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Verwaltungsverfahren Herzlich Willkommen zum überbetrieblichen Kurs Verwaltungsverfahren 15. März 2013 Grossratsgebäude Chur Klasse GR 1/11 22. März 2013 ibw Chur Klasse GR 2/11 18. März 2013 ibw Chur Klasse GR 3/11 09

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Verwaltungsverfahren

Herzlich Willkommen zum überbetrieblichen Kurs

Verwaltungsverfahren

15. März 2013 Grossratsgebäude Chur Klasse GR 1/11

22. März 2013 ibw Chur Klasse GR 2/11

18. März 2013 ibw Chur Klasse GR 3/11

09

Magnus Oeschger, lic. iur.

PERSONALAMT GRAUBÜNDEN

Leiter Personalrecht

Inhaltsübersicht

1. Einleitung

2. Handlungsformen der Verwaltung

3. Verwaltungsrechtliche Grundsätze

4. Verfügung

5. Verwaltungsverfahren

6. Verfahrensstadien

7. Verfahrensmaximen

8. Verfahrensbeteiligte

9. Verfahrensgarantien

10. Beschwerdeverfahren

11. Besondere Verfahren und Rechtsmittel

Lernziele

• Rechtsgrundlagen

• Verfügungsbegriff

• Elemente und Aufbau einer Verfügung

• Verfahrensstadien

• Verfahrensmaximen und -garantien

• Rechtsmittel und Rechtsweg

• Eintretensvoraussetzungen

Einleitung

Einleitung

Einleitung

Handlungsformen der Verwaltung

Verwaltungshandlung

öffentlich-rechtliche Handlung

Rechtsetzung

Verordnung (generell-abstrakt)

Rechtsanwendung

(individuell-konkret)

privatrechtliche Handlung

privatrechtlicher Vertrag

Bedarfsverwaltung und

Finanzvermögens- verwaltung

Handlungsformen der Verwaltung

Rechtsanwen-dung

Rechtswirkung beabsichtigt

einseitige Anordnung

Verfügung

zweiseitige Vereinbarung

öffentlich-rechtlicher

Vertrag

Sonderformen Plan

Rechtswirkung nicht beabsichtigt

Realakt

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Sachverhalt 1:

Im Amtsblatt des Kantons Graubünden findet

sich folgende Anordnung des Stadtrates von

Chur: «Folgende Strassen, Wege, Plätze und

Weiler auf dem Gebiet der Stadt Chur werden

umbenannt:

[…];

Untermüli. Neu: Untermühlenweg

[…];»

Die X. AG, deren Geschäftslokal an der

Untermüli 5 und neu am Untermühlenweg 5

liegt, ist gegen die Namensänderung. Sie hat

erst kürzlich 100 000 Bogen Briefpapier und

eine entsprechende Anzahl von Kuverts

drucken lassen.

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Sachverhalt 2:

Die vom Erziehungsdepartement des Kantons

Graubünden erlassene allgemeine

Schulordnung für die Kantonsschule kennt

keine Regeln über das Rauchen auf

Schulanlagen. Die Schulleitung der Bündner

Kantonsschule will den Suchtgefahren

entgegenwirken:

Sie erlässt ein für alle Schülerinnen und

Schüler geltendes Rauchverbot auf dem

Schulareal.

Variante: Mit dem Verbot auf dem

Schulgelände wird umso mehr auf dem

Schulweg geraucht. Also beschliesst die

Schulleitung, das Rauchverbot auch auf den

Schulweg auszuweiten.

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Sachverhalt 3:

Ein Bauer einigt sich mit der zuständigen

Behörde darüber, dass er einen Hektar seines

Kartoffelackers während sechs Jahren brach

liegen lässt. Er erhält dafür eine

Entschädigung.

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Sachverhalt 4:

Aufgrund der Revision des eidgenössischen

Vormundschaftsrechts im ZGB wird auf den 1.

Januar 2013 neu eine kantonale Kindes- und

Erwachsenenschutzbehörde als eigene

Dienststelle geschaffen. Der Kanton

Graubünden mietet für die Behörde

Büroräumlichkeiten in der Altstadt von Chur an

und bestellt die Büroeinrichtungen bei der

Meier Büromöbel AG Landquart.

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Lösung 1:

Es handelt sich um einen Akt der

Rechtsanwendung. Da die handelnde Behörde

nicht die Begründung eines

Rechtsverhältnisses bezweckt sondern einen

Taterfolg anstrebt (Umbenennung einer

Strasse), ist die Handlung nicht auf

Rechtswirkungen gerichtet. Es handelt sich

folglich um einen Realakt und nicht um eine

Verfügung. Allerdings erleidet die X. AG durch

die Namensänderung einen Nachteil und hat

daher ein gewisses Interesse sich gegen die

Namensänderung wehren zu können und/oder

möchte zumindest einen allfälligen Schaden

geltend machen.

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Lösung 2:

Das Rauchverbot richtet sich an die Schülerschaft. Der

Adressatenkreis ist offen, denn das Rauchverbot soll auf unbestimmte

Zeit fortwirken, womit die Adressaten nicht abschliessend feststehen

(Mutationen in der Schülerschaft). Soweit sich das Rauchverbot auf

das Schulareal bezieht, lässt es sich als Allgemeinverfügung

qualifizieren, denn die Bestimmtheit des Anordnungsobjektes

(Rauchverbot auf dem Schulareal) ist gegeben.

Die Rechtmässigkeit des Rauchverbots auf dem Schulareal kann

bejaht werden: Das Verbot ist mit dem Zweck der Schule

(Bildungsauftrag) und dem Erfordernis der Einhaltung eines

geordneten Schulbetriebes vereinbar und verhältnismässig.

Variante: Das Rauchverbot auf den Schulweg ist als Rechtssatz

anzusehen, da die Schulwege nicht feststehen, sondern individuell

variieren können.

Das Rauchverbot kann mit dem Zweck der Schule nicht begründet

werden: Das Verhalten der Schülerinnen und Schüler hat mir der

Organisation der Schule etc. nichts mehr zu tun, so dass kein

öffentliches Interesse mehr besteht.

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Lösung 3:

Es handelt sich um einen Akt der

Rechtsanwendung. Der Akt ist auf

Rechtswirkungen gerichtet (Verzicht auf Anbau

gegen Entschädigung), womit es sich um einen

Rechtsakt und nicht um einen Realakt handelt.

Die Handlung ist zweiseitig, womit es sich um

ein vertragliches Verhältnis und nicht um eine

Verfügung handelt. Der Anbauverzicht ist im

öffentlichen Interesse und es ist eine öffentlich-

rechtliche Aufgabe der Behörden für eine

geordnete Fruchtfolge zu sorgen und eine

Übernutzung der Böden zu verhindern,

weshalb es sich um einen öffentlich-rechtlichen

Vertrag handelt.

Handlungsformen der Verwaltung

In welcher Form handelt die Verwaltung?

Lösung 4:

Es handelt sich um einen Akt der

Rechtsanwendung. Die Handlung der Behörde

ist auf Rechtswirkungen gerichtet (Miete und

Kauf). Es handelt sich um ein zweiseitiges

Rechtsgeschäft. Da mit der Miete der

Räumlichkeiten und dem Kauf der

Büroeinrichtung bloss die Grundlagen für die

Erfüllung der Verwaltungsaufgaben der

Behörde geschaffen werden, handelt es sich

beim Mietvertrag und Kaufvertrag um einen

Teil der sog. Bedarfsverwaltung. Es handelt

sich somit um zwei privatrechtliche Verträge

(beachte allenfalls: Beschaffungsrecht).

Verwaltungsrechtliche Grundsätze

• Rechtsstaatliche Grundsätze / Verfassungsgrundsätze

(Repetition Modul 4)

• Gesetzmässigkeitsprinzip (Art. 5 Abs. 1 BV):

• Rechtssatzerfordernis

• Normstufe

• Normdichte

• Öffentliches Interesse (Art. 5 Abs. 2 BV)

• Verhältnismässigkeitsprinzip (Art. 5 Abs. 2 BV):

• Eignung

• Erforderlichkeit

• Zumutbarkeit

• Treu und Glauben (Art. 5 Abs. 3 und Art. 9 BV):

• Vertrauensschutz

• Verbot widersprüchlichen Verhaltens

• Rechtsmissbrauchsverbot

• Rechtsgleichheitsgebot (Art. 8 BV):

Gleiches ist nach Massgabe seiner Gleichheit

gleich, Ungleiches nach Massgabe seiner

Ungleichheit ungleich zu behandeln.

• Willkürverbot (Art. 9 BV)

Verfügung

• Schlüsselbegriff im Verwaltungs- und

Verwaltungsverfahrensrecht

• Funktionen:

• Materiell-rechtlich: Eine konkretes

Rechtsverhältnis wird einseitig hoheitlich

gestaltend oder feststellend in verbindlicher

und erzwingbarer Weise geregelt.

• Verfahrensrechtlich: Anknüpfungspunkt für

die Regeln über das Verwaltungsverfahren

und über das Beschwerdeverfahren

• Beginn eines Verwaltungsverfahrens

• Ablauf eines Verwaltungsverfahrens

• Anfechtungs- und Beschwerdeobjekt

• Ausgangspunkt für die Vollstreckung

Verfügung

• Arten von Verfügungen

• Rechtsgestaltende Verfügungen

• Verweigernde Verfügungen

• Feststellende Verfügungen

• Verfügung über einen Realakt

(vgl. Art. 25a VwVG)

• Allgemeinverfügung

• Zwischenverfügung

• Vollstreckungsverfügung

• Nebenbestimmungen

• Befristung

• Bedingungen (suspensiv oder

resolutiv)

• Auflage

Verfügung

Elemente des Verfügungsbegriffs

(vgl. Art. 5 VwVG)

1. Hoheitliche, einseitige Anordnung einer

Behörde

2. Individuell-konkrete Anordnung

3. Anwendung von Verwaltungsrecht

4. Auf Rechtswirkungen gerichtete

Anordnung

5. Verbindlichkeit und Erzwingbarkeit

Verfügung

Form und Eröffnung der Verfügung

(vgl. Art. 34–38 VwVG; Art. 22, 23 VRG GR)

Form:

• Schriftlichkeit (Unterschrift)

• Bezeichnung als Verfügung

• Begründung

• Dispositiv (Rechtsspruch und Kosten)

• Rechtsmittelbelehrung

Eröffnung:

• individuelle Zustellung

(Empfangsbedürftigkeit; Zustellfiktion)

• Amtliche Publikation

Rechtsfolgen von Form- und

Eröffnungsfehlern

Verfügung

Zusammenfassung Verfügungsbegriff

Die Verfügung ist ein individueller, an den Einzelnen

gerichteter Hoheitsakt, durch den eine konkrete

verwaltungsrechtliche Rechtsbeziehung rechtsgestaltend

oder feststellend in verbindlicher und durchsetzbarer

Weise geregelt wird.

Die Verfügung ist formgebunden und als einseitige

staatliche Willenserklärung empfangsbedürftig. Aus Form-

und Eröffnungsfehler dürfen den Adressaten der

Verfügung keine Nachteile erwachsen. Nur schwer

wiegende Form- und Eröffnungsfehler führen jedoch zur

Nichtigkeit der Verfügung.

Die Verfügung ist Anknüpfungspunkt für die Anwendung

der Vorschriften des Verwaltungsverfahrensrechts und für

die Regeln über das Beschwerdeverfahren.

Verwaltungsverfahren

• Definition: Verfahren auf Erlass einer Verfügung

• Arten:

• nichtstreitiges / erstinstanzliches Verwaltungsverfahren

• streitiges Verwaltungsverfahren / Beschwerdeverfahren

• Funktion / Bedeutung:

• Rechtsstaatlicher Vollzug materielles Recht

• Rechtsschutz Privater

• Rechtsgrundlagen:

• Verwaltungsverfahren vor Bundesbehörden: VwVG

• Verwaltungsverfahren vor GR-Behörden: VRG

• Für alle Verfahren massgebend: Verfahrensgarantien der

Bundesverfassung und des Völkerrechts, insbesondere der

EMRK.

Verfahrensstadien

Einleitung

• Art. 7–9 VwVG

• Art. 3–6 VRG

• Zuständigkeit

• verfahrensleitende Anordnungen

• Vereinigung

• Eintretensprüfung

Ermittlung &

Feststellung des Sachverhalts

• Art. 12 ff. VwVG

• Art. 11–14 VRG

• Beweisrecht

• Beweisführungsrecht

• Mitwirkungspflichten

Entscheidung

• Art. 33b–38 VwVG

• Art. 19 ff. VRG

• Sachentscheid (Verfügung / Urteil)

• Vergleich

• Abschreibung

Vollstreckung

• Art. 39–43 VwVG

• Art. 79–81 VRG

• Geldforderungen

• Ersatzvornahme

• unmittelbarer Zwang

Ablauf eines Verwaltungsverfahrens

Verfahrensmaximen

• Begriff und Funktion:

Verfahrensmaximen sind Grundsätze und Leitgedanken,

nach denen sich Verfahren abwickeln (Organisations- und

Gestaltungsprinzipien). Verfahrensmaximen zeigen

grundsätzliche Aspekte des Verfahrens auf. Sie treten oft als

Gegensatzpaare auf.

• Nicht näher behandelte Verfahrensmaximen:

• Grundsatz der Rechtsanwendung von Amtes wegen

• Amtsbetrieb / Parteibetrieb (Prozessleitung)

• Verfahrenssprache

• Eventualmaxime (zeitlicher Aspekt)

• Unmittelbarkeits- und Mittelbarkeitsprinzip

• Grundsatz der Verfahrensöffentlichkeit

• Grundsatz der Mündlichkeit oder Schriftlichkeit

• Grundsatz der Prozessökonomie (vgl. Art. 3 VRG)

Verfahrensmaximen

Dispositions- und Offizialmaxime

• Wer löst ein Verfahren mit welchem

Streitgegenstand aus?

• Dispositionsmaxime: Antrag der Partei

(«Wo kein Kläger da kein Richter»)

• Offizialmaxime: Behörde von Amtes wegen

(ex officio)

• Verwaltungsverfahren:

• Erstinstanzliches Verfahren: i.d.R. Offizialmaxime

• Beschwerdeverfahren: Dispositionsmaxime

Verfahrensmaximen

Untersuchungs- und Verhandlungsmaxime

• Wer trägt die Verantwortung für die Beschaffung der

Urteilsgrundlagen bzw. für die Feststellung des

Sachverhalts?

• Untersuchungsgrundsatz: Behörde

(Prinzip der materiellen Wahrheit)

• Verhandlungsmaxime: Parteien

(Prinzip der formellen Wahrheit)

Verwaltungsverfahren:

• Beweisführungslast liegt bei der Behörde!

(Art. 12 VwVG; Art. 11 Abs. 1 und 3 VRG)

• Einschränkungen:

• Mitwirkungspflichten der Parteien

• Beweislastregel (Art. 8 ZGB)

• Beweiserleichterungen, Beweismasserleichterungen

Verfahrensbeteiligte

Erstinstanzliches Verfahren

• Verfügungsadressaten / Parteien

• verfügende Behörde

• Dritte: Nichtadressaten, die von der Verfügung

selbst unmittelbar betroffen sind

Beschwerdeverfahren

• Beschwerdeführer

• Verwaltung als Beschwerdegegnerin

• Verwaltungsbehörde / Gericht als

Beschwerdeinstanz

Verfahrensbeteiligte

Bedeutung des Parteibegriffs

• Anknüpfungspunkt für Parteirechte

• Anknüpfungspunkt für Rechtsmittelbefugnis

• Anknüpfungspunkt für Mitwirkungspflichten

• Anknüpfungspunkt für Kostentragung

Art. 6 VwVG (Art. 48 VwVG)

Art. 30 VRG

Verfahrensbeteiligte

Grundvoraussetzungen für Parteistellung

• Parteifähigkeit

• Prozessfähigkeit

• Postulationsfähigkeit (vgl. Art. 11a VwVG)

• Rechtsschutzinteresse

Parteivertretung

• gesetzliche Vertretung

• gewillkürte Vertretung

(Art. 11 VwVG; Art. 15 VRG; kein

Anwaltsmonopol)

• private Vertretung

• Amtliche Vertretung

Verfahrensgarantien

• Begriff der Verfahrensgarantien

• Rechtsstaatliche Garantien

• Grundrechtlicher Gehalt

• Minimum an gleiche und gerechte Behandlung im

Verfahren (Mindestansprüche)

• Rechtsgrundlagen

• Bundesverfassung: Art. 29–32 BV

• Völkerrecht: Art. 5 und 6 EMRK, UNO-Pakt II

• Bundesverwaltungsverfahren: Art. 10, 11, 18, 26–33a,

34, 35 VwVG

• Kantonale Verwaltungsverfahren: Art. 15–17, 22, 23

VRG

• Anwendungsbereich

• Persönlich: Parteistellung im Verfahren

• Sachlich: Verfahren der Rechtsanwendung, z.T.

eingeschränkt auf Verfahren vor Gerichtsbehörden oder

auf Strafverfahren

• Zeitlich: Rechtshängigkeit

Verfahrensgarantien

Allgemeine Verfahrensgarantien (Art. 29 Abs. 1 BV)

• Verbot der Rechtsverweigerung

• Verbot der Rechtsverzögerung

(vgl. Art. 3 VRG)

• Verbot des überspitzten Formalismus

• Anspruch auf richtige Zusammensetzung und

Unparteilichkeit der Entscheidbehörde

(vgl. Art. 6a–6c VRG; Art. 10 VwVG)

• Verfahrensfairness (= Auffangtatbestand)

Verfahrensgarantien

Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 29 Abs. 2 BV)

• Sammelbegriff für persönlichkeitsbezogene

Mitwirkungsrechte der Parteien im Gerichts- oder

Verwaltungsverfahren (mehr als «bloss gehört zu

werden»)

• Funktionen:

• Persönlichkeitsbezogenes Mitwirkungsrecht

• Sachaufklärung

• Präventiver Rechtsschutz

• Kompensation von rechtsstaatlichen Defiziten

• Rechtsnatur:

• Selbstständigkeit

• Formelle Natur

Verfahrensgarantien

Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 29 Abs. 2 BV)

• Teilgehalte

• Recht auf Orientierung

• Recht auf vorgängige Äusserung und Anhörung

(= rechtliches Gehör i.e.S.)

• Recht auf Mitwirkung an der Beweiserhebung

• Recht auf Akteneinsicht

• Recht auf Vertretung und Verbeiständung

• Recht auf individuelle Eröffnung der Verfügung

• Recht auf Begründung der Verfügung

• Schranken

• Generelle Einschränkungen (sachlich, persönlich,

zeitlich, örtlich; vgl. Art. 30 Abs. 2 VwVG)

• Spezifische Einschränkungen der Teilgehalte

(vgl. Art. 27, 28 VwVG; Art. 17 Abs. 2 und 3 VRG)

• Rechtsfolgen einer Verletzung / Heilung

Verfahrensgarantien

Anspruch auf unentgeltliche Rechtspflege

(Art. 29 Abs. 3 BV)

• Ziel / Zweck: Waffengleichheit

• Konkretisierung Rechtsgleichheitsgebot und

soziales Grundrecht (Leistungsanspruch)

• Voraussetzungen (vgl. Art. 65 VwVG; Art. 76 VRG)

• Bedürftigkeit

• Nichtaussichtslosigkeit

• Notwendigkeit

• Inhalt

• Unentgeltliche Prozessführung

• Unentgeltliche Verbeiständung

Verfahrensgarantien

Rechtsschutz-, Rechtsmittel- und Rechtsweggarantie

(Art. 13 EMRK; Art. 29a BV; Art. 6 EMRK)

• Rechtsschutzgarantie: Zur Verfügung stellen von staatlichen Rechtsschutzeinrichtungen

• Rechtsmittelgarantie: Recht auf eine wirksame Beschwerde

• Rechtsweggarantie: Anspruch auf eine gerichtliche Beurteilung

Beschwerdeverfahren

Beschwerde

• Ordentliches, vollkommenes, grundsätzlich

kassatorisches, devolutives Rechtsmittel

• Nachträgliche Gerichtsbarkeit

• Rechtsgrundlagen: Art. 44 ff. VwVG; Art. 28 ff. VRG

• Arten:

• Verwaltungsbeschwerde

• Verwaltungsgerichtsbeschwerde

• Öffentlich-rechtliche Beschwerde ans BGer

• Menschenrechtsbeschwerde an den EGMR

• Suspensiveffekt

• Rechtsmittelweg / Sprungrekurs

Beschwerdeverfahren

Sachurteils- bzw. Eintretensvoraussetzungen

• Beschwerde- bzw. Anfechtungsobjekt

• Vorinstanz

• Streitwert

• Beschwerdeinstanz

• Beschwerdebefugnis

• Beschwerdegründe

• Beschwerdeformalien (Form und Frist)

Rechtsgrundlagen:

• Verwaltungsbeschwerde:

Art. 44–53 VwVG; Art. 28–32 VRG

• Verwaltungsgerichtsbeschwerde: Art. 49–52 VRG

Besondere Verfahren und Rechtsmittel

Rechtsbehelfe

• Wiedererwägung (Art. 58 VwVG; Art. 24 VRG)

• Aufsichtsbeschwerde (Art. 71 VwVG; Art. 68–71 VRG)

Rechtsmittel

• Erläuterung und Berichtigung (Art. 69 VwVG; Art. 66 VRG)

• Einsprache (Art. 27 VRG)

• Öffentlich-rechtliche Klage (Art. 63–65 VRG)

• Revision (Art. 66–68 VwVG;Art. 67 VRG)

• Normenkontrollverfahren (Art. 57 Abs. 1 lit. a VRG

«Verfassungsbeschwerde»)

• Stimmrechtsbeschwerde (Art. 57 Abs. 1 lit. b VRG

«Verfassungsbeschwerde»)

• Subsidiäre Verfassungsbeschwerde (Art. 57 Abs. 1 lit. c

VRG)