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Unser Aktionsmotto „Her mit dem schönen Leben!!!“und sein Erfinder, der DichterWladimir Majakowskij
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Her mit dem schönen Leben stammt nichtaus dem TUI-Katalog, sondern von Wladimir Majakowskij.Er steht für diese Idee wie kein anderer.
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„Her mit dem schönen Leben!“ ist Titel einer Veranstaltungsreihe vonMajakowskij (1927).
Ein doppeldeutiges Motto:
Einerseits: Satire gegen Konsumwahn in der Sowjetunion.
Andererseits: Aufruffür ein vorwärts-weisendes Leben.
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Wladimir Majakowskij ist der Dichterder russischen Revolution.Er war ein Leben lang Revolutionär.Mit 14 schon politisch aktiv, mit 15 erstmals verhaftet.Wichtiger Vertreter der russischenAvantgarde und harter KritikerDer stalinistischen Reaktion.
Majakowskij lebte kurz und intensiv:geboren 1893, gestorben1930.
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Für uns bedeutet das Motto Her mit demschönen Leben Schluß mit der Bescheiden-heit.
Es geht um unsere Zukunft. Wir werden alsjunge Gewerkschafter/innen deutlich machen,wie wir leben und arbeiten wollen:gerecht, solidarisch und selbstbestimmt.
Diese Ansprüche durchsetzen!
Für diese Ziele kämpfte Wladimir Majakowskijsein Leben lang.
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Interessant.Aber wer war denn dieser Majakowskij eigentlich?
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Majakowskij warGleichzeitig politischerAktivist und eineArt russischer
James Dean
Im Gegensatz zum US-Jugendidol der50er Jahre wusste er,was er tat.
Majakowskij als Autorund Hauptdarstellerim Film „Der Rowdy“ (1918)
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„Auf den Straßen/ wo ein Gesicht
Eine Last ist / weil alle Gesichter
dieselben sind / gebar Greisin
Zeit / die schon sehr in Hast ist /
das ungeheure, das schiefmäulige
Kind: Rebellion
Majakowskij und die Futuristen, 1912
Als Mitglied der russischen Futuristen ist eram Manifest „Eine Ohrfeige dem öffentlichenGeschmack“ beteiligt:
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Majakowskijs Stil ist klar, aktions- und handlungsorientiert. Sein künstlerisches Selbstverständnis: nicht über, sondern für die Revolution schreiben.
„Der Dichter muß an der Produktion neuer Dinge teilnehmen,
das heißt, seine Werke selber sind zwar keine nützlichen
Dinge, aber sie sollten Antriebe oder Methoden oder Hinweise
sein, wie man diese nützlichen Dinge zu produzieren habe;
und enden solle all dieses mit der Umgestaltung der Umwelt,
also auch mit der Umgestaltung der Gesellschaft selber...“
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Adleraug sollte verfehlen ?!
Altes sollte uns blenden ?!
Kräftig der Welt an die Kehle,
proletarische Hände!
Wie ihr kühn ins Gefecht saust!
Himmel, sei flaggenbeschwingt!
He, wer schreitet dort rechts aus?
Links! Links! Links!Auszug aus dem Gedicht von Wladimir Majakowskij, 1918
„Linker Marsch“
Das Gedicht der russischen Revolution
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Majakowskij hat ein Problem mit seiner russischen Revolution:
zuviel Altes bleibt im NeuenStatt demokratischer Erneuerung:ordenbehängte Funktionärsclique und Bonzentum
Statt Erneuerung des Kunstbegriffs: reaktionäre Rückwendung zukitschigen „Arbeiter und Bauern“-Bildern und -Büchern
Majakowskij mit Freunden, 1926
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Majakowskij schreibt 1929 wütend dagegen an: Gespräch mit dem Genossen Lenin („Zwei sind im Zimmer: Photo / an weißer Wand“):
Wir erleuchten / wir bekleiden /die besitzlose Klasse.Wir steigern / die Förderung /von Kohle und Erz. Daneben starrt / freilich noch /eine Masse von allerhand Blödsinnund Lumpenkommerz.Man wird müd, / mit demGaunerzeug rumzuraufen /Seit sie fort sind, / vermehrt sich /das Pack allerdings.
Majakowskij zerbricht an der bürokratischen Einschränkung seiner künstlerischen Freiheit: 1930 begeht er Selbstmord.
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Wladimir Majakowskij, „Gut und schön“, 1927
Was bis heute von ihm geblieben ist:seine mitreißende Kraft, seine vorwärtsweisenden Ideen–und seine Kunst :„Drum: wage! Entwirf!Und beweise!Freude strömt...Das Dasein ist herrlich. Das Leben ist wundervoll...Ist die Jugend unser Schmied sei ihr Hammer, du, mein Lied!
Seite 13