Upload
others
View
1
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
! "#$
!"#$!%$ &'() *#+ &
Vorwort
Liebe Verbandsmitglieder,
in jedem Jahr ist
das Jahrestreffen unseres Verbandes der Höhepunkt
in unserem Verbandsleben.
Alle Mitglieder erhielten mit den „Losen Blättern“ 1/2013 die Anmeldungs-
karte zu diesem traditionellen Event.
1
VOM VORSTAND
Abweichend von dem darauf angegebenen Veranstaltungsort findet der Festa-
bend als „Abend der Generationen“ am Sonnabend, dem 28. September 2013,
19.00 Uhr
im Kleinen Saal des Bestehornhauses
statt.
Freuen Sie sich/freut Euch:
• auf ein verführerisches Büffet mit warmen und kalten Speisen,
• auf ein unterhaltsames Programm,
• auf ein paar Stunden mit Tanz und Gesprächen,
• nach 23:00 Uhr Disco.
Hafen Sassnitz, Iris Kattein 2012
2 LB 2/2013
VOM VORSTAND
Abschied vom Ehrenamt als Zeitschriftenleiter
Zehn Jahre habe ich das Amt des Zeitschriftenleiters für die Verbandszeit-
schrift „Lose Blätter“ innegehabt.
Im Jahre 2004 löste ich den bis dahin in diesem Amt tätigen Günter Scheffler
ab. Zunächst arbeitete ich bis zur nächsten Wahl in der Mitgliederversammlung
kommissarisch.
Diese Tätigkeit habe ich all die Jahre hindurch gern getan. Es war eine schöne
und sinnvolle Arbeit in meiner Ruhestandszeit. Die Mitglieder des Verbandes
in allen Himmelsrichtungen, sogar in Argentinien und Australien, konnten
doch, wie es der Sinn und Zweck der „Losen Blätter“ ist, auf diese Weise etwas
über ehemalige Schulfreunde, über das Verbandsleben , vom Stephaneum und
über ihre alte, geliebte Heimatstadt Aschersleben erfahren und sie waren auch
jedes Mal gespannt darauf.
Ich bedanke mich bei allen, die mitgewirkt haben, diese Verbandszeitschrift
lebendig, interessant und informativ zu gestalten.
Besonders möchte ich mich bei Dr. Günter Fuchs von der Gruppe
Berlin/Brandenburg und Karsten Lichtenberg von der Gruppe Hanno-
ver/Niedersachsen bedanken. Beide haben mit ihren regelmäßigen Berichten
dazu beigetragen, die Zeitschrift inhaltsvoll und sehr lesenswert im Geiste des
Stephaneums und seines Ehemaligenverbandes zu bereichern.
Die Aktivitäten unseres Jugendwartes Christopher Jöhring haben nicht nur
bezüglich der Gewinnung neuer junger Mitglieder, sondern in Bezug auf
Beiträge für die „Losen Blätter“ Erfolg gehabt. Unsere Zeitung hat dadurch
mehr Schwung bekommen.
Viele nette Kontakte mit den Mitgliedern haben mich während dieser Tätigkeit
begleitet. Die Briefe und Telefonate werden mir künftig fehlen.
LB 2/2013 3
VOM VORSTAND
Seit mehreren Jahren sind verstärkt junge Ehemalige im Verband und dessen
Vorstand aktiv. In meinem bisherigen Amt wird Sofie Anton (Abiturjahrgang
2008) das Zepter in die Hand nehmen. Meiner Meinung nach bringt Sofie gute
Voraussetzungen mit, die Zeitung inhaltsreich und attraktiv zu realisieren. Ich
wünsche ihr auf jeden Fall recht viel Erfolg.
Christel Koschnitzke
Gratulationen
Der Vorstand gratuliert folgenden Anwärterinnen und Anwärtern, die in die-
sem Jahr ihr Abitur erreichten und sich nun Ehemalige bzw. Verbandsmitglie-
der nennen dürfen und wünscht zugleich alles Gute für die Zukunft:
Marie Hühne, Iris Kattein, Jule Krupske, Anne-Marie Mahnert, Anne Naun-
dorf Jasmin Rosengarten, Nadine Schnita und Jonas Selisko.
Hinweis vom Jugendwart
Liebe Verbandsmitglieder,
gehäuft wurde ich mit dem berechtigten Gedanken einiger Mitglieder kon-
frontiert, dass die Jugend durch Veranstaltungen und Anschaffungen die Ver-
einskasse schmälern würde bzw. dass einige Mitglieder ihren Beitrag nicht
in Partys investiert sehen wollen. Dies kann ich getrost entschärfen. Die 12
EURO Mitgliedsbeitrag von Studierenden finanzieren die Losen Blätter und
das Porto. Alle Feierlichkeiten und Investitionen tragen sich durch den Verkauf
von Getränken von selbst. Es ist sogar der Fall, dass wir einen Überschuss
erwirtschaften, der wiederum dem Verband und der Schule zu Gute kommt
Christopher Jöhring, Jugendwart
4 LB 2/2013
VOM VORSTAND
Veranstaltungen in Aschersleben
In der Innenstadt: 7. September: Lange Nacht der Kultur
8. September: Tag des offenen Denkmals
29. November: Beginn des Weihnachtsmarktes
Parks und Gärten:
3. August: Nacht der Sinne im Bestehornpark, Stadtpark, Eine-Terrasse
11. August: „Nabucco“ Klassik Open Air auf der Herrenbreite
22. bis 25. August: 3. Ascania Pferdefestival
Bestehornhaus:
1. bis 3. November: 23. Kabarettfestival
31. Dezember: Silvesterball
Zoo:
30. November: Halloweenparty
Museum:
19. Juli bis 8. September: Sonderausstellung „Vergessene Nachbarn. Jüdische
Lebensbilder aus Aschersleben“
22. September bis 17. November: Sonderausstellung „Die Grünen Husaren in
Aschersleben 1813-1884“
24. November bis 5. Januar: Sonderausstellung „Festlich geschmückt - Weih-
nachtsschmuck in seiner historischen Entwicklung“
am ersten, zweiten und dritten Adventswochenende: Weihnachtsmarkt im
Museumshof
Grauer Hof
6. und 7. September: 20. Strassenmusik- und Trommlerfestival
11. bis 13. Oktober: 21. Herbstblues Festival und Blues Brunch
Sofie Anton
LB 2/2013 5
VOM VORSTAND
MZ-Rose für Christopher Jöhring
Mit Blick für Größeres und Kleineres
Jugendwart und künstlerischer Leiter - Christopher Jöhring bewältigt beides
„Mit einem ungewöhnlich hohen Engagement bringt sich Christopher Jöhring
als ehrenamtlicher Jugendwart für die Belange der „Verbandes ehemaliger
Schüler des Stephaneums zu Aschersleben“ ein. So zu lesen in der Begründung
für die Ehrung des gebürtigen Quedlinburgers mit der MZ-Rose. Eine Zuarbeit
hierfür erfolgte auch seitens der hiesigen Ateliergemeinschaft „Schöpfrad“,
wo Jöhring ehrenamtlich als künstlerischer Leiter fungiert.
Zur erstgenannten Funktion schrieben die Vorstandsmitglieder Helga Tegt-
meier und Christel Koschnitzke sowie Verbandsvorsitzender Michael Herre
weiterhin, dass Jöhrings größtes Verdienst bislang darin besteht, seit seinem
Verbandseintritt vor sechs Jahren „über 80 junge Mitglieder geworben“ zu ha-
ben. So was hat heute Seltenheitswert. Ebenso wie bei solchem Schwerpunkt
kümmere sich der vor wenigen Tagen sein Lehramtsstudium für Gymnasien in
den Fächern Kunsterziehung und Ethik erfolgreich beendende 27-jährige um
Wiederbelebung von Verbandstraditionen. Aber nicht nur hier knüpfte Jöhring
zu den Mitgliedern enge Kontakte „egal, ob sie 90 oder 19 Jahre alt sind“.
Denn ebenso am Herzen liege ihm die Geschichte des Stephaneums und
ehemaliger Schüler. Einer von ihnen ist Jöhring, der con 1996 bis 2005 in die
Schule am Dr.-Wilhelm-Külz-Platz ging. Um einen möglichst großen Teil mit
seinen schulhistorischen Recherchen bekannt zu machen, publiziert er sie in
der Verbandszeitschrift „Lose Blätter“. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass er
Veranstaltungen wie sportliche Wettbewerbe, den Stephaneer-Stammtisch und
andere Geselligkeiten organisiert.
Zu seinem Wirken in der Ateliergemeinschaft „Schöpfrad“ schrieb Vorstands-
mitglied Doris Hasslbauer unter anderem von seiner hohen Einsatzbereitschaft,
seiner tiefen Verbundenheit mit Aschersleben und seinem „Engagement für
6 LB 2/2013
VOM VORSTAND
Kinder und Jugendliche sowie verbindlichen Umgang mit den Vereinsmit-
gliedern“. Viel habe er dabei von Rudi Sternbeck, dem früheren Vorsitzenden
und Jöhrings „väterlichen Freund“ übernommen. So auch den Blick für die
Unterscheidung der wichtigen und unwichtigen, der großen und kleinen Dinge
des Lebens. Ein Gedanke übrigens, den einst ein großer der Geistesgeschichte
Adorno in seinen „Frankfurter Vorlesungen“ für die erfolgreiche Bewältigung
des Daseins gleichfalls geäußert hat. Vor allem auch aus solcher Sicht wird
verständlich, dass Christopher Jöhring den mannigfaltigen Anforderungen
seiner beiden Ehrenämter immer wieder gerecht wird.
Peter Rosenhahn
Mitteldeutsche Zeitung
LB 2/2013 7
LEBENSBILDER GROSSERSTEPHANEER
Kurt Ziesenitz - Harzsehnsucht an der Trave
(1882 1961)
Zeichnung von Walter Buhe zum Gedicht von Ziesenitz
8
LEBENSBILDER GROSSER STEPHANEER
Die ehemaligen Schüler des Stephaneums zu Aschersleben erhalten seit einiger
Zeit an ihren Geburtstagen einen Heimatgruß, dessen künstlerische Gestaltung
auch noch im Postkartenformat beeindruckt. Es ist das tiefempfundne Gedicht
„Meiner Vaterstadt Aschersleben“ von Kurt Ziesenitz:
„Um sankt Stephanus singt Harzsehnsucht im Wind, ihrer wir alle Kinder sind
die hinter den drei Hügeln geboren. . . “
Umrahmt sind die in schöner Fraktur geschriebenen Verse von einer Stadtsil-
houette mit den vertrauten Türmen, Jungen, die den Drachen steigen lassen
und spielenden Kindern. Das Gedicht erschien mit dieser Zeichnung von Wal-
ter Buhe vor über fünfzig Jahren als Sonderseite im „Anzeiger“ der Gebrüder
Volkhardt in Aschersleben, ergänzt durch eine in lyrischer Form gehaltene
Betrachtung des Schriftleiters H. Schröder, von dem meiner Erinnerung die
Vorharzlandschaft im Blickfeld des Dreihügelsberges geschildert wurde. So-
wohl Kurt Ziesenitz, im Hauptberuf Pastor einer Lübecker Vorortgemeinde,
wie Walter Buhe, Akademie-Professor in Leipzig, gehörten in den zwanzi-
ger und dreißiger Jahren zu den häufigen Mitarbeitern der „Losen Blätter“,
deren Beiträge wohl jedes Mal eine besondere Bereicherung darstellten. Wal-
ter Buhes zeichnerische Meisterschaft wurde erst kürzlich in Nummer 1 des
Jahrgangs 1977 („Die Kirche am Markt“) in Erinnerung gerufen und was
er an heimatlichen Motiven festgehalten hat, zählt zu dem Besten, was über
Aschersleben geschaffen wurde. Kurt Ziesenitz war ein begnadeter Schriftstel-
ler, dessen Begabung vom lyrischen Gedicht zum Drama, von der historischen
Novelle bis zum Roman reichten, abgesehen davon, dass er sich mit der Feder
auch in seinem geistlichen Beruf, in der Kommunalpolitik, als Literatur- und
Theaterkritiker betätigte. Diese Vielseitigkeit bringt es mit sich, dass sein Werk
über zahlreiche Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und Bücher verstreut ist
und in seiner Gesamtheit kaum gewürdigt werden kann.
Kurt Ziesenitz wurde am 20. September 1882 in Aschersleben geboren und
besuchte das Stephaneum bis zur Reifeprüfung. Die Abiturienten zu Ostern
LB 2/2013 9
LEBENSBILDER GROSSER STEPHANEER
1902 haben damals, wie sich ein Schulkamerad erinnerte, Ziesewitz um seinen
ausgewachsenen Schnurrbart beneidet. Aus dem Jahre 1939 gibt es einen von
Ziesenitz selbst verfassten Lebenslauf, in dem es u. a. hieß: „Mein Geburts-
haus in der Hinterbreite sieht recht grau und grämlich aus. Aber die Ranken
der Erinnerung, die es umblühten, sind trotz der Jahrzehnte, die seitdem ver-
strichen sind, noch immer nicht verblüht. Man müsste nur Zeit und Ruhe
haben, sie einzuheimsen.
So will ich denn nur kurz mein Leben nach der Aschersleber Zeit schil-
dern: Studium der Theologie in Halle, Lehrvikar in der Altmark nach dem
ersten Examen. Erste selbständige Tätigkeit in Spandau (Siemensstadt) und
Strausberg bei Berlin. Zweites Examen in Magdeburg, Hilfspfarrer in der
Altmark, dann im August 1909 Pfarrer der Lübecker Hochofengemeinde
Kücknitz-Herrenwyk, und dann fast dreißig Jahre hier. . . “ Und so weiter:
„Meine Gemeinde, in herrlichster Gegend zwischen Lübeck und Travemünde,
umgrenzt von Wald und Wasser, trotz Eisen-, Porzellan- und Werftindustrie
idyllisch gelegen, von 1.200 auf 8.000 Menschen gewachsen und mit mir einig.
Was will man mehr!“
Die Nähe der Hansestadt brachte es mit sich, dass Kurt Ziesenitz auch an
dem kulturellen und politischen Leben Lübecks regen Anteil nahm. Darüber
erfahren wir etwas aus dem Artikel zu seinem 70. Geburtstag, von dem uns
das Lübecker Stadtarchiv eine Ablichtung übermittelte. Ziesenitz gründete
einen gemeinnützigen Verein für das Industriegebiet, kümmerte sich um die
Wohnverhältnisse der Arbeiter seiner Gemeinde und beteiligte sich an der
Bildung eines Bürgerbundes, von dem er zum zweiten Wortführer gewählt
wurde. Während des Ersten Weltkrieges versorgte Kurt Ziesenitz gemein-
sam mit Professor Heinrich Sohnrey die deutschen Kriegsgefangenen in der
Schweiz mit guter deutscher Literatur. Nach dem Zusammenbruch 1918 rief
er den Schutzverband für das Kunst- und Geistesleben Lübecks ins Leben,
der die Not der Künstler zu steuern suchte. Er hielt Vorträge in der Lübecker
Volkshochsschule und im Dienste des Evangelischen Bundes.
10 LB 2/2013
LEBENSBILDER GROSSER STEPHANEER
In der Lübecker Presse erschienen regelmäßig Sonntagsbetrachtungen, die
Ziesenitz zu einem „Sonntagsbuch“ vereinigte. Dazu kamen wöchentliche
„Predigtgedanken“ als Handreichung für Geistliche auf dem Lande. In seinen
literarischen Arbeiten nennen wir zwei Gedichtsammlungen „Sonnengold“
und „Menschenfrühling“ und zwei dramatische Balladen „Sieg ohne Grenzen“
und „Nachtstück des Lebens“. Ein kleiner Roman „Der Tag des Deutschen“
behandelte den unbeschränkten U-Bootkrieg im Ersten Weltkrieg. In dem von
Ziesenitz mitbegründeten Antäus-Verlag erschien das Anekdotenbuch „Von
Johann Peter Hebel zu Wilhelm Schäfer“.
Besonders eingehend beschäftigte sich Kurt Ziesenitz mit dem wohl berühm-
testen aller ehemaligen Stephaneer, dem Balladendichter Gottfried August
Bürger, für den er den Beitrag in den „Lebensbildern großer Stephaneer“
schrieb, die Dr. Otto Ritzau 1930 herausgab. Schon in der Schulzeit hatten
ihn Bürgers Gedichte beeindruckt, „die unserem Fassungsvermögen so wun-
dervoll entsprachen, dass sie sich uns unvergesslich einprägten und wir die
Kraftworte gern zitierten aus dem Liede vom braven Mann wie aus der Ge-
schichte vom Kaiser und Abt. Diese Gedichte lagen uns näher als die berühmte
„Lenore“. . .
„Die Bedeutung dieser Ballade für die Literaturgeschichte, das heißt die Tatsa-
che, dass Bürger durch sie die deutsche Ballade aus den Niederungen der tragi-
komischen Romanze zur höchsten künstlerischen Vollendung empor getragen
hat, ist mir erst aufgegangen, als ich mich vor einem Jahrzehnt eingehender in
Bürgers Leben versenkte und seitdem immer wieder nach allem griff, was ich
an biografischem Material über den Dichter erreichen konnte. Da entstand mir
sein Leben auf einmal als besonders bedeutsam und aufschlussreich für mich
als Aschersleber Kind wie auch als Mensch, der irgendwie einer dichterischen
Sehnsucht verhaftet war.“
Gerhard Fließ
LB 2/2013 11
AUS SAGE UND GESCHICHTEASCHERSLEBENS
Aschersleben im Königreich Westfalen, Teil II/II
. . . als 1813 der Zorn des Volkes erwachte
Aus Aschersleben im Spiegel der Zeiten
Von Ernst Richard Mertens (1913) - Auszug
Soviel freiheitliche Segnung bezahlten die treuen Untertanen“ mit erhöhter
Grundsteuer, Akzise und Gewerbesteuer, einer neu eingeführten Personen-
steuer und Zwangsanleihen Zu diesen Lasten kamen die alten Schulden der
Stadt. 1808 und 1809 wurde der Wert der preußischen Scheidemünze her-
abgesetzt, um dem französischen Gelde einen desto schnelleren Eingang zu
verschaffen.
Während die Pachtgelder sanken, das Getreide keinen Absatz fand, die Grund-
stücke an Wert verloren, die bürgerlichen Gewerbe stockten und der Zinsfuß
stieg, badete „König Lustig“ in Milch und kostete seine Kasseler Maitressen.
Dazu kam Napoleons großartiger Versuch, England durch die Kontinentalsper-
re wirtschaftlich zu erdrosseln, der in Aschersleben den Zichorienhandel, die
Tuchmacherei und die Lohgerberei empfindlich schädigte. Die Vermögen der
Innungen und Gilden, der Besitz der Stifte und Kapitel wurden eingezogen
und die Gendarmen vermehrt.
12
AUS SAGE UND GESCHICHTE ASCHERSLEBENS
1812 lag Aschersleben auf der Durchmarschroute der Truppen, die nach Russ-
land zogen. Infanterie, Artillerie, Kürassiere und Husaren wurden verpflegt,
Widersetzlichkeiten mit strengen Strafen bedroht und strenge Zensur einge-
führt. Manches Aschersleber Kind fiel, verhungerte, erfror und ertrank in
Russlands Gefilden Fast 100 Aschersleber waren mit ausgezogen.. Als der
westfälische Musikmeister Friedrich Klinkhardt, der mit in Russland war, nach
Aschersleben kam, umdrängten ihn Väter, Mütter, Brüder, Schwestern und
Bräute auf der Herrenbreite und fragten nach ihren Lieben. Er konnte aber
keine Auskunft geben.
Als nun im Frühjahr 1813 östlich der Elbe der Zorn des Volkes erwachte,
und unter Führung entschlossener Männer der Sturmlauf gegen Napoleon
begann, blieb das Königreich Westfalen noch unerschüttert bis Ende Oktober.
In unserer Gegend lagerte eine französische Armee von etwa 10.000 Mann
unter Eugen Beauharnais. Beträchtliche Mengen Lebensmittel mussten in die
Festung Magdeburg gebracht werden. Wagen und Pferde der Stadt waren mit
Proviantfuhren für die französische Armee beschäftigt. Die Äcker blieben
ungepflügt. Man war froh, wenn nicht gleich alle Pferde von der französischen
LB 2/2013 13
AUS SAGE UND GESCHICHTE ASCHERSLEBENS
Artillerie beschlagnahmt wurden. Französische Siege wie die bei Lützen und
Bautzen mussten gefeiert werden. Arbeiter wurden für Festungsarbeiten nach
Magdeburg entsandt.
Das Königreich Westfalen
Am 18. Juni besuchte der famose Landesvater Jerome seine treue Stadt
Aschersleben. Die Glocken läuteten. Der Munizipalrat stand am hohen Tore,
von dessen Turme Trompetengeschmetter den Herrn begrüßte.
Endlich am 26. Oktober 1813 war mit dem Fluch Jeromes aus Kassel das
Königreich Westfalen auf immer beseitigt. Auch Aschersleben war wieder frei
und trat freudig ein in den Kampf gegen den Kaiser der Franzosen. Es stand in
freiwilligen Gaben nicht hinter anderen Städten gleicher Größe zurück, trotz
alledem, was es bisher erlitten hatte. Bis zu 200 Taler stifteten die Bürger
der Stadt. Gendarmeriekaserne , Schulgebäude und Schießhaus werden zu
Lazaretten umgewandelt. Man arbeitet an der Errichtung des grünen Husa-
renregiments. 120 Freiwillige ziehen in den Kampf hinaus. 38 traten bei dem
14 LB 2/2013
AUS SAGE UND GESCHICHTE ASCHERSLEBENS
Elbnationalhusarenregimente ein, 52 bei dem in Halberstadt errichteten Fußjä-
gerkorps, 11 bei dem reitenden Jägerkorps in Magdeburg und 19 in anderen
Regimentern.
So regte sich auch in Aschersleben mächtig der Geist der Opferwilligkeit für
das Vaterland. Mit Erfurcht blicken ernst und sittlich empfindende Nachkom-
men auf das Schauspiel der Erhebung des Volkes.
LB 2/2013 15
VOM STEPHANEUM
Landeswettstreit „Jugend debattiert“
. . . in jedem Jahr gehören die Stephaneer zu den Besten
Eine Auswahl von rund 2.800 Jugendlichen hat sich in diesem Jahr wieder
dem Schülerwettbewerb des Landes Sachsen-Anhalt gestellt.
Vom Aschersleber Stephaneum konnten die 16jährige Nadine Schwenke und
der 15-jährige Niklas Seer jeweils einen 2. Platz erreichen. Damit können
beide ihr rhetorisches Können auch beim Endkampf auf Bundesebene in
Berlin zeigen.
Das Geheimnis für das gute Abschneiden der Schüler vom Stephaneum liegt
darin, dass eine entsprechende Arbeitsgemeinschaft angeboten wird, die sogar
von erfahrenen Schülern aus den zurückliegenden Jahren selbständig geleitet
wird.
Es wird gelernt, gegensätzliche Auffassungen zu diskutieren und zu vertreten.
Meist handelt es sich um politische Themen, die im Mittelpunkt stehen und
mit Engagement besprochen werden.
Sommerkonzert im Zeichen der Liebe
Unter dem Motto „All you need is love“ lud der Chor des Stephaneums am
13., 14. und 15. Juni zum alljährlichen Sommerkonzert.
16
VOM STEPHANEUM
Sommerkonzert im Zeichen der Liebe
Von der hohen Qualität des Programms zeugt auch, dass die beliebte Veran-
staltung an allen Terminen sehr gut besucht war. Etwa zwei Stunden lang
wechselten sich Chorbeiträge, Solostücke und liebliche Moderationen ab. Von
Johann Sebastian Bachs „Willst du dein Herz mir schenken“ über Joe Cockers
„Up were we belong“ bis hin zu „Hungriges Herz“ von Mia reichte die Band-
breite der Lieder, die alle dem Slogan „Liebe“ folgten. Begleitet wurden alle
Gesangsbeiträge nach bewährter Tradition von den Schülern selbst, unter
anderem an Klavier, Bass und Saxophon und auch die Stadtpfeifer waren
dabei.
Zur Auflockerung präsentierten Nicolas Kretschmann, Hermann Ducke und
Laura Schiele lustige und ernste Liebestexte unter der Leitung von Frau Rich-
ter. Mit viel Applaus belohnten die Zuhörer auch die zahlreichen Solisten am
Mikrofon und den Instrumenten, darunter auch die mitreißende Performance
von Constantin Hartleib und Johannes Symanowsky am Schlagzeug.
LB 2/2013 17
VOM STEPHANEUM
Für die Abiturienten war das Konzert am Sonntag gleichzeitig der Abschied
vom Chor. Wenn auch ein paar Tränen flossen, ließen sie es sich nicht nehmen,
im Anschluss noch in der Wassertormühle zu feiern, war doch der Anlass 10
Jahre Chor unter der Leitung von Grit Geschke!
Sofie Anton
Ein Austauschjahr in Spanien
Felix Pohl stellte sich nicht nur einer sprachlichen Barriere.
Als ich im letzten Jahr mit der 11. Klasse von Frau Jahn als Betreuer nach
Prora, auf die Insel Rügen fuhr, lernte ich einen ruhigen und nachdenklichen
Schüler kennen. Ein Jahr später treff ich Felix Pohl wieder - einen selbstbe-
wussten jungen Mann, der sich einem Abenteuer stellte. wagem
Schon mit 15 Jahren keimte in ihm der Wunsch ein Auslandsjahr in Spanien zu
absolvieren. Gründe dafür gab es viele, obgleich die Urlaube mit der Familie in
Spanien, das Interesse an fremden Kulturen - denn Spanisch wird bekanntlich
in Lateinamerika gesprochen oder sein grundlegender Wunsch zum Erwerb
einer weiteren Fremdsprache. Schon in der neunten Klasse meldete er sich
bei einer Organisation an, die darauf spezialisiert ist, Austauschprogramme
deutscher Schülerinnen nach Spanien zu begleiten. In der elften Klasse sollte
es nun soweit sein. Am 8. September des vergangenen Jahres war es dann
soweit. Mit dem Flieger ging es von Leipzig über Frankfurt nach Madrid.
Hier fanden sich insgesamt 40 wagemutige Jugendliche aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz ein, die binnen einer Woche einen Crashkurs
in Sprache, Kultur und Land bekamen. Ein kleiner Unterschied war leicht
auszumachen. 38 der 40 Schülerinnen belegten Spanisch als zweite bzw. dritte
Fremdsprache und Felix zählte zu den übrigen zwei. Um nicht vollkommen
18 LB 2/2013
VOM STEPHANEUM
ins kalte Wasser zu springen, bereitete sich Felix via Selbststudium auf sein
Abenteuer vor.
Von Madrid ging es dann nach Saragossa. Kunstinteressierte wissen, dass es
sich um die Geburtsstadt des wohl wichtigsten spanischen Künstlers Francisco
de Goya handelt - und die Schule, die Felix besuchte trug, wie war es anders
zu erwarten, den Namen des berühmten Kindes der Stadt. Die Beständigkeit
Felix’ Aufenthalts lag zwar darin, dass er neun Monate die gleiche Schule
besuchen konnte, allerdings wechselte er zweimal seine Gastfamilie. Seine
Hoffnung, die sprachlichen Barrieren mittels festem Halt durch die Gastfami-
lie zu überwinden, erfüllte sich anfangs nicht. Im Gegenteil, hier lagen die
eigentlichen Schwierigkeiten.
Die erste Familie, bei der er bis Mitte Dezember lebte, verstand Felix eher
als einen „Spielgefährten“ für den eigenen Sohn. Dieser hatte mehr Interesse
daran, die Freizeit mit Computerspielen zu verbringen, als mit seinem deut-
schen Gast die Stadt zu erkunden. Als Felix seinem Gastbruder suggerierte,
dass er nicht nur zum Lösen dessen Deutschhausaufgaben da sei, wurde auch
das Zusammenleben mit der Gastmutter schwieriger. Bei einem Besuch der
Betreuerin der Organisation stellten alle Betroffenen fest, dass ein Familien-
wechsel das beste sei.
Bei der zweiten Familie handelte es sich um eine alleinerziehende junge Frau
mit ihrem dreijährigen Kind. Hier durfte Felix erleben, was es heißt, Weihnach-
ten auf spanisch zu feiern. Zu dritt fuhren sie also zu den Eltern der Gastmutter.
Hier fanden sich in den nächsten drei Tagen bis zu 50 Familienmitglieder ein,
die zusammen im hauseigenen Weinkeller feierten. Als ich Felix nach dem
wesentlichsten Unterschied zwischen deutscher und spanischer Weihnachts-
kultur befragte, sagte er: „In Deutschland redet einer und alle hören zu. In
Spanien reden alle und keiner hört zu.“
Die Tatsache, dass Felix bereits vor der Schule verschiedene Aufgaben im
Haushalt erledigen sollte, dass die Gastmutter eher distanziert als familär
LB 2/2013 19
VOM STEPHANEUM
auftrat und dass er bedingt durch das geringe Alter des Gastbruders nur wenig
Sprachpraxis kennen lernen durfte, sollte das geringste Problem sein. Ein
spanisches Sprichwort, dass mit „such dir das Leben“ übersetzt werden kann,
äußerte die Gastmutter gelegentlich gegenüber Felix. Seine Wege, die ihn an
Nachmittagen durch die Stadt führten, sollten ihm Kontakt zum spanischen
Roten Kreuz bescheren. Hier werden für Jugendliche Programme und Aktivi-
täten geboten, die in soziale Projekte eingebunden sind - Eine willkommene
Abwechsung zum tristen Alltag in der Gastfamilie.
Den Jahreswechsel sollte Felix, wäre es nach der Gastmutter gegangen, alleine
verbringen, da diese einer Einladung von Freunden folgte und es angeblich
keine Möglichkeit für ihn gäbe mitzukommen. Felix’ Betreuerin suchte eine
Ausweichmöglichkeit und er konnte so doch noch Sylvester feiern. Nach
traditionellem Abendessen mit Freunden der Familie widmete man sich dem
Fernsehprogramm und zu Mitternacht war die Rathausuhr von Madrid Gegen-
stand des spanischen Fernsehprogramms. Zu den insgesamt 12 Glockenschlä-
gen zu Mitternacht essen Spanier traditionell 12 Weintrauben. Dies bringt
dem Aberglauben zufolge Glück und man hat einen Wunsch frei, der sich im
kommenden Jahr verwirklicht.
Wieder zurück in der Gastfamilie bemerkte Felix in regelmäßigen Abständen ,
dass sich seine Geldbörse erleichterte. Anfangs ging er davon aus, dass er wohl
etwas überschwänglich mit dem Geld umging. Als jedoch die Differenzen
von 50 Euro mehrmals hintereinander auftraten und fast 200 Euro fehlten,
meldete er sich bei seiner Betreuerin und noch am gleichen Tage wurde eine
Alternative gefunden.
Der dritte Versuch, eine geeignete Familie zu finden, verwirklichte sich Mitte
Januar. Diese Familie war ihm allerdings nicht ganz unbekannt. Üblicherweise
treffen sich Spanier mit Freunden aus der Nachbarschaft zu gemeinsamen
Festen- und das regelmäßig. Bei einer Feier der ersten Gastfamilie war nun
auch die aktuelle anwesend. Das Ehepaar hatte zwei Söhne im Alter von 13
20 LB 2/2013
VOM STEPHANEUM
und 14 Jahren. Obwohl Felix nicht ganz klar ist, wie seine Gasteltern beruflich
einzuordnen sind, sein Vater war studierter Ingenieur und arbeitete bei einem
Bäcker, die Mutter arbeitete von zu Hause über das Internet, so bezeichnet er
die Familienverhältnisse als normal, aufgeschlossen und gastfreundlich.
Von seiner Gastfamilie als vollwertiges Mitglied der Familie aufgenommen,
feierten sie zusammen mit den „Großeltern“ Ostern in deren Heimatstadt
Calanda. Üblicherweise ist das dortige Osterfest mit einer Trommelprozession
verbunden, die zu Mitternacht beginnt und sich über mehrere Etappen hinzieht.
Ein unvergessliches Ereignis , fast meditativ. Die Großmutter schenkte Felix
eine Trommel und unter tausenden von Mitwirkenden trommelten sie zu
verschiedenen Rythmen bis in die Morgenstunden.
Trommelprozession
Nach eigenen Aussagen fühlte er sich in der dritten Familie „angekommen“.
Zum Wochenendprogramm gehörten nun Ausflüge, Kurzurlaube und Besuche
von Basketballspielen. Die Familie interessierte sich für Felix’ Belange und
LB 2/2013 21
VOM STEPHANEUM
seine Interessen. Am Ende seines Aufenthalts gab es traditionsgemäß eine
Feierlichkeit mit Freunden und deren Kindern aus der Nachbarschaft. Auch die
spanische Rote-Kreuz-Organisation, der sich Felix während seines Aufenthalts
anschloss, bescherte ihm einen angenehmen Ausklang seines Aufenthalts. In
den letzten Tagen, vor dem Ende des Schuljahres musste Felix abschließende
Prüfungen absolvieren. Eine Notenskala von eins bis zehn, wobei zehn der
maximalen Leistung entspricht und fünf als bestanden erreicht werden muss,
entspricht dem spanischen Schulsystem. Zur Zeugnisausgabe war Felix zwar
nicht mehr im Lande. Es ist ihm aber gelungen, binnen 8 Monaten spanisch
insoweit zu erlernen, um dem Niveau der elften Klasse genüge zu tun und alle
Prüfungen zu bestehen. „Die Prüfungen haben nicht einmal alle Spanier im
ersten Durchgang bestanden“ schmunzelt er.
Auf die oft gestellte Frage, ob dieses Abenteuer ein Gewinn oder Verlust
sei, antwortet er selbstbewusst: „Alles Negative trägt auch etwas Positives in
sich.“ Für Felix war es ein Gewinn, drei völlig verschiedene Familien ken-
nenzulernen, alle Probleme zu meistern und eine neue Sprache und Kultur
kennenzulernen. Da das deutsche Schulwesen das Auslandsjahr nicht aner-
kennt, wird Felix die elfte Klasse nun nach deutschem System absolvieren.
Chris Jöhring
Die Mottowoche der Abiturienten
Auch in diesem Schuljahr war die kunterbunte Gestaltung der letzten Schul-
woche ein großes Anliegen unserer 12. Klassen.
22 LB 2/2013
VOM STEPHANEUM
Mottowoche
Mit Eifer wurde im Vorfeld über die verschiedenen Themen diskutiert und
abgestimmt. Am Ende einigte man sich im Abikomitee, welches für die
Planung verschiedenster Angelegenheiten bis hin zum Abitur verantwortlich
war, auf die vier Themen: Erster Schultag, Flower Power- Die Hippies sind
los, Geschlechtertausch und das Thema Streber, Nerds und Schleimer. Unter
uns Abiturienten begann nach Festlegung der Mottos ein eifriges Suchen nach
dem perfekten Outfit für jeden Thementag.
Am Montag unserer letzten Unterrichtswoche starteten wir mit dem Thema
„Erster Schultag“. Es war schon ziemlich erstaunlich, wie viele von uns ihre
alten Schulranzen oder Zuckertüten noch besaßen und an diesem Tag noch
einmal präsentierten. Während zwei geflochtene Zöpfe und kurze Flatter-
röckchen an diesem Tag charakteristisch für die Mädchen waren, erkannte
man unsere ehemaligen Erstklässlerjungs an hochsitzenden Schulranzen und
Schirmmützen. Insgesamt ernteten wir nicht nur wegen unseres kindlichen
LB 2/2013 23
VOM STEPHANEUM
Auftretens viele skeptische Blicke innerhalb der Stadt. Nein, auch das in der
ersten Klasse noch typische Festhalten beim Überqueren der Straße schien
vielen Passanten eher suspekt. Wir hingegen fühlten uns vollkommen wohl in
unserer kindlichen Haut für einen Tag.
Mottowoche am Stephaneum
Der zweite Tag unserer Themenwoche stand ganz unter dem Motto: Love
and Peace. Dieser Dienstag wird nicht nur uns Abiturienten, nein auch allen
Lehrern und Schülern sicherlich besonders in Erinnerung bleiben. Denn diesen
ganz besonderen Tag starteten wir ganz Hippielike mit einem Frühstück auf
dem Boden unseres Schulflurs. Neben frischem Obst und frischen Brötchen
mit Aufstrich sorgte stimmungsvolle Musik aus den 60er Jahren für ein Gefühl
der Sorglosigkeit kurz vor dem Abitur. Auch die vielen blumenverzierten
Kleidungsstücke und natürlich die Sonnenbrillen versetzten uns für einen Tag
in diese Zeit zurück. Ein Hippiefrühstück auf dem Boden im Flur unserer
24 LB 2/2013
VOM STEPHANEUM
Schule wird es sicherlich nicht noch einmal so schnell geben und war daher
unser persönlicher Höhepunkt der Woche.
Am Mittwoch hingegen ging es ganz heiß her. Doch nicht die Mädchen,
nein unsere Jungs heizten unserer Schule so richtig ein. Mit kurzen Röcken,
betontem Dekolleté und hohen Schuhen stahlen sie so mancher hübschen
Frau die Show. Denn an diesem Tag hieß es für sie und uns alle, einmal zu
erleben, was es heißt, nicht Junge, sondern Mädchen und anders herum zu
sein. Aber auch wir Mädels sorgten für viele schmunzelnde Gesichter. Ob
Schlabbersachen oder Bart, ob Mann oder Frau war an diesem Tag nicht jedem
so klar.
Mottowoche am Stephaneum
Den Donnerstag der Woche nutzten wir entgegen der anderen Mottos ganz
intellektuell. Als Streber, Nerds und Schleimer bereicherten wir die Schule
LB 2/2013 25
VOM STEPHANEUM
mit unseren Brillen, hochgezogenen Hose, oder auch bis zum letzten Knopf
geschlossenen Blusen. Manche von uns zeigten sich an diesem Tag zum ers-
tens Mal als hochinteressierter und konservativer Schüler, die nur an Bildung
und nicht an ihrem Aussehen interessiert sind. Gerader Rücken, hoch zu-
geknöpfte Bluse und ordentliche Arbeitsplätze, diese Zustände erschienen
uns teilweise ziemlich ungewohnt im Gegensatz zur sonst meist lockeren
Unterrichtsatmosphäre.
Insgesamt war unsere Mottowoche ein voller Erfolg und wurde am Freitag mit
dem letzten Schultag und unserem Motto: „Abi Vegas“ beendet und ordentlich
gefeiert.
Anne-Marie Mahnert (ehemalige Schülersprecherin)
Hoch gepokert in Abi Vegas
Rote Herzen, bunte Haare, schwarze T-Shirts und farbiges Zubehör. Dazu oh-
renbetäubende Trillerpfeifen. 80 gut gelaunte Abiturienten des Stephaneums
hatten gestern ihren letzten Schultag und wussten den auch ausgelassen fröh-
lich zu feiern. Und natürlich sollen auch die jüngeren Schüler teilhaben an der
Freude darüber, dass der Stress von zwölf Schuljahren jetzt endlich vorüber
ist. Zumindest fast. Denn erst sind noch die Prüfungen zu überstehen, die am
Montag beginnen.
Aber egal, gestern ist erst mal gefeiert worden. Schon morgens kurz nach
sieben hallte die Breite Straße wider vom fröhlichen Lärm der jungen Leute,
die sich an der Bushaltestelle postiert hatten, um die jüngeren Schüler beim
Verlassen des Schulbusses abzufangen und ihnen mit Lippenstiftfarbe herzen
auf Wangen und Stirn zu malen. Einige der Fünftklässler, die die Tradition
noch nicht kennen, guckten etwas erschrocken, andere fanden‘s gut und freuen
26 LB 2/2013
VOM STEPHANEUM
sich sicher schon auf den Moment in ein paar Jahren, an dem sie selbst Bam-
bule machen dürfen. Bambule gab es auch im Schulhaus, natürlich statteten
die Zwölftklässler den Schülern in beiden Häusern einen kurzen Besuch ab.
Und die waren durchaus dankbar für die Störung des Unterrichts. An einem
Tag wie gestern, der unter dem Motto „Abi Vegas Zwölf Jahre hoch gepokert“
stand , sind immer auch die Lehrer gefragt.
Die Tutoren Marion Richter, Peter Glode, Christiane Unrau und Andrea Horn-
bogen hatten einen kleinen Stationsbetrieb zu absolvieren, der unter anderem
an die Weitsprunganlage führte. Die Antworten auf die Quizfragen, abge-
stimmt auf das jeweilige Fachgebiet, waren im Sand verbuddelt. Und beim
Eier-Roulette vor der Turnhalle siegte Andrea Hornbogen. Sie hatte das ein-
zige gekochte Ei erwischt. Vergnüglich ging es unter der Regie von Jonas,
Anna, Jana und Annemarie in der Turnhalle weiter, die sich dank Deko in
einen Spielsalon verwandelt hatte. Auch hier waren die Tutoren gefragt. Die
Antwort auf die Zahl der Fenster, Türen und Damentoiletten im Haus I waren
selbst für langjährige Lehrer reine Glückssache. Gegen Mittag ging es, den
guten Erfahrungen des vergangenen Jahres folgend, zum Feiern auf die Burg
Freckleben. Was so locker leicht aussah wie gestern Vormittag, brauchte doch
einiges an Vorbereitung.
Das Abi-Komitee arbeitete schon seit Beginn der elften Klasse darauf hin,
sagt Schulsprecherin Annemarie Mahnert, die selbst zu den Schulabgängern
gehört. Denn zum Abschluss gehört nicht nur der letzte Schultag, sondern
auch Mottowoche und Abi-Ball wollten vorbereitet sein. „Der Hippie-Tag war
besonders schön“, findet Annemarie. Auch Marion Richter schwärmt von der
Idee, mitten im Schulflur Decken auszubreiten und ein Picknick zu veranstal-
ten. Und am besten findet sie, dass die Schüler trotz aller Ausgelassenheit viel
Vernunft walten ließen. „Wir haben darauf geachtet, hinterher alles wieder
aufzuräumen und sauberzumachen“, sagt Annemarie.
LB 2/2013 27
VOM STEPHANEUM
Auch mit den Einschränkungen vonseiten der Stadt kommen die Jugendlichen
gut klar. „Wir dürfen nicht mehr am Hennebrunnen feiern, aber das ist okay.
Wir suchen uns schon unsere Freiräume“, sagt sie. Auch mit den Forderungen
der Schule, keine Wände zu besprühen und den Schabernack nicht in Beläs-
tigung ausarten zu lassen, kommen sie klar. „wir haben in diesem Jahrgang
viele Schüler, die schon sehr reif sind für ihr Alter“, findet Frau Richter, die
von ihren Schülern zur Hummelkönigin erkoren wurde. Und so oft sie auch
schon einen letzten Schultag erlebt hat: „Immer wieder fällt es einem schwer,
sie gehen zu lassen.“
Auch für Annemarie bringt der letzte Unterrichtstag an ihrer Schule zwiespäl-
tige Gefühle mit sich.“ Auf der einen Seite ist viel Erleichterung dabei. Aber
man ist ja auch ein bisschen wehmütig, vor allem wegen der Freunde“, sagt
sie. Jetzt denken erst mal alle an die Prüfungen und vielleicht auch schon an
den Abi-Ball. Annemarie hat ihr Kleid schon. „Aber die meisten wollen noch
warten bis nach den Prüfungen“, lacht sie.
Kerstin Beier Mitteldeutsche Zeitung - Aschersleben, Wochenende 20./21.
April 2013-06-11
Geschafft!
Der Weg durch die 12jährige Schulzeit mit all ihren Höhen und Tiefen ist
erfolgreich durchlaufen! In den schriftlichen und mündlichen Prüfungen haben
die Abiturienten ihr Wissen in den unterschiedlichen Fächern nachgewiesen.
Damit haben sie die Befähigung erlangt, in ausgezeichneter Weise Probleme
wissenschaftlich zu lösen und haben die Eignung für ein Studium an einer
Hochschule erlangt. Die jungen Menschen haben eine wichtige Etappe im
Leben erreicht, viele Wege der beruflichen Bildung stehen ihnen nun offen.
28 LB 2/2013
VOM STEPHANEUM
Die Jugendlichen sowie ihre Lehrer und Eltern, die den Nachwuchs auf diesem
Weg begleitet haben, können stolz auf das Erreichte sein.
Auf dem weiteren Bildungs- und späteren Berufsweg wird aber dennoch
manche Hürde zu nehmen sein.
Aus der Erfahrung früherer Schülergenerationen wissen wir, dass nun die
Freunde mit denen man täglich zusammen und sehr vertraut war in alle Him-
melsrichtungen auseinander gehen. Wenige werden nach dem Studium wieder
nach Aschersleben zurückkehren.
Der Verband ehemaliger Schüler des Stephaneums ermöglicht aber allen
Absolventen des Stephaneums die Mitgliedschaft an. Durch die Verbandszeit-
schrift „Lose Blätter“, die drei Mal im Jahr erscheint, kann man Historisches
und Neues über die ehemalige Schule erfahren. Man kann darin auch le-
sen, was ehemalige Weggefährten aus dieser Zeit zum jeweiligen Zeitpunkt
machen.
Die Jahrestreffen der ehemaligen Schüler, die immer am letzten September-
wochenende stattfinden, sind die beste Gelegenheit alte Schulfreunde wieder-
zutreffen. Bei diesen Begegnungen können Lebenserfahrungen ausgetauscht
werden und man kann in den schönen Erinnerungen an die Schulzeit schwel-
gen.
Eine weitere Möglichkeit, den Kontakt aufrecht zu erhalten, ist auch der
Stephaneerstammtisch und andere fröhliche Events in Aschersleben.
Christel Koschnitzke
Wohlverdienter Ruhestand
Nach 38 Jahren scheidet unsere Ethik-, Geschichts- und Russischlehrerin
Eveline Jentsch aus dem Schuldienst aus und begibt sich in den wohlverdienten
LB 2/2013 29
VOM STEPHANEUM
Ruhestand. Für den neuen Lebensabschnitt wünschen wir alles Gute und viele
Wiedersehen bei bester Gesundheit zu künftigen Schulveranstaltungen.
30 LB 2/2013
INTERESSANTES AUS ASCANIACITY
Freude an den Grünanlagen der Gartenschau von
2010
Gartenanlagen in Aschersleben
Erfreulich für alle, die ihre alte Heimatstadt lieben und jetzt mehrere hundert
Kilometer entfern wohnen: Die Stadt Aschersleben hat durch die Anlagen der
Landesgartenschau vor 3 Jahren an Attraktivität gewonnen. Die Ascherslebe-
ner und ihre Gäste genießen es. Außerdem finden alljährlich auf den Flächen
Veranstaltungen statt.
31
INTERESSANTES AUS ASCANIA CITY
Der reichliche Regen im Mai sorgte dafür, dass alle Pflanzen in frischem Grün
leuchten und farbenfroh blühen.
Einige Pflanzen waren schon während der Gartenschau zu bewundern, andere
müssen jedes Jahr neu angepflanzt werden. Für die Wartung der Anlagen
ist die Aschersleber Kulturanstalt verantwortlich. Dafür sind hohe Kosten
und großer Einsatz notwendig, denn es gehören die 5 Bereiche Herrenbreite,
Besthornpark, Stadtpark, Eineterrassen und die Promenaden dazu.
Es sind nur wenige Mängel durch Gebrauch oder Vandalismus zu sehen, so
dass der Gesamteindruck positiv ist.
Christel Koschnitzke, in Anlehnung an den Artikel in der MZ vom 28.05.2013
Steine der Erinnerungen gegen das Vergessen
Verlegung der Stolpersteine in Aschersleben
32 LB 2/2013
INTERESSANTES AUS ASCANIA CITY
Das Interesse war so groß, dass die komplette Breite der Promenade kaum aus-
reichte. Weit über 100 Menschen kamen am 6. Mai zur Stolpersteinverlegung.
Neben Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur verfolgten viele Bürger
und auch Schüler des Stephaneums, wie der Kölner Künstler Gunter Demnig
sieben Stolpersteine im Promenadenring am Dr.-Külz-Platz 8 setzte. Später
am Tag folgte noch die symbolische Übergabe dreier Steine in der Douglass-
traße 2a, die erst mit der baldigen Straßensanierung im Pflaster eingelassen
werden.
Hans-Gideon Hirschfeld, Stoplerstein vor Haus I aus 2008
Die Initiative zur Stolpersteinverlegung geht vom Arbeitskreis „Geschichte
jüdischer Mitbürger in Aschersleben“ aus. Dieser ruft seit 2008 die Schicksale
der Juden von Aschersleben wieder ins Gedächtnis der Stadt, unter anderem
durch die mittlerweile 20 Stolpersteine, in den Gehweg eingelassene Gedenk-
tafeln, über die Passanten mit den Augen stolpern sollen. Der erste Stolperstein
wurde in Aschersleben 2008 direkt vor Haus 1 des Stephaneums gelegt für den
LB 2/2013 33
INTERESSANTES AUS ASCANIA CITY
Schüler Hans-Gideon Hirschfeld, der als 14-jähriger floh und den Holocaust
überlebt hat.
Die in der Promenade neu verlegten Steine erinnern an die Familie Spanier,
von der es keine Überlebenden oder Nachkommen gibt. Die Familie wurde
ausgelöscht. 1942 wurden sie deportiert, doch dann verliert sich ihre Spur.
Otto Spanier ist der einzige, von dem bekannt ist, dass er 1943 in Theresien-
stadt ermordet wurde. Sein Bruder Wilhelm starb schon 1936, doch weil es
für ihn keinen Grabstein gibt, will der Arbeitskreis noch nachträglich einen
Stolperstein verlegen lassen.
fertig verlegte Stoplersteine
Wilhelms Frau Henny Spanier, ihre ältere Schwester Sidonie Lewin, Hennys
Kinder Walter, Ruth und Elfriede mit dem fünfjährigen Sohn William Salomon,
alle Bewohner des Hauses wurden 1942 deportiert. Wo sie umgekommen sind,
unterwegs, im Ghetto Warschau oder in einem Vernichtungslager, ist nicht
34 LB 2/2013
INTERESSANTES AUS ASCANIA CITY
bekannt. Nur wenige Fotos von einzelnen Mitgliedern sind noch erhalten. Der
Verband hat die Kosten für zwei Stolpersteine für die Stephaneer Otto und
Walter Spanier übernommen (siehe LB 1/2013).
Die drei Steine in der Douglasstraße wurden gelegt für drei Kinder des Aschers-
leber Bankiers Paul Gerson (eine vierte Tochter entging der Verfolgung in der
Schweiz). Dora Gerson, Ärztin, die nach Entzug ihrer Arbeitserlaubnis 1941
in den Tod flüchtete; Luise Gerson, die mit ihrem Mann nach Hannover zog
und dort untergetaucht überlebte; Rudolf Gerson, Soldat im ersten Weltkrieg
und später Jurist, der 1938 eine zehntägige sogenannte Schutzhaft in Buchen-
wald nicht überlebte. Bei der Stolpersteinverlegung war die heute 81-jährige
Dorette Gerson, Tochter von Rudolf und seiner Frau Erna, anwesend. Sie und
ihre Mutter konnten sich nach der Ermordung des Vaters dank vieler Helfer
im Harzdorf Zorge verstecken und überleben.
Der Arbeitskreis besteht inzwischen aus sieben Mitgliedern: Claudia Andrae,
Carola Anton, Lars Bremer (Lehrer am Stephaneum), Maria Frommhagen,
David Löblich (Schüler am Stephaneum), Dr. Udo Stephan und Karin Trilck.
Sie sind weiterhin auf der Suche nach Zeitzeugen, Foto- und Textmaterial aller
Art sowie Erinnerungen an die jüdischen Geschäfte (zum Beispiel Rechnungen
oder Bügel der Bekleidungsläden). Kontakt zum Arbeitskreis kann über den
Verband hergestellt werden. Aus den umfangreichen Recherchen ist bisher
unter anderem eine Themenführung entstanden, die seit 2011 jedes Jahr am 9.
November stattfindet. Ein Teil seiner Ergebnisse stellt der Arbeitskreis ab 19.
Juli in einer Ausstellung im städtischen Museum vor.
Sofie Anton
LB 2/2013 35
EHEMALIGE BERICHTEN
Unser Verbandsmitglied Walter Winkler hat eine kleine Geschichte zu Papier
gebracht, die sich um die feierliche Pflanzung einer Lutherlinde 1917 auf
dem Aschersleber Stephani-Kirchhof dreht. Da man doch jetzt schon über
die Lutherdekade im Zusammenhang mit dem Refomationsjubiläum spricht,
ist diese Episode ein guter Beitrag mit Aschersleber Ortsbezug zu diesem
wichtigen Anlass. Er weiß aber nicht, ob dieser Baum überhaupt die Stürme
der Zeit überstanden hat und noch steht.
Eine Feier mit bösen Folgen
In vier Jahren soll ja das 500. Jubiläum der Reformation gefeiert werden. Die
Vorbereitungen laufen dazu schon in Wittenberg und anderen Luther-Städten.
In Aschersleben wurde damals zum Gedenken des 400. Jahrestages auf dem
St. Stephani-Kirchhof eine Lutherlinde feierlich gepflanzt. Ich weiß gar nicht,
ob dieser Baum heute noch grünt und Schatten spendet. Doch für einen der
Teilnehmer an der damaligen Feier hatte sie ein böses, ein schmerzhaftes
Nachspiel.
Um die Geschichte zu erzählen, muss ich etwas weiter ausholen, denn weil
es doch schon so lange her ist, kenne ich sie verständlicherweise nur vom
Hören-Sagen.
Meine Eltern waren beide treue Sänger im Kirchenchor von St. Margarethen,
den der Lehrer Erich Straubel viele Jahre lang erfolgreich leitete. Die Sänger
waren ein lustiges, geselliges Völkchen. In jedem Jahr unternahm man einen
gemeinsamen Ausflug in den Harz, ein allseits beliebtes Unternehmen, auf
das sich schon alle lange vorher freuten, besonders weil wir Kinder ebenfalls
daran teilnehmen konnten.
36
EHEMALIGE BERICHTEN
Als ich 10 oder 11 Jahre alt war, durfte ich auch mitfahren. Ein vollbesetzter
Bus startete eines Sonntagsmorgens sehr früh mit einer erwartungsfrohen
Gesellschaft. Jedoch, wir kamen nicht sehr weit, denn schon nach 500 m am
Zollberg blieb auf halber Höhe der Bus stehen. Der Motor versagte seinen
Dienst und war nicht mehr in Gang zu bringen. Da war guter Rat teuer,
zumal es damals keine Mobiltelefone gab. Der Busfahrer musste sich wohl
oder übel zu Fuß auf den Weg machen, um Hilfe zu holen. Und das konnte
dauern! Verständlich, dass da die fröhliche Stimmung im Bus schnell unter den
Nullpunkt abrutschte und die Pessimisten schon das Ende unserer Harztour
voraussahen.
Glücklicherweise gibt es in fast jeder Gruppe Menschen mit fröhlichem Gemüt,
denen es meist gelingt, in solcher Situation die Verzweifelten aufzuheitern und
ihnen zu helfen, die missliche Lage zu vergessen. Solcherart war Herr Heine,
der Fritz, ein älterer weißhaariger Herr, ein Bass-Sänger mit lustigen Augen,
jederzeit zu einem Späßchen aufgelegt, der stets einen Witz wusste und seine
Umgebung ständig zum Lachen bringen konnte. Der hatte jetzt seine große
Stunde und drehte voll auf, dass sich alle vor Lachen krümmten.
Zunächst beruhigte er die Mitfahrer, indem er ihnen verriet, dass die Verpfle-
gung glänzend gesichert sei. Er hatte nämlich vor der Abfahrt gesehen, wie
Frauen einen großen Eimer Kartoffelsalat und mehrere Büchsen mit den guten
Halberstädter Würstchen in den Gepäckraum verfrachtet hatten. Er malte
nunden zu erwartenden Mittagsschmaus derart bildhaft aus, dass den Mitfah-
rern schon jetzt das Wasser im Munde zusammenlief. Solch ein Phantombild
stimmt alle friedlich und lässt die augenblickliche Misere und den Verdruss
vergessen. Der Zorn war verraucht. Aber der Busfahrer war leider noch nicht
zu sehen. Die elende Warterei ging weiter.
Da fuhr Fritz das nächste Geschütz auf. Er erzählte einen Schwank aus seiner
doch schon länger zurückliegenden Schulzeit. Diese Geschichte hat auf mich
einen nachhaltigen Eindruck gemacht und ist mir noch immer in Erinnerung.
LB 2/2013 37
EHEMALIGE BERICHTEN
Es muss 1917 gewesen sein, als Aschersleben die 400-Jahrfeier der Refor-
mation besonders eindrucksvoll begehen wollte. Da sollte zum Gedenken
auf dem Stephani-Kirchhof eine Luther-Linde gepflanzt werde. Außer den
Honoratioren versammelten sich die Geistlichen, die Posaunenbläser und die
Schulkinder aller Aschersleber Schulen an diesem Platz. Nun muss man wis-
sen, dass damals die Schulklassen nicht wie ein wilder Haufen daherkamen,
sondern in straffer Ordnung in Viererreihen (!) unter Aufsicht des gestrengen
Herrn Lehrers. Sie marschierten gemäß und das war wichtig der Sitzordnung
im Klassensaal. Nach dieser damals streng gehabten Ordnung saßen nämlich
die besten Schüler immer auf den vordersten Plätzen, die leistungsschwäche-
ren mehr auf den hinteren, die Versager und Brummer ganz hinten. Das waren
die Knilche von der letzten Bank, die sich oft auf ihre Art rächten (etwa mit
Schnipsgummiattacken, Kirschkerngeschossen und Ähnlichem). Bekannt ist
noch heute die Aufforderung von damals: Du kommst einen rauf, dann hatte
ein Kind eine gute Leistung erbracht und durfte einen Sitz weiter vorrutschen.
Dass dieses pädagogische System der Sozialisierung einer Klasse eher ab-
träglich war, weil es dem Egoismus und Ellbogengebrauch Vorschub leistete
und alle Altruisten und Helfernaturen hoffnungslos absacken ließ, hat man
wahrscheinlich erst später erkannt, denn in meinem Zeugnisheft aus dem Jahre
1931 steht zwar noch in der obersten Zeile des Vordrucks:
Zahl der Schüler: ...... Platznummer: .....
Aber mein Lehrer, Herr Martin Häußler in der Stephani-Schule, hat immer nur
die Schülerzahl eingetragen. Diese Zahlen sind eindrucksvoll genug: 45; 42;
56; 55; 54; 54. Ich glaube, moderne Pädagogen würden bei solchen Klassen-
Schülerzahlen das Grauen kriegen und bald kapitulieren.
Das alles wäre unerheblich gewesen, wenn nicht der Fritz Heine seinem
Vater stets erklärt hätte, er säße in seiner Klasse auf dem dritten Platz, was
den biederen Handwerksmeister mit großem Stolz erfüllt hatte. Olympisch
gesehen, die Bronzemedaille.
38 LB 2/2013
EHEMALIGE BERICHTEN
Als der Schuhmachermeister von seinem Werkstattfenster aus, das gerade
auf den Kirchhof gerichtet war, den Aufmarsch der Schüler beobachtete,
musste er zu seiner großen Überraschung feststellen, dass sein hoffnungsvoller
Sprössling in der letzten Reihe daherkam. Der konnte sich auch gar nicht
verstecken, weil hinter ihm keiner mehr war, der ihm Deckung geboten hätte.
Bei diesem Anblick schnellte der Adrenalinspiegel des überraschten und tief
enttäuschten Vaters in ungeahnte Höhen!
Die Heimkehr nach der Feier gestaltete sich für Fritz dramatisch, denn der
Schuhmacher setzte den Knieriemen in Bewegung. Das ist eine Lederschlaufe,
mit der der Schuster sein Werkstück auf dem Drehbein festklemmt, um so mit
beiden Händen den Schuh bearbeiten zu können. Mit diesem Lederriemen
bearbeitete er nun die Hinterfront seines Sohnes, der eigentlich nicht gelogen
hatte, denn er war ja wirklich der Dritte. Er hatte nur von der anderen, der
falschen Seite her gezählt. Da der enttäuschte Vater nicht die lateinische
Sentenz absit ira in puniendo kannte, fiel die Strafaktion unmäßig aus.
Bei unserem Erzähler hatte sich die Erinnerung an die gefeierten 95 Schläge
Martin Luthers an die Thesen-Tür der Wittenberger Schlosskirche in eine
Erinnerung an die ungezählten Schläge des wackeren Schuhmachers auf
seine Hinterseite verwandelt, die ihm noch nach fast 20 Jahren unbändige
traumatische Schmerzen bereiteten.
Weil Schadenfreude nun einmal die reinste Freude ist, schüttelten sich die
Mitfahrer und Mitfahrerinnen vor Lachen, zumal Fritz Heine die Geschichte
so plastisch und drastisch geschildert hatte, so dass die Zuhörer gar nicht be-
merkten, dass inzwischen der Ersatzbus vorgefahren war. Alle stiegen lachend
um, und die Harzfahrt konnte endlich losgehen.
Walter Winkler
LB 2/2013 39
EHEMALIGE BERICHTEN
Walter Winkler besitzt noch eine bemerkenswerte geistige Frische. Zur
Verwunderung der jüngeren Zeitgenossen kann er mit fast 89 Jahren noch
vieles tun.
Wie er uns berichtete, arbeitet er viel mit dem PC, schreibt und spricht Texte,
entwirft Plakate für Vereine, bindet Bücher und restauriert wertvolle alte
Bücher, schreibt kalligraphische Arbeiten, und neuerdings ist er fleißiger
Malschüler bei einer ukrainischen Künstlerin. Das macht ihm besonders viel
Freude.
Anbei eines seiner verkleinerten Erstlingswerke:
40 LB 2/2013
EHEMALIGE BERICHTEN
Walter Winkler, ein Erstlingswerk
LB 2/2013 41
AUS DEM VERBANDSLEBEN
Unser 3. Frühlingskonzert im Wonnemonat Mai
Den grauen Wolken am Himmel hat der Chor der Ehemaligen am 12. Mai 2013
unter der Leitung des Kantors Thomas Wiesenberg ein Schnippchen geschla-
gen und hat einen bunten Strauß aus Melodien in die Aula des Stephaneums
gezaubert.
In bewährter Weise führte unsere Sangesfreundin Rosi Grobe unterhaltsam
und mit passenden Gedichten und eingefügten Gags durch das Programm.
Maienlieder
42
AUS DEM VERBANDSLEBEN
Uns 18 Mitgliedern des Chores verbindet die Freude am gemeinsamen Gesang,
so dass wir das Konzert wahrheitsgetreu mit dem Kanon „Singen macht Spaß“
eröffneten.
Der 2. Liederkomplex hatte erfrischende Melodien über den Frühlingsmonat
Mai zum Inhalt. Fröhlich erklang zum Beispiel das populäre Mailied „Komm
lieber Mai und mache“.
Mit ihrer tiefen Altstimme und einer brillanten Sopranstimme ließen Ortrud
und Inna Laue das Frühlingslied „Leise zieht durch mein Gemüt“ erklingen
und erfreuten damit das Publikum in besonderer Weise.
Anspruchsvolle instrumentale Einlagen, gespielt von Thomas Wiesenberg, wie
Filmmusik aus „Stolz und Vorurteil“ (ein britisch-französisches Filmdrama
mit gesellschaftskritischem Inhalt) und eine Tondichtung von Johan Sebastian
Bach, bereicherten den Konzertnachmittag sehr.
Der absolute Höhepunkt war wie erwartet der berühmte „Chor der Gefange-
nen“ aus Guisepppe Verdis Oper „Nabucco“. Der Gesang dieses Liedes löste
große Begeisterung beim Publikum aus.
Bei den Gospels kam besonders „Amazing Grace“ mit den Solostimmen von
Ute Ahlgrimm (Sopran) und Ortrud Laue (Alt) zur Geltung.
Als Kanon gesungen wurde die harmonische Komposition „Dona nobis pacem“
in lateinischer Sprache.
Zum Abschluss sang der Chor gemeinsam mit dem Publikum das bekannte
Frühlingslied „Alle Vögel sind schon da“.
Anschließend traten alle beschwingt ihren Heimweg an, denn Musik tut der
Seele gut.
Christel Koschnitzke
LB 2/2013 43
AUS DEM VERBANDSLEBEN
„Klänge im Raum“ dem Hochwasser zum Trotz
in der Stephanikirche
Die Vorfreude auf das Chorfest am 09. Juni 2013 war groß, denn die vier
Chöre einschließlich der Mitteldeutschen Kammer-philharmonie Schönebeck
hatten sich gut darauf vorbereitet.
Am Nachmittag zuvor waren bei der Probe alle freudig angetan, mit der
Begleitung erstklassiger Instrumentalisten zu singen. Die Enttäuschung war
groß, als wegen Bruch eines Elbdamms die Absage von den Musikern kam.
Um uns das mitzuteilen, war der Chefdirigent Christian Simonis persönlich
nach Aschersleben gekommen.
Wir aber wollten die Gesangsstücke nicht umsonst eingeübt haben und ent-
schlossen uns, ungeachtet dieser Tatsache das Konzert stattfinden zu lassen.
Die Gesamtleitung des Chorkonzerts hatte der Kantor Thomas Wiesenberg,
der das Programm der veränderten Situation souverän angepasst hat. Einige
Lieder wurden nun mit Klavierbegleitung gesungen.
Mitwirkende waren:
• Lyra-Chor Aschersleben, Leitung: Klaus Tietze
• Frauenchor Klein Schierstedt, Leitung: Peter Blail
• Chor der ehemaligen Stephaneer, Leitung: Thomas Wiesenberg
• Kantorei Aschersleben, Leitung: Thomas Wiesenberg
Jeder der drei Chorleiter hatte aus dem Repertoire seines Chores eine Aus-
wahl an Stücken getroffen, die das Konzert inhaltsreich, vielgestaltig und
wirkungsvoll gestalteten.
Eingeleitet wurde die musikalische Veranstaltung effektvoll mit dem gemeinsa-
men Gesang aller 70 Sänger mit dem Vortrag von zwei kirchlichen Liedern.
44 LB 2/2013
AUS DEM VERBANDSLEBEN
Chor der Gefangenen, Giuseppe Verdi
Der Lyrachor bewies anschließend sein ausgezeichnetes gesangliches Können
mit Kompositionen von J. Sibelius, E. Suchon und ein Volkslied.
Die temperamentvoll vorgetragenen Gospel, gesungen vom Chor der ehemali-
gen Stephaneer, wurden vom Publikum mit lebhaftem Applaus honoriert.
Perlen der Tonkunst hat auch der Frauenchor Klein Schierstedt wiedergegeben.
Die Komponisten G. B. Pergolesi, W. A. Mozart und R. Schumann kamen
hier zu Ehren.
Die anspruchsvolle Choral-Suite „Lobe den Herren, den mächtigen König der
Ehren“ von Thomas Wiesenberg wurde als ein Höhepunkt des Abends mit
schwierigen Passagen von der Kantorei Aschersleben exzellent vorgetragen.
Mit der eigentlich geplanten Orchesterbegleitung wäre die Wirkung noch
besser gewesen.
Von dem Kanon-Medley zusammengesetzt aus bekannten Volksliedern, den
die vier Chöre gemeinsam vortrugen, waren die Zuhörern ebenfalls angetan.
In diesem Jahr wird mit Festakten dem 200. Geburtstag der beiden großen
Komponisten Richard Wagner und Guiseppe Verdi gedacht. Ihnen zur Ehre
wurden in unser Programm aufgenommen:
LB 2/2013 45
AUS DEM VERBANDSLEBEN
• der populäre Brautchor aus der Oper „Lohengrin“ von Richard Wagner,
• der berühmte Gefangenenchor aus der namhaften Oper „Nabucco“ von
Guiseppe Verdi.
Diese beiden ausgezeichneten Stücke beeindruckten und gefielen den Zuhörer
besonders.
Als Finale erklang der 3-stimmige Kanon „Dona nobis pacem“ (deutscher
Text: „Gib uns Frieden“). Abschließend sangen die Gäste und die Aktiven
dieses Lied gemeinschaftlich.
Aus unserem Auftritt ist ein Benefizkonzert geworden, dessen Ertrag den
Hochwasseropfern im Salzlandkreis zugute kommen soll.
Christel Koschnitzke
46 LB 2/2013
50 JAHRE NACH DEM ABITUR
Das goldene Abitur - eine Retrospektive nach 50
Jahren
Goldenes Abitur des Jahrgangs 1963
Die ehemalige Klasse 12b1 während des Treffens
Das schöne Fest ist nun verklungen, mit Freude denkt man dran zurück und
wenn ein Fest auch gut gelungen, dann waren’s Stunden voller Glück . . .
. . . und so geht es uns immer noch, uns - das sind Wolfgang und Beate Steffens,
geb. Strube, aus der 12b1 des Abi-Jahrgangs 1963.
47
50 JAHRE NACH DEM ABITUR
Aber der Reihe nach: am 8.6. um 10 Uhr hatten wir uns alle, d.h. die 3 ehema-
ligen Klassen 12a, 12b1 und 12b2 vor der Schule versammelt und wurden mit
Trommelwirbel und dem Hissen der Schulfahne auf dem Dach unserer ehrwür-
digen „Penne“ begrüßt, eingedenk des Zitates aus Frank Thiess „Das Tor zur
Welt“. Mit diesem Ritus wurden in den zwanziger Jahren die Ascherslebener
Bürger informiert, dass es die Oberprima wieder einmal geschafft hatte, das
Abitur.
Auch wir alle haben 1963 das Abitur geschafft, haben Aschersleben als „Tor
zur Welt“ in alle Himmelsrichtungen verlassen und stiegen nun unter Trom-
melwirbel gemeinsam wieder die Treppen zur Aula empor. Die bunten Fenster
strahlten in herrlichen Farben und wir alle waren nun doch feierlich bewegt
und es wurde uns noch feierlicher als dann die Orgel erklang. Viele sahen sich
dort im Schulchor stehen, manche denken vielleicht auch an das schriftliche
Abitur in der Aula, lange her aber irgendwie doch nicht vergessen.
Mit einer kurzen Begrüßungsrede zur „Europaschule Stephaneum“ gestern,
heute und morgen eröffnete der Schulleiter, Herr Klaus Winter, die Feierstun-
de.
Danach folgte die Festrede unseres Mitschülers Jörg-Uwe Wolf. Sie wäre es
wert, in ganzer Länge gedruckt zu werden.
In unser aller Namen dankte er allen, die an der Organisation und Ausge-
staltung dieser Feier mitgewirkt haben. Schulleitung, Stephaneerverband,
besonders aber den Schülern der derzeitigen Abiturklassen, die trotz der
Vorbereitung auf das mündliche Abitur mit viel Engagement, sicher auch er-
heblichem Zeitaufwand, der Feierstunde den künstlerischen Rahmen gegeben
haben.
Danach gedachten wir der 10 ehemaligen Mitschüler, die bereits verstorben
sind.
48 LB 2/2013
50 JAHRE NACH DEM ABITUR
Jörg-Uwe rief uns ins Gedächtnis, welch prägenden Einfluss die 4 kurzen
gemeinsamen Schuljahre doch hinterlassen haben und irgendwie sind, sobald
man das Schulgebäude betritt, eine Fülle von Erinnerungen gegenwärtig.
Eigentlich sind es überwiegend die positiven Episoden, Erlebnisse und Erfolge
und das ist gut so.
Eine schlimme Zäsur gab es allerdings 1961, als nach dem Mauerbau die Partei
und die Staatsorgane Amok liefen und eine unüberlegte „Vereinsbildung“ in
der damaligen 11b1 zum Politikum hochstilisiert wurde. Ich habe heute noch
ein Gefühl der Ohnmacht und Wut, nicht zuletzt weil viele uns lieb gewor-
dene Lehrer und Mitschüler die Schule verlassen mussten und ihr Lebensweg
ganz anders als geplant verlief. Jörg-Uwe sprach uns aus dem Herzen, als
er sich im Namen aller Mitschüler bei den Betroffenen entschuldigte, denn
unsere Klasse lieferte, wenn auch ohne wirkliche Schuld, den Anlaß für diese
Säuberung.
Zu unserem mit EOS-Verbot belegten damaligen Klassenlehrer Werner Hei-
nemann haben wir noch heute ein herzliches Verhältnis, hat er uns doch bei
unseren ersten Gehversuchen an der EOS „Thomas Müntzer“ begleitet und
eine tolle Klasse aus uns gemacht. Es war uns eine besondere Freude, ihn bei
der Feierstunde begrüßen zu können.
Es wurde an viele ehemalige Lehrer und Episoden aus unserer Schulzeit
erinnert. Wir fühlten uns in jeder Phase der Rede angesprochen.
Anschließend verlas Günther Symietz die von Christopher Jöhring formulier-
ten Grußworte des Stephaneerverbandes.
Es folgte die Übergabe der Jubiläumsurkunde und einer gelben Rose, aus de-
nen wir einen Strauß für unseren ehemaligen Klassenlehrer Herrn Heinemann
machten.
Mit Musik und Rezitation endete diese unvergessliche Feierstunde und mit
Dankbarkeit denken wir daran zurück.
LB 2/2013 49
50 JAHRE NACH DEM ABITUR
Das weitere Programm des Tages war individuell gestaltet. Ein Großteil von
uns besuchte die „Grafikstiftung Neo Rauch“ in der ehemaligen Optima
sehenswert und weiterzuempfehlen.
Im „Tontop. . . “ - im Schatten der Stephanikirche unter Sonnenschirmen war
für die 12b1 und die 12b2 der Mittagstisch gedeckt. Danach machten wir noch
einer geführten Stadtrundgang - angefangen am Jüdendorf und den Resten der
Synagoge, vorbei am Grauen Hof, durch die Promenade über die Vorderbreite,
die Mönchsgasse, den Tie bis wieder zur Stephanikirche. Vielen wurde erst
(oder wieder neu bewusst) wie sehr der Stadtkern durch Bauten von Hans
Heckner geprägt ist. Selbst für „Asserschläwer“ gab es wohl manches neue
Detail zu entdecken.
Am Abend trafen sich die 12a und die 12b1 im Hotel Askania bei einem
schmackhaften rustikalen Abendessen. Es wurde spät (oder früh), denn es gab
soviel zu erzählen. „Weißt du noch“ war wohl die häufigste Satzeinleitung.
Mit dem Versprechen „in 2 Jahren in Dessau“ endete dieser unvergessliche
Tag.
Dr. Beate Steffens und Wolfgang Steffens
50 LB 2/2013
HISTORISCHES ÜBER UNSERESCHULE
Das Paukerschlösschen
links 1953, rechts 2013
Den älteren Semestern unseres Verbandes ist das Pauker-Schlösschen in
Aschersleben noch immer ein Begriff. Es handelt sich hierbei um das Wohn-
haus Gottfried- August-Bürger-Straße 1. Es wurde im Zuge der Bebauung des
ehemaligen Goetheplatzes im Stil des Stadtbaurates und Architekten Hans
Heckner (1878-1949) um das Jahr 1925/26errichtet. Der von Heckner geplante
Marktplatz dieses Gebietes wurde in eine Parkanlage, das Rosarium umge-
wandelt. Adressverzeichnisse aus den Jahren 1927 bis 1940 verweisen darauf,
51
HISTORISCHES ÜBER UNSERE SCHULE
dass die Gottfried-August-Bürger-Straße 1, das Paukerschlösschen mit vier
von sechs Wohneinheiten von Lehrern bzw. Paukern bewohnt wurde.
Auszug aus dem Adressverzeichnis 1939/1940
Üblicherweise waren die meisten Lehrer zur Zeit des Dritten Reiches Partei-
mitglieder der NSDAP. Im Jahre 1945, im Zuge der Entnazifizierung wurden
drei von vier Lehrern des Paukerschlösschens verhaftet und im Lager Torgau
inhaftiert. Von dort kehrten sie nicht zurück. Im Speziallager Nr. 8 in Torgau
wurden ohne Urteil vor allem Mitglieder oder Funktionsträger der NSDAP
oder nationalsozialistischer Organisationen interniert.
Als Internierungsgrund reichte den verhaftenden Operativgruppen des NK-
WD und anderer sowjetischer Sicherheitsorgane die bloße Mitgliedschaft in
einer Organisation oder eine Denunziation aus; konkrete Tatvorwürfe waren
selten. Paul Eulenburg befand sich derzeit bei Vewandten in Thüringen und
überlebte.
52 LB 2/2013
HISTORISCHES ÜBER UNSERE SCHULE
links 1939, rechts 2013
Das Paukerschlösschen befand sich sowohl zu DDR-Zeiten als auch heute
im Besitz der Familie unserer Verbands-Anwärterin Laura von Iven. Derzeit
befinden sich sechs Wohnungen und eine Zahnarzpraxis im Gebäude.
LB 2/2013 53
HISTORISCHES ÜBER UNSERE SCHULE
Die beigefügten Bilder zeigen eine historische und eine aktuelle Außenansicht
des Gebäudes sowie ein historisches Bild der Wohnung des Lehrers Eulenburg
aus dem Jahre 1939 , an deren Stelle sich heute eine Zahnarzpraxis befindet.
Quellen:
• Adressbücher der Stadt Aschersleben der Jahre 1927 - 1940
• htt p ∶ //de.wikipedia.org/wiki/SpeziallagerNr.8undNr.10T orgau
(07.07.2013)
• Fotomaterial: Frau I. Belkoff und Familie von Iven
• „Die Namen der Straßen, Wege und Plätze der Stadt Aschersleben“,
Naumburger Verlag 2001
Christopher Jöhring
54 LB 2/2013
Liebe Stephaneerinnen und Stephaneer,
zu Beginn des Jahres wurde die Nutzungsmöglichkeit des Vereinshauses
"Melle"vielfach diskutiert und schließlich ist mit dessen Schließung auch für
uns ein Veranstaltungsort für die Oberstufenparty und die X-Mas-Out verloren
gegangen. Es steht in den Sternen, ob die Stadt Wort hält und ob ab 2015 die
„Alte Hobelei“ in der Magdeburger Straße als Veranstaltungsort freigegeben
werden wird. Wir bemühen uns, eine angemessene Alternative zu finden und
versichern, dass unsere Jahresabschlussveranstaltung, wenn auch in anderer
Lokalität und vielleicht kleinerem Rahmen, stattfinden wird. Ich wünsche
einen angenehmen Sommer und auf ein Wiedersehen zum Jahrestreffen!
Chris Jöhring
55
TURMSPITZEN
Termine
Flunkyballturnier III - In diesem Jahr findet das Flunkyballturnier
09.07.2013 statt. Teilnehmen können Mannschaften mit fünf Personen. Mitzu-
bringen sind fünf bis sieben Bier (Dose oder Flasche, 0,5 l ) pro Person, eine
Startgebühr von 5 EUR pro Mannschaft und gute Laune. Zwecks optimaler
Planung ist eine Anmeldung via e-mail oder facebook erwünscht.
Stephaneerpreisvergabe - Die diesjährige Sephaeerpreisvergabe findet am
05.12.2013 Dezember in der Aula des Stephaneums statt. Eine telefonische
Anmeldung bei Frau Fritsch, der Sekretärin, ist unbedingt notwendig 03473
3736.
Weihnachtskonzerte - Aufgrund des wachsenden Zuspruchs werden auch
in diesem Jahr die Weihnachtskonzerte des Schulchores am 13. und 14. De-
zember im Bestehornhaus stattfinden. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird
erbeten. Auch hier ist eine Anmeldung bei Frau Fritsch im Sekretariat notwen-
dig: 03473 3736.
After-Show-Party mit dem Chor - Die After-Show-Party nach dem drit-
ten Weihnachtskonzert, am 14. Dezember findet traditionell gemeinsam mit
Stephaneern der Oberstufe und Verbandsmitgliedern statt. Wir feiern in der
Wassertormühle. Glühwein und Punsch wird ausreichend vorhanden sein.
Hoffen wir auf einen kalten Winterabend, leckeren Glühwein über offenem
Feuer und gute Beats zu denen wir tanzen werden. Beginn: 18:00 Uhr. Ein
Unkostenbeitrag von zwei Euro wird zu entrichten sein. Wie immer gilt das
Jugendschutzgesetz.
Beach-Volley-Ball-Turnier IV - Bereits zum vierten Mal findet das jährliche
Beachturnier statt. Wir spielen am 27. Dezember in der Zeit von 10:00 bis
13:00 Uhr. Zwecks fair-play spielen wir in gemischten Mannschaften von vier
Spielern und einem Auswechsler. Wir lassen 12 Mannschaften an den Start.
56 LB 2/2013
TURMSPITZEN
Eine frühe Voranmeldung sichert die Teilnahme! Ein Beitrag von drei Euro
pro Spieler wird zu entrichten sein. Anmeldungen via e-mail oder facebook
X-Mas-Out IV - Nach unserer legendären Weihnachtsparty im letzten Jahr
und der Schließung der Melle lassen wir es in diesem Jahr am 28. Dezember
ab 21:00 Uhr im Bestehornhaus krachen. Nähere Infos via Facebook oder
E-Mail. Wie immer gilt das Jugendschutzgesetz.
Herrentag
Auch in diesem Jahr hieß es wieder, genau 40 Tage nach Ostern, „Freunde,
wir satteln die Räder!“.
Herrentagsausflug
Traditionell trafen wir uns Punkt 11.00 Uhr am Stephaneum Haus I zum ersten
Gruppenfoto und Begrüßungsbier, ehe sich dann zwölf kühne Stephaneer
LB 2/2013 57
TURMSPITZEN
und Stephaneerinnen, zum gemeinsam erklärten Ziel, der Burg Freckleben,
aufmachten. Begleitet von wunderbarem Sonnenschein und einigen Zwischen-
stopps zum Verschnaufen wurde unser Ziel dann auch schnell erreicht.
Auf der Burg angekommen, wurde ein gemütliches Plätzchen zum Niederlas-
sen gesucht, bei dem Hunger und Durst gestillt werden konnten. Nun wurde
die Chance genutzt, sich bei einer Führung auf die Türme der Burg, im Schutz
der bis zu 2m dicken Außenwände, abzukühlen. Auch wenn so manche Fahr-
radkette den Heimweg noch nicht antreten wollte, so wurde es doch Zeit, sich
gegen 15.00 Uhr auf den Weg zu machen, um den drohenden Unwetterwolken
noch trocken entkommen zu können. Doch wie nicht anders zu erwarten,
wurde unsere Heimfahrt durch einen außerplanmäßigen Halt in Mehringen,
für ein kurzes „Flunkyball-Spielchen“, unterbrochen. Hier trafen wir auf die
Männerbande, die bei Stephaneer Philipp Kroh feierten. Ganz klar gewann
unser Team das Spiel! Nur kurze Zeit später erfuhren wir durch einen kräftigen
Wolkenbruch die zweite Abkühlung des Tages. Aber schon am Abend dann,
trocken und voller neuer Energie, fanden sich unsere zwölf kühnen Stephaneer
und Stephanerinnen im Verbands-Garten wieder zusammen, umringt von zahl-
reichen Freunden, die ebenso begierig ihre Abenteuer des Tages zu berichten
hatten.
Anne Förster
Garteneröffnung und Geburtstagsfeier des
Jugendwarts
Seit dem 18. Mai 2013 ist der Garten geöffnet und steht offen für alle Ver-
bandsmitglieder, die gerne im Garten arbeiten, die gemeinsamen Abende der
Stammtische oder Grillgemeinschaften mögen oder sich ausruhen wollen.
58 LB 2/2013
TURMSPITZEN
Lecker ;)
Das Projekt begann im September des vergangenen Jahres. Nach der Übernah-
me der ca. 400qm großen Parzelle wurde diese vom Unkraut befreit, Wege
bereinigt oder verlegt, die Terrasse neu gebaut und die ersten Pflanzen gesetzt.
Der Müll aus der Laube wurde entfernt, anschließend mit einer Couch, Stüh-
len, Tisch und einer Schrankwand ausgestattet, sodass auch bei schlechtem
Wetter der Garten genutzt werden kann.
Nachdem der Garten bereits zum Feiern des Herrentags nach der Radtour
diente, wurde am 18. Mai die offizielle Eröffnung begangen. Gut 30 Gäste
fanden sich ein, hauptsächlich junge Stephaneer. Über eine höhere Beteiligung
weiterer Verbandsmitglieder hätten wir uns sehr gefreut. Es wurden klassisch
Steak und Würstchen gegrillt, auch vegetarisches Essen vorbereitet und diverse
Beilagen gereicht. Für die gute Stimmung wurde Musik gespielt und ein
Lagerfeuer an der neu eingerichteten Feuerstelle angezündet. Zugleich wurde
LB 2/2013 59
TURMSPITZEN
der 27. Geburtstag unseres Jugendwarts Christopher Jöhring gefeiert, welcher
wesentlich an der Gestaltung des Verbandsgartens mitwirkt.
Kuchen
An dieser Stelle sei einigen Verbandsmitgliedern und Anwärtern für ihre Hilfe
zu danken. Neben den Spendern sind zu nennen: Anne Förster, Lisa Ficht-
müller, Eckhard Wnuck, Tobias Henk, Tony Gieseler, Michael Herre, Tom
Bergmann, Florian Helmecke, Peter Kersten. Spender für Einrichtungsgegen-
stände waren:
Familie Symietz, Familie Richter, Carola Recht,Lisa Fichtmüller, Bernd Thiele
und Eckhard Wnuck Wir hoffen auf eine sonnige und schöne Gartensaison, die
wir mit allen Verbandsmitgliedern teilen werden und darauf, dass der Garten
noch viele Jahre ein Treffpunkt sein wird!
Paul Richter
60 LB 2/2013
TURMSPITZEN
Brockenwanderung
Nachdem unsere geplante Brockenwanderung im Mai leider „in den Schnee
gefallen ist“, haben wir uns am 23. Juni zu einem neuen Versuch auf den Weg
gemacht.
Brockenwanderung
In einer sechsköpfigen Truppe sind wir um 11.00 Uhr in Aschersleben auf-
gebrochen, um den geplanten Startpunkt Schierke zu erreichen. Dort ange-
kommen, haben sich die anfänglichen Regenwolken schnell verzogen und bei
bestem Sonnenschein konnte der 1142m hohe Riese erklommen werden. Sin-
gend, begleitet vom weißen Reh (einer Kindergeschichte in sechs Teilen, die
am Wegesrand ausgeschildert war) und mit zahlreichen kräftigenden Pausen
schafften wir es, auf dem berühmt-berüchtigten Knochenbrecherweg, dem
Eckerlochweg die Spitze des Berges in knapp 2½ Stunden zu erreichen. Oben
LB 2/2013 61
TURMSPITZEN
angekommen haben wir eine super Aussicht genossen, Postkarten geschrieben
und uns für den Rückweg mit einem ordentlichen Mittagessen gestärkt.
Bevor wir uns versahen, wurde auch der Rückweg, unter dem Motto
„....1,2,3,4,5,6,7,8,9,10...Ein Hut, ein Stock, ein alter Mann, vor, zurück, zur
Seite, ran!“, erfolgreich gemeistert. Erschöpft, aber zufrieden unten angekom-
men, ist ein schöner Tag schnell zu Ende gegangen, dem hoffentlich bald ein
neuer Ausflug folgt.
Anne Förster
Fahnenhissung für die Abiturienten
Traditionell hissten wir auch in diesem Jahr am Vorabend vor der Zeugnisaus-
gabe und dem Abiturientenball die Schulfahne auf dem Dach des Stephaneum.
Unter Trommelwirbel wurde die Fahne gehisst. Zitiert wurde auch in die-
sem Jahr aus Frank Thieß’ Roman "Das Tor zur Welt", wo es heißt ". . . "Die
Fahne ist gehisst, sie haben es geschafft. Ja, sie haben es geschafft. . . Ïm An-
schluss fanden sich die 40 Stephaneer und Stephaneerinnen auf dem Schulhof
zusammen und spielten die ein oder andere Runde Flunkyball.
Zeugnisausgabe und Abiball des Stephaneums
2013
Der 6. Juli 2013 konnte in meinem Kalender kaum übersehen werden. Große,
rot eingerahmte Buchstaben verkündeten das offizielle Ende meiner Schulzeit
am Stephaneum: Zeugnisausgabe und Abiball. Zwölf Jahre hatten die diesjäh-
rigen Abiturientinnen und Abiturienten auf diesen Tag gewartet und standen
nun 9.00 Uhr morgens vor dem Bestehornhaus. Die Aufregung war zu spüren
62 LB 2/2013
TURMSPITZEN
Fahnenhissung
schließlich markierte dieser Tag nicht nur das Ende der Schulzeit, sondern
auch den Start in einen neuen Lebensabschnitt. Während der feierlichen Zeug-
nisausgabe erhielten 75 Schülerinnen und Schüler ihr Abiturzeugnis. Endlich
war es geschafft! Des Weiteren wurden Schüler, die sich mit besonderem
Engagement für unsere Schule eingesetzt hatten, ausgezeichnet. So erhielten
Mitglieder des Schülerrates, die Stephaneerpreisträger und die Klassenbesten
zusätzlichen Applaus und Preise. Zum zweiten Mal wurde auch der Rudolf-
Christian-Böttger Preis der gleichnamigen Bildungsstiftung Ascherslebens
überreicht, um die besten Ergebnisse auszuzeichnen. Nach der Zeugnisausga-
be, während die Musiker und Gedichtvorträge die Reden umrahmten, trafen
sich alle Gäste zum Sektempfang, um diese feierliche Stunde ausklingen zu
lassen.
Doch wer denkt, dass damit schon alle Feierlichkeiten vorbei waren, irrt sich.
Am Abend fand der Abiball statt. Mit Unterstützung der Tanzschule Triebel,
LB 2/2013 63
TURMSPITZEN
Ausgelassene Stimmung zur Zeugnisausgabe
welche den Eröffnungstanz mit den Schülerinnen und Schülern einstudiert
hatte, der Band „Jedermann“, der Überreichung der Geschenke an die Tutoren
und weiteren musikalischen und künstlerischen Darstellungen der Schüler
wurde der Abend zum vollen Erfolg. Es wurde viel und bis in den Morgen
hinein getanzt. Zahlreiche wunderbare Momente wurden festgehalten, so-
dass sich alle Gäste auch in vielen Jahren noch an diesen mit Freude und
Ausgelassenheit gefüllten Tag erinnern werden.
Anneliese Feilcke
64 LB 2/2013
TURMSPITZEN
Wir über uns. . .
Franzel Blath hat ihr Studium fast geschafft und ist bis August noch mit ihrer
Bachelorarbeit beschäftigt. Wenn alles klappt, wird sie dann ab Oktober 2013
ein Masterstudium beginnen. Die Bewerbungen dafür laufen noch.
Dominik Brandt hat seine Praktika im Krankenhaus abgeschlossen und ver-
treibt sich nun seine Zeit mit Trips nach London und Paris,während er auf
seine Zusage zum Medizinstudium wartet,welches er am liebsten in Leipzig
absolvieren würde.
Lisa Fichtmüller arbeitet seit Juli im Max-Planck-Institut in Magdeburg.
Dort reinigt sie Impfstoffe auf.
Christopher Jöhring hat sein erstes Staatsexamen für das Lehramt für Gym-
nasien bestanden und hofft nun auf die Zusage einer Referendariatsstelle im
Land Sachsen-Anhalt.
Bernd Labza ist für zwei Jahre als Referent ins Kultusministerium ab-
geordnet und arbeitet im Referat 37 Demokratiebildung, Politische Bil-
dung/Landeszentrale für politische Bildung, Historische Bildung und Stiftung
Gedenkstätten. Er hat geheiratet und ist Vater.
Felicitas Leisebein wird bald das 3. Semester ihres Studiums an der HS Harz
erreichen und macht sich auf die Suche nach einem Praktikumsplatz. Ab dem
Frühjahr soll es dann auf die Kanarischen Inseln gehen.
Sophie und Marie Leps berichten, dass sie im letzten Jahr ihr erstes Staats-
examen abgelegt haben. Ansonsten ist in ihrem Studentenleben alles unverän-
dert.
Katja Niemann ist auf den Hund gekommen. Bald zieht ein Labrador Re-
triever Welpe bei ihr ein. Ab September bereiten sich die beiden auf ihre
verantwortungsvolle Aufgabe als Therapiebegleithundeteam in der Logopädie
vor.
LB 2/2013 65
TURMSPITZEN
Christoph Russ hat das Bachelorstudium erfolgreich beendet und wird bei
der E.ON IT GmbH im Bereich Business Intelligence seinen Einstieg finden.
Ab Oktober beginnt er ein Masterstudium.
Enrico Scheffler spielte im ersten Teil des Jahres die Show ABER BITTE
MIT SAHNE - Ein Konzert mit den größten Hits von Udo Jürgens. Bei
dieser Tour übernahm er den Part des „Udo“ am weißen Flügel. Von Juni bis
September steht er auf der Bühne des Harzer Bergtheaters in der Operette
EINE NACHT IN VENEDIG (Enrico Piselli) und im Musical HAIR (Steve,
Tribe), in dem er ab Oktober 2013 am Nordharzer Städtebundtheater die Rolle
des Woof übernimmt. Weitere Infos gibt es unter: www.enrico-scheffler.de
Dr. Detlef Symietz hat am 5. Juli seinen 70. Geburtstag gefeiert, legt aller-
dings grossen Wert auf die Feststellung, siebzig seien es nur in Fahrenheit, in
Celsius sind es lediglich einundzwanzig.
Andy Thäder bemüht sich zur Zeit um den Feinschliff seiner Masterarbeit
und wird sein Lehramtsstudium in Leipzig im August beenden. Er wird zurück
nach Aschersleben ziehen und hofft auf einen Referendariatsplatz in Sachsen-
Anhalt für 2014.
Lars Unger ist leider immer noch arbeitssuchend, kann sich aber wenigs-
tens als Urlaubsvertretung bei der Mitteldeutschen Zeitung ein paar Euro
zuverdienen.
Daniela Waage hat den staatlichen Teil der ersten juristischen Prüfung er-
folgreich bestanden und widmet sich ab August nun dem universitären Teil
der ersten juristischen Prüfung, um so ihr Studium der Rechtswissenschaften
abzuschließen. Ihr geliebtes WG-Leben mit Christopher Jöhring wird zum
Septermber hin ein Ende finden.
Eileen Wenzel steht kurz davor ihren Bachelor in Berufsbildung zu absol-
vieren und hofft danach ihr Masterstudium "Lehramt an Berufsbildenden
66 LB 2/2013
TURMSPITZEN
Schulen"beginnen zu können. Danach möchte sie gerne als Berufsschullehre-
rin für Wirtschaft und Verwaltung in Sachsen-Anhalt arbeiten.
Lisa Wiedenbach wird ab 01.09. ihr Praxissemester absolvieren. Sie wird
dann für 5 Monate an die Sportschule in Jena gehen und sich zum ersten Mal
als Lehrerin versuchen. Nebenbei trainiert sie neben dem Studium die U15
Fußball Mädels des FF USV Jena mit.
Sarah Winter hat im April ihr Referendariat in Magdeburg begonnen und
nun die Einführungsphase erfolgreich hinter sich gebracht.
Tim Winter studiert Bauingenieurswesen und Umweltwissenschaften in Mün-
chen. Er ist aber immer noch Soldat (Offiziersanwärter).
Wir gratulieren: Der zukünftigen Lehrerin Maria Kötters geb. Bethmann
zu Ihrer Hochzeit mit Martin Kötters.
Unserem Ethik- und Englischlehrer Bernd Labza zu seiner Hochzeit und zur
Geburt seines ersten Kindes.
Unseren Verbandsmitgliedern Ivana Komljenovic und Franz Feilcke zu ihrer
Verlobung.
LB 2/2013 67
VON UNSEREN MITGLIEDERN
Für die Geburtstagsgrüße bedankten sich per Post, per E-Mail oder telefonisch
Eva Goshal-Knabenbauer, Dieter Thomas, Dr. Raffael Moldenhauer,
Gottfried Peschel, Dr. Christoph Rink, Harald Espe, Eberhard Krueger,
Hannes Heidfeld, Prof. Dr. Ingrid Kühn-Kiel, Ilse Geish-Wahrendorf,
Gerda Strauch-Erfurt, Dr. Camilla Seefeldt, Ingeburg Pocklitz-Arnoldt,
Vivian Lotz, Christoph Russ, Christine Unrau-Rösler, Beate Milde, Rein-
fried Prokop, Arno Schone, Wolfgang Steffens
Prof. Dr. Ingrid Kühn
Prof. Dr. Ingrid Kühn schreibt uns, dass sie anlässlich ihres 70. Geburts-
tages bei einer großen Stadtrundfahrt mit ihrer ganzen Familie alle diese