtlichen Rechtsvorschriften.
111
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Sanierungspflicht
nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz
• Verursacher und Eigentümer und Inhaber sind verpflichtet, Altlasten zu sanieren, inklusive der Verunreinigung von Gewässern
• der Haftungsumfang ist grundsätzlich unbegrenzt
• hat der Eigentümer die Altlast nicht verursacht, besteht eine Haftungsbegrenzung in der Höhe des Wertes des Grundstückes unter Berücksichtigung der Wertminderung durch die Altlast
• Grundstückseigentümer können zur Entsiegelung von Flächen verpflichtet werden
112
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung
• Untersuchung und Bewertung von Verdachtsflächen und
altlastenverdächtigen Flächen
• Anforderungen an die Gefahrenabwehr durch Dekontaminations- und
Sanierungsmaßnahmen
• Anforderungen an Sanierungsuntersuchungen und Sanierungspläne
• Anforderungen zur Vorsorge gegen das Entstehen schädlicher
Bodenveränderungen
• Festlegung von Prüf- und Maßnahmenwerten sowie von Vorsorgewerten
Quelle: TÜV Süd Akademie
113
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Das Projekt Umweltgesetzbuch
1992 1997 1999 2019
Auftrag an eine
Sachverständigen-
Kommission
Vorlage des
Entwurfs Entwurf des
Umweltministeriums
Der Entwurf gliedert sich in einen Allgemeinen Teil und einen Besonderen Teil.
ca. 9.000
Vorschriften
Schon seit langem wird in Deutschland das Ziel verfolgt, das bestehende Umweltrecht zu harmonisieren
und in einem Umweltgesetzbuch (UGB) zusammen zu führen. Erst die Neuordnung der
Gesetzgebungskompetenzen durch die Föderalismusreform im Jahr 2006 hat dafür die
verfassungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Noch in dieser Legislaturperiode soll ein
Umweltgesetzbuch realisiert werden.
(Stand März 2008)
Weitere Informationen: www.bmu.de/gesetze & www.umweltgesetzbuch.de
114
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
hier nicht behandelte Gebiete des
speziellen Umweltrechts
• Raumplanungsrecht
• Naturschutzrecht, Tierschutz, Umweltagrarrecht
• Atom- und Strahlenschutzrecht
• Umweltenergierecht
• Gentechnikrecht
• Gefahrstoffrecht
115
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umwelthaftung
116
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umwelthaftung
Haftung
Haftung für den Betrieb von Anlagen
Haftung für Produkte
117
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Anspruchsgrundlagen
Anspruchs-grundlagen
BGB
§ 823 § 906 § 1004
Umwelthaftungs-gesetz
seit 1991
Umwelt-schadensgesetz
seit 2007
Produkthaftungs-gesetz
seit 1990
Umsetzung der EU-
Umwelthaftungsrichtlinie
118
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Pflichten nach dem Umweltschadensgesetz - USchadG
Informationspflicht Bei unmittelbarer Gefahr eines Umweltschadens hat
der Verantwortliche umgehend die Behörde zu
informieren.
Gefahrenabwehrpflicht Der Verantwortliche hat Vermeidungsmaßnahmen
zu ergreifen.
Sanierungspflicht Ist ein Umweltschaden eingetreten, sind
Schadensbegrenzungsmaßnahmen vorzunehmen.
Sanierungsmaßnahmen sind zu ergreifen.
Die Kosten dafür tragt der Verantwortliche.
119
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Ziele des Umwelthaftungsgesetzes und des
Produkthaftungsgesetzes
• Ausweitung haftungsbegründender Tatbestände
• Stärkung der rechtlichen Stellung der Geschädigten
UmweltHGProdHaftGwichtiger Anstoß:
Unfall bei Sandoz
umweltbezogene Gefährdungshaftung
Haftung für erlaubtes Verhalten!
1. Ausgleichszweck2. Präventivzweck
3. Effizienzförderungszweck
Gesetzesbegründung
Kohl
1982-1998
Schmidt
1974-82
Brandt
69-74
Schröder
98-05
1970 1980 1990 2000 2010 2020
Merkel
05-jetzt
120
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umwelthaftungsgesetz
• Haftung für Umwelteinwirkungen von Anlagen, die im Anhang aufgelistet sind
und Tod, Verletzung, Beeinträchtigung der Gesundheit oder Sach-
beschädigungen (außer unwesentliche, ortsübliche) zur Folge haben.
• gilt auch für noch nicht in Betrieb genommene und auch für stillgelegte
Anlagen
• geschützte Rechtsgüter
• gilt nicht für mittelbare Umweltwirkungen
• nicht „ökologische Schäden“, nicht Vermögensschäden
121
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umweltrisiken
Umweltrisiken
versicherbare / versicherte
Risiken
nicht versicherbare / versicherte
Risikenkalkulatorische Wagnisse
Im Risiko-Managementsystem zu erfassen
122
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umweltschäden
• Allmählichkeitsschäden
• Summationsschäden
• Distanzschäden
• Synergieschäden
123
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Allmählichkeitsschäden
Allmählichkeitsschäden entstehen nicht
durch ein einzelnes, zu einem Zeitpunkt
eintretendes schädigendes Ereignis,
sondern über längere Zeiträume.
Es bleibt oft unklar, ab welchem Zeitpunkt
ein Schaden eingetreten ist.
prinzipiell schützt das Umwelthaftungsgesetz
vor Allmählichkeitsschäden!
124
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Summationsschäden
Summationsschäden entstehen, wenn
sich schädigende Ereignisse summieren,
die einzeln keine meßbare Wirkung
verursachen würden, also auch keinen
Schaden verursachen würden.
prinzipiell schützt das Umwelthaftungsgesetz
vor Summationsschäden!
125
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Distanzschäden
Zwischen dem Ort des schädigenden
Ereignisses und dem Ort des Eintritts
des Schadens liegt eine große Distanz.
prinzipiell schützt das
Umwelthaftungsgesetz
vor Distanzschäden!
126
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Synergieschäden
Der Schaden entsteht durch das
Zusammenwirken mehrerer Ereignisse,
die zeitlich und örtlich zusammenwirken.
Einzeln würden diese Ereignisse keinen
Schaden verursachen.
Beispiel Aschepartikel werden
Trägerstoff für eine Luftverschmutzung,
die ohne die Asche keinen Schaden
verursacht hätte.
127
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Haftung
Verschuldens-haftung
Gefährdungs-haftung
Beweislast beim
Geschädigten
Ursachenvermutung, die
vom Betreiber der Anlage
widerlegt werden kann.
Bei mehreren Anlagen muß der
Betreiber beweisen, daß keine Anlage
oder eine oder mehrere andere Anlagen
für den Schadenursächlich waren.
BGB
Umwelt-
Haftungs-
Gesetz
128
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Was schützt das Umwelthaftungsgesetz?
Die Haftung nach dem Umwelthaftungsgesetz setzt die Verletzung
eines Rechtsgutes voraus, also es muß jemand getötet worden sein,
eine Körperverletzung erlitten haben, oder es muß ein Sachschaden
(und daraus entstehender Vermögensschaden) verursacht worden sein.
Kein Anspruch auf Schmerzensgeld.
Keine Haftung für Vermögensschäden ohne einen ursächlichen
Sachschaden.
Für Vermögensschäden Dritter muß nicht gehaftet werden.
Ausgeschlossen sind auch unwesentliche und ortsübliche Sachschäden
unter der Voraussetzung des störungsfreien Normalbetriebes der
Anlage.
Ebenso sind Schäden durch „höhere Gewalt“ ausgeschlossen.
Seit 2007 auch Schäden an Natur und Landschaft
Verpflichtung zur Wiederherstellung
möglicherweise
extrem hohe
Kosten
Umwelt-
schadens-
gesetz
129
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Boden,
Fauna,
Flora, Luft,
Natur und
Landschaft
Schädigung durch
Privateden Staat und
Amtsträger
Schutz
durch
öffentliches
Recht
Verantwortung für
Gefahrenabwehr
und Beseitigung
der Störung
grundsätzlich nicht
vorgesehen
subjektiv
privatrechtliche
Rechte
Naturalrestitution
und SchadenersatzAmtshaftung
Quelle: nach Becker, 2007
130
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Gesamtschuldnerische Haftung
Kommen in einem Schadensfall mehrere Anlagen als
Verursacher in Frage, haften die Betreiber
gesamtschuldnerisch.
Im Innenverhältnis der möglichen Schädiger kann nach
§ 426 Abs. 1 BGB die Haftung nach dem unterschied-
lichen Grad der Eignung als Schadensverursacher
verteilt werden.
131
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Legalisierungswirkung öffentlich-
rechtlicher Genehmigungen
Nach dem Umwelthaftungsgesetz befreit eine
Genehmigung nicht von der Haftpflicht.
Wer eine öffentlich-rechtliche Genehmigung hat, begeht
aber nie eine strafbare Handlung.
132
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Versicherungspflichten
Anhang 2 des Umwelthaftungsgesetzes sieht eine Versicherungspflicht für
die folgenden Anlagen vor:
1. Anlagen, für die gemäß den §§ 1, 7 der Störfall-Verordnung eine
Sicherheitsanalyse anzufertigen ist
2. Anlagen zur Rückgewinnung von einzelnen Bestandteilen aus festen Stoffen
durch Verbrennen, soweit in ihnen Stoffe nach Anhang II der Störfall-
Verordnung im bestimmungsgemäßen Betrieb vorhanden sein oder bei
einer Störung des bestimmungsgemäßen Betriebs entstehen können,
ausgenommen Anlagen zur Rückgewinnung von Edelmetallen in Gekrätze-
Veraschungsöfen, soweit die Menge der Ausgangsstoffe weniger als
200 kg je Tag beträgt
3. Anlagen zur Herstellung von Zusatzstoffen zu Lacken oder Druckfarben auf
der Basis von Cellulosenitrat, dessen Stickstoffgehalt bis zu 12,6 vom
Hundert beträgt.
133
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Umfang und Kosten von Versicherungen
Früher war das Umweltverschmutzungsrisiko mit in der Betriebshaftpflicht
abgedeckt bzw. hatte man eine separate Haftpflichtversicherung
für Schäden an Gewässern (Gewässerhaftpflicht).
Nach den neuen Umweltgesetzen haben die Versicherer 1991 in Deutschland
diese Verträge gekündigt und das Umweltrisiko aus der Betriebshaftpflicht
ausgeschlossen.
Zusätzlich wird jetzt immer ein UH-Modell (Umwelt Haftpflicht Modell)
mit abgeschlossen.
In anderen EU-Ländern ( F, I, E) gibt es Poollösungen die davon abhängen
wie weit die Betriebshaftpflicht die Umweltschäden deckt.
Experte zu diesem Thema: Prof. Dr. Reinhard Schwarze 030/89789297 [email protected]
134
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
mailto:[email protected]
Haftung bei unerlaubter Handlung
• Ursächlichkeit
• Rechtswidrigkeit
• Schuldhaftigkeit
Beweislast beim Geschädigten
BGB § 823
135
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
§ 823 Abs. 2 BGB
Bundesimmissionsschutzgesetz
Abfallgesetz
Wasserhaushaltsgesetz
Chemikaliengesetz
auch einschlägige Verordnungen
BGB § 823 Schadensersatzpflicht
(1) Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit,
die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich
verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens
verpflichtet.
(2) Die gleiche Verpflichtung trifft denjenigen, welcher gegen ein den Schutz
eines anderen bezweckendes Gesetz verstößt. Ist nach dem Inhalt des
Gesetzes ein Verstoß gegen dieses auch ohne Verschulden möglich,
so tritt die Ersatzpflicht nur im Falle des Verschuldens ein.
Schutzgesetze könnten
insbesondere sein:
Sie schützen aber eher abstrakt die Allgemeinheit als konkret den
Einzelnen, so daß dies umstritten ist.136
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
§ 906 BGB
Ersatzanspruch des Benutzers eines Grundstücks gegen den Eigentümer
des Nachbargrundstückes, wenn dessen Einwirkungen (Gase, Gerüche,
Geräusche, Erschütterungen) eine ortsübliche Benutzung oder den
Ertrag des Grundstückes über das zumutbare Maß hinaus beeinträchtigen.
Ausgleich nur für sachbezogene Schäden, nicht bei Körperverletzung und
Gesundheitsschäden.
Greift für den Normalbetrieb von Anlagen.
Im Störfall und bei Körperverletzung oder Gesundheitsschäden greift
die deliktische Haftung. Dann ist Schuldhaftigkeit Voraussetzung.
137
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
BGB § 906 Zuführung unwägbarer Stoffe
(1) Der Eigentümer eines Grundstücks kann die Zuführung von Gasen,
Dämpfen, Gerüchen, Rauch, Ruß, Wärme, Geräusch, Erschütterungen
und ähnliche von einem anderen Grundstück ausgehende Einwirkungen
insoweit nicht verbieten, als die Einwirkung die Benutzung seines
Grundstücks nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt. Eine unwesentliche
Beeinträchtigung liegt in der Regel vor, wenn die in Gesetzen oder
Rechtsverordnungen festgelegten Grenz- oder Richtwerte von den nach
diesen Vorschriften ermittelten und bewerteten Einwirkungen nicht
überschritten werden. Gleiches gilt für Werte in allgemeinen Verwaltungs-
vorschriften, die nach § 48 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes
erlassen worden sind und den Stand der Technik wiedergeben.
(2) Das Gleiche gilt insoweit, als eine wesentliche Beeinträchtigung durch
eine ortsübliche Benutzung des anderen Grundstücks herbeigeführt wird
und nicht durch Maßnahmen verhindert werden kann, die Benutzern dieser
Art wirtschaftlich zumutbar sind. Hat der Eigentümer hiernach eine Einwirkung
zu dulden, so kann er von dem Benutzer des anderen Grundstücks einen
angemessenen Ausgleich in Geld verlangen, wenn die Einwirkung eine
ortsübliche Benutzung seines Grundstücks oder dessen Ertrag über das
zumutbare Maß hinaus beeinträchtigt.
(3) Die Zuführung durch eine besondere Leitung ist unzulässig.
138
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
§ 1004 BGB
Der Besitzer eines kontaminierten Grundstückes hat Schäden
am Nachbargrundstück zu beheben, wenn diese durch unterlassene
Sanierung am eigenen Grundstück verursacht wurden.
BGB § 1004 Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch
(1) Wird das Eigentum in anderer Weise als durch Entziehung oder
Vorenthaltung des Besitzes beeinträchtigt, so kann der Eigentümer
von dem Störer die Beseitigung der Beeinträchtigung verlangen.
Sind weitere Beeinträchtigungen zu besorgen, so kann der
Eigentümer auf Unterlassung klagen.
(2) Der Anspruch ist ausgeschlossen, wenn der Eigentümer zur Duldung
verpflichtet ist.
139
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Gesetzlich geforderte Umweltbeauftragte
1. Betriebsbeauftragte für Abfall
2. Betriebsbeauftragte für Immissionsschutz
3. Störfallbeauftragter
4. Strahlenschutzbeauftragter
5. Betriebsbeauftragter für Gewässerschutz
6. Gefahrgutbeauftragter
7. Beauftragter für biologische Sicherheit
Dazu kommen folgende Beauftragte:
1. Umweltmanagementbeauftragter
2. Fachkraft für Arbeitssicherheit
3. Sicherheitsbeauftragter
4. DatenschutzbeauftragterQuelle: TÜV Süd Akademie
Schriftliche Bestellung
Zuverlässigkeit der Person
Fachkunde der Person
Anzeige bei der Behörde
Qualifizierung
140
Modul: Umweltökonomie und Umweltmanagement; Thema: Umweltrecht
Typische Aufgaben der Umweltbeauftragten
1. Überwachung der Einhaltung geltenden Rechts
2. Kontrolle der Betriebsstätten, ggf. Durchführung von Messun