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Zusatzqualifikation für Studierende und Doktoranden Unternehmenszukunft Sachsen ww w. tu-chemnitz.de/unternehmensnachfolge

Unternehmenszukunft Sachsen Sommersemester 2013

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Die Broschüre „Unternehmenszukunft Sachsen“ stellt Übergabebeispiele, Expertenbeiträge und Praxispartner sowie die Teilnehmenden der Zusatzqualifikation an der TU Chemnitz vor.

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Zusatzqualifikation für Studierende und Doktoranden

Unternehmenszukunft Sachsen

ww w. tu-chemnitz.de/unternehmensnachfolge

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06 Terrot GmbH 08 Techno-Metall GmbH AZ

10 Uphoff +Partner Steuerberatungsgesellschaft mbH

12 Aktionstage Unternehmensnachfolge

14 Das Unternehmen unter der Lupe 16 Tipps zur Finanzierung der Übernahme 18 Studenten für den sächsischen Mittelstand sensibilisieren

20 Xing Gruppe 22 Teilnehmer im Sommersemester 2013

23 Team Unternehmenszukunft Sachsen 24 Rückblick Sommersemester 2013

01 Vorwort

02 Qualifikationsprogramm Unternehmenszukunft Sachsen

04 Häufige Fragen zum Qualifikationsprogramm

05 Infografik

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VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dem Abschluss des Sommersemesters 2013 blicken wir auf drei erfolgreiche Durch-gänge der freiwilligen Zusatzqualifikation zum Thema Unternehmensnachfolge für Stu-dierende und Doktoranden zurück.Dass dieses Thema nach wie vor nicht an Bri-sanz verloren hat, unterstreichen einschlägige Studien, wie beispielsweise die des Deutschen Industrie- und Handelskammertags 2012 (DIHK-Report 2012). Geeignete Nachfolger sind weiterhin Mangelware. Aus den Erfah-rungen der IHK-Berater geht hervor, dass bei 39 Prozent aller Senior-Unternehmer 2011 kein passender Nachfolger in Sicht war. Doch das scheint nur die Spitze des Eisbergs zu sein.Kammern, Politik und Wirtschaftsförderung stehen bei diesen Problematiken vor einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderun-gen. Die Auseinandersetzung mit der Thema-tik Unternehmensübergabe ist für den Unter-nehmer eine sehr persönliche Angelegenheit und erfordert höchste Sensibilität. Häufig führt das dazu, dass sich der Senior-Unter-nehmer erst spät mit der Nachfolgeplanung befasst. Weiterhin ist die Unternehmens-nachfolge als Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit unter Gründungswilligen nur wenig bekannt. Demografieprobleme und regionale Rahmenbedingungen kom-men erschwerend hinzu. Dabei ist die altersbedingte Unternehmens-nachfolge oft langfristig planbar. Häufig er-geben sich bei einer erfolgreichen Nachfolge sogar neue Potenziale und Chancen für das Unternehmen und seine Angestellten. Doch eine erfolgreiche Übergabe muss nicht nur seitens des Senior-Unternehmers frühzeitig begonnen werden. Natürlich muss sich auch der zukünftige Unternehmer über die Be-

sonderheiten der Unternehmensnachfolge als Weg in die unternehmerische Selbststän-digkeit bewusst sein. Das beinhaltet auch den Auf- und Ausbau notwendiger unternehme-rischer sowie fachlicher Kompetenzen.Mit der Zusatzqualifikation „Unternehmens-zukunft Sachsen“ möchten wir den erfolg-reichen Generationswechsel unterstützen und die Brücke zwischen den Hochschulab-solventen und dem regionalen Mittelstand nachhaltig stärken. Nicht zuletzt dank der Leidenschaft der be-teiligten Unternehmerinnen und Unterneh-mer konnten die Teilnehmer im Rahmen des Qualifikationsprogramms sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen der Unternehmensnachfolge kennenlernen. In dieser Broschüre möchten wir Ihnen einen Einblick in das umfassende Semesterpro-gramm und die individuellen Geschichten der beteiligten Unternehmen und der Nach-folgeexperten geben. Abschließend stellen wir Ihnen die Teilnehmer des Sommersemes-ters 2013 vor.An dieser Stelle möchten wir aber auch die Chance nutzen und uns im Namen der Teil-nehmer und des gesamten Teams ganz herz-lich für das Engagement all unserer Unter-stützer bedanken!

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lek-türe!

Prof. Dr. Cornelia ZangerProjektleiterin

Dr. Mario GeißlerProjektgeschäftsführer

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Qualifikationsprogramm „Unternehmenszukunft Sachsen“

Die Zusatzqualifikation zeichnet sich durch die starke Verzahnung von Theorie und Praxis und den engen Kontakt zu regionalen Geschäftsführern aus. Viele Inhalte werden direkt durch Praxispartner begleitet; darunter finden sich sowohl erfahrene Unternehmer als auch Experten aus Banken, Verbänden oder Beratungsunternehmen. Dies ermöglicht den Programmteilnehmern einzigartige Einblicke hinter die Kulissen des Wirtschaftslebens.

HINTERGRUND

In den letzten 20 Jahren hat sich Sachsen zum erfolgreichsten Bundesland in Ostdeutsch-land entwickelt und steht für Innovation, Technik und unternehmerische Werte. Diese durchschlagenden Erfolge sind Zeugnis er-folgreicher Aufbauleistung sächsischer Un-ternehmer, ihrer Mitarbeiter und der sächsi-schen Wirtschaftspolitik. Der Freistaat sieht sich vor der bedeutenden Herausforderung, die Leistungen der erfolg-reichen Aufbauarbeit zu sichern und zukünf-tig weiter auszubauen. Zahlreiche sächsische Unternehmer, die für den Aufschwung der Wirtschaft mitverantwortlich sind, stehen vor wichtigen Entscheidungen, die die Fortfüh-rung ihres Lebenswerkes und die Sicherung der geschaffenen Arbeitsplätze betreffen.

ZIELE DES PROGRAMMS

Das Programm macht realitätsnah auf die Zukunftsperspektive Unternehmensnachfol-ge im sächsischen Mittelstand aufmerksam und bereitet auf die damit verbundenen Her-ausforderungen vor. Dies beinhaltet auch die individuelle Auseinandersetzung der Teil-nehmer mit sich selbst und mit dem Thema Unternehmertum.Zudem kommen die Studenten direkt mit Entscheidern der regionalen Wirtschaft in Kontakt. So erfahren sie aus erster Hand, was es heißt, Unternehmer zu sein und was den Unternehmeralltag ausmacht.

ZIELGRUPPE

Das Qualifikationsprogramm richtet sich an alle Studierenden und Doktoranden der TU Chemnitz, die sich mit den Themen Mittel-stand, Unternehmertum und Unternehmens-nachfolge auseinandersetzen möchten oder sich auf die eigene Unternehmensnachfolge in der Familie vorbereiten.

THEMEN UND INHALTE

Die Basis für ein tiefgehendes Verständnis der mit der Unternehmensnachfolge ver-bundenen Herausforderungen wird durch mehrere aufeinander abgestimmte Bausteine geschaffen. Sie beinhalten sowohl den Aufbau von Grundlagenwissen als auch Komplexe, die die individuelle Auseinandersetzung mit der Thematik fördern. Die einzelnen Komponenten des Programms bestehen aus Praxisvorträgen, Stammtischen, Workshops und Intensivseminaren sowie ei-ner Potenzialanalyse und einer semesterbe-gleitenden Unternehmenssimulation, die alle nachfolgespezifischen Themen aufgreift.Die wöchentlichen Praxisvorträge vermit-teln einen fundierten Überblick über den Mittelstand in Sachsen und das Thema Un-ternehmensnachfolge. Die Referenten, meist selbst erfahrene Übergeber oder Überneh-mer, informieren über die betriebswirtschaft-lichen und psychologischen Grundlagen der Nachfolge. Nachfolgefinanzierung, Unter-nehmensauswahl, Wertermittlung und Orga-

nisationswachstum sind nur einige behandel-te Aspekte. Die Verknüpfung mit der Praxis findet weiterhin durch regelmäßige Stamm-tische mit Unternehmern aus der Region statt, die entweder schon ein Unternehmen erfolgreich übernommen haben oder sich ge-rade auf die Übergabe vorbereiten. Bei der Nachfolge ist neben unternehmeri-schen Kompetenzen auch eine Reihe weite-rer Fähigkeiten entscheidend. Daher wird zu Beginn des Programms mit den Teilnehmern eine individuelle Potenzialanalyse durchge-führt. Durch diese lernen alle ihre ganz per-sönlichen Stärken und Herausforderungen kennen. Aufgrund der Ergebnisse bekommt jeder Teilnehmer einen individuellen Ent-wicklungsplan, der ihn durch das weitere Programm leitet. Diese Erfahrungen werden später mit einem individuellen Fremdbild ab-gerundet, wodurch jeder erfährt, wie er auf andere Teilnehmer wirkt. Das Workshop-Programm entwickelt gezielt die Schlüsselkompetenzen der Teilnehmer weiter, die für die Unternehmensführung und -nachfolge wichtig sind. Die individuel-len Fähigkeiten werden dabei anhand prak-tischer Übungen trainiert und ausgebaut. Zu diesen Fähigkeiten, den sogenannten „Soft Skills“, zählen beispielsweise Teamführung, Konfliktmanagement und Verhandlungsana-lyse, aber auch Kommunikation und Rheto-rik. Als zusammenfassender Teil, der unterneh-merisches Denken und Handeln in einem risikoarmen Raum erlebbar macht, wird eine

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computergestützte Unternehmenssimula-tion eingesetzt. In kleinen Teams bauen die Teilnehmer ein mittelständisches Unterneh-men auf und müssen sich auf einem virtu-ellen Markt gegeneinander behaupten. Nach einer Wachstumsphase heißt es dann, das Unternehmen auf eine potenzielle Nachfol-ge strategisch vorzubereiten. Dies beinhaltet beispielsweise die Bestimmung des Unter-nehmenswertes, die Planung geeigneter Ma-nagementstrukturen und die Entwicklung einer zukunftsfähigen Strategie. Notwendiges betriebswirtschaftliches Know-how wird da-bei in begleitenden Intensivseminaren ver-mittelt und direkt auf die Simulation über-tragen.Je nach individuellem Vorwissen können die Teilnehmer zudem ihr betriebswirt-schaftliches Know-how in den begleitenden E-Learning-Modulen auf- und ausbauen. Die Inhalte erstrecken sich dabei auf den Übernahmeprozess und die verschiedenen Arten der Unternehmensnachfolge bis hin zu Grundlagen der Bilanzanalyse und Unter-nehmensbewertung.

ZEITUMFANG/ORGANISATION

Das Qualifikationsprogramm erstreckt sich über ein Semester. Dazu zählen die Praxis-vorträge, die jeden Montag über drei Zeit-stunden stattfinden, sowie die Intensivse-minare und Workshops, die sich je nach Bedarf über ein bis zwei Tage (Freitag/Sams-tag) erstrecken. Außerdem sollte Zeit für die Stammtische eingerechnet werden. Bei den Veranstaltungen wird eine regelmäßige Teilnahme angestrebt. Ausgehend von der Potenzialanalyse können aber auch einige Workshops für kleinere Gruppen organisiert werden. Zudem wird bei der Organisation auch auf die speziellen Bedingungen von Doktoranden oder Arbeitstätigen geachtet, die freitags nicht ganztägig an Veranstaltun-gen teilnehmen können. So werden für diese Teilnehmergruppe speziell Intensivseminare und Workshops angeboten, die größtenteils samstags absolviert werden können.

ANMELDUNG

Interessiert? Pro Semester gibt es maximal 30 Plätze, die Teilnahme ist also begrenzt. Daher haben wir ein Anmeldeformular entwickelt, wobei uns interessiert, was die Teilneh-mer am Thema Unternehmensführung und -nachfolge im Mittelstand reizt und welche Erfahrungen sie bereits mitbringen. Den Anmeldungsbogen kann man hier ab-rufen: www.tu-chemnitz.de/unternehmens-nachfolge/anmeldung

Hast du das Zeug zur Unternehmerin

oder zum Unternehmer?

Das Zusammenspiel der einzelnen

Qualifikationsbausteine schafft eine

einzigartige Lernumgebung zwischen

Hochschule und

mittelständischer Wirtschaft.

In den Veranstaltungen wird

Unternehmertum erlebbar und

die Teilnehmer erfahren aus erster

Hand,

was es heißt, ein mittelständisches

Unternehmen zu führen.

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FAQs

Häufige Fragen zum Qualifikationsprogramm und der UnternehmensnachfolgeIch bin Bachelorstudent, lohnt sich eine Anmeldung für mich überhaupt?

Grundsätzlich sind wir für jede/n engagierte/n Teilnehmer/in offen. Daher haben wir das Anmeldeformular eingeführt. Überzeuge uns, dass das Programm und der sächsische Mittelstand für dich das Richti-ge sind. Dann kannst du mit unserer vollen Unterstützung rechnen!

Welche Fachrichtungen können mitma-chen?

Es gibt die unterschiedlichsten Unterneh-men in den verschiedensten Branchen. Hier ist nicht nur betriebswirtschaftliches Geschick gefragt. Vielmehr kommt es auf dein Spezialwissen und deine Motivation an. Unternehmerisch denkenden Studieren-den und Doktoranden der MINT-Bereiche eröffnen sich beim Blick auf die industriell geprägte Wirtschaft in Sachsen vielverspre-chende Zukunftsperspektiven. Durch die Kooperation mit dem Industrieverein Sach-sen 1828 e.V. können bereits während des Semesters wertvolle Kontakte in die sächsi-sche Wirtschaft aufgebaut werden.

Meine Eltern haben ein Unternehmen, sollte ich teilnehmen?

Was kommt alles auf dich zu, wenn du in die Fußstapfen deiner Eltern trittst? Wo liegen die Chancen und Herausforderungen? Das und mehr erfährst du während des Semes-

ters. Zusätzlich lernst du andere Teilnehmer kennen, denen es genauso geht, oder Unter-nehmensnachfolger, die bereits in das Fami-lienunternehmen eingestiegen sind.

In meiner Familie gibt es KEIN Unterneh-men, das ich einmal übernehmen könnte, warum sollte ich trotzdem teilnehmen?

Du willst lieber selbstständig als angestellt sein? Prima! Neben der Neugründung ist die Unternehmensnachfolge eine vielverspre-chende Möglichkeit, unternehmerisch tätig zu werden. Erfolgreiche Beispiele von jun-gen Nachfolgern, die wir während der letz-ten Semester kennengelernt haben, zeigen uns, dass diese Karriereperspektive möglich ist! In der Simulation kannst du selbst dein unternehmerisches Geschick testen und weiterentwickeln.

Was kann ich konkret bei meiner Teilnah-me erwarten?

Du lernst Gleichgesinnte und viele erfahre-ne Unternehmer kennen, die dir auch nach dem Semester bei Fragen zur Verfügung stehen. Zusätzlich bekommst du durch die Potenzialanalyse wichtige Hinweise zu dei-nen derzeitigen Stärken und Schwächen und kannst in speziellen Workshops individuell daran arbeiten. Im Rahmen des Programms lernst du praxisorientiert, was du bei einer Unternehmensnachfolge und der Unter-nehmensführung beachten solltest. Eine vergleichbare Ausbildung gibt es in ganz

Sachsen nicht.

Was kostet mich die Teilnahme an der Zu-satzqualifikation?

Dank der Förderung durch den Europäi-schen Sozialfonds und die Sächsische Auf-baubank ist die Teilnahme für dich als Stu-dierender oder Doktorand der TU Chemnitz absolut kostenfrei!

Was wird bei einer Teilnahme von mir er-wartet?

Die Teilnahme wird dich zeitlich beanspru-chen: Du solltest auf jeden Fall bei den ein-zelnen Vorträgen anwesend sein. Außerdem sind die Intensivseminare für das Gesamt-verständnis wichtig. Im Team musst du dich dann noch in der Unternehmenssimulation beweisen.

Wer sind die Referenten?

Unsere Referenten wählen wir mit Bedacht aus. Häufig haben sie selbst ein Unterneh-men übergeben oder übernommen und wissen sehr genau um die Herausforderun-gen. Sie unterstützen unser Programm mit ihrer Erfahrung, weil sie es toll finden, wenn junge Studierende sich etwas zutrauen und bewegen wollen.

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Herr von Bismarck, wie sind Sie die Unter-nehmensnachfolge angegangen, was war Ihre Vision und welche (unerwarteten) Probleme haben sich ergeben?

Der wichtigste Schritt im Übernahmeprozess ist eine realistische Einschätzung der Unter-nehmenssituation in der Akquisitionsphase. Wenn man ein Unternehmen aus der Insol-venz heraus erwirbt braucht man fundierte Daten des Unternehmens um Chancen und Risiken möglichst gut einschätzen zu können - hierzu zählen insbesondere auch detaillierte Gespräche und Erfahrungsaustausch mit den Leistungsträgern im Unternehmen. Einen tiefergehenden Einblick erhält man natürlich erst mit der vollzogenen Übernahme, wo-durch auch komplexe Zusammenhänge deut-lich werden. Auch die Probleme nehmen erst einmal zu. Erstes Ziel für uns bei Terrot war es, ein Restrukturierungskonzept zu entwi-ckeln und das Unternehmen langfristig soli-de zu finanzieren, sodass man seine gewählte Strategie mit den nötigen Investitionen auch umsetzen kann.Bei der Entscheidung, ein Unternehmen zu

übernehmen, stellt die eigene Familie auch einen ganz wichtigen Aspekt dar, denn de-ren Unterstützung und Vertrauen in diesem schwierigen, arbeitsreichen Prozess ist von oberster Priorität.

Haben Sie sich die Terrot GmbH „ausge-sucht“ oder wurde Ihnen das Unternehmen innerhalb Ihrer Holding-Gesellschaft „zu-gewiesen“?

Es übernimmt derjenige, der sich am längs-ten mit dem Unternehmen beschäftigt hat und das Unternehmen demzufolge am bes-ten kennt. Es ist natürlich nicht einfach die Geschäftsführung von heute auf morgen zu übernehmen, man muss sich schnell einen Überblick verschaffen, mit Mitarbeitern spre-chen, ihr Vertrauen gewinnen und die Finan-zierung des Unternehmens regeln. Dabei war es natürlich sehr hilfreich mit meinem Vater zusammenzuarbeiten, der in diesem Bereich bereits Erfahrung gesammelt hatte und dazu beitrug das oben genannte Vertrauen bei der Belegschaft aufzubauen und es mir zu ermög-lichen, mich intensiv mit den Mitarbeitern

und Detailprozessen zu beschäftigen.

Wie gestaltete sich das Verhalten der Mit-arbeiter Ihnen gegenüber nach der Nach-folge? Welche Rolle spielte dabei Ihr Füh-rungsstil?

Meiner Erfahrung nach entstehen Probleme und Konflikte meistens, weil Mitarbeiter oft nicht bzw. nicht ausreichend miteinander kommunizieren. Probleme lassen sich oft von vornherein vermeiden, indem man die Mitar-beiter in nachvollziehbarer Weise informiert und aufklärt. Dabei geht es nicht nur um die reine Informationsweitergabe, sondern auch um die Erklärung, warum etwas getan wird. Wenn die Mitarbeiter den Sinn und Zweck verstehen, sind sie oftmals bereitwilliger, Ver-änderungen mitzutragen.Wichtig dabei ist natürlich, dass man ein gewisses Gespür für Menschen hat und eine Vertrauensbasis schafft, die auf Gegenseitig-keit beruht. Zudem ist eine kritische Selbstre-flexion und die Fähigkeit zur Selbstkritik ein entscheidender Vorteil. Man sollte sich hin und wieder fragen, wie man selbst auf andere

Andreas von Bismarck ist Geschäftsführer der Terrot GmbH Chemnitz, die er 2006 mit 110 Mitarbeitern übernahm. Mittlerweile sind 220 Mitarbeiter im Unternehmen angestellt. Dabei ging es ihm bei der Übernahme vor allem darum, die Mitarbeiter zu motivieren und ihnen eine Perspektive zu bieten. Im Qualifikationsprogramm teilte er seine Erfahrungen in den Bereichen Personal und Führung mit den Studierenden.

Personalführung als Faktor einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge

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Menschen einwirkt und wie sie einen wahr-nehmen. Als Geschäftsführer ist es für mich wichtig, einen Mittelweg zu finden zwischen Autorität, die in manchen Situationen durch-aus wichtig ist, und Einbindung der Mitarbei-ter in arbeitsrelevante Entscheidungen.

Sie erwähnten in Ihrem Vortrag, dass Sie die Zahl der Angestellten von 110 auf 220 Mitarbeiter ausbauen konnten. Wie wichtig ist für Sie der persönliche Kontakt zu Ihren Mitarbeitern?

Es ist sehr wichtig, eine gute Kommunikati-onspolitik im Unternehmen voranzutreiben. Dies gelingt vor allem, indem die Geschäfts-führung hinter dem Personal steht, darin sehe ich auch eine meiner persönlichen Stär-ken. Ich versuche nah am Mitarbeiter zu sein, leider ist es mir bei einer so großen Zahl an Beschäftigten nicht immer möglich, immer den ganz engen persönlichen Kontakt herzu-stellen.Deshalb finden einmal im Quartal Mitarbei-tergespräche mit den jeweiligen Abteilungs-leitern statt. Diese tragen eventuell aufgetre-tene Probleme weiter. Weiterhin ist es uns besonders wichtig, dass die Mitarbeiter bei Problemen immer einen Ansprechpartner haben und auf uns zugehen können. Auch durch Vorausdenken und das Einbringen von gesammelten Erfahrungen können viele Kon-fliktpotentiale und Probleme vermieden oder zumindest minimiert werden. Dazu sind ent-sprechende soziale Kompetenzen notwendig, die wir den Mitarbeitern versuchen, mit auf den Weg zu geben.

Was sind aus Ihrer Sicht die Faktoren, die eine gute Personalführung ausmachen?

Am wichtigsten ist wohl, dass wir als Ge-schäftsführung eine Vorbildfunktion für alle Mitarbeiter ausüben. Darüber hinaus halte ich es bei der Terrot GmbH für wichtig, Ent-scheidungen und Informationen für die Mit-arbeiter transparent und somit auch nach-vollziehbarer zu gestalten. Die konsequente Förderung von Leistungsträgern gehört bei uns zu einer der vorrangigsten Personalauf-gaben. Wir versuchen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Leistungsträger auch trauen, in den Vordergrund zu treten. Die Delegation von Aufgaben im richtigen Maße

ist sehr wichtig. Zu viele Aufgaben können Mitarbeiter leicht überfordern. Bei zu weni-gen (fordernden) Aufgaben kann es im Ge-genzug auch schnell zu einer Demotivation kommen. Als Geschäftsführer sehe ich es für mich aber auch als eine Pflicht an, das positive Mitein-ander der Kollegen im Unternehmen zu be-günstigen.

Sie haben das Unternehmen nach der Über-nahme ein Jahr lang gemeinsam mit Ih-rem Vater geführt, bevor Sie die alleinige Verantwortung übernommen haben. Gibt es Unterschiede zwischen Ihnen im Füh-rungsstil?

Es gab klare Verantwortungsbereiche in der Geschäftsführung während des Übernah-meprozesses, später wurden die Verantwort-lichkeiten sukzessive übertragen, bis ich die Gesamtverantwortung innehatte.Ja, es gibt durchaus Unterschiede. Mein Vater war stark auf betriebswirtschaftliche Kenn-zahlen fixiert. Für mich geht es bei Führung jedoch nicht nur vorrangig um die Zahlen, sondern um die Menschen, die die Zahlen beeinflussen. Sie sind also aus meiner Sicht das wichtigste Gut des Unternehmens. So ge-lang es beispielsweise, das Unternehmen mit einem Kundenkreis von ursprünglich 5 Kun-den zu einem globalen hochspezialisierten Exportunternehmen zu machen, das in ca. 30-40 Länder exportiert. Ohne die einzelnen Mitarbeiter wäre dies nicht möglich gewesen.

Wie können Sie als „Generalist“ ein spezi-alisiertes Maschinenbau-Unternehmen gut führen?

Die wichtigsten Eigenschaften für eine erfolg-reiche Unternehmensführung sind vor allem Motivation, Wille und Durchsetzungsvermö-gen. Auch die Bilanzen eines jeden Unterneh-mens muss man lesen und verstehen können. Genauso wichtig ist es, für sich sein Karrie-reziel abzustecken und sich zu hinterfragen, ob man wirklich ein Unternehmer bzw. eine Führungskraft sein will.Somit spielt die fachliche Kenntnis über die Maschinen gar keine allzu große Rolle, da man hier an den entsprechenden Positionen gut ausgebildete Fachkräfte einsetzen kann und auch sollte.

Sie sagten, Sie wollen perspektivisch die Holding-Gesellschaft von Ihrem Vater übernehmen. Werden Sie weiter Geschäfts-führer der Terrot GmbH bleiben oder steht hier eine erneute Nachfolge an? Was wür-den Sie bei der Übergabe anders machen?

Ich werde weiterhin als Geschäftsführer der Terrot GmbH aktiv sein. Lediglich die opera-tiven Geschäfte werden mittel- bis langfristig an einen Werkleiter in Chemnitz übergeben. Als Geschäftsführer und gleichzeitig Gesell-schafter der Holding „Schüring und Andre-as“ bleibe ich jedoch nach wie vor Leiter der Gesellschaft.Zum Thema Übernahme: Ich würde vor al-lem einen klaren Übergabezeitpunkt fest-legen und einen allmählichen Übernahme-prozess versuchen zu vermeiden. Weiterhin sollten klare Verantwortungsbereiche zwi-schen dem Übergeber und Nachfolger festge-legt und konsequent umgesetzt werden.

Herr von Bismarck, wir bedanken uns sehr für das Interview.

Terrot GmbH

Terrot GmbHPaul-Gruner-Straße 72b09120 Chemnitzwww.terrot.de

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Warum wollten Sie schon mit Mitte zwan-zig Unternehmer werden, Herr Michalk?

Ich habe mir schon sehr früh immer wieder Ferienarbeit gesucht und habe auch während des Studiums die Möglichkeit genutzt, durch diverse Nebenjobs Einblicke in viele Unter-nehmen zu erhalten. Dabei machte ich die Erfahrung, dass man durchaus Schwachstel-len in den jeweiligen Unternehmensprozes-sen erkennen konnte, aber eben keine Chan-ce hatte, etwas zu verändern. Diese Tatsache war sehr deprimierend und so entstand rela-tiv frühzeitig der Gedanke, selber ein Unter-nehmen zu besitzen und dieses zu leiten.

Welcher persönlicher Eigenschaften und Kompetenzen waren Sie sich schon als Stu-dent bewusst, die Ihnen den Schritt, ein Unternehmer zu werden, erleichtert haben?

Ich konnte schon immer sehr gut mit Leu-ten umgehen. Wenn man Personal führt, ist es meiner Meinung nach wichtig, ordentlich mit den Mitarbeitern umzugehen. Allerdings muss man aber auch in der Lage sein, seine unternehmerischen Interessen durchzuset-zen. Da ist es notwendig, einen gewissen Ab-stand zu seinen Mitarbeitern zu halten. Nach dem Unternehmenskauf war es teilweise schon eine Herausforderung, meinen ehema-ligen Kollegen klar zu machen, dass ich jetzt

ihr Chef bin und die Entscheidungskompe-tenz bei mir liegt.

Da Sie den Unternehmenskauf der Techno-Metall GmbH AZ ansprechen - gab es für Sie persönliche Tiefschläge bei der Über-nahme?

Ja, sogar sehr viele. Ich hätte die Firma gern eher übernommen, bin aber erst noch acht Monate als Geschäftsführer eingestellt wor-den, da die Finanzinstitute mir aufgrund meines Alters und der fehlenden Sicherhei-ten kurz nach dem Studium keinen Kredit geben wollten.Bis kurz vor der Übernahme gab es an sich sehr viele Probleme und Unstimmigkeiten mit der Bank. Der Kaufvertrag war bei mei-nem Notar schon unterschrieben, bevor es die finale Zusage von der Bank gab. Erst 3 Wochen später erhielt ich grünes Licht, je-doch fehlten mir bis dahin noch die Sicher-heiten, wie z.B. der Existenzgründerzuschuss. Diese wurden auch erst im Nachhinein zu-gesichert, so dass bis zuletzt ganz viele Un-sicherheiten bestanden und einiges noch hätte schief gehen können. Auch persönlich gab es während der Übernahme Belastungen im Familienkreis, Krankenhausaufenthalte der Kinder beispielsweise, aber auch positive Ereignisse, wie die Geburt unseres jüngsten-Familienmitgliedes. Die Firma selbst hatte zu

diesem Zeitpunkt nur sieben Mitarbeiter und es gab viel zu tun und umzustellen, um sie wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Sie haben Wirtschaftsingenieurwesen stu-diert - fanden Sie Ihr Studium hilfreich für die Unternehmensübernahme?

Mit Zielstrebigkeit ans ZielSeit fast zwei Jahren ist David Michalk Geschäftsführender Gesellschafter der Techno-Metall GmbH AZ mit drei Standorten. Mit klarem Ziel und viel Ausdauer schaffte er mit Mitte zwanzig den Einstieg in die Unternehmerwelt. Im Gespräch erzählt er uns von Hürden, die er gemeistert hat und wie er Chef-sein und Familienleben unter einen Hut bekommt.

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Nein, für die Übernahme überhaupt nicht. Im Studium wurde ein sehr breites Fachwis-sen vermittelt, jedoch hat mir häufig die Tiefe gefehlt. Gerade im Wirtschaftsbereich könnte man sich Grundlagen natürlich auch eigen-ständig und mit viel Fleiß erarbeiten. Ich finde deshalb so ein Projekt wie „Unterneh-menszukunft Sachsen“ großartig und sehr hilfreich – so etwas hätte ich mir damals auch gewünscht.

Nach dem Unternehmenskauf - gibt es Är-gernisse, die Sie im Nachhinein betrachtet eher hätten angehen sollen?

Die gibt es. Zum einen hätte ich mich von einer Büromitarbeiterin etwas eher trennen sollen, welche es auch mit großer Geduld nicht verstehen wollte, dass ich die Firma übernommen habe und nun Geschäftsführer bin. Zum anderen ärgert es mich, dass wir am Standort in Chemnitz immer noch zur

Miete tätig sind und ich diese Fläche nicht schon vor einiger Zeit gekauft habe.

Haben Sie eventuell einen Tipp für uns, falls wir in Zukunft auch eine Unterneh-mensnachfolge antreten möchten?

Ja! Wenn man ein Unternehmen überneh-men möchte, sollte man als erstes ein Team

von Experten und Beratern um sich haben, mit welchem man gemeinsam vorab die Hin-tergründe des Unternehmens durchleuchten kann, welches einem aber auch während der Übernahme mit Rat und Tat zur Seite steht! Ein weiterer Tipp, mit welchem ich persön-lich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, ist der sofortige Wechsel des Steuerbüros nach der Unternehmensübernahme.

Wie hat sich der Kontakt mit dem vorheri-gen Besitzer nach der Übernahme gestaltet?

Ich bin sehr offensiv an meinen Vorgänger herangetreten und habe ihn bereits während meiner Spezialisierung im Studium auf mei-nen Übernahmewunsch hin angesprochen. Ihm hat das imponiert und wir haben die-sen Gedanken gemeinsam weitergesponnen. Nach dem Wechsel hatten wir noch ab und zu Kontakt und ich konnte mich bei Fragen jederzeit an ihn wenden. Allerdings hat mein Vorgänger keinen weiteren Einfluss mehr im Unternehmen und es gab zwischen uns keine Unstimmigkeiten. Mittlerweile ist nach der Übernahme eine sehr gute Freundschaft ent-standen.

Empfinden Sie demnach externe Übernah-men harmonischer und einfacher als eine Übergabe innerhalb der Familie?

Ich selber habe ja ein Unternehmen familie-nextern übernommen, aber ich könnte mir das so vorstellen. Persönlich hätte ich wohl keine Lust auf einen Senior, der mir noch jahrelang über die Schulter schaut. Da ich Außenstehender war, empfand man den Kauf als das, was es auch war: ein Geschäft. Somit war der Cut für beide Seiten klarer und ich denke auch, dass mein Vorgänger so leichter loslassen konnte. Ich bin froh, dass es in die-ser Hinsicht keine Reibungen gab.

Und wie sieht es bei Ihnen aus? Möchten Sie später gerne an eines Ihrer Kinder über-geben oder auch wieder an einen Externen verkaufen?

Nun, das hängt natürlich auch von den Wün-schen meiner Kinder ab. Wir werden sehen, wie sich die Interessen entwickeln, aber bis dahin geht ja auch noch einiges an Zeit ins Land. Meine Wunschvorstellung wäre es, das Unternehmen zeitig übergeben zu können und dann die Welt zu bereisen. Ich bin ge-spannt, wie es sich entwickeln wird.

Wo wir gerade bei Ihrer Familie sind: Wie schaffen Sie die Balance zwischen Ihrer doch zeitaufwändigen Selbstständigkeit und der Rolle als Familienvater?

Man muss Prioritäten setzen und das tue ich auch. Meine Frau hat Verständnis, auch wenn ich es doch mal nicht zum Abendessen schaffe. Aber ich möchte gerne mit meinen Kindern zusammen sein und komme deshalb auch bei viel Stress meistens zum Essen nach

Hause, denn die Möglichkeit abends noch einmal ins Büro zu fahren besteht jederzeit. Das ist sicherlich eine Freiheit, die ich mir auch nur durch meine Rolle als Chef erlau-ben kann, aber wenn dadurch alles Wichtige erledigt wird und ich trotzdem Zeit mit mei-ner Familie habe, dann ist das ja nur legitim.

Abschließend würde uns noch interessie-ren, warum Sie sich entschieden haben in Sachsen zu bleiben, das ist in der heutigen Zeit ja nur eine von vielen Optionen.

Für mich gab es da nie eine Alternative. Mir ist es wichtig, meine Freunde und Familie um mich zu haben. Ich bin Sachse und lebe gerne hier.

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antwor-ten! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für die Zukunft!

Wenn man Personal führt, ist es wichtig, ordentlich mit den

Mitarbeitern umzugehen.

Techno-Metall GmbH AZ

Techno-Metall GmbH AZAusbildungszentrumSchulstraße 36/3809125 Chemnitzwww.technometall-sachsen.de

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Dr. Kathrin Geisler studierte Wirtschaftswissenschaften und promovierte an der TU Chemnitz. Vor und während ihrer Studienzeit arbeitete sie in einem Steuerbüro und kennt das Metier genau. So war es nur eine Frage der Zeit, eine eigene Steuerkanzlei zu übernehmen. Vor 3 Jahren wagte sie diesen Schritt und berichtete davon während der Aktionstage „Unternehmensnachfolge“ im Mai 2013 auf Einladung von „Unternehmenszukunft Sachsen“.

Frau Dr. Geisler, geben Sie uns doch bitte kurz einen Einblick in Ihren Lebenslauf. Wie kam es dazu, dass Sie den Weg der Un-ternehmerin im Mittelstand eingeschlagen haben?

Ich habe zunächst eine Berufsausbildung zur Steuerfachangestellten gemacht. Durch mei-nen Chef kam ich dann auf die Idee, eben-falls Steuerberaterin zu werden. Deswegen habe ich noch ein Studium an der TU Chem-nitz angehängt. Nach dem Studium bin ich zunächst an der Universität am Lehrstuhl Steuern / Wirtschaftsprüfung geblieben, um meine Dissertation zu schreiben. Insgesamt habe ich dort 10 Jahre gearbeitet. Letztend-lich konzentrierte ich mich aber auf meinen ursprünglichen Plan und begann zusammen mit einer Kollegin nach geeigneten Steuer-kanzleien zu suchen.

Wann haben Sie das erste Mal über das Thema der Unternehmensnachfolge nach-gedacht?

Ich bin schon vor meinem Studium auf die Idee einer Selbständigkeit gekommen. Wäh-rend meiner Ausbildung und der Arbeit als Steuerfachangestellte in einer Kanzlei bekam ich einen guten Einblick in die Aufgaben und Pflichten eines Steuerberaters und habe mir selbst gesagt: „Da will ich hin!“. Mittlerweile gehen einige der Inhaber von Steuerbüros auf das Rentenalter zu, sodass die Option, eine bestehende Kanzlei mit bereits vorhandenem Mandantenstamm zu übernehmen, zuneh-mend interessant wird.

Wie sind Sie auf das Unternehmen, das Sie letztendlich übernommen haben, aufmerk-sam geworden?

Unsere Steuerkanzlei haben wir durch einen Makler gefunden. Meine Geschäftspartnerin und ich wollten gezielt nach Steuerkanzleien suchen, die zu einer Übernahme bereit stan-den. Unter Zuhilfenahme eines Vermittlers, den ich während meiner Lehrstuhltätigkeit kennengelernt hatte, haben wir eine Liste mit

interessanten Unternehmen erstellt und auf dieser stand auch unsere jetzige Steuerkanz-lei.

Gab es weitere Kanzleien, die für eine Über-nahme grundsätzlich in Betracht kamen? Wieso haben Sie sich für diese entschieden? Auf welche Dinge haben Sie bei der Aus-wahl besonders geachtet?

Es gab, wie gesagt, eine ganze Liste von Unter-nehmen. Letztendlich stand noch eine weite-re Steuerkanzlei auf unserer Wunschliste, die wir uns genauer betrachtet hatten. Allerdings haben uns in dieser schlussendlich die Rah-menbedingungen nicht gefallen. So hatte der Inhaber noch eine weitere Kanzlei, die nicht verkauft werden sollte, was die Transparenz sehr beeinträchtigte. Unsere jetzige Steuerkanzlei hat nach der Vorauswahl genau in den von uns gesetz-ten Rahmen gepasst und der Gründer hat uns vorab einen sehr detaillierten Einblick in seine Kanzlei gegeben. Auswahlkriterien

Geradlinig auf der Übernahmespur

Die Herausforderung, die mich innerlich

am meisten beschäftigt hatte, war die Frage nach der Akzeptanz der Mitarbeiter.

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Uphoff + Partner

Uphoff & Partner Steuerberatungs-gesellschaft mbHJohannes-Reitz-Str.609120 Chemnitz

waren unter anderem Jahresumsatz, Art des Mandantenstammes (Altersstruktur, Bran-chenschwerpunkte, Umsatzverteilung), Zu-sammensetzung und Qualifikationsstand der Mitarbeiter und nicht zuletzt der Kaufpreis der Kanzlei.

Wie hat sich die Übernahme gestaltet – was waren hier die Herausforderungen?

Wir waren bei der Übernahme unserer Steu-erkanzlei nicht mit einem Tag X auf uns ge-stellt, sondern konnten ca. anderthalb Jahre den Veräußerer jederzeit zu Rate ziehen. Er war während diesem Zeitraum regelmäßig in der Kanzlei anwesend. Dies hat uns einiges erleichtert. Beispielsweise haben wir zusam-men mit ihm die Mandantengespräche zur Übernahme geführt und uns so als neue In-haber der Steuerkanzlei vorgestellt.Ich möchte immer wieder betonen, dass ich nicht alleine übernommen habe, sondern zu-sammen mit einer Kollegin. Dies hat es mir erheblich erleichtert und ich würde diese He-

rangehensweise auch jeder Frau empfehlen. Trotz dieser enormen Erleichterung durch z.B. Aufgabenteilung gab es einige Heraus-forderungen. Schließlich musste bereits im Vorfeld eine Vielzahl organisatorischer Fra-gestellungen und insbesondere auch die Fi-nanzierung geklärt werden.

Was war für Sie als Jungunternehmerin die größte Herausforderung?

Die Herausforderung, die mich innerlich am meisten beschäftigt hatte, war die Frage nach der Akzeptanz der Mitarbeiter. Unsere größ-te Aufgabe bestand darin, den Mitarbeitern (wieder) Normalität zu geben und die Versi-cherung, dass das Unternehmen auch mit uns weiterhin erfolgreich funktionieren wird.

Was würden Sie rückblickend einem Jung-unternehmer empfehlen, der in einer ähnli-chen Situation ist?

Jedem Jungunternehmer würde ich grund-

sätzlich empfehlen, zunächst Berufserfah-rung zu sammeln und sich mit der tatsächli-chen Tätigkeit seiner zukünftigen Mitarbeiter auseinanderzusetzen. Gerade bei der Über-nahme unserer Steuerkanzlei war es hilfreich, dass ich früher die gleiche Arbeit gemacht habe wie die Kollegen. Dadurch konnte ich gut mit meinen Mitarbeitern kommunizie-ren und ein gutes Verständnis und Vertrauen schaffen.

Frau Dr. Geisler, wir bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch!

Während meiner Ausbildung bekam ich einen

guten Einblick in die Aufgaben und Pflichten eines Steuerberaters und habe mir selbst gesagt: „Da will ich hin!“

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Was bedeutet es, sein Lebenswerk in fremde Hände zu legen? Wie geht man mit der plötz-lichen Verantwortung für 20 Mitarbeiter um? Warum kann die Erbschaftssteuer das Aus ei-nes ganzen Unternehmens bedeuten und wie kann man diese Gefahr umgehen?

Diesen und zahlreichen weiteren Fragen gin-gen die IHK Chemnitz und die TU Chem-nitz im Rahmen der sachsenweiten „Akti-onstage Unternehmensnachfolge“ nach. Am 14.05.2013 luden sie zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung ins Alte Heizhaus ein, zu der knapp 90 Vertreter aus Industrie und Wirtschaft sowie weitere Interessenten erschienen, darunter zahlreiche Übergeber und Nachfolger.

Der Name war dabei Programm: Der Akti-onstag sponn einen generationenübergrei-fenden roten Faden zum Thema Unterneh-mensnachfolge, der sich im ersten Teil den Übergebern, im zweiten Teil vor allem den

Nachfolgern widmete. Nach der Begrüßung durch Dr.-Ing. Katrin Förster, Geschäftsfüh-rerin Industrie und Außenwirtschaft der IHK Chemnitz folgte ein abwechslungsreiches und informatives Programm. Im ersten Teil widmete sich Rechtsanwalt Dr. Michael F. Schmitt, zugleich Lehrbeauftragter der TU Chemnitz, vier archetypischen Unterneh-merpersönlichkeiten und stellte deren pri-märe Ziele bei der Übergabe sowie die ent-sprechenden Umsetzungsmöglichkeiten dar. Unterstützt wurde er dabei von Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Götz, Unternehmensberater bei Ost-West-Management, der den Vortrag mit interessanten Ansatzpunkten zur Einschät-zung des Unternehmenswertes ergänzte. Im Anschluss referierte Steuerberaterin Dr. Hel-mi Beier über die bei einer Übergabe gegebe-nenfalls entstehende Steuerlast und mögliche gestalterische Alternativen einer Unterneh-mensnachfolge, die vor zu großen Verlusten schützen können.

Der zweite Teil der Veranstaltung stand dann ganz im Zeichen der Praxis und war der Übernehmerperspektive gewidmet. Gemein-sam leiteten der Geschäftsführer des Wirt-schaftsjournals, Jörg Sattler, und Dr. Mario Geißler, Projektgeschäftsführer der Zusatz-qualifikation „Unternehmenszukunft Sach-sen“, eine Podiumsdiskussion mit Gästen, die alle unlängst mit dem Thema Unternehmens-übernahme oder -übergabe zu tun hatten.

Frau Dr. Kathrin Geisler übernahm – ge-meinsam mit einer weiteren Geschäftsfüh-rerin – nach ihrer Promotion an der TU Chemnitz die Steuerberatungsgesellschaft Uphoff & Partner. Die Belegschaft wurde vom Übergeber vor vollendete Tatsachen gestellt, für sie kam der Schritt völlig überraschend. Auch bei den Kunden musste sie sich das für die Steuerberatung so wichtige Vertrauen erst erarbeiten. Trotz der Herausforderungen verlief diese externe Übernahme für die TU Chemnitz-Absolventin sehr erfolgreich.

Aktionstage Unter-nehmensnachfolge – ein roter Faden für Übergeber und Nachfolger

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In Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Chemnitz

Industrie- und Handelskammer ChemnitzStraße der Nationen 2509111 Chemnitzwww.chemnitz.ihk24.de

Sebastian Münch, Geschäftsführer der AEL Apparatebau GmbH Leisnig, leitet heute das Unternehmen seines Vaters. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst in einem inter-nationalen Konzern. Später zog es ihn zurück in seine Heimat, um den Produktionsbetrieb seines Vaters zu übernehmen. Obwohl er das Familienunternehmen gut kannte, stand auch er immer wieder vor vielschichtigen Heraus-forderungen, die er zu lösen hatte. Sein Stu-dium, so Münch, habe ihn beispielsweise auf die Aufgaben im Personalbereich überhaupt nicht vorbereitet; er selbst hätte sich ein An-gebot wie die Teilnahme an „Unternehmens-zukunft Sachsen“ sehr gewünscht.

Dritter Podiumsgast war Volker Kurzweil, ehemaliger Geschäftsführer der Möbelbau Sayda GmbH, der den Zuhörern die Über-geberperspektive schilderte. Sein Nachfolger André Uhlig war zum Zeitpunkt der Überga-be erst 26 Jahre alt, was zu gravierenden Vor-behalten bei den Banken führte. Die Über-

nahme gelang dennoch und wurde sogar mit dem Sächsischen Meilenstein preisgekrönt. Heute engagiert sich Kurzweil dafür, Unter-nehmer frühzeitig und auf Augenhöhe für die Planung ihrer eigenen Übergabe zu sensibi-lisieren.

Im Anschluss an die facettenreiche Diskus-sion bekamen die Zuhörer die Gelegenheit, Übergabe- und Nachfolgekandidaten in per-sönlichen Gesprächen näher kennen zu ler-nen und in kleinen Kreisen offene Fragen zu diskutieren. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass es IHK und TU Chemnitz mit der Ver-anstaltung gelang, den roten Faden zwischen den Generationen zu spannen: Das Thema Unternehmenszukunft in Sachsen ist für alle von Bedeutung.

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Frank Hübner ist seit 2010 im Bereich Corporate Finance Beratung bei PricewaterhouseCoopers in Dresden tätig. Er ist ausgebildeter Industriekaufmann und legte sein Diplom im Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre an der HTW Dresden ab.

Im Rahmen des Projektes „Unternehmens-zukunft Sachsen“ betrachten wir die Aspek-te der Unternehmensnachfolge. Inwiefern ist dieser Bereich für PwC interessant?

PwC sieht sich als Dienstleister für seine Kun-den. Wir bieten Unternehmenskäufern und –verkäufern Sicherheit, indem wir Leistungen wie bspw. eine Due Diligence, eine Unterneh-mensbewertung oder eine ganzheitliche Begleitung des Transaktionsprozesses anbieten können. Je nach Umfang der Transaktion und Interessenlage des je-weiligen Mandanten können wir ver-schiedene Leistungspakete anbieten. Einen Erwerber können wir z. B. be-reits bei der Auswahl eines möglichen Zielunternehmens unterstützen. In der ei-gentlichen Transaktionsphase, d. h. wenn klar, ist welches Zielobjekt erworben werden soll, können wir Leistungen zur Analyse und Bewertung des Zielobjektes bieten. Darü-ber hinaus unterstützen wir unsere Kunden auch bei der Strukturierung des Kaufpro-zesses, der Vertragsvorbereitung und den Vertragsverhandlungen. Nach Abschluss der Transaktion bieten wir Hilfestellung bei der Integration des Unternehmens in bestehende Organisationsabläufe, bspw. in Accounting & Controllingsysteme. Von unseren Leistungen können auch Verkäufer profitieren. Werden Schwachstellen bereits im Vorfeld eines Ver-

kaufs identifiziert und abgestellt, kann das zur Erhöhung der Prozesssicherheit und ggf. zur Verbesserung des Verkaufspreises führen. Je nach Unternehmen, Branchenzugehörigkeit und Kundenanforderungen stellen wir Teams mit entsprechender Expertise zusammen.Unternehmensnachfolge, egal ob aus dem Blickwinkel des Verkäufers oder des Erwer-bers, ist insgesamt ein wichtiger Aspekt in

unserer Tätigkeit als Transakti-onsberater. Übrigens ist PwC mit

über 600 Mitarbeitern im Ge-schäftsfeld Transaktionsberatung eine der führenden Beratungsge-sellschaften am Markt.

Wie bewerten Sie die Zielunternehmen und welche Methoden wenden Sie dabei an?

Für die Bewertung von Unternehmen gibt es

verschiedene Verfahren. Zunächst können wir zwischen Einzel- und Gesamtbewer-tungsverfahren unterscheiden. Zu den Einzelbewertungsverfahren zählen die Ermittlung des Rekonstruktions- und Li-quidationswertes, die auch als Substanzwert bezeichnet werden und bei Transaktionspro-zessen bspw. zur Festlegung der Preisunter-grenze herangezogen werden. Gesamtbewertungsverfahren ermitteln Ver-gleichswerte oder Zukunftserfolgswerte. Ver-gleichswerte, sogenannte Multiplikatoren, werden z.B. über Börsenkurse oder Preise ähnlicher Transaktionen ermittelt. Zukunfts-erfolgswerte werden anhand kapitalwertori-entierter Verfahren, wie z. B. der Ertragswert-methode oder dem Discounted Cashflows Verfahren ermittelt.Alle Bewertungsmethoden werden nach dem Grundsatz „Bewerten bedeutet Vergleichen“ angewendet. Dabei wird unterstellt, dass je-der Investor opportun handelt und sein Ver-mögen dort anlegt, wo die höchste Rendite erreicht werden kann. Das kann der Kapital-markt oder die Anlage in Unternehmensan-teile sein. PwC unterstützt seine Mandanten bei dieser Entscheidung.

Sie sprachen von einem Bewertungspro-zess. Kann man diesen Prozess in einzelne Abschnitte unterteilen?

Das Unternehmen unter der Lupe des Nachfolgers

Bei jeder Transaktion treffen unterschiedliche Interessen

aufeinander, die sich durch teilweise entgegengesetzte Erwartungen kennzeichnen.

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Ja, man kann insgesamt sechs Bewertungs-schritte unterscheiden. Zuerst ist es wichtig, das Bewertungsprojekt genau abzugrenzen und einen Bewertungsstichtag festzulegen. Anschließend analysieren wir die Ertragssi-tuation des Unternehmens anhand der ver-

gangenheitsbezogenen Daten und vergleichen innerhalb der jewei-ligen Branche. Danach prognosti-

zieren wir zukünftige Ausschüttungen, wel-che im 4. Schritt diskontiert werden. Hierbei liegt unser Augenmerk auf der Bestimmung eines realistischen Diskontierungszinssatzes. Im Anschluss erfolgt die Abgrenzung und Bewertung des nicht-betriebsnotwendigen Vermögens. Schließlich bestimmen wir in unterschiedlichen Szenarien den Unter-nehmenswert. Dies ermöglicht es uns, eine Bandbreite für einen Kaufpreis festlegen zu können.

Gibt es bei der Festlegung der verschiede-nen Szenarien Probleme oder können Sie diesen Prozess als reibungslos bezeichnen?

Bei jeder Transaktion treffen unterschied-liche Interessen aufeinander, die sich durch

teilweise entgegengesetzte Erwartungen kennzeichnen. Je nach Interessenlage treffen wir auf Prognosen, die ein zu optimistisches Bild zeichnen. Oft kommt hinzu, dass vor-handene Prognosen nicht mehr aktuell sind oder sich das Zielunternehmen am Ende der Detailplanungsphase noch nicht in dem für viele Prognosemodelle vorausgesetzten Gleichgewichtszustand befindet.

Reibungslos verläuft ein Transakti-onsprozess selten, da alles von dem Zugang zu den erforderlichen Daten abhängt. Auch hier können unsere Kunden von unseren Er-fahrungen und dem Zugang zu verschiede-nen Informationsquellen profitieren.

Im Bereich der Unternehmensbewertung wird oft der Begriff Due Diligence verwen-det. Was wird darunter verstanden, welche Stufen und Schwierigkeiten beinhaltet eine Due Diligence?

Due Diligence ist die sorgfältige, systemati-sche und ganzheitliche Analyse, Prüfung und Bewertung eines Transaktionsgegenstandes (Unternehmen, Immobilie) im Vorfeld einer beabsichtigten geschäftlichen Transaktion

PricewaterhouseCoopers AG

PricewaterhouseCoopers AGWirtschaftsprüfungsgesellschaftOstra-Allee 1101067 Dresdenwww.pwc.de

Due Diligence ist die sorgfältige, systematische und ganzheitliche Analyse, Prüfung und Bewertung eines

Unternehmens im Vorfeld einer beabsichtigten geschäftlichen Transaktion.

(Kauf, Verkauf, IPO, Fusion, Joint Venture). Eine Due Diligence beschäftigt sich demnach mit der Beschaffung und Aufarbeitung von Informationen und umfasst eine systemati-sche SWOT-Analyse. PwC begleitet in die-sem Prozess u. a. Transaktionen aus Sicht des Käufers bzw. Investors. Wir schaffen auf die-sem Wege Transparenz und unterstützen die Investitionsentscheidung von der Erstellung des Risikoprofils bis zum Pricing.Es gibt viele unterschiedliche Teilbereiche einer Due Diligence, mein Tätigkeitsschwer-punkt lag bisher im Bereich Financial Due Diligence. Hierbei wird die wirtschaftliche und finanzielle Situation des Unternehmens näher untersucht. Daneben existieren weitere funktionale Formen der Due Diligence, die im Einzelnen anhand der Kundenbedürfnisse eingesetzt werden. Bspw. können Erkenntnis-se einer Legal Due Diligence, welche sich mit vorwiegend rechtlichen Aspekten beschäftigt, wichtige Aspekte für den Teilbereich der Fi-nancial Due Diligence liefern.In der Praxis beobachten wir, dass uns die termingerechte und vollständige Beschaffung der für die Due Diligence benötigten Unterla-gen häufig Schwierigkeiten bereitet.

Herr Hübner, wir bedanken uns für das Ge-spräch.

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Traumunternehmen für Übernahme gefunden - doch was nun? Wie lässt sich die Finanzierung stemmen? Wen kann man überhaupt ansprechen und wie kann man ihn ansprechen? Worauf muss man achten, wenn man in ein Beratungsgespräch geht? Ein wichtiger Termin des Programms „Un-ternehmenszukunft Sachsen“ ist der Praxisvor-trag zum Thema Finanzierung. Auch in diesem Jahr informierten die Referenten Tino Krauß (Volksbank Chemnitz), Markus H. Michalow (Bürgschaftsbank Sachsen und Mittelständi-sche Beteiligungsgesellschaft Sachsen) und Ivo Harzdorf (SC Kapitalbeteiligungsgesellschaft) die Teilnehmenden über verschiedene Finanzie-rungsmöglichkeiten, von der stillen Beteiligung zur Aufstockung des Eigenkapitals über den klas-sischen Kredit bis hin zur Bürgschaft, die letzte-ren erst ermöglicht.

Für welche Variante(n) man sich auch entschei-det, die Wege dorthin ähneln sich in vielen Fällen. Doch wonach entscheidet ein Finanzie-rungsinstitut, ob es eine Nachfolge unterstützt oder nicht? Zahlreiche Kriterien kommen hier zum Tragen, in erster Linie zählt aber die in-tensive Vorbereitung. Lebenslauf und Zeugnisse dienen zwar zur Feststellung der fachlichen Eig-nung, aber vor allem der Businessplan sollte gut konzipiert und ausgearbeitet sein. „Der Klassiker ist beispielsweise eine fehlerhafte Berechnung der Rentabilität durch schlichtes Vergessen der Abschreibungen – so etwas sind betriebswirt-schaftliche Schwächen, die schnell zum Scheitern führen“, erläuterte Markus H. Michalow. Fehler wie diese sehen die Finanzierungsexperten leider nur allzu häufig, denn gravierende Schwächen im betriebswirtschaftlichen Know-how des Nachfol-gers machen das Unterfangen für die Institute einfach zu riskant.

Ebenso lohnt es sich, den Finanzierungspartner rechtzeitig in die Überlegungen zur Nachfolge einzubeziehen und wichtige Dokumente vor dem Finanzierungsgespräch zur Verfügung zu stellen. Dann haben Bankberater oder potenzielle In-vestoren auch die Chance, ihr Know-how und ihre Erfahrungen in die Finanzierungsstrategie optimal einzubringen. Ein früher Kontakt hilft auch, die Dauer des Finanzierungsprozesses im Vorfeld gut abschätzen zu können. „So kann es bei der Beantragung von Förderprogrammen oder bei der Inanspruchnahme spezieller Kredite mit gründerfreundlichen Konditionen auch zu

längeren Wartezeiten kommen, die nicht im Ein-flussbereich der Bank liegen.“ fügt Tino Krauß hinzu.

Neben den „hard facts“ entscheiden allerdings auch weiche Kriterien. Alle Referenten waren sich einig, dass die Chemie zwischen Berater und Kunden stimmen muss. Zu den Faktoren zählt aber z. B. auch, dass potenzielle Nachfol-gende ein entsprechendes Auftreten mitbringen – schließlich will er oder sie ein Unternehmen führen. Tino Krauß erzählte hier vom Typus des „Alphavaters“, der seinen Sohn oder seine Tochter während des Beratungstermins nicht zu Wort kommen lässt. Dabei sollte der Ansprech-partner für das Gespräch von Anfang an ganz klar feststehen: der/die Nachfolgende. Wer die Finanzierung beantragt, muss schließlich den Eindruck vermitteln können, dass die Gelder in guten Händen sind. „Wenn Sie bei mir im Büro sitzen, dann werde ich Sie fragen ‚Sagen Sie mir, welche Vorteile ich habe, wenn ich Ihr Produkt kaufe!’ Was meinen Sie, wie viele da ins Stottern kommen. Aber wenn Sie MIR Ihr Produkt nicht verkaufen können, wem wollen Sie es dann ver-kaufen?“ fragte Michalow die Zuhörer. Auch Ivo Harzdorf von der SC-Kapitalgesellschaft macht eindringlich klar: „Sie sind der erste Verkäufer Ihres Unternehmens. Wenn Sie es nicht verkau-fen können – kein anderer tut es für Sie!“

Die Referenten hatten noch einige weitere wert-volle Hinweise für die Teilnehmenden. So wies Ivo Harzdorf beispielsweise auf die informellen Strukturen im neuen Unternehmen hin. „Infor-mieren Sie sich vorab ganz genau, sonst haben Sie auf einmal das ‚Kronprinzenproblem’: Wenn Sie Pech haben, dann sitzt der Mann oder die Frau, die an Ihrer Stelle eigentlich Nachfolger/-in hätte werden sollen, als Vertriebsleiter/-in wei-ter im Büro. Das kann einige Auswirkungen auf Ihre Zahlen haben!“ Und Markus H. Michalow entlässt die Zuhörer mit den Worten „Trauen Sie sich, wagen Sie’s, aber überstürzen Sie nichts. Mein Tipp ist: Gehen Sie dieses große Unterfan-gen rechtzeitig und zielstrebig an, informieren Sie sich frühzeitig und arbeiten Sie darauf hin. Genau dafür sind Programme wie Unterneh-menszukunft Sachsen so wichtig!“

Vom Alphavater zum Kronprinzenproblem: Tipps zur Finanzierung der Übernahme

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Bürgschaftsbank Sachsen GmbHMittelständische Beteiligungsgesell-schaft Sachsen mbHAnton-Graff-Straße 20 01309 Dresden www.bbs-sachsen.de

Alle Referenten

waren sich einig,

dass die Chemie

zwischen Berater und Kunden

stimmen muss.

SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbHBahnhofstraße 5109111 Chemnitzwww.sc-kapital.de

Volksbank Chemnitz eGInnere Klosterstraße 15 09111 Chemnitzwww.volksbank-chemnitz.de

Tino KraußMarkus H. Michalow

Ivo Harzdorf

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Studenten für den sächsischen Mittelstand sensibilisierenIndustrieverein Sachsen 1828 e.V. und TU Chemnitz kooperieren bei Unternehmensnachfolge

Prof. Dr. Arnold van Zyl und Prof. Dr. Hans J. Naumann

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Der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. schloss in seiner Jahreshauptversammlung am 7. März 2013 eine Kooperationsvereinbarung mit der Technischen Universität Chemnitz zum Thema Unternehmensnachfolge ab.

„Wir können es uns nicht leisten, ein so wichtiges Thema dem Zufall zu überlassen“, betonte Kuratoriumssprecher Prof. Dr. Rein-hard Erfurth in der Jahreshauptversammlung des Vereins. „Deshalb sind wir der Techni-schen Universität Chemnitz dankbar, dass sie sich diesem Thema angenommen und das deutschlandweit einzigartige Qualifikations-programm Unternehmenszukunft Sachsen entwickelt hat.“ In dem vom Präsidenten des Industrievereins, Prof. Dr. Hans J. Naumann, und dem Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl, unterzeichneten Vertrag vereinbaren beide Seiten, dieses wichtige Programm in Zukunft gemeinsam voranzu-treiben.

„Vor allem der persönliche Kontakt zwischen Studierenden und Unternehmern soll stärker ausgebaut werden“, betonte Prof. Naumann. Die Absolventen des Programms würden künftig aktiv in das Netzwerk des Industrie-vereins eingebunden und von Mentoren un-terstützt. Ziel ist es, durch die konsequente Einbeziehung von Unternehmern und wirt-schaftsnahen Experten in das Programm, Studenten für den sächsischen Mittelstand zu sensibilisieren und eine enge und praxisnahe Verbindung zu fördern, so der Präsident des Industrievereins.

„Durch die Kooperation können wir unseren Teilnehmern die Zukunftschancen im sächsi-schen Mittelstand hautnah vermitteln. Durch den aktiven Einbezug und den Austausch mit den erfahrenen Unternehmern des Indus-trievereins erhalten sie Einblicke aus erster Hand und können bereits während des Studi-ums oder der Promotion wertvolle Kontakte knüpfen“, ergänzt Dr. Mario Geißler, Pro-jektgeschäftsführer des Qualifikationspro-gramms „Unternehmenszukunft Sachsen“.

Industrieverein Sachsen1828 e.V.

Der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. ist die sächsische Industriever-einigung mit Sitz in Chemnitz. Die 115 Mitglieder sind zu 80 Prozent Unternehmen des produzierenden Gewerbes, die einen Jahresumsatz von 15 Milliarden Euro erwirtschaf-ten und rund 50.000 Arbeitsplätze sichern.

INDUSTRIEVEREIN SACHSEN 1828 e.V. Zwickauer Str. 355A09117 Chemnitzwww.industrieverein.org

Studenten für den sächsischen Mittelstand sensibilisierenIndustrieverein Sachsen 1828 e.V. und TU Chemnitz kooperieren bei Unternehmensnachfolge

Prof. Dr. Arnold van Zyl und Prof. Dr. Hans J. Naumann

Katrin Hoffmann

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Nicole SchneiderMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Vernetzung der Teilnehmer untereinander und Aufbau einer ALUMNI-Gemeinschaft sind Anliegen der XING-Gruppe „Unternehmenszukunft Sachsen“. Seit Beginn des Programms sind alle am Projekt beteiligten Studierenden aufgefordert, sich in die Gruppe einzutragen. Wichtige Veranstaltungen unserer Projektpartner und die beliebten Unternehmensstammtische werden hier angekündigt und per Einladungslink verschickt. So erhoffen wir uns ein reges Miteinander der aktuellen und ehemaligen Studenten und vielleicht zukünftigen Führungskräfte und Unternehmer.

XING ist für den Aufbau eines ALUMNI Netzwerkes ein idealer Anker. Die Mitglieder tragen auf der Plattform oftmals ihr aktuelles Tätigkeitsfeld ein, können sich mit Freunden verlinken, interessante Kontakte vormerken und den Werdegang von ehemaligen Kommilitonen verfolgen.

Wenn Ihr also später z.B. den Rat eines Unternehmers benötigt, den Ihr im Programm kennengelernt habt, könnt Ihr Euch bei der XING-Anfrage auf den jeweiligen Praxisvortrag oder Stammtisch berufen.

XING Gruppe

Michael SchräberMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Daniel SchmidtMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

An den über Xing eingeladenen Veranstaltungen nehme ich gerne teil – dann ist der Austausch direkt vor Ort gegeben.

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XING

Thomas BüttnerMaster Wirtschafts-ingenieurwesen

[email protected]

Robert SommerMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Romy BrödnerMaster Economics

[email protected]

Positiv ist auch zu nennen, dass wir auf ein Netzwerk von wichtigen Leuten über das Projekt zurückgreifen können. Man kann die Unternehmensnachfolge nicht allein durchziehen, sondern braucht viel Hilfe (steuerliche Aspekte, Finanzierung, etc.)

Xing nutze ich, aber nicht sehr aktiv. Ich warte meistens, bis ich eine Benachrichtungsemail bekomme, dass es etwas Neues gibt. Einige Ehemalige habe ich als Kontakte.

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Die Teilnehmer imSommersemester 2013

Anna SieberBachelor Wirtschafts-wissenschaften/ Europa-studien

[email protected]

Anke RichterMagister Germanistik/ Philosophie

[email protected]

Diana ZscheygeMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Gunther AugstMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Stev BalzerBachelor Europastudien

[email protected]

Michael SchräberMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Romy BrödnerMaster Economics

[email protected]

Ivan TchernookPromotion Theoretische Chemie

[email protected]

Ich fand die Exkursion sehr gelungen, habe viel gesehen, alle drei Unternehmer sind sehr inter-essante Persönlichkeiten. Jeder auf seine Art und jeder hat auf seine Art alles gut vermittelt.Dies ist eine Chance vor Ort Fragen zu stellen, die man sonst so nicht stellen können würde.

„Generell hat mir die Exkursion sehr gut gefallen, ich konnte viele Eindrücke mitnehmen und auch spannende Sachen über die Unternehmer und deren Nachfolgeprozess erfahren. Auch einfach der Blick hinter die Kulissen in die Produktionshallen hat mir sehr viel gebracht, da man das ja auch nicht oft sieht. Das Programm und die investierte Zeit haben sich schon sehr gelohnt bisher!“

Den Einblick in die Industriebranche fand ich sehr interessant, vor allem, die unterschiedlichen Unternehmer-Charaktere zu erleben! So eine Unternehmensexkursion sollte in so einem Pro-gramm dabei sein.

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Danilo MartinDiplom Wirtschafts-ingenieurwesen

[email protected]

Daniel SchmidtMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Aline HeinemannBachelor Soziologie

[email protected]

Dr. Mario GeißlerProjektgeschäftsführer

Claudia HerbstProjektassistentin

Manuela Zenk Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Jette PetzoldWissenschaftlicheMitarbeiterin

Mario KleinMaster Automobil-produktion

[email protected]

Patrick KaiserBachelor Wirtschafts-informatik

[email protected]

Lydia LenkMaster Wirtschafts-wissenschaften

[email protected]

Tobias MarkertMaster Wirtschaftsinge-nieurwesen

[email protected]

Team Unternehmenszukunft Sachsen

Pegasus Center

4. Etage (Zimmer 402 - 405)

Dittesstraße 15

09126 Chemnitz

Telefon: 0371 / 531 36685

Email: mario.geissler@wirtschaft.

tu-chemnitz.de

Kontakt:

„Der Exkursionstag gab eine einmalige Chance, sich ungefiltert Informationen zur Unternehmensnachfolge aus dem Mittelstand zu holen, welche sich ohne das Programm nie ergeben hätte. Alle Unternehmer haben ehrliche und von Erfahrungen geprägte Einblicke in Ihre Unternehmen und die damit verbundenen Übergaben ermöglicht. Ich finde, dass diese Exkursion ein wesentli-cher Bestandteil des Projektes ist. Es werden sämtliche gewonnenen Erfahrungen und das erlernte Wissen auf die Realität projiziert. Der Einblick in die existenten, übernom-menen Unternehmen bot einen passenden Abschluss für den zuvor mühsam erstellten Businessplan.“

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Rückblick Sommersemester 2013

Ein Semester voller Unternehmertum

Seit April 2012 gibt es das Projekt „Unternehmenszukunft Sachsen“ an der Technischen Universität Chemnitz. Mit dem Sommersemester 2013 wurde die Zusatzqualifikation rund um das Thema Unternehmensnachfolge in Sachsen nun zum dritten Mal erfolgreich angeboten.

Insgesamt bewarben sich bisher 99 Studierende und Dok-toranden der TU Chemnitz für die Zusatzqualifikation, von denen fast 80 ein Ticket für ein Semester voller Un-ternehmertum erhielten.

Damit begaben sie sich auf eine Entdeckungsreise, bei der wichtige unternehmerische Aspekte beleuchtet wur-den und an deren Ende die Frage stand, ob sie sich eine Zukunft als Unternehmerin bzw. Unternehmer vorstellen können.

Im Laufe des intensiven Semesters lernten die Teilneh-mer verschiedene Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Wirtschaftsexperten kennen, die ihnen Einblicke in ihren Erfahrungsschatz zum Unternehmerdasein ga-ben. Zudem wurde in mehreren Sonderveranstaltungen, wie beispielsweise im Rahmen der Gründerwoche 2012 oder der sächsischen Aktionstage Unternehmensnach-folge 2013 auf die Herausforderungen und Chancen des Unternehmeralltags und des Generationswechsels in der mittelständischen Wirtschaft hingewiesen.

Über das Semester hinweg ließ die enge Verzahnung von Theorie und Praxis die Teilnehmer neue und vielfältige Perspektiven auf das Thema entdecken. Ebenso erhiel-ten die Studierenden und Doktoranden ein realistisches Bild ihrer eigenen Stärken und Potenziale und konnten in den einzelnen Workshops gezielt an sich arbeiten. Unter-nehmerisches Denken und Handeln erprobten sie in der begleitenden Unternehmenssimulation. Hier hatten es die Teilnehmer selbst in der Hand, ein Unternehmen aufzu-bauen, zu analysieren und eine Übernahmestrategie zu entwickeln.

Das Feedback der Studenten zeigt, dass das Projekt an-kommt. Insbesondere die Programmvielfalt und der enge Kontakt zu Geschäftsführern und Experten aus der Wirt-schaft machen die Zusatzqualifikation für die Teilnehmer wertvoll und sorgen für großes Lob. Zwar mussten die Teilnehmenden einiges an Zeit investieren, aber, das geht aus den Evaluationen deutlich hervor, der Arbeitseinsatz hat sich für alle gelohnt und neue Perspektiven und viel-versprechende Entwicklungen eröffnet.

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HerausgeberTechnische Universität Chemnitz, Projekt „Unternehmenszukunft Sachsen“ Dr. Mario Geißler

Telefon: 0371 / 531 36685Email: [email protected]

Internet: www.tu-chemnitz.de/unternehmensnachfolge

Besucheradresse:Dittesstraße 15Pegasus Center, 4. Etage09126 Chemnitz

Gestaltung:Marcus Kleen

Redaktion:Dr. Mario GeißlerImke Hans

Impressum

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Das Programm Unternehmenszukunft Sach-sen bietet dir eine kostenfreie Zusatzqualifika-tion zum Thema Unternehmensnachfolge mit wöchentlichen Praxisvorträgen und regelmä-ßigen Stammtischen sowie einer individuellen Potenzialanalyse und Workshops. So erhältst du einerseits wichtige Grundlagen zum Thema Mittelstand und Unternehmensnachfolge. Ande-rerseits lernst du regionale Unternehmer kennen und kannst dich regelmäßig mit Experten aus der Praxis austauschen. Durch die Potenzialanalyse und die Workshops erfährst du viel über dich und deine individuellen Stärken. Das Programm rich-tet sich an Master- und PromotionsstudentInnen aller Fachrichtungen, die gerne einen realisti-schen Einblick in die Situation eines Unterneh-mensnachfolgers im sächsischen Mittelstand bekommen möchten.

Für Studierende und Doktoranden

Werde Teilnehmer und sammle wertvolle

Einblicke in die Unternehmenspraxis

Wir wollen den sächsischen Mittelstand sehbar, hörbar und erlebbar machen. Dafür suchen wir Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihre Erfahrungen frühzeitig in die Ausbildung enga-gierter Studierender mit Potenzial einbringen möchten, die nachhaltig herausragende Studie-rende und/ oder Doktoranden in ihr Unterneh-men einbinden wollen oder die langfristig die Sicherung, das Wachstum und/oder die Nach-folge des Unternehmens mit hochqualifizierten Absolventen der Technischen Universität Chem-nitz in Betracht ziehen.

Werden Sie unser Partner in der sächsischen

Wirtschaft

Für Unternehmer

Projekt „Unternehmenszukunft Sachsen“ Projektgeschäftsführer Dr. Mario GeißlerTelefon: 0371 / 531 36685Email: [email protected]: www.tu-chemnitz.de/unternehmensnachfolge

Gefördert aus Mitteln des ESF und des Freistaates Sachsen

Unsere Praxispartnerim Sommersemester 2013