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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser! Demokratie ist eine schwierige Angelegenheit. Sie verlangt von den Bürgern die Kenntnis ihrer Regeln, die Fähigkeit zum Diskurs und die Bereitschaft, Verantwor- tung zu übernehmen. Dass wir unsere Volksvertreter in regelmä- ßig wiederkehrenden freien, allge- meinen, gleichen und geheimen Wahlen bestimmen können, ist ein Privileg. Nutzen wir also die Gelegenheit zur Wahl, denn am 14. Oktober wird der Bayerische Landtag neu gewählt. Die meisten Menschen in aller Welt beneiden uns um unsere Demokratie, mit der wir Einfluss auf die Politik des Landes neh- men können. Deshalb ist es unse- re Pflicht zu wählen und für die Demokratie einzustehen. Einige Tage nach der Landtags- wahl werden auch für den VdK- Geretsried die personellen Wei- chen der nächsten vier Jahre neu gestellt. Am 20. Oktober sind die Mitglieder zur Wahl eines neuen Vorstandes aufgerufen. Auch da braucht es Menschen, die sich engagieren und Verantwortung für andere übernehmen. Deshalb werben wir schon heute um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im künftigen Vorstand. Wenn Sie mitwirken wollen, sprechen Sie mich oder meine Vorstandskollegen an. Gelegen- heit dazu haben Sie an unseren Stammtischen und Ausflügen oder Sie rufen mich einfach an. Wenn Sie Ideen haben, wie wir unseren VdK und Geretsried noch besser machen können, sprechen Sie uns an. Manche Projekte, wie das der Barrierefreiheit, werden uns noch lange beschäftigen. Vielleicht bekommen Sie ja beim Lesen unserer Zeitung Lust zur Mitarbeit. Sie sind herzlich will- kommen. Es gibt viel zu tun. Frohe Ostern wünscht Ihnen Ihre Gisela Lucht, Vorsitzende 11. Jahrgang Ausgabe 1 - Frühjahr 2018 VdK im Internet: www.vdk.de/ov-geretsried VdK - Ausblick Nach dem Votum der SPD-Basis für eine Neuauflage der Großen Koalition steht die neue GroKo. Endlich wird Deutschland wie- der handlungsfähig und ist nicht mehr auf die nur geschäftsführend tätigen Minister der alten Koalition angewiesen. Das neue Kabi- nett muss nun schnell die sozialpolitisch überfälligen Themen aufnehmen und rasch in das Gesetzgebungsverfahren bringen. Nach fast sechs Monaten politischem Still- stand im Bund ist Eile geboten, denn auf eine vierjährige Legislaturperiode können die Poli- tiker nicht mehr zählen. Ein halbes Jahr ist schon „vertrödelt“. Sie müssen jetzt die sozi- alen Themen anpacken, wenn sie ein weite- res auseinanderdriften der Gesellschaft ver- hindern wollen. Deutschland ist ein reiches Land mit einer florierenden Wirtschaft. Gleichzeitig wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer grö- ßer. Das darf nicht sein und muss sich rasch ändern! Der Sozialverband VdK setzt sich für soziale Gerechtigkeit und eine gerechtere Sozialpolitik ein - seit mehr als 70 Jahren. Das bedeutet: Er fordert eine Rente, von der die Men- schen im Alter gut leben können. Armut und die damit verbundene soziale Ausgrenzung müssen bekämpft werden. Die gesetzliche Kranken- und Pflegeversi- cherung muss für jeden bezahlbar sein und die Leistungen erbringen, die die Men- schen brauchen. Niemand darf aufgrund einer Behinderung oder einer Krankheit benachteiligt oder ausgegrenzt werden. Arbeit muss fair bezahlt werden und unter guten Bedingungen stattfinden. Der VdK setzt auf ein soziales Miteinan- der, auf Solidarität und Menschlichkeit. Gleichzeitig erteilt er Gewalt, Fremdenhass und Ausgrenzung eine klare Absage. Der Sozialverband VdK bekennt sich zum demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Er ist die sozialpolitische Interessenvertretung für alle Bürgerinnen und Bürger in Deutsch- land. Er will soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit verwirklichen und damit dem Ge- meinwohl dienen. Er gestaltet die deutsche Sozialpolitik aktiv mit - unter anderem durch Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse, Gesprä- che mit Politikern, eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie medienwirksame Aktionen und Kampagnen. Auch in Geretsried kann der VdK viel er- reichen. Die mehr als 1.200 Mitglieder in der Stadt machen ihn für die Stadt zum gesell- schaftlichen Faktor, der Beachtung findet. Die Versäumnisse der Bundes– und Lan- desregierung der letzten Jahre im Woh- nungsbau lassen die Zahlen der obdachlosen Menschen stark ansteigen - auch in Gerets- ried. Alleinerziehende oder Familien mit Kin- dern können sich hier die Miete für eine an- gemessene Wohnung kaum leisten. Beson- ders Menschen, die einen sozialen Beruf ge- wählt haben, Krankenschwestern und Pfle- ger, Erzieher und Polizisten, sind besonders benachteiligt, obschon sie das soziale Mitei- nander in unserer Gesellschaft sicherstellen. Deshalb ist es wichtig, dass der VdK diese Defizite benennt. Und er hat damit auch Er- folg: Anregungen des Ortsverbandes wie z.B. die Sozialgerechte Bodennutzung (SoBoN) ha- ben der Stadtrat aufgegriffen. Er entwickelt mit diesem Instrument das Gelände der ehe- maligen Spielzeugfabrik Lorenz. Es wird eines der größten Wohnbauprojekte der Region. Auch wenn manches sehr langsam geht: Ste- ter Tropfen höhlt den Stein… (ab) Hoffen und Bangen - die neue GroKo

VdK - Ausblick · für alle Bürgerinnen und Bürger in Deutsch-land. Er will soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit verwirklichen und damit dem Ge-meinwohl dienen. Er gestaltet

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Page 1: VdK - Ausblick · für alle Bürgerinnen und Bürger in Deutsch-land. Er will soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit verwirklichen und damit dem Ge-meinwohl dienen. Er gestaltet

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser! Demokratie ist eine schwierige

Angelegenheit. Sie verlangt von

den Bürgern die Kenntnis ihrer

Regeln, die Fähigkeit zum Diskurs

und die Bereitschaft, Verantwor-tung zu übernehmen. Dass wir

unsere Volksvertreter in regelmä-

ßig wiederkehrenden freien, allge-

meinen, gleichen und geheimen

Wahlen bestimmen können, ist ein Privileg. Nutzen wir also die

Gelegenheit zur Wahl, denn am

14. Oktober wird der Bayerische

Landtag neu gewählt.

Die meisten Menschen in aller Welt beneiden uns um unsere

Demokratie, mit der wir Einfluss

auf die Politik des Landes neh-

men können. Deshalb ist es unse-

re Pflicht zu wählen und für die Demokratie einzustehen.

Einige Tage nach der Landtags-

wahl werden auch für den VdK-

Geretsried die personellen Wei-

chen der nächsten vier Jahre neu gestellt. Am 20. Oktober sind die

Mitglieder zur Wahl eines neuen

Vorstandes aufgerufen. Auch da

braucht es Menschen, die sich

engagieren und Verantwortung

für andere übernehmen. Deshalb werben wir schon heute um neue

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

im künftigen Vorstand.

Wenn Sie mitwirken wollen,

sprechen Sie mich oder meine Vorstandskollegen an. Gelegen-

heit dazu haben Sie an unseren

Stammtischen und Ausflügen

oder Sie rufen mich einfach an.

Wenn Sie Ideen haben, wie wir unseren VdK und Geretsried noch

besser machen können, sprechen

Sie uns an. Manche Projekte, wie

das der Barrierefreiheit, werden

uns noch lange beschäftigen. Vielleicht bekommen Sie ja beim

Lesen unserer Zeitung Lust zur

Mitarbeit. Sie sind herzlich will-

kommen. Es gibt viel zu tun.

Frohe Ostern wünscht Ihnen Ihre Gisela Lucht, Vorsitzende

11. Jahrgang Ausgabe 1 - Frühjahr 2018 VdK im Internet: www.vdk.de/ov-geretsried

VdK - Ausblick

Nach dem Votum der SPD-Basis für eine Neuauflage der Großen Koalition steht die neue GroKo. Endlich wird Deutschland wie-der handlungsfähig und ist nicht mehr auf die nur geschäftsführend tätigen Minister der alten Koalition angewiesen. Das neue Kabi-nett muss nun schnell die sozialpolitisch überfälligen Themen aufnehmen und rasch in das Gesetzgebungsverfahren bringen. Nach fast sechs Monaten politischem Still-

stand im Bund ist Eile geboten, denn auf eine vierjährige Legislaturperiode können die Poli-tiker nicht mehr zählen. Ein halbes Jahr ist schon „vertrödelt“. Sie müssen jetzt die sozi-alen Themen anpacken, wenn sie ein weite-res auseinanderdriften der Gesellschaft ver-hindern wollen. Deutschland ist ein reiches Land mit einer

florierenden Wirtschaft. Gleichzeitig wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer grö-ßer. Das darf nicht sein und muss sich rasch ändern! Der Sozialverband VdK setzt sich für soziale Gerechtigkeit und eine gerechtere Sozialpolitik ein - seit mehr als 70 Jahren. Das bedeutet:

• Er fordert eine Rente, von der die Men-schen im Alter gut leben können.

• Armut und die damit verbundene soziale Ausgrenzung müssen bekämpft werden.

• Die gesetzliche Kranken- und Pflegeversi-cherung muss für jeden bezahlbar sein und die Leistungen erbringen, die die Men-schen brauchen.

• Niemand darf aufgrund einer Behinderung oder einer Krankheit benachteiligt oder ausgegrenzt werden.

• Arbeit muss fair bezahlt werden und unter guten Bedingungen stattfinden.

• Der VdK setzt auf ein soziales Miteinan-der, auf Solidarität und Menschlichkeit.

Gleichzeitig erteilt er Gewalt, Fremdenhass und Ausgrenzung eine klare Absage. Der Sozialverband VdK bekennt sich zum

demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Er ist die sozialpolitische Interessenvertretung für alle Bürgerinnen und Bürger in Deutsch-land. Er will soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit verwirklichen und damit dem Ge-meinwohl dienen. Er gestaltet die deutsche Sozialpolitik aktiv mit - unter anderem durch Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse, Gesprä-che mit Politikern, eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie medienwirksame Aktionen und Kampagnen. Auch in Geretsried kann der VdK viel er-

reichen. Die mehr als 1.200 Mitglieder in der Stadt machen ihn für die Stadt zum gesell-schaftlichen Faktor, der Beachtung findet. Die Versäumnisse der Bundes– und Lan-

desregierung der letzten Jahre im Woh-nungsbau lassen die Zahlen der obdachlosen Menschen stark ansteigen - auch in Gerets-ried. Alleinerziehende oder Familien mit Kin-dern können sich hier die Miete für eine an-gemessene Wohnung kaum leisten. Beson-ders Menschen, die einen sozialen Beruf ge-wählt haben, Krankenschwestern und Pfle-ger, Erzieher und Polizisten, sind besonders benachteiligt, obschon sie das soziale Mitei-nander in unserer Gesellschaft sicherstellen. Deshalb ist es wichtig, dass der VdK diese Defizite benennt. Und er hat damit auch Er-folg: Anregungen des Ortsverbandes wie z.B. die Sozialgerechte Bodennutzung (SoBoN) ha-ben der Stadtrat aufgegriffen. Er entwickelt mit diesem Instrument das Gelände der ehe-maligen Spielzeugfabrik Lorenz. Es wird eines der größten Wohnbauprojekte der Region. Auch wenn manches sehr langsam geht: Ste-ter Tropfen höhlt den Stein… (ab)

Hoffen und Bangen - die neue GroKo

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Ausblick - Zeitung des VdK-Geretsried Seite 2

Frühlingsausflug ins Ries

Marianne und Hermann Tränkler, die im Ortsvorstand für das Ressort „Reisen“ verantwortlich sind, haben wieder ein Ziel für den Frühlingsausflug 2018 ausfindig gemacht. Es geht am 17.05.2018 in das Nördlinger Ries. Wer sich Nördlingen nähert, sieht

schon von Weitem das höchste Wahr-zeichen der Region: den Turm der St.-Georgs-Kirche in Nördlingen, auch „Daniel“ genannt. Gebaut wurde der Glockenturm aus dem Gestein Suevit – das wiederum vor 15 Millionen Jahren während einer wahrhaft kosmischen Katastrophe entstand. Damals schlug ein kilometergroßer Brocken aus dem All auf der Schwäbisch-Fränkischen Alb ein und schuf nicht nur den Rieskrater, der bis heute in der Landschaft erkenn-bar ist. Gleichzeitig bildete sich durch

Buchung und

Anmeldebedingungen:

Die Fahrt kostet für Mitglieder

pro Person 23.- EUR. Wer nicht

Mitglied ist, bezahlt 28.- EUR. Telefonische Anmeldung ist erst

nach den Osterfeiertagen ab Dienstag, den 03. April 2018 bei

Familie Tränkler (08171/407744)

möglich.

die gewaltigen, freigesetzten Kräfte der Suevit, der als Baumaterial für den 89,9 Meter hohen Glockenturm der Georgskirche diente. Die Kirche wur-de 1451 - 1490 errichtet. Der Turm-helm kam in einer zweiten Bauphase von 1537 bis 1539 dazu. Nördlingen ist für Busse weitgehend

gesperrt. Deshalb heißt es am Buspark-platz „Schlössle“ auszusteigen. Ein kur-zer Fußweg führt durch das Baldinger Tor hindurch zum RiesKraterMuseum. Als „Museum im Krater“ bietet es seit

über 25 Jahren Einblicke in den spekta-kulären Einschlag eines Asteroiden vor 15 Millionen Jahren. Es zeigt, wie nach der Katastrophe das Leben in den Na-turraum Ries zurückkehrte. Die Füh-rung dauert ca. 1,5 Stunden. Danach geht‘s zurück zum Buspark-

Pflegende Rentner haben die Chance ihre Rente aufzustocken. Ausblick, die

Zeitung des VdK-Geretsried, zitiert aus einer Veröffentlichung der Initiative der Regionalträger der Deutschen Rentenver-

sicherung und der Deutschen Rentenver-sicherung Knappschaft-Bahn-See: Eine 67-jährige Ehefrau, die selbst

eine kleine Rente bezieht und ihren Mann pflegt, konnte bislang dadurch kein Plus bei der Rente erwerben. Seit dem 1. Juli 2017 ist das anders. Rent-nerinnen und Rentner müssen dafür nur zeitweise auf ein Prozent ihres Altersruhegelds verzichten. Das Beispiel: Nehmen wir Elvira

Meyer aus Berlin. Die Rentnerin ist 67 Jahre alt und bezieht monatlich brutto 683 € Altersrente. Seit zwei Jahren betreut sie ihren Ehemann, der nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt ist und neuerdings in Pflegegrad 4 ein-gestuft ist. Da sie bei der Pflege keine professionelle Hilfe in Anspruch

Nördlingen

Der 99-Prozent-Trick

platz. Dort befindet sich auch das „Restaurant Schlössle“, wo das Mittages-sen serviert wird. Nach der gemeinsamen Mittagspause

ist die 2-stündige „Städtettour durchs Ries“ angesetzt. Ein Stadtführer beglei-tet unsere Bustour. Unter dem Motto „Von der Reichs- zur Residenz- und Land-

stadt“ wird er über die Geschichte des Ries und der mittelalterlichen ehemals Freien Reichsstadt Nördlingen infor-mieren. Bemerkenswert: Nördlingen hat Deutschlands einzige vollständig erhaltene und rundum begehbare Stadtmauer. Dann fährt der Bus nach Oettingen.

Ein kleiner Rundgang führt durch den Schlosshof der fürstlichen Residenz sowie über die Schlossstraße, den Marktplatz und das Rathaus (kurzer Halt). Anschließend geht die Fahrt wei-ter nach Wemding (Große Landstadt) mit den beiden ungleichen Türmen von St. Emmeran. Rückkehr nach Gerets-ried gegen 19 Uhr. (mht)

nimmt, erhält ihr Mann das volle Pfle-gegeld in Höhe von 728 €. Das Geld fließt in ihre gemeinsame Haushalts-kasse. Eine Aufstockung ihrer Altersrente

könnte sie gut gebrauchen, bei Pflege-grad 4 könnte ein Pflegejahr ihr ein monatliches Rentenplus von 20,90 € bringen. Dies gilt jedoch nicht für El-vira Meyer. Denn die 67-Jährige erhält bereits die volle Altersrente. Die Rechtsgrundlage für den Aus-

schluss von Elvira Meyer aus der Ren-tenversicherungspflicht findet sich in § 5 des sechsten Sozialgesetzbuchs (SGB VI). In diesem Paragraph ist ge-regelt, wer „versicherungsfrei“ ist. Grundsätzlich gilt: „Versicherungs-pflicht“ tritt nicht ein soweit „Ver-sicherungsfreiheit“ besteht. Versiche-rungsfrei sind zum Beispiel Beamte und in vielen Fällen Altersrentner. Seit dem 1.1.2017 bestimmt § 5 Abs.

4 Nr. 1: „Versicherungsfrei sind Per-sonen, die nach Ablauf des Monats, in dem die Regelaltersgrenze erreicht

wurde, eine Vollrente wegen Alters beziehen.“ Elvira Meyer aus unserem Beispiel hat unstrittig die reguläre Al-tersgrenze überschritten und sie be-zieht eine Vollrente. Folglich ist sie als Pflegeperson ihres Mannes derzeit nicht versicherungspflichtig. Dies gilt allerdings nur, solange sie

eine Vollrente bezieht. Würde sie eine Teilrente beziehen, so wäre sie versi-cherungspflichtig. Und das geht grund-sätzlich. Die Regelung hierzu findet sich in § 42 SGB VI Absatz 1. Dort heißt es unverändert: „Versicherte können eine Rente wegen Alters in voller Höhe (Vollrente) oder als Teil-rente in Anspruch nehmen.“ Das gilt also auch für Elvira Meyer. Entscheidend ist nun aber, wie das

Gesetz Teilrente definiert. Die Rege-lung hierzu findet sich in § 42 Abs. 2 SGB VI. Bis Ende Juni 2017 hieß es dort: „Die Teilrente beträgt ein Drit-tel, die Hälfte oder zwei Drittel der erreichten Vollrente.“ Diese Regelung

(Fortsetzung auf Seite 4)

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Ausblick - Zeitung des VdK-Geretsried Seite 3

Endlich frei! Norbert Wendel, stell-vertretender Vorsitzender des Orts-verbandes hat ein stressiges Arbeits-leben hinter sich. Neben seinen Funk-tionen als leitender Mitarbeiter in einem international tätigen Unterneh-men aus Wolfratshausen, engagierte er sich im Geretsrieder Ortsvor-stand. Zu seinem sozialen Engage-ment für den VdK kommt noch die Leidenschaft eines begeisterten Wan-dervogels. Wen wundert es, dass er sich jetzt im Ruhestand einen Traum erfüllt. Norbert Wendel begibt sich von Geretsried auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostella. Er beginnt seine Fußwanderung in

Gelting, wo er den ersten Stempel in sein Pilgerbuch bekommt. Dann geht es weiter auf dem Jakobsweg über die Schweiz, den Genfer See und Frank-reich, über die Pyrenäen bis nach Galizien. Insgesamt sind das fast 2.700 km Fußmarsch, die er vor sich hat, täglich zwischen 10 und 40 km. Viel Komfort wird er in der Zeit seiner Wanderung nicht genießen. In einfa-chen Pilgerherbergen wird er über-nachten, weite Strecken allein auf sich gestellt sein und laufen, laufen, laufen.

Doch immer wieder wird er Wander-und Pilgerfreunde treffen, die das gleiche Ziel haben: Das Sternenfeld des Heiligen Jakobs. Norbert Wendel will sich auf die-

sem Weg Zeit lassen. Zeit, die er in seinem Berufsleben nicht hatte. Es ist also fast ein Kontrastprogramm zu seinem bisherigen Beruf. Hier die Hetze, die Verantwortung, das Ge-stalten und Verhandeln, dort die Ru-he und die Kontemplation. Im Februar-Stammtisch berichtete

er von seiner geplanten Pilgerreise. In der Vorstandssitzung vom 15. März verabschiedete er sich von den Vor-

Wieder einmal konnten Mitglieder aus den 26 Ortsverbänden des VdK-Kreisverbandes eine Theaterauffüh-rung im Waitzinger Keller in Mies-bach genießen. Der Kreisvorstand und die Kreisgeschäftsstelle hatten eine komplette Vorstellung des Freien Landestheater Bayern für die Mitglieder gebucht. Aus Geretsried reiste ein ganzer Bus von Opernbegeisterten an, um die Neuinszenierung der Oper Carmen von Georges Bizet zu sehen. Die fesselnde Geschichte zwischen

standskolleginnen und –kollegen, die ihm für sein Engagement im VdK-Geretsried herzlich dankten. Die Besucher des Stammtischs und

der Vorstand wünschen ihm viel Glück auf seinem Weg. Möge das Wetter ihm gnädig sein, ausreichende Zahl von Blasenpflastern in seinem Gepäck sein und vor allem seine Erwartungen an diese außergewöhnliche Reise erfüllt werden. Mit einem herzlichem Gruß

Buen Camino, Norbert!

Ziel: Die Kathedrale in Santiago de Compostella

Das Freie Landestheater Bayern inszenierte die Oper Carmen neu der stolzen Zigeunerin Carmen und dem Soldaten Don José war 1875 eine Revolution und eroberte die Welt im Handumdrehen. Bis heute begeistert die Oper das Publikum mit ihren Melodien und Rhythmen - Car-mens Habañera oder Escamillos Auf-trittslied Auf in den Kampf Torero... Diese Paradestücke gehen sofort ins Ohr und begleiteten die Opernbesu-cher noch auf dem Nachhauseweg. Dank an Hermann und Marianne

Tränkler: Sie sind im Ortsvorstand für die Veranstaltung verantwortlich und hatten Plätze in den Gewölben des Waitzinger Keller reserviert. Vor der Vorstellung konnten die Besucher dort bei guter Laune Kaffee und Ku-chen genießen. Wie schon in den letzten Jahren,

begeisterte das Freie Landestheater

Bayern durch seine große Besetzung mit Chor, Orchester und Solistenen-semble die Opernfans. Chor und So-listen bezauberten das Publikum, das beim Schlussapplaus vor Freude mit den Füßen trampelte. Die farben-

Auf wiedersehen, lieber Norbert Wendel!

prächtigen Kostüme, das opulente Bühnenbild und die gelungene Licht-regie sorgten für den vergnüglichen Opernnachmittag der Opernfans. Unter der Regie von Julia Dippel, dem Bühnenbild und der Ausstattung von Anne Hebbeker und der herausra-genden musikalische Leitung von Ru-dolf Maier-Kleeblatt gelang eine stim-mige und ansprechende Aufführung voller Spielfreude. Einhelliger Tenor der Besucher: Lieber Kreisverband, das wollen wir gerne wieder... (ab)

Ensemblemitglieder: (v.l.)

Escamillo: Philpp Scherer, Carmen: Denise Felsecker, Dirigent: Rudolf Maier-Kleeblatt

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30. März 2018 Wegen des Kar-freitags entfällt der Stammtisch!

14. April 2018 Wir sagen unseren Ehrenamtli-

chen herzlichen Dank! Der VdK sagt Danke für das unent-geltliche Engagement der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter, die im Orts-verband mit den unterschiedlichsten Tätigkeiten helfen. Sie haben unsere Anerkennung verdient. Zur Veranstal-tung wird persönlich eingeladen. 27. April 2018 - Stammtisch 15 bis 17 Uhr

Bei den Stammtischen erfahren die Mitglieder die letzten Neuigkeiten aus der Arbeit des Ortsvorstandes. Es werden auch häufig Referenten eingeladen, die über interessante Themen berichten. Beachten Sie hier bitte auch die Ankündigungen in der örtlichen Presse. Gäste sind herzlich willkommen! Barrierefreier Zugang. 17. Mai 2018 Busausflug ins Ries

Erfahren Sie mehr in dem Artikel auf Seite 2 dieser Zeitung. 25. Mai 2018 - Stammtisch 14 bis 15.30 Uhr

Zu unserem Stammtisch laden wir ganz herzlich in das Seniorendomizil Haus Elisabeth an der Johann-Sebastian-Bach-Str. 16 ein. Barriere-freier Zugang. 29. Juni 2018 - Stammtisch

14 bis 15.30 Uhr Zu unserem Stammtisch laden wir ganz herzlich in das Seniorendomizil Haus Elisabeth an der Johann-Sebastian-Bach-Str. 16 ein. Barriere-freier Zugang. 03. August 2018 - Sommerfest

17 bis 20 Uhr Hoffentlich bei strahlendem Wetter, kühlen Getränken und bayerischen Schmankerl findet das Sommerfest im Innenhof des Seniorendomizils Haus Elisabeth in der Johann-Sebastian-Bach-Str. 16 statt. Dazu laden wir herzlich ein. Anmeldung ist nicht notwendig. Zugang barrierefrei.

Ausblick - Zeitung des VdK-Geretsried

Impressum:

Ausblick Zeitung des VdK-Ortsverbandes Geretsried Herausgegeben vom Vorstand des Sozialverband VdK Bayern e.V. - Ortsverband Geretsried c/o Gisela Lucht, Brucknerweg 6 - 82538 Geretsried, Tel: 08171/8628 eMail: [email protected] Internet: www.vdk.de/ov-geretsried Ausblick ist das offizielle Mitteilungsblatt des Ortsver-bandes und erscheint drei mal jährlich. Es wird kosten-los den Mitgliedern des Ortsverbandes zugestellt. Eine elektronische Ausgabe findet sich unter www.vdk.de/ov-geretsried zum Download bereit. Verantwortlich für den Inhalt und Anschrift der Redaktion: Sozialverband VdK Bayern e.V. - OV Geretsried, c/o Arno Bock, Hirschenweg 3 c, 82538 Geretsried, Tel.: 08171/90395, eMail: [email protected] Namentlich gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Sozialverband VdK Bayern e.V. wieder. Fotos: Deutscher Bundestag, VdK-Geretsried, Stadt Nördlingen, Freies Landestheater Bayern. Auflage 1.200 Expl. Nachdruck mit Quellenangabe und Belegexemplar gestattet. © Druck: DIMETRIA gGmbH, 94315 Straubing, gemeinn. Integrationsfirma zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung.

Seite 4

Termine

Wir laden Sie zu unseren

Veranstaltungen ein!

In vielen Haushalten, die bisher den Fernsehempfang über Kabel erhielten, werden die alten Röhrenfernseher Mitte des Jahres kein Bild mehr emp-fangen können. Der Kabel-TV-Anbieter Vodafone stellt sein Ange-bot auf rein digitale Ausstrahlung um. Zusätzliche Kosten sollen auf die Kunden nicht zukommen, wenn sie nur das Standardprogramm wählen. Allerdings benötigt man entweder einen DVB-C-Empfänger als Zusatz-gerät (für 20 bis 100 Euro erhältlich) oder einen neuen passenden Fernse-her, um weiter fernsehen zu können. Viele ältere Konsumenten entschei-den sich für einen preisgünstigen neu-en Flachbildfernseher, weil der leich-ter zu bedienen ist. Ansonsten muss man eventuell mit zwei Fernbedingun-gen hantieren. Die Stiftung Warentest hat aktuelle Fernseher getestet. Bei der Geretsrieder Stadtbücherei liegen die Testhefte zur Recherche auf.

hätte für Elvira Meyer bedeutet: Bei einem Wechsel in Teilrente hätte sie auf ein Drittel ihrer Rente (zeitweise) verzichten müssen – also auf knapp 230 € – um dann eine 2/3-Teilrente zu beziehen. Und das hätte sich nie gelohnt. Diese Regelung wurde nun jedoch

gestrichen: Stattdessen heißt es in der seit 1.7.2017 geltenden Fassung: „Eine unabhängig vom Hinzuverdienst ge-wählte Teilrente beträgt mindestens 10 Prozent der Vollrente.“ Damit wird nun nur noch eine Un-

tergrenze (10 %) der Teilrente festge-legt. Wer beispielsweise einen Ren-tenanspruch in Höhe von 1.000 € brutto hat, kann damit keine Teilren-te in Höhe von weniger als 100 € brutto wählen. Eine Obergrenze ist damit jedoch

nicht festgelegt. „Versicherte können die Höhe der Teilrente grundsätzlich frei als vollen Prozentanteil wählen. Eine Teilrente muss mindestens 10 % der Vollrente betragen (§ 42 Abs. 2 S. 1 SGB VI). Sie kann höchstens in Hö-he von 99 % in Anspruch genommen werden“, heißt es hierzu in den ge-meinsamen rechtlichen Arbeitsanwei-sungen der deutschen Rentenversi-cherung zu § 42 SGB VI. Das bedeutet für die vielen Alters-

rente beziehenden pflegenden Ange-hörigen: Soweit sie bereits das regulä-re Rentenalter erreicht haben, müs-sen sie lediglich auf ein Prozent ihrer Rente verzichten. Damit beziehen sie eine Teilrente und erwerben durch die Zeit der Pflege neue Rentenan-sprüche. Zurück zu Elvira Meyer. Verzichtet

sie auf 1 % ihrer Rente, so sinkt diese um genau 6,83 € auf 676,17 €. Die Folge: Schon ein einziges Jahr Pflege würde ihr ein Rentenplus von monat-lich 20,90 € – und zwar lebenslang bringen. Das in einem Kalenderjahr erwirtschaftete Rentenplus wird am 1. Juli des Folgejahrs gutgeschrieben. Wenn ihr Ehemann später doch ins Pflegeheim ziehen muss, kann Frau Meyer wieder auf die Vollrente um-steigen. „Sowohl der Wechsel in eine Teil-

rente als auch der spätere Wechsel in die Vollrente können formlos bean-tragt werden“, erklärte die Deutsche Rentenversicherung Bund auf Anfra-ge. Die Rente wird dann jeweils ab dem Folgemonat umgestellt. (Red)

(Fortsetzung von Seite 2) Abschied vom analogen TV

Krankenkasse zu teuer?

Zum 1.1.2018 haben einige gesetzli-che Krankenkassen ihren Zusatzbei-trag gesenkt. Die preisgünstigen baye-rischen Kassen, in die man wechseln kann, finden Sie in der Tabelle mit Beitragssatz incl. Zusatzbeitrag in %: BKK Akzo Nobel Bayern 15,10 % hkk (bundesweit) 15,19 % BKK firmus (bundesweit) 15,20 % IKK gesund Plus(bundesweit) 15,20 % Wer allerdings Satzungsleistungen wie Osteopathie oder professionelle Zahnreinigung bezuschusst haben will, sollte sich genauer informieren. (Red)