56
Göttingen, Januar 2010 1 Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern J.-Prof. Ingo Geishecker Lehrstuhl für Governance

Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

  • Upload
    questa

  • View
    48

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern. J.-Prof. Ingo Geishecker Lehrstuhl für Governance. Wie wirken die Aktivitäten Multinationaler Unternehmen in den Empfängerländern?. Oder auch: - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

1

Unternehmen und Märkte

Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

J.-Prof. Ingo Geishecker

Lehrstuhl für Governance

Page 2: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

2

Wie wirken die Aktivitäten Multinationaler Unternehmen

in den Empfängerländern?

Page 3: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

3

Oder auch:

Warum sind Empfängerländer so scharf auf ausländische

Direktinvestitionen?

und

Ist das gerechtfertigt?

Page 4: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

4

Gliederung

1. Definition Multinationale Unternehmen

2. Gründe für Direktinvestitionen

3. Effekte in den Empfängerländern

4. Zusammenfassung

5. Politikempfehlungen

Page 5: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

5

Definition

Definition

Als Multinationale Unternehmen gelten…

Page 6: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

6

Definition

Definition

Als Direktinvestitionen gelten gemäß internationalem Standard grenzüber-schreitende Beteiligungen am Kapital oder an Stimmrechten eines Unternehmens von 10% oder mehr.

Englisch: Foreign Direct Investments (FDI)

Page 7: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

7

Definition

FDI sind Voraussetzung für Multinationalität

Formen: • Erwerb von Beteiligungen• Unternehmensfusionen (Mergers) • Green Field Investments• sonstiges

Page 8: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

8

Gründe für Direktinvestitionen

Gründe für Multinationalität/FDI

Klassischer Grund: Markterschließung• ausländische Niederlassung dient dem Aufbau von ausländischen Produktionsstätten zur Bedienung des jeweiligen lokalen Marktes.

Page 9: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

9

Gründe für Direktinvestitionen

Markterschließung

Frage: Warum Markterschließung über ausländische Produktionsstätte und nicht über Exporte? • Handelskosten (Zölle, Transportkosten)

• Abwägung der Handelskosten vs. Kosten der ausländischen Produktionsstätte.

Page 10: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

10

Gründe für Direktinvestitionen

Frage: Was können denn Kosten der ausländischen Produktionsstätte sein? • feste Kosten der Niederlassungsgründung(Baukosten, Bürokratie, Korruption)• Material und Personal • würden zumindest teilweise auch bei verbleibender Produktion im Inland entstehen

… Markterschließung

Page 11: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

11

Gründe für Direktinvestitionen

Aber auch: • steigende Stückkosten der im Inland verbleibenden Produktion• denn die produzierte Stückzahl im Inland nimmt ab und bestimmte Kosten wie Miete, Maschinenpark, Verwaltung sind fest

…Markterschließung

Page 12: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

12

Gründe für Direktinvestitionen

• Ist der entsprechende ausländische Markt aber groß und/oder im ökonomischen Sinne weit weg, dann kann sich ausländische Produktion/FDI trotzdem lohnen.

• Warum?

…Markterschließung

Page 13: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

13

Gründe für Direktinvestitionen

FDI zur Erschließung von Märkten werden auch als horizontale FDI bezeichnet.

…Markterschließung

Page 14: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

14

Gründe für Direktinvestitionen

export platform FDI• Idee ähnlich wie bei typischen horizontalen Direktinvestitionen• Erschließung des lokalen Marktes sowie angrenzender Exportmärkte• Typisches Beispiel: Japanischer Investor baut Produktionsstandort in EU-Land auf zur Überbrückung von Handelskosten und bedient gesamten EU Markt (Suzuki in Ungarn)

Ausländische Produktionsstätte/FDI als Exportbasis

Page 15: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

15

Gründe für Direktinvestitionen

Weitere Gründe für FDI

• Zweite Hauptmotivation für ausländische Produktionsstätte/FDI ist die Ausnutzung niedrigerer Kosten (low cost seeking), insbesondere für den Produktionsfaktor Arbeit.

Page 16: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

16

Gründe für Direktinvestitionen

Kosten

Solche kostensparenden Direktinvestitionen werden auch als vertikale Direktinvestitionen bezeichnet.

Page 17: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

17

• Ziel dieser kostensparenden Direkt-investitionen ist also nicht die Markt-erschließung sondern eine kostengünstigere Produktion im Ausland zur Bedienung des angestammten inländischen Marktes.• In der Regel werden dabei nur bestimmte Komponenten im Ausland gefertigt, während große Teile der Produktion im Inland verbleiben.

Gründe für Direktinvestitionen

…Kosten

Page 18: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

18

• Verwandtschaft zu internationalem Outsourcing/Offshoring, also dem Zukauf von Vorprodukten von unabhängigen Zulieferern im Ausland

• Achtung nur Verwandtschaft: Direktinvestitionen sind nicht immer vertikal und Zukauf von Vorprodukten (Offshoring) setzt keine Direktinvestitionen voraus.

Gründe für Direktinvestitionen

…Kosten

Page 19: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

19

• Wie können wir VW‘s Direktinvestitionen bei den Skoda Werken in der Tschechischen Republik klassifizieren?

A)Horizontale DirektinvestitionB)Vertikale DirektinvestitionC) Export Platform

Gründe für Direktinvestitionen

Frage

Page 20: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

20

Was sind die Wirkungen von ausländischen Direktinvestitionen in den

Empfängerländern?

Warum wollen alle Direktinvestitionen?

Zurück zur Ausgangsfrage:

Page 21: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

21

• Investitionen sind erstmal positiv, sie bilden die Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung

• Zunächst führen Direktinvestitionen zu einem Zufluss von ausländischem Kapital. Prinzipiell kann also mehr investiert werden.

• Aber : evtl. findet sogenanntes crowding out statt, d.h. inländische Investitionen werden verdrängt, d.h. ausländisches Kapital erhöht nicht 1:1 gesamte Investitionen

Warum Direktinvestitionen

Was ist der Vorteil von Direktinvestitionen

Page 22: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

22

• Ausländisches Kapital kann aber auch in der Form von Portfolioinvestitionen zufließen

• Portfolioinvestitionen: kurzfristige Finanzinvestitionen, z. Bsp: Kauf von Anleihen

• Direktinvestitionen sind langfristiger, d.h. in der Krise kann das Kapital nur relativ langsam abgezogen werden.

Warum Direktinvestitionen

Was ist der Vorteil von Direktinvestitionen

Page 23: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

23

• Direktinvestitionen sind also krisensicherer

• Weitere assoziierte Vorteile:– Bessere Hochlohn-Jobs– Wissenstransfer– Technologietransfer– Exportwachstum

Warum Direktinvestitionen

Was ist der Vorteil von Direktinvestitionen?

Page 24: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

24

– Bessere Hochlohn-Jobs– Wissenstransfer– Technologietransfer– Exportwachstum

• Ausländische Firmen, also Multinationale Unternehmen (MNU) sind irgendwie anders.

Warum Direktinvestitionen

Wieso erwarten wir diese zusätzlichen Vorteile?

Page 25: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

25

• Zunächst haben ausländische Firmen einen Nachteil auf lokalen Märkten. – sie sind schlechter informiert– kulturelle Unterschiede– Sprache– Rechtsunsicherheit– keine lokalen Netzwerke– Entsendung von Personal– Telekommunikationskosten– …

Warum Direktinvestitionen

…Wieso erwarten wir diese zusätzlichen Vorteile?

Page 26: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

26

• Daraus folgt aber auch: dass, rationales Verhalten der Unternehmensführung vorausgesetzt, es andere vorteilhafte Eigenschaften von MNU geben muss um die schiere Existenz von MNU zu erklären.

• Also, wenn MNU identisch sind mit Unternehmen im Gastland, dann dürfte es aufgrund ihrer Nachteile keine MNU im Gastland geben.

Page 27: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

27

MNU müssen irgendwelche Vorteile haben um zu existieren.

• Nach Dunning (1977) müssen drei Bedingungen erfüllt sein, damit ein MNU auf einem Markt aktiv wird:

Page 28: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

28

• 1) Eigentumsvorteil (ownership advantage)– irgendein unbestimmter Vorteil, auf den nur

das entsprechend Unternehmen Zugriff hat– patentierte Produktionstechnologie– unkodiertes Wissen– Markenrecht– Reputation für Qualität

Also im Prinzip alles, was dem MNU genügend Vorteile bringt um Nachteile auf ausländischem Markt auszugleichen.

Page 29: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

29

• 2) Standortvorteil (location advantage)– irgendein Vorteil muss der jeweilige Standort

haben, sonst würde Produktion an nur einem Ort durchgeführt und es gäbe keine MNU.

– Transportkosten, Zölle– Löhne und sonstige Kosten– Steuern

Page 30: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

30

• 3) Internalisierungsvorteil (internalisation advantage)– Internalisierung nicht Internationalisierung– Angenommen MNU hat Eigentumsvorteil und

es gibt einen Standortvorteil, warum finden Direktinvestitionen statt? Warum lizensiert man nicht einfach die Produktion, oder verkauft Patente oder schließt Zuliefervertrag?

– Antwort: Schutz des Eigentumsvorteils, also Schutz des geistigen Eigentums, Schutz der Marke und der Reputation etc.

Page 31: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

31

– patentierte Produktionstechnologie– unkodiertes Wissen– Markenrechte– Reputation für Qualität…

Diese Güter eines Unternehmens sind oftmals schwer zu schützen.

Gleichzeitig bilden sie den Vorteil des MNU, da sie an mehreren unterschiedlichen internationalen Standorten verwendet werden können ohne, dass zusätzliche Kosten entstehen.

Eigentumsvorteil

Mehr zum Eigentumsvorteil

Page 32: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

32

Der Grund, warum so viele Vorteile von ausländischen Direktinvestitionen erwartet

werden, liegt in den geschilderten Eigentumsvorteilen.

• entsprechend wird erwartet das Tochterfirmen ausländischer Unternehmen im Vorteil sind (direkte Effekte)• es indirekte Effekte für andere Bereiche der Volkswirtschaft gibt (spillovers)

Page 33: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

33

Tochterunternehmen von MNU profitieren von den Eigentumsvorteilen von MNU:

• d.h. bessere Technologie• bessere Absatzchancen

• potentiell höhere Gewinne (wo versteuert und investiert?)

• potentiell höhere Löhne

Für die inländischen Tochtergesellschaften von ausländischen Firmen erwarten wir Vorteile.

Direkte Effekte

Direkte Effekte

Page 34: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

34

Verteilung der Eigentumsvorteile auf andere Marktteilnehmer:

• im gleichen Sektor (horizontale spillovers)

• in vor- oder nachgelagerten Sektoren (vertikale spillovers)

Indirekte Effekte - spillovers

Indirekte Effekte (Spillovers)

Page 35: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

35

MNU werden in der Regel ihren Eigen-tumsvorteil, d.h. ihren Technologie-vorsprung etc. nicht freiwillig an inländische Unternehmen weitergeben.

Spillovers

Wie kann es zu spillovers kommen?

Page 36: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

36

• Imitation Inländische Firmen beobachten und imitieren Produktionstechnologie oder Marketing und Management know-how. Dieser Prozess wird auch als reverse engineering bezeichnet.

Imitation bedeutet nicht Replikation, d.h. z. Bsp. Technologielücke wird zwar kleiner aber bleibt bestehen.

Spillovers

…Wie kann es zu spillovers kommen?

Page 37: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

37

• ArbeitsmobilitätMNU investieren in Ausbildung und Training ihrer lokalen Arbeitskräfte. Zusätzlich gibt es learning by doing.

Wenn lokale Arbeitskräfte zu anderen inländischen Firmen wechseln oder eigene Unternehmen gründen, nehmen sie das erworbene Humankapital mit.

Spillovers

…Wie kann es zu spillovers kommen?

Page 38: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

38

• WettbewerbDie Idee ist, dass die Präsenz von MNU den lokalen Wettbewerb verstärkt. Inländische Unternehmen müssen ihre Produktivität erhöhen.

Dieser Effekt interagiert natürlich mit Imitation, d.h. wenn der Wettbewerbsdruck steigt, steigt auch der Anreiz neue Technologien zu adoptieren.

Spillovers

…Wie kann es zu spillovers kommen?

Page 39: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

39

• …WettbewerbProblem: Wettbewerb hat ambivalente Effekte.

Wenn lokale Unternehmen sich nicht schnell genug anpassen, sinkt ihr Absatz oder sie scheiden ganz aus dem Markt aus.

In eine Zwischenphase kann sich die Produktivität lokaler Unternehmen sogar verringern, denn feste Kosten verteilen sich auf weniger Stück.

Spillovers

…Wie kann es zu spillovers kommen?

Page 40: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

40

• ExporterfahrungIdee: lokale Unternehmen können von MNU lernen, wie man exportiert.

Durch Imitation oder Kollaboration.

Wirkt sich unter Umständen auf Produktivität lokaler Firmen aus (durch Lernen) oder wirkt als Katalysator im Selektionsprozess von produktiven und weniger produktiven Unternehmen.

Spillovers

…Wie kann es zu spillovers kommen?

Page 41: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

41

• Empirische Evidenz ist eher gemischt:Verschieden Studien finden kleine positive, gar keine oder sogar negative Effekte der Präsenz von MNU für die Produktivität von lokalen Unternehmen.

Effekte variieren je nach Land, Datensatz und Methode.

Spillovers

Kommt es zu spillovers?

Page 42: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

42

• …Empirische Evidenz ist eher gemischt:

•Görg and Greenaway (2004): von 16 Querschnittsstudien, finden 14 signifikante positive spillovers

•modernere Methoden kontrollieren für ubeobachtbare Eigenschaften der Industrien in die FDI fließen und finden wesentlich weniger Evidenz für spillovers.

Spillovers

Kommt es zu spillovers?

Page 43: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

43

• ErklärungsversucheOffensichtlich gibt es gegengerichtete Produktivitätseffekte der Präsenz von MNU.

Positive Effekte werden kompensiert oder sogar überkompensiert durch die negativen Effekte von Wettbewerb.

D. h. spillover ist null oder „spillover“ ist sogar negativ

Spillovers

…Kommt es zu spillovers?

Page 44: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

44

•Warum kann der spillover null sein?

• MNU sind scheinbar erfolgreich im Schutz ihres exklusiven Eigentumsvorteils

• zum Beispiel erfolgreiche Verhinderung des Wissenstransfers durch Arbeitsmobilität

Spillovers

…Kommt es zu spillovers?

Page 45: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

45

• Warum kann es negative Produktivitätseffekte durch Wettbewerb geben?

• ausländische Konkurrenz reduziert Marktanteil inländischer Unternehmen, bei steigenden Skalenerträgen sinkt Produktivität wenn Menge zurückgeht

• oder: bei Rigiditäten wie z. Bsp. Kündigungsschutz sinkt Menge aber Beschäftigung geht zurück

Spillovers

…Kommt es zu spillovers?

Page 46: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

46

• Empirische Analyse vielleicht zu simpel, d.h. es werden falsche Modelle geschätzt

• Empirie sollte zwischen horizontalen und vertikalen spillovers unterscheiden

Spillovers

…Kommt es zu spillovers?

Page 47: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

47

sind spillovers von MNU auf Unternehmen in einer nachgelagerten oder vorgelagerten Industrie.

D.h. lokale Unternehmen sind dann für das MNU keine Konkurrenten mehr sondern Kunden oder Zulieferer.

Anreize Eigentumsvorteil nicht weiterzugeben sind evtl. geringer. D.h. Produktivitäts-spillover ist evtl. größer.

Vertikale spillovers

Vertikale spillovers

Page 48: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

48

In der Tat neuere empirischen Studien belegen die Relevanz von vertikalen spillovers insbesondere für lokale Zulieferunternehmen, also in vorgelagerten Industrien.

MNU teilen hier oftmals ihr Wissen und ihre Technologie um maßgeschneiderte Vorprodukte zu erhalten.

Vertikale spillovers

Gibt es vertikale spillovers?

Page 49: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

49

Wichtig sind hierbei insbesondere die indirekten Zulieferer.

Direkte Zulieferer von MNU welche Endprodukte herstellen, sind oftmals andere MNU, die auf Vorprodukte spezialisiert sind. Diese wiederum haben einen größeren Anteil von lokalen Zulieferern.

Vertikale spillovers

Gibt es vertikale spillovers?

Page 50: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

50

• Wirkung von Direktinvestitionen in Schwellenländern generell als eindeutig positiv gesehen

•Aber Evidenz für spillovers eher gemischt

• Wichtig sind vor allem vertikale spillovers

Zusammenfassung

Zusammenfassung

Page 51: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

51

• Politikempfehlung für Empfängerländer: das reine Attrahieren von ausländischen Direktinvestitionen reicht nicht aus um spillovers zu generieren.

• Ziel sollte es sein, vertikale Zulieferbeziehungen zwischen lokalen Unternehmen und MNU zu fördern.

Politikempfehlung

Politikempfehlungen

Page 52: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

52

• ZölleImport von Vorleistungen kann verteuert werden.

• rules of originIn Freihandelszonen (e.g. EU) kann nur zollfrei gehandelt werden, was auch in der EU hergestellt wurde. Zukäufe von Vorleistungen aus Drittländern werden also erschwert.

…Politikempfehlung

Politikempfehlungen

Page 53: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

53

• local content requirementsRegelung, dass MNU einen bestimmten Anteil von Vorprodukten aus dem Inland beziehen müssen. Entspricht nicht mehr den aktuellen WTO Anforderungen.

• joint venture requirementsMNU müssen Partnerschaft mit lokalem Unternehmen eingehen.

…Politikempfehlung

Politikempfehlungen

Page 54: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

54

Spezielle Maßnahmen

• Informationsbereitstellung, Maklerfunktionen für lokale Zulieferer

• technische und verwaltungstechnische Hilfestellung

• Training oder Subventionen

…Politikempfehlung

Politikempfehlungen

Page 55: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

55

Deutsche Direktinvestitionen im Ausland

Page 56: Unternehmen und Märkte Multinationale Unternehmen und ihre Wirkung in Empfängerländern

Göttingen, Januar 2010

56

Deutsche Direktinvestitionen im Ausland