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SPEYER Das Vierteljahresheft des Verkehrsvereins in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Winter 2012 VERKEHRSVEREIN SPEYER

Verkehrsverein Speyer e. V. - Winter 2012

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SPEYERDas Vierteljahresheft des Verkehrsvereins inZusammenarbeit mit der Stadtverwaltung

Winter2012

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Inhalt Seite

Nachrichten des Verkehrsvereins 3

Kaisersaal zu neuem Leben erwachtSchraudolph-Ausstellung undneue Aussichtsplattform 5

JJB – Genie und bekennender SpeyererJohann Joachim Becher-Gesellschafthält Erbe lebendig 13

Ein stilles Jubiläum175 Jahre Speyerer Synagoge 25

Trinly’s GeheimbuchEine „Weihnachtsgeschichte“ 29

Wir gratulieren 37

Inhalt Seite

„... einfach Weihnachten“ 39

Dank an unsere Spender 40

Neue Bestimmung für WendeltreppeDomstufen führen auf Gartenturm 43

Interreg-Projekt Archive am Oberrhein werden digital 45

Stadt-ChronikAugust-November 49

Impressum 72

Aalschokker Paul (Titelbild)

Der stählernde Aalschokker „Paul“steht am südlichen Ende der Rhein-promenade vor der Einfahrt zum „Öl-hafen“ von Speyer. Der Aalschokkerhat seinen Namen nicht vom „Aaleschocken“, sondern ist ein niederlän-discher Schiffstyp, dessen Benennungauf die Insel Schokland in der Zuider-see zurückgeht. „Paul“ gehörte Karl Richter undwurde 1924 in der Schiffswerft Braunvom Großvater des heutigen Besit-zers, Peter Hebel, gebaut. Bis Endeder 1950er Jahre, als mit Beginn derNachtschifffahrt auf dem Rhein dasNachtfischen verboten wurde, wurdeder Aalschokker abends in den Flussgeschleppt und an der Stelle mit dersträksten Strömung verankert. Mitüber Rollen am Mast laufenden Seilenwurden die Netze dann neben demSchiff abgesenkt und am Morgen gutgefüllt über eine Winde eingeholt.

Nach seiner Stillegung lag „Paul“rund 20 Jahre lang im Reffenthal amPionierübungsplatz. Round TableSpeyer erwarb den Aalschokker unddie Schiffswerft Braun restaurierte ihnim Auftrag der Stadt. Die offizielleÜbergabe an die Stadt erfolgte am 21.Oktober 1982. Fotos (2): Jutta Jansky

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Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Leserinnen und Leser,

mit dem Monat November ist in Juden-hof und Museum SchPIRA die Winter-saison angebrochen. Nach dem lebhaf-ten Besucherverkehr vomFrühjahr bis zum Herbstwird es nun etwas ruhigerwerden. Der Montag bleibtgeschlossen und die tägli -chen Öffnungszeiten wer-den um eine Stunde ver-kürzt. Dennoch erwartenwir auch in der stillen Jah-reszeit einige tausend Be-sucher.Der Medienraum, den wirim Mai eröffnet haben,wird sehr gut angenommenund die beiden mehrsprachigen Filmezur Geschichte des Judenhofes findenviel Beachtung und Interesse. Vor weni-gen Wochen wurde hier die Ausstellung„Die Erforschung des Judenhofs – Bau-forschung und Archäologie im ehemali-gen jüdischen Viertel von Speyer“ er-öffnet. Sie ist ein Gemeinschaftswerkder Stadt Speyer/Abteilung KulturellesErbe und der Generaldirektion Kultu-relles Erbe Rheinland Pfalz und bisEnde Januar 2013 zu den üblichen Öff-nungszeiten des Museums zu sehen.In den letzten Monaten ist die Original-wand im Synagogenbereich restauriertworden. Die hervorragenden Nachbil-dungen der beiden Fenster, deren Ori-ginale wichtige Exponate des MuseumsSchPIRA darstellen, werden in Kürzein die Wand eingesetzt. Damit ist einweiterer Schritt für den Antrag auf diemögliche Erhebung zum Weltkultur -erbe erfolgt.In diesen Tagen sind einige der be-rühmten Fresken aus dem Dom von Jo-hann Baptist Schraudolph an ihre ur-

sprüngliche Stätte zurückgekehrt (sieheArtikel „Kaisersaal zu neuem Lebenerwacht“ ab Seite 5 in diesem Heft.Die Eröffnung des Kaisersaales wurdemit zahlreichen Persönlichkeiten ausKirche, Gesellschaft und Politik feier-

lich gestaltet und zugleichwurde die neu geschaffeneAussichtsplattform in einemder Türme eröffnet. In etwasechzig Metern Höhe undnach 304 Stufen bietet sichdem Betrachter ein einzig-artiger Blick über die Stadtund über den Rhein bis insBadische.

Ein ausgefülltes Jahr neigtsich dem Ende entgegen.Der Vorstand, der Ge-

schäftsführer der VeranstaltungsGmbH und die Mitstreiter in den Aus-schüssen haben wieder ein großes Pen-sum an Aufgaben bewältigt. Ich dankeallen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern für ihren engagierten Einsatz undfreue mich, so viele einsatzbereite undverantwortungsbewusste Menschen ummich zu wissen, die mit Freude für ihrenVerein und die Stadt ehrenamtlich tätigsind.

Liebe Leserinnen und Leser,ich wünsche Ihnen im Namen meinerVorstandsmitglieder ein schönes fried-volles Weihnachtsfest und ein glückli-ches, gesundes neues Jahr.

Herzlich,

Ihre

Heike Häußler Vorsitzende

Nachrichten des Verkehrsvereins

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Am 28. Oktober wurde der Kaiser-saal – im Westbau des Domes über demHauptportal gelegen – anlässlich derVer nissage zur Schraudolph-Ausstel-lung erstmals wieder seit 155 Jahren zurBesichtigung freigegeben. Künftig sollen der Kaisersaal und dieneue Besucherplattform im südwest-lichen Domturm von April bis Novem-ber montags bis samstags von 9-19 Uhrsowie an Sonn- und Feiertagen von 12-18 Uhr geöffnet sein. Karten für Kaiser-saal und Domturm (Erwachsene 6 €,ermäßigt 3 €, Familien 15 €) könnenan der Nordseite des Domes erworbenwerden.

Westbau und KaisersaalDer Westbau mit der Vorhalle und demdarüber liegenden Kaisersaal ist Teildes mittelalterlichen Baubestandes desSpeyerer Marien- und Kaiserdoms. ImPfälzischen Erbfolgekrieg, in dessenVerlauf die Stadt 1689 niederbrannte,wurden nicht nur das Langhaus son-dern auch die beiden westlichen Dom-türme sowie das Geschoss und die Kup-pel über dem Kaisersaal stark beschä-digt. Zu Beginn des 18. Jahrhundertssind die zerstörten Bauteile abgetragenworden. Mit dem anschließenden Auf-bau der „Kleinen Neumannschen Lö-sung“ (Bild unten) erhielt die Westseite

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Kaisersaal zu neuem Leben erwachtAusstellungsraum ist „Schnittstelle von der Welt zur Kirche“

Dom, Ansicht von Südwesten mit Vorhalle, von Neumann. Zeichnung von 1840.Historisches Museum der Pfalz / Die Kunstdenkmäler von Bayern – Pfalz

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des Domes eine völlig neue Optik. ImKaisersaal sind bei den Treppenabgän-gen noch heute eingemauerte Säulender „Neumannschen Lösung“ zu sehen. Erst zwischen 1854 und 1857 wurde mitUnterstützung von König Ludwig I. vonBayern (die Pfalz war von 1814/15 bis1945 bayerische Provinz, und das Bis -tum gehörte zur bayerischen Diözese)der Westteil des Domes in seiner heuti-gen Form errichtet. König Ludwig I.hatte bereits 1844 Johann BaptistSchraudolph mit der Ausmalung desDomes im damals geschätzten Nazare-ner-Stil beauftragt.40 große Fresken und 60 separate Ein-zelfiguren schuf der Künstler im Auf-trag des Königs. 1959 wurden diese zumGroßteil wieder entfernt, da sie demZeitgeist nicht mehr entsprachen unddie romanische Architektur des Domesnicht „verschandelt“ werden sollte. Le-diglich der 24-teilige Marienzyk lus inden Bögen des Mittelschiffs blieb erhal-ten. Zum Glück ließ das Domkapiteleinen Teil der Fresken durch den Herx-heimer Restaurator Otto Schultz ab-nehmen und sichern. Sie ruhten seitherim „Depot“ im Kaisersaal und fandenspäter einen Platz im Historischen Mu-seum der Pfalz.

Gemeinsam getragenes ProjektViele Menschen haben zu der 1996 be-gonnenen großen Renovierung desUNESCO Weltkulturerbes Kaiserdomzu Speyer beigetragen: Privatleute undUnternehmen mit kleinen und großenBeträgen, der Dombauverein, die Eu-ropäische Stiftung Kaiserdom zuSpeyer, der Bund, das Land, die Bayeri-sche Landesstiftung, das Domkapitelund die Stadt Speyer.2009 brachte Karl-Markus Ritter, Ge-schäftsführer der Europäischen Stif-tung, die vom Domkapitel 1960 ange-dachte Renovierung des Kaisersaalsund die Wiederaufbringung der abge-nommenen Schrau dolph-Fresken er-

neut ins Gespräch. Den Antrag auf För-derung Projektes im Rahmen des Kon-junkturpakets II der Bundesregierungstellte die Stadt Speyer. Die Richtliniensahen vor, dass Bund und Land jeweilsein Drittel der auf 4,35 Millionen Euroveranschlagten Kosten übernehmenund die Stadt das letzte Drittel trägt.Aufgrund der Kassenlage war ihr diesjedoch nicht möglich. Doch nach demMotto „gemeinsam sind wir stark“ wur-den die fälligen 1,45 Millionen Eurovon drei Schultern getragen: 435.000Euro leistete die Stadt Speyer, 800.000Euro brachte der Dombauverein aufund 200.000 Euro kamen von der Euro-päischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer.Das Projekt war somit finanziell gesi-chert.Mit der baulichen Umsetzung wurde2010 der heute stellvertretende Dom-baumeis ter Mario Coletto betraut. AlsKurator für die Schraudolph-Ausstel-lung konnte Dr. Hans Jürgen Kotzurgewonnen werden, vormals Leiter desMainzer Dommuseums. Seit Anfangder 1980er Jahre ist Vitus Wurmdoblermit der Wiederherstellung der Schrau-dolph-Fresken beauftragt, ein Lebens-und Herzenswerk, wie der Restauratorger ne betont (siehe Artikel „Schrau-dolph-Fresken kehren zurück“ im Vier-teljahresheft Sommer 2012).

Durchblicke und EinblickeDie Schraudolph-Ausstellung im Kai-sersaal gewährt den Besuchern ganzbesondere Ein- und Durchblicke. Maje-stätisch wirkt der 500 Quadratmetergroße und in Teilbereichen 25 Meterhohe dreijochige Raum. Seine schlichteGestaltung im romanischen Stil lenktden Blick ungestört auf die großforma-tigen Fresken.Domkapitular Peter Schappert be-schreibt die Bedeutung des Westbausmit der Schraudolph-Ausstellung wiefolgt: „Im Gesamtbaukörper des Spey-erer Domes ist der Westbau mit der

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Vorhalle der Teil, in dem sich Kircheund Welt, das Sakrale und das Profanetreffen. Während die Ostpartie (...) aufChristus und Gott ausgerichtet ist, wen-det sich der Westbau zur Welt, zur Stadthin. Der Kaisersaal steht damit amÜbergang, an der Schnittstelle von derWelt zur Kirche.“ Diese Verbindung von weltlichem undkirchlichem Bereich tritt auch in eini-gen liebevoll gestalteten Details deut-lich hervor. Von der Vorhalle aus istüber den Glockenschacht ein Blick aufdie Marienkrönung im Kaisersaal mög-lich, und die Besucher des Kaisersaalskönnen durch die Glas platte über demSchacht in die Vorhalle hinabblicken.Zwei große Glastüren zwischen Kaiser-saal und Chorempore richten den Blicküber das Mittelschiff auf den Altarraumund verbinden die Kirche mit demweltlichem Bereich.

Einblick in die künstlerische und geist-liche Welt des frühen 19. Jahrhundertsgeben die neun Fresken Schraudolphs,die jetzt im Kaisersaal ihren neuenPlatz gefunden haben. Die großen Hei-ligenzyklen zierten ehemals das Quer-haus des Domes und zeigen Bilder ausdem Leben des Heiligen ErzmartyrersStephanus, des Heiligen Papstes Ste-phan I. und des Heiligen Bernhard vonClairvaux. Die von Schultz gesicherten „Negative“der Schraudolph-Fresken wurden vonVito Wurm dobler und dessen TeamZentimeter für Zentimeter auf Glasfa-serseide übertragen. Dabei wurden dieam Stück auf Baumwolltücher abge-nommenen Bilder komplett auf denneuen Untergrund aufgelegt, erneut be-feuchtet und mit Hilfe kleiner Spach-

Blick durch die Glastüren im Kaisersaalüber die Chorempore hinweg ins Gottes-haus hinein. Auf der silbernen Unterseiteder Orgel spiegelt sich die Fenster rosettedes Westbaus. Foto: Jansky

Presse, Funk und Fernsehen sind gela-den, bevor der Kaisersaal für alle Besu-cher eröffnet wird. Foto: Venus

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teln auf den neuen Trägerstoff „abgezo-gen“. Das war „diffizile Knochenar-beit“, wie Vitus Wurmdobler betont.Eine große Herausforderung für denRestaurator war die Frage, wie diewiedergewonnen Fresken im Kaisersaalangebracht werden können. „Für michist wichtig, dass diese Kunstwerke ,mo-bil‘ bleiben“, betont Wurmdobler, denner hegt die geheime Hoffnung, dass sieeines Tages an ihren ursprünglichenPlatz im Dom zurückkehren können. Die Lösung des Problems wurde in denfreitragenden Rahmenkonstruktionengefunden, in welche die bis zu 40 Qua-dratmeter großen und bis zu neun Me-ter hohen Fresken eingehängt sind. Zahlreiche, rundum in die Rahmen ein-gelassene LED-Lichter, gewähren eineschattenfreie Ausleuchtung der Fres -ken; Punktstrahler lenken den Blickauf die Bildschwerpunkte. Die hinter

den Rahmen liegenden Kriechgängedienen als Revisionsschächte.Höhepunkt der Ausstellung ist die Dar-stellung der Krönung von Maria imHimmel. Das Fresko, das von Schrau-dolph in die Hauptkuppel über der Ap-sis des Domes gemalt worden war, be-reitete dem Restaurator „Kopfschmer-zen“, denn die gewölbte Form des Bil-des wollte er auf jeden Fall erhalten.Möglich wurde dies durch die fast frei-schwebend wirkende, verstärkte Gips-schale, die heute Untergrund für dasFresko ist und hoch oben im Kaisersaal„schwebt“. In Anlehnung an die ehemals ornamen-tale Ausmalung von Teilen des Domesdurch Joseph Anton Schwarzmann(Mitte des 19. Jahrhunderts) sind diesparsam aufgesetzten grafischen Ele-mente im „neuen“ Kaisersaal gehalten.Sie sind eine optische Verbindung überzwei Jahrhunderte hinweg.

304 Stufen geht es hinaufDas Kaisersaal-Projekt wird ergänztdurch den Ausbau des Südwestturmsals Aussichtsturm für die Besucher derSchraudolph-Ausstellung. Um denKaisersaal und den Turm für Besuchersicher erschließen zu können, musstendie beiden Spindeltreppen, die zurEbene des Kaisersaals hinaufführenund noch zur romanischen Bausub -stanz gehören, überarbeitet werden.Die Treppe des nordwestlichen Turms,welche auch zur Chor- und Orgelem-pore führt, ist ursprünglich erhaltenund wurde lediglich ausgebessert. Diezum Kaisersaal und weiter zur Aus-sichtsplattform führende Trep pe wur -de im unteren Bereich neu mit Sand-stein belegt. Die im weiteren Verlaufin die Höhe führenden Spindeltrep-pen aus Buntsandstein und Holz muss ten komplett erneuert werden.Heute führen Betontreppen und zweiSpindeltreppen aus Stahl vom Kaiser-saal in den Aussichts turm hinauf.

Die schattenfreie Beleuchtung wird durchStreiflicht von vier Seiten mittels sparsa-mer LED-Leuchten erreicht. Foto: Jansky

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Die ursprügliche Wölbung des Freskoskonnte Wurmdobler erhalten. Foto: Landry

Blick von der Vorhalle durch das Glocken-loch auf die Marienkrönung. Foto: Landry

Noch auf dem Gerüst, vor dem Höhepunkt der Schraudolph-Ausstellung, der Marien-Krönung, von links Vitus Wurmdobler und Mario Coletto. Foto: Bistum

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Wer es schafft, die 304 Stufen bis zurTurmspitze zu gehen, wird an klarenTagen mit einer rund 50 Kilometerweit reichenden Rundum-Fernsichtbelohnt. Die Aussichtsplattform ist nach allenSeiten offen, hat eine Grundflächevon etwa 20 Quadratmetern und bie-tet Platz für rund 50 Personen. EineGitterbrüstung sorgt in luftigen 60Metern Höhe für die Sicherheit derBesucher. Ebenfalls aus Gründen der Sicherheitkann der Turm nur im Rahmen einerFührung bestiegen werden. Sie wirdvon einem Turmführer durchgeführtund beginnt jeweils zur vollen und zurhalben Stunde am Ausgang des Kai-sersaals. Wer keine Angst vor derHöhe hat, sollte den Aufstieg auf je-den Fall wagen! Jutta Jansky/is

Blick von der Aussichtsplattform nachOsten auf Langhaus, Ostbau, Domgartenund Rhein. Foto: Landry

Nicht nur sicher ist der Turmaufstieg, mitviel Liebe zum Detail ist auch das Turmin-nere gestaltet worden, wie die aufgemalteRosette in der Turminnenspitze beweist.

Foto: Jansky

Auf gleicher Höhe wie die drei Bogenfen-ster im „Schwesterturm“ befindet sich dieneue Aussichtplattform. Foto: Jansky

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Die Johann Joachim Becher-Gesell-schaft (JJBG) bewahrt seit mehr alszwanzig Jahren ein lebendiges Anden-ken an ihren Namenspatron. Hierfürsammelt sie „Zeugen“ des umfassen-den Schaffens des Speyerer Multita-lents Johann Joachim Becher, um des-sen vielfältige Arbeiten systematischzu dokumentieren und ins Bewusst-sein der Öffentlichkeit, vor allem inBechers Heimatstadt, zu heben. Zu-sätzlich ist es ein vorrangiges Ziel derJJBG, den Austausch zwischen Wis-senschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Ge-sellschaft und Politik zu fördern sowieden Transfer in konkrete Projekte zuunterstützen. Ein besonderer Schwer-punkt ist dabei die Erziehung und Bil-

dung zu Sozialwissenschaften, Technikund Naturwissenschaft auf allen Stu-fen: von der Kindertagesstätte bis zurakademischen Forschung.Die Aktivitäten der JJBG sind vielfäl-tig. Die Gesellschaft erfüllt ihre selbst-gestellte Aufgabe vor allem durch dieDurchführung von Vorträgen, Diskus-sionsforen, Seminaren und Exkursio-nen, durch Beratung und die Förde-rung anderer Maßnahmen, die demGesellschaftswerk dienen.Daneben gibt die JJBG eine Schrif-tenreihe heraus; bisher sind 30 Einzel-hefte erschienen. Ein Mitteilungsblattdient dem Austausch interner Infor-mationen. Sehr beliebt und ergiebigsind die monatlichen Gesprächsrun-

JJB – Genie und bekennender SpeyererJohann Joachim Becher-Gesellschaft hält Erbe lebendig

Die Johann Joachim Becher-Gesellschaft residiert seit 2005 im Erdgeschoss diesesAnwesens, das zum Ensemble des mittelalterlichen Judenhofs gehört, und das u.a.auch die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer beherbergt. Foto: Bentz

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den im JJB-Haus, das als aktivierendeGedenkstätte 2005 im Judenhof-Arealeingerichtet wurde.

Das JJB-HausDas JJB-Haus (www.johann-joachim-becher.de) ist kein Museum; es solldazu dienen• das Andenken an J. J. Becher

wahrnehmbar zu machen• Interesse für Leben und Werk des

Vielfachgelehrten und Projektema-chers zu wecken, ihn für die Stadt Speyer und das Land präsent zu hal-ten

• JJBs Denkweise zu verdeutlichen und damit eine wichtige Epoche – mit einer „klassischen“ Übergangs-gesellschaft – exemplarisch begreif-bar zu machen

• ein Ort für Mitglieder und Interes-senten für Veranstaltungen und Vor-träge zu sein.

Das Becher-Haus kann im Zu-sammenhang mit Stadtführungen be-sichtigt werden. Auch themenzen-trierte Führungen mit Kurzvorträgensind möglich. Voranmeldungen wer-den erbeten an die Geschäftsstelle derJJB-Gesellschaft, Evelyne Kuppe, Tel.:06232/103213 (Kreis- und Stadtspar-kasse Speyer), oder via eMail unter [email protected]

Die JJB-GesellschaftZu den Tätigkeitsfeldern der ehren-amtlich tätigen Johann Joachim Be-cher-Gesellschaft gehören beispiels-weise:• Projekt „Praxis-Checker“, bei dem

Schüler/innen die Möglichkeit erhal-ten, sich einen Einblick in verschie-dene Ausbildungsberufe zu ver-schaffen.

• die Schirmherrschaft über das Projekt „Ausbildungspate“.

• Die Kulturkundewoche mit dem Gymnasium am Kaiserdom.

• Die Aktion „Kinder präsentieren

Wissen“ (eine gemeinsame Veran-staltung mit den drei protestanti-schen Kindertagesstätten und den ECHO-Einrichtungen).

• Diverse Seminare, z. B. „Kampf der Kulturen“.

• Ausschreibung und Vergabe des JJB-Preises der JJB-Stiftung. Fünf-mal hat die Stiftung ihren Wissen-schaftspreis aus den Disziplinen Me-dizin, Chemie, Volkswirtschaft, Ver-kehr sowie Technik verliehen. Der sechste mit dem Rahmenthema: „Sachverständige Politikberatung: Funktionsbedingung oder Gefähr-dung der Demokratie?“, ist derzeit in der Ausschreibung.

• Patenschaft des leider auslaufenden Projektes „Lernen vor Ort“; lokales Bildungskapital in Speyer.

• Teilnahme an der jährlichen Kult(o)urnacht Speyer.

Das Veranstaltungsprogramm sowiedie Vorträge können auf der Home-page www.jjbg.de nachgelesen wer-den.

Experimente zum NachmachenAls Nachlese zum „InternationalenJahr der Chemie“, verbunden mit ei-ner öffentlichen Würdigung der eh-renamtlichen Aktivitäten der JohannJoachim Becher-Gesellschaft, hattedie Speyerer Freiwilligenagentur spefaam 15. Februar 2012 zu einer Veran-staltung in den Orchestersaal desGymnasiums am Kaiserdom (GaK)eingeladen, bei der das umfangreichewissenschaftliche Wirken des SpeyererMitbürgers Becher in der Chemie undAlchemie experimentell und exempla-risch vorgestellt wurde.Unter dem Titel „J.J. Becher und seinSpiel mit dem Feuer – von der Alchy-mie zur Chemie“ schlugen Prof. Dr.Karl Brenner, in seiner aktiven ZeitMaterialforscher bei der BASF, undOberstudienrat Peter Ries, Chemie-lehrer am GaK, einen spannenden Bo-

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gen von den eher „dunklen“ Zeitender Chemie im Barock, in denen J.J.Becher wirkte, bis in die Gegenwartmit ihrer vielfältigen und vielfarbigenForschung in der Chemie, besondersauch in der Metropolregion Rhein-Neckar!Bei diesem Experimentalvortrag wur-den zunächst alle möglichen Stoffe„verbrannt“: Vom Schwefel überHolzspäne, Kerzen, Spiritus, Eisen-wolle bis hin zur Kohle. Denn schonzu Bechers Zeit wusste man, dass das„Verbrennen“ einer der wichtigstenProzesse in der Chemie ist, um Eigen-schaften und Veränderungen von Stof-fen erkennen und chemische Vor-gänge erklären zu können.

Die zahlreichen Besucher dieser Ver-anstaltung – darunter erfreulich vieleJugendliche – konnten sich durch Ge-ruchsproben oder durch optische An-nährungen Eindrücke von der Verän-derung der „behandelten“ Stoffe ma-chen.

In einem zweiten Teil von Experimen-ten wurden vor allem mit metallurgi-schen Versuchen weitere „Spiele Be-chers mit dem Feuer“ getrieben. In ei-nem Laborofen à la Becher wurdenErzaufbereitung, die Trennung vonMetallen, die Blei- und Glasschmelzesowie das Gießen von Bleikugeln vor-geführt.Unter dem Motto „Salpeter – die Sau-erstoffflasche der frühen Chemie“wurde abschließend die biologischeHerstellung von Salpeter, Harnstoffund Pottasche sowie von Schießpulverlive demonstriert. Alle Experimentewurden begleitet von der „zeitgemä-ßen“ Beschreibung der beobachteten„Erscheinungen“ und ihren Interpre-tationen im Altertum, im Mittelaltersowie in der Sprache von J.J. Becherselbst: aus der Sicht der Philosophie,der Alchemie und auch unter dem„Verdacht der Haeresie“. Schließlich wurden die technisch-wirt-schaftlichen Aspekte der Chemie Be-chers und ihrer heutigen Nutzanwen-dungen beleuchtet und damit der„Genius Johann Joachim Becher“ insrechte Licht gerückt!

Becher als ChemikerDer Berichterstatter und Verfasserdieses Beitrags, selbst Mitglied derJJBG, möchte hier nun noch einigeGedanken zum Thema „Der Speye-rer Johann Joachim Becher als Chemi-ker – seine Zeit und sein nachhaltigesWirken“ biographisch anknüpfen undfachlich ausbreiten:In Johann Joachim Becher begegnenwir einem der berühmtesten Naturfor-scher, den die Pfalz je hervorgebrachthat. Er wurde 1635 in Speyer geboren,als Sohn eines protestantischen Pfar-rers, der an der mittelalterlichen St.Georgskirche tätig war. Im Garten derDreifaltigkeitskirche, nahe des nocherhaltenen Läutturms, erinnert heuteeine würdige Gedenktafel an das Ge-

Im Gymnasium am Kaiserdom wurde Be-chers Spiel mit dem Feuer experimentellnachempfunden.

Foto: Speyer-Kurier

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burts- und Elternhaus von J.J. Becher.Er starb 1682 in London und wurdeauch dort beerdigt. Den Stolz, ein Speyerer zu sein, er-kennt man an den Titelblättern seinerfast 50 Werke, auf denen er sich meistals „Römisch-Kayserlicher Majestät-Rath“ und „Natus Spirae Nemetum“(aus Speyer stammend) bezeichnete.Seine mehrsprachigen Arbeiten warenMeilensteine auf dem Weg zur Che-mie und Pharmazie unserer Zeit. Derheutige Begriff „Wissenschaftler“ istauf Becher allerdings nicht anwend-bar. Der wissenschaftliche Barock -mensch, zeitgemäß eine „zwiespäl-tige“ Figur, bewegt sich zwischen ma-gischer Alchemie und exakter Natur-wissenschaft. Diese beiden Gegen sätze sind auchbei Becher zu finden und wurdendurch seine persönliche Biographienoch verstärkt.Johann Joachim Becher wurde in derTat von zwei verschiedenen „Vätern“erzogen: dem lutherischen, leiblichenVater und dem Stiefvater, einemschwe dischen Offizier. Der leiblicheVater starb, als der Sohn acht Jahre alt

Dieser Stich von Merian zeigt die Domstadt Speyer, wie sie Johann Joachim Becherwährend seiner Kindheit erlebt hat. Stadtarchiv Speyer

Becher war stets stolz darauf, ein Speye-rer zu sein. Stadtarchiv Speyer

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war. Der Junge besuchte das Retscher-gymnasium in Speyer. Er wurde indieser Erziehungsphase geprägt vonLeitgedanken wie „Studiren zur Auff -erbauung meiner eigenen Seel“ sowie„Studiren zur Ehre Gottes“. Alle wis-senschaftliche Erkenntnis wurde da-bei geleitet von der wörtlichen Inter-pretation der Heiligen Schrift, insbe-sondere dem 1. Buch Moses. Mit dem„Weltbild“ der Schöpfungsgeschichtewurde die Entstehung von Leben unddas ganze Universum beschrieben:Der Himmel, also ein Schöpfergott, istder Sitz von „bewegenden Kräften“,die auf der Erde alle „natürlichen“Vorgänge hervorbringen. Soweit dieeine Seite von Becher, nämlich der„alchemistisch“ geprägte Mensch.Die Mutter heiratet bald wieder – ei-nen schwedischen Offizier, der inSpeyer als Besatzungssoldat statio-niert war. Dieser eignete sich das Erbean und zog mit seiner neuen Familie indie „Fremde“. Dies wurden für dendreizehnjährigen Becher schon sehrfrühe Lehr- und Wanderjahre. Derlernbegierige Junge erfuhr – trotzökonomisch widrigen Verhältnissen –bis zu seinem 20. Lebensjahr einegründliche und umfassende Allge-meinbildung an wechselnden Orten:Straßburg, Breslau, Stockholm undwohl auch Venedig. Dies begünstigteseine Entwicklung zu einem vielseiti-gen und „modernen“ Gelehrten, ei-nem Naturwissenschaftler „neuzeitli -cher“ Prägung!Der jugendliche Becher teilte seinpersönliches Schicksal mit vielen Zeit-genossen: Während und nach demSchrecken des Dreißigjährigen Krie-ges waren die Familien oft zerrüttet,die Menschen kämpften um ihren Le-bensunterhalt und sie wurden infolgebarbarischer Kriegszeiten oft zu ei-nem rastlosen und wechselhaften „Le-bensweg“ durch fast ganz Europa ge-trieben. Becher nutzte die zahlreichen

Ortswechsel bestmöglich als Chance:Italien und Schweden waren damalsdie naturwissenschaftliche Avantgardein Europa! Sicher haben für Becherdabei die Naturwissenschaften auchan ökonomischer und technologischerBedeutung hinzugewonnen, nämlichdie „Dienstbarmachung natürlicherVorgänge zum Wohle des Nächstenund der Gemeinschaft“ (Seelenweis-heit S. 347) – und nicht nur „um derErkenntnis willen“!Ganz früher waren „Chemiker“ ohne-hin mehr handwerklich damit beschäf-tigt Edelmetalle, Edelsteine, Gläserund kostbare Farbstoffe herzustellensowie Leder zu gerben. Zu Beginn der(naturwissenschaftlichen) Neuzeit, al -so in Bechers 17. Jahrhundert, stelltesich langsam für die Chemie die Auf-gabe, die genauen Eigenschaften derverschiedenen Stoffe und deren wech-selseitigen Umwandlungen zu erfor-schen. Eine überspitzte Konsequenz:beim Backen und Braten handelt essich ebenfalls um chemische Reaktio-nen mit Hilfe des Feuers. Daher hatParacelsus (1493-1541) die Bäckerund Köche noch zu den „Chemikern“gezählt – und auch noch heute „ko-chen“ die Chemiestudenten ihre Ana-

Der Mensch durchbricht die Himmelssphä- ren. Holzschnitt eines unbekannten Künst-lers, 1888 erstmals erschienen.

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lysen während des praktischen Teilsihres Studiums!

Die Suche nach „Gesetzmäßigkeiten“Johann Joachim Becher beschäftigtesich „berufstätig“ schon ab 1655 mitallen Formen von Verbrennungsvor-gängen; theoretisch entwickelte erdazu eine systematische Darstellungsowie eine Theorie der Mischungenund der chemischen „Verbindungen“.Heute würde man sagen, Becher ver-suchte allgemein gültige Naturgesetzezur Beschreibung der verschiedenstenVorgänge zu finden; mit dieser Ziel-setzung wurde er einer der Wegberei-ter des Wandels von der alchemisti-schen „Hexenküche“ zur chemischen„Moderne“. Dabei war es für ihn ein wichtigerSchritt, durch ein intensives Studiumder Materie eine Grenze zwischen or-ganischen und anorganischen Stoffenzumindest zu erahnen. Genau so„fort schrittlich“ war es, die bei unter-schiedlichen chemischen Reaktionenauftretenden Umwandlungsprodukteexakt zu analysieren und zu beschrei-

ben, um damit möglichst allgemeine„Gesetzmäßigkeiten“ zu finden.Es ist ganz offensichtlich, dass die„Verbrennungen“ zu Zeiten Bechersganz im Brennpunkt seiner Bemühun-gen gestanden haben. Dabei ging esdem Chemiker aus Speyer technischauch um die notwendige Entwicklungvon dazu geeigneten „Hochöfen“, dieimmerhin schon Temperaturen vonknapp 1.000°C erreichen konnten!

Leuchtgas, Alkohol und Gold Becher konnte so Teer aus Steinkohledestillieren und er hat als Erster dasSteinkohlegas zum Leuchten benutzt.Becher soll auch die Gewinnung vonAlkohol aus Kartoffeln entdeckt undderen Anbau gefördert haben. Erschlug 1673 vor, den Meersand mit ge-wissen „chemischen Zutaten“ zuschmelzen und daraus Silber undGold zu ziehen. Die Möglichkeit derMetallerzeugung „bewies“ er, indemer Lehm mit Öl tränkte und ausglühteund das so erzeugte Eisen mit einemMagneten herauszog.Selbst die klügsten Köpfe der damali-gen Zeit waren von der Möglichkeiteiner solchen „Metallverwandlung“(Transmutation) überzeugt und ihrgrößtes Bemühen war daher auf die„Silber- und Goldmacherei“ ausge-richtet. Der üble Ruf, der der Alche-mie als „Quacksalberei“ anhaftet,kam erst nach ihrer Zeit zustande: Wir werden nämlich dem eineinhalb-tausendjährigen Bemühen und derGedankenwelt dieser Alchemistennicht gerecht, wenn wir annehmen, siehätten ihre „naturkundlichen“ Bemü-hungen von vorneherein in betrügeri-scher Absicht begonnen! So hatte manstets beobachtet, dass sich bei der Ver-brennung von Blei und anderen Me -tallen in der „Asche“ immer auch einebestimmte Menge Silber vorfand. Be-handelte man dieses Silber mit Salpe-tersäure, in der sich das Silber löst, so

Alchemistisches Laboratorium, Stich ausHeinrich Kunrat „Amphitheater der Ewi-gen Weisheit“, 1609.

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erhielt man wieder einen neuen Rück -stand – und zwar Gold. Natürlich wa-ren diese beiden Metalle – heute wis-sen wir das – schon vorher im Bleivorhanden gewesen; den Begriff „ana-lysenrein“ gab es damals noch nicht.Somit glaubte man, bei dem Verbren-nungsprozess einen kleinen Teil desBleis in Silber und Gold umgewandeltzu haben. Die Ausbeute von 250Gramm Silber betrug dabei „in allerRegel“ nur rund 0,3 Gramm Gold.

Der „Stein der Weisen“ war dann jenebegehrte Substanz, die eine Metallum-wandlung am einfachsten, schnellstenund mit höchster Ausbeute durchführ-bar machen sollte. Diesen Stein her-stellen zu können, wurde – neben derpraktischen Experimentierkunst – alsein göttlicher Gnadenakt angesehen.Deshalb gab es für die Alchemisten ei-nen selbst auferlegten Moralkodex,der sie verpflichtete, ihr Wissen ge-

heim zu halten. Das fand in der Sym-bolik der Alchemie ihren Niederschlag:Die damals bekannten Metalle wurdenmit den sieben Planetenprinzipien ver-bunden, so der Mars mit dem Eisen,der Saturn mit dem Blei usw. Das ange-strebte Ziel war stets Gold/Sonne, d.h.eine „ursprüngliche Selbst-Verwirkli-chung“, bzw. allegorisch das menschli-che Herz schaffen.

Jeder Alchemist hatte sein eigenes„Rezept“ zur Herstellung diesesSteins der Weisen, oft dargestellt in einer allegorischen Geheimsymbolikaus der Astrologie. Meistens ver-brannte man zunächst Eisen mit Anti-mon bei etwa 1000°C – zusammen miteiner Geheimsubstanz, deren Symbolbeispielsweise der hellste Stern imSternbild des Löwen sein konnte,nämlich Regulus.

Das Wissen der Alchemie wurde meistmündlich weitergegeben. Das Bild von1853 zeigt „The alchemist“ von Sir Wil-liam Fettes Douglas, 1822-1891.

Allegorische Darstellung der „Reaktion“für den „Stein des Weisen“: Die sechsPlanetensymbole um die „Sonne“ stehenals die „äußeren Substanzen“ für die ent-sprechenden irdischen „Metalle“; dasHerz bzw. das Sonnensymbol (Reichsap-fel) symbolisieren den „Stein des Wei-sen“. Quelle : Officina Alkemica

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Dieses so codierte Rezept gehört mitzu den häufigsten Abbildungen zur„Herstellung“ des Steins der Weisen –dieser Stern Regulus findet sich beientsprechenden Abbildungen noch„ausgezeichnet“ in der Vorderpfotedes Sternbildes Lö we! Um zum Stein der Weisen zu kom-men, musste man mit Metallen – be-sonders mit Quecksilber und mitSchwefel – eine bestimmte Reihen-folge von Destillationen, Sublimatio-nen, Gerinnungen, Auflösungen, Fixa-tionen, … zusätzlich vermischt mitSalzen, Alaunen, Borax, Essig und vorallem mit Feuer durchführen. In wel-cher Reihenfolge diese Operationenzu geschehen hatten, das war gleich-sam die offenen Frage des „Zauber-stabs“ für diese Transmutation zum„lapis scientarium“, dem Stein derWeisen!

Vom „Chemiker“ zum „Arzt“Eine der ersten „Erfindungen“ deszwanzigjährigen Becher trug 1655den Titel „Universallösungsmittel undVerwandlungsmittel“, bei der es sichum eine solche Metall-Transmutationgehandelt haben dürfte! Damit er-reichte unser junger Gelehrter um1657 einen Aufenthalt „mit Benutzungdes Laboratoriums“ am kaiserlichenHof in Wien und er gewann dort of-fensichtlich sofort ein hohes Ansehen.Zuvor opportunistisch zum katholi-schen Glauben übergetreten, erfolgteam 28. Juni 1660 die Ernennung zum„Mathematikus und Medikus“ amkurfürstlichen Mainzer Hof; an derMainzer Universität wurde er schonim November 1662 zum Dr. med. pro-moviert. „Medizin“ war in der damali-gen Zeit die „Naturkunde“ schlecht-hin. Wie auch heute noch „üblich“, gingdie Begabung des Dekans der medizi-nischen Fakultät Ludwig von Hornigkauf die seines zukünftigen Schwieger-sohns über: Der junge Arzt Becherhielt schon kurze Zeit nach seinerHochzeit als Professor Vorlesungen inMedizin!Becher vertrat in der Medizin die„moderne“ Auffassung, dass das We-sen der Krankheiten in einer Abwei-chung vom normalen Mengenverhält-nis der Elemente im Körper gesehenwerden muss. Der Chemie fällt danndie Aufgabe zu, zur gezielten Bekäm -pfung dieser Krankheiten spezifischePräparate zu entwickeln, die an dieStelle der mittelalterlichen Allheilmix-turen treten sollten – „Chemothera-pie“ als die Therapie schlechthin,quasi eine Verschmelzung von Medi-zin und Chemie! So „nebenbei“ ent-stand dabei auch ein in volkstümlicherVersform gehaltenes Tier-, Kräuter-und Bergbuch mit Empfehlungen undRatschlägen für eine einfache Ge-sundheitslehre und naturnahe Lebens-

Durch alchemistische Prozeduren soll der„grüne Löwe“, die ungeläuterte prima ma-teria, in den „roten Löwen“, den „Steindes Weisen“ verwandelt werden.

Rosarium Philosophorum, 15. Jhdt.

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weise. Man kann sagen, dass Becherder „Erfinder“ von „Gebrauchsanwei-sungen“ wurde, die sich im Volksmundweit verbreiteten – ganz im Stil derZeit, in der noch nicht jedermann le-sen konnte!Auch der „zeitgemäße“ Entwurf eines„Chymischen Reiselaboratriums“ gehtin Richtung einer „universell und orts -unabhängigen Einsatzbereitschaft“ von„standardisierten technologischen Ge-räten“!

Diener vieler HerrenNach seinem Aufenthalt in Mainz ar-beitete Becher weiterhin als „Chemi-ker“ in München, dann wieder inWien, dazwischen in Mannheim, noch-mals in München, bei Kurfürsten undam kaiserlichen Hof. Neue „technolo-gische“ Erfindungen brachten ihm„fürstliche“ Einnahmen aber auchVerluste, einschließlich des Verlustesverschiedener Arbeitsplätze. So muss -

te sich Becher immer wieder neu be-werben und „bewähren“. Sein beruf-licher Wanderweg führte ihn überHolland und Mecklenburg 1679 nachLondon zu Prinz Ruprecht von derPfalz, Vetter des englischen KönigsKarl II. Dort, in England, Schottlandund Cornwall, studierte Becher diezahlreichen Bergwerke und führte inseinem Labor in Windsor metallurgi-sche Experimente durch, für die erauch Patente erhielt. Darunter die Ge-winnung von Leuchtgas und die Destil-lation von Teer, beides aus Steinkohle.Damit wurde Becher zum Wegbereiterder später bedeutenden Stein kohlen-Teerindustrie und der wich tigen Stein-kohlen-Gasindustrie.Am bekanntesten wurde J. J. Becherdurch eine Theorie der Verbrennun-gen, die später „Phlogistontheorie“genannt wurde. Der Grundgedankedabei war, dass die brennbaren Kör-per den Stoff Phlogiston enthalten,der bei allen Verbrennungsvorgängenentweicht. Genau so erscheint es uns(als Laien) beim Verbrennen einerKerze, von Kohle und auch Holz.Auch beim Verbrennen von Metallen

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Zeichen und Symbole nach J.J. Becherfür ein „Chymisches Reiselaboratorium“.

Das „Chymische Reiselaboratorium“ vonJ.J. Becher. Der genaue Nachbau durchWilli Philippe ist im Becher-Haus zu se-hen. Foto: Bentz

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hin zu Schlacke (Verkalkung) scheintsich ein brennbarer Stoff, das Phlogis-ton, vom Metall zu scheiden. Umge-kehrt entsteht bei sehr hohen Tempe-raturen aus dem „Kalk“ wieder dasreine Metall, weil sich bei dieser Ver-hüttung das Phlogiston (scheinbar)mit dem Kalk wieder zum Metall ver-bindet – so Bechers Phlogistontheo-rie! Verbrennung bedeutet bei Becheralso die Auflösung eines zusammenge-setzten Stoffes in seine Bestandteile,insbesondere bei einem Metall in die„geistige“ Komponente Phlogistonund das Metalloxid als „irdische“Schlacke – gänzlich umgekehrt zu un-serem heutigen Verständnis von Oxi-dation durch Sauerstoffzufuhr.Die zweifellos große Bedeutung derPhlogiston-Theorie ist darin zu sehen,dass sie die damals bekannten Ver-brennungen unter einem gemeinsa-

men Gesichtspunkt mit einer leiten-den Theorie zusammenfasste und zuerklären versuchte – zwar mit einergenerell falschen Interpretation, aberdoch mit einem heute gängigem „Wis-senschaftskonzept“, mit dem An-spruch auf „Analogie“, „Gesetzmäßig-keit“ und „universelle Anwendungs-möglichkeit“! Mit der praktischen An-wendung dieser Theorie war manlan ge Zeit sehr erfolgreich, bis 1789mit Lavoisier endgültig die „moderneChemie“ begann.Mit allen seinen wissenschaftlichenLeistungen war J. J. Becher seiner Zeitweit voraus und wurde, so gesehen,der Wegbereiter für die „Chemie vonheute“, und damit der Pionier undauch Schöpfer für unsere Wirtschaft-region mit ihren hochentwickeltenChemiestandorten.

Dr. Wolf Böhm

Persönliche Anmerkungdes Autors: „Der in London gestorbene und be-erdigte J.J. Becher hat einmal ge-schrieben: ,(Man muss) ... mit gelehr-ten Leuten behutsam umgehen, denn... die Feder kann loben und schelten.‘Dieser Artikel soll ein berechtigtesLoblied auf Johann Joachim Bechernur als Chemiker sein and not mereflattery – und ich hoffe, es ist gelun-gen – if not, I beg your pardon, myrevered patron!Herzlicher Dank gebührt Dr. OliverBentz vom Stadtarchiv Speyer für diesorgfältige Bereitstellung von mehre-ren Abbildungen sowie dem Vorsit-zenden der JJBG, Hans-JoachimSpengler, und dem geschätzten Eh-renvorsitzenden Prof. Dr. Carl Böh-ret für die Anregung zur Erstellungdieses Artikels sowie die abschlie-ßende kritische Durchsicht!“

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Mit der napoleonischen Niederlas-sungsfreiheit auch für die linksrheini-sche Pfalz hatte sich in Speyer wiedereine Jüdische Gemeinde bilden kön-nen. 1799 kamen hier die ersten jüdi-schen Speyerer zur Welt, schon 1808zählt die Gemeinde 80 Seelen. Gottes-dienst hält man im Hause von Gemein-devorsteher Simon Adler in der Worm-ser Str. 5. Ein erster Versuch des Syna -gogenbaus scheitert 1818, erst am 8.Juni 1832 kann die Gemeinde die Ru-ine der 1689 zerstörten Jakobskirchevon Kaffeewirt Ehinger erwerben. Dieendgültige Kapitalsicherheit für denBau bestätigen der Stadt die zwei ange-sehensten Gemeindemitglieder als Be-

vollmächtigte: die Kaufleute Jacob Ad-ler und Carl David. Nach Baugenehmi-gung vom 9. November 1835 kann Ar-chitekt August von Voit bald mit demBau beginnen. Im Mai 1836 schreiten„der Bau des Schul- und Badhauses …rasch voran, und jenes der Synagogesoll noch im Sommer unter Dach ge-stellt werden“.Um 1825 hatten nur wenige jüdischeGemeinden der Pfalz eigene Rabbiner;die Pfalz ist von der bayerischen Regie-rung in vier Bezirksrabbinate eingeteilt.Speyer gehört zum Bezirk Frankenthalmit Sitz in Neustadt/W. (ab 1838 Sitz inBad Dürkheim). Erster Bezirksrabbi-ner wird Aron Merz (1828-1864).

Ein stilles JubiläumAm 24. November jährt sich die Einweihung der Speyerer Synagoge

an der Stöckergasse/Ecke Heydenreichstraße zum 175. Mal

Die Synagoge inmitten der Stadt (1914). Heute steht auf diesem Areal der Kaufhof,ehemals „Anker“, für dessen Bau auch die „Kaufhalle“ und weitere Häuser abgerissenwurden. Foto: Stadtarchiv Speyer

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Der vollendete Bau ist nicht überdi-mensioniert für die damalige Größe derJüdischen Gemeinde, wie verschiedent-lich behauptet: Die 1837er Synagoge istursprünglich ein relativ kleines, fastquadratisches Gotteshaus mit Ostseitezur Heydenreichstraße (damals nochJakobsgasse) und dem Eingang zurKarlsgasse. Die Gemeinde zählt damalsbereits über 210 Menschen.

Einweihung im Jahr 5598Die Einweihung am 26. Cheshvan 5598– dem 24. November 1837 – beginnt tra-ditionell mit dem freudigen Hereinbrin-gen der Torahrollen, samt „Musikzug,den Vorsängern und der Schuljugend“.Bezirksrabbiner Aron Merz (1828-1864) eröffnet den festlichen Gottes-dienst. Die Speyerer Gemeinde gehörtdamals zu den liberalsten der Pfalz –ihre erste Orgel wird bereits am 9. Fe-bruar 1850 eingeweiht werden. AronMerz befürwortet dies auf das Stärkste,ist diesen im Judentum umwälzendenNeuerungen gegenüber also aufge-schlossen und hat keine orthodoxenVorbehalte, im Gegensatz zu seinemNachfolger, dem aus Ungarn stammen-den orthodoxen Dr. phil. Adolf Sal-vendi (1867-1909). Die wachsende Ak-zeptanz durch die christliche Bevölke-rung zeigt sich bei der Einweihung desvergrößerten Baus am 27. April 1866:Die „Spitzen sämmtlicher Zivil- undMilitärbehörden mit dem Regierungs-präsidenten, sowie Bürgermeister undStadtrath“ nehmen an der dreistündi-gen Feier teil. 1891/92 folgt die zweite Erweiterungder Synagoge. Alle uns bekannten – we-nigen – Ansichten stammen aus derZeit nach jener letzten Ausbaustufe; da-mals zählt die Gemeinde über 500 Mit-glieder. Damit hat die Synagoge fastdas Dreifache ihrer ursprünglichenGröße erreicht, jeweils durch Verlänge-rung nach der Ostseite. Man kann diesleicht an erhaltenen Seitenaufnahmen

erkennen. Einst ein unauffälliges klei-nes Gebäude mitten in der Häuserfrontzur Heydenreichstraße, steht die Syn-agoge ab 1914 stolz und frei, nachdemdie Stöckergasse mit Abriss eines be-nachbarten Kleinanwesens endlich ver-breitert werden konnte. Am 28. November 1937, dem Vorabendzum Lichterfest Chanukkah, kann dieGemeinde noch das 100-jährige Beste-hen der Synagoge feiern. Gäbe es nichtihre Jubiläumsschrift, wir wüssten heutenicht einmal um ihr Aussehen: Alle An-sichten mit Portal, von der Stöckergasseher, sind Reproduktionen dieser einenAufnahme.

Die letzte NachtIn der Nacht des 9. November 1938wird die Speyerer Synagoge nach vor-heriger Plünderung bis auf die nacktenMauern niedergebrannt. Mindestensacht der zuletzt elf Torahrollen gehenin Flammen auf, unersetzliche Kompo-sitionen des früheren Kantors MoritzRosenhaupt, zahllose Noten des Syna -gogenchors sowie die Gemeindebüche-rei sind vernichtet, von der Innenein-richtung ganz zu schweigen. Perfider-weise muss die Jüdische Gemeinde dieMauerreste der Synagoge innerhalbeines Monats auf eigene Kosten abrei-ßen lassen. 1959 wird ein dem einstigenSynagogenareal benachbarter Häuser-block abgerissen, dort entsteht dasKaufhaus Anker (später: Kaufhof).1978 wird an dessen Westseite am Ortdes einstigen Synagogeneingangs einekleine Gedenktafel angebracht. Der inden 1990er Jahren errichtete Gedenk-stein wird Mitte 2005 um einige Meterversetzt, direkt davor wird eine Ge-denktafel mit den Namen der 71 NS-Opfer aus Speyer in den Boden einge-lassen (mittlerweile mit weiteren Na-men ergänzt). An dieser Stelle ge den-ken viele Speyerer alljährlich am 9.November der Opfer des NS-Regimes.

Katrin Hopstock

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Liebe Leserinnen und Leser der Speyerer Vierteljahreshefte,kurz vor Redaktionsschluss dieses Hef-tes erreichte uns folgende e-Mail vonWalter Lind: „Mein Vater, Dr. h.c. Emil Lind, hat seit1917 ein Poesie-Album als „Trinlys Ge-heimbuch“ geführt. Trinly ist in derSchweiz der Kosename für Katharinaund so wurde meine Mutter zeitlebensTrinly gerufen und genannt. Dieses Ge-heimbuch ist mir erst jetzt wieder in dieHände gefallen und ich finde die Ge-schichte, wie mein Vater seine Frau ge-funden hat, so einmalig, fast wie eineWeihnachtsgeschichte.“Dem konnte die VJH-Redaktion nurzustimmen und Platz schaffen im Heft –für diese Geschichte und Ihnen, liebeLeserinnen und Leser, zur Erbauung.

Das Gespräch im ZugNoch einmal zogen die zehn Schwarz-röcke vom Prüfungssaal in der Brü -ckenstraße über den altgewohntenSpeyerer Bummel zur Bahn. Die zweitePrüfung vor den Eisgrauen der pfälzi-schen Landeskirche war glücklich be-standen. Die Herren Kommissare hat-ten ihren Altersgroll aus verstaubtenund verkalkten Hirnen auf die jungenVikare losgelassen, besonders gern hat-ten sie es mit dem Stadtvikar von Neu-stadt, Emil Lind, zu tun. Der aber wardurchaus kein Lamm, das sich auf dieSchlachtbank bringen und abstechenließ, im Gegenteil, er parierte jedenHieb, daß die alten Herren allerhandSchmisse davontrugen. Beim Abschiedwurde allgemein Friede, lies: Waffen-stillstand! geschlossen. Draußen aberwar Krieg!Die jungen Männer, zum Teil aus demFeld beurlaubt, fuhren die Strecke

durch den Schifferstädter Wald gemein-sam. In meinem Abteil saßen sie zu-sammen und sprachen über Persönli-ches, das während der Prüfung nicht zuseinem Recht gekommen war. Es stelltesich heraus, daß alle bis auf zwei(Ebert, stammte aus dem Cafe Ebertauf der Hauptstraße und Lind) im hei-ligen Stand der Ehe lebten oder ver-liebte Bräutigämer waren. Die achtGlücklichen warben um die zwei „Un-glücklichen“, weil „Unbeweibten“. Dieaber schüttelten das wissensschwereHaupt und lächelten wie alte Philoso-phen. Heiraten! Wie konnte man ihnennur ein solches Wort vorsetzen. Die Ar-beit, die Bücher, die Gemeinde, dieSchule waren wichtiger. Dann sollte ersteinmal der Krieg vorübergehen.Der Zug fuhr um die Kehre am Stell-werk Schifferstadt, als die zwei Freun-de sich die Hand zum Abschied drück -ten. „Auf frohes Wiedersehen nach demKrieg! Bis dahin unbeweibt! Es lebeder freie Junggeselle!“Die acht gebundenen lachten unver-schämt. „Bis es Euch erwischt! Und dasbleibt nicht aus!“....Der Stadtvikar von Neustadt eilte sei-nem Horst in der Hetztelstraße 22 zu,stürmte die Treppe hinauf wie ein Ra-sender: „Bestanden! Vorbei mit allemPrüfungskram für das ganze Leben. Eslebe die Freiheit.“ Auf der Treppe standdie Hauswirtin Luise Trauth mit ihrenbeiden Küken Hilde und Susi. Freudi-ges Gegacker über den in Speyer ge-wonnenen Sieg. „Übrigens haben wiruns unterwegs im Zug gelobt, Jungesel-len zu bleiben. Den Gebundenen siehtman es schon am Gesicht an, daß sieauf dem besten Weg in die Sklavereiund das Spießertum sind.“ „Aber, aber,Herr Vikar! Wie kann man nur so got-

Trinly’s GeheimbuchEine „Weihnachtsgeschichte“ aus dem Nachlass von Pfarrer Lind

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teslästerlich reden!“ So sie, die Trau-then. Die Küken aber schauten sicheinander an und grinsten aus Mitgefühloder Dummheit.

Das BildEin Jahr war dahin gegangen. Draußenentnervender Kampf. In der HeimatKohldampf und wachsende Kriegsmü-digkeit. Wieder fielen die Blätter in ei-nem Herbst, der Farben fand wie nochnie. Da brachte der Briefträger in dasHaus in der Hetzelgasse zwei Schrei-ben an den Aftermieter (auch Unter-mieter genannt) Emil Lind. Das einewar von der hohen Kirchenbehörde inSpeyer und brachte die Ernennungzum wohllöblichen Pfarrer von Ingen-heim. Das andere kam vom Bezirks-kommando und enthielt die kurze Mit-teilung, daß der Landsturmmann Linddamit zu rechnen habe in der aller-nächsten Zeit zum Kriegsdienst an derFront einberufen zu werden.Familie Trauth nahm Kenntnis von bei-den Briefen. Und dann fiel das ent-scheidungsvolle Wort aus Männer-mund: „Jetzt gehört eigentlich docheine junge schöne Frau dazu. Wenn ichan das leere Pfarrhaus in Ingenheimdenke, bekomme ich Albdrücken.“Da wäre nun leicht abzuhelfen gewe-sen. Denn in der Pfalz, allein in derPerle Neustadt, liefen so viele nettezweibeinige Käfer mit Zöpfen herum,dicke und dünne, blonde, braune,schwarze – gescheite und dumme. (...)Einladungen trotz Krieg und Mangel-ware regneten fast täglich auf den vielbeschäftigen Stadtvikar herab. Ernahm an, ging aus und kam Nacht fürNacht spät aber – nüchtern, sogar völ-lig nüchtern – nach Hause. Die Fla-schen waren wohl geleert, er selberaber war belehrt, daß die Fülle desFleisches noch lange nicht die gleicheFülle des Geistes garantiert.So wurde der Vikar allmählich leut-scheu oder besser gesagt: weiberscheu.

Doch eines war erreicht: er hatte Leimgeleckt und war tatsächlich dem„Weiblichen“ an sich, das er bisher sostrikt abgelehnt hatte, verfallen. Zwarfand er in keiner einzigen jungenDame das von ihm geschaute Ideal,doch sah er in jeder ein Stück davon.Wenn es möglich wäre ein weiblichesWesen zu entdeck en, das alle Vorzügedes „Ideals“ in sich verkörperte, würdeer gern sich für besiegt erklären undden leichtsinnigen Junggesellenschwurvon damals widerrufen...

Über Nacht fiel die Entscheidung!Und das kam so: Wieder einmal war ervon einem Wein- und Werbeabend inbestem Hause mit einem moralischenKater nach der Hetztelstraße abgezo-gen. Er kehrte wie gewöhnlich noch beiTrauthens ein, die als Nachtlampen be-kannt waren. Das Schnukele Hilde saßmit rotem Kopf und dicken Augen überihren Aufgaben. Die Mutter aber hatteeinen Kasten mit Familienbildern aus-gekramt und zeigte nun so ganz zufäl-lig dem mißgestimmten Vikar das Bildeines Backfisches, dem die krausen Lo -cken über die Schulter fielen. Ein Bildder Jugend und Lebenslust! Mit ver-schmitztem Lächeln saß das Kobold-chen im kurzen Röckchen auf einerGartenmauer und schlenkerte anschei-nend unbekümmert um den Betrachterdie schlanken Beine. „Donnerwetter, istdas eine reizende Krott! Wer ist denndas?“ „Ach, das ist eine Nichte von mirin der Schweiz, Trinly Ackermann, ei-gentlich heißt sie Katharina. Sie wissendoch, daß mein verstorbener Mannseine Familie in der Schweiz hat. DasTrinly ist die Tochter des Oberingeni -eurs im Brückenbau Fritz Ackermannund seiner Frau Katharina, geboreneTrauth.“ „Zeigen Sie doch das Bild malher! Haben Sie noch mehr Bilder? Wiealt ist der Käfer?“Die Fragen überstürzten sich. Die Trau-then hatte die Verbindung mit der

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Schweiz nur lose aufrecht erhalten. Siewußte nicht Bescheid, ob das Mädelschon gebunden sei, wie sie sich ausge-wachsen habe. „Jedenfalls nichts fürSie, Herr Vikar!! Viel zu lebenslustig,viel zu weltlich eingestellt. Tanzt gern,lacht gern, ißt gern süß, sieht gern nachschönen Knaben!“Das letzte Wort hatte dem Vikar einenStich versetzt. Wenn andere Männer imSpiele waren, ließ er die Hände davon.So wohl ihm sonst beim Kämpfen war,bei der Wahl seiner Frau sollten keinefremden Hosenträger im Ringe stehen.Er wollte eine Frau haben, die nicht erstsich krampfhaft nach Punkten für deneinen oder anderen entscheiden mußte.Er wollte Liebe oder garnichts!Und so ließ er die Sache ruhen, ehe sienoch recht zum Leben erweckt war. In der Nacht hatte er einen Traum: Ersah sein Pfarrhaus in Ingenheim, vonWeinreben umsponnen, den weitenGarten mit fruchtbeladenen Obstbäu-men. Und in den Räumen sah er in sau-ber geglätteter Hausschürze anmutigfraulich das kleine Schweizermädelwerken und kochen. Da wurde es ihmzur Gewißheit, daß aus der Sache ein-mal Ernst werden würde. Träume sindzwar Schäume! Aber der Vater Philippin Schwegenheim war entschieden einWahrträumer. Der Älteste hatte dieGabe des Träumens zwar nicht geerbt,träumte selten oder nie. Es konnte dem-nach an dem Ausnahmetraum schon et-was dran sein.Die Parole, aus dem Traum geboren,konnte nur lauten: „Ran an den Feind.“Am nächsten Morgen unterbreitete derTräumer seiner vertrauten Hausfrauseine Nachtgedanken an, mit der Bitteum tatkräftige Unterstützung seiner Of-fensive. Zunächst solle sie in derSchweiz unverblümt anfragen, was mitdem Trinly los sei, ob frei und ledigoder bereits verliebt, verlobt, verheira-tet. Zweitens solle sie aus verwandt-schaftlichem Drang neue Bilder aus

dem ganzen Familienkreis der Acker-männer und Trauthe anfordern. Siesolle betonen, daß sie schon immer einegeheime Liebe im Herzen getragenhabe zu den lieben Schweizer Verwand-ten und es nicht länger ertragen könne,ihre Liebe nur von alten Bildern zunähren.Sie tat wie geheißen. Nach Wochen kamkriegszensiert der erste Schweizer Briefin seltsam langgezogener Frauenhand-schrift. Nicht unsympatisch. Der Inhaltaber war kalt wie die Gletscher. Manwar erstaunt über die so plötzlich neuentdeckte Liebe und Anhänglichkeit.Aber – o welche Freude – das Mädelwar noch frei, ihr Herz schlug nochnicht mit 120 Schlägen für einen Ritterohnegleichen.Was aber das Schönste war, es lagen dieneusten Bilder der Kleinen bei. Nachder neusten Mode gekleidet. Schick!Todschick sogar! Im ersten Augenblick war der Vikarganz geknickt bei dem Gedanken: Wiewird diese Großstadtpflanze sich unterden Kuhbauern und Zigarrenmachernvon Ingenheim ausnehmen! Sollte erihr zumuten mit diesen feudalen hohenzarten Schaftstiefelchen mit höchstenStöckeln durch den Dorfdreck zu stak-sen? Auf jeden Fall würde das moderneMädchen mit dem Backkörbchen aufdem Lockenhaupt in der neuen Umge-bung des Bauerndorfes deplaciert wir-ken!Es folgten schlaflose Nächte mit schwe-rem Grübeln. Durfte er, der klobigePfälzer, diese zarte Blume aus frem-dem, wundervollem Garten verpflan-zen, ja, durfte er auch nur dran denkensie zu gewinnen? Sollte er nicht lieberbei den einheimischen Gewächsen blei-ben? Durch Wochen ging der seelischeKampf. Dann schrieb er wie unterZwang den ersten Brief in die SchweizDie Trauthen hatte zuvor mit Briefenden Feuerüberfall vorbereitet.

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(Und der Brief an die Eltern:)Neustadt a.H. 18. Sept. 1916

Sehr geehrter Herr und Frau Ackermann!Obwohl ich Ihnen durch die Briefe vonFrau Trauth kein ganz Unbekanntermehr bin, wage ich es doch nur mit zag-haftem Herzen meinen größten Her-zenswunsch Ihnen zu unterbreiten. Ichhabe mir erlaubt an Ihre Frl.Tochter zuschreiben. Nach allem, was ich von FrauTrauth und neuerdings von Frau Lauxgehört habe, habe ich den festen Glau-ben, daß in Ihrem Hause das Glück aufmich wartet. Ich weiß, daß ich viel von

Ihnen verlange, aber ich wage es den-noch um Ihre freundliche Unterstüt-zung zu bitten. Kann ich Ihnen doch dieSicherheit bieten, daß auch Ihre Tochterin meinem Pfarrhaus das Glück findenwird.Mit aufrichtigem Dankgefühl grüßt Sievon HerzenIhr Emil Lind, Stadtvikar

(Die Antwort von Trinly, sie war damals19 Jahre alt, aus dem Urlaub in Bernlautete:)

Neustadt a.H. 18. Sept. 1916Sehr geehrtes Frl. Ackermann!

Voll Staunen werden Sie diesen Brief öffnen. Ist es doch ein völlig unbekannter

Mensch, der sich herausnimmt an Sie zu schreiben. Und doch, so ganz fremd ist er

nicht. Denn ich weiß, daß Frau Trauth schon öfter Predigten und Bildchen an ihre

Anverwandten in der Schweiz gesandt hat, die mit mir in Zusammenhang stehen.

Frau Trauth hat mir nun so manches von Ihnen erzählt, auch habe ich einige Bilder

von Ihnen gesehen. Wenn ich all das zusammen nehme, was ich von Ihnen weiß,

dann komme ich von dem Gedanken nicht los, daß Sie mit Ihrer lebensprühenden

Art und Ihrer glückhaften Natur wie geschaffen sind mir ein guter Kamerad fürs

Leben zu werden. Bisher hatte ich immer noch die Hoffnung Sie persönlich kennen

zu lernen. Da aber der Krieg anscheinend noch nicht so bald zu Ende geht, wage

ich es auf diese Weise mich Ihnen zu nahen. Der Winter steht vor der Tür und da-

mit mein Abschied von Neustadt und dem mir so lieb gewordenen Hause Trauth.

Ein Pfarrhaus im schönen Pfälzerwald wartet auf glückliche Menschen! Daß Sie

der eine dieser glücklichen Menschen werden, ist meine Sehnsucht und meine Hoff-

nung. Sie kennen ja unser Pfälzerland und lieben es. Helfen Sie mir mein hohes

Ideal zu verwirklichen. Ich habe mir als Lebensaufgabe gestellt glücklich zu ma-

chen und dadurch selbst glücklich zu werden. Wenn ich so schon vielen fremden

Menschenkindern vieles habe geben können, wievielmehr werde ich alle meine Kraft

einsetzen meiner zukünftigen Lebensgefährtin alles zu sein. Lassen Sie mich nicht

vergebens ausschauen nach dem Glück, ein unbeschreibliches Ahnen sagt mir, daß

ich an Ihrer Seite das finden könnte, was ich suche. Bereiten Sie mir, ich bitte in-

nigst, keine Enttäuschung.Mit herzlichen Grüßen

Ihr Emil Lind , Stadtvikar

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Das Bild vom Trinly stand schon längstauf dem Schreibtisch des Stadtvikars.Briefe flogen hin und her. Er dichtetseine Gefühle in größere und kleinereErgüsse. Sie blieb kühl wie die altenBerge, aber – sie antwortete.Es war ja viel verlangt von dem armenMädel sich so plötzlich von allen Idea-len loszureißen. Da war zunächst alsgrober Anstoß der rote (lies: blonde!)Bart des Bewerbers. Sie hatte sich ge-lobt nie einen Mann mit Haaren im Ge-sicht zu wählen. Das war so hinderlichbeim Küssen und machte so alt! Dannder Altersunterschied. 7 Jahre. Nun, daskonnte ja übersehen werden. Aber –

und das war das Entscheidende! – EinPfarrer!Das weltoffene lebensfrohe Mädel dieFrau eines Pfarrers! Undenkbar, un-möglich von allen Stand- und Gesichts-punkten aus. Auch daß der Vikar selbstdurchaus frei und weltoffen im Lebenund Beruf stand, fiel nicht allzu sehr indie Waagschale.Und dann begann sie ehrlich Punkte,die für ihn sprechen, auszuzählen. Ei-gentlich hatte ja der eigene Vater aucheinen ganz verteufelt ähnlichen Bart.Überhaupt sahen die beiden einanderverflucht gleich, wie Vater und Sohn.Auch das Gesicht war durchaus sympa-

Bern , den 26. Sept.1916 Sehr geehrter Herr Stadtvikar!Ihren lieben Brief vom 18.ds habe ich durch meine Eltern nachgeschickt be-kommen.Eine Antwort auf Ihr aufrichtiges, für mich gut gemeintes und für Sie undmich weittragendes Anerbieten fällt mir äusserst schwer, da ich fürchte, daßSie, verehrter Herr Stadtvikar, bei Ihrer idealen Weltauffassung aus einigen,jedenfalls zu stark ausgeschmückten Mitteilungen meiner lb. Tante sich vonmir mit Ihrer reichen Phantasie ein Bild gemacht haben, das mit der Wirk-lichkeit kaum übereinstimmen kann.Wenn ich Ihr, mir vollständig unerwartetes Anerbieten in bejahendem Sinnebeantworten würde, so könnte ich nur mit banger Sorge der Zeit entgegense-hen, wo Sie mich wirklich kennen lernen und sich damit vielleicht dannauch in Ihren Erwartungen enttäuscht sehen müßten.Ich will keinem Mann angehören, der sich in mir täuschen muss und dernicht schon vor unserer Verbindung meine Schwächen und Fehler kennengelernt hat.Ohne jede gegenseitige Verpflichtung wird es mich jedoch herzlich freu-en, – wenn Zeit und Gelegenheit unser gegenseitiges Kennenlernen begünsti-gen sollten. Da dies während dem gegenwärtigen Kriege kaum möglich ist,so wird es in der von Millionen Menschenherzen ersehnten Zeit des Friedensumso angenehmer und freudiger sein. Verzeihen Sie mir, sehr verehrter Herr Stadtvikar, meine offene Anspracheund empfangen Sie die herzlichsten GrüßeIhre Trinly Ackermann

N.B. Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, aber ich kam erst gestern vonden Ferien zurück und wollte noch die Angelegenheit mit meinen Eltern be-sprechen.

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tisch, besonders aber die Hände. DasIdyll des Landlebens wußte er so reiz-voll darzustellen, daß sie bald auch da-gegen nichts mehr einwenden konnte.Zuletzt stand noch groß und unheim-lich das Wort „Krieg!“ da. Im Kriegaus dem Frieden und der Geborgenheitder Schweizer Berge in das völlig ver-armte, Hunger leidende Deutschlandzu ziehen! Hier zeigt sich nun zum er-sten Mal klar und groß die heroischeHaltung des Schweizer Mädels: DasWort „fürchten“ stand nicht in ihremWörterbuch und hat auch späterhinkeine Aufnahme darin gefunden.Sie sah in dem Briefeschreiber undReimschmied aus der Heimat ihresGroßvaters Trauth einen Menschen,der ein Herz hatte voll Liebe für sie.Das gab den Ausschlag wie bei jedemechten Mädel, das das Herz auf demrechten Fleck hat. Für wirkliche Liebesind sie alle empfänglich, auch wennsie selber nicht gleich in Flammen ste-hen!(...)

Die Wirklichkeit (oder: das Original)Es ist klar, daß ein Mann sich auf dieDauer nicht damit zufrieden gebenwird, ein Bild zu betrachten; zumalauch die beste Photografie nie das We-sen eines Menschen getreulich wieder-gibt. So entstand in dem Stadtvikar derWunsch das Bild zu vertauschen mitder Wirklichkeit.Der Krieg hatte die Grenzen geschlos-sen. Zwischen der Schweiz und demDeutschen Reich waren alle Grenz-übergänge geschlossen worden bis aufeinen bei Godmadingen an der Bahnli-nie von Singen nach Schaffhausen. Inden aus Kriens eintreffenden knappenBriefen stand zwar keine endgültigeZusage, doch war der Absicht des Be-werbers eine Reise in die Schweiz zutun, nichts Ernstliches entgegengehaltenworden. So unternahm der Stadtvikaralle notwendigen Schritte bei seiner vor-

gesetzten Behörde und beim Wehrbe-zirkskommando. Ein Glück, daß erkein Unbekannter war. Bereitwillig gin-gen die Dienststellen auf seine Anträgeein, die ja nach der Strenge des Kriegs-rechts glatt unter den Tisch hätten fallenmüssen. Noch heute steht im Militärpaßder Urlaub vermerkt. (...)In großer innerer Erregung trat derBildliebhaber am 17.7.1917 die lang-wierige Fahrt (...) an. An der Grenz-stelle hatte er das große Glück als Kon-trolleur einen Unteroffizier seinesStammregiments Grenadier Rgt.Nr110aus Mannheim anzutreffen, der ihmallerhand Erleichterungen gewährte.Das lange Sitzen in den Untersuchungs-räumen konnte er ihm allerdings nichtabnehmen. Auch das ging vorüber. In der Schweizklappte auf der Eisenbahn alles vor-züglich. (...) Ein Land der Ruhe unddes Friedens mitten in einer Welt, dieglutrot brannte. Es war dem Reisendenzumute wie einem Gefangenen, derzum erstenmal seit Jahren in die Frei-heit durchgedrungen ist und nun ihrenbelebenden Atem spürt bis ins Mark.Endlich fuhr der Zug in die Halle desLuzerner Bahnhofs ein. Auf demBahnsteig stand wartend das liebeMädchen. Worte können nicht beschrei-ben, was die Seele empfand. Sie reich-ten sich die Hände – nicht wie Liebes-leute, aber doch wie gute Bekannte.Briefe können beste Wegbereiter sein.Von Stunde zu Stunde kamen sich diebeiden Menschen einander näher. ImHaus der Eltern liebenswürdige Auf-nahme, von Seiten der Mutter voll gro-ßer Herzlichkeit, von Seiten des Vatersetwas zurückhaltender. Der nüchterneSchweizer sah die romantische Liebes-geschichte etwas anders an als der deut-sche Theologe. Auch glaubte er in sei-ner urdeutschen Ehrlichkeit offen seineBedenken äußern zu müssen. Was be-deuten Gedanken des Verstandes, wenndas Herz gesprochen hat! Die zwei

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Jungen waren sich im Handumdreheneinig. Ohne viel zu fragen, zogen siezum Goldschmied Lüscher in Luzernund kauften die Ringe. Wie selbstver-ständlich holte Vater Fritz am Abendeine Flasche Wein nach der anderen ausdem Keller, bot Zigarren an. Die Verlo-bung war begangen, ohne daß das Wortauch nur einmal genannt wurde. Nie-mand wurde um sein Jawort gefragt.Die Liebesleute machten ihre Sacheganz alleine aus, waren glücklich wiedie Kinder und freuten sich aneinander.Tage voll Sonnenschein und Liebe. (...)Als sie ihr Jawort gab und mit Kuß be-siegelte, schrieb man im Kalender den18. Juli 1917. Ein Traum war Wirklich-keit, helle, frohe Wirklichkeit geworden,Sehnsucht Erfüllung. An Stelle der Bil-der war das blutvolle Original getreten.(Die Hochzeit war am 14. Februar1918.)Im Sommer 1917 war das Trinly mit ih-rem neuen Kameraden über die Grenz-stelle Godmadingen ins deutsche Landgefahren. Wenn auch der schweizerZöllner dem Emil die neuen schweizerSchuhe von den Füßen zog und be-schlagnahmte, wenn der so beraubtewegen einer abfälligen Äußerung über„Schikanen“ beinahe in Buße genom-men worden wäre, im Ganzen verliefder Grenzübertritt (männlicherseits inStrümpfen!) recht glimpflich. Muß mannicht unwillkürlich bei dem schuhelo-sen Schreiten des Bräutigams an dasWort denken: „Ziehe deine Schuhe aus,denn der Ort, da du stehst, ist heiligesLand.“ Geschimpft haben wir beideweidlich, während die andere Gesichts-hälfte schon wieder lachte. Wie kannman sich auch verdrießen lassen, wennein so froher munterer Kamerad mituns zieht!Die Aufnahme in Schwegenheim (Ge-burts- und Heimatort von E.Lind undWohnort der Eltern Lind) und Neu-stadt war gleich herzlich. Das Trinly ge-wann aller Herzen. Die Zeit verging

wie im Fluge. Verwandte trafen sichmassenhaft im Käsbüro unter der Lim-burg. In ihrer Herzlichkeit und natür-lichen Fröhlichkeit war das Mädchenaus der Fremde bald heimisch. In mei-ner Heimat Schwegenheim waren so-gar die Bauern baß erstaunt über desTrinlys Geschicklichkeit und Anstellig-keit. Wir beide werden nie im Lebenvergessen, wie wir an der „Spitz“, demBrennpunkt des Feldverkehrs, Arsch-backenbirnen „Verzeih mir den Aus-druck, ich habe ihn ja nur nachgesagt!“abmachten, wie wir beim Bummel kel-terten. Nur eins hatten die lieben Leu-teln zu beanstanden: daß das Trinly sooffen ihre Liebe zeigte, daß die Beidenauf der Gartenbank am hellen Tag tur-teltäubelten, während auf dem Dorfnach alter Überlieferung bei derlei undnoch kräftigeren Liebesbeweisen nurder Mond als Zuschauer geduldet war.Die Zeit verging wie im Fluge. Das

Dr. Emil und Trinly Lind, wohl Weihnach-ten 1917 oder 1918. Foto: privat

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Trinly mußte südwärts reisen, um an dieAussteuer zu gehen. Im Frühjahr solltedie Hochzeit sein. Niederhöfer in Eden-koben hatte noch ganz nette kriegsge-leimte Möbel stehen, die wir sicher stell-ten. Sogar Bilder ergatterten wir noch.Als für den Februar der endgültige Ab-marschbefehl für mich eintraf, gab ichTrinly Nachricht, stellte es ihr vollstän-dig frei, ob sie kommen wolle oder war-ten wolle bis nach Kriegsende. Der tap-fere kleine Kerl meldet umgehend seinKommen. Es war keine Kleinigkeit fürsie in derart schlimmen Zeiten das si-chere Nest im Elternhaus zu vertau-schen mit einem leeren und öden Pfarr-haus auf dem Dorfe. Aber sie kam! Am 13. Februar traten wir beim Stan-desamt Neustadt a.d.Haardt zur Trau-ung an. Der jüdische Adjunkt Haas tatuns auf Grund der staatlichen Gesetzezusammen. Am 14. Februar fand in derHeimatkirche zu Schwegenheim diekirchliche Feier statt. Mein Bruder Al-

fred amtierte. Die Kirche war dicht ge-füllt mit Dorfbewohnern. Jakob Heinzhatte uns seine Bauernchaise zur Verfü-gung gestellt zur Kirchfahrt. GegenAbend fuhr er uns noch an den Bahn-hof Westheim. Lange ließ der Zug auf sich warten.Aber er kam, zwar ungeheizt, hattekeine Fensterscheiben mehr. Ausgefro-ren und hungrig kamen wir in Ingen-heim an. Eine Menge Leute, daruntersehr viele Jugendliche, hatten sich zumEmpfang eingefunden. Es muß ein herr-liches Bild gewesen sein, als das jungePaar, begleitet von dem harten Holz-schuhgeklapper über die Hauptstraßeund Kirchgasse zum Pfarrhaus zog.Aber ein schönes Zeichen war es doch.Schon war das Verhältnis zu den Dorf-bewohnern ein denkbar gutes. Sie nah-men herzlichen Anteil am Leben ihresPfarrers. So ist es geblieben bis ansEnde unseres Aufenthaltes (in Ingen-heim bis Oktober 1925).Das alte Pfarrhaus in Ingenheim siehtvon außen ganz stattlich aus, hat aberallerhand Mängel und Nachteile, dieman erst im Laufe eines Winters entdek-kte. Zu dünne Wände, die der KälteDurchlaß gestatteten, Schwammver-dacht im Erdgeschoß, kein Abort imHaus. Ganz hinten im Hof an derScheune stand das Kabäuschen mit demherzförmigen Ausschnitt.Drei Tage nach unserem gemeinsamenEinzug war meine Zeit um. Mit dem be-kannten Köfferchen in der Hand zogich ab zur befohlenen Stelle. Das jungePfarrfrauchen war allein im großenHaus. Sie nahm freiwillig die Last derKriegstrennung auf sich und hielt getreuim Pfarrhaus zu Ingenheim die Wacht.In ihrem Herzen aber wohnte die Sehn-sucht auf die endgültige Heimkehr ihresKameraden.

Anm. d. Redaktion:Pfarrer Dr. Emil Lind, am 22. Mai 1890in Schwegenheim geboren und am 15.

Trinly und Dr. Emil Lind 1922 mit Töchter-chen Tilly. Foto: privat

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Dezember 1966 in Speyer gestorben, ist in der Domstadt kein Unbekannter. Alsevangelischer Pfarrer wirkte er von1916-1946 (davon 1925-1946 in Speyer).Danach war er als Schriftsteller tätigund veröffentlichte zahlreiche Manus-kripte. Dr. Emil Lind war Schüler und einFreund von Albert Schweitzer und hateinen regen Briefwechsel mit dem Arztaus Lambarene geführt. Dieser Brief-wechsel wurde am 21./22. April 2011 inBerlin versteigert. Dr. Klaus Bümlein, Oberkirchenrati.R., hat die „einzigartige Sammlung“für Speyer gerettet und sie mit finan-

zieller Unterstützung der Landesbiblio-thek, der Sparkasse, des Lions-Clubsund privater Spender ersteigert. Aus der Ehe von Pfarrer Emil Lind mitseiner Frau Katharina, geb. Ackermann,gingen drei Kinder hervor:1919 Marlis, sie starb einen Tag vor ih-rem ersten Geburtstag an Lungenent-zündung; 1921 Katharina, gen.Tilly(weil die Ingenheimer Trinly nicht aus-sprechen konnten), sie starb 1982 inSpeyer. Sohn Walter wurde 1926 inSpeyer geboren. Er lebt heute mit sei-ner Familie in München und hat uns dievorstehende Aufzeichnung seine Vatersgesandt.

Der Verkehrsverein gratuliert seinenMitgliedern:

Michael Schramm 20.09.1932 80Nikolaus Meyer 02.10.1942 70Dieter Heupel 23.10.1937 75Peter Kerstjens 23.10.1937 75Waltraut Estelmann 30.10.1927 85Alfred Steinmetz 04.11.1932 80Wolfgang Ihm 19.11.1937 75Eudard Bachtler 22.11.1922 90Karl Maurer 23.11.1932 80Roland Kern 23.11.1952 60Julius Niederleitner 01.12.1932 80

Günter Wedekind 01.12.1937 75Helmut Merz 02.12.1942 70Wolfram Benedikt 13.12.1942 70Bernhard Vogel 19.12.1932 80

Zum Datenschutz:Aus Datenschutzgründen erfolgen die Gra-tulationen nachträglich und ohne Angabeder Adresse. Sollten Sie nicht damit einver-standen sein, dass ihr „runder Geburtstag“ab dem Sechzigsten im Vierteljahresheftveröffentlicht wird, bitten wir Sie, dies derVJH-Redaktion per E-Mail mitzuteilen:[email protected].

Wir gratulieren

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Günter Wedekind feiert am 1. Dezem-ber seinen 75. Geburtstag. „Er ist einvielseitiger Mann, der über eine MengeFähigkeiten verfügt, ein unermüdlicherSchaffer mit tausend Ideen“, beschreibtdie Vorsitzende des Verkehrsvereins,Heike Häußler, ihre langjährige „rechteHand“. Der Verein wünscht ihm nochviele schöne und aktive Jahre und vorallem eine stabile Gesundheit.Viele Talente des anpackenden Ma-chers Wedekind hat der Verein in derVergangenheit gewinnbringend einge-setzt: Günter Wedekind war von 1994bis 2009 stellvertreternder Vorsitzenderdes Vereins. Seit 2012 ist der früherePlatzmeister des Brezelfes tes und jah-relange Organisator des Sommertags-zugs Ehrenmitglied. Günter Wedekindwar im Hauptberuf Gymnasiallehrer.Einer, der mit großem Engagement sei-nen Schülern naturwissenschaftlichen

Lehrstoff und so-ziale Kompetenzvermittelt hat. Seine Qualitätenals Leh rer hat erauch in der Re -daktion der Spey-erer Vierteljahres-hefte eingebracht:als Korrekturle-ser.Günter Wedekindist ein Mann, dervieles macht undvieles kann: Schnaps brennen und Marmelade ko-chen, schlachten und HausmacherWurst herstellen, Häuser renovieren,Schildkröten züchten, reisen und sin-gen. Als Schiedsmann schlichtete erStreitereien und verantwortete überJahrzehnte als Vorsitzender der Speye-rer Verkehrswacht die jährliche Aktion„Gib acht – Schulanfänger“.

Zum Geburtstag ganz viel Glück!

Günter Wedekind beimSommertagszug 2012.

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Page 42: Verkehrsverein Speyer e. V. - Winter 2012

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Page 43: Verkehrsverein Speyer e. V. - Winter 2012

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Unter dem Motto „... einfach Weih -nachten“ lädt Speyer auch in diesemJahr zu einem Bummel über den er-weiterten Weihnachtsmarkt mit stim-mungsvoller Atmosphäre ein. Die„Budenstadt“ zwischen Alter Münzeund Dom wird nun ergänzt durch ei-nen „Ableger“ mit Kinderbackstubeund Imbiss-Ständen vor der am 28.November eröffneten Postgalerie, so-wie mit einem Dreifaltigkeitsmarktvor der Dreifaltigkeitskirche. Chöreund Musikgruppen, Märchenerzählerund Schauspieler gestalten das dies-jährige Rahmenprogramm für Jungund Alt.

An den Adventswochenenden präsen-tieren die Freundeskreise der Partner-städte abwechselnd besondere Spezia-litäten aus ihrer Heimat im Histori-schen Rathaus. In den Rathausinnenhof und den an-schließenden Kulturhof Flachsgassewird ein Handwerker- und Künstler-markt an den vier Adventswochenen-den locken. Die Besucher können sichfreuen auf Filzunikate, Designer-schmuck, Töpferware, Drechselarbei-ten sowie handgefertigte Advents undWeihnachtsdekorationen. Das kom-plette Programm steht im Internet un-ter www.speyer.de. -jj-

„... einfach Weihnachten“Speyerer Weihnachts- und Dreikönigs-Marktvom 26. November 2012 bis 6. Januar 2013

Der stimmungsvolle Speyerer Weihnachtsmarkt 2011 von der Alten Münze aus aufge-nommen. Foto: Klaus Venus

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Wenn die Stufen des Speyerer Domeserzählen könnten, würde sicher manchspannende Geschichte zutage treten.Wer ist nicht alles während der vergan-genen 150 Jahre diese Stufen hinauf-und hinabgegangen? Das anhaltendeNutzen der Domtreppe hat dabei deut-liche Spuren hinterlassen. Da das Weltkulturerbe ein öffentlichesGebäude ist, wird an die Treppen hoheSicherheitsanforderungen gestellt. Dochder Sandstein war austreten, wies tiefeKuhlen auf. Die Freude der Architektendes 19. Jahrhunderts, mit ihren Berech-nungen ans Äußerste zu gehen, wirddeutlich. „Dass es einmal zu Problemenmit ihr kommen könnte, daran hat be-stimmt niemand gedacht“, meint Dom-kapitular Peter Schappert. Doch er hatdafür gesorgt, dass die Treppe nicht un-

verwertet bleibt und Restaurator Hu-bert Schneider aus Großkarlbach hatdie Chance, den Stufen der historischenDomtreppe auf seinem eigenen Grundeine neue Nutzung zu geben, gerne ge-nutzt – auch wenn er zuerst nicht wus-ste, was er damit machen sollte. „Die Treppe war frei stehend und alssolche nicht mehr zu gebrauchen, weilsie zu wackelig und instabil gewordenwar“, beschreibt Schneider zusam men-fassend den Zustand des ihm über-brachten „Präsents“. Ihm war sofortklar: Geschützt aufgebaut werden müs-sen die Stufen. Auf die theoretischenÜberlegungen folgte die praktischeUmsetzung, die in einen sechseckigenTurm mündete. „Außen mit PfälzerSandstein abgemauert“, wie Schneiderhervorhebt. Das Fundament ist instal-

Neue Bestimmung für WendeltreppeDomstufen führen künftig den Gartenturm hinauf

Restaurator Hubert Schneider und Domkapitular Peter Schappert auf den ersten fertig-gestellten „Domstufen“ des neuen Garten-Turmes. Foto: is

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liert, der runde Zylinder errichtet, Stufeum Stufe hat sich der Fachmann – mitUnterstützung aus der Familie – vorge-arbeitet. Echte Handarbeit, und das beibis zu 400 Kilo schweren Einzelstufen.„Bis der Turm fertig ist, habe ich Bau-details aus mindestens zehn histori-schen Objekten verarbeitet“, verrät der

Restaurator. Mit der Fertigstellung desObjekts in diesem Jahr ist nicht mehrzu rechnen. „Ich muss den Turm einrü-sten lassen, da das Anbringen der Bi-berschwänze eine diffizile Sache ist“,merkt er an. Vielleicht wird der Turm jaan manchen Tagen ein öffentlich zu be-gehender Aussichtsturm sein? (is)

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Das Stadtarchiv Speyer kann ab Januar2013 in einem großen deutsch-französi-schen Projekt mitwirken. Das über dieDauer von zweieinhalb Jahren von derEuropäischen Union (EU) mit insge-samt 156.000 € geförderte Projekt„Grenzüberschreitendes Netzwerk di-gitaler Geschichtsquellen: Archive alsGedächtnisse der historisch gewachse-nen Landschaft Oberrhein“ (kurz: Ar-chives digitales) stellt sich der Aufgabe,die großen und kleinen Archive amOberrhein in der digitalen Welt „sicht-barer“ zu machen. Hier haben derzeitMuseen und Bibliotheken eindeutig„die Nase vorn“.

Grenzenlose ZusammenarbeitProjektpartner (sogenannte „Kofinan-zierer“) sind neben dem SpeyererKommunalarchiv die Archives départe-mentales du Haut-Rhin (Colmar), die

Archives départementales du Bas-Rhin(Straßburg), das GenerallandesarchivKarlsruhe und das Stadtarchiv Frei-burg (als offizieller „Projektträger“).Sie repräsentieren die im Interreg-Pro-gramm der EU am Oberrhein invol-vierten Regionen Baden, Pfalz und dasElsass. Über zwei Dutzend weitere Ver-eine, Institute und Archive in Deutsch-land und Frankreich, aber auch inÖsterreich und der Schweiz, unterstüt-zen das Projekt als zusätzliche Partner.Zu den Unterstützern vor Ort gehörendas Bistumsarchiv Speyer, das Landes-archiv Speyer und der Historische Ver-ein der Pfalz. Ein wichtiger „kurpfälzi-scher“ Projektpartner ist das Heidel-berger Institut für fränkisch-pfälzischeGeschichte und Lan deskunde unterder Leitung des bekannten Mittelalter-historikers Prof. Dr. Bernd Schneid-müller.

Archive am Oberrhein werden digitalStadtarchiv Speyer nimmt an grenzüberschreitendem Projekt teil

Auf dem Foto von links: Eric Syssau (Straßburg), Laetitia Brasseur-Wild (Colmar),Wolfgang Zimmermann (Karlsruhe), Joachim Kemper (Speyer), Reingard Wagner(SGD Süd, Neustadt), Bürgermeisterin Monika Kabs, Hans-Peter Widmann (Freiburg),Oliver Bentz (Speyer). Foto: Stadtarchiv Speyer

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Grenzen abbauen – Geschichte pflegenWelche Ziele verfolgt das EU-Projekt?In den deutschen und französischenArchiven am Oberrhein werden singu-läre und bis weit in das Mittelalter zu-rückreichende handschriftliche Unter-lagen zur Geschichte unserer Regionverwahrt. Ebenso können grundle-gende wirtschaftliche, soziale und kul-turelle Entwicklungen nachvollzogenwerden. Vereinfacht gesagt müsste dasKulturgut der Archive „Gedächtnis“und „Rückgrat“ jeder touristischenund kulturellen Präsentation und Ver-marktung der Region am Oberrheinsein. Aufgrund verschiedener Barrieren wa-ren diese Dokumente bislang zumeistnur einem kleinen Kreis von Histori-kern und anderen Experten zugänglich:Fehlende Lesekenntnisse der altenSchriften und die Verteilung der Doku-mente auf zahlreiche Archive dies- undjenseits der Grenze stellen bis heute er-hebliche Hindernisse dar. Besondersgravierend wirkt sich die jahrhundertelange Trennung des Kulturguts auf diebeiden Staaten Deutschland undFrankreich aus. Es entstanden „Gren-zen“ in den Köpfen der Historiker undForscher sowie vor allem bei der Be-völkerung der Region, die so gar nichtmehr in die heutige politische Realitätzu passen scheinen, denn historischeGrenzen existierten in unserer Regionerheblich weniger, als wir heute vermu-ten!

Sprachbarrieren abbauenEin grenzüberschreitendes Internet-Portal soll die genannten Hindernisseüberwinden helfen: Die Projektpartnerwollen das historische Gedächtnis desOberrheingebiets virtuell wiederher-stellen und rekonstruieren. Der Öffent-lichkeit soll durch die Verwendung derneuen Medien, moderne Erläuterun-gen zu den Quellen und vor allemdurch eine konsequente Zweisprachig-

keit ein neuer Zugang zu ihrem „Ge-dächtnis“ geschaffen werden. Voraus-setzung hierfür ist eine umfangreicheDigitalisierung von Archivalien, die(natürlich kostenfrei) über ein gemein-sames Online-Portal präsentiert wer-den.

Interaktiv und mit „Blogs“Zentrales Medium für das gesamte Pro-jekt und für dessen Vermittlung in derBevölkerung wird eine zweisprachigeKommunikationsplattform sein: DerInternetauftritt wird in Form einesinteraktiven und für Kommunikationoffenen „Blogs“ vermutlich ab Jahres-beginn 2013 zur Verfügung stehen. Dasdeutsch-französische geisteswissen-schaft liche Blogportal „hypotheses.org“wird den perfekten Hintergrund fürden Internetauftritt des Projekts bilden.

Vom Mittelalter bis zur NeuzeitDie Projektarbeit der Partner wird zu-nächst einen zeitlichen Schwerpunktauf dem Mittelalter sowie in der begin-nenden Frühen Neuzeit (16. Jahrhun-dert) haben. Dies ist unabdingbar, umdie Arbeitsvorhaben nicht zu „beliebig“zu machen. Gerade die mittelalter-lichen Quellen und diejenigen der Re-formationszeit zeigen deutlich, wie we-nig damals Grenzen in den Köpfen derMenschen existierten und Grenzen wieder Rhein „durchlässig“ waren. Dergrenzüberschreitende Aspekt ist sehrstark. Und: Diese historischen Quellensind die wertvollsten Bestände der Ar-chive, sie sind aber gleichzeitig be-sonders schwer zu entziffern und warenbislang nur wenigen Experten zugäng-lich. Eine Ausweitung auf spätere Zeit -räume, also bis zu den großen deutsch-französischen Konfliktlinien des 19. undder ersten Hälfte des 20. Jahrhundertsist vorgesehen. Sie wäre auch eine wich-tige Perspektive, um die Gesamtheitdes Grenzraums in allen Höhen und

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Tiefen, Schwierigkeiten und „Verdrän-gungen“ abzubilden und umfassend zu-gänglich zu machen!

Geschichtlich enge Beziehungen Das Stadtarchiv Speyer verfügt übereine geschlossene, reiche Überliefe-rung der Zeit, als Speyer als Reichs-stadt, aufgrund der dort abgehaltenenReichstage und des Reichskammerge-richts einer der „Zentralorte“ des Hei-ligen Römischen Reiches war. Die Be-deutung seiner Quellen reicht dahererheblich über Speyer hinaus, die Be-ziehungen der Stadt besonders zu denvielen Reichsstädten des Elsass warenerheblich. Das Stadtarchiv wird aus den Archiv-beständen der reichsstädtischen Zeitdiese Archivquellen auswählen, digita-lisieren und über das Portal bereitstel-len. Besonders relevant erscheinenzum Beispiel die für den regionalenHandel, für Wirtschaft, Politik und die„Außenbeziehungen“ der Stadt wichti-gen Verwaltungsbücher und spätmittel-alterlichen Akten des Speyerer Rates.In diesen finden sich etwa oft unbe-kannte Briefwechsel zwischen Speyerund der elsässischen Metropole Straß-burg. Hinzu kommen Archivquellen zuden Reichstagen, zum Reichskammer-gericht sowie zur Reformation. Geplant ist durch die anderen Archivedie umfassende Verfügbarmachungvon Dokumenten zu den BistümernSpeyer, Basel und Straßburg oder auchder „Landvogtei“ Hagenau im unterenElsass. Der aus heutiger Sicht grenzüber-schreitende Aspekt kann gut an denPlänen des Archivs von Colmar ver-deutlicht werden: Hier soll die Herr-schaft Ensisheim präsentiert werden.Ensisheim war lange Zeit Hauptstadtdes habsburgischen „Vorderöster-reich“, das Gebiete auf beiden Seitendes Rheins umfasste. Hier, wie in vie-len anderen Fällen, sind für die jeweils

„andere“ Seite des Rheins wichtigeNeuentdeckungen in den Quellen zuerwarten!

Von der Idee zum ProjektVon der ersten Idee bis zur Antragstel-lung verging nur sehr wenig Zeit: ImDezember 2011 entwickelten der Ver-fasser und der aus dem Elsass stam-mende Historiker Dominique Stutz-mann in Wien am Rande einer Buch-präsentation eine erste Projektskizze.Diese wurde dann im engen Austauschmit weiteren Archiven im Frühjahr2012 zu einem umfangreichen zwei-sprachigen Antrag ausgebaut, der (miteinem gewissen Zeitdruck) im Pro-gramm „Interreg IV Oberrhein (2007-2013) eingereicht und von den Gre-mien bewilligt wurde. Ein erstes Tref-fen der Projektkoordinatoren fand imOktober im Speyerer Stadtarchiv statt.Zum Auftakt des Projekts sind zwei öf-fentliche Veranstaltungen in Straßburgund Freiburg vorgesehen (Februar2013). Weitere grenzüberschreitendeöffentliche Veranstaltungen und ge-meinsame Arbeitstreffen stehen an.Das Stadtarchiv Speyer freut sich, Teileines großen kulturell-historischenNetzwerks am Oberrhein zu sein undist auf den Fortgang des Projekts ge-spannt!

Joachim Kemper

Das Stadtarchiv Speyer ist das ältestekommunale Archiv der Pfalz und zu-gleich eines der ältesten Ämter derStadt Speyer. Es ist seit Mai 2012 Teilder Abteilung „Kulturelles Erbe“(Stadtarchiv, Museen, Gedenkstätten)der Stadtverwaltung Speyer. Die Tradition des Archivs geht bis insMittelalter zurück. Dr. Joachim Kem-per ist seit gut einem Jahr Leiter desStadtarchivs und hat die Digitalisie-rung alter Dokumente vorangetrieben.

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• BAU GMBH & CO. KG• HOCH-, TIEF- UND INGENIEURBAU• SCHLÜSSEL-FERTIGBAU• BAUWERTERHALTUNG• BETONSANIERUNG• STRASSENBAU• PFLASTERARBEITEN

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Stadt-Chronik

2012

Anlässlich der 22. Kaisertafeleröffnung wird Ingrid Graf, Chefin der KulinarischenStadtführung, von dem langjährigen Speyerer Gastronom Gerhard Fuchs (Pfalzgraf)ausgezeichnet. Das Foto zeigt v. l.: Peter Hemmler (DEHOGA), Heike Häußler, Bi-schof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Ingrid Graf, Renzo Bertolini, Kirchenpräsident Chri-stian Schad, Gereon Haumann (DEHOGA), Gerhard Fuchs, Oberbürgermeister Hans-jörg Eger und Herbert Boller (DEGHOGA). Foto: privat

5. AugustDer Schatz-meister desVerkehrsver-ein SpeyereV und Ge-schäftsführerder VVS-Veranstal-tungs GmbHfeiert seinen70. Geburts-tag. Der Ver-kehrsvereingratuliert seinem Vorstandsmitgliedrecht herzlich und wünscht – nichtganz uneigennützig – noch vieleschöne, gesunde und aktive Jahre.

10.-12. AugustDie 22. Kaisertafel findet reichlich Zu-spruch und die Gnade des Wettergottes.Vom Domplatz bis zur Mündung derHeydenreich-/Wormserstraße zieht sichdie lange Tischreihe über die Maximili-anstraße.Die Gourmet-Meile ist auch in diesemJahr wieder gut bestückt und Anzie-hungspunkt für Jung und Alt – zumalneben leckeren Speisen und süffigenGetränken auch gute Unterhaltung ge-boten werden. Zwischen Kaufhof undAltpörtel schließt sich in diesem Jahrerstmals ein kleiner Mittelaltermarktan, mit Gauklern, Mar ketendern undheute fast vergessenen Spielen für dieKinder.

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13. AugustSieben angehende Bankkaufleute undzwei Studenten des Studiengangs Ba-chelor of Arts (DHBW) – FachrichtungBank – starteten heute ihre beruflicheZukunft bei der Kreis- und Stadtspar-kasse Speyer. Sparkassenvorstand UweGeske begrüßt die neuen Auszubilden-den und Ausbildungsleiter JürgenLerch ergänzt: „Für 2013 bieten wir er-neut pfiffigen und leistungsbereiten Be-werbern zehn Ausbildungsplätze an.Interessierte können sich ab sofort un-ter www.sparkasse-speyer.de online be-werben. “

700 Schulanfänger kommen auf Einla-dung der Kreis- und Stadtsparkasse,der Verkehrswacht und der Polizeizum Verkehrsunterricht in den Augu-stinersaal. Kurz vor ihrem erstenSchultag werden die ABC-Schützenauf die Gefahren, die auf dem Schul-weg lauern, aufmerksam gemacht undspielerisch auf das richtige Verhalten

im Straßenverkehr hingewiesen. Esist die 44. Aktion von „Gib acht –Schulanfänger!“.

15. AugustDie Kreis- und Stadtsparkasse Speyernimmt an der Aktion GO-GREEN derDeutschen Post teil. Bei GO-GREEN-Sendungen werden die Co2-Emissio-nen von der Übergabe der Sendungenüber den Transport bis zur Auslieferungvollständig ausgeglichen.

16. AugustOberbürgermeister Hansjörg Eger undder stellvertretende MuseumsdirektorWolfgang Leitmeyer begrüßen HelgaKronewald, die von ihrem EhemannBernhard begleitet wird, als 100.000.Besucherin der Sonderausstellung„Ägyptens Schätze entdecken. Meister-werke aus dem Ägyptischen Museum Turin“ mit einem Blumenstrauß. DieAusstellung ist bis einschließlich 14.Oktober zu sehen.

Die neuen Auszubildenden der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer mit Vorstand UweGeske (links) und Ausbilder Jürgen Lerch (2.v.re.) vor dem Sparkassen Hauptge-bäude. Foto: SKS

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Josepha und Josef Fux feiern ihre Dia-mantene Hochzeit. Am 16. August1952 haben sie im Standesamt Speyerden Bund fürs Leben geschlossen.Kirchlich wurden sie zwei Tage späterin Neuaigen in der Oberpfalz, demHeimatort der Braut, vereint. TochterAnnemarie ist 1955 geboren, 1963Sohn Manfred. Die Eheleute haben1959 in der VDK-Siedlung in Speyerein Haus gebaut. Heute wohnt das

Ehepaar Fux, das ein Enkelkind hat,in dessen Nähe im Vogelgesang.

21. AugustAls kommunales Unternehmen bietendie Stadtwerke Speyer alljährlich Aus-bildungsplätze für junge Menschenaus der Region an. Auch in diesemJahr starten sieben Berufsanfängermit den Stadtwerken ins Berufsleben.

Josepha und Josef Fux mit ihrem Hoch-zeitsfoto. Foto: Lenz

Gibt acht – Schulanfänger! Die Aktion von Verkehrswacht, Polizei und Sparkasse bereitetABC-Schützen auf die Gefahren des Schulwegs vor. Foto: SKS

Helga Konewald ist die 100.000 Besuche-rin der Ägypten-Ausstellung.

Foto: HMP / Peter Haag-Kirchner

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Die Stadtwerke bilden sowohl in kauf-männischen als auch in technischenBerufen aus.

Für ihr „außerordentliches Wirken inihrem Berufsleben und langjährigeskommunalpolitisches Engagement“zeich net Ministerpräsident Kurt Beckin einer Feierstunde in Mainz Marga-rethe Boiselle-Vogler mit dem großenBundesverdienstkreuz aus. Schon injungen Jahren ging Margarethe Boi-selle-Vogler ihrem Vater in der Land-wirtschaft und in der Spedition zurHand. Nach Kriegsende übernahm siewichtige Aufgaben im väterlichenKiesunternehmen, dessen Geschäfts-führerin sie heute noch ist. In derKommunalpolitik engagiert sich dieGeehrte seit den 1950er Jahren. Siewar lange Zeit Mitglied im SPD-Par-teivorstand, Vorsitzende der Arbeits-gemeinschaft sozialdemokratischer

Frau en und ist seit 1964 bis heute Mit-glied im Speyerer Stadtrat. Zu seinerEhrenvorsitzenden ernannte sie derSPD-Bezirk Speyer-Nord.

Den ersten Schritt in eine berufliche Zukunst haben diese Auszubildenden mit denSpeyerer Stadtwerken getan. Foto: SWS

Kurt Beck überreicht Margarethe Boiselle-Vogler die Urkunde zum Bundesver-dienstkreuz. Foto: Staatskanzlei/sim

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22. AugustDas Speyerer Kinder- und Jugendthe-ater freut sich über einen Zuschussdes Landes in Höhe von 55.100 Eurofür seine kreative Arbeit, die Kinderund Jugendliche spielerisch mit derKultur in Kontakt bringt.

25./26. AugustIm Domgarten tummelt sich an die-sem Wochenende „allerley buntesVolk“ beim großen MPS (Mittelalter-lich Phantasie Spectaculum), das zumvierten Mal Station in Speyer macht.Ritterturnier zu Pferde, Bogenschüt-zen, Hexen, Spielleute, Gaukler undsogar Elfen sind mit von der Partieund begeistern vor allem die jungenBesucher der Mittelalterschau.

Der Hochzeitswalzer vor dem Dom isteiner der Höhepunkte der Feier derEhejubiläen am Sonntag. 550 Ehe-

paare haben sich eingefunden, um vorWeihbischof Otto Georgens ihr Ehe-gelöbnis zu erneuern. Goldene Hoch-zeit feiern in diesem Jahr 316 dieserEhepaare, 28 schauen auf 60 gemein-same Ehejahre zurück, zwei Paare aufdie Eiserne Hochzeit (65 Jahre) undein Paar sogar auf 70 Ehejahre. Einacht Meter langes Ruderboot ausHolz im Altarraum des Domes istSymbol für die „gemeinsame Fahrtüber das Wasser des Lebens“, bei derman nur vorwärts kommt, wenn alleim selben Takt in die gleiche Richtungrudern.

28. AugustDie Deutsche UNESCO-Kommissionhat die Volkshochschule der StadtSpeyer mit weiteren sechs rheinland-pfälzischen Volkshochschulen als offi-zielles Projekt der UN-Dekade „Bil-dung für nachhaltige Entwicklung“

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ausgezeichnet, „weil sie verständlichvermittelt, wie Menschen nachhaltighandeln“. Zum Thema Nachhaltigkeithält anlässlich der Semestereröffnungam 30. August in Zusammenarbeit mitdem Weltladen Speyer Heinz Fuchs,Vorstandsvorsitzender von TransFairDeutschland einen Vortrag zumThema „Fairer Handel und Nachhal-tigkeit“.

29. August„Im Juli is des allerbeschd s’ Brezel-feschd“ – so die Lösung des diesjähri-gen SWS-Brezelfesträtsels. Rund 800Einsendungen haben Franz-JoachimBechmann (Geschäftsführer der VVS-Veranstaltungs GmbH) und VVS-Marktmeister Franz Hammer ausge-wertet. 200 Rätselrater hatten zwar

richtig geraten, aber das Pfälzischenoch nicht sicher beherrscht und Bre-zelfeschd ganz korrekt mit ...fest ge-schrieben. Anlässlich der Übergabeder Preise im Sport- und Erlebnisbadbademaxx beglückwünscht Ralf Lang,Leiter des Kombibades, die sechs Ge-winner. Sie freuen sich auf Badefreu-den, denn sie erhalten je eine 100-Euro-Wertkarte und ein großes Bade-tier.

31. AugustDen symbolischen „ersten Spaten-stich“ absolviert OberbürgermeisterHansjörg Eger mit der Baggerschau-fel. Etwa vier Wochen sind für den er-s ten von fünf Bauabschnitten der ins-gesamt mit 1,5 Millionen Euro veran-schlagten Umgestaltung des St.-

Brezelfesträtsel-Gewinner: Ella Dick, Gabriele Bechtel, Peter Rambow, Sophie Sche-rer (alle aus Speyer) und Stefanie Walburg (Lingenfeld) Gewinner Josef Hermannsaus Römerberg fehlt auf dem Foto. Hinten ganz links Ralf Lang und ganz rechtsFranz-Joachim Bechmann. Foto: SWS

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Guido-Stiftsplatzes vorgesehen. Der„neue“ Platz soll Verkehrswege undParkflächen bündeln, den Weidenbergals Vorzone zur Synagoge integrierenund begrünt werden. Gefördert wirddie Maßnahme mit 959.000 Euro ausdem Städtebauprogramm. Auf die An-lieger kommen etwa 165.000 EuroUmlage zu.

Auf Platz 24 der Beliebtheitsskalaliegt nach einer Umfrage der Deut-schen Zentrale für Tourismus derSpeyerer Dom. An der Spitze der Lis -te steht das Heidelberger Schloss, aufPlatz drei der Kölner Dom. Direktnach der Speyerer Kathedrale kommtder Schwarzwald.

Die Stadtwerke Speyer geben ihreElektroautos der Marke Mia wegenzahlreicher Mängel zurück. Künftigsollen Stabilität, Sicherheit, Reich-weite und Komfort erst getestet wer-den, bevor neue E-Fahrzeuge geordertwerden.

1. SeptemberSeit 25 Jahren ist der Stadtteiltreff„Nordpol“, ein „Kind“ des Kinder-schutzbundes Speyer, Anlaufstelle fürgroße und kleine Siedlungsräuber.Angefangen hat alles mit einer Spiel-wohnung im „Hochhaus“ im Weiß-dornweg. Hochhaus und Spielwoh-nung sind inzwischen verschwunden,„Nordpol“ ist jedoch geblieben undgewachsen. Etwa 30 Kinder treffensich täglich von Montag bis Freitag inder 220 Quadratmeter großen Nord-pol-Wohnung im Fliederweg 33. FünfErzieherinnen und eine Praktikantinkümmern sich um 58 Hausaufgaben-Kinder. Hinzu kommt die kostenloseBetreuung und Hilfe zur Selbsthilfevon Waldsiedlungs-Kindern berufstä-tiger Alleinerziehender sowie von Mi-grantenkindern,in deren Familien keinDeutsch gesprochen wird. Der vorzwei Jahren eingeführte Abholdienstfür Erst- und Zweitkläßler entlastetdie Eltern und wird sehr gut ange-nommen. 25 Jahre Nordpol wird mit

Hausaufgabenbetreuung für die Erst- undZweitklässler ist eine der wichtigen Aufga-ben von „Nordpol“. Foto: Lenz

Mit Unterstützung des BaggerführersUwe Cyris meistert OB Eger den erstenBagger-„Spatenstich“. Foto: Lenz

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Tanz, Seifenkistenrennen und einerKinder-Kunstausstellung gefeiert.

85 Jahre Messerschmiede Preuss istein Grund zum Feiern. HermannPreuss, Enkel des Firmengründers,führt das Unternehmen gemeinsammit Ehefrau Astrid in dritter Genera-tion. Das Fachgeschäft ist mittlerweileder einzige Messerschmiede-Meister-betrieb in der Pfalz. Messerschmiede-meister Hermann Preuss fertigt zwarselbst keine Messer mehr an, aber ne-ben dem Verkauf von hochwertigenMessern und Küchenutensilien, ist dieMesserschmiede-Preuss immer nocherste Anlaufstelle, wenn es um dasfachgerechte Schleifen von Messerngeht. Bei der Reparatur von Silber-messern hat er sich inzwischen sogarbundesweit einen Namen gemacht.

2. SeptemberDie Stadt Speyer hat anlässlich „300Jahre Grundsteinlegung“ des Rathau-ses (31. August 1712) zu einer ganz be-

sonderen Besichtigung eingeladenund rund 260 Interessierte gehen mitauf eine Reise durch Zeit und Raum.Während des Rundgangs treffen sieauf illustre Figuren der Speyerer Zeit-geschichte: Bürgermeister, Hofbau-meister, Deckenmaler, Domkapell-meister, einen Astronomen und einenBischof, dargestellt von Akteuren desSpeyerer Kinder- und Jugendtheatersunter Leitung von Matthias Folz. Hö-hepunkt der Führung ist ganz oben imansonsten nicht öffentlich zugäng-lichen Dachgeschoss: der Speicher.

3. September30 Freunde, Nachbarn und Bekanntelegen vor dem Nachtcafé Thai Or-chidé in der Roßmarktstraße Blumennieder und entzünden Kerzen im An-denken an die dort eine Woche zuvorbrutal ermordete Mitarbeiterin derNachtbar. Vom Täter gibt es bisherkeine Spur.

5. SeptemberMargot und Hans Gruber feiern heutedas seltene Ehejubiläum der Gnaden-hochzeit (70 Ehejahre). Kennen ge-lernt hat der 1919 in Speyer geboreneHans Gruber seine Margot (Jahrgang1923) in Berlin, wo er als Unteroffizierstationiert war. Am 5. September 1942läuteten die Hochzeitsglocken. Kriegund Gefangenschaft rissen das jungeEhepaar auseinander. Gefunden hatHans Gruber seine Margot dann aufUmwegen in der russischen Zone vonBerlin – und sie sowie den 1943 gebo-renen Sohn Alex in einer „Nacht- undNebelaktion“ in den Westen und nachSpeyer gebracht. 1946 wurde TochterMarlies geboren. Ab 1947 war Hans Gruber als Ange-stellter bei der Landesversicherungs-anstalt (heute Deutsche Rentenversi-cherung) tätig und wurde 1948 zumPersonalrat gewählt. Ebenfalls 1947trat er der Speyerer Karnevalsgesell-

Hermann Preuss und seine Frau Astrid inder Messerschmied-Werkstatt. Foto: Lenz

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schaft (SKG) bei. 33 Jahre lang warHans Gruber Sitzungspräsident derSKG (seine Frau Margot elf JahrePräsidentin der Damensitzung). Indieser Zeit hat er pointenreicheSchunkellieder verfasst, die SpeyererNarren begeistert und zahlreicheHefte, Bücher und Artikel über dieSpeyerer Fastnacht verfasst.Seit 1948 ist Hans Gruber Mitglied imVerkehrsverein, seit 1998 Ehrenmit-glied des Vereins. Viele Jahre war eraktiv im Brezelfestausschuss tätig undhat zahlreiche Brezelfesthefte mit in -teressanten und humorvollen Textenund Bildern gefüllt. Zur Gnadenhochzeit gratulieren demPaar schriftlich Bundespräsident Joa-chim Gauck und persönlich Oberbür-germeister Hansjörg Eger, der auchdie Glückwünsche von Ministerpräsi-dent Kurt Beck übermittelt.

6. SeptemberVor 60 Jahren haben sich Gertrud undHans Heß in der Dreifaltigkeitskirchedas Ja-Wort gegeben. Kennen und lie-

ben gelernt haben sich die Diamante-nen Hochzeiter in der Tanzschule Kai-ser. Die beiden gebürtigen Speyerer(er Jahrgang 1929, sie 1933) leben inSpeyer-Nord. Gertrud Heß erinnertsich noch gut an den langen Schulwegvon der Siedlung bis zur Klosterschuleim Hasenpfuhl. Das Ehepaar hat einen Sohn und eineEnkelin. Das Hobby von Hans Heßsind Haus und Garten im Birkenweg,seine Frau Gertrud liest und näht da-gegen gerne. Gemeinsam besuchen siedas Mehrgenerationenhaus und neh-men dort an den Gymnastik- und Sitz-tanzkursen teil. OberbürgermeisterHansjörg Eger gratuliert dem Jubel-paar zur Diamantenen Hochzeit undübermittelt die Grüße von Minister-präsident Kurt Beck.

Oliver Latry, Organist an Notre Damein Paris und einer der weltweit Be-kanntesten seiner Zunft, gibt anläss-lich der Orgelfestwochen des Kultur-sommers Rheinland-Pfalz ein Gast-spiel im Dom zu Speyer.

70 Jahre verheiratet: Margot und HansGruber. Foto: Lenz

Diamantene Hochzeiter: Hans und Ger-trud Heß. Foto: Lenz

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8. SeptemberZehn Jahre ist es her, dass Bischof Dr.Karl-Heinz Wiesemann im Dom zuPaderborn zum Bischof geweihtwurde. Mit einem Pontifikalamt imSpeyerer Dom anlässlich des FestesMariä Geburt, das seit dem 8. Jahr-hundert in der katholischen Kirchegefeiert wird, begeht der Bischof auchsein persönliches „Jubiläum“.

8./9. SeptemberSelbst Petrus freut sich über das Spey-erer Altstadtfest und schenkt Veran-staltern wie Besuchern zwei strahlendschöne Festtage und laue Nächte. DasAltstadtfest lockt nicht nur alljährlichTausende Besucher in den Hasenpfuhlund zur Live Musik in den Domgar-ten, sondern hat es inzwischen auchauf „You Tube“ geschafft. Das Alt-stadtfest 2013 wird am 6. und 7. Sep-tember gefeiert werden.

14. SeptemberDie „Internationalen Musiktage Domzu Speyer“ beginnen mit einer kindge-

rechten Version von Joseph HaydnsOratorium „Die Schöpfung“ unterLeitung von Domkapellmeister Mar-kus Melchiori. Mit dem Kinderkon-zert richten sich die „InternationalenMusiktage Dom zu Speyer“ erstmalsgezielt an ein junges Publikum. Wohldaran liegt es auch, dass nur gut dieHälfte der Plätze von jungen Zuhö-rern und deren erwachsenen Beglei-tern belegt ist.

14./15. SeptemberZum 18. Speyerer Bauernmarkt ladenzahlreiche Landwirte, Winzer undAussteller auf die Maximilianstraßeein. Der Renner ist in diesem Jahr dasfrische Gemüse, das zu Gunsten derSelbsthilfegruppe der LudwigshafenerAnalphabeten vor dem Domnapf an-geboten wird.

15. SeptemberKürbissuppe und Kartoffelrösti, vonUmweltministerin Ulrike Höfken undOberbürgermeister Hansjörg Eger imOpen-Air-Kochstudio auf dem Speye-rer Domplatz frisch zubereitet, wer-den heute zur Mittagszeit den Bauern-marktbesuchern angeboten. Bei derLive-Kochaktion, moderiert von Ju-dith Kauffmann vom SWR-Fernsehen,handelt es sich um die Abschlussprä-sentation von „Fair ge-kocht – EineStadt kocht Eintopf“. An der Mit-mach-Aktion zur nachhaltigen Ernäh-rung der Stadt Speyer, unterstütztvom Ministerium für Umwelt, Land-wirtschaft, Ernährung, Weinbau undForsten, beteiligen sich 40 Einrichtun-gen. Unterstützt wird die Politpromi-nenz von Profikoch André Schehlvom Johanneshof in Hockenheim undden Schülern der Burgfeldschule Re-alschule Plus, die OB Eger in derSpeyerer Schullandschaft als Vorreiterin Sachen Nachhaltigkeit lobt. Bei der Abschlusspräsentation auf demDomplatz demonstrieren die Akteure

Seit zehn Jahren Bischof: Dr. Karl-HeinzWiesemann. Foto: Bistum

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der Lokalen Agenda 21 wie der Weltla-den Speyer, Netzwerk Umweltbildung,Arbeitsstellen Frieden und Umwelt so-wie Bildung und Gesellschaft der Ev.Kirche der Pfalz und die Stadt Speyer

mit der Abteilung Umwelt und For-sten, insbesondere der Nachhaltigkeits-managerin Sandra Süß, der Stadtbiblio-thek und der Volkshochschule ihr En-gagement rund um das Thema Nach-haltigkeit.

16. SeptemberErstmals wieder seit 73 Jahren feierndie Mitglieder der Jüdischen Kultusge-meinde der Rheinpfalz Rosch ha-Schana, das Neujahrsfest, in Speyer.Sie schreiben nun das Jahr 5773. Diejüdische Zeitrechnung beginnt mit derErschaffung der Welt, die nach rabbini-scher Tradition auf das Jahr 3761 vorChristus festgelegt ist.

18. SeptemberIn einer Pressekonferenz gibt der Cari-tasverband der Diözese bekannt, dasser die sieben Sozialwarenhäuser „Wa-renkorb“ in der Pfalz und im Saarkreiszum Jahresende schließen wird, da dieFörderung der Arbeitsagentur für Ein-Euro-Jobber ab dem kommenden Jahrentfällt. Auch der „Warenkorb“ in

Fair kocht OB Hansjörg Eger mit Umwelt-ministerin Ulrike Höfken.

Foto: Stadt Speyer

Erstmals wieder in Speyer gefeiert: Das jüdische Neujahrsfest. Foto: Lenz

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Speyer ist von dieser Maßnahme be-troffen. Die Sozialkaufhäuser bieten bedürfti-gen Menschen nicht nur günstig Klei-dung und Hausrat aus zweiter Hand, siehaben sich auch als Platz der Integra-tion für Langzeitarbeitslose bewährt. Der Caritasverband für die DiözeseSpeyer ist aufgrund dieses Projekteszusammen mit der Katholischen Er-wachsenenbildung Rheinland-Pfalz fürden Weiterbildungspreis des Landesnominiert. Die Preisverleihung ist fürden 27. September in Mainz vorgese-hen.

26. September

Das seltene Fest der Eisernen Hochzeitfeiern heute, 65 Jahre nach der Ehe-schließung in Gollwitz (Brandenburg),Elli (82) und Heinz (84) Ebert. Dasjunggebliebene Jubelpaar versorgt sichnoch selbst, – zum Teil aus dem eigenenGarten. Zum Fest gratulieren die „Kin-der“ Werner und Monika, die EnkelSascha, Christoph, Marion und Bernd,Urenkelin Julia sowie BürgermeisterinMonika Kabs für die Stadt. Die Bürger-meisterin überbringt auch die Glück -

wünsche von Ministerpräsident KurtBeck.

Ein herber Schlag für die Stadt ist dieMitteilung der Firma Elopack, dass siebis Ende Februar 2013 bis zu 100 seineraktuell 300 Mitarbeiter entlassen wird.Das 1976 in der Brunckstraße angesie-delte Unternehmen (Hersteller vonGetränkeverpackungen) sieht die Pro-duktion in Deutschland als zu teuer anund wird einen Teil der Arbeiten nachDänemark und Holland verlagern.

27. SeptemberAuf der Speyerer Herbstmesse hat es1949 zwischen Lilli (81) und Benno (83)Nord „gefunkt“. Am 27. September1952 gaben sie sich im Dom das Ja-Wort. Heute feiert das Paar das Festder Diamantenen Hochzeit. Es gratu-lieren die Kinder Klaus, Stephan undStephanie sowie Enkelin Romina.

29. SeptemberSeit heute gibt es in Speyer nur nocheine Polizeiinspektion. Die Kriminalpo-lizei ist nach Ludwigshafen verlegt wor-den.

Eisern zusammengehalten haben Elli undHeinz Ebert. Foto: Lenz

Diamantene Hochzeit feiern Benno undLilli Nord. Foto: Lenz

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5. OktoberDer Freundeskreis Speyer-Kursk hat indiesem Jahr 5.000 Euro für sozialeZwecke in Speyers russischer Partner-stadt Kursk aufgebracht. Allein 1.000Euro flossen in die Behindertenarbeit.

11. OktoberDie Stadt Speyer erklärt sich bereit,das Vereinsheim und -gelände desEnde Juni aufgelösten FußballclubsSchwarz-Weiß Speyer für rund 80.000Euro zu erwerben. Das Haus sollkünftig für Kinder- und Jugendpro-jekte der benachbarten Walderholungund von Kindergartengruppen, wiez.B. den Waldkindergartenkindern, ge-nutzt werden. Der Fußballplatz soll er-halten bleiben.

13. OktoberDie diesjährigen Hans-Purrmann-Prei se der Stadt Speyer gehen an DaniGal (Großer Preis), geb. 1975 in Jeru-salem, Studium in Tel Aviv, Jerusalemund Frankfurt (Städelschule). DerKünstler lebt und arbeitet in Berlin.Den Förderpreis erhält Nisrek Var-honja, geb. 1979 in Gerolstein, Stu-dium der Bildenden Kunst/Freien Ma-lerei an der Universität der KünsteBerlin. Die Künstlerin lebt und arbei-tet in Köln und Berlin.Der zum 16. Mal ausgeschriebene För-derpreis ist mit 6.000 Euro dotiert,der in diesem Jahr erstmalig verge-bene Große Preis mit 20.000 Euro.Im Anschluss an die Preisverleihung imHistorischen Ratssaal wird die Ausstel-lung „Wettbewerb um die Hans-Purr-mann-Preise der Stadt Spey er für Bil-dende Kunst“ in der Städtischen Gale-rie Kulturhof Flachsgasse und im AltenStadtsaal eröffnet.

14. OktoberHeute endet die große Sonderausstel-lung „Ägyptens Schätze entdecken.Meisterwerke aus dem Ägyptischen

Museum Turin“ im Historischen Mu-seum der Pfalz. Rund 125.000 Besu-cher haben die Ausstellung gesehen.Das Junge Museum verlängert die Fa-milien-Ausstellung „Ägyptens Schätzeentdecken“ bis zum 7. April 2013.

17. Oktober„Holt euch eure Trikots“, unter die-sem Motto hat die Kreis- und Stadt-sparkasse Speyer im März zum sech-sten Mal in Folge Kinder- und Jugend-mannschaften aus den fünf olympi-schen Ballsportarten Fußball, Hand -ball, Basketball, Volleyball und Ho -ckey aufgerufen, sich um insgesamt 10komplette Trikotsätze zu bewerben.Die Gewinner, sie wurden unter den54 Bewerbungen gezogen, haben heu -te ihre neuen Trikots in der Sparkasseabgeholt.

Statuette der Königin Ahmes Nefertari(Holz, bemalt, 18.-20. Dynastie, 1550-1070v.Chr.) Copyright: Fondazione Mu-seo delle Antichità Egizie di Torino

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19. OktoberDen 104. Geburtstag feiert heute Hil-degard Wässa. Sie ist die drittältesteBürgerin der Domstadt. Seit dem Todihres Ehemanns vor 19 Jahren lebt sie im Seniorenstift Bürgerhospital.Mehr mals die Woche erhält sie Be-such von ihrem Sohn Karl-HeinzWässa (83). Als Kind erlebte sie noch die Kaiser-zeit und sie ist Zeitzeugin von zweiWeltkriegen. Als Tochter des Wirtesdes „Goldenen Adlers“ wuchs sie alsmittleres Kind mit zwei Schwestern indem einstigen Traditionslokal auf.Zum Ehrentag gratuliert auch Ober-bürgermeister Hansjörg Eger.

20. OktoberAnlässlich der Feier „20 Jahre Freun-deskreis Speyer-Ravenna“ verleihtOber bürgermeister Hansjörg Eger diePartnerschaftsmedaille der Stadt anBarbara Mattes. Sie ist seit acht JahrenVorsitzende des Freundeskreises undhat sich um die Städtepartnerschaft inbesonderer Weise verdient gemacht.

22. Oktober„Zukunftstrends in Kommunikationund Vertrieb“ ist das Thema des Wirt-schaftstages, zu dem die Volksbank in

die Stadthalle Speyer einlädt. Die Bot-schaft, die alle – vom Ein-Mann-Unternehmen bis zum Globalplayer –mitnehmen: Unternehmen müssen inden Zeiten Globalisierung und Digita-lisierung ihre Beziehungen zu Kundenneu überdenken. Der Unternehmerdialog steht ganz imZeichen der Kommunikation. 150

Diese Kinder und Jugendlichen freuen sich über ihre neuen Vereinstrikots von derKreis- und Stadtsparkasse Speyer. Foto: SKS

OB Eger gratuliert Barbara Mattes zurPartnerschaftsmedaille der Stadt mit ei-nem Blumenstrauß. Foto:Stadt

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Unternehmer aus der Region nutzendie Gelegenheit, sich auszutauschenund in Vorträgen neue Anregungen zuholen. Was eine strategische Neuaus-richtung für einen Weltmarktführerbedeutet, führt Dr. Harald Schwager,Vorstandsmitglied der BASF SE, beimWirtschaftsforum aus.

23. OktoberDieter Heupel, langjähriges Vor-standsmitglied der Volksbank, feiertheute seinen 75. Geburtstag. Heupelpflegt nach wie vor gute Beziehungenzu „seiner Volksbank“, in der er 36Jahre lang tätig war. In Böhl geboren,absolvierte er seine Banklehre bei derVolksbank Ludwigshafen. Nach Wehr-dienst und Berufstätigkeit bei derSüdwestdeutschen Genossenschafts-Zentralbank in Karlsruhe trat Heupel1961 als Kreditsachbearbeiter in dieVolksbank Speyer ein. 1970 wurde erin den Vorstand berufen. Bis zum Ein-tritt in den Ruhestand 1998 erfolgtendie Fusionen der Volksbank Speyer

mit den Raiffeisenbanken Speyer-West, Dudenhofen-Harthausen-Han-hofen, Römerberg und der VolksbankNeustadt.

Den mit 5.000 Euro dotierten Arno-Reinfrank-Literaturpreis erhält heutedie in Berlin lebende SchriftstellerinDaniela Dröscher. OberbürgermeisterHansjörg Eger überreicht die Aus-zeichnung gemeinsam mit JeanetteKoch, der in London lebenden WitweReinfranks und Stifterin des Preisgel-des. Neben Laudator Dr. SiegfriedGauch tritt auch Jurymitglied Prof. Dr.Guy Stern, Emeritus der Wayne Uni-versity Detroit (USA), ans Redner-pult. Der 90-jährige Literaturwissen-schaftler beleuchtet als Freund undReinfrank-Kenner die humorigen Sei-ten des Pfälzer Autors. Stern, Ehren-bürger seiner Heimatstadt Hildes-heim, aus der er 1937 als Jude in dieUSA emigrierte, erhielt am 19. Okt-ober in der Deutschen Nationalbiblio-thek Frankfurt am Main die Ehren-

Die Besucher des Wirtschaftsforums der Volksbank Kur- und Rheinpfalz eV sind vonden professionellen Vorträgen über Kommunikation begeistert. Foto: Voba

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mitgliedschaft der Gesellschaft fürExilforschung. Daniela Dröscher setzt sich ebenfallsmit dem literarischen Werk des 2001 inLondon verstorbenen SchriftstellersArno Reinfrank (1934-2001) auseinan-der. Die Jury zeichnet mit Daniela Drö-scher eine Autorin für ihre herausra-gende Prosa aus, die sie in ihren Erzäh-lungen und vor allem in ihrem Debüt -roman „Die Lichter des GeorgePsalmanazar“ veröffentlicht hat. DieLiteraturkritik hob dabei ihren som-nambul zarten und feinsinnig illumi-nierten Stil wie auch ihre „Dialektikder Aufklärung“ hervor, vor allem in ih-rem Roman, der im 18. Jahrhundert inLondon spielt. In zum Teil tiefsinnigen,zum Teil absurd-komischen Szenenwerden Aberglaube, Scharlatanerie undWissenschaft in ein dynamisches Wech-selspiel gebracht. In diesem Romantreffen sich die Intentionen von Da-niela Dröscher und Arno Reinfrank.

25. OktoberEtwa 1.200 Menschen verfolgen denVortrag von der früheren Bischöfinund Vorsitzenden des Rats der Evan-

Daniela Dröscher. Foto: Lenz

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gelischen Kirche in Deutschland(EKD) Margot Käßmann in der Ge-dächtniskirche, während rund 200 Mit-arbeiter des Diakonischen Werkes derPfalz gegen Sparmaßnahmen desselbentrotz strömenden Regens vor dem Got-teshaus demonstrieren. „Nichts ist gutin der Kirche ohne Diakonie”, hat eineDemonstrantin ein bekanntes Käß-mann-Wort zu Afghanistan auf einemTransparent abgewandelt. Rettungs-schirme für das Werk sind aufgespannt,vier Männer tragen eine Kirche ausPappe symbolisch zu Grabe. Die Prote-stierenden haben keine Mühen ge-scheut, ihrer Empörung über die jüng-sten Sparbeschlüsse ihres kirchlichenArbeitgebers Ausdruck zu verleihen.Käßmann ist Luther-Botschafterin derEKD und auf Einladung der „Rhein-pfalz“ und des „Evangelischen Kir-chenboten“ als Rednerin der Reihe„Aus Liebe zur Wahrheit: SpeyererThesen zur Reformation“ nach Speyergekommen. Im Anschluss an die Ver-anstaltung trägt sich Margot Käßmannin das Goldene Buch der Stadt ein.

26. OktoberDiözesanbaudirektor Heinrich Hart-mann ist heute in Speyer offiziell indie Passivphase der Altersteilzeit ver-abschiedet worden. Der 62-Jährigestand seit 1989 an der Spitze des Bi-schöflichen Bauamtes, er hatte zudemdas Amt des Diözesankonservatorsinne. Die Nachfolge Hartmanns alsDiözesanbaudirektor und Leiter desBischöflichen Bauamtes tritt am 1.November Gustav Appeltauer an.

Zur Eröffnung der 767. Herbstmesseladen die Stadt Speyer und zahlreicheSchausteller auf den Festplatz ein.Beigeordneter Frank Scheid absol-viert den Festbieranstich. Die Herbst-messe dauert bis zum 4. Novemberund schließt einen verkaufsoffenen„Mantelsonntag“ mit ein.

Ein Höhepunkt anlässlich der Eröff-nung der 767. Speyerer Herbstmesseist die Segnung des neuen Verkaufs-hauses „Schlemmerhütte“ von FamilieLemke durch Pfarrerin Christine

Beutler-Lotz von der EvangelischenSchaustellerseelsorge der Evangeli-schen Kirche in Hessen und Nassau.Nach dem liturgischen Teil der Messe -eröffnung schwingt BeigeordneterFrank Scheid den Hammer und nachzwei satten Schlägen auf den Spunddes Bierfasses ist der Rummel eröff-net. Scheid geht in seiner Begrüßungs-rede auf die Anweisung der Aufsichts-und Dienstleistungsdirektion ein, dieMesse am Allerheiligentag geschlos-sen zu halten.

28. OktoberDer Mainzer Bischof Karl KardinalLehmann kommt mit den Mitgliederndes Mainzer Domkapitels in die Pfalz,um sich mit Bischof Karl-Heinz Wiese-mann und den Mitgliedern des Speye-rer Domkapitels über aktuelle kirchli-che und gesellschaftliche Fragen auszu-

Pfarrerin Beutler-Lotz weiht die neue„Schlemmerhütte“ von Birgit Lemke ein.

Foto: Bumb

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tauschen. Neben den Veränderungs-prozessen in der seelsorglichen Arbeitgeht es auch um das soziale und gesell-schaftliche Engagement der Kirche.Der Austausch mit dem Ziel, die nach-barschaftliche Verbundenheit der bei-den Bistümer zu stärken, soll im kom-menden Jahr eine Fortsetzung erfahren.

29. OktoberDr. Christian Roßkopf, Oberbürger-meister i.R., wird mit der Wilhelm-Dröscher-Plakette der rheinland-pfäl-zischen SPD ausgezeichnet. Roßkopf

war von 1969 bis 1995 Speyerer Ober-bürgermeister und hatte viele Ehren-ämter inne, etwa als Vorsitzender desStädtetags von Rheinland-Pfalz. Zu-letzt war er als Schlichter für die Spar-kassen und als Gutachter für das Ent-wicklungshilfeministerium tätig. Der82-Jährige erhält die Plakette als einervon landesweit sechs Geehrten in In-gelheim aus den Händen des Landes-vorsitzenden Kurt Beck. Die Plakettewird verliehen für herausragendes En-gagement, das den Geist des politi-schen Wirkens von Wilhelm Dröscher

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Bischof Karl Kardinal Lehmann (8. von links) und Bischof Karl-Heinz Wiesemann (9.von links) besprechen mit dem Speyerer und Mainzer Domkapitel mehr Zusammenar-beit. Foto: is

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weiterträgt. Sozialdemokrat Dröscher(1920 - 1977) war Oppositionsführerder SPD im Landtag.

31. OktoberDer geschäftsführende Vorstand desFDP-Kreisverbandes Speyer legt mitsofortiger Wirkung seine Ämter nie-der. Als Begründung hierfür gibt derVorsitzende Dennis Peterhans un-überbrückbare Zerwürfnisse mit eini-gen Wenigen an, die „die Parteiarbeitbekämpft und Mitglieder des Vorstan-des öffentlich und persönlich diffa-miert haben“.

Zum als Ausgleich für den verlorenenMessetag an Allerheiligen bieten Stadtund Schausteller eine Halloween-Nacht– unter anderem mit einer Halloween-Parade – auf dem Festplatz an. Beige-ordneter Frank Scheid sieht kein Pro-blem darin, dass Halloween am Tag derReformation auf dem Festplatz gefeiertwerde, da die Evangelische Kirche imZeichen ihres großen Jubiläums „500Jahre Reformation“ immerhin Luther-Bier anbiete.

1. November

Serpil Topal ist die erste muslimischeSeelsorgerin im St.-Vincentius-Kran-kenhaus. Für die NiederbronnerSchwestern habe die Zusammenarbeit„mit allen, die guten Willens sind“, be-sondere Bedeutung, betont Kranken-haus-Verwaltungschef Klaus Dieboldgegenüber der Rheinpfalz. Die mit derDiözese abgestimmte Entscheidungdes katholischen Krankenhausträgerssei aus bewusst christlicher Motivationerfolgt. So steht nun neben einem ka-tholischen und einem evangelischenSeelsorger auch eine muslimischeSeelsorgerin den Patienten und derenAngehörigen beratend und hilfreichzur Seite.

9. NovemberEin Höhepunkt im Jahr ist die „Spey-erer Sportschau“, die seit zwölf Jahrenin Kooperation von Stadt, Stadtspar-kasse und Rheinpfalz in der Sport-halle Ost veranstaltet wird.

Serpil Topal, muslimische Seelsorgerin imSt.-Vincentius-Krankenhaus. Foto: Lenz

Geister, Hexen und Kürbisse tummelnsich anlässlich der Halloween-Party aufder Herbstmesse. Foto: Bumb

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Optimal kombiniert hat Hauptorgani-sator Klaus Bethäuser Sport mitAkrobatik und Musik. Die 1.000 Zu-schauer sind begeistert!

Um zumindest für einen Teilbereichihrer Tätigkeit die Gemeinnützigkeiterhalten zu können wird die GEWO(bisher Gemeinnützige Wohnungsbau-und Siedlungsgesellschaft“), eineTochter der Stadt, in zwei getrennteFirmen aufgespalten: Gewo Wohnenund Gewo Leben. In letztere sollendie Sozialprojekte QuartiersmensaQ+H und das Mehrgenerationenhauseingegliedert werden. Geschäftsführerbeider Unternehmen wird weiterhinAlfred Böhmer sein.

Unter dem Motto „Solidarität undWachsamkeit“ steht seit Jahren dievom Ortskartell Speyer im DeutschenGewerkschaftsbund ausgerichtete Ge-denkfeier der Opfer des Nationalsozi-alismus. Mehrere Hundert Menschenziehen in einem Schweigemarsch vonder Alten Münze zum Gedenkstein

der alten Synagoge (nahe Kaufhof),wo der ermordeten jüdischen Mitbür-ger gedacht wird. Axel Elfert, DGB-Ortskartell-Vorsitzender, fordert an-lässlich der jüngsten Opfer nationalso-zialistischer Terroristen in Deutsch-land zu mehr Wachsamkeit und„Widerstand gegen alle, die auf demrechten Auge blind sind“ auf. Dezer-nent Frank Scheid erinnert an die Ge-schehnisse der Reichspogromnachtam 9. November 1938 und nennt den„9. November einen unverzichtbarenTermin des Gedenkens und Besin-nens“.

10. NovemberMehr als 120 Besucher kommen zumsechsten „Speyerer Herztag“ ins Dia-konissen-Mutterhaus. Experten refe-rieren über neue Kathetertechnik, Bypassoperationen und die Auswir-kungen von Herzerkrankungen aufdie Sexualität. Auf besonderes Inter-esse stoßen der Vortrag von Dr. Ha-rald Schwacke, Chefkardiologe im Di-akonissen-Stiftungs-Krankenhaus, und

Sport und Akrobatik vom Feinsten bietetdie Speyerer Sportschau. Foto: Lenz

Die Speyerer Bürger gedenken der Nazi-Opfer der Reichspogromnacht. Foto: Lenz

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Professor Gerald Haupt, Chefurologeim St. Vincentius-Krankenhaus. Um„das kranke Herz und die Psyche“wird es im Herzseminar im Frühjahr2013 gehen.

11. NovemberTraditionell ziehen an St. Martin dieKinder mit ihren Laternen durch dieInnenstadt. Der vom „Freundeskreisder Martinsfreunde“ und FamilieFleischmann seit 53 Jahren ausgerich-tete Martinszug mit Martinsspiel vordem Heidentürmchen erfreut auchheuer wieder zahlreiche Kinder. DasMartinsspiel erinnert an den „Wertdes Teilens“, eine in der heutigen Ich-Gesellschaft nicht mehr allzuweit ver-breitete Tugend.

Nicht nur St. Martin teilt am 11.11. sei-nen Mantel sondern auch die Narrenteilen mit vollen Händen Fröhlichkeitaus: die fünfte Jahreszeit beginnt. In

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Rechtsanwalt Michael Kuhnlein reitet seitvielen Jahren am 11. November als St.Martin in die Stadt. Foto: Lenz

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Speyer wird die Kampagne 2012/13mit Guggemusik und viel Hallo aufdem Geschirrplätzl eingeweiht unddie ersten Tollitäten in den Auftaktsit-zungen ihrer Vereine gekrönt.

12. NovemberRalf Bodenseh, Christel Jakobs undMichael Kattinger werden in ihrerFunktion als ehrenamtliche Sozial-richter von Staatssekretärin BeateReich in Mainz im Ministerium derJustiz ausgezeichnet. Sie erhalten dieLandesehrennadel. „Die vielen sozial-politischen Reformen und die damitzusammenhängenden kompliziertenÄnderungen des Sozialrechts habenzu einem drastischen Anstieg der Ver-fahren in den ersten beiden Instanzengeführt und Ihnen die Arbeit gewissnicht erleichtert. Ihr Engagement istAusdruck und zugleich Grundlage ge-lebter Demokratie“, betont Reich.

13. NovemberFünf Schüler des Gymnasium am Kai-serdom (GaK) haben für ihre „Kaiser-dom APP – APP durch die Stadt“ denmit 2.000 Euro dotierten 1. Preis derMetropolregion Rhein-Neckar anläss-lich des 5. Mannheimer Tourismusta-ges erhalten. An dem Wettbewerb be-

teiligt hatten sich 54 Schüler mit 27Beiträgen.

Die Chronik stellte zusammen: Jutta Jansky

Quelle: Die Rheinpfalz

Hinweise zu Veranstaltungen und Neuesüber Speyer finden Sie im Internet unter:www.speyer.dewww.rheinpfalz.dewww.speyer-aktuell.dewww.speyer-kurier.dewww.facebook.com/Speyer.Stadt

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Impressum

Speyerer VierteljahreshefteQuartalschrift�zu�Kultur�und�Stadtgeschichte52.�Jahrgang,�Heft�4,�Winter�2012ISSN�0946-4719

Herausgeber:

Verkehrsverein� Speyer� in� Zusammenarbeit� mitder�Stadtverwaltung�Speyer.

Redaktion:

Jutta�Jansky�(jj);�[email protected]� gekennzeichnete� Beiträge� gebennicht� in� jedem� Fall� die�Meinung� des�Herausge-bers� oder� der� Redaktion� wieder.� Die� jeweiligenAutoren�sind�für�ihre�Beiträge�verantwortlich.

Zuschriften:

Beiträge,� Zuschriften� und� Besprechungsstückeerbeten�an�die�Redaktion.�Für�unverlangt�einge-sandte� Beiträge� und� Fotos� wird� keine� Verant-wortung,� für� unverlangt� eingehende� Bücher,Schriften�oder�Arbeitsmittel�keine�Verpflichtungübernommen.� Rücksendung� erfolgt� nur,� wennfrankierter� und� adressierter�Rückumschlag� bei-liegt.�Alle�Rechte,� auch�die�des� auszugsweisenNachdrucks,�der�fotomechanischen�Wiedergabeund�der�Übersetzung�bleiben�vorbehalten.

Anschrift:

Verkehrsverein�Speyer,�Redaktion�„SpeyererVierteljahreshefte“,�Maximilianstraße�13,67346�Speyer.�

Internet:

www.verkehrsverein-speyer.de

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Vorstand des VerkehrsvereinsHeike HäußlerVorsitzendeTelefon: 06232 /72699Fax: 06232 /[email protected]

Uwe WöhlertStellvertretender [email protected]

Steffen KühnSchatzmeisterTelefon: 06232 / 6183205Fax: 06232 - [email protected]

Peter Durchholz SchriftführerTelefon: 06232 /33710Fax: 06232 /[email protected]

Beisitzer:Fritz HochreitherTelefon: 06232 /[email protected]

Markus Mayer06232 / [email protected]

Anton MorgensternTelefon: 06232 / [email protected]

BeiratBarbara Gast Tel: 06232 / 6183234Franz Hammer Tel: 06232 / 640185Christian Maier Tel: 06232 / 72271Mike Oehlmann Tel: 06232 / 621001Frank Scheid Tel: 06232 / 142437Gregor Flörchinger Tel: 0178 /7384576Dieter Wenger Tel: 06232 / 32930Thomas Zander Tel: 06232 / 142819

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